DE10259076B3 - Vorrichtung und Verfahren zum Klappspritzprägen mit Seitenkraftkompensation - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zum Klappspritzprägen mit Seitenkraftkompensation Download PDF

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Abstract

Eine Vorrichtung zum Herstellen von Kunststoff-Formteilen weist eine erste Formplatte (1) und eine verschwenkbare zweite Formplatte (2) auf. Mittels eines Schubelements (22) wird während der Schwenkbewegung eine Kraft (K) auf eine Anschlagfläche (13) der verschwenkbaren Formplatte (2) ausgeübt. Dabei ist die Anschlagfläche (13) im Vergleich zur Rückseite (9) der zweiten Formplatte (2) tieferliegend ausgebildet.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen von Formteilen aus Kunststoff mittels eines Klappspritz-Verfahrens.
  • Bei der Herstellung großflächiger Kunststoff-Formteile treten beim Einsatz von herkömmlichen Spritzgieß- und Prägeverfahren mit parallel geführten Formplatten Schwierigkeiten auf. Da aufgrund der langen Fließwege mit einem hohen Spritzdruck gearbeitet werden muss, führt dies zu Verspannungen in dem fertigen Formteil, was zur Folge hat, dass sich die erforderliche Produktqualität mit den bekannten Spritzgieß- und Prägeverfahren nicht erreichen lässt.
  • Besonders gravierende Schwierigkeiten treten bei der Herstellung von transparenten optischen Formteilen, wie z.B. Verscheibungen, auf. Verscheibungen wurden bisher in der Regel aus Glas hergestellt. Da bei optischen Formteilen zumeist nur randseitige Anspritzpunkte möglich sind, sind lange Fließwege unvermeidbar. Auf der anderen Seite muss das optische Formteil einen besonders hohen Grad an Spannungsfreiheit aufweisen, da andernfalls die optischen Eigenschaften des Formteils beeinträchtigt werden.
  • Es ist bereits bekannt, zur Herstellung von großflächigen Kunststoff-Formteilen ein Klappspritz-Verfahren einzusetzen. Beim Klappspritzen werden die beiden Formplatten in einer ersten Phase einander außerparallel angenähert, bis sie in einem Schwenkbereich zueinander in Anlage gebracht sind. In diesem Bereich befindet sich in der Regel auch der Einspritzkanal für die Kunststoffmasse. In einer zweiten Phase wird die verschwenkbare Formplatte um den Anlagepunkt auf die feste Formplatte geklappt. Noch bevor die beiden Formplatten gänzlich geschlossen sind, wird die sich in der Schlussphase der Klappbewegung bildende Werkzeugkavität zwischen den Formplatten mit Kunststoff gefüllt. Das aktive Bewegen einer Formplatte bei teilweise oder vollständig gefüllter Kavität wird in der Fachsprache als Prägen bezeichnet. Beim Klappspritzprägen werden aufgrund der durch den Klappvorgang unterstützten Ausbreitung der Kunststoffmasse und der durch das Prägen bewirkten Nachdruckphase eine bessere Verteilung der Kunststoffmasse in der Kavität erreicht und deutlich weniger Spannungen in dem Formteil induziert.
  • Klappspritzprägen setzt eine hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Werkzeugbewegung voraus. Der sogenannte Tauchkantenspalt, der bei geschlossenen Werkzeughälften die Kavität abdichtet, darf in der Regel eine Maximaltoleranz von 1/10 mm nicht überschreiten. Entsprechend exakt müssen die beiden Formplatten einander bei der Klappbewegung angenähert werden. Dies stellt höchste Anforderungen an die Stabilität der Schwenkmechanik, welche für die geforderte Bewegungsgenauigkeit und Reproduzierbarkeit zu sorgen hat. Je nach Ausführung des Klappspritzwerkszeuges muss die Schwenkmechanik den Schwerkräften, Spritzdruckkräften, den Schließkräften und gegebenenfalls Reibungskräften, welche durch die Beaufschlagung der schwenkbaren Formplatte zur Bewirkung des Klappvorgangs entstehen, standhalten.
  • In den Patentschriften DE 195 17 024 C1 und DE 43 13 015 C1 sind Vorrichtungen zum Klappspritzprägen beschrieben, bei welchen die das Schließen der Vorrichtung bewirkende Kraft über eine Gelenkverbindung auf die schwenkbare Formplatte ausgeübt wird. Dadurch kann eine im Wesentlichen reibungs- freie Kraftübertragung auf die schwenkbare Formplatte gewährleistet werden. Nachteilig ist der hohe Konstruktionsaufwand.
  • In der nicht vorveröffentlichten DE 102 02 246 A1 ist ein Werkzeug zum Klappspritzen beschrieben, bei welchem die schwenkbare Formplatte durch eine an der Rücksei te derselben anliegende Andruckplatte bei einer Verlagerung der Andruckplatte verschwenkt wird. Dabei tritt im Anlagebereich zwischen der Formplatten-Rückseite und der Andruckplatte aufgrund der Relativbewegung zwischen der Formplatte und der Andruckplatte eine Reibungskraft auf, die auf die Schwenklagerung drückt und die Einhaltung der Toleranzen beim Schließablauf gefährdet. Dem Vorteil einer einfachen, ohne Gelenkverbindung erfolgenden Übertragung der Andruckkraft auf die schwenkbare Formplatte steht daher ein erhöhter Aufwand für die Gewährleistung der mechanischen Stabilität gegenüber.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Herstellen von Formteilen aus Kunststoff mittels eines Klappspritz-Verfahrens zu schaffen, bei welcher Kräfte, die infolge der Beaufschlagung der schwenkbaren Formplatte an der Schwenkmechanik angreifen, gering gehalten werden. Ferner zielt die Erfindung darauf ab, ein Verfahren zu schaffen, bei welchem die auf die Schwenkmechanik einwirkenden Kräfte gering gehalten werden können.
  • Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
  • Nach einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine erste Formplatte, eine im geöffneten Zustand der Vorrichtung zur ersten Formplatte schwenkbar gelagerte zweite Formplatte, eine Schwenkmechanik zur Lagerung der zweiten Formplatte, ein Schubelement zum Beaufschlagen der zweiten Formplatte mit einer während einer Schwenkbewegung der zweiten Formplatte auf diese wirkenden Kraft, und eine sich beim Schließen der Vorrichtung zwischen den einander zugewandten Plattenvorderseiten der Formplatte ausbildende Kavität. Dabei liegt das Schubelement an einer mit der zweiten Formplatte mechanisch gekoppelten Anschlagfläche an, deren Abstand zu der durch die Plattenvorderseite der zweiten Formplatte definierten Ebene kleiner ist als der Abstand zwischen der Plattenvorderseite und der Plattenrückseite der zweiten Formplat te. Durch die Lage der Anschlagfläche wird erreicht, dass beim Klappvorgang eine verhältnismäßig geringe Relativbewegung im Anlagebereich zwischen dem Schubelement und der Anschlagfläche auftritt. Dies bewirkt eine Reduzierung der beim Klappvorgang entstehenden Reibungskraft beim Vergleiten des Schubelements auf der Anschlagfläche.
  • Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform ist die Anschlagfläche als Grundfläche einer in der Rückseite der zweiten Formplatte ausgebildeten Vertiefung realisiert. Alternativ hierzu besteht nach einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform die Möglichkeit, die zweite Formplatte mit einer die Anschlagfläche aufweisenden Druckkufe auszuführen, wobei die Anschlagfläche die Rückseite der zweiten Formplatte stufig fortsetzt.
  • Vorzugsweise ist die Lage der Anschlagfläche so zu wählen, dass diese im geschlossenen Zustand der Vorrichtung auf oder in der Nähe einer gedachten Linie liegt, welche senkrecht zu der Richtung der Kraft verläuft und das Drehzentrum der Schwenkbewegung schneidet. Sofern das Drehzentrum der Schwenkbewegung in der Ebene der Plattenvorderseite liegt, bedeutet dies, dass die Anschlagfläche sich ebenfalls in der Ebene der Plattenvorderseite oder benachbart dieser Ebene erstreckt. Bei dieser Realisierung wird eine besonders geringe Verfahrstrecke des Schubelements auf der Anschlagfläche erzielt.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Vorrichtung ein die druckbeaufschlagte Anschlagfläche aufweisendes, relativ zur zweiten Formplatte beweglich gelagertes Ausgleichselement zum Verteilen der Druckkraft. Durch das Ausgleichselement wird erreicht, dass die druckbeaufschlagte Anschlagfläche stets senkrecht zu der von dem Schubelement ausgeübten Druckkraft orientiert ist. Dies bewirkt, dass das Schubelement stets vollflächig mit der Anschlagfläche in Kontakt steht, wodurch das Auftreten hoher Drücke und ein übermäßiger Verschleiß im Bereich der Anschlagfläche wirkungsvoll unterbunden werden.
  • Die Anschlagfläche kann im schwenklagerfernen Bereich oder im schwenklagernahen Bereich der zweiten Formplatte liegen. Es ist auch möglich, dass während der Schwenkbewegung zwei Kräfte auf die schwenkbare zweite Formplatte ausgeübt werden und zu diesem Zweck zwei tiefergelegte Anschlagflächen (z.B. im schwenklagerfernen und im schwenklagernahen Bereich der zweiten Formplatte) vorgesehen sind.
  • Vorzugsweise umfasst die Schwenkmechanik eine Rundkontur der zweiten Formplatte, welche in einem komplementär geformten Schwenkgehäuse gelagert ist. Gegenüber einer Achsführung ergibt sich der Vorteil, dass große Lagerflächen und damit geringe Lagerdrücke und geringer Verschleiß erreichbar sind.
  • Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung weist die Vorrichtung zum Herstellen von Formteilen zwei während der Schwenkbewegung zur Entlastung der Schwenkmechanik miteinander in Eingriff stehende Kupplungselemente auf, von denen eines mit der schwenkbaren Formplatte und das andere mit einem schwenkfesten Teil der Vorrichtung mechanisch verbunden sind. Die miteinander in Eingriff stehenden Kupplungselemente können dabei sowohl Reibungskräfte, wie sie bei der bereits erläuterten Beaufschlagung der zweiten Formplatte z.B. für die Klappbewegung auftreten, als auch Schwerkräfte oder gegebenenfalls infolge des Einspritzvorgangs auftretende Seitenkräfte abfangen.
  • Vorzugsweise ist eines der Kupplungselemente eine Ausnehmung und das andere Kupplungselement ein beim Schwenkvorgang in die Ausnehmung einlaufender Vorsprung. Um bereits in der Anfangsphase der Schwenkbewegung eine effektive Aufnahme von Kräften durch die Kupplungselemente zu erzielen, ist die Ausnehmung an ihrer von der Schwenkmechanik abgewandten Seite vorzugsweise mit einer Einlauf kurve versehen.
  • Vorzugsweise ist rückseitig der schwenkbaren Formplatte eine schwenkfeste Platte vorgesehen, die gleichzeitig das Schubelement bildet oder mechanisch mit dem Schubelement in Verbindung steht. Bei der Platte kann es sich beispielsweise um eine weitere Platte des Spritzgieß-Werkzeuges oder um die Aufspannplatte einer das Spritzgieß-Werkzeug halternden Spritzgießmaschine handeln.
  • Sofern die Platte gleichzeitig das Schubelement zum Beaufschlagen der zweiten Formplatte bildet, wird das Werkzeug durch eine (z.B. von einer Spritzgießmaschine bewirkten) Verlagerung der Platte geschlossen. Es ist jedoch auch möglich, dass das Schubelement zum Beaufschlagen der zweiten Formplatte durch eine Zylinder-Kolben-Anordnung realisiert ist.
  • In besonders bevorzugter Weise ist es möglich, dass eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung sowohl mit der gegenüber der Rückseite der zweiten Formplatte tiefer liegend angeordneten Anschlagfläche gemäß Anspruch 1 als auch mit den gemäß Anspruch 9 vorgesehenen Kupplungselementen ausgeführt ist. Dadurch wird zum einen das Entstehen hoher Reibungskräfte verhindert und zum anderen werden die verbleibenden Kräfte (Reibungskraft und gegebenenfalls weitere Kräfte) durch die Kupplungselemente von der Schwenkmechanik fern gehalten.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von miteinander kombinierbaren Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert; in dieser zeigt:
  • 1 eine schematische Teilschnittdarstellung einer Spritzgieß-Vorrichtung zum Klappspritzen im geöffneten Zustand nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
  • 2 eine schematische Schnittdarstellung der in 1 gezeigten Vorrichtung, wenn sich die beiden Formplatten gerade berühren;
  • 3 eine schematische Schnittdarstellung der in den 1 und 2 gezeigten Vorrichtung in vollständig geschlossenem Zustand;
  • 4 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Funktionsprinzips der Erfindung;
  • 5 eine schematische Teilschnittdarstellung eines Werkzeugs zum Klappspritzprägen nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung im geöffneten Zustand;
  • 6 eine schematische Teilschnittdarstellung des in 5 dargestellten Werkzeugs, wenn sich die beiden Formplatten gerade berühren;
  • 7 eine schematische Schnittdarstellung des in den 5 und 6 gezeigten Werkzeugs im vollständig geschlossenen Zustand; und
  • 8 eine schematische Teilschnittdarstellung eines Werkzeuges zum Klappspritzprägen nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
  • Die in 1 dargestellte Vorrichtung weist eine erste Formplatte 1 und eine zweite Formplatte 2 auf, wobei die erste Formplatte 1 feststehend, also unbeweglich, ausgeführt ist. In der 1 ist die feststehende erste Formplatte als Formkernplatte 1 mit einem über die Plattenoberfläche vorstehenden Formkern 3 ausgeführt, während die zweite, schwenkbare Formplatte 2 als Matrizenformplatte 2 mit einer Aussparung 4 realisiert ist. Ebenso ist es jedoch möglich, die erste Form platte 1 als Matrizenformplatte und die zweite Formplatte 2 als Formkernplatte zu realisieren.
  • Die Aussparung 4 in der Matrizenformplatte 2 weist eine vorgegebene dreidimensionale Form auf, welche der Kontur der einen Seite des herzustellenden Formteils entspricht. Die periphere Formgebung des Formkerns 3 ist an die Kontur der Aussparung 4 angepasst. Der Formkern 3 kann sowohl einstöckig mit der Formkernplatte 1 als auch als eigenständiges, vorzugsweise austauschbares Werkzeugteil ausgeführt sein.
  • In der ersten Formplatte 1, gemäß 1 also in der Formkernplatte, ist im Randbereich des Formkerns 3 eine Kunststoffzuführung 5, z.B. in Form eines Heißkanals, vorgesehen. Die Kunststoffzuführung 5 kann auch in der schwenkbaren zweiten Formplatte 2 ausgebildet sein und in die Aussparung 4 münden.
  • Die Vorrichtung umfasst ferner ein Gehäuseteil 6, an welchem die zweite Formplatte 2 mittels Trägern 7 befestigt ist. Die Befestigung erfolgt so, dass die zweite Formplatte 2 um den Punkt P (Drehzentrum) verschwenkbar ist. Beispielsweise können hierfür in nicht dargestellter Weise Achsfortsätze an der zweiten Formplatte 2 vorgesehen sein, die an beiden Seiten aus der Formplatte 2 hervorstehen und in entsprechende Achsaufnahmen in den Trägern 7 eingesetzt sind. (In 7 ist lediglich einer der Träger 7, nämlich der sich in Blickrichtung hinter der Vorrichtung erstreckende Träger 7, sichtbar. Der vordere Träger wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Die beiden Träger 7, die auch als Stollenführungen bezeichnet werden, bilden eine Gabel, welche die schwenkbare Formplatte 2 zu beiden Seiten umfasst und an den Achsfortsätzen haltert.) Die zweite Formplatte 2 ist in ihrem schwenkpunktnahen Bereich mit einer Rundkontur 8 gestaltet. Die Rundkontur 8 erstreckt sich von der Rückseite 9 der zweiten Formplatte 2 bis zu einer Anlagefläche 10 im Bereich der Vorderseite 11 der zweiten Formplatte 2. Die Rundkontur 8 liegt in einer Lagerschale 12, welche in das Gehäuseteil 6 eingesetzt ist und von diesem getragen wird. Die Rundkontur 9 sowie die komplementär geformte Wandung der Lagerschale 12 weisen einen teilkreisförmigen Verlauf um das Drehzentrum P auf.
  • Die in 1 dargestellte Vorrichtung kann in der Praxis in jedweder Orientierung verwendet werden. Es wird deutlich, dass eine Halterung der zweiten Formplatte 2 mittels der Träger 7 nur dann erforderlich ist, wenn die zweite Formplatte 2, wie in 1 dargestellt, oberhalb der ersten Formplatte 1 oder in einer dazu um 90° gedrehten Orientierung angeordnet ist. Sofern die in 1 dargestellte Anordnung auf den Kopf gestellt ist, liegt die zweite Formplatte 2 aufgrund der Schwerkraft in der Lagerschale 12 und es kann gegebenenfalls auf die Halterung der Formplatte 2 mittels der Träger 7 verzichtet werden.
  • Die schwenkbare zweite Formplatte 2 ist an der der Rundkontur 8 gegenüberliegenden Seite mit einer Anschlagfläche 13 versehen, die auf der Oberseite einer Druckkufe 14 ausgebildet ist. Die Druckkufe 14 ist vorzugsweise ein separates Teil, welches an die zweite Formplatte 2 z.B. durch Verschraubung montiert ist. Die Anschlagfläche 13 liegt seitlich außerhalb der Aussparung 4 und ist relativ zu der Rückseite 9 tieferliegend angeordnet. Insbesondere kann sich die Anschlagfläche 13 in der durch die Vorderseite 11 der zweiten Formplatte 2 definierten Ebene erstrecken. Statt als Oberfläche der in 1 dargestellten Druckkufe 14 kann die Anschlagfläche 13 auch als Boden einer in die Rückseite 9 der zweiten Formplatte 2 eingebrachten Vertiefung realisiert sein. In dem Gehäuseteil 6 ist eine Kolben-Zylinder-Anordnung 21 vorgesehen, deren Kolbenstange 22 mit ihrem freien Ende auf der Anschlagfläche 13 aufliegt. Zunächst ist die Kolben-Zylinder-Anordnung 21 nicht aktiviert, d.h. die Anlage der Kolbenstange 22 auf der Anschlagfläche 13 ist im Wesentlichen drucklos.
  • In der in 1 gezeigten Ausgangsstellung ist die schwenkbare zweite Formplatte 2 gegenüber der ersten Formplatte 1 verkippt. Je nach Orientierung der Vorrichtung muss diese Stellung der zweiten Formplatte 2 durch eine Halteeinrichtung 20 gesichert werden.
  • 2 zeigt die Vorrichtung in einem Zustand, in welchem das Gehäuseteil 6 mit der ersten Formplatte 1 in Anlage gebracht ist. Hierbei stehen Seitenwände 15 und 16 des Gehäuseteils 6 auf Randbereichen der ersten Formplatte 1 auf. Der Zusammenhalt zwischen der ersten Formplatte 1 und dem Gehäuse 6 wird durch eine äußere Verspanneinrichtung bewirkt. Eine Möglichkeit besteht darin, den Zusammenhalt zwischen der ersten Formplatte 1 und dem Gehäuse 6 durch die in der 2 angedeuteten Spannelemente 17 zu gewährleisten, die die Baugruppe 1, 6 in Art einer Klammer umfassen und fest zusammenhalten. Ein andere Möglichkeit besteht darin, die Baugruppe 1, 6 von den Aufspannplatten einer Spritzgießmaschine (nicht dargestellt) zusammenzuhalten. Es wird darauf hingewiesen, dass in diesem Fall die Spritzgießmaschine lediglich die Aufgabe hat, den Zusammenhalt der Baugruppe 1, 6 während der nachfolgenden Prozessschritte zu gewährleisten, sie bewirkt jedoch nicht die im Folgenden noch näher erläuterte Klappbewegung der zweiten Formplatte 2 auf die erste Formplatte 1.
  • In dem in 2 dargestellten Zustand befindet sich die zweite Formplatte 2 weiterhin in geöffneter Stellung. Die Kolben-Zylinder-Anordnung 21 ist drucklos. Zur Aufnahme der Druckkufe 14 ist in der ersten Formplatte 1 eine Aufnahmevertiefung 18 ausgebildet.
  • 3 zeigt die Vorrichtung nach Durchführung des Klappspritzschrittes mit geschlossenen Formplatten 1 und 2. Die beiden Formplatten 1 und 2 liegen nun parallel, wobei zwischen der Aussparung 4 und dem Formkern 3 die mit Kunststoffmasse gefüllte Kavität 19 ausgebildet ist. Die Anschlagfläche 13 liegt in dem hier dargestellten Beispiel exakt in einer Ebene E, die senkrecht zu der Kraftausübungsrichtung der Koloben-Zylinder-Anordnung 21 ist und durch das Drehzentrum P verläuft. Im vorliegenden Beispiel fällt diese Ebene E mit der durch die Vorderseite 11 der zweiten Formplatte 2 definierten Ebene zusammen. Die Druckkufe 14 befindet sich vollständig in der Aufnahmevertiefung 18.
  • Der Ablauf zur Herstellung eines Kunststoff-Formteils ist wie folgt:
    Zunächst werden, wie bereits beschrieben, die erste Formplatte 1 und das Gehäuseteil 6 zusammengebracht und gesichert.
  • Im nächsten Schritt wird die zweite, schwenkbare Formplatte 2 auf die feststehende erste Formplatte 1 geschwenkt. Die hierfür erforderliche Kraft K wird von einem Schubelement einer geeigneten Krafterzeugungseinrichtung auf die Anschlagfläche 13 ausgeübt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Schubelement durch die Kolbenstange 22 der Kolben-Zylinder-Anordnung 21 realisiert. Die Kraft K wirkt zwischen dem Gehäuseteil 6 und der zweiten Formplatte 2.
  • Wie noch später anhand der 4 näher erläutert wird, entsteht bei der Beaufschlagung der Anschlagfläche 13 durch das Schubelement eine Reibungskraft, welche in Richtung des Pfeils R, d.h. von der Druckkufe 14 in Richtung auf das Drehzentrum P, wirkt. Diese Reibungskraft R wird von der Schwenkmechanik (Träger 7 mit Achsfortsätzen und/oder der Lagerschale 12) aufgenommen, ohne dabei ein Ausweichen der zweiten Formplatte 2 in Richtung der Kraft R zu gestatten. D.h., das Drehzentrum P bleibt trotz des Auftretens der Reibungskraft R fest.
  • Während des Klapp- bzw. Schließvorganges der Formplatten 1, 2 wird Kunststoffmasse über die Kunststoffzuführung 5 in die sich bildende Kavität 19 eingeleitet. Das Einleiten der Kunststoffmasse erfolgt unter einem hohen Druck, welcher über die Lagerschale 12 und das Schubelement (Kolbenstange 22) auf das Gehäuseteil 6 übertragen wird. Die Spannelemente 17 bzw. eine als Verspanneinrichtung eingesetzte Spritzgießmaschine müssen der dadurch entstehenden Öffnungskraft standhalten können.
  • Durch den in der letzten Phase des Schließvorgangs auftretenden Prägeschritt wird eine bessere Verteilung der Kunststoffmasse entlang der Fließwege bei verhältnismäßig niedrigem Druckgradienten ermöglicht, wodurch die gewünschte Spannungsfreiheit des gefertigten Formteils erreicht wird. Es wird darauf hingewiesen, dass Fließwege von über einem Meter Länge auftreten können, wobei die Höhe des Fließquerschnitts (Stärke des zu fertigenden Formteils) häufig weniger als einen Zentimeter beträgt.
  • Anschließend wird die Vorrichtung 1, 6 geöffnet und das fertige Formteil entnommen.
  • Anhand der 4 wird das Entstehen der Reibungskraft R erläutert.
  • Dargestellt ist die zweite, schwenkbare Formplatte 2 in geöffneter (geneigter) und geschlossener (waagerechter) Stellung. Das Drehzentrum P liegt auch hier in der durch die Vorderseite 11 der Formplatte 2 definierten Ebene.
  • Zunächst wird der konventionelle Fall betrachtet, bei welchem die Kraftausübung durch das Schubelement (nicht dargestellt) an der Rückseite 9 der zweiten Formplatte 2 ansetzt. Die Kraft 31 ist mit einem gestrichelten Pfeil angedeutet und der Angriffspunkt ist mit dem Bezugszeichen 30 bezeichnet. Die Linie 32 stellt den Bewegungsweg des Angriffspunkts 30 beim Schließen der zweiten Formplatte 2 dar. Es wird deutlich, dass zwischen dem Schubelement und der Formplattenrückseite 9 eine Relativbewegung über die Distanz 33 auftritt.
  • Erfindungsgemäß greift die Kraft 41 jedoch an dem auf der Anschlagfläche 13 liegenden Angriffspunkt 40 an. Die Bewegungslinie des Angriffspunktes 40 ist mit dem Bezugszeichen 42 bezeichnet. Die Distanz 43 der Relativbewegung zwischen dem Schubelement und der Anschlagfläche 13 ist bei gleichem Schwenkwinkel deutlich kleiner als die Distanz 33. Folglich tritt auf der Anschlagfläche 13 ein geringerer Verschleiß und eine reduzierte Reibungskraft R auf. Infolge der geringeren auf die Schwenkmechanik 7, 8, 12 einwirkenden Kräfte reduziert sich der Verschleiß in der Schwenkmechanik 7, 8, 12.
  • Die 5 bis 7 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung. Das hier dargestellte Spritzgießwerkzeug zum Klappspritzen besteht aus drei Platten: Einer feststehenden ersten Formplatte 101, einer zweiten, schwenkbaren Formplatte 102 und einer Basisplatte 150. Die erste Formplatte 101 ist als Formkernplatte ausgebildet und umfasst den Formkern 103 sowie eine Kunststoffzuführung 105. Die zweite, schwenkbare Formplatte 102 repräsentiert die Matrizenformplatte und ist mit einer Aussparung 104 versehen. Die Vorderseite der Matrizenformplatte 102 ist mit dem Bezugszeichen 111 bezeichnet, das Drehzentrum P für die Schwenkbewegung wird mittels der Träger 107 (nur der in Blickrichtung hintere Träger ist in 5 dargestellt) und den durch Langlöcher 120 in den Trägern 107 gelagerten seitlichen Achsfortsätze (nicht sichtbar) realisiert. Die Träger 107 sind fest an der Basisplatte 150 angebracht. In Bezug auf die Schwenklagerung sowie die Ausbildung der beiden Formplatten 101 und 102 wird auf die entsprechende Beschreibung zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.
  • Das in 5 dargestellte Werkzeug ist mit im Wesentlichen vertikal orientierten Formplatten 1, 2 gezeigt. In diesem Fall wird die Schrägstellung der zweiten, schwenkbaren Formplatte 102 im geöffneten Zustand dadurch bewirkt, dass die zweite Formplatte 102 im schwenklagernahen Bereich über eine Krafterzeugungseinrichtung (nicht dargestellt), welche eine zwischen der Basisplatte 150 und der zweiten Formplatte 102 wirkende Aufstellkraft A erzeugt, von der Basisplatte 150 ferngehalten wird, während die zweite Formplatte 102 an der schwenklagerfernen Seite 121 durch eine Halterung (nicht dargestellt) an der Basisplatte 150 festgehalten wird. Wie beim ersten Ausführungsbeispiel kann das Werkzeug jedoch auch in anderen Orientierungen betrieben werden. Falls die Basisplatte 150 in waagerechter Stellung orientiert ist und unterhalb der zweiten Formplatte 102 liegt, kann z.B. auf eine Halterung an der Seite 121 verzichtet werden, da in diesem Fall die zweite Formplatte 102 infolge der Schwerkraft auf der Basisplatte 150 aufliegt.
  • In den druckbeaufschlagten Bereichen der zweiten Formplatte 102 sind Ausgleichselemente 112 vorgesehen. Im einfachsten Fall sind diese Ausgleichselemente 112 als Kugelabschnitte ausgebildet, die drehbar in entsprechenden Aussparungen der zweiten Formplatte 102 gelagert sind. Derartige Ausgleichselemente 112 können auch beim ersten Ausführungsbeispiel an sämtlichen druckbeaufschlagten Bereichen der zweiten Formplatte 2 und insbesondere im Bereich der Anschlagfläche 13 vorgesehen sein.
  • In der Rückseite 109 der zweiten Formplatte 102 befindet sich eine Steuerausnehmung 108, in welche eine an der Basisplatte 150 ausgebildete Nocke 151 vorsteht. Die Steuerausnehmung 108 weist eine im Wesentlichen halbkreisförmig ausgebildete Krümmungsfläche 114 auf, welche in ihrem schwenklagerfernen Bereich mit einer Einlaufkurve 115 versehen ist.
  • Das Werkzeug 150, 102, 101 wird zwischen die Aufspannplatten (nicht dargestellt) einer Spritzgießmaschine gebracht und an diesen montiert. Die Aufspannplatten der Spritzgießmaschine sind parallel zueinander orientiert und haltern die Basisplatte 150 und die erste Formplatte 101. Die Aufspannplatten der Spritzgießmaschine werden aufeinander zu bewegt, wobei das Werkzeug 150, 102, 101 in die in 6 dargestellte Stellung gelangt. In dieser Stellung liegt die schwenkbare zweite Formplatte 102 mit ihrer Rückseite 109 im schwenklagerfernen Bereich 121 an der Basisplatte 150 und mit ihrer Vorderseite 111 im schwenklagernahen Bereich an der ersten Formplatte 101 an. Genauer erfolgt die Anlage im rückwärtigen Bereich über eine Anschlagfläche 113 des Ausgleichselements 112, die an einer Gegenanschlagfläche 122 der Basisplatte 150 anliegt, und die Anlage an der Plattenvorderseite erfolgt über die Anlagefläche 110 des Ausgleichselements 112 und eine Gegenanlagefläche 116 der ersten Formplatte 101. Die Aufstellkraft A wird auf eine Anschlagfläche 117 des schwenklagernahen Ausgleichselements 112 an der Rückseite 109 der zweiten Formplatte 102 ausgeübt. Im Bereich der schwenklagernahen Kunststoffzuführung 105 ist der Tauchkantenspalt zwischen Formkern 103 und Aussparung 104 bereits ausgebildet, während die Kavität 119 (siehe 7) im schwenklagerfernen Bereich noch nicht geschaffen ist. Die Nocke 151 liegt zu diesem Zeitpunkt vorzugsweise bereits an der Einlauf kurve 115 der Steuerausnehmung 108 an.
  • Beim zweiten Ausführungsbeispiel wird das Verschwenken der zweiten Formplatte 102 durch die Weiterführung der Translationsbewegung der Aufspannplatten der Spritzgießmaschine bewirkt. Genauso wie beim ersten Ausführungsbeispiel erfolgt während des Klapp-Prozesses die Einleitung der Kunststoffmasse unter hohem Druck. Durch den hohen Spritzdruck tritt an den Anschlagflächen 122, 113 an der Rückseite 109 der zweiten Formplatte 102 eine hohe Kraft K auf.
  • Die Aufstellkraft A muss so groß gewählt sein, dass die Anlage der zweiten Formplatte 102 an der ersten Formplatte 101 im Bereich der Anlageflächen 110, 116 trotz des Spritzdrucks erhalten bleibt. Sowohl an der Anschlagfläche 117 des schwenklagernahen Ausgleichselements 112 als auch an der Anschlagfläche 113 des schwenklagerfernen Ausgleichselements 112 der zweiten Formplatte 102 treten wie beim ersten Ausführungsbei spiel während des Verschwenkens der zweiten Formplatte 102 aufgrund der Kräfte A und K jeweilige Reibungskräfte R' bzw. R auf. Dabei verhindert die Nocke 151, dass die zweite Formplatte 102 sich in Richtung der Reibungskräfte R' bzw. R verschieben kann. Der Verlauf der Krümmungsfläche 114 mit Einlaufkurve 115 ist deshalb so vorgegeben, dass die Nocke 151 über den gesamten Schwenkbereich stets an der Krümmungsfläche 114 mit Einlauf kurve 115 anliegt, so dass die zweite Formplatte 102 stets an der Nocke 151 abgestützt wird.
  • Durch die weitere Translation der Aufspannplatten (nicht dargestellt) der Spritzgießmaschine wird das Werkzeug 150, 102, 101 vollständig geschlossen, siehe 7. Im vollständig geschlossenen Zustand liegt die Rückseite 109 der zweiten Formplatte 102 vollflächig an der Vorderseite der Basisplatte 150 an. Der für den Zusammenhalt des Werkzeuges erforderliche Druck wird von der Spritzgießmaschine erzeugt. Das Bezugszeichen 123 bezeichnet den Tauchkantenspalt zwischen den beiden Formplatten 101 und 102.
  • Durch die erfindungsgemäße Kraftkoppelung zwischen der Nocke 151 und der Steuerausnehmung 108 während der Schwenkbewegung können neben der Reibungskraft R auch andere Kräfte aufgenommen werden, die ansonsten die Schwenkmechanik beaufschlagen würden.
  • Es wird darauf hingewiesen, dass die anhand der beiden Ausführungsbeispiele erläuterten Maßnahmen zur Entlastung der Schwenkmechanik in vielfältiger Weise kombiniert werden können. Beispielsweise kann die anhand des ersten Ausführungsbeispiels erläuterte Tieferlegung der Anschlagfläche 13 durch eine entsprechende Gestaltung der Rückseite der zweiten Formplatte 102 auch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel im Bereich der Anschlagflächen 113 und/oder 117 realisiert sein. Ein solches Werkzeug ist in 8 gezeigt. Die den beiden Anschlagflächen 113 und 117 des zweiten Ausführungsbeispiels entpsrechenden Anschlagflächen 213 und 217 sind gegenüber der Rückseite 209 der zweiten Formplatte 202 tiefergelegt und verlaufen vorzugsweise auf oder in der Nähe der gedachten Linie E. Das Schubelement 222 für die Ausübung der die Schließbzw. Schwenkbewegung erzeugenden Kraft K ist im schwenklagerfernen Bereich der Basisplatte 250 angeordnet, mit dieser fest verbunden und erstreckt sich in der Verlagerungsrichtung der Basisplatte 250 bis zur tiefergelegten Anschlagfläche 213 an der Druckkufe 214.1.
  • Im schwenklagernahen Bereich der verkippbaren zweiten Formplatte 202 ist eine weitere Druckkufe 214.2 mit der tiefergelegten Anschlagfläche 217 ausgebildet. Die Aufstellkraft A wird durch eine nicht näher dargestellte Kolben-Zylinder-Anordnung erzeugt, welche z.B. entsprechend der in 3 gezeigten Kolben-Zylinder-Anordnung 21 ausgeführt sein kann. Auch in diesem Beispiel ist die erste Formplatte 201 in optionaler Weise als Matrizenformplatte mit Kunststoffzuführung 205 gestaltet. Die Basisplatte 250 und die schwenkbare zweite Formplatte 202 können ferner gemäß 5 bis 7 über miteinander in Eingriff stehende Kupplungselemente 151, 108 (nicht dargestellt) zusammenwirken. Hinsichtlich weiterer Gestaltungsmerkmale und des Verfahrensablaufs beim Klappspritzprägen wird auf die vorstehenden Erläuterungen Bezug genommen.
  • Im Ergebnis ist sämtlichen Ausführungsbeispielen gemeinsam, dass eine höhere Maßhaltigkeit beim Schließen der Formplatten 101, 102 erzielt wird und Schwierigkeiten, die sich aufgrund der hohen kräftemäßigen Beanspruchung der Schwenkmechanik im Stand der Technik ergaben, von vornherein unterbunden oder zumindest verringert werden.

Claims (18)

  1. Vorrichtung zum Herstellen von Formteilen aus Kunststoff mittels eines Klappspritz-Verfahrens, mit – einer ersten Formplatte (1, 201), – einer im geöffneten Zustand der Vorrichtung zur ersten Formplatte schwenkbar gelagerten zweiten Formplatte (2, 202) , – einer Schwenkmechanik (P, 7, 8, 12, 107, 120) zur Lagerung der zweiten Formplatte (2, 202), – einem Schubelement (22, 222) zum Beaufschlagen einer mit der zweiten Formplatte (2, 202) mechanisch gekoppelten Anschlagfläche (13, 213, 217) mit einer während einer Schwenkbewegung der zweiten Formplatte (2, 202) auf diese wirkenden Kraft (K, A), und – einer sich beim Schließen der Vorrichtung zwischen den einander zugewandten Plattenvorderseiten der Formplatten (1, 201; 2, 202) ausbildenden Kavität (19), wobei – der Abstand zwischen der Anschlagfläche (13, 213, 217) und der durch die Plattenvorderseite (11) der zweiten Formplatte (2, 202) definierten Ebene kleiner ist als der Abstand zwischen der Plattenvorderseite (11) und der Plattenrückseite (9, 209) der zweiten Formplatte (2, 202).
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagfläche (13, 213, 217) als Grundfläche einer in der Rückseite (9, 209) der zweiten Formplatte (2, 202) ausgebildeten Vertiefung realisiert ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Formplatte (2, 202) mit einer die Anschlagfläche (13, 213, 217) aufweisenden Druckkufe (14, 214.1, 214.2) ausgeführt ist.
  4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagfläche (13, 213, 217) im geschlossenen Zustand der Vorrichtung auf oder in der Nähe einer gedachten Linie (E) liegt, welche senkrecht zu der Richtung der Kraft (K, A) verläuft und das Drehzentrum (P) der Schwenkbewegung schneidet.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, ein in der zweiten Formplatte (2, 202) beweglich gelagertes Ausgleichselement (112), welches die kraftbeaufschlagte Anschlagfläche (13, 213, 217) aufweist.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagfläche (13, 213) im schwenklagerfernen Bereich der zweiten Formplatte (2, 202) liegt.
  7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagfläche (217) im schwenklagernahen Bereich der zweiten Formplatte (202) liegt.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkmechanik (P, 7, 8, 12) eine an einer Außenseite angebrachte Rundkontur (8) der zweiten Formplatte (2) umfasst, welche in einem komplementär geformten Schwenkgehäuse (12) gelagert ist.
  9. Vorrichtung zum Herstellen von Formteilen aus Kunststoff mittels eines Klappspritz-Verfahrens, mit – einer ersten Formplatte (101), – einer im geöffneten Zustand der Vorrichtung zur ersten Formplatte (101) schwenkbar gelagerten zweiten Formplatte (102) , – einer Schwenkmechanik (107, 120, P) zur Lagerung der zweiten Formplatte (102), – einem Schubelement (150) zum Beaufschlagen der zweiten Formplatte (102) mit einer während einer Schwenkbewegung der zweiten Formplatte (102) wirkenden Kraft (K, A), – einer sich beim Schließen der Vorrichtung zwischen den Formplatten (101, 102) ausbildenden Kavität (119), und – zwei während der Schwenkbewegung zur Entlastung der Schwenkmechanik (107, 120, P) miteinander in Eingriff stehenden Kupplungselementen (108, 151), von denen eines mit der schwenkbaren zweiten Formplatte (102) und das andere mit einem schwenkfesten Teil (150) der Vorrichtung mechanisch verbunden ist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass – eines der Kupplungselemente eine Ausnehmung (108) ist, und – das andere Kupplungselement ein beim Schwenkvorgang in die Ausnehmung (108) einlaufender Vorsprung (151) ist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (108) an ihrer von der Schwenkmechanik (107, 120, P) abgewandten Seite mit einer Einlauf kurve (115) versehen ist.
  12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass rückseitig der schwenkbaren zweiten Formplatte (102, 202) eine schwenkfeste Platte (150, 250) vorgesehen ist.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (150, 250) als Andruckplatte realisiert ist und gleichzeitig das Schubelement (150) bildet oder mechanisch mit dem Schubelement (222) in Verbindung steht.
  14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schubelement durch eine Zylinder-Kolben-Anordnung (21, 22) realisiert ist.
  15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkmechanik (7, 107, 120, P) eine in einer Achsführung (120) geführte Achse umfasst.
  16. Vorrichtung, die sowohl die Merkmale des Anspruchs 1 als auch die Merkmale des Anspruchs 9 aufweist.
  17. Verfahren zum Herstellen von Formteilen aus Kunststoff mittels einer Vorrichtung zum Klappspritzen, mit den Schritten: (a) im geöffneten Zustand der Vorrichtung Beaufschlagen einer gegenüber einer ersten Formplatte (1, 201) schwenkbaren zweiten Formplatte (2, 202) der Vorrichtung mit einer während einer Schwenkbewegung wirkenden Kraft (K, A); (b) Einspritzen von Kunststoff in eine Kavität (19), die sich beim Schließen der Vorrichtung zwischen den Formplatten (1, 201; 2, 202) ausbildet; dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft (K, A) auf eine mit der zweiten Formplatte (2, 202) mechanisch gekoppelte Anschlagfläche (13, 213, 217) ausgeübt wird, deren Abstand zu der durch die Plattenvorderseite (11) der zweiten Formplatte (2, 202) definierten Ebene kleiner ist als der Abstand zwischen der Plattenvorderseite (11) und der Plattenrückseite (9, 209) der zweiten Formplatte (2, 202).
  18. Verfahren zum Herstellen von Formteilen aus Kunststoff mittels einer Vorrichtung zum Klappspritzen, mit den Schritten: (a) im geöffneten Zustand der Vorrichtung Beaufschlagen einer gegenüber einer ersten Formplatte (101) schwenkbaren zweiten Formplatte (102) der Vorrichtung mit einer während einer Schwenkbewegung wirkenden Kraft (K, A); (b) Einspritzen von Kunststoff in eine Kavität (119), die sich beim Schließen der Vorrichtung zwischen den Formplatten (101, 102) ausgebildet; dadurch gekennzeichnet, dass während des Schrittes (a) zwei Kupplungselemente (108, 151), von denen das eine mit der schwenkbaren Formplatte (102) und das andere (151) mit einem schwenkfesten Teil (150) der Vorrichtung mechanisch verbunden sind, zur Entlastung der Schwenkmechanik (107, 120, P) miteinander in Eingriff stehen.
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