DE19912977B4 - Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung einfacher Leitungsstörungen in bidirektional betriebenen Netzwerken von Kraftfahrzeugen - Google Patents
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Abstract
wobei das Netzwerk (6) in einem normalen Betrieb bidirektional betrieben wird und Nachrichten jeweils in beiden möglichen Richtungen in das Netzwerk (6) abgesendet werden,
wobei wenigstens ein Netzteilnehmer (1; 16) als Master (1; 16) eingesetzt ist, derart dass, von dem Master (1; 16) ausgehende Nachrichten über das Netzwerk (6) bidirektional an einen bestimmten anderen Netzteilnehmer übertragen werden, und
wobei
der Master (1; 16) in einer Phase der Leitungsstörungsprüfung nacheinander auf die beiden Möglichkeiten der unidirektionalen Nachrichtenversendung umschaltet,
so dass nacheinander in jeweils eine der beiden möglichen Richtungen jeweils eine Nachricht an den bestimmten anderen Netzteilnehmer (3) gesendet werden, der den Empfang der Nachrichten jeweils dem Master (1; 16) gegenüber quittiert und wobei abhängig vom Empfang dieser Quittiersignale vom Master (1;...
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung nach den Merkmalen des Patentanspruchs 5.
- Ein Verfahren zur Bestimmung von Leitungsstörungen in einem Netzwerk eines Kraftfahrzeugs ist in
DE 195 03 206 C1 beschrieben. Ausgehend von einem Master werden Nachrichten von Netzteilnehmer zu Netzteilnehmer versandt. Bei fehlender Möglichkeit, einen Netzteilnehmer zu erreichen, ist so der Ort einer Leitungsstörung relativ eindeutig definierbar. Das beschriebene Verfahren ist jedoch ausschließlich bei unidirektional betriebenen ringförmigen Netzwerken anwendbar. Bei bidirektionalen ringförmigen Netzwerken werden Nachrichten jeweils in beiden möglichen Richtungen in den Ring abgesendet, so daß die Nachrichten auch noch dann ihr Ziel erreichen, wenn eine einfache Unterbrechung des Netzwerkes vorliegt. Im Gegensatz zum unidirektional betriebenen Netzwerk ist die Funktion bei bidirektionalem Netzwerk also auch noch gegebenen, wenn eine einfache Unterbrechung vorliegt. Erst bei Auftreten einer zweiten Unterbrechung können Netzteilnehmer unter Umständen (je nach Lage der Unterbrechung) nicht mehr erreichbar sein. -
DE 197 04 021 A1 offenbart ein Verfahren zur Bestimmung einer einfachen Leitungsstörung in einem eine Ringstruktur aufweisenden Netzwerk. Dazu dient ein Lichtwellenleiter-Bussystem, bei dem eine Reihe von Teilnehmern bzw. Slaves und ein zentraler Teilnehmer bzw. Bus-Master in zwei ringförmigen Netzstrukturen miteinander verbunden sind. Der Bus-Master soll einfache Leistungsunterbrechungen während des Betriebs erkennen, indem von einem Teilnehmer höchstens ein Antworttelegramm empfangen wird und daraufhin vom Bus-Master eine Störungsmeldung ausgegeben wird. - Bei dem in
EP 0 682 431 A1 beschriebenen Ringnetzwerk führt ein Masterknoten eine Leitungsstörungsprüfung durch, indem nacheinander unidirektionale Meldungen in beide Richtungen des Ringes eingespeist werden. Dabei werden jedoch zwei unterschiedliche Teilnehmer adressiert, um einen möglicherweise vorliegenden fehlerhaften Leitungsabschnitt zu ermitteln. -
US 5,049,871 A beschreibt eine Vorrichtung zur Bestimmung einer einfachen Leitungsstörung in einem Netzwerk, das mehrere Netzteilnehmer miteinander durch eine doppelte Ringstruktur miteinander verbindet. Diese Vorrichtung ermöglicht alternative Übertragungspfade in beide Richtungen der doppelten Ringstruktur, damit bei einem auftretenden Leitungsfehler die Übertragung bidirektional durchgeführt wird. - Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Lösung aufzuzeigen, mit der einfache Unterbrechungen in bidirektional betriebenen Netzwerken eines Kraftfahrzeuges diagnosierbar sind, so daß vor Auftreten von Kommunikationsstörungen (zweite Unterbrechung) bereits eine Warnung erfolgen kann.
- Zur Lösung dieser Aufgabe wurde ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 5 geschaffen. Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen 2 bis 4, 6 bis 9.
- In einem Netzwerk mit mehreren Netzteilnehmern wird einer dieser Teilnehmer als Master ausgebildet und zu Diagnosezwecken aktiv. Dem Master werden Umschaltmittel zugefügt, mit denen er den Netzwerkbetrieb vom normalen bidirektionalen Betrieb in einer Phase der Leitungsstörungsprüfung auf die beiden Möglichkeiten des unidirektionalen Netzwerkbetriebs umschaltet. Diese Phase kann grundsätzlich eingeleitet werden, wenn die Zündung des Fahrzeugs eingeschaltet wird, oder wenn dem Master ein spezieller Diagnosebefehl zugeleitet wird.
- Durch die Umschaltmittel wird quasi jeweils eine künstliche Leitungsunterbrechung geschaffen, so daß das Netzwerk nacheinander nur in einer der beiden möglichen Richtungen des Nachrichtenflusses betrieben wird. Ein bestimmter (beliebig festzulegender) Netzteilnehmer wird mit einer Nachricht erst aus der einen Netzwerkrichtung angesprochen und dann aus der zweiten Netzwerkrichtung. Erhält er beide Nachrichten und quittiert dem Master gegenüber den Erhalt, ist mit Sicherheit auszusagen, daß keine Netzwerkunterbrechung vorliegt. Erfolgt die Quittierung jedoch nur auf eine der beiden Nachrichten, liegt eine einfache Leitungsunterbrechung vor. Das Netzwerk wird wieder auf bidirektionalen Betrieb geschaltet und vom Master wird eine Warnanzeige angesteuert. Diese signalisiert dem Fahrzeugführer einen inkorrekten Zustand und dieser kann, ohne daß bereits eine Funktionsstörung vorliegt, eine Werkstatt aufsuchen. Die Warnanzeige signalisiert natürlich auch bereits am Ende der Fahrzeugmontage einen inkorrekten Zustand des Netzwerkes.
- Bei einer Ausgestaltungsform der Erfindung kann das Netzwerk auch derart mit einer Steckverbindung ausgestattet sein, daß ein Diagnosegerät temporär als Master anschließbar ist. Dieses Gerät übernimmt dann die weiter oben für den Master beschriebene Funktion. Dabei wird jedoch auf die Zuleitung eines Zündsignals und auf die Ansteuerung der Warnleuchte im Fahrzeug verzichtet. Das Diagnosegerät startet die Leitungsstörungsprüfung selbsttätig und bringt das Ergebnis zur Anzeige.
- Details der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Von den zugehörigen Zeichnungen zeigt:
-
1a bis1c : den Aufbau eines erfindungsgemäßen Netzwerkes bei verschiedenen Schaltzuständen des Masters in schematischer Darstellungsweise; -
2 : einen Verfahrensablaufplan des Verfahrens zur Leitungsstörungsprüfung; -
3 : den Aufbau eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Netzwerkes. -
1a zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Netzwerkes im Kraftfahrzeug. Mehrere Netzteilnehmer1 bis5 sind durch eine Netzleitung6 miteinander ringförmig verbunden, wobei der Netzteilnehmer1 hier als Master1 fungiert. Es könnte zusätzlich auch eine zweite Netzleitung verlegt sein. Der Master1 und der Netzteilnehmer2 sind über zwei Kontakte mit dem Netz6 verbunden und die Teilnehmer3 ,4 und5 weisen nur jeweils einen Anschluß auf. Die Netzteilnehmer1 bis5 können Steuergeräte sein und einen hier nur angedeuteten Mikroprozessor7 aufweisen. Mit einem Pfeil8 ist eine hier vorliegende einfache Leitungsunterbrechung angedeutet. - Einem Eingang des Masters
1 wird ein Signal einer Fahrzeugzündung9 zugeführt und eine Warnanzeige10 ist mit einem Ausgang des Masters1 verbunden. - Der Master
1 ist mit Umschaltmitteln U1, U2 ausgestattet, die als Öffner ausgebildet und in der Lage sind, jeweils eine Verbindung11 ,12 zum Netz6 zu trennen. Die Umschaltmittel U1, U2 werden vom Mikroprozessor7 des Masters1 angesteuert, wenn eine Phase der Leitungsstörungsprüfung eingeleitet wird. Die im Beispiel gezeigten, relaisgesteuerten, als Öffner ausgebildeten Schalter U1, U2 könnten auch anders realisiert werden. Beispielsweise könnten die Leitungen11 ,12 auch an schaltbare Ein-/Ausgänge des Mikroprozessors7 ausgeschlossen sein oder es könnten Mikroschalter vorgesehen sein. - Die Phase der Leitungsstörungsprüfung wird eingeleitet, wenn dem Master
1 ein „Zündung-Ein”-Signal vom Zündschalter9 zugeführt wird, kann aber auch durch Diagnosebefehle gestartet werden. Wie aus den1b und1c ersichtlich werden dann nacheinander die Umschaltmittel U1, U2 geöffnet, so daß das Netz6 nur noch in jeweils einer Richtung mit dem Master1 verbunden ist, also unidirektional betrieben wird. In1b ist das Umschaltmittel U1 geöffnet. Eine Nachricht wird vom Master1 an einen Netzteilnehmer, beispielsweise Teilnehmer3 gesendet. Dieser ist weiterhin vom Master1 erreichbar und quittiert diesem den Erhalt der Nachricht. Ist jedoch ausschließlich der Schalter U2, wie in1c gezeigt, offen, ist der Netzteilnehmer3 wegen des Leitungsfehlers8 vom Master1 aus nicht mehr erreichbar. Auf eine ausgesendete Nachricht erhält der Master kein Quittiersignal. Daraufhin wird der Schalter U2 wieder geschlossen und die Warnanzeige10 angesteuert. Der Fahrzeugführer hat einen Hinweis auf einen Netzwerkfehler und kann eine Werkstatt aufsuchen, wobei die Netzwerkfunktion jedoch wegen des bidirektionalen Betriebs noch gegeben ist. - Das Verfahren der Leitungsstörungsprüfung ist in
2 nochmals verdeutlicht. Es bewirkt, daß bei funktionsfähigem Netzwerk/Fahrzeug einfache Leitungsstörungen8 erkannt und behoben werden können, hat also vorbeugenden Charakter, so daß Fahrzeugausfälle vermeidbar sind. Zusätzlich sorgt es für die Vermeidung von Produktionsfehlern, also für Qualitätsverbesserungen. - In
3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung verdeutlicht. Das Netzwerk6 mit den Netzteilnehmern1 bis5 weist eine Steckverbindung13 auf, die einen im normalen Fahrzeugbetrieb geschlossenen Schalter14 beinhaltet. An die Steckverbindung13 ist ein Diagnosestecker15 eines Diagnosegerätes16 anschließbar. Ist eine Verbindung des Diagnosegerätes16 zum Netzwerk6 geschaffen worden, wird der Schalter14 geöffnet, so daß das Diagnosegerät16 als weiterer Netzteilnehmer16 zu betrachten ist. Nunmehr wird das Diagnosegerät16 als Master16 im weiter oben beschriebenen Sinn eingesetzt, indem es die Umschaltmittel U1, U2 beinhaltet und die Leitungsstörungsprüfung durchführt. Nach Abziehen des Diagnosegerätes16 (Stecker15 ) wird der Schalter14 und damit die Ringstruktur des Netzwerkes6 geschlossen.
Claims (9)
- Verfahren zur Bestimmung einer einfachen Leitungsstörung (
8 ) in einem eine Ringstruktur aufweisenden und mehrere Netzteilnehmer (1 bis5 ) miteinander verbindenden Netzwerk (6 ) eines Kraftfahrzeugs, wobei das Netzwerk (6 ) in einem normalen Betrieb bidirektional betrieben wird und Nachrichten jeweils in beiden möglichen Richtungen in das Netzwerk (6 ) abgesendet werden, wobei wenigstens ein Netzteilnehmer (1 ;16 ) als Master (1 ;16 ) eingesetzt ist, derart dass, von dem Master (1 ;16 ) ausgehende Nachrichten über das Netzwerk (6 ) bidirektional an einen bestimmten anderen Netzteilnehmer übertragen werden, und wobei der Master (1 ;16 ) in einer Phase der Leitungsstörungsprüfung nacheinander auf die beiden Möglichkeiten der unidirektionalen Nachrichtenversendung umschaltet, so dass nacheinander in jeweils eine der beiden möglichen Richtungen jeweils eine Nachricht an den bestimmten anderen Netzteilnehmer (3 ) gesendet werden, der den Empfang der Nachrichten jeweils dem Master (1 ;16 ) gegenüber quittiert und wobei abhängig vom Empfang dieser Quittiersignale vom Master (1 ;16 ) auf eine Leitungsstörung geschlossen wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Phase der Leitungsstörungsprüfung automatisch eingeleitet wird, wenn das Fahrzeug ein „Zündung-Ein”-Signal erhält.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Phase der Leitungsstörungsprüfung durch einen dem Master (
1 ) zugeleiteten Diagnosebefehl eingeleitet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach Erkennen einer einfachen Leitungsstörung (
8 ) eine Warnanzeige (10 ) im Kraftfahrzeug angesteuert wird. - Vorrichtung zur Bestimmung einer einfachen Leitungsstörung (
8 ) in einem Netzwerk (6 ) eines Kraftfahrzeugs, das mehrere Netzteilnehmer (1 bis5 ) miteinander verbindet, und das eine Ringstruktur aufweist, wobei das Netzwerk (6 ) in einem normalen Betrieb zur bidirektionalen Absendung von Nachrichten ausgebildet ist, wobei ein Netzteilnehmer (1 ;16 ) als Master (1 ;16 ) ausgebildet ist, und wobei der Master (1 ;16 ) im normalen Betrieb zur bidirektionalen Absendung von Nachrichten in jeweils beide mögliche Richtungen der Ringstruktur ausgebildet ist, wobei der Master (1 ;16 ) Umschaltmittel (U1, U2) aufweist, und wobei der Master (1 ;16 ) in einer Phase der Leitungsstörungsprüfung mittels der Umschaltmittel (U1, U2) von der bidirektionalen Absendung von Nachrichten auf die beiden Möglichkeiten des unidirektionalen Netzwerkbetriebs umschaltbar ist, derart dass der Master (1 ;16 ) die jeweils eine Nachricht nacheinander über jeweils eine der beiden möglichen Richtungen an ein und denselben Netzteilnehmer (3 ) sendet. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzeigeeinrichtung (
10 ) im Fahrzeug vorgesehen ist, die dann angesteuert wird, wenn der Master (1 ) kein Quittiersignal auf beide nacheinander versendeten Nachrichten erhält, womit ein Hinweis auf eine Leitungsstörung (8 ) gegeben wird. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Warnanzeige (
10 ) im Kraftfahrzeug vorgesehen ist, die angesteuert wird, wenn der Master (1 ) wenigstens auf einer der beiden nacheinander versendeten Nachrichten kein Quittungssignal erhält. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Master (
1 ) eine Verbindung mit einer Fahrzeugzündung (9 ) aufweist, über die zumindest „Zündung-Ein”-Signale zuführbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein externes Diagnosegerät (
16 ) über eine Steckverbindung (13 ) temporär in das Netzwerk (6 ) als zusätzlicher Netzteilnehmer (16 ) einkoppelbar ist und dann als Master (16 ) fungiert.
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