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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur automatischen Adressvergabe von an ein Bussystem angeschlossenen
Steuergeräten
in einem Verkehrsmittel, wobei die Steuergeräte Daten mittels Sende-/Empfangseinheiten über eine
gemeinsame Datenbusleitung austauschen und die Steuergeräte gleichzeitig
auf die, mittels der gemeinsamen Datenbusleitung, gesendeten Daten
zugreifen.
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Um bei Datenbussystemen die Kommunikation
zwischen Steuergeräten
zu ermöglichen,
müssen
diese eine individuelle Adresse aufweisen. Diese jeweils individuelle
Adresse erlaubt den Steuergeräten
bzw. den Teilnehmern des Datenbussystems Nachrichten bzw. Daten
untereinander auszutauschen. Insbesondere können Nachrichten direkt an beliebige
Teilnehmer des Datenbussystems verschickt werden. Zudem kann im
Regelfall der Absender einer Nachricht ermittelt werden.
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Bei der Adresseinstellung oder -vergabe muss
darauf geachtet werden, dass die korrekten Adressen an die entsprechenden
Teilnehmer vergeben werden. Dieselben Adressen dürfen nicht mehrfach an verschiedene
Teilnehmer vergeben werden, um Störungen zu vermeiden. Die Aufnahme
eines weiteren Teilnehmers in das Datenbussystem und die damit verbundene
Adresserweiterung sollte einfach handhabbar sein.
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"Daisy-Chain"-Verbindungen werden
häufig in
Datenbussystemen von Verkehrsmitteln eingesetzt, um die an das Datenbussystem angebundenen Steuergeräte zu konfigurieren,
insbesondere Adresseinstellungen vorzunehmen.
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Eine "Daisy-Chain"-Verbindung ist eine individuelle Datenleitung
in Form einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung, die als Reihenoder Ringverbindung
zwischen einer zentralen Steuereinheit, dem sogenannten Master,
und den weiteren Teilnehmern, den sogenannten Slaves, der "Daisy-Chain"-Verbindung ausgebildet
ist. Die "Daisy-Chain"-Verbindung zeichnet
sich dadurch aus, dass ein von der zentralen Verarbeitungseinheit
ausgehendes Signal auf der Datenleitung nur den ersten Teilnehmer
erreicht, von diesem zum nächsten
Teilnehmer weitergereicht wird, der wiederum das Signal zum nächsten Teilnehmer
weiterreicht usw. Alle Teilnehmer können identische Signale empfangen,
indem die Signale beim Weiterreichen nicht verändert werden. Zudem kann im
Gegensatz zu anderen Bussystemen jeder Teilnehmer in der Kette ein
oder mehrere Signale ändern,
bevor er das Signal weiterleitet. Durch das zeitversetzte Weiterleiten
können
mehrere Botschaften auf der "Daisy-Chain"-Verbindung weitergeleitet
werden, so kann z.B. der zweite Teilnehmer an den dritten Teilnehmer
ein elektrisches Signal weiterleiten, während der Master an den ersten
Teilnehmer schon das nächste
Signal sendet.
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In der "Daisy-Chain"-Verbindung läuft im Allgemeinen der Signalrückführungspfad
direkt vom letzten Slave in der Kette zum Master. Auf dem Signalrückführungspfad
ist eine unidirektionale Kommunikation zugelassen. Der Signalrückführungspfad kann
aber auch am letzten Teilnehmer über
einen Widerstand abgeschlossen sein, wobei die Datenleitungen dann
bidirektional ausgebildet sein sollten.
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Teilnehmer einer "Daisy-Chain"-Verbindung verfügen über mindestens zwei Schnittstellen
zum Datenaustausch bzw. zur Kommunikation über das Bussystem. Eine der
beiden Schnittstellen, insbe sondere die erste Schnittstelle, ist
als Kommunikationsschnittstelle zum Empfangen von Daten eines in
der "Daisy-Chain"-Verbindung vorgeschalteten Teilnehmers
ausgebildet. Die zweite Schnittstelle eines Teilnehmers ist als
Kommunikationsschnittstelle zur Verbindung mit einem nachgeschalteten
Teilnehmer im Bussystem vorgesehen. Ist die "Daisy-Chain"-Verbindung bidirektional, müssen die
Kommunikationsschnittstellen ebenfalls bidirektional ausgerichtet sein.
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Ein Bussystem, welches mittels einer "Daisy-Chain"-Verbindung aufgebaut
ist, kann nur eine Kommunikation von Master zum Slave bzw. vom Slave
zum Master zur Verfügung
stellen. Eine eigenständige
Kommunikation zwischen den Slaves, also den Teilnehmern des Bussystems,
ist nicht vorgesehen.
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Aufgrund der Tatsache, dass in einer "Daisy-Chain"-Verbindung die Signale
von Teilnehmer zu Teilnehmer abschnittsweise weitergereicht werden, wird
die "Daisy-Chain"-Verbindung oft als „nicht
gemeinsam benutzte Verbindung" bezeichnet.
Im Gegensatz hierzu sind „gemeinsam
benutzte Verbindungen" solche,
auf welche die Teilnehmer gleichberechtigt zugreifen können und
alle Teilnehmer, aufgrund der galvanischen bzw. optischen Verbindung zur
Datenleitung, gleichzeitig Daten empfangen können, wie dies beispielsweise
im Control Area Network (CAN) Protokoll umgesetzt ist.
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Oft erfolgt die Adresskonfiguration
der Teilnehmer eines beliebigen Bussystems über ein (Teil-)Bussystem, welches
aus einer "Daisy-Chain"-Verbindung, also
einer nicht gemeinsam benutzten Verbindung, aufgebaut ist. Die Datenkommunikation
zwischen den Teilnehmern des Datenbussystems erfolgt über eine
zusätzliche,
gemeinsam benutzte Verbindung, welche die gleichberechtigte individuelle
Kommunikation aufgrund des eigentlichen Datenprotokolls zwischen
den Teilnehmer ermöglicht.
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Aus der
DE 100 38 783 ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur automatischen Adressvergabe an eine Mehrzahl von
Teilnehmern in einem Bussystem mit "Daisy-Chain"-Verbindung offenbart. Jeder Slave-Teilnehmer
hinterlegt bei Erhalt eines unverkennbaren, eindeutigen Kommandos
seitens des Masters in einem an der ersten Kommunikations-Schnittstelle
empfangenen Datenpakets für
eine Adressvergabe den als Adresse zu interpretierenden Teil in
einem vom jeweiligen Teilnehmer zugreifbaren Adressspeicher und
leitet das Datenpaket mit dem gleichen Kommando und einem ver- änderten Adresswert über die
zweite Schnittstelle an einen benachbarten Teilnehmer weiter.
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Die
DE 37 36 081 A1 offenbart ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Adresseinstellung von an einen Bus angeschlossenen
Teilnehmern. Die Teilnehmer sind über einen Bus mit einer zentralen
Verarbeitungseinheit verbunden. Zusätzlich sind die Teilnehmer
des Busses über
eine von der zentralen Verarbeitungseinheit ausgehenden "Daisy-Chain"-Verbindung in Reihe
geschaltet. Die Adresseinstellung der Teilnehmer erfolgt mittels
der "Daisy-Chain"-Verbindung. Durch
ein Signal mit einem bestimmten binären Wert auf der "Daisy-Chain"-Verbindung am Eingang
des ersten Teilnehmers nimmt dieser von einem in der zentralen Verarbeitungseinheit
erzeugten Datenpaket auf dem Bus eine verfügbare Adresse auf und beaufschlagt
ausgangsseitig die "Daisy-Chain"-Verbindung mit dem
bestimmten binären Wert.
Der Teilnehmer sendet der zentralen Verarbeitungseinheit als Antwort
die aufgenommene Adresse. Das Verfahren wird nun am benachbarten
Teilnehmer fortgesetzt.
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Die
DE
196 47 668 offenbart eine Slave-Station, eine Master-Station, ein Bussystem
sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Bussystems. Hierbei sind
eine Vielzahl von Slave-Stationen über eine Master-Station verbunden.
Die Slave-Stationen weisen einen Verbindungsschalter auf, wobei
bei geöffnetem
Verbindungsschal ter einer ersten Slave-Station die nachfolgenden
Slave-Stationen
keinen elektrischen Kontakt mehr zur Masterstation haben.
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Die
DE 101 47 512 A1 offenbart ein Verfahren
zur Adressierung der Teilnehmer eines Bussystems, wobei jeder Teilnehmer
die Busleitung auf Masse legt und jedem Teilnehmer ein Detektor
zugeordnet ist, mittels dem der Strom am Ausgang zum nachgeschalteten
Teilnehmer ermittelt werden kann.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zu schaffen, welches die automatische Adressvergabe
in einem Bussystem mit einer gemeinsamen Datenleitung optimiert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Hierzu legen die zu adressierenden Steuergeräte ihre jeweilige Sendeeinheit
auf ein Sendepotenzial. Danach wird bei Vorhandensein eines nachgeschalteten,
zu adressierenden Steuergeräts,
die Datenleitung in dem einen, zu adressierendes Steuergerät mittels des
Trennmittels wieder geschlossen und die Sendeeinheit des einen,
zu adressierenden Steuergeräts abgeschalten.
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Der Begriff Datenbusleitung umfasst
je nach gewähltem
Bussystem Ein- oder Zwei- oder Mehrdraht-Datenleitungen.
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Das gleichzeitige Empfangen von auf
dem Datenbus gesendeten Daten mittels der Steuergeräte, steht
nicht für
absolut gleichzeitiges Empfangen, sondern für Empfang in einem Zeitintervall,
welches die Ausbreitung der elektromagnetischen Welle auf der Datenbusleitung
berücksichtigt.
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Vorteilhaft ist, dass eine gemeinsame
Datenbusleitung für
den Zeitraum der Adressvergabe in einzelne Teilabschnitte aufgespalten
wird, so dass sich zwischen den zu adressierenden Steuergeräten als
Busteilnehmer eine Topologie einer "Daisy-Chain"-Verbindung, insbesondere einer "nicht gemeinsam benutzten" Verbindung, ergibt.
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Da die gemeinsame Datenbusleitung
zur Adressierung eingesetzt wird, ist keine zusätzliche Datenbusleitung zwischen
den Steuergeräten
erforderlich. Zudem müssen
die Steuergeräte
nicht mit einem weiteren Busprotokoll ausgestattet werden, um über die
zusätzliche
Datenbusleitung zur Adressierung kommunizieren zu können. Standard-Steuergeräte, bei
denen mittels des erfin dungsgemäßen Verfahrens
die Adresseinstellung vorgenommen werden soll, müssen damit nur minimal verändert werden.
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Das Verfahren hat insbesondere den
Vorteil, dass es auch bei Bussystemen mit gleichberechtigten Teilnehmern,
also kein Master/Slave-System wie oben beschrieben, eingesetzt werden
kann. Die Adressvergabe muss lediglich von einem Steuergerät mittels
eines Signals angestoßen
werden.
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Das Verfahren hat zudem den Vorteil,
dass im Gegensatz zu bekannten Adressierungsverfahren, der Master
an beliebiger Position im Bussystem positioniert werden kann. Der
Master muss also nicht am Anfang bzw. Ende der Datenbusleitung positioniert
sein, wie dies bei einer "Daisy-Chain"-Verbindung der Fall
ist. Dies liegt daran, dass das Startsignal zur Adressvergabe zu
einem Zeitpunkt erfolgt, in dem die gemeinsame Verbindung allen
Steuergeräten
zur Verfügung
steht.
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Da der Master beliebig im Bussystem
positionierbar ist, kann die Adressvergabe in einfacher Weise auf
weitere Steuergeräte
in dem bestehende Bussystem erweitert werden. Beispielsweise können bei
in Reihe angeordneten Steuergeräten
und einem an beliebiger Position angebrachten Master die Steuergeräte rechts
und/oder links des Masters in die Adressvergabe eingebunden werden.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass das
Verfahren zur Adresseinstellung in Bussystemen eingesetzt werden
kann, bei dem nicht alle Steuergeräte des Bussystems an dem Adressierungsverfahren
teilnehmen, also beispielsweise bereits standardmäßig konfigurierte
Steuergeräte
auf dem Bussystem vorhanden sind. Dies ist insbesondere dadurch
gewährleistet,
dass nur zu adressierende Steuergeräte am Verfahren teilnehmen.
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Das Verfahren ist ebenfalls anwendbar, wenn
ein weiteres, zu adressierendes Steuergerät dem Bussystem hinzugefügt oder
entfernt wird, da bei der Adressvergabe alle zu adressierenden Steuergeräte teilnehmen.
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Das Verfahren ist nicht nur auf Bussysteme in
Reihenschaltung beschränkt.
Vielmehr kann es insbesondere auch auf Bussystemen mit ringförmiger Struktur
eingesetzt werden.
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Das Einschalten und das Senden eines
Signals von der Sendeeinheit des zu adressierenden Steuergeräts ist von
Vorteil, da hiermit das Vorhandensein einer elektrischen Kenngröße zur Bestimmung,
ob ein weiteres, zu adressierendes Steuergerät auf der Datenbusleitung vorhanden
ist, sichergestellt wird.
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Die zuzuweisende Adresse ist unabhängig von
der Position des Teilnehmers in dem Bussystem, da die Prüfung, ob
ein weiteres nachgeschaltetes zu adressierendes Steuergerät vorhanden
ist, nach einer individuell für
jedes zu adressierende Steuergerät
festgelegten Zeit TSG erfolgt. Damit wird
die zuzuweisende Adresse ebenfalls unabhängig von der Position des Steuergeräts an das
Steuergerät übertragen.
Es ist also keine Adressvergabe, wie beispielsweise aufsteigende
Adresse, gemäß Reihenfolge
der Position der Steuergeräte
im Bussystem notwendig.
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Vorteilhaft ist, dass das Verfahren
nicht nur bei Bussystemen mit Ein- sondern auch mit Zweidraht-Datenleitungen
angewendet werden kann, da als elektrische Kenngröße ein Differenzspannungspegel
am Ausgang zum nachgeschalteten Steuergerät bestimmt wird, wie er zur
Bestimmung einer Signalübermittlung
gemäß dem jeweiligen
Bussystem auf der Datenbusleitung erfolgt.
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So kann das Verfahren in einem Bussystem nach
dem LIN-(Local Interconnect Network)-Standard eingesetzt werden.
Gemäß dem LIN-Protokoll ist
als Datenbusleitung eine Eindraht-Datenleitung zur Signal- bzw. Datenübermittlung
vorgesehen. Die Signalübermittlung
bzw. -auswertung erfolgt im LIN-Bus durch Bestimmung des Differenzspannungspegels
zwischen der LIN- bzw. Eindraht-Datenleitung und dem Massepotenzial.
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Das Verfahren kann ebenso in einem
Bussystem mit Zweidraht-Datenleitung,
wie beispielsweise einem CAN-(Controller Area Network)-Datenbus, eingesetzt
werden. Zur Signalauswertung auf einem CAN-Bus wird die Spannungsdifferenz
zwischen den beiden Datenleitungen gemessen, welche in dem Verfahren
als elektrische Kenngröße ausgewertet wird.
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Ein Vorteil der Erfindung besteht
darin, dass im Falle einer Eindraht-Datenleitung als elektrische Kenngröße der Strom
auf der Datenleitung am Ausgang zum nachgeschalteten Steuergerät gemessen wird,
da eine Strommessung einfach im Steuergerät umzusetzen ist.
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Es ist vorteilhaft erkannt worden,
dass bei Vorhandensein eines nachgeschalteten, zu adressierenden
Steuergeräts,
die Datenleitung in dem einen, zu adressierendes Steuergerät mittels
des Trennmittels wieder geschlossen wird und die Sendeeinheit des
einen, zu adressierenden Steuergeräts abgeschalten wird. Damit
gibt ein zu adressierendes Steuergerät, die Adresseinstellungsmöglichkeit
an ein weiteres, zu adressierendes Steuergerät weiter. Mit Hilfe dieses
Schritts kann ein einzelnes Steuergerät zur Adresseinstellung ermittelt
werden. Der Schritt optimiert somit das Verfahren.
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Vorteilhaft ist die Ausgestaltung
des Trennmittels als schaltbare Verbindung, wie Schalttransistor
oder Relais oder Repeater, welche kostengünstig auf dem aktuellen Markt
zur Verfügung
stehen.
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Ein weiterer Vorteil des Verfahrens
ist, dass es auch in optischen Bussystemen eingesetzt werden kann,
indem Repeater als Trennmittel eingesetzt werden.
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Dadurch, dass Steuergeräte, welche
nicht an der Adressierung teilnehmen, im Zeitraum der Adressvergabe
keine Daten auf die Datenbusleitung senden, wird verhindert, dass
die Adressvergabe gestört
wird. Insbesondere erlaubt dieses Verfahren die Adressvergabe auf
die teilnehmenden, zu adressierenden Steuergeräte zu beschränken.
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Vorteilhaft ist erkannt worden, dass
im Zeitraum der Adressvergabe kein Steuergerät in der Lage ist, ein Signal
zum Durchschalten der Steuergeräte,
also zum Schließen
der getrennten Datenleitung, an alle Steuergeräte zu senden, da ja die Datenbusleitung
teilweise unterbrochen ist. Aus diesem Grund ist der Zeitraum der
Adressvergabe auf eine Zeit TMAX begrenzt.
Die an der Adressvergabe teilnehmenden Steuergeräte stellen durch erneutes Verbinden
der getrennten Datenbusleitung nach der Zeit TMAX,
welche jedem teilnehmenden Steuergerät bekannt ist, die gemeinsame
Datenbusleitung wieder her.
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Vorteilhafterweise enthält das Startsignal
bereits die zu vergebende Adresse, so dass kein weiteres Signal
eines Steuergeräts
für die
weiteren, zu adressierenden Steuergeräte notwendig ist.
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Vorteilhaft ist erkannt worden, dass
der Zeitraum der Adressvergabe als Teil eines Adressierungszyklusses
ausgeführt
wird und mittels einer automatischen Ablaufsteuerung wiederholt
gestartet wird, bis an allen zu adressierenden Steuergeräte eine
Adresseinstellung vorgenommen wurde.
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Die automatische Ablaufsteuerung
hat den Vorteil, dass diese über
ein Steuergerät
nur einmalig vorgenommen werden muss. Danach starten die Steuergeräte selbsttätig nach
einer bestimmten Zeit TZYK erneut den Zeitraum
der Adressvergabe. Hierbei muss TZYK größer als
TMAX gewählt
werden, da ein Zeitraum der Adressvergabe erst abgeschlossen sein
muss, bevor ein weiterer Zeitraum zur erneuten Adressvergabe gestartet
wird.
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Die automatische Ablaufsteuerung
kann auch dadurch erfolgen, dass ein Steuergerät den Zeitraum zur Adressvergabe
automatisch wiederholt startet und entsprechend mit jedem Startsignal
eine zu vergebende Adresse übermittelt.
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Eine Messanordnung weist Mittel zum
Steuern des Trennmittels und der Sende-/Empfangseinheit des einen
Steuergeräts
auf, wobei die Mittel zum Steuern aufgrund der Auswertung der Messsignale das
Trennmittel sowie die Sende-/Empfangseinheit steuert.
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Vorteilhaft ist, dass durch das Durchschleifen der
Datenbusleitung durch das Steuergerät verbunden mit dem im Steuergerät vorhandenen
Trennmittel, das Steuergerät
in der Lage ist eine gemeinsame Datenbusleitung zu trennen und auch
wieder durchzuverbinden.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass die
vorzunehmenden Änderungen
mit einem minimalen Kostenaufwand bei Standard-Steuergeräten, welche
bereits auf dem Markt im Einsatz sind, umgesetzt werden kann.
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Als ein Vorteil ist erkannt worden,
dass die Weiterbildung der Messanordnung ein Vergleichsmittel aufweist,
welches durch einen einfachen Vergleich von Eingangssignalen ein
Ausgangssignal erzeugt, welches wiederum zur Steuerung der Sende-/Empfangseinheit
und des Trennmittels eingesetzt wird.
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Bevorzugt ist das Vergleichsmittel
aufgrund seiner Schaltgeschwindigkeit als Komparatorschaltung ausgebildet.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die untergeordneten
Ansprüche
und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung einer Ausführungsform
zu verweisen. Es sollen auch die vorteilhaften Ausgestaltungen einbezogen
sein, die sich aus einer beliebigen Kombination der Unteransprüche ergeben.
In den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Es zeigen jeweils in schematischer Darstellung,
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1 ein
Bussystem zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und
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2 ein
Steuergerät
mit Messanordnung.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur automatischen Adressvergabe von an ein Bussystem 1 angeschlossenen
Steuergeräten 3– 6 in
einem Verkehrsmittel, wobei die Steuergeräte 3-6 Daten mittels Sende-/Empfangseinheiten
10 über
eine gemeinsame Datenbusleitung 2 austauschen und die Steuergeräte 3-6 gleichzeitig
auf die, mittels der gemeinsamen Datenbusleitung 2, gesendeten
Daten zugreifen. Hierzu wird ein Zeitraum einer Adressvergabe mittels
einer Nachricht auf der gemeinsamen Datenbusleitung 2 gestartet.
Danach wird aufgrund der Nachricht im Zeitraum der Adressvergabe
die gemeinsame Datenbusleitung 2 in einzelne Teilabschnitte
galvanisch aufgetrennt, indem die zu adressie renden Steuergeräte 4-6 jeweils
mittels eines Trennmittels 9 die gemeinsame Datenbusleitung 2 galvanisch
auftrennen. Zudem legen die zu adressierenden Steuergeräte 4-6 ihre
jeweilige Sendeeinheit 10 auf ein Sendepotenzial.
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Die 1 weist
ein Bussystem 1 im LIN-Standard (Local Interconnect Network – http://www.lin-subbus.org)
mit Datenbusleitung und Steuergeräten 3-6 auf, wobei
es sich bei den Steuergeräten 3-6 um
Motorsteuergeräte
für Klimaanwendungen
im Fahrzeug handelt. Die Kommunikation zwischen den Steuergeräten 3–6 erfolgt
gemäß dem LIN-Protokoll
gleichberechtigt auf der gemeinsamen Datenbusleitung.
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Die Datenbusleitung ist gemäß dem LIN-Standard,
also als Eindraht-Leitung aufgebaut. Die Datenbusleitung enthält neben
der Eindraht-Leitung, also der eigentlichen Daten- bzw. LIN-Leitung 2,
eine Spannungsversorgungsleitung 8 und eine Leitung 7,
welche mit dem Massepotenzial belegt ist. Mittels dem an der Datenleitung 2 zur
Masseleitung 7 gemessenen Differenzspannungspegel UMESS, werden elektrische Signale gemäß dem LIN-Protokoll übermittelt
und ausgewertet. Die auf der Datenleitung 2 gesendeten
Daten bzw. Nachrichten können von
den Steuergeräten 3-6 zeitgleich
empfangen werden.
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Die Datenleitung 2 ist bidirektional
ausgelegt. Da es sich um den LIN-Standard handelt, ist die Datenleitung
2 am letzten Teilnehmer des Bussystems 1, Steuergerät 6,
nicht terminiert.
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Die Datenleitung 2 zur Verbindung
zwischen den teilnehmenden Steuergeräte 3-6 ist derart
geführt,
dass diese durch die Steuergeräte 3-6 durchgeführt wird.
Die Datenleitung ist also zwischen Ein- und Ausgang des Steuergeräts durchverbunden.
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Die Steuergeräte 3-6 in 1 weisen als Sende/Empfangseinheit 10 einen
LIN-Transceiver bzw. LIN-Bustreiber auf, welche für die protokollgemäße Umsetzung
der Daten auf die Datenleitung 2 sorgen. Die Sende-/Empfangseinheit
bzw. der LIN-Transceiver 10 wird
innerhalb des Steuergeräts 3-6 an
die Datenleitung 2 angebunden. Zudem verfügen die
Steuergeräte 3-6 über eine
Spannungsversorgung und einen Mikrocontroller zur Erfüllung ihrer funktionsbedingten
Aufgaben.
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Für
die Zeit der Adressvergabe übernimmt das
Steuergerät 3 die
Funktion des Master-Steuergeräts
und die Steuergeräte 4-6 die
Funktion der Slave-Steuergeräte.
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Das Master-Steuergerät 3 verfügt über einen programmtechnisch
umgesetzten Steueralgorithmus, welcher die Adressvergabe an die
Slave-Steuergerät 4-6 anstößt, regelt
und überwacht.
Das Master-Steuergerät 3 sorgt
für die
korrekte Adressvergabe an die Slave-Steuergeräte 4-6. Damit ist
dem Master-Steuergerät 3 die
Abfolge bzw. die Reihenfolge und Anzahl der an das Bussystem 1 geschalteten, zu
adressierenden Slave-Steuergeräte 4–6 bekannt.
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Die Slave-Steuergeräte 4-6 verfügen weisen einen
als Schalttransistor bzw. Schalter ausgeführtes Trennmittel 9 auf,
mit dem die Datenleitung 2 unterbrochen werden kann. Der
Schalter 9 ist zwischen dem Widerstand 11 zur
Spannungsversorgungsleitung 8, dem sogenannten "Pullup-Widerstand", und dem LIN-Transceiver 10 positioniert.
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Die Steuergeräte 4-6 weisen jeweils
eine Messanordnung zur Bestimmung des Differenzspannungspegels UMESS auf, welche als Vergleichsmittel eine
Komparatorschaltung aufweist. Die Messanordnung steuert zudem mittels
der Steuereinheit 17 in Abhängigkeit des Messergebnisses
den Schalter 9 und die Sende-/Empfangseinheit 10.
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Die Slave-Steuergeräte 4-6 verfügen über einen
programmtechnisch umgesetzten Steueralgorithmus, welcher die von
den Slave-Steuergeräten 4-6 auszuführenden
Verfahrensschritte, insbesondere Adresseinstellung, Messung des
Differenzspanungspegels UMESS, Steuerung
des Schalters 9 und des LIN-Transceivers 10 umsetzt.
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Die Spannungsversorgungsleitung 8 ist über einen
Widerstand 11 mit der Datenleitung 2 verbunden,
so dass die LIN- bzw. Datenleitung 2 im Ruhezustand eine definierte
Ruhespannung, den sogenannten "rezessiven
Pegel", von UBAT = 12V aufweist. Beim Durchschalten des
LIN-Transceivers 10, also Senden eines Signals, wird die
Datenleitung 2 zur Masseleitung 7 durchverbunden,
so dass der Differenzspannungspegel UMESS auf
Null bzw. Massepotenzial absinkt, was dem sogenannte "dominanten Pegel" entspricht.
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Zu beachten ist, dass ein LIN-Transceiver 10 sich
wie ein Schalter verhält:
Beim Durchschalten, also beim Senden eines dominaten Pegels, wird
die Datenleitung 2 mit der Masseleitung verbunden, um das
Null-Signal "dominanter
Pegel" zu erhalten.
Beim Trennen, also beim Senden eines rezessiven Pegels bzw. im Ruhezustand,
wird die Datenleitung 2 von der Masseleitung 7 getrennt.
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Im Normalzustand, wenn die Steuergeräte 3-6 die
gleichberechtigt über
die gemeinsam benutzte Datenleitung 2 kommunizieren, sind
die LIN-Transceiver 10 der teilnehmenden Master- und Slave-Steuergeräte 3-6 sende-
sowie empfangsbereit. Die Schalter 9 zum Auftrennen der
Datenleitung 2 sind geschlossen und damit auf Durchgang
geschaltet.
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Auf eine Nachricht des Master-Steuergeräts 3 auf
der gemeinsamen Datenleitung 2 an alle angebundenen Steuergeräte 4-6,
wird der Zeitraum für eine
Adressvergabe gestartet. Die Nachricht des Master-Steuergeräts 3 enthält bereits
die zu vergebende Adresse. Die zu adressierenden Slave-Steuergeräte 4-6 unterbrechen
sofort mittels des Schalters 9 die Datenleitung 2.
Ab diesem Zeitpunkt können
keine Daten gleichberechtigt an alle Steuergeräte 3-6 im Bussystem
gesendet werden, da die gemeinsam benutzte Datenleitung unterbrochen
ist.
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Gleichzeitig wird der LIN-Transceiver 10 der zu
adressierenden Slave-Steuergeräte 4-6 durchgeschaltet,
so dass eine Verbindung zwischen Masseleitung 7 und Datenleitung 2 erfolgt.
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Nun überwachen die Steuergeräte 4-6 den Differenzspannungspegel
UMESS an ihrem jeweiligen Ausgang, wobei
der Differenzspannungspegel UMESS zwischen
der Masseleitung 7 und der Datenleitung 2 zum
nachgeschaltetem Steuergerät 4-6 bestimmt wird.
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Die Messung des Differenzspannungspegels UMESS erfolgt von dem jeweiligen Slave-Steuergerät 4-6 nach
einer für
jedes zu adressierende Slave-Steuergerät 4-6 individuell
festgelegten und dem jeweiligen Steuergerät 4-6 bekanntgemachten
Zeit TSG4, TSG5,
TSG6. Jedes Slave-Steuergerät 4-6 entscheidet
anhand des Messergebnisses, ob ein weiteres, zu adressierendes Steuergerät nachgeschaltet ist
und entscheidet, anhand des Ergebnisses, ob es in diesem Zeitraum
der Adressvergabe als zu adressierendes Steuergerät verbleibt
oder durch Durchschalten der Datenleitung 2 sich in diesem
Zeitraum der Adressvergabe von der Adressvergabe ausschließt.
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Da die Messung des Differenzspannungspegels
UMESS in jedem Slave-Steuergerät 4-6 nach
seiner für
das Steuergerät
individuell festgelegten Zeit, also für das Steuergerät 4 nach
der Zeit TSG4, für das Steuergerät 5 nach
der Zeit TSG5, usw. erfolgt, kann die Erkennung,
ob ein nachgeschaltetes Steuergerät vorhanden ist, auch bei einem
Steuergerät 4-6 an
beliebiger Position auf dem Bussystem 1 zuerst abgeschlossen
sein.
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Hervorzuheben ist, dass die individuellen Zeiten
TSG4, TSG5, TSG6 einen maximalen Wert TMAX nicht überschreiten.
Diese maximale Zeitspanne TMAX ist allen
Steuergeräten 3-6 des
Bussystems 1 bekannt und richtet sich danach, ab wann das
Bussystem 1 für
den gemeinsamen Datenverkehr wieder zur Verfügung steht. Zu diesem Zeitpunkt
TMAX wird der Datenleitungstrennschalter 9 der
Steuergeräte 4-6 geschlossen.
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Ist für ein zu adressierendes Steuergerät 4-6, beispielsweise
Slave-Steuergerät 5,
ein weiteres, nachgeschaltetes, in diesem Zeitraum der Adressvergabe
zu adressierendes Slave-Steuergerät 4-6, beispielsweise
Steuergerät 6,
vorhanden, dann ergibt die Spannungsmessung das Massepotenzial, also
einen gemäß LIN-Protokoll dominanten
Pegel. Der dominante Pegel ergibt sich, da das nachgeschaltete,
zu adressierende Slave-Steuergerät 6 seinen
LIN-Transceiver 10 durchgeschaltet hat und die Datenleitung 2 so
unterbrochen ist, dass nur noch eine Verbindung zwischen dem "Pullup-Widerstand" 11 des
vorgeschalteten Steuergeräts 5 und
dem durchgeschalteten LIN-Transceiver 11 des nachgeschalteten
Slave-Steuergeräts 6 besteht.
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Ist für ein zu adressierendes Steuergerät 4-6, beispielsweise
Steuergerät 5,
kein nachgeschaltetes oder ein in diesem Zeitraum der Adressvergabe
nicht bzw. nicht mehr zu adressierendes Slave-Steuergerät 4-6,
beispielsweise Steuergerät 6,
vorhanden, ergibt die Messung, die an der Datenleitung 2 über den Widerstand 11 anliegende
Versorgungsspannung, also einen gemäß LIN-Protokoll rezessiven Pegel. Der rezessive
Pegel ergibt sich, da das nachgeschaltete, an der Adressierung nicht
teilnehmenden Slave-Steuergeräte,
die in dem jeweiligen Steuergerät verlaufende
Datenleitung 2 durchgeschalten haben und der jeweilige
LIN-Transceiver 10 nicht mehr durchgeschaltet ist.
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Damit entspricht die Messung des
Differenzspannungspegels UMESS einer Spannungsmessung mittels
eines Spannungsteilers. Der Spannungsteiler wird von zwei zwischen
Masseleitung 7 und Spannungsversorgungsleitung 8 in
Reihe geschalteten Widerständen
gebildet, wobei der "erste
Widerstand" dem
Pullup-Widerstand 11 eines Steuergeräts und der "zweite Widerstand" dem LIN-Transceiver 10 des nachgeschalteten
Steuergeräts
entspricht. Der gemessene Spannungspegel am Spannungsmesspunkt zwischen
dem Widerstand 11 und dem LIN-Transceiver 10 wird
durch die Schaltung des LIN-Transceivers 10, also offen
oder geschlossen, bestimmt.
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Ist aufgrund des Messergebnisses
im beispielhaften Steuergerät 5 ein
nachgeschaltetes, zu adressierendes Steuergerät 6 vorhanden, wird
im Steuergerät 5 der
LIN-Transceiver 10 abgeschaltet und mittels des Schalters 9 die
Datenleitung 2 durchgeschalten. Am Steuergerät 5 wird
damit in diesem Zeitraum der Adressvergabe keine Adresseinstellung vorgenommen.
Es muss auf einen weiteren Zeitraum der Adressvergabe warten.
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Abhängig von ihrer jeweiligen Zeit
TSG4, TSG5, TSG6 schalten so die zu adressierenden Steuergeräte 4-6 die
Datenleitung 2 durch und LIN-Transceiver 10 ab,
bis am Ende nur noch das vom Master-Steuergerät 3 aus gesehene in
dem Adressierungszyklus letztgeschaltete, zu adressierende Steuergerät 4 seinen LIN-Transceiver 10 durchgeschaltet
und die Datenleitung 2 unterbrochen hat.
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Bei diesem Steuergerät, beispielsweise Steuergerät 5,
bleibt die Datenleitung 2 unterbrochen und der LIN-Transceiver 10 durchgeschaltet,
bis die Zeit TMAX abgelaufen ist. Dann wird
die mit der Startnachricht für
den Zeitraum der Adressvergabe übermittelte
Adresse übernommen.
Die Adressierung ist für
das Steuergerät 5 abgeschlossen.
Das Steuergerät 5 beteiligt
sich bei weiteren Adressierungszyklen veranlasst durch das Master-Steuergerät 3 nicht mehr.
Im Zeitraum der Adressvergabe wird das Steuergerät 5 seinen LIN-Transceiver 10 nicht
mehr einschalten; Steuergerät 5 sendet
im Zeitraum der Adressvergabe nicht. Auch die Datenleitung 2 bleibt im
Steuergerät 5 für den Zeitraum
der Adressvergabe durchverbunden.
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In weiteren Zyklen können nun
die verbliebenen, noch nicht adressierten Steuergeräte, beispielsweise
Steuergerät 4,
adressiert werden. So erkennt jetzt im folgenden Zyklus Slave-Steuergerät 4 nach der
Zeit TMAX, dass kein nachgeschaltetes, zu
adressierenders Slave-Steuergerät 5, 6 vorhanden
ist, da die Differenzspannungsmessung am Ausgang des Slave-Steuergeräts 4 keinen
dominanten Pegel ergibt. Das Slave-Steuergerät 4 übernimmt
nun die vom Master-Steuergerät 3 übermittelte
Adresse.
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Mit diesem Verfahren wird die Adressvergabe
beginnend mit dem vom Master-Steuergerät 3 aus gesehen letztgeschalteten,
zu adressierenden Slave-Steuergerät 6 gestartet. Die
letzte Adressvergabe entspricht der Adressierung des vom Master-Steuergerät 3 aus
gesehen erstgeschalteten, zu adressierenden Slave-Steuergeräts 4.
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Die Reihenfolge der Slave-Steuergeräte 4-6 in
der Verbindungsanordnung auf dem Bussystem ist für die Adressierung ausschlaggebend.
In jedem Adressierungszyklus wird immer das vom Master aus gesehen
letztgeschaltete, zu adressierende Steuergerät adressiert, da dieses Steuergerät kein nachgeschaltetes
zu adressierendes Steuergerät
feststellen kann.
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In 2 ist
beispielhaft eine Messanordnung dargestellt, wie diese in den Steuergeräten 4-6 ausgeführt ist.
Die Messanordnung weist einen Komparator 13 mit zwei Eingängen 14, 15 und
einem Ausgang 16 auf. Das Ausgangssignal 16 des
Komparators 13 ist über
eine Leitung mit einer Steuereinheit 17 verbunden, welche
in Abhängigkeit
des Komparator-Ausgangssignals den Schalter 9 und die Sende-/Empfangseinheit 10 des
jeweiligen Steuergeräts 4; 5; 6 steuert.
Hierzu ist ein Eingang des Komparators 15 auf das Potenzial
der Datenleitung 2 am Ausgang des Steuergeräts 4; 5; 6 gelegt,
welches einen rezessiven oder dominanten Spannungspegel hat. Ein
Eingang des Komparators 14 ist konstant auf die Ruhespannung
von UBATT = 12V, also auf einen rezessiven
Pegel gelegt, welcher zwischen Masseleitung 7 und Spannungsversorgungsleitung 8 über Widerstände 12 eines
Spannungsteilers abgegriffen wird. Aus dem Vergleich der beiden
Eingangssignale ermittelt der Komparator ein Ausgangssignal, welches
angibt, ob am Eingangssignal 15 eine rezessiver oder dominanter
Spannungspegel anliegt. Entsprechend diesem Ausgangssignal schaltet
die Steuereinheit den Schalter 9 und die Sende-/Empfangseinheit 10.
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Dem Master-Steuergerät 3 ist
die Reihenfolge bzw. die Anordnung der Slave-Steuergeräte 4-6 im
Verhältnis
zum Master-Steuergerät 3 bekannt.
Damit ist das Master-Steuergerät 3 in
der Lage die Adressvergabe entsprechend den Vorgaben an den Slave-5teuergeräten 4-6 auszuführen.
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Das Verfahren ist nicht auf Bussystemen nach
dem LIN-Protokoll beschränkt.
Vielmehr kann es ebenfalls auf Bussystemen wie CAN (Controler Area
Network), FlexRay, TTP (Time Triggered Protocol), D2B (Domestic
Digital Bus), MOST (Media Oriented Systems Transport) eingesetzt
werden, da deren Datenkommunikation auf Ein- oder Zweidraht-Datenleitungen
basiert. Bei Bussystemen mit Zweidraht-Datenleitungen, wie beispielsweise
CAN, muss der Schalter 9 für beide Datenleitungen vorhanden
sein.
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Die Sende-/Empfangseinheit 10,
hier als LIN-Transceiver ausgeführt,
richtet sich nach dem gewählten
Busprotokoll und Bussystem.
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Der Schalter 9 zum schaltbaren
Trennen der Datenleitung 2 ist als Schalttransistor ausgeführt. Der Schalter
kann aber auch als Relais ausgeführt
sein. Für
Bussysteme, deren Datenleitung 2 als optische Datenleitung
ausgebildet ist, ist es von Vorteil den Schalter als Repeater auszuführen, der
die Daten während
der Adressierung, also beim Trennen, nicht weiterleitet.
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Das Ausführungsbeispiel ist als "Daisy-Chain"-Verbindung mit in
Reihe geschalteten Steuergeräten 3-6 ausgeführt, wobei
das Master-Steuergerät 3 am
einen Ende der Reihenschaltung positioniert ist und die Slave-Steuergeräte 4-6 sich
an das Master-Steuergerät 3 in
nur einer Richtung nachgeschalten sind.
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Das Verfahren ist aber auch bei Bussystemen
einsetzbar, in denen im Falle einer Reihenschaltung die Slave-Steuergeräte 4-6 links
und rechts des Master-Steuergeräts 3 befinden.
In diesem Fall verhält
sich das Master-Steuergerät 3 im
Zeitraum der Adressvergabe einfach wie ein nicht zu adressierendes
Steuergerät.
Das Master-Steuergerät
unterbricht im Zeitraum der Adressvergabe nicht die Datenleitung
und schaltet auch seine Sendeeinheit nicht ein. Damit ist bei Bussystemen
mit in Reihenschaltung angeordneten Steuergeräten für das Master-Steuergerät kein Trennmittel,
also keine zusätzliche
Modifikation, erforderlich.
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Bei Bussystemen, welche in ringförmiger Topologie
aufgebaut sind, muss das Master-Steuergerät, also das Steuergerät, wel ches
die Adressierung anstößt, die
Datenbusleitung und damit den Ring unterbrechen, ohne seine Sendeeinheit
zuzuschalten. Das Master-Steuergerät müsste also wie die Slave-Steuergeräte ein Trennmittel
zum Trennen der Datenleitung aufweisen.
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Die Messanordnung zur Messung der
elektrischen Kenngrößen kann
in einem Eindraht-Datenleitungssystem wie das LIN-Bussystem auch
als Strommesseinrichtung ausgebildet sein. Hierbei misst die Messanordnung
den Strom, der vom Ausgang des vorgeschalteten Slave-Steuergeräts zum Eingang des
nachgeschalteten Slavesteuergeräts
fliest.
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Das Vergleichsmittel ist im Ausführungsbeispiel
als Komparatorschaltung ausgeführt.
Der Vergleich kann aber auch softwaretechnisch, also mittels eines
Programms durchgeführt
werden. In diesem Fall ist das Vergleichsmittel der Prozessor mit
dem darauf laufenden Softwareprogramm, welches den Vergleich durchführt.
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Zudem können Steuereinheit 17 und
Vergleichsmittel 13 als ein Hardware-Baustein, bspw. ASIC,
zusammengefasst sein. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn
der Vergleich softwaretechnisch durchgeführt wird.
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Die zu vergebende Adresse wird im
Ausführungsbeispiel
bei jedem Start des Zeitraums der Adressvergabe mit dem Startsignal
mitgegeben. Die zu vergebende Adresse kann auch durch einen im Slave-Steuergerät implementierten
Algorithmus berechnet werden, wobei die zu vergebende Adresse aktuelle
mittels des Algorithmus automatisch gebildet wird. Beispiel für einen
solchen Algorithmus ist eine Adresszählerinkrementierung. Die Adressvergabe mittels
eines im Slave-Steuergerät
implementierten Algrorithmusses bietet sich insbesondere in Verbindung
mit einer automatische Ablaufsteuerung der Adressierungszyklen an.
Hier bei stößt der Master
die Adressierung nur einmal an. Danach wiederholen die nicht adressierten
Slaves diesen Zyklus nach einer gemeinsamen Wartezeit Tzyk, die
größer als
TMAX sein muss, die Adressvergabe, bis das
letzte Slave-Steuergerät
adressiert ist.