DE10259122A1 - Anordnung eines Spielmoduls für Kinder in einem Verkehrsflugzeug - Google Patents
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Abstract
In einem Verkehrsflugzeug, insbesondere bei Langstreckenflugzeugen, besteht das Erfordernis, Möglichkeiten zur Beschäftigung von Kindern vorzusehen. Dabei ist eine gewissen Bewegungsfreiheit zu ermöglichen, ohne weitere Passagiere zu stören und/oder die übliche Arbeit der Flugbegleiter(innen) zu behindern. Es ist eine Anordnung eines Spielmoduls für Kinder in einem Verkehrsflugzeug vorgesehen, wobei in der Passagierkabine des Flugzeuges Sitzplätze, Gänge sowie Ein- und Ausgangstüren angeordnet sind und das Spielmodul im Türbereich vorgesehen ist. Das Spielmodul ist während des Reisefluges auf der verfügbaren Fläche vor mindestens einer Ein- und Ausgangstür angeordnet und während der Start- und Landephase in einem Stauraum verstaubar.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anordnung eines Spielmoduls für Kinder in einem Verkehrsflugzeug.
- In Verkehrsflugzeugen ist es insbesondere bei längeren Flugzeiten problematisch, mitfliegende Kinder zu beschäftigen, ohne die in der Passagierkabine befindlichen weiteren Passagiere zu stören. Derzeit ist es vorgesehen, Spielsachen wie Malstifte und Zeichenhefte, Rätselhefte, Zeitschriften anzubieten oder Kindervideos an Bildschirmen zu zeigen oder Kinderhörstücke über Kopfhörer zur Verfügung zu stellen. Die Kinder sollen dabei in den Passagiersitzen ruhig sitzen bleiben. Dem Bewegungsdrang von kleinen Kindern, insbesondere bei Langstreckenflügen, ist damit nicht Rechnung getragen und es werden die Flugzeuggänge zu Spielbereichen zweckentfremdet, was den Durchgangsverkehr für andere Passagiere oder die Flugbegleiter behindert.
- Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, in einem Verkehrsflugzeug Möglichkeiten zur Beschäftigung von Kindern vorzusehen, die eine gewisse Bewegungsfreiheit ermöglichen, ohne für die weiteren Passagiere störend zu wirken und/oder die übliche Arbeit der Flugbegleiter(Innen) zu behindern.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 genannten Maßnahmen gelöst.
- Dabei ist nach Anspruch 1 insbesondere vorteilhaft, dass eine im Türbereich eines Verkehrsflugzeuges ungenutzte Fläche während des Reisefluges sinnvoll genutzt werden kann. Mit der Anordnung eines Spielmoduls können Kinder nach Stillsitzephasen in den Passagiersitzen ihren Bewegungsbedürfnissen in einem speziellen Kinderspielbereich nachgehen, ohne weitere Passagiere zu stören oder in den Gängen den Durchgang sowie die Arbeit der Flugbegleiter(Innen) zu behindern. Es wird ein interessanter Anlaufpunkt für Kinder geschaffen.
- Ein Verstauen bei Nichtgebrauch des Moduls ist in Stauräumen in der Nähe des temporären Kinderspielbereichs möglich.
- Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 bis 8 angegeben. Das Spielmodul wird mit unaufwendigen Mitteln nach Anspruch 2 und 3 am vorgesehenen Platz fixiert. Mit den Maßnahmen nach Anspruch 4 oder 5 ist ein Abschirmung des Kinderspielbereichs erreicht, die störende Geräusch vermindert. Mit der Auswahl des Materials und des Aufbaus des Spielmoduls nach den vorgeschlagenen Maßnahmen gemäß den Ansprüchen 4 bis 6 ist bei Nichtgebrauch eine platzsparende, leichtgewichtige Lagerung möglich, die einen freien Zugang zu Türbereich ermöglicht.
- In den Ansprüchen 7 und 8 sind vorteilhafte Maßnahmen zur Gestaltung des Innenraums des Spielmoduls vorgeschlagen.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung.
- In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, welche nachstehend anhand der
1 bis5 näher beschrieben sind. In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen. - Es zeigen im einzelnen:
-
1 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Kabinenlayouts im Bereich eines Flugzeugrumpfes, -
2 eine Anordnung eines temporären Spielmoduls innerhalb einer Flugzeugpassagierkabine, -
3 eine zweite Ausführungsform eines Spielmoduls, -
4 eine Ausstattungsvariante des Spielmoduls und -
5 eine zweite Ausstattungsvariante des Spielmoduls. - In der
1 ist ein Kabinenlayout einer Passagierkabine 2 im Bereich eines Flugzeugrumpfes1 dargestellt. In einer derartigen Passagierkabine2 sind Sitzplätze3 für die Passagiere vorgesehen, die in Sitzreihen gruppiert und über zwei Passagiergänge4 ,4' zugänglich sind. Im hinteren Bereich der Passagierkabine sind Ein-/Ausgänge5 ,5' vorgesehen, die für das Ein- und Aussteigen der Passagiere genutzt werden können. Innerhalb einer Flugzeugpassagierkabine2 steht ein sehr begrenztes Raumangebot zur Verfügung, was neben den Sitzplätzen3 und Gängen4 ,4' für Toiletten6 , Küchen7 und für andere Servicebereiche ausreichen muss. Für die Betreuung von Kindern ist wegen des Platzmangels ein zusätzlicher Raum nicht realisierbar. Es ist während des Fluges jedoch möglich, den Raum vor mindestens einem Ausgang5 als Nutzfläche vorzusehen und somit einen temporären Kinderspielbereich8 einzurichten. Die Nutzfläche vor den Ausgängen insbesondere bei Großraumflugzeugen, wie beispielsweise das Airbus-Flugzeug A380, ist auch ausreichend groß, um Spielgeräte für Aktivitäten von Kindern an dieser Stelle anzuordnen. Mit einer temporären Anordnung des Spielbereichs8 kann während des Reisefluges das Auf- und Abbauen und die Nutzung des Spielgeräts erfolgen sowie in der Start- und Landephase und am Boden wird das Spielgerät entfernt, in einem Stauraum9 kleinvolumig verstaut und der Ausgang5 ist frei zugänglich. Insbesondere bei Langstreckenflügen, bei der über einen langen Zeitraum der Ein- und Ausstiegsbereich5 ,5' nicht zur Verfügung stehen muss, ist die Nutzung dieser Fläche besonders vorteilhaft. Die diesem Spielbereich8 am nächsten liegenden Sitzplätze3 werden vorzugsweise an die Passagiere mit Kindern verteilt. Damit können die Eltern in der Nähe der Kinder bleiben und übrige Passagiere bleiben ungestört. - In
2 ist in einer Perspektivdarstellung ein Spielmodul10 , angeordnet im Spielbereich8 der Passagierkabine2 , ersichtlich. Das Spielmodul10 ist je nach verfügbarem Platz im Türbereich5 in Grundfläche und Höhe angepasst. Mittels Befestigungsmitteln11 ist das Spielmodul10 in dieser Position zu fixieren, wobei Spannschnüre, Gurte oder ähnliches verwendbar sind. Die Befestigungspunkte innerhalb der Passagierkabine2 sind vorzugsweise an strukturfesten Teilen vorzusehen. So sind beispielsweise untere Spanngurte11A in Sitzschienen12A oder direkt am Fußbodengerüst und obere Spanngurte11B an Strukturteilen der Gepäckablage12B oder anderen Einbauten12C befestigt. Das Spielmodul10 ist in der gezeigten Ausführung würfelförmig ausgebildet und bildet einen spielhausartigen Aufenthaltsraum für Kinder. Über eine Eingangsöffnung13 ist das Spielmodul10 zugänglich und kann in der Ausstattung unterschiedlich, angepasst an das Alter der Kinder, ausgerüstet sein. Mögliche Ausführungsformen sind in den5 und6 gezeigt. - Das Spielmodul
10 besteht vorzugsweise aus einem flexiblen, schmutzabweisenden Material und wird bei Nichtgebrauch platzsparend und kleinvolumig zusammengelegt. Im zusammengepackten Zustand kann es in einem Stauraum9 (siehe1 ) verstaut werden. Es ist sinnvoll, belastungsstarke und robuste Stoffe – beispielsweise Zeltstoffe – oder auch zumindest für den Bodenbereich aufblasbare Materialien zu verwenden, um für die Aktivitäten der Kinder innerhalb des Spielmoduls10 ausreichend weiche und nachgiebige Flächen zu schaffen, die eine Verletzungsgefahr beim Spielen vermeiden. Auch schaumstoffartige Stoffe sind anwendbar. - In
3 ist eine weitere Ausführungsform eines Spielmoduls10' gezeigt. Das Spielmodul10' ist als ein aufblasbarer, hohler Würfel ausgebildet und bietet damit in der Art einer „Hüpfburg" für die Kinder die Möglichkeit, zu hüpfen und herumzutollen, ohne andere Passagiere zu stören. Eine Zugangsmöglichkeit zum Spielmodul10' ist über die Eingangsöffnung13' gegeben. Befestigungsmöglichkeiten sind entsprechend der ersten Ausführungsform vorgesehen. So sind beispielsweise Befestigungspunkte12' in Form von Schlaufen am Spielmodul10' angeordnet und mit entsprechenden Spannseilen kann eine Befestigung an Strukturteilen der Passagierkabine2 erfolgen. - Beispielhafte Ausführungsformen der Innenraumgestaltung des Spielmoduls
10 bzw.10' sind in den4 und5 gezeigt. - So zeigt
4 in einer Schnittdarstellung den Innenraum14 des Spielmoduls10 bzw.10' . Es werden Gummibänder15 zwischen den Wänden verspannt und es besteht für die Kinder die Möglichkeit, auf den Bändern15 zu liegen, zu hüpfen oder zu klettern. Der Innenraum kann kindgerecht farblich gestaltet sein oder Abbildungen des Universums oder der Erde wiedergeben, um das Gefühl zu vermitteln, dass sie sich in einer anderen Welt befinden. - In
5 ist in einer Schnittdarstellung der Innenraum14 des Spielmoduls10 oder10' in einer zweiten Ausführung gezeigt. Durch die Nutzung von aufblasbaren Elementen, wie „Sitzbeulen"16 und „Wandbeulen"17 oder in dem Boden vorgesehenen „Sitzkuhlen"18 können abwechslungsreiche Sitz- und Spielmöglichkeiten geschaffen werden. Auch von der Decke herabhängende schaukelartige Spielgeräte19 können vorgesehen sein. Es ist möglich, eine Projektionsfläche20 oder einen Monitor vorzusehen, um auch die Möglichkeit eines Kinderkinos zu schaffen.
Claims (8)
- Anordnung eines Spielmoduls für Kinder in einem Verkehrsflugzeug, wobei in der Passagierkabine (
2 ) des Flugzeuges Sitzplätze (3 ), Gänge (4 ,4' ) sowie Ein- und Ausgangstüren (5 ,5' ) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass im Türbereich (5 ) der Passagierkabine (2 ) das Spielmodul (10 ,10' ) vorgesehen ist, das während des Reisefluges auf der verfügbaren Fläche vor mindestens einer Ausgangstür (5 ) angeordnet ist und während der Start- und Landephase in einem Stauraum (9 ) verstaubar ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spielmodul (
10 ,10' ) mittels Befestigungsmittel (11 ,12 ) im Türbereich (5 ) fixiert ist. - Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung mittels Spannseile oder Gurt (
11A ,11B ) an Befestigungspunkten des Spielmoduls (10 ,10' ) sowie an Strukturteilen der Passagierkabine (12A ,12B ,12C ) vorgesehen ist. - Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Spielmodul (
10 ,10' ) aus flexiblen, robusten Materialien besteht, das einen spielhausartigen Aufenthaltsraum (14 ) mit zumindest einer Zugangsöffnung (13 ,13' ) für Kinder bildet. - Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass aufblasbare Materialien zumindest für Wände und/oder dem Boden verwendet werden.
- Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Spielmodul (
10 ,10' ) bei Nichtgebrauch kleinvolumig zusammenlegbar ist. - Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum (
14 ) des Spielmoduls (10 ,10' ) kindgerecht ausgestattet ist, wobei Gummibänder (15 ) zum Klettern oder Liegen vorgesehen sind oder in die Wand, in den Boden oder in die Decke des Spielmoduls (10 ,10' ) integrierte Elemente (16 ,17 ,18 ,19 ) vorgesehen sind. - Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Innenraum (
14 ) des Spielmoduls (10 ,10' ) eine Projektionsfläche (20 ) oder ein Monitor vorgesehen ist.
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