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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Dispensieren von Flüssigkeiten
im Mikroraster, insbesondere zum gleichzeitigen, parallelen Dispensieren
(Spotten) verschiedener Flüssigkeitsmengen im
Bereich << 1 μl in einem
Raster < 1 mm.
Daneben bezieht sich die Erfindung auf die zugehörige Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
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In
der Molekulardiagnostik finden zunehmend Array-Technologien Anwendung.
Weit verbreitet ist bisher die Titerplattentechnik, bei der z.B.
96 (8 × 12)
miniaturisierte Reaktionsgefäße im Raster
von 9mm und jeweiligen Fassungsvermögen von wenigen 100 μl in einer
Kunststoffplatte von ca. 127 × 85 × 15 mm
eingearbeitet sind. Es sind auch Titerplatten von 384 (4,5 mm Raster)
und 1536 (2,25 mm Raster) bekannt. Die Reaktionsgefäße können herstellerseitig
oder anwenderseitig mit Reagenzien und Analyt-Substanzen beschickt
werden und es wird somit eine parallele Analytik bzw. Diagnostik
möglich.
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Eine
weitere Miniaturisierungsstufe und damit Erhöhung der Parallelisierung ist
mit den sog. Mikroarrays zu sehen. Hier werden hersteller- oder
anwenderseitig Reagenzien in einem Raster von 1mm und kleiner auf
ein planares Substrat, z.B. Glas-Objektträger, aufgebracht und anschließend einer gleichzeitigen
Analytik zugeführt.
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Das
Beschichten der Substrate, das auch Spotten genannt wird, kann mit
verschiedenen kommerziell erhältlichen
Geräten,
den sog. Spottern, durchgeführt
werden. Zum Spotten stehen mehrere Verfahren zur Verfügung:
- – Kontaktspotter
(1- bis 4-Kanal-Technik "A
Silicon-micro-machined
Pin for Contact Droplet Printing" Jane
Gin Fai Tsai, Zugen Chen, Stanley Nelson, and Chang-Jin. CJ. Kim IEEE
Conf. MEMS, Kyoto, Japan, Jan. 2003, pp. 295-298.): Ähnlich wie
bei der Nadeldrucker-Technik werden bewegliche Mikronadeln eingesetzt.
Diese können
glatt oder auch z.B. geschlitzt sein, um eine höhere Beladungskapazität zu erreichen.
Die Nadeln können
in ein Reservoir tauchen, um die zu spottende Lösung aufzunehmen, oder sie
können
mit einer "Mikro-Öse" kombiniert sein,
mit deren Hilfe Lösung
aus einem Reservoir aufgenommen und aufgrund von Oberflächenspannung
in der Öse
gehalten, die Lösung
beim Durchfahren der Nadel durch die Öse aufgenommen und auf das
Substrat übertragen
wird. Kontakt-Verfahren sind für empfindliche
Oberflächen
ungeeignet. Die Nadeln befinden sich im Raster von einigen mm (z.B.
Titerplattenraster 9 mm, 4,5 mm, 2,25 mm). Sie sind aber für ein gleichzeitiges,
paralleles Spotten im Sub-mm-Raster ungeeignet.
- – Kontaktlos-Spotter
(GeSim, Mikrodrop, Packard) (1- bis 8-Kanal-Technik) (HIGHLY PARALLEL AND
ACCURATE NANOLITER DISPENSER FOR HIGH-THROUGHPUT-SYNTHESIS OF CHEMICAL
COMPOUNDS, Presented on the IMEMS Workshop 2001 in Singapore, 4-6-
July 2001): Diese Spotter arbeiten mit Druckstoß-Technik, z.B. über piezoelektrische
Aktuatoren in Kombination mit Mikrodüsen. Die fliegenden Tropfen
können
beim Verlassen der Düse
jedoch in ihrer Flugrichtung streuen und somit Ungenauigkeiten in
der Geometrie durch Satellitenbildung im Einzelfall bis hin zu Kontamination
von Nachbarpositionen führen.
Das Problem der Satellitenbildung ist in der Fachliteratur bekannt.
Davon abgesehen sind Verfahren mit frei fliegenden Tropfen in der
Auswahl der spotbaren Substanzen hinsichtlich Viskosität und Oberflächenspannung stark
eingeschränkt.
Die Dispensierlösung
muss von der Spottingdüse
aus angesaugt werden. Für das
gleichzeitige parallele Spotten gelten die gleichen Nachteile wie
für die
Kontaktspotter.
- – Pseudo-Kontakt-Spotter
(SPI www.spi-robot.de, Scientific Precision Instruments GmbH, Oppenheim)
(1- bis 96-Kanal Technik): Eine präzise Geometrie des Spotting-Musters,
ohne die Oberfläche
zu verletzen, wird mit Pseudo-Kontakt- Spottern erreicht, bei denen ein aus
einer Dispensier-Kanüle austretender
Flüssigkeitstropfen
mit der zu bespottenden Oberfläche
einen Kontakt erzeugt, bevor die Dispensierkanüle zurückfährt. In einer bekannten Ausführungsform
ist in der Dispensierkanüle
ein totraumfreier Kolben integriert, sodass der Gesamtdurchmesser
bei ca. 1 bis 2 mm liegt und somit ebenfalls lediglich Raster von z.B.
2,25 mm erreichbar sind. Die Dispensierlösung muss von der Spottingdüse aus angesaugt werden.
- – Integrierte
Kontaktlos-Spotter: Anwendungsbericht MF 040, TopSpot-High-Speed
Produktion von Biochips (HSG-IMIT Institut für Mikro- und Informationstechnik,
Villingen-Schwenningen)
beschreibt ein integriertes Verfahren, bei dem Raster von kleiner
1mm bis zu 0,5 mm möglich
sind und ein gleichzeitiges paralleles Spotten realisierbar ist.
Die Dispensierlösung
wird "von hinten" dem System in kleinen
Reservoirs zugeführt.
Da dieses Verfahren jedoch ein kontaktloses Verfahren mit frei fliegenden
Tropfen ist, gelten die gleichen Nachteile, wie oben bereits ausgeführt wurde:
Insbesondere können
Querschläger,
Satelliten, Einschränkungen
in Viskosität
und Oberflächenspannung
auftreten.
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Davon
ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, die Nachteile obiger vorbekannter
Verfahren zu vermeiden und eine Lösung für ein einfaches, kostengünstiges
und verlässliches,
oberflächenschonendes
Verfahren zum gleichzeitigen Absetzen von mehreren Spots mit ggf.
verschiedenen Substanzen vorzuschlagen, das für einen industriellen Fertigungsprozess
geeignet ist. Dazu soll eine geeignete Vorrichtung geschaffen werden.
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Die
Aufgabe ist bezüglich
des Verfahrens der eingangs genannten Art durch die Maßnahmen
des Anspruches 1 und bezüglich
der zugehörigen
Vorrichtung durch die Merkmale des Anspruches 10 gelöst. Weiterbildungen
des Verfahrens und der zugehörigen
Anordnung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird erreicht, dass kleinste Flüssigkeitsmengen
in das vorgegebene Raster überführt werden.
Dafür sind
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wenigstens eine Einrichtung mit Mikrokapillaren in einem Raster
kleiner 1 mm vorhanden, die entweder eindimensional (1-D) realisiert
oder aber zweidimensional (2-D) realisiert werden kann. Im ersten
Fall (1-D) sind die Mikrokapillaren in Reihen und Spalten angeordnet,
wogegen im zweiten Fall (2-D) die Mikrokapillaren in einer Reihe
angeordnet sind. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind dabei
wenigstens ein Mikroelement zur definierten geometrischen Anordnung
der Mikrokapillarenspitzen, wenigstens eine Einrichtung mit Makrokapillaren
in einem größeren 1-D
bzw. 2-D Raster (z.B. 4,5 mm), wenigstens ein Makroelement zur definierten
geometrischen Anordnung der Makrokapillarenspitzen und ein Makroelement
zur definierten geometrischen Anordnung der Mikrokapillareneintrittsöffnungen
vorhanden.
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Bei
der Erfindung werden die Makrokapillaren vorteilhafterweise über einen
trennbaren Kupplungsmechanismus mit den Mikrokapillaren gekuppelt.
Dabei ist mit jeder Makrokapillare wenigstens eine Pumpeinrichtung
verbunden, und ist für
die Flüssigkeitsströmung eine
Steuerung bzw. Regelung vorhanden. Die Gesamtanordnung verfügt über eine
robotergesteuerte Einrichtung, welche die Beweglichkeit und damit
die genaue Positionierung des Systems mit den Mikrokapillarenspitzen
separat in den x-, y-, z-Achsen ermöglicht.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Figurenbeschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den Patentansprüchen. Es
zeigen
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1 schematisch
das Prinzip des Parallelspottens im Raster < 1 mm,
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2 eine
schematisch dargestellte Vorrichtung mit Mikro- und Makrokapillaren in einem 2-D-Array,
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3 eine
schematisch dargestellte Anordnung von Makrokapillaren mit Pumpeneinrichtungen und
Kupplungsstelle für
die Mikrokapillaren,
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4a bis 4g ein
schematisch dargestellter Dispensierablauf in einzelnen Teilschritten und
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5 ein
Ausführungsbeispiel
der Kupplungsstelle einer Makrokapillare mit einer Mikrokapillare.
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Zur
Verwendung in der „InVitro"-Diagnostik soll
ein Array aus einzelnen Spots für
einen Biochip hergestellt werden. Die einzelnen Spots befinden sich
auf einem Träger
und enthalten Fänger,
an die bei der späteren
biochemischen Analyse Moleküle nach
dem Schlüssel/Schloss-Prinzip
andocken können.
Zur Herstellung des Spot-Arrays ist eine geeignete Spotting-Lösung notwendig. Weiterhin sind technische
Mittel zum Dispensieren erforderlich, um die Spots beispielsweise
im Mikrometerabstand auf der Unterlage abzusetzen.
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Für letzteren
Zweck soll ein Verfahren zum gleichzeitigen, parallelen Dispensieren
von verschiedenen Flüssigkeiten
in einem Mikroraster, unter Ausnutzug einer Anordnung von Makrokapillaren
im Makroraster, die für
die Beladung der Mikrokapillaren dienen, realisiert werden. Dafür dient
die weiter unten beschriebene Vorrichtung mit Mikrokapillaren, die von
einem Mikroelement in Dispensierraster gehalten werden, wobei die
Eintrittsöffnungen
der Mikrokapillaren und die Austrittsöffnungen der Makrokapillaren
von einem Makroelement in Titerplattenraster gehalten werden. Zwei
Makroelemente bilden die Kupplungsstelle.
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Anhand
der 1 wird zunächst
die zu bewältigende
Problematik verdeutlicht. Mit 100 ist ein Substrat bezeichnet,
auf das kleinste Mengen einer Dispensierflüssigkeit, und zwar wesentlich
kleiner als 1 ml, zumindest im μl-Bereich,
insbesondere aber bis in den Nanoliterbereich hinein, aufgebracht
werden sollen. Dieser Vorgang wird Spotten genannt, wobei die gespotteten
Flüssigkeiten
ein so genanntes Spot-Raster bzw. -Array bilden.
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In 1 sind
auf dem Substrat 100 Spots 101i ,
d.h. singuläre
Spots 101n–i , 101n bis 101n+m ,
dargestellt. Zum Absetzen der Spots 101i auf
dem Substrat 100 werden Mikrokapillaren benötigt, die
weiter unten bei der Beschreibung der Vorrichtung mit 23i bezeichnet sind und in 1 eine
Durchnummerierung entsprechend 23n–1 , 23n , 23n+1 ,
... bis 23n+m haben.
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Wesentlich
ist bei dem hier beschriebenen Verfahren, dass das Spotten über einen
gleichzeitigen Kapillar-/Flüssigkeits-/Substrat-Kontakt,
aber ohne Kapillar-/Substrat-Kontakt erfolgt. Dazu müssen die
Kapillaren automatisiert im μm-Bereich,
beispielsweise bis zu 1/10 μm,
an das Substrat herangefahren werden, um ein genaues Spotten zu
ermöglichen.
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Ein
Spotten mit Kapillar-/Flüssigkeits-Substrat-Kontakt
ist vom eingangs zitierten Stand der Technik zwar an sich bekannt.
Bei diesem Stand der Technik können
allerdings nur Spots mit vergleichsweise großem Abstand erzeugt werden,
nicht aber in einem Raster mit Rasterabstand < 1 mm. Um dieses Ziel zu erreichen,
müssen
insbesondere die Kapillaren 23i im
Endbereich parallel geführt
werden und das zweidimensionale Mikroraster mit den Kapillarenden
abbilden.
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In 2 ist
die Gesamtanordnung dargestellt, mit der Flüssigkeit aus einem Makroraster 3 in ein
Mikroraster 30 überführt werden
kann und die mit 1 bezeichnet ist. Die Anordnung 1 besteht
aus einem ersten Makrokopf 10 mit Makrokapillaren 11,
die in einem Makroelement 12 gehaltert sind. Es ist ein
Dispensierkopf 20 vorhanden, der ein zweites Makroelement 21 aufweist,
das in etwa spiegelbildlich zum ersten Makroelement 12 ausgebildet
ist und Aufnahmen für
die Makrokapillaren 11 des ersten Makroelementes 12 hat.
Es ist somit eine Kupplungsstelle 19 gebildet. Der Dispensierkopf 20 mit
dem zweiten Makroelement 21 verjüngt sich zu einem Mikroelement 22 mit
einzelnen Mikrokapillaren 23',
die das Mikroraster 30 bilden.
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In 3 sind
Makrokopf 10 und Dispensierkopf 20 in Schnittdarstellung
gezeigt. Wesentlich ist, dass Makrokopf 10 die Makrokapillaren 11 mittels des
Makroelementes 12 geführt
sind, wobei rückseitig
an den Makrokapillaren 11 jeweils einzelne Pumpen 15 vorhanden
sind. Im Dispensierkopf 20 mit zweitem Makroelement 21 und
Kupplungsstelle 19 sind Mikrokapillaren 23i vorhanden,
in welche die Flüssigkeitsmengen
aus den Makrokapillaren 11 überführt werden. Für definierte
Rasterhaltung der Mikrokapillaren ist das Mikroelement 22 vorgesehen.
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Einzelne
Arbeitsschritte der Anordnung gemäß den 2 und 3 sind
in 4 anhand der 4a bis 4g wiedergegeben.
Diese Arbeitsschritte werden weiter unten anhand der Funktionsbeschreibung
im Einzelnen erläutert.
Vorher wird der Vollständigkeit
halber auf 5 eingegangen.
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Anhand
der 5 ist der Aufbau des Makroelementes 12 aus 1 verdeutlicht.
Wesentlich ist hier, dass die Makrokapillaren 11i jeweils
gegen eine Feder 16i geführt sind,
um die Ankopplung an der Kupplungsstelle 19 zu vereinfachen.
Dafür ist
die Kupplungsstelle 19 trichterförmig ausgebildet 29.
Es ist weiterhin ersichtlich, dass im zweiten Makroelement die Flüssigkeit
in die Mikrokapillaren 23i überführt werden.
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Zur
vorteilhaften Realisierung des gleichzeitigen, parallelen Dispensierens
wird im Einzelnen folgendermaßen
vorgegangen: Die Flüssigkeit
wird vom Makrokopf 10 zum Dispensierkopf überführt, wobei
der Dispensierkopf 20 mit mindestens einer Mikrokapillare 23 so
ausgebildet ist, dass er mit mehreren Mikrokapillaren gleichzeitig
parallel arbeiten kann. Die Mikrokapillarenaustrittöffnungen
werden in einem bestimmten Dispensierraster mittels eines Mikroelements
gehalten z.B. in Form von Mikroöffnungen,
die das Dispensierraster vorgeben.
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Das
Dispensierraster kann z.B. eine Form eines Mikroarrays 30 bilden,
das mit einem zweidimensionalen Rastermaß von 400 × 400 μm angeordnet ist. Ein solches
Mikroelement-Array 30 besitzt mehrere 10 bis ca. 100 Positionen.
Die Mikroelementöffnungen
haben einen nahezu gleichen (≥)
Durchmesser, wie der äußere Mikrokapillarendurchmesser, was
die Mikrometergenauenhaltung der Mikrokapillaren im Dispensierraster
zufolge hat. Die Mikrokapillaren 23 werden z.B. derart
in dem Mikroelement platziert, dass die Mikrokapillarenaustrittsöffnungen
wenige Millimeter (1 bis 3 mm) aus dem Mikroelement herausstehen,
dass jeweils für
die einzelnen Mikrokapillaren 23i ein
Platz für
die freie Tropfenbildung vorliegt.
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Es
muss gewährleistet
sein, dass alle Austrittsöffnungen
der Mikrokapillaren 23i in einer
Ebene angeordnet sind. Die Eintrittsöffnungen der Mikrokapillaren 23i werden gleichzeitig mit Hilfe vom
zweiten Makroelement 21 in Titerplattenraster von z.B.
4,5 mm gehalten.
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Wie
beschrieben, ist bei der Anordnung ein Makrokopf 10 vorhanden.
Der Makrokopf 10 wird von den Makrokapillaren 11i in einem Makroraster gebildet, wobei
jede einzelne Makrokapillare 11i ist
mit der separaten Präzisionspumpe 15i verbunden ist. Die Gesamtanordnung
aus Dispensierkopf 20 und Makrokopf 10 wird in
einer Achse realisiert, wobei mindestens ein Element des Dispensierkopfes 20 bzw. Makrokopfes 10 in
dieser Achse freibeweglich ist. Die Makrokapillarenaustrittsöffnungen
werden in einem bestimmten Titerplatteraster mittels des ersten
Makroelements 12 gehalten z.B. in Form von Öffnungen die
der Titerplatteraster vorgeben. Das Titerplattenraster kann z.B.
eine Form von Array bilden, das mit einem zweidimensionalen Rastermaß von 4,5 × 4,5 mm
versehen ist. Das Makroelement-Array 3 besitzt die gleiche
Anzahl von Positionen die in dem Dispensierkopf 20 realisiert
werden sollen. Die Öffnungen der
Makroelemente haben einen nahezu gleichen (≥ =) Durchmesser wie der äußere Makrokapillarendurchmesser,
was die Makrometergenauenhaltung der Makrokapillaren im Titerplattenraster
zufolge hat. Die Makrokapillaren 11i werden
z.B. derart im ersten Makroelement 21 platziert, dass die
Makrokapillarenaustrittsöffnungen
wenige Millimeter (10 bis 15 mm) aus dem Makroelement 21 herausstehen,
so dass jeweils jede einzelne Makrokapillare 11i frei
in eine Titerplattenöffnung
hineinfahren kann.
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Es
muss gewährleistet
sein, dass alle Makrokapillarenaustrittsöffnungen in einer Ebene angeordnet
sind und dass jede einzelne Makrokapillare mittels eines Mechanismus,
der in dem Makroelement realisiert wurde, gefedert werden kann.
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Zur
praktischen Umsetzung der neuen Dispensiermethode wird der Aufbau:
Dispensierkopf 20/Makrokopf 10 auf einem Positionierungsmechanismus
mit mehreren Roboterachsen befestigt, was die Beweglichkeit und
genaue Positionierung ermöglicht.
Dieses System kann z.B. zwei horizontale Achsen besitzen, die für die Positionsänderung
der Mikrokapillarenaustrittsöffnungen
in der horizontalen Ebene (x-, y-Achsen) zuständig sind und eine vertikale
Achse, die für
die Positionsänderung
der Mikrokapillarenaustrittsöffnungen
in der vertikalen Ebene (z-Achse)
ausgelegt ist. Um die Trennbarkeit des Makrokopfes vom Dispensierkopf
zu ermöglichen
wird weitere vertikale Achse (z'-Achse)
benötigt,
die gemeinsam als System: Makrokopf – z'-Achse – Dispensierkopf zur z-Achse
orientiert ist.
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Vor
der Inbetriebnahme des Systems muss der Makrokopf 10 bzw.
müssen
die Makrokapillaren 11i und Pumpen 15i mit Systemflüssigkeit befüllt werden,
welche die Funktion als Transport und Waschmedium für die Mikrokapillaren 23 erfüllt. Die
Systemflüssigkeit
muss gasfrei eingefüllt
sein, damit gewährleistet
werden kann, dass im geschlossenen System Pumpe 15 – Makrokapillare 11 keine
unerwünschte Komprimierung
der Systemflüssigkeit
stattfindet. Dieser Vorgang, d.h. die (Systemflüssigkeit-Befüllung), wird
ggf. wiederholt, wenn sich im System unerwartet Gas gebildet hat,
oder es zur einer Kontamination des Systems mit der Dispensierlösung gekommen ist.
Dabei muss die Systemflüssigkeit
gute Löslichkeit der
Dispensierlösung
aufweisen, damit sie auch als Waschmedium nutzbar ist.
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Anschließend wird
ein computergesteuerter Dispensiervorgang realisiert. Anhand der 4a bis 4g wird
der Dispensiervorgang verdeutlicht: In der Startstellung entsprechend 4a befindet
sich das System in einer Parkposition, wobei hier der Dispensierkopf 20 und
der Makrokopf 10 getrennt sind. Die Makrokapillaren 11i sind bis an die Austrittsöffnungen
mit der Systemflüssigkeit
gefüllt
und bereit die Dispensierlösung
anzusaugen. Es wird z.B. eine 384 Titerplatte verwendet (16 × 24 Kammern
im 4,5 mm Raster), die mit verschiedenen Dispensierlösungen so
befüllt
wird, dass die Dispensierlösungen
mit den Makrokapillarenmuster übereinstimmen.
Die Füllung
einer Titerplattenkammer kann z.B. 15 μl betragen. Die Titerplatte
wird auf eine vorher im Programm festgelegte Stelle platziert.
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Im
getrennten Zustand des Systems: Makrokopf 10 – Dispensierkopf 20 entsprechend 4b ist es
möglich,
die Titerplatte 40 definiert anzufahren, mit der z'-Achse den Makrokopf
zu senken, bis man in die Dispensierlösung eingetaucht ist. Die Dispensierlösung wird
mit Hilfe der Pumpen 15i in die
Makrokapillaren 11i definiert (z.B.
10 μl) angesaugt.
Das Gesamtvolumen der Makrokapillaren 11i ist
so ausgelegt, dass man ca. nur 1/4 der Makrokapillaren 11i mit der Dispensierlösung füllt, weitere
3/4 der Makrokapillaren 11i sind
mit der Systemflüssigkeit
befüllt.
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In
einem weiteren Schritt entsprechend 4c werden
die Makrokapillaren 11i herausgezogen
und es wird eine neue Stelle, die als Waschstation 50 für die Makrokapillaren 11i dient, angefahren. Diese Stelle ist
mit Lösungsmittel
gefüllt.
Die Außenwände der
Makrokapillaren 11i sind nach dem
Eintauchen in die Dispensierflüssigkeit
kontaminiert und müs sen
von außen
an dieser Stelle wiederholt in Waschflüssigkeit eintauchen, um damit
gewaschen zu werden.
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Nach
diesem Schritt kann eine Parkposition entsprechend 4a angefahren
werden. An dieser Stelle wird der Makrokopf 10 über die
z' Achse so tief bewegt,
bis entsprechend 4d die Makrokapillaren 11i die
Kupplungsstelle 19 am Dispensierkopf 20 erreicht
haben und über
die Federkraft der Makrokapillaren abdichten. Anschließend kann
das Gesamtsystem eine vorher definierte Stelle anfahren, die für den Fortgang
des Waschens der Mikrokapillarenaustrittsöffnungen ausgelegt ist.
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Diese
Stelle 60 ist mit Lösungsmittel
entsprechend 4e gefüllt. Die aus dem Mikroelement 22 herausstehende
Mikrokapillaren 23 tauchen in das Lösungsmittel ein. Nun können die
Mikrokapillaren 23 mit der Dispensierlösung gefüllt werden, in dem die Pumpen 15 durch
die Makrokapillaren 11 die Dispensierlösung in die Mikrokapillaren 23 pumpen.
Es wird ein definiertes Volumen der Dispensierlösung gepumpt, das die Mikrokapillaren 23i füllt.
Anschließend
werden die Pumpen 15i gestoppt,
und die Mikrokapillarenaustrittsöffnungen
mit einer wiederholten Bewegung der z-Achse gewaschen.
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Die
gewaschenen Mikrokapillarenaustrittsöffnungen werden in einer Trockenstation 70 entsprechend 4f von
den Oberresten des Lösungsmittels
befreit, in dem man die Oberreste mit Vakuum absaugt. Nach dieser
Prozedur ist das System bereit das gleichzeitige, parallele Dispensieren
von verschiedenen Flüssigkeiten
auf ein Substrat durchzuführen.
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Bevor
man auf ein bestimmungsgemäßes Substrat
dispensiert, wird noch eine Vorlaufstelle angefahren, die dazu dient,
die Mikrokapillarenaustrittsöffnungen
mit gleichmäßigen Tropfen
der Dispensierlösung
zu bedecken. Es wird somit ein Dispensierfortgang simuliert, in
dem die Pumpen 15i ein genau definiertes
Volumen der Dispensierlösung
(1 μl bis ca.
1 nl) befördern.
Die gebildeten Tropfen auf den Mikrokapillarenaus trittsöffnungen
werden in gleichmäßigen zeitlichen
Abstand auf das Vorlaufsubstrat abgesetzt, in dem man ein Kontakt über die
Tropfen mit dem Vorlaufsubstrat realisiert Dies erfolgt durch Bewegung
der z-Achse. Damit man nicht mehrmals auf die gleiche Stelle absetzt,
wird das System: Makrokopf 10 – Dispensierkopf 20 mit
der x-y-Achsen bewegt. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt, bis
sich an allen Mikrokapillaren gleichmäßige Tropfen der Dispensierlösung gebildet
haben.
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Nunmehr
ist das System für
das Dispensieren auf ein endgültiges
Substrat entsprechend 4g vorbereitet. Es wird eine
voraus festgelegte Stelle auf dem Substrat angefahren. Diese Stelle kann
z.B. mit Hilfe eines Laserpointers, Kamerabildes od. dgl. festgelegt
und automatisiert werden. Es kann auch ein Dispensiermuster ausgewählt werden, falls
man mehrmals auf dem Substrat absetzen möchte.
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Der
Dispensiervorgang wird durchgeführt,
indem die Pumpen ein genau definiertes Volumen der Dispensierlösung (1 μl bis ca.
1 nl) befördern.
Die an den Mikrokapillarenaustrittsöffnungen gebildeten Tropfen
werden in gleichmäßigen zeitlichen
Abstand auf das Vorlaufsubstrat abgesetzt, in dem man ein Kontakt über die
Tropfen mit dem Vorlaufsubstrat realisiert, womit eine Bewegung
der z-Achse verbunden ist. Damit man ein festgelegten Muster realisieren
kann, wird das System: Makrokopf – Dispensierkopf mit den x-,
z-Achsen bewegt.
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Nach
dem Dispensieren wird das System: Makrokopf 10 – Dispensierkopf 20 entsprechend 4f gewaschen.
Die übriggebliebene
Dispensierlösung
wird in der Waschstation ausgepumpt, in dem man die Systemflüssigkeit
mit der Dispensierlösung, die
sich in den Pumpen und Makrokapillaren befindet, durch die Mikrokapillaren
auspumpt.
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Anschließend wird
die Waschstation für
die Makrokapillaren entsprechend 4c angefahren. Hier
werden die Makrokapillarenaußenseiten
gewaschen und es wird die Systemflüssigkeit erneut aus der Waschstation
befüllt,
beispielsweise durch Ansaugen.
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Das
Programm endet in einer Parkposition und das System ist zu einem
weiteren Einsatz bereit.
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Mit
dem beschriebenen Verfahren und der zugehörigen Vorrichtung können insbesondere
Spotting-Lösungen
verarbeitet werden, wie sie in der deutschen Patentanmeldung Akt.Z.
103 61 395.1-52 „Verfahren
und Spotting-Lösung
zum Herstellen von Microarrays" mit
gleicher Anmeldepriorität
insbesondere zum Herstellen von Biochips beschrieben sind.