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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum berührungslosen
Aufbringen von Mikrotröpfchen
auf ein Trägersubstrat.
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Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus
der
DE 199 13 076
A1 bekannt. Sie kann beispielsweise zur Herstellung so
genannter Biochips verwendet werden. Hiermit werden Trägersubstrate bezeichnet,
auf die eine Mehrzahl unterschiedlicher Analyte aufgebracht worden
sind. Derartige Biochips werden beispielsweise zum gleichzeitigen
Nachweis einer Vielzahl von Stoffen in einer unbekannten Probe verwendet.
Um eine möglichst
hohe Anzahl gleichzeitiger Testreaktionen durchführen zu können, werden die Analyte dabei
in Form eines Arrays rasterartig, d. h. in einem regelmäßigen Muster
auf das Trägersubstrat
aufgebracht.
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Zum Aufbringen der Mikrotröpfchen werden Dosiersubstrate
aus Silizium verwendet, die auch als Dosierchip, Printchip oder
Printkopf bezeichnet werden. Das Volumen eines einzelnen auf das
Trägersubstrat
aufgebrachten Flüssigkeitstropfens
beträgt üblicherweise
1 nl. Die vom Dosiersubstrat durch Düsen abgegebene Tropfen treffen
auf das Trägersubstrat
auf und bilden dabei einen mehr oder weniger unregelmäßigen Auftropfbereich,
in dem die Flüssigkeit
anschließend
eintrocknet.
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Mit den aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren sind Biochips herstellbar, auf die einige 100
bis einige 10.000 Analyte aufgebracht sind. Je höher die Anzahl der Flüssigkeitstropfen
ist, um so größer und
damit unhandlicher wird jedoch der Biochip. Versuche einer gleichzeitigen
Miniaturisierung, beispielsweise durch fortgeschritten lithographische Strukturierung
des Dosiersubstrates mit Maskentechnik, führen jedoch zu einer erheblichen
Verteuerung der Herstellung.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein exaktes und darüber
hinaus kostengünstiges
Aufbringen von Mikrotröpfchen
auf ein Trägersubstrat
zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 bzw. durch
ein Verfahren nach Anspruch 14 gelöst.
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Danach umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
ein Dosiersubstrat, das eine Mehrzahl von Dosieröffnungen und für jede Dosieröffnung einen mit
einer zu dosierenden Flüssigkeit
zu befüllenden Medienbereich
aufweist, eine Mehrzahl von Stempelelementen, wobei jedes Stempelelement
in den Medienbereich einer ihm zugeordneten Dosieröffnung hineinragt,
und eine Betätigungsvorrichtung
zum Betätigen
wenigstens eines Stempelelements zum Ausstoßen eines Mikrotröpfchens
aus einer Dosieröffnung.
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Das Verfahren umfasst erfindungsgemäß das Befüllen wenigstens
eines jeweils einer Dosieröffnung
zugeordneten Medienbereiches mit einer zu dosierenden Flüssigkeit
und das Ausstoßen
eines Mikrotröpfchens
durch eine Dosieröffnung
aus wenigstens einem Medienbereich durch Betätigen wenigstens eines in den
Medienbereich hineinragenden und Flüssigkeit verdrängenden
Stempelelements.
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Ein Grundgedanke der Erfindung ist
es, ein besonders exaktes Aufbringen von Mikrotröpfchen dadurch zu erreichen,
dass das Tropfenvolumen der Mikrotröpfchen verringert wird. Gleichzeitig
garantiert ein sehr einfacher konstruktiver Aufbau der Vorrichtung
niedrige Kosten. Ausgangspunkt der Erfindung war es, von dem bisher
genutzten Prinzip einer gleichzeitigen Beaufschlagung gemeinsamer
Medienbereiche abzukommen. Statt dessen ist erfindungsgemäß für jede Dosieröffnung ein
separates, starres Stempelelement vorgesehen. Jedes dieser Stempelelemente
führt beim
Betätigen
durch die Betätigungsvorrichtung
einen Stempelhub aus. Als vorteilhaft haben sich dabei Hublängen von
etwa 3 bis 10 μm
erwiesen. Da jedes Stempelelement in einen entsprechenden Medienbereich
hineinragt, verdrängt es
bei seiner Betätigung
ein bestimmtes Flüssigkeitsvolumen.
Dieses Flüssigkeitsvolumen
wird in Form eines Mikrotröpfchens
aus der Dosieröffnung
ausgestoßen.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
somit Tropfenvolumen von bis zu 100 pl erzielt werden. Üblicherweise
liegen die Tröpfchenvolumen in
einem Bereich von 100 bis 500 pl. Dies führt dazu, dass auch die Auftropfbereiche
auf dem Trägersubstrat
kleiner ausfallen. Somit ist es möglich, die Abstände der
Dosieröffnungen
zu verringern und die Anzahl der auf das Trägersubstrat aufzubringenden
Analyte pro Flächeneinheit
zu vergrößern. So
können
im Array Rasterabstände
im Bereich von 100 bis 500 μm erzielt
werden. Mit einem einzigen Biochip können daher eine größere Anzahl
gleichzeitiger Testreaktionen durchgeführt werden. Da der konstruktive
Aufwand aufgrund der einfachen mechanischen Stempelvorrichtung sehr
gering ist, führt
dies zu einer deutlichen Erhöhung
des Nutzwertes derartiger Biochips. Gleichzeitig können mit
einer einzigen Befüllung
der Medienbereiche eine größere Anzahl
von Mikrotröpfchen
ausgestoßen
werden. Dies bedeutet, dass die Anzahl der bedruckten Biochips vor
eine Nachbefüllung
bzw. dem Austausch des Dosiersubstrats erhöht werden kann.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, dass für
einen Dosiervorgang, also das Ausbringen eines oder mehrerer Mikrotröpfchen,
nicht mehr wie bisher alle Medienbereiche des Dosiersubstrates befüllt sein
müssen.
Es ist vielmehr möglich,
einzelne oder eine Mehrzahl von Medienbereichen unbefüllt zu lassen.
Mit anderen Worten ist es nunmehr möglich, eine beliebige Anzahl
von Mikrotröpfchen
gleichzeitig abzugeben.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung nach Anspruch 2 weist das Dosiersubstrat zur Aufnahme
der Stempelelemente Durchführöffnungen
auf. Diese Durchführöffnungen
sind vorteilhafterweise im Oberteil des Dosiersubstrats angeordnet
und werden bereits bei der Herstellung des Oberteils darin eingebracht.
Das Oberteil, das vorzugsweise aus einem starren, nicht elastischen
Material besteht, weist darüber
hinaus Reservoiröffnungen
zum Befüllen
der Medienbereiche auf. Das Oberteil des Dosiersubstrats wird mit
dem Dosiersubstrat-Grundträger,
in dem die Dosieröffnungen
angebracht sind, fest verbunden. Dadurch wird gewährleistet,
dass die Fluidleitungen und sämtliche
anderen Medienbereiche sicher voneinander getrennt sind. Auch der
Grundträger
ist vorzugsweise aus einem starren, nicht elastischen Material gefertigt.
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Zur Abdichtung der Durchführöffnung ist
ein Dichtelement vorgesehen (Anspruch 3). Dieses kann beispielsweise
bei der Herstellung des Oberteils des Dosiersubstrats in der Durchführöffnung angespritzt oder
aber als separates Bauteil nachträglich montiert werden. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
hat den Vorteil, dass beim Ausstoßen der Mikrotröpfchen lediglich
die geringe Reibungskraft zwischen Stempelelement und Dichtelement
auf das Dosiersubstrat übertragen
wird. Die Bauteilbelastungen können
daher gegenüber
dem Stand der Technik wesentlich verringert werden.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung erfolgt die Befüllung
der Medienbereiche über
Reservoiröffnungen,
die über
Fluidkanäle mit
den Dosieröffnungen
verbunden sind. Damit kann erreicht werden, dass die Dosieröffnungen
zueinander in einem sehr viel kleineren Rastermaß als die Reservoiröffnungen
angeordnet sind. Die Reservoiröffnungen
sind im Vergleich zu den Dosieröffnungen relativ
groß,
so dass sie eine Flüssigkeitsmenge
aufnehmen können,
die für
eine Vielzahl von Druckvorgängen
ausreicht. Die Medienbereiche sind nach der Befüllung fluidmäßig miteinander
verbunden, so dass jeweils ein zusammenhängendes Fluidsystem entsteht.
Eine Wiederbefüllung
der Dosieröffnungen nach
dem Ausstoßen
eines Mikrotröpfchens
erfolgt vorzugsweise durch eine kapillare Befüllung der Fluidkanäle. Als
in der Praxis besonders gut anwendbar hat sich dabei eine Ausführungsform
erwiesen, bei der jede Dosieröffnung
mit wenigstens zwei Reservoiröffnungen
fluidmäßig verbunden
ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Durchführöffnungen
im Wesentlichen gegenüber
der entsprechenden Dosieröffnung
angeordnet (Anspruch 4). Dadurch wird sichergestellt, dass die vom
Stempel verdrängte Flüssigkeit
direkt und unmittelbar aus der jeweiligen Dosieröffnung ausgestoßen werden
kann.
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Im Bereich der Dosieröffnungen
weist der Medienbereich im Vergleich zu dem ankommenden Fluidkanal
eine Aufweitung auf (Anspruch 5), die dazu dient, einen größeren Flüssigkeitsvorrat
aufzunehmen und zur Verdrängung
durch den Stempel bereitzustellen. Da die Stempelfläche des
Stempelelements direkt in Richtung Dosieröffnung geführt wird, wird somit das insgesamt
in Richtung Reservoir verdrängte
Flüssigkeitsvolumen
verringert. Im Wesentlichen wird somit nur das direkt vom Stempel
verdrängte
Flüssigkeitsvolumen
aus der Dosieröffnung ausgestoßen.
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Besonders vorteilhaft ist eine weitere
Ausführungsform
der Erfindung, mit der ein gleichzeitiges Aufbringen einer Mehrzahl
von Mikrotröpfchen auf
das Trägersubstrat
erfolgen kann (Ansprüche
6 und 15).
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Zur Beaufschlagung der Stempelelemente ist
ein Aktor vorgesehen (Anspruch 7). Die Stempelelemente können dabei
jeweils einzeln beaufschlagt werden, beispielsweise durch einen
verfahrbaren Aktor, der jedes Stempelelement einzeln ansteuern kann
oder eine Mehrzahl von Aktoren. Der oder die Aktoren können dabei
mit den Stempelelementen direkt oder indirekt in Verbindung stehen.
So kann eine Kolbenplatte zur Beaufschlagung eines oder mehrerer
Stempelelemente vorgesehen sein, die direkt auf den Stempelelementen
oder aber auf einem oder mehreren Kolben aufliegen, die wiederum
die Stempelelemente beaufschlagen oder mit diesen verbunden sind.
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Vorzugsweise sind die Stempelelemente derart
untereinander verbunden, dass sie gleichzeitig betätigt werden
können
(Anspruch 8). Vorteilhafterweise sind die Stempelelemente an einem
Kolben angeordnet, so dass eine gemeinsame Betätigungsfläche als Angriffsfläche für einen
entsprechenden Aktor oder eine durch einen Aktor angetriebene Kolbenplatte
besteht. Durch eine solche Ausgestaltung des Stempelsystems kann
sichergestellt werden, dass einerseits Mikrotröpfchen aus sämtliche
Dosieröffnungen
gleichzeitig ausgebracht werden, so dass insbesondere die Trocknung
der Mikrotröpfchen
auf dem Trägersubstrat
gleichmäßig erfolgen
kann. Andererseits kann dadurch eine gleichwertige Beaufschlagung
für sämtliche
Dosieröffnungen
gewährleistet
werden. Mit anderen Worten sind somit auch die verdrängten Flüssigkeitsvolumen
nahezu identisch, was wiederum zu einer exakteren Muster der Mikrotröpfchen führt.
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Um eine sichere Betätigung der
Stempelelemente zu erreichen, ist die Betätigungsvorrichtung vorzugsweise
auf einer Stützplatte
angeordnet (Anspruch 9). Die Stützplatte
wird vorteilhafterweise in einem Gestell, beispielsweise in Form
einer Aufnahmeplatte, gehalten.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist darüber hinaus
ein elastisches Federelement auf, mit deren Hilfe die Betätigungsvorrichtung
auf der Stützplatte
federnd angeordnet werden kann (Anspruch 10). Beim Betätigen der
Betätigungsvorrichtung
werden die Federelemente, beispielsweise mittels eines Kolbens und/oder
einer Kolbenplatte über
den Aktor in Richtung der Dosieröffnungen
bewegt. Das verdrängte
Flüssigkeitsvolumen
wird aus den Dosieröffnungen
ausgestoßen.
Die Rückstellkraft
für den Rückhub nach
der Tropfenablösung
wird durch das elastische Federelement sichergestellt.
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Die vorzugsweise parallel zum Dosiersubstrat
verlaufende Stützplatte
(Anspruch 11) ist gegenüber
dem Dosiersubstrat beim Betätigen
der Betätigungsvorrichtung
ortsfest angeordnet (Anspruch 12).
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Aufgrund der einfachen Geometrie
des Dosiersubstrates – so
sind beispielsweise keinerlei vertikal verlaufende Fluidkanäle erforderlich – ist darüber hinaus
eine sichere Versorgung der Medienbereiche mit Flüssigkeit
gewährleistet.
Infolgedessen ist eine weitere Verkleinerung der Medienbereiche,
insbesondere der Fluidkanäle
möglich.
Dies stellte bei den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen
stets einen Hinderungsgrund für
eine weitere Miniaturisierung dar. Aus diesem Grund und wegen des
sehr einfachen Stempelmechanismus können bei der Herstellung der
erfindungsgemäßen Dosiersubstrate
auch andere als die bisher verwendeten Materialien eingesetzt werden.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform nach Anspruch 13,
wonach das Dosiersubstrat nahezu vollständig aus Kunststoffmaterial
gefertigt ist.
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Im Gegensatz zu den bisher verwendeten Glas/Silizium-Dosiersubstraten,
deren Herstellung mit sehr hohen Kosten verbunden war, sind Dosiersubstrate
aus Kunststoff besonders preiswert, beispielsweise mit Hilfe herkömmlicher
Spritzgußverfahren,
herstellbar. Die Kosten für
ein Kunststoff-Dosiersubstrat unterschreiten die Kosten für ein herkömmliches
Glas/Silizium-Substrat um ein Vielfaches. Somit sind erstmals Biochips
derart preiswert herstellbar, dass sie nicht mehr wiederverwendet
werden müssen.
Damit entfällt
die bisher erforderliche aufwändige
und kostspielige Reinigung des Dosiersubstrats nach jedem Druckvorgang
bzw. vor jeder neuen Befüllung.
Darüber
hinaus sind aufwändige
hydrophobe Beschichtungen des Siliziumsubstrats, die zudem in regelmäßigen Abständen erneuert
werden müssten, nicht
mehr erforderlich. Vielmehr können
die preiswerten Kunststoff-Biochips, nachdem sie einmal befüllt und
leerdosiert wurden, entsorgt werden. Da eine Reinigung der Dosiersubstrate
nicht mehr erforderlich ist und bei jedem neuen Druckvorgang ein
neues Dosiersubstrat verwendet werden kann, ist zudem ein völlig kontaminationsfreies
Drucken der Analyte möglich.
Dies führt
zu einer gegenüber
dem Stand der Technik wesentlich verbesserten Qualität der Biochips.
Gleichzeitig wird durch die Verwendung von Kunststoffmaterial eine
höhere
mechanische Belastbarkeit der Dosiersubstrate erreicht.
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Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigt:
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1 eine
Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels,
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2 eine
Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels,
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3 eine
Schnittansicht eines dritten Ausführungsbeispieles,
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4 eine
schematische Darstellung der Medienbereich in Draufsicht.
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1 zeigt
eine vereinfachte schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
der Erfindung. Darin ist ein Dosiersubstrat 1 in Schnittdarstellung
abgebildet. Das Dosiersubstrat 1 besteht im Wesentlichen
aus einem Dosiersubstrat-Grundträger 2 und
einem Dosiersubstrat-Oberteil 3. Sowohl der Grundträger 2 als
auch das Oberteil 3 bestehen aus einem starren, nicht elastischem
Material, vorzugsweise einem Kunststoff.
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In dem Grundträger 2 sind Medienbereiche in
Form von Fluidkanälen 4,
Dosieröffnungen 5 sowie Aufweitungen 6 strukturiert.
Das Einbringen dieser Mikrostrukturen in den Grundträger 2 erfolgt
vorzugsweise mit Prägetechniken.
Die Dosieröffnungen 5 sind
in Form von Düsen
in den Grundträger 2 eingebracht,
zeigen also aus der Unterseite 7 des Dosiersubstrates 1 hinaus.
Die Dosieröffnungen 5 sind
vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sie eine kapillare Befüllung ermöglichen.
In der Praxis haben sich Dosieröffnungen 5 mit
Durchmessern im Bereich von 30 μm
bis 80 μm
als praktikabel erwiesen.
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Besonders vorteilhaft sind Dosieröffnungen 5 mit
einem Durchmesser von 50 μm.
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In 1 sind
aufgrund der gewählten
Darstellung lediglich zwei Dosieröffnungen 5 abgebildet. Das
Dosiersubstrat 1 ist jedoch derart aufgebaut, dass es eine
Mehrzahl von Dosieröffnungen
(beispielsweise 96 oder 384) aufweist. Diese sind an der Unterseite 7 des
Dosiersubstrat 1 rasterförmig angeordnet, sodass ein
Ausbringen von Mikrotröpfchen durch
die Dosieröffnungen 5 auf
ein parallel zur Dosiersubstratunterseite 7 liegendes Trägersubstrat (nicht
abgebildet) möglich
ist.
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Das Oberteil 3 des Dosiersubstrates 1 weist ebenfalls
Mikrostrukturen auf. Dies sind insbesondere Flüssigkeitsreservoirs 8,
die im montierten Zustand mit den Fluidkanälen 4 im Grundträger 2 fluidmässig verbunden
sind. Darüber
hinaus sind im Dosiersubstrat-Oberteil 3 Durchführöffnungen 9 angebracht.
Dabei ist zu jeder Dosieröffnung 5 im
Grundträger 2 eine
entsprechende Durchführöffnungen 9 im
Oberteil 3 vorgesehen. Die Durchführöffnungen 9 befinden
sich dabei jeweils genau über
den Positionen der Dosieröffnungen 5.
Grundträger 2 und
Oberteil 3 werden nach ihrer Herstellung fest mit einander verbunden,
sodass die einzelnen Fluidkanäle 4 bzw. -leitungen
sicher voneinander getrennt sind.
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Von der Dosiersubstratoberseite 10 erstreckt sich
durch jede Durchführöffnung 9 ein
zylindrisches Stempelelement 11 in die Aufweitung 6 oberhalb
einer Dosieröffnung 5.
Die Stempelelemente 11 sind dabei vorzugsweise bereits
vor einer Befüllung
der Medienbereiche in den Durchführöffnungen 9 angeordnet
und ragen in die Medienbereiche hinein. Die Stempelelemente 11 bestehen
vorzugsweise aus einem harten unverformbaren Material, beispielsweise Metall
oder Polymethylmethacrylat (PMMA). Zur Abdichtung der Medienbereiche 4, 6 zur
Dosiersubstratoberseite 10 hin, sind in den Durchführöffnungen 9 Dichtelemente 12 angebracht,
an denen die Stempel 11 dicht anliegen. Die Dichtelemente 12 sind
ebenfalls aus einem Kunststoffmaterial gefertigt und werden bereits
bei der Herstellung des Dosiersubstrat-Oberteils 3 in den
Durchführöffnungen 9 angespritzt.
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Die Dichtelemente 12 sind
im Ausführungsbeispiel
etwa mittig in den Durchführöffnungen 9 angeordnet.
Sie können
jedoch auch an der Oberseite 10 oder der gegenüberliegenden
Unterseite des Oberteils 3, beispielsweise in Form angeordnet
sein. Besonders vorteilhaft ist dabei ein Dichtelement 12, das
in Form einer Dichtlippe an das Oberteil 3 angeformt ist.
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Zum Aufbringen eines Mikrotröpfchens
auf das Trägersubstrat
wird wenigstens einer der Medienbereiche mit einer aufzubringenden
Flüssigkeit
befüllt.
Die Befüllung
erfolgt über
die Reservoiröffnung 13 an
der Oberseite 10 des Dosiersubstrates 1, beispielsweise
mittels einer Pipettiereinrichtung. Über Kapillarkräfte erfolgt
dann eine vollständige
Befüllung der
Fluidkanäle 4,
Aufweitungen 6 und Dosieröffnungen 5. Zu dem
befüllten
Medienbereich gehört
dabei ebenfalls der untere Teil der Durchführöffnung 9 im Oberteil 3 bis
zu den dort vorgesehenen Dichtelementen 12. Zur Erzeugung
eines Tropfenausstoßes wird
ein entsprechend vorgesehener Aktor 14 in Betätigungsrichtung 15 senkrecht
zur Längsebene
des Dosiersubstrates 1 nach unten bewegt. Der Aktor 14 beaufschlagt
dabei das Stempelelement 11 in der Durchführöffnung 9 derart,
dass es sich den Medienbereich, genauer in die Aufweitung 6 oberhalb
der Dosieröffnung 5 hineinbewegt.
Typische Aktor- bzw. Stempelwege liegen im Bereich zwischen 3 bis
10 μm. Dabei
verdrängt
der Stempel 11 ein Flüssigkeitsvolumen
in der Größenordnung
von 100 bis 500 pl, dass aus der Dosieröffnung 5 als Mikrotröpfchen ausgestoßen wird.
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Bei dieser Ausführungsform kann lediglich ein
Aktor 14 vorgesehen sein, der zur Betätigung der Stempelelemente 11 in
Längs-
und Querrichtung verfahrbar ist. Vorzugsweise sind jedoch für jedes
Stempelelement 11 separate Aktoren vorgesehen (nicht abgebildet).
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2 zeigt,
ebenfalls in einer vereinfachten schematischen Darstellung, ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Bei diesem Ausführungsbeispiel
erfolgt eine gleichzeitige Betätigung mehrerer
Stempelelemente 11. Dies wird durch eine Stempelplatte 16 gewährleistet,
die mit den oberen Enden 17 der Stempelelemente verbunden
ist bzw. auf diesen aufliegt, also mit diesen gleichzeitig in Verbindung
gebracht werden kann. Der Aktor 14 beaufschlagt nun nicht
mehr ein einzelnes Stempelelement 11 direkt, sondern über die
Stempelplatte 16 gleichzeitig eine Mehrzahl von Stempelelementen 11.
Hierbei können
Gruppen von Stempelelementen 11 zusammengefasst werden,
sodass eine Betätigung
verschiedener Stempel 11 oder Stempelgruppen nacheinander
möglich
ist.
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3 zeigt,
wiederum in einer vereinfachten schematischen Darstellung, ein drittes
Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind die Stempelelemente 11 an der Unterseite 18 eines
Kolbens 19 angeformt und somit miteinander verbunden. Die
Einleitung der Kräfte
in den Kolben 19 erfolgt über eine Kolbenplatte 20.
Kolbenplatte 20 und Kolben 19 sind dabei vorzugsweise
fest miteinander verbunden, beispielsweise mittels Schraubverbindungen.
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Aktor 14, Kolbenplatte 20 und
Kolben 19 bilden eine Betätigungsvorrichtung, die auf
einer parallel zum Dosiersubstrat 1 verlaufenden Stützplatte 21 angeordnet
ist. Die Stützplatte 21 wiederum
ist in einer (nicht abgebildeten) Aufnahmeplatte gehalten, die gleichzeitig
als Gestell für
die gesamte Dosiervorrichtung dient.
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Die Stützplatte 21 weist
eine Aufnahmeöffnung 22 auf,
durch die der Kolben 19 in Richtung Dosiersubstrat 1 durchgeführt ist.
Der Rand 23 der Aufnahmeöffnung 22 weist eine
zweistufige Abkantung auf. Auf der inneren, unteren Stufe 24 ist
ein elastisches Federelement 25 angeordnet, auf dem die
Kolbenplatte 20 mit ihrem über den Kolben 19 hinausstehenden äußeren Rand 26 aufliegt.
Bei einer Betätigung
der Kolbenplatte 20 durch den Aktor 14 in Betätigungsrichtung 15 erfolgt
ein Komprimieren des Federelements 25. Dabei wird durch
die äußere, obere Stufe 27 der
Stützplatte,
die als Anschlag dient, eine Fehlbedienung der Betätigungsvorrichtung,
beispielsweise durch zu hohe Betätigungskräfte, wirksam
verhindert.
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Im Anschluß an die Betätigung der
Stempelelemente 11 dient die Rückstellkraft des Federelements 25 für den Rückhub des
Kolbens 19 nach der Ablösung
des Mikrotröpfchens
von der Dosieröffnung 5.
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind die Stempelelemente 11 als integrale
Bestandteile des Oberteils 3 des Dosiersubstrates 1 ausgebildet.
Die Stempelelemente 11 sind dann, vorzugsweise über elastische
Verbindungselemente, einstückig
mit dem Oberteil 3 verbunden. Derartige Verbindungselemente,
beispielsweise in Form von elastischen Kunststofflippen, sind vorteilhafterweise an
der Stelle der Dichtelemente 12 in den Durchführöffnungen 9 vorgesehen.
Sie dienen – neben
der Befestigung der Stempelelemente 11 am Oberteil 3 – aufgrund
der inneren Reibung bei der Beaufschlagung der Stempelelemente 11 durch
den Aktor 14 gleichzeitig zur Rückführung der Stempelelemente 11 in
ihre Ausgangslage, also zur Gewährleistung
eines ausreichenden Rückhubes.
Durch diese Ausführungsform
der Erfindung läßt sich
die konstruktive Ausgestaltung des Dosiersubstrates 1 weiter
vereinfachen. Gleichzeitig verringern sich die Herstellungskosten
des Dosiersubstrates. Darüber
hinaus entfällt das
aufwändige
Reinigen der Stempelelemente 11 nach dem Ausstoßen der
Mikrotröpfchen.
Vielmehr kann das gesamte Dosiersubstrat 1, einschließlich der
verunreinigten Stempelelemente 11, nach dem Dosiervorgang
entsorgt werden.
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4 zeigt
schließlich
eine vereinfachte schematische Draufsicht auf die zu einer Dosieröffnung 5 gehörenden Medienbereiche
gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung. In der hier gezeigten Ausführungsform ist die Dosieröffnung 5 über einen einzelnen
Fluidkanal 4 mit einem Flüssigkeitsreservoir 8 verbunden.
Im Bereich der Dosieröffnung 5 ist der
Fluidkanal 4 zur Bildung einer Aufweitung 6 kreisförmig erweitert.
Es hat sich gezeigt, dass besonders gute Ergebnisse erzielt werden
können,
wenn der Durchmesser 28 der Aufweitung 6 in etwa
das sechsfache der Kanalbreite 29 des Fluidkanals 4 beträgt. Das
Stempelelement 11 ist direkt über der Dosieröffnung 5 mittig
in der Aufweitung 6 angeordnet.
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- 1
- Dosiersubstrat
- 2
- Grundträger
- 3
- Oberteil
- 4
- Fluidkanal
- 5
- Dosieröffnung
- 6
- Aufweitung
- 7
- Unterseite
- 8
- Reservoir
- 9
- Durchführöffnung
- 10
- Oberseite
- 11
- Stempel
- 12
- Dichtelement
- 13
- Reservoiröffnung
- 14
- Aktor
- 15
- Betätigungsrichtung
- 16
- Stempelplatte
- 17
- Oberes
Ende
- 18
- Unterseite
- 19
- Kolben
- 20
- Kolbenplatte
- 21
- Stützplatte
- 22
- Aufnahmeöffnung
- 23
- Rand
- 24
- Untere
Stufe
- 25
- Federelement
- 26
- Kolbenplattenrand
- 27
- Obere
Stufe
- 28
- Durchmesser
der Aufweitung
- 29
- Breite
des Fluidkanals