DE102006013329B4 - Verfahren zur Fehlererkennung eines Netzwerksystems - Google Patents

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Verfahren zur Fehlererkennung eines Netzwerksystems (1) zur Datenkommunikation bestehend aus einem Hauptnetzwerk (2) mit mindestens einer Prozessoreinheit (ECU3), die an einem Datenbus (3) angeschlossen ist und aus mindestens einem Netzwerkabzweig (4) mit mindestens einer weiteren Prozessoreinheit (ECU4) besteht, die an einem Busabzweig (5) des Datenbusses (3) angeschlossen ist, wobei der Datenbus (3) mit dem Busabzweig (5) durch ein Schaltkontakte (17, 18) aufweisendes Verbindungsrelais (8) trennbar und verbindbar ist,
wobei Prüfdaten von der Prozessoreinheit (ECU3) des Hauptnetzwerkes (2) an die Prozessoreinheit (ECU4) des Netzwerkabzweiges (4) bei zugeschaltetem Verbindungsrelais (8) gesendet werden, um anhand einer Antwort der Prozessoreinheit (ECU4) des Netzwerkabzweiges das Netzwerk zu prüfen, gekennzeichnet durch
Zuschalten eines definierten Spannungspotentials durch ein zusätzliches Schaltmittel (13) an dem Busabzweig (5) bei ausgeschaltetem Verbindungsrelais (8), um eine nicht vollständige Datenbustrennung durch das Verbindungsrelais (8) zu detektieren.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • In Kraftfahrzeugen werden Datennetzwerke mit einem Hauptbus und weiteren an dem Hauptbus angeschlossenen Nebenbussen eingesetzt. Der Nebenbus dient beispielsweise temporär zur Fahrzeugdiagnose oder kann im Fehler- oder Crashfall vom Hauptnetzwerk abgetrennt werden.
  • Der Hauptbus ist über ein Verbindungsrelais mit dem Nebenbus trennbar verbunden. Eine vollständige Leitungstrennung kann jedoch durch defekte Relaiskontakte des Verbindungsrelais verhindert werden. Die Kontakte können zum Beispiel durch Fahrzeugvibrationen verschweißen. Geringe Kontaktströme können verschmutzten Relaiskontakten führen, da diese nicht durch Kontaktfunken von hohen Strömen gereinigt werden, so dass es durch Verschmutzung nicht zur vollständigen Trennung kommt.
  • Ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der DE 199 22 408 A1 bekannt. Es fehlt jedoch eine Überwachung einer einwandfreien Trennung der einzelnen Relaiskontakte. Hierdurch kann es zu Kommunikationsstörungen in den funktionierenden Teilnetzwerken kommen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu finden, mit dem die Funktion eines zweipoligen Netzwerktrennrelais überprüft werden kann und mit dem für Diagnosezwecke der Zustand des Relais und des Netzwerkabzweiges gespeichert werden kann.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
  • Durch die Erfindung ist eine zuverlässige Detektion von nichttrennenden Kontakten des Verbindungsrelais möglich, wobei dieser Fehler zuverlässig bei einer Fahrzeugdiagnose angezeigt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf den Gedanken, zwei mit den Busleitungen verbundene Relaiskontakte auf ein definiertes Potential, zum Beispiel Massepotential, zu schalten, so dass die Spannungspotentiale der beiden Busleitungen des Netzwerkabzweiges auf ein gemeinsames Potential geschaltet werden. Ist zum Beispiel einer der Kontakte verschweißt, dann wird eine Busleitung oder Werden beide Busleitungen des Hauptabzweiges auf dieses definierte Spannungspotential gesetzt. Dieser Effekt kann zum Setzen eines Fehlerbits bzw. „Flags" genutzt werden, wobei dies bei einer Fahrzeugdiagnose angezeigt werden kann. Eine Fehlererkennungseinheit in einem Netzwerkknoten bzw. eine Prozessoreinheit kann den Fehler erkennen und in einem Diagnosespeicher erfassen.
  • Durch das Senden von Daten aus dem Hauptnetzwerk bzw. das Senden einer Nachricht aus dem Hauptnetzwerk zu einem Netzwerkteilnehmer im Nebennetzwerk, der wiederum die Daten an einen Teilnehmer im Hauptnetzwerk sendet, kann durch die Erfindung die Netzwerkfunktionalität geprüft werden. Findet dieser Kommunikationstest bei geöffnetem Verbindungsrelais (Trennungsrelais) statt, dann findet üblicherweise kein Datenaustausch mit dem Netzwerkteilnehmer im Nebenzweig statt. Daraus kann jedoch nicht auf eine vollständige Trennung der Datenleitung, wie im Fall eines verschweißten Relaiskontaktes des Verbindungs- bzw. Trennrelais, geschlossen werden. In diesem Fall sind nämlich beide Datenleitungen, also die Datenleitung des Hauptbusses und die Datenleitung des Nebenbusses, weiterhin miteinander verbunden. In diesem Fall wäre die erwünschte Funktion der Netzwerktrennung nicht gegeben, wobei das Hauptnetzwerk auch nicht richtig mit einem erforderlichen Abschlusswiderstand abgeschlossen wäre. Durch die erfindungsgemäße, zusätzliche Relaisprüfung dagegen kann dieser Fehler erkannt werden, der sonst bei einer erforderlichen Abzweigtrennung zur Störung führen würde oder zumindest bei Stichleitungen zur Diagnoseverbindung zu geringfügigen Störungen im Netzwerk führen würde, die nur unter bestimmten Bedingungen bemerkt werden würden.
  • Durch das Senden und Wiederempfangen von Daten durch beide Busse kann also die Netzwerkfunktionalität geprüft werden. Durch die erfindungsgemäße zusätzliche Relaisprüfung werden alle möglichen Fehler erkannt, was die Qualität der Fehleranalyse erheblich verbessert. So können zum Beispiel fehlerhafte Netzabzweigtrennungen im Crashbereich leicht diagnostiziert und angezeigt werden.
  • Durch das Verbindungsrelais können defekte oder temporär genutzte Netzwerkzweige, wie Diagnosestichleitungen entkoppelt werden, wobei dieses Relais vorzugsweise in einem Fahrzeugsteuergerät angeordnet ist. Das zusätzliche Schaltrelais für die Anschaltung eines definierten Spannungspotentials kann kostengünstig in das Fahrzeugsteuergerät nahe dem Verbindungs- bzw. Netzwerktrennrelais integriert werden und kann, da keine Leistung geschaltet wird, ein Signalrelais in der Ausführung eines Trennrelais sein oder ein anderes Relais mit Schaltkontakten für geringe Ströme sein.
  • Zweckmäßigerweise verwenden die Busse zwei Leitungen für eine differenzielle Datenübertragung. Vorzugsweise sind die Busse CAN-, LVDS- oder FlexRay-Busse. Der Zweidrahtbus bzw. der Zweileiterbetrieb, wie der eines CAN-Busses, hat den Vorteil, dass die Erfindung mit handelsüblichen Bauelementen, wie Datenrelais und CAN-Transceiver mit Fehlererkennung, wie sie im Transceiver TJA 1041 verwendet wird, umgesetzt werden kann.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Netzwerk- bzw. Relaisprüfung durch ein Starten eines Steuerprogramms erfolgt bzw. ausgeführt wird, sobald das System diagnostiziert oder hochgefahren wird, insbesondere bei einem Netzwerkstart, oder ausgeführt wird, sobald das System heruntergefahren wird, falls eine Testzeit bei einem Netzwerkstart nicht zur Verfügung steht. Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass vor einem Fahrtantritt eine sichere Funktionsweise des Fahrzeugs erkannt wird. Das Verfahren kann direkt nach dem Netzwerkstart oder auch vor dem Herunterfahren des Netzwerkes durchgeführt werden. Insbesondere kann das Verfahren bei einer Diagnoseabzweigung kurz nach der Trennung der Diagnosegeräte oder bei Netzwerken durchgeführt werden, die kein sogenanntes Zeitbudget für eine Überprüfung beim Netzwerkstart zur Verfügung haben. Somit kann das erfindungsgemäße Testverfahren während einer sogenannten wake-up Phase stattfinden, die nicht unmittelbar mit einem Fahrzeugstart zusammenhängen muss. Häufig ist das Zeitbudget bzw. die für den Test zur Verfügung stehende Zeit gering. In diesem Fall kann alternativ das Verfahren durchgeführt werden praktisch kurz bevor das Netzwerk heruntergefahren wird. Da bevorzugterweise Fehler nur für eine Fahrzeugdiagnose gespeichert werden, kann das Verfahren nur oder zusätzlich bei einer Fahrzeugdiagnose durchgeführt werden.
  • Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Busabzweig ein Bus in einem Crashbereich ist. Vernetzte Funktionen im Crashbereich können Lichtfunktionen oder Radarfunktionen im Frontbereich des Fahrzeuges sein.
  • Besonders günstig ist weiterhin, dass das Schaltmittel ein Schaltkontakte aufweisendes Schaltrelais ist, bei dem die Kontakte an ein detektierbares Spannungspotential einer Netzgleichspannung, insbesondere an 5 Volt DC, 12 Volt DC oder an Masse schaltbar sind. Je nach Schaltkreis können auch andere Gleichspannungspotentiale, z.B. 24 Volt, zur Fehlerdetektierung verwendet werden, insbesondere bei Lastwagen.
  • Damit eine schnelle Fehlererkennung bei minimalen Kosten möglich ist, wird die Fehlererkennung vorzugsweise durch einen Transceiver mit integrierter Fehlererkennung ausgeführt. Alternativ kann auch in vereinfachter Form ein Transceiver ohne integrierter Fehlererkennung eingesetzt werden.
  • Grundsätzlich kann in vereinfachter Form bei einem Transceiver ohne einen sogenannten Error Pin eine Kommunikationsüberprüfung durch die Prozessoreinheit des Hauptnetzwerkes erfolgen. Eine weitere bevorzugte Maßnahme besteht jedoch darin, dass die Detektion des nicht vollständig trennenden Verbindungsrelais durch ein Transceiver Error Pin erfolgt und durch die daran angeschlossene Prozessoreinheit des Hauptnetzwerkes ausgewertet wird.
  • Durch diese bevorzugte Lösung kann bei einem Zweileiter CAN-Bus eine Detektion eines verschweißten Schaltkontaktes erfolgen und ein Fehler an die Prozessoreinheit gemeldet sowie in einem Fehlerspeicher abgelegt werden. Dieser Transceiver Ausgangsanschluß für die Fehlererkennung ist Bestandteil handelsüblicher Bauelemente, so dass keine speziellen Bauelemente benötigt werden, um das erfindungsgemäße Verfahren umzusetzen.
  • Alternativ kann auch ein Transceiver ohne Error Pin verwendet werden, wobei durch die Prozessoreinheit eine Kommunikationsstörung mit Netzwerkteilnehmern aus dem Hauptnetzwerk erkannt wird, während durch ein Prüfrelais ein definiertes Spannungspotential auf die Datenleitungen im Abzweig geschaltet wird.
  • Die Erfindung eignet sich für Netzwerke mit mehr als einen Netzwerkknoten im Hauptzweig und mindestens einem Netzwerkknoten im Nebenzweig.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
  • Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung und Vorteile derselben beschrieben sind.
  • Es zeigen:
  • 1 eine Darstellung des Netzwerksystems mit zwei CAN-Bussen, die mit einem Verbindungsrelais koppelbar sind,
  • 2 eine Darstellung des Netzwerksystems mit einem Busfehler in einem Nebenbus und ein durch das Verbindungsrelais entkoppeltes Hauptnetzwerk,
  • 3 Darstellung des Netzwerksystems mit einem nicht trennenden Relaiskontakt, beispielsweise infolge einer Kontaktverschweißung,
  • 4 eine Teildarstellung des Netzwerkes mit einem erfindungsgemäßen Prüfrelais im Normalbetrieb,
  • 5 eine Teildarstellung des Netzwerkes gemäß 4, wobei jedoch ein Kontakt des Verbindungsrelais verschweißt ist und das Prüfrelais geschlossen ist,
  • 6 eine vollständige Darstellung des Netzwerkes im Normalbetrieb, wobei beide Busse durch das Verbindungsrelais miteinander gekoppelt sind,
  • 7 eine vollständige Darstellung des Netzwerkes, wobei beide Busse durch das Verbindungsrelais voneinander getrennt sind,
  • 8 eine vollständige Darstellung des Netzwerkes, wobei ein Schaltkontakt des Verbindungsrelais nicht trennt und die Kontakte des als Prüfrelais dienenden Schaltrelais geschlossen sind,
  • 9 ein Beispiel einer praktischen Umsetzung der Erfindung mit Standardhardware,
  • 10 eine Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Prüfalgorithmus,
  • 11 eine Fortsetzung des Ablaufdiagramms gemäß 10,
  • 12 eine weitere Fortsetzung des Ablaufdiagramms gemäß 10, und
  • 13 eine Fehlertabelle einer erfindungsgemäßen Fehleranalyse.
  • 1 zeigt ein Netzwerksystem 1 zur Datenkommunikation in einem Kraftfahrzeug. Dieses besteht aus einem Hauptnetzwerk 2 mit drei Prozessoreinheiten ECU1, ECU2 und ECU3, die an einem Datenbus 3 angeschlossen sind. Weiterhin umfasst das Netzwerksystem 1 ein Netzwerkabzweig 4 mit zwei weiteren Prozessoreinheiten ECU4 und ECU5. Diese sind an einem Busabzweig 5 des Datenbusses 3 ange schlossen.
  • Der Datenbus 3 im Hauptnetzwerk 6 ist vorzugsweise ein CAN-Bus, wobei der Busabzweig 5 ein Nebenbus 7, insbesondere ebenfalls ein CAN-Bus, ist.
  • Der Datenbus 3 bzw. der CAN-Bus im Hauptnetzwerk 6 ist mit dem Nebenbus 7 durch ein Schaltkontakte aufweisendes Verbindungsrelais 8 koppelbar und entkoppelbar. Der Nebenbus 7 kann also durch Öffnen der Schaltkontakte vom CAN-Bus im Hauptnetzwerk 6 entkoppelt bzw. vollständig getrennt werden, wie in 2 veranschaulicht ist.
  • Um einen Netzwerkfehler im Bereich des des Nebenbusses 7 festzustellen, sendet zum Beispiel der als Mikrocontroller ausgeführte Prozessor ECU3 Prüfdaten an die Prozessoreinheit ECU4 des Nebenbusses 7 bei zugeschaltetem Verbindungsrelais. Dieser Zustand ist in 1 dargestellt, wobei die Relaiskontakte beide Busse 6 und 7 verbinden. Im Normalfall sendet der Prozessor ECU4 eine Antwort, die vom Prozessor ECU3 wieder empfangen wird. Kommt keine Antwort an, bedeutet dies, dass ein Netzwerkfehler im Bereich des Nebenbusses 7 vorliegt. Ein Netzwerkfehler kann eine Leitungsstörung sein, beispielsweise ein Kurzschluss gegen Masse GND sein, wie 2 veranschaulicht. In diesem Fall steuert der Prozessor ECU3 das Relais durch eine Steuerleitung 9 an, so dass das fehlerhafte Netzwerk bzw. der CAN-Bus vom Hauptnetzwerk 2 entkoppelt wird.
  • Somit wird ein Verfahren ausgeführt, bei dem Prüfdaten von der Prozessoreinheit ECU3 des Hauptnetzwerkes 2 an die Prozessoreinheit ECU4 des Netzwerkabzweiges 4 bei zugeschaltetem Verbindungsrelais 8 gesendet werden, um anhand einer Antwort der Prozessoreinheit ECU4 des Netzwerkabzweiges 4 das Netzwerk zu prüfen.
  • Das Bussystem umfasst an den Busenden Abschlussimpedanzen 10, 11, 12, wobei die erste Impedanz 10 am Busanfang des Hauptbusses 6 liegt, die zweite Impedanz an der Verbindungsstelle beider Busse 6 und 7 liegt, und zwar an den Schaltkontakten des Verbindungsrelais 8, und die dritte Impedanz 12 am Ende des Nebenbusses 7 angeschlossen ist. Wie die 1 und 2 zeigen, sind im Normalfall stets zwei Abschlussimpedanzen am Hauptbus 6 angeschlossen bzw. jeweils eine an jedem Busende.
  • Wie in 3 gezeigt ist, kann es durch einen mechanischen Defekt im Verbindungsrelais 8 nicht zu einer vollständigen Datenleitungstrennung und zu einer Busterminierung kommen, insbesondere durch Kontaktverschweißung die durch Vibrationen im Ultraschallbereich entstehen können oder durch fehlende Konatktreinigung mittels hoher Ströme. Da dieser Fehler nicht unmittelbar durch eine Kommunikationsstörung bemerkt werden kann, ist es wichtig, die Funktion des Verbindungsrelais zu prüfen und für den Service die Daten über eine fehlerfreie Funktion bzw. Funktionsstörung bereit zu halten.
  • Um ein nicht vollständig trennendes Verbindungsrelais 8 festzustellen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein definiertes Spannungspotential durch ein zusätzliches Schaltmittel 13 an dem Busabzweig bei ausgeschaltetem Verbindungsrelais 8 zugeschaltet wird, um beispielsweise einen verschweißten Schaltkontakt des Verbindungsrelais 8 zu detektieren.
  • Wie 4 zeigt, dient ein mechanisches Schaltrelais 14 als Schaltmittel 13. Jeweils ein Schaltkontakt 15, 16 ist an eine Busleitung des Nebenbusses 7 angeschlossen. Bei geschlossenen Schaltkontakten liegen beide Busleitungen im Normalfall an Massepotential GND. Ist ein Kontakt, wie 5 zeigt, oder sind beide Kontakte des Verbindungsrelais 8 nicht getrennt, so liegt eine der Busleitungen des Hauptbusses bzw. beide Busleitungen an Massepotential. Hierdurch wird der Fehler erkannt.
  • Die 6 bis 8 veranschaulichen nochmal die erfindungsgemäße Fehlererkennung. In 6 ist der Normalbetrieb gezeigt. Beide Busse 6 und 7 sind miteinander verbunden. In 7 wird der Zustand gezeigt, bei dem der Netzwerkabzweig 4 vom Hauptnetzwerk 2 getrennt ist, während in 8 eine fehlerhafte Netzwerktrennung durch einen nicht geöffneten Kontakt des Verbindungsrelais 8 gegeben ist. Das Schaltrelais 14 ist während der Kontaktüberprüfung aktiviert.
  • 9 veranschaulicht ein Beispiel einer Schaltungsanordnung zur Fehlererkennung durch einen Transceiver mit integrierter Fehlererkennung. An einem Mikrocontroller 19 ist ein CAN-Transceiver z.B. vom Typ TJA 1041 verbunden, und zwar an Anschlüssen Rx, Tx eines CAN-Controllers. Ein Ausgang ERR des CAN-Transceivers ist mit einem Eingang Px3 des Mikrocontrollers verbunden. Ein Ausgang Px1 des Mikrocontrollers steuert einen Treibertransistor T1, der an einer Betätigungsspule 20 des Verbindungsrelais 8 angeschlossen ist, um beide Busse 6 und 7 zu verbinden. Die Abschlussimpedanz 11 besteht aus einem Kondensator C1 und den Widerständen R1, R2, die an den CAN-Transceiver 22 angeschlossen sind. Ein anderer Ausgang Px2 des Mikrocontrollers steuert einen weiteren Treibertransistor T2, der an einer Betätigungsspule 21 des Schaltrelais 14 angeschlossen ist. Beide mit dem Nebenbus 7 angeschlossenen Kontakte des Relais 14 können an Massepotential GND zugeschaltet werden.
  • Die Detektion eines defekten Relais bzw. eines verschweißten Schaltkontaktes erfolgt durch die Fehlererkennung des Transceivers 22 mittels eines Error Pins an die Prozessoreinheit ECU3. Falls ein Transceiver ohne Busfehlererkennung eingesetzt wird, kann durch einen Kommunikationstest zwischen ECU3 und einem beliebigen Netzwerkteilnehmer im Hauptnetzwerk 6 unter Verwendung des Prüf- bzw. Schaltrelais 14 auf ein Zustandekommen einer Kommunikation bei vollständiger Datenbustrennung auf ein funktionierendes Verbindungsrelais 8 geschlossen werden bzw. bei erfolgloser Kommunikation auf ein defektes Verbindungsrelais 8 geschlossen werden.
  • Ein Steuerprogramm zur Ausführung des Verfahrens wird gestartet, sobald das System hochgefahren wird, insbesondere nach einem Netzwerkstart. Das Verfahren kann auch vor dem Herunterfahren des Netzwerkes durchgeführt werden. Insbesondere bei einer Diagnoseabzweigung kurz nach der Trennung der Diagnosegeräte oder bei Netzwerken, welche kein Zeitbudget für eine Überprüfung beim Netzwerkstart zur Verfügung haben.
  • Die 10-12 zeigen einen bevorzugten Steuerungsablauf. Nach einem Start schaltet das Verbindungsrelais 8 ein (Schritt 1 und 2). Eine Nachricht wird von der Einheit ECU3 an das Abzweignetzwerk gesendet, wie in Schritt 3 angegeben ist. Wird keine Antwort empfangen, wird ein „Kommunikationsdiagnose-flag" auf „0" gesetzt (Schritt 5). Der weitere Ablauf wird in 12 gezeigt. Die Einheit ECU3 prüft den Fehler-Pin des Transceivers bzw. des Sender-Empfängers (Schritt 15). Wird ein Fehler (z.B. Leitungsfehler) erkannt, dann stellt die Einheit ECU3 ein Störungsflag auf „0", wobei die Einheit ECU3 das Verbindungsrelais trennt und der Verbindungsrelaistest beendet wird, wie Schritt 16 und Schritt 18 des Ablaufdiagramms zeigen. Wird kein Fehler erkannt, wird das Abzweig-Flag auf „1" gesetzt und der Testverlauf, wie im Diagramm in 11 beschrieben ist, fortgesetzt. Wenn, wie in 10 gezeigt ist, im Schritt 4 von einer ECU im Abzweig eine Nachricht empfangen wird, dann antwortet diese mit einer Nachricht an ECU3, welche das Kommunikationsflag im Diagnosespeicher auf „1" setzt, wobei der Testverlauf wie in 11 beschrieben ist, fortgesetzt wird.
  • 11 zeigt die Fortsetzung des Diagramms in 10 nach dem Schritt 7 bzw. die Fortsetzung des Diagramms in 12 nach dem Schritt 17. Nach dem Ausschluß eines Datenbusfehlers im Nebenzweig wird der eigentliche Verbindungsrelaistest durchgeführt, in dem das Verbindungsrelais 8 den Abzweig vom Hauptnetzwerk 6 trennt und das Prüf- bzw Schaltrelais 14 die beiden Datenleitungen des Nebenzweigs bzw. des Nebenbusses 7 auf ein Massepotential schaltet (Schritt 8 und 9). Das Steuergerät ECU3 prüft den Error Pin des CAN Transceivers 22. Ist ein Kontakt des Verbindungsrelais 8 oder sind beide Kontakte des Verbindungsrelais 8 geschlossen, wird ein Fehler erkannt und das Relais-Diagnose-Flag auf „0" bzw. „Störung" gesetzt (Schritt 11). Wird kein Fehler detektiert, wird das Relais-Diagnose-Flag auf „1" (Schritt 12) gesetzt. Nach Setzen des Relais-Diagnose-Flags schaltet ECU3 das Prüfrelais ab und schaltet somit das Massepotential von den Datenleitungen des Nebenbusses 7 (Schritt 13). Im Schritt 14 verbindet die ECU3 das Hauptnetz und den Abzweig (Hauptnetzwerk 6 und Nebenbus 7) mit Hilfe des Verbindungsrelais 8 . Die Relaisprüfung wird mit dem Schritt 14 beendet.
  • Die Tabelle der 13 zeigt eine Diagnoseinterpretation bezüglich Fehler in der Abzweigleitung, der Kommunikation sowie des Verbindungsrelaiszustandes.
  • Durch die Erfindung wird eine Relaisüberprüfung durchgeführt, um verborgene Relaisfehler zu diagnostizieren und die Systemdiagnose zu vervollständigen.
  • 1
    Netzwerksystem
    2
    Hauptnetzwerk
    3
    Datenbus
    4
    Netzwerkabzweig
    5
    Busabzweig
    6
    Haupnetzwerk
    7
    Nebenbus
    8
    Verbindungsrelais
    9
    Steuerleitung
    10
    Erste Abschlussimpedanz
    11
    Zweite Abschlussimpedanz
    12
    Dritte Abschlussimpedanz
    13
    Schaltmittel
    14
    Schaltrelais
    15-18
    Schaltkontakte
    19
    Mikrocontroller
    20, 21
    Betätigungsspule
    22
    CAN-Transceiver

Claims (10)

  1. Verfahren zur Fehlererkennung eines Netzwerksystems (1) zur Datenkommunikation bestehend aus einem Hauptnetzwerk (2) mit mindestens einer Prozessoreinheit (ECU3), die an einem Datenbus (3) angeschlossen ist und aus mindestens einem Netzwerkabzweig (4) mit mindestens einer weiteren Prozessoreinheit (ECU4) besteht, die an einem Busabzweig (5) des Datenbusses (3) angeschlossen ist, wobei der Datenbus (3) mit dem Busabzweig (5) durch ein Schaltkontakte (17, 18) aufweisendes Verbindungsrelais (8) trennbar und verbindbar ist, wobei Prüfdaten von der Prozessoreinheit (ECU3) des Hauptnetzwerkes (2) an die Prozessoreinheit (ECU4) des Netzwerkabzweiges (4) bei zugeschaltetem Verbindungsrelais (8) gesendet werden, um anhand einer Antwort der Prozessoreinheit (ECU4) des Netzwerkabzweiges das Netzwerk zu prüfen, gekennzeichnet durch Zuschalten eines definierten Spannungspotentials durch ein zusätzliches Schaltmittel (13) an dem Busabzweig (5) bei ausgeschaltetem Verbindungsrelais (8), um eine nicht vollständige Datenbustrennung durch das Verbindungsrelais (8) zu detektieren.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenbus (3) sowie der Busabzweig (5) in einem Kraftfahrzeug eingesetzte Busse sind.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Busse zwei Leitungen für eine differenzielle Datenübertragung verwenden sowie vorzugsweise CAN-, LVDS- oder FlexRay-Busse sind.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Ausführung sobald das System (1) diagnostiziert oder hochgefahren, insbesondere bei einem Netzwerkstart, oder ausgeführt wird, sobald das System (1) heruntergefahren wird, falls eine Testzeit bei einem Netzwerkstart nicht zur Verfügung steht.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Busabzweig (5) ein Kraftfahrzeugdiagnosebus, ein Bus in einem Crash-Bereich oder ein potentiell mit Fehlern behafteter Busabzweig ist.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltmittel (13) ein Schaltkontakte (15, 16) aufweisendes Schaltrelais (14) ist, bei dem die Kontakte an ein detektierbares, definiertes Spannungspotential einer Netzgleichspannung, insbesondere an 5 Volt DC, 12 Volt DC oder 24 Volt DC, oder an Masse schaltbar sind.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlererkennung durch einen Transceiver, insbesondere mit integrierter Fehlererkennung, ausgeführt wird.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektion eines nicht vollständig trennenden Verbindungsrelais (8) durch einen Transceiver Error Pin erfolgt und durch die daran angeschlossene Prozessoreinheit (ECU3) des Hauptnetzwerkes (2) ausgewertet wird.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Prozessoreinheiten (ECU1, ECU2, ECU3) an dem Datenbus (3) angeschlossen sind.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Prozessoreinheit (ECU4) an dem Busabzweig (5) angeschlossen ist.
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