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Die Erfindung betrifft ein Thermoplast-Füllstoff-Komposit
erhältlich
durch Vermischen mindestens der folgenden der Komponenten
- a) 30 bis 97 Gew.% eines oder mehrerer thermoplastischer
Polymere, die zumindest zum Teil eine erste funktionelle Gruppe
aufweisen,
- b) 2 bis 55 Gew.% mindestens eines anorganischen Füllstoffes
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus natürlichen
und künstlich
hergestellten Schichtsilikaten,
- c) einer Onium-Verbindung mit gleichen oder unterschiedlichen
organischen Substituenten R, wobei mindestens ein organischer Substituent
R eine Hauptkette mit einer Länge
von 6 bis 25 Atomen aufweist und die übrigen Substituenten R eine
Hauptkette mit einer Länge
von bis zu 25 Atomen sind,
- d) einem organischen Kupplungsmittel mit einer zweiten und einer
dritten funktionellen Gruppe, die durch eine Hauptkette verbunden
sind, wobei die zweite funktionelle Gruppe so gewählt ist,
dass sie mit der ersten funktionellen Gruppe der Komponente a) eine
kovalente Bindung eingehen kann und die dritte funktionelle Gruppe
so gewählt
ist, dass sie eine Wechselwirkung mit dem anorganischen Füllstoff
b) eingehen kann,
wobei der Anteil der Summe der Onium-Verbindung
c) und des Kupplungsmittels d) an der Gesamtmischung von 50 bis
300 Mol% bezogen auf die Kationenaustauschkapazität des Schichtsilikates
und das Verhältnis
des Kupplungsmittels d) zu der Onium-Verbindung c) von 0,05 bis
20 beträgt.
Weiterhin ein Masterbatch-Granulat und ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Komposits.
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In der Technik werden heute schon
in zahlreichen Polymermischungen anorganische Füllstoffe, so auch Schichtsilikate
auf Basis von Bentoniten und Montmorilloniten, eingesetzt. Auf natürlichen
Schichtsilikaten basierende Polypropylen-Nanocomposite werden beispielsweise
von Ph. Walter et al. [Journal Macromolecular Science – Pure Appl.
Chem., A36(11), pp. 1613-1639 (1999)] und Reichert et al. [Macromol.
Mater. Eng., 275, pp. 8-17 (2000)) beschrieben, die modifizierte
Tonmineralien (Bentonite) oder synthetische Schichtsilikate, modifiziert
mit protovierten Alkylaminen oder Alkylammoniumionen mit einer n-Alkylkette
mit mehr als sechs Methyleneinheiten, als Füllstoff benutzen. Der Nanocomposit
wird hier durch Schmelzecompoundierung erzeugt. Die Schmelzecompoundierung
wird, wie auch z.B. bei Hasegawa et. al. [J. Appl. Polym. Sci.,
67, pp. 87-92 (1998)], in Anwesenheit eines oligomeren Polypropylens
mit funktionellen Gruppen, vorzugsweise aber mit Maleinsäureanhydrid-gepfropftem Polypropylen,
vorgenommen, wobei das Maleinsäureanhydrid-gepfropfte
Polypropylen mit niedriger Molmasse als Haftvermittler zwischen
hydrophob modifiziertem Schichtsilikat und Polypropylen dient. Die
beschriebenen Prozesse führen
zu einer weitgehenden (Walter et al., Reichert et al.) bzw. vollständigen (Hasegawa
et al.) Exfolierung der Silikatschichten und daraus resultierend
zu einer Verstärkung
der polymeren Matrix durch die verteilten Silikatplättchen.
Obwohl auf diese Art und Weise der Elastizitätsmodul E sowie die Streckspannung
des Polypropylens verbessert werden kann, ergibt sich dennoch eine unerwünschte Erniedrigung
der Schlagzähigkeit
(Impact strength). Jedoch werden auch Versuche von Oya [A. Oya: „Polypropylene-Clay
Nanocomposites",
in „"Polymer-Clay Nanocomposites", T. J. Pinnavaia,
G. W. Beall, Eds., Wiley Series in Polymer Science (2000), pp. 151-172]
beschrieben, wo in Mischungen von Schichtsilikaten mit PP weder
eine Exfolierung des Schichtsilikats noch eine Interkalation des
Haftvermittlers in die Schichtsilikatschichten gefunden wurde.
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Um die Schlagzähigkeit der dispergierten Nanoteilchen
weiter zu verbessern, wurden in der Literatur verschiedene Wege
beschritten. Ziel war dabei die Vorstellung, dass eine bessere Phasenanbindung
der Polymermatrix an den Bentonit sowohl die Exfolierung erleichtern
als auch zu einer Verbesserung der Schlagzähigkeitswerte führen sollte.
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Wolf et al. [D. Wolf, A. Fuchs, U.
Wagenknecht, B. Kretzschmar, D. Jehnichen, L. Häussler, „Nanocomposites of polyolefin-clay
hybrids", Proceedings
of Eurofillers'99,
Lyon-Villeurbanne, 6.– 9.
September 1999] versuchten beispielsweise durch Zusatz hochsiedender
Lösungsmittel
zum hydrophobierten Bentonit die Kompatibilität zum Matrixpolymeren soweit
zu verbessern, dass die Polymerketten der Matrix bevorzugt zwischen die
Bentonitschichten eindringen, um so die Dispergierung zu verbessern.
Während
des Extrusionsschrittes wird dann der Phasenvermittler durch Vakuumentgasung
entfernt, so dass die Lösungsmittelrückstände im Polymeren
reduziert werden.
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Ein anderer Ansatz wurde von Fischer
et al. beschritten [WO 9907790, N. R. Fischer, L. H. Gielgens, T.
P. M. Koster, „Nanocomposites
from polymers and layered materials", Acta Polym. 50 pp. 122-126 (1999)]. Anstelle
der Modifizierung des Bentonits werden Diblockcopolymere eingesetzt,
wobei der eine Block zwischen die Bentonitschichten interkalieren
kann (z.B. PEO, Poly-2-vinylpyridin) und der andere hydrophobere Block
mit dem Matrixmaterial identisch oder aber wenigstens mischbar ist
(PS, PMMA). In einigen Fällen
kann eine Teilexfolierung des Materials beobachtet werden. Allerdings
setzt dieses Verfahren Diblockcopolymere voraus, die nur für bestimmte
Matrixsysteme (PS, PMMA) relativ einfach zugänglich sind.
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Die
EP 0747322 A1 beschreibt Nanocomposite, die
dadurch gekennzeichnet sind, dass der Bentonit zuerst mit einem
Hydrophobierungsmittel quantitativ modifiziert wird und dann in
einem weiteren Schritt Gastmoleküle
eingelagert werden, die durch ihre funktionellen Gruppen in der
Lage sind, eine Wasserstoffbrückenbindung
zum Bentonit auszubilden. Die Gastmoleküle können entweder größer sein
(in diesem Fall ist das Gastmolekül das funktionalisierte Matrixpolymer)
als das zur Hydrophobierung verwendete Onium-Ion oder aber kleiner
sein als das zur Hydrophobierung verwendete Onium-Ion. In letzterem
Fall wird aber ein zweites Gastmolekül, die Polymermatrix, mit ausreichend
hohen Molgewichten zugelassen. Diese mehrstufige Vorgehensweise,
wie sie in den Patentbeispielen angeführt wird, ist für eine praktische
Umsetzung jedoch zu aufwendig.
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Um die Polymermatrix mit dem modifizierten
Schichtsilikat zu verbinden, wurde vorgeschlagen, bifunktionelle
Onium-Ionen zu verwenden, die einerseits mit dem Bentonit eine ionische
Bindung eingehen und andererseits eine funktionelle Gruppe aufweisen,
die mit einem enstprechend funktionalisierten Polyolefin eine kovalente
Bindung ausbilden kann. Wie in [„Organische Derivate der glimmerartigen
Schichtsilikate",
A. Weiss, Angew. Chemie 75,2, pp. 113-148 (1963)] gezeigt, ist bei
ausschließlicher
Verwendung von protovierten Diaminen als Hydrophobierungsreagenz
die Aufweitung des Schichtabstandes durch einen Verbrückungseffekt zwischen
den jeweils benachbarten Schichten begrenzt, so dass weder eine
Exfolierung noch eine Anbindung an die Matrix möglich ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein Polymer-Nanokomposit zu schaffen, das eine verbesserte
Festigkeit und Steifigkeit bei gleichzeitiger Beibehaltung seiner
Schlagzähigkeit
und optischen Eigenschaften zeigt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Thermoplast-Füllstoff-Komposit
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst, die Unteransprüche enthalten
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Das erfindungsgemäße Thermoplast-Füllstoff-Komposit
wird durch Vermischen mindestens der folgenden vier Komponenten
erhalten:
Komponente a), bestehend aus einem oder mehreren
thermoplastischen Polymeren, die zumindest zum Teil eine erste funktionelle
Gruppe aufweisen, wobei Komponente a) mit einem Anteil von 30 bis
97 Gew.%, bevorzugt 70 bis 97 Gew.%, besonders bevorzugt 80 bis
95 Gew.% bezogen auf die Gesamtmischung eingesetzt wird.
Komponente
b) bestehend aus mindestens einem anorganischen Füllstoff
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus natürlichen
und künstlich
hergestellten Schichtsilikaten und wird in der Mischung mit einem
Anteil von 2 bis 55 Gew.%, bevorzugt 2 bis 20. Gew.%, besonders
bevorzugt 3 bis 10 Gew.% eingesetzt.
Komponente c) bestehend
aus einer Onium-Verbindung mit gleichen oder unterschiedlichen organischen
Substituenten R, wobei mindestens ein organischer Substituent R
eine Hauptkette mit einer Länge
von 6 bis 25 Atomen aufweist und die übrigen Substituenten R eine
Hauptkette mit einer Länge
von 1 bis 25 Atomen sind.
Komponente d) bestehend aus einem
organischen Kupplungsmittel mit einer zweiten und einer dritten
funktionellen Gruppe, die durch eine Hauptkette verbunden sind,
wobei die zweite funktionelle Gruppe so gewählt ist, dass sie mit der ersten
funktionellen Gruppe der Komponente a) eine kovalente Bindung eingehen
kann und die dritte funktionelle Gruppe so gewählt ist, dass sie eine bindende
bzw. attraktive Wechselwirkung mit dem anorganischen Füllstoff
b) eingehen kann. Die zweite und die dritte funktionelle Gruppe
müssen
dabei nicht notwendigerweise voneinander verschieden sein.
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Die Gesamtmenge der benötigten Komponenten
c) und d) ergibt sich aus dem molaren Anteil von 0,5 bis 3 bezogen
auf die Kationenaustauschkapazität
des Schichtsilikats. Weiterhin ist ein Verhältnis der Komponente d) zur
Komponente c) von 0,05 bis 20 einzuhalten.
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Hierdurch werden hohe mechanische
Zugfestigkeiten bzw. Streckspannungen und Elastizitätsmoduln des
Komposits bei gleichzeitiger Beibehaltung der Kerbschlagzähigkeit
erreicht. Darüber
hinaus gestaltet sich die Modifizierung sehr einfach und günstig, da
keine Gastmoleküle
oder aber schwer zugängliche
Diblockcopolymere eingesetzt werden müssen.
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Durch die Kombination der Onium-Verbindung
c) mit dem Kupplungsmittel d) in dem angegebenen Verhältnis kommt
es bei der Modifizierung von Schichtsilikaten, zum Beispiel mit
Distearyldimethylammoniumchlorid oder Alkylaminen, im nachfolgenden
Schmelzemischprozess (Compoundierung) bei Polyolefinen zu einer
verbesserten Verteilung der Silikatplättchen (Exfolierung) sowie
gleichzeitig zu einer kovalenten Anbindung des Schichtsilikats an
die Polymermatrix, worauf die günstige
mechanische Eigenschaftskombination zurückzuführen ist, ohne sich auf diese
Deutung festlegen zu wollen.
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Die thermoplastische Polymerkompontente
a) kann dabei aus einem oder mehreren Thermoplasten bestehen, die
zum Teil oder auch insgesamt unter Ausbildung der ersten funktionellen
Gruppen modifiziert wurden und insgesamt den Anteil an erster funktioneller
Gruppe von bevorzugt 0,003 bis 2 Gew.%, insbesondere 0,01 bis 1
Gew.% enthält.
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In einer vorteilhaften Variante besteht
Komponente a) zum Großteil
aus einem nicht funktionalisierten Thermoplast oder Thermoplastgemisch,
dem ein weiterer Thermoplast, bevorzugt 3 bis 20 Gew.%, besonders bevorzugt
5 bis 15 Gew.% bezogen auf den Gesamtpolymergehalt, zugesetzt wurde,
der einen erhöhten
Anteil an der ersten funktionellen Gruppe, so dass sich insgesamt
der Anteil der ersten funktionellen Gruppe aus dem Anteil des funktionalisierten
Polymers in der Mischung ergibt.
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Als funktionelle Gruppen können insbesondere
Carbonsäuregruppen
(-COOH), Estergruppen (-COOR), Anhydridgruppen (-CO-O-CO-R), primäre, sekundäre oder
tertiäre
Aminogruppen (-NH2, -NHR, -NR2), Oxirangruppen
(Epoxidgruppen), Isocyanatgruppen (-N=C=O), Hydroxygruppen (-OH),
Alkoxygruppen (-OR), enthalten sein, ohne die Anwendbarkeit des
Patents darauf beschränken
zu wollen. Grundsätzlich
ist jede funktionelle Gruppe geeignet, die mit einer anderen funktionellen
Gruppe eine Reaktion unter Ausbildung einer kovalenten Bindung eingehen
kann.
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Hierbei ist es zum einen möglich, das
Polyolefin in situ, d.h. während
des Schmelze-Mischprozesses, durch
Pfropfung zu modifizieren. Die Pfropfmonomere werden hierbei mit
einem Anteil von 0,05 bis 7 Gew.% bezogen auf das gepfropfte Polymer
eingesetzt, wobei Pfropfgrade von 0,05 bis 5 Gew.% erhalten werden. Besonders
bevorzugt ist es, wenn die erste funktionelle Gruppe durch Pfropfung
des unmodifizierten Polymers mit einer ungesättigten Verbindung (Pfropfmonomer),
die die erste funktionelle Gruppe trägt, erhalten wird. Solche ungesättigten
Verbindungen sind insbesondere ungesättigte Carbonsäuren wie
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Maleinsäure,
Itaconsäure,
Fumarsäure,
Citraconsäure
und Crotonsäure
und ungesättigte
Carbonsäureanhydride
wie Maleinsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrid,
Citraconsäureanhydrid;
ungesättigte
Carbonsäureester
oder -amide wie Glycidylmethacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat,
Polyethylenglykolmethacrylat, N-Methylolmethacrylamid, gamma-Methacryloxypropyltrimethoxysilan,
Acrylamid und Methacrylamid; verseifte Carbonsäuren wie Calciummethacrylat,
sowie Isocyanate wie Isopropenyl-dimethyl-phenyl-isocyanat, ohne
auf die genannten Verbindungen beschränkt zu sein. Bei der in situ
durchgeführten
Pfropfreaktion ist es von Vorteil, wenn neben dem eigentlichen Pfropfmonomer
noch weitere die Pfropfung erleichternde ungesättigte Verbindungen wie Styrol,
alpha-Methylstyrol, Dicyclopentadien, Cyclopentadien, 2-Vinylpyridin,
N-Vinylpyrrolidon vorhanden sind. Der Einsatz solcher Verbindungen
führt zu
einer Erhöhung
der Pfropfausbeute und der Unterdrückung von Spaltreaktionen des
thermoplastischen Polymers während
der Pfropfung, ist aber nicht zwingend erforderlich.
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Zum anderen können als funktionalisierte
Komponente in der Thermoplastmischung a) auch direkt polyolefinische
Copolymere mit Monomeren eingesetzt werden, die die erste funktionelle
Gruppe enthalten. Es kann sich dabei sowohl um Random-, Block- oder
Pfropf-Copolymere handeln, wobei der Einsatz von Pfropf-Copolymeren
bevorzugt ist. Es kommen insbesondere Copolymere mit Acrylsäure, Acrylsäuresestern oder
ungesättigten
Säureanhydriden
in Betracht.
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Zu den erfindungsgemäß eingesetzten
Thermoplasten gehören
bevorzugt die Polyolefine der allgemeinen Struktur
wobei R1 und R2 jeweils Wasserstoff,
ein geradkettiger oder verzweigter gesättigter aliphatischer Rest
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine cycloaliphatische Gruppe
ist. Dazu zählen
auch Polyolefin-Copolymere. Bevorzugte Polyolefine sind Polyethylen
(PE), Polypropylen (PP), Poly(1-buten)
(PB), Polyisobuten und Poly(4-methyl-1-penten) sowie Copolymere
aus Ethylen und Propylen, (d.h. statistische Copolymere und Polyolefin-Kautschuke),
Terpolymere aus Ethylen, Propylen und Kohlenwasserstoffen, die zwei
oder mehr nicht-konjugierte Doppelbindungen enthalten (d.h. Polyolefin-Elastomere)
und Mischungen aus PP, Kautschuk und PE, insbesondere solche die
in situ (C2/C3-Reaktorblends) hergestellt werden.
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Weiterhin können aromatische oder kombiniert
aliphatisch-aromatische thermoplastische Polymere wie Styrol eingesetzt
werden. Auch Copolymere von Polyolefinen mit Styrol wie beispielsweise
SEBS können bevorzugt
in der thermoplastischen Polymerkomponente a) enhalten sein, insbesondere
als Träger
der ersten funktionellen Gruppe.
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Besonders bevorzugt ist es, isotaktisches
Polypropylen, syndiotaktisches Polypropylen, Stereoblock-Polypropylene
sowie Propylen-Copolymere mit anderen C2 bis
C20 Olefinen, bevorzugt Ethylen, 1-Buten, 1-Penten,
1-Hexen usw. zu verwenden. Weiterhin besonders bevorzugt ist die
Verwendung von Polyethylen hoher und niedriger Dichte sowie dessen
Copolymeren mit anderen C2 bis C20-Olefinen; darüber hinaus Random, Block- und
Pfropf-Copolymere
der genannten Polymere mit Styrol, Vinylacetat, Acrylaten, ohne
darauf beschränkt
zu sein. Beim Einsatz funktionalisierter Copolymere ist darauf zu
achten, dass sie kompatibel mit der ersten funktionellen Gruppe
sind, d.h. die Reaktion mit Komponente d) nicht stören oder
möglichst
sogar unterstützen.
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Die Komponente a) hat im allgemeinen
einen MFR (230/2,16) von 0,2 bis 200 g/10 min nach ISO 1133, bevorzugt
zwischen 0,5 und 100 g/10 min und besonders bevorzugt zwischen 2
und 30 g/10 min.
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Bei dem anorganischen Füllstoff
der Komponente b) handelt es sich um ein Schichtsilikat, das üblicherweise
in einer Teilchengröße von kleiner
als 100 Mikrometer vorliegt. Bevorzugt werden Teilchen mit einer mittleren
Größe zwischen
1 und 50 Mikrometer, besonders bevorzugt zwischen 1 und 30 Mikrometer
eingesetzt. Als anorganische Füllstoffe
eignen sich besonders Bentonite, Montmorillonite, Hectorite, Saponite,
Talkum und Hydrotalcite, ohne dass die Erfindung darauf beschränkt wäre. Auch
eine Kombination verschiedener anorganischer Füllstoffe mit Schichtsilikaten
ist möglich.
Darüber
hinaus kann Komponente b) auch weitere Additive wie Glasfasern,
Kontrastmittel, Farbpigmente, Antistatika, Prozeßstabilisatoren, Nukleierungsmittel, Flammschutzmittel,
usw. enthalten.
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Komponente c) besteht aus einer organischen
Onium-Verbindung mit gleichen oder unterschiedlichen organischen
Substituenten R, wobei mindestens ein organischer Substituent R
eine Hauptkette mit einer Länge
von 6 bis 25 Atomen aufweist und die übrigen Substituenten R eine
Hauptkette mit einer Länge
von bis zu 25 Atomen sind. Der Begriff Onium-Verbindung dient hierbei
als Sammelbezeichnung für
salzartige Verbindungen mit einem koordinativ gesättigten
Kation, das durch die Anlagerung von Protonen oder anderen positiven Gruppen
an das Zentralatom eines neutralen Moleküls entstand. Darunter fallen
im wesentlichen die Ammonium-Verbindungen
NR4
+ aber auch Oxonium
R3O+, Sulfonium
R3S+, Diazonium
RN2
+, Phosphonium
(PR4
+), Arsonium
(AsR4
+) und Analoga.
Wesentlich ist, dass mindestens einer der Reste R eine Hauptkette
von mindestens 6 Atomen und höchstens
25 Atomen aufweist.
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Unter Hauptkette wird erfindungsgemäß die längste, vom
zentralen Heteroatom der Onium-Verbindung
ausgehende Kohlenstoffkette verstanden. Hierbei ist es zugelassen,
dass C-Atome durch Heteroatome ersetzt oder dass die C-Atome Bestandteil
eines cyclischen, insbesondere aromatischen, Systems sind. Bevorzugt
ist die Verwendung von Hauptketten, die ausschließlich C-Atome
enthalten. Wesentlich ist nur, dass die Gesamtanzahl der Atome in
der Kette die vorgegebene Anzahl nicht über oder unterschreitet. Bei
cyclischen Systemen ist entsprechend nur die kürzeste verbindende Kohlenstoffkette
zu berücksichtigen.
Hierbei ist es bevorzugt, dass neben der Hauptkette keine Nebenketten
vorhanden sind, besonders bevorzugt, dass es sich bei den Substituenten
R jeweils um ein n-Alkan oder n-Alkan-Derivat handelt. Der Einsatz
von Substituenten mit Nebenketten, insbesondere wenn es sich um
gegenüber
der Hauptkette kurze Ketten handelt, ist allerdings nicht ausgeschlossen.
Als Heteroatome enthaltende Hauptkette kommen beispielsweise Polyether wie
Triethylenglykol und dessen Derivate in Betracht.
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Bevorzugt sind die quartären Ammonium-
und/oder Phosphonium-Verbindungen [NR1R2R3R4]+
n[X]n– und
[PR1R2R3R4]+
n[X]n–,
mit den organischen Resten R1, R2, R3, R4,
wobei R1 gleich n-Alkyl mit einer Hauptkette von
minimal 6 C-Atomen und maximal 25 C-Atomen und R2,
R3, R4 gleich Alkyl
mit einer Hauptkette von bis zu 25 C-Atomen. Weiterhin bevorzugt
ist es, wenn R1 gleich R2 ist
und eine Hauptkette von minimal 6 C-Atomen und maximal 25 C-Atomen
aufweist, während
R3 gleich R4 ist
und eine Hauptkette von maximal 6 C-Atomen aufweist. Besonders bevorzugt
ist es, wenn R1 gleich R2 gleich
Stearyl und R3 gleich R4 gleich
Methyl sind.
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X kann grundsätzlich jedes Anion sein, wobei
die Verwendung der Halogenide, Sulfate und anderer wenig reaktiver
anorganischer oder organischer Anionen bevorzugt ist.
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Durch die Onium-Verbindung c) wird
die Aufweitung der Schichtabstände
in dem Schichtsilikat und durch das Kupplungsmittel d) einerseits
eine bindende bzw. attraktive Wechselwirkung zur Silikatoberfläche und
andererseits eine Anbindung an die Polymermatrix erreicht. Auf diese
Weise ist durch einfache Mischung des hydrophobierten Schichtmaterials
mit dem thermoplastischen Polymer unter Scherung in einem diskontinuierlichen
oder kontinuierlichen Schmelzemischaggregat, wie einem Kneten oder
einem Doppelschneckenextruder, eine Delaminierung des Schichtsilikates
und damit eine homogenere und feinere Verteilung des Füllstoffes
in der Thermoplastmischung zu erreichen.
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Die eigentliche Anbindung der delaminierten
Schichten erfolgt gleichzeitig durch Anbindung mittels Komponente
d). Das Kupplungsmittel d) ist ein organisches Kupplungsmittel mit
einer zweiten und einer dritten funktionellen Gruppe die durch eine
Hauptkette verbunden sind, d.h. die zweite und die dritte funktionelle
Gruppe sind terminal auf entgegengesetzten Seiten der Hauptkette
angeordnet. Die Hauptkette der Komponente d) kann wie bei Komponente
c) neben Kohlenstoffatomen auch Heteroatome und aromatische Systeme
enthalten oder vollständig
aus ihnen aufgebaut sein.
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Andererseits muss die zweite funktionelle
Gruppe so gewählt
sein, dass sie mit der ersten funktionellen Gruppe der Komponente
a) eine kovalente Bindung eingehen kann, und die dritte funktionelle
Gruppe so gewählt
sein, dass sie eine bindende bzw. attraktive Wechselwirkung mit
dem Schichtsilikat eingehen kann. Auf diese Weise ist es bei der
Mischung der Polymerschmelze möglich,
das auf der einen Seite mit dem Schichtsilikat verbundene Kupplungsmittel
an der anderen Seite kovalent an das Polymer anzubinden. Bei dem
Kupplungsmittel ist es bevorzugt, wenn neben der Hauptkette keine
Nebenketten vorhanden sind, besonders bevorzugt, wenn es sich bei
dem Kupplungsmittel um ein terminal disubstituiertes n-Alkan handelt.
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Die kovalente Bindung zwischen der
ersten und der zweiten funktionellen Gruppe kann hierbei durch jede
chemische Reaktion, ob Addition, Substitution oder Kondensation,
erfolgen. Die gewählte
Reaktion muss lediglich unter den Mischbedingungen zur Ausbildung
einer kovalenten Bindung führen.
Bei der Wechselwirkung zwischen dem Schichtsilikat und der dritten
funktionellen Gruppe kann es sich um eine kovalente Bindung, eine
ionische Bindung, Dispersions-, Van-der-Waals- oder andere attraktive Wechselwirkungen
handeln, über
die die dritte funktionelle Gruppe an der Oberfläche des Schichtsilikats fixiert
wird. Hierbei ist auch die Ausbildung von Wasserstoffbrückenbindungen
möglich.
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Bevorzugte erste und zweite funktionelle
Gruppen sind primäre
Aminogruppen (-NH2), sekundäre Aminogruppen
(-NHR5), tertiäre Aminogruppen (-NR5R6), primäre Phosphinogruppen
(-PH2), sekundäre Phosphinogruppen (-PHR5), tertiäre
Phosphinogruppen (-PR5R6),
Hydroxygruppen (-OH), Alkoxygruppen (-OR5),
Carboxygruppen (-COOH), Estergruppen (-COOR5),
Anhydridgruppen (-R5-CO-O-CO-R6),
Isocyanatgruppen (R-N=C=O) oder Epoxidgruppen. Die dritte funktionelle
Gruppe wird bevorzugt gebildet aus primären Aminogruppen (-NH2), sekundären Aminogruppen (-NHR5), tertiären
Aminogruppen (=NR5R6),
quartären
Ammoniumgruppen (-NR5R6R7+), primären
Phosphinogruppen (-PH2), sekundären Phosphinogruppen
(-PHR5), tertiären Phosphinogruppen (-PR5R6), quartären Phosphoniumgruppen
(-PR5R6R7+), Anhydridgruppen (-R5-CO-O-CO-R6), Isocyanatgruppen (R-N=C=O), die unabhängig von
der zweiten funktionellen Gruppe gewählt werden und eine gute Verbindung
mit dem Schichtsilikat eingehen kann. Die Art der Reaktion der ersten mit
der zweiten funktionellen Gruppe kann bevorzugt sein eine Amidbildung,
eine Veresterung oder Umesterung, eine Urethanbildung oder eine
Veretherung (Oxyalkylierung). Insbesondere können die zweite und die dritte
funktionelle Gruppe gleich oder verschieden sein. Hierbei sind sowohl
bei der zweiten als auch bei der dritten funktionellen Gruppe R5, R6 und R7 bevorzugt entweder Alkyl, Aralkyl, Aryl,
Heteroaryl, die allerdings nicht zu groß und sperrig gewählt werden
sollten, um die Anbindung an das Schichtsilikat und die Polymermatrix
nicht zu behindern.
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Besonders bevorzugte Kombinationen
der Komponenten a, c und d sind:
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Kupplungsmittel an die Onium-Verbindung
c) angepasst und enthält
in der Hauptkette ebenfalls mindestens 6 Atome und höchstens
25 Atome, bevorzugt 6 bis 18 Atome. Hierbei ist es besonders bevorzugt,
wenn die Kettenlänge
des Kupplungsmittels d) kürzer
ist als die längste
Kette der Komponente c), um eine Verbrückung der Silikatschichten
zu vermeiden.
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Weiterhin wesentlich für die Erfindung
ist, dass ein geeignetes Verhältnis
zur Menge des eingesetzten Schichtsilikates von 50 bis 300 Mol%
bezogen auf dessen Kationenaustauschkapazität eingesetzt wird, so dass
sich ein Belegungsgrad des Schichtsilikates mit den Komponenten
c) und d) zwischen 0,5 und 3, vorzugsweise zwischen 0,7 und 1,3
und besonders bevorzugt zwischen 0,9 und 1,1 ergibt. Der Belegungsgrad
ist hierbei das Verhältnis
an zugesetzter Komponente c) und d) bezogen auf die Kationenaustauschkapazität des Schichtsilikates.
Der Belegungsgrad lässt
sich mittels Elementaranalyse und die Kationenaustauschkapazität zum Beispiel
mittels Röntgenfluoreszenzanalyse
bzw. Atomabsorptionsspektroskopie bestimmen.
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Zum anderen muss ein geeignetes Verhältnis von
Komponente c) zu Komponente d) in dem Komposit zwischen 0,05 und
20, bevorzugt zwischen 0,1 und 10, besonders bevorzugt zwischen
0,2 und 5 gewählt
werden, um eine optimale Schichtaufweitung, und damit Delaminierung
und Anbindung an die Polymermatrix zu gewährleisten.
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Das erfindungsgemäße Polyolefin-Schichtsilikat-Komposit
wird erhalten durch Vermischen der genannten vier Komponenten in
der Schmelze, wobei der Zusatz weiterer Komponenten möglich und
vielfach sogar notwendig ist. Je nach Verwendungszweck kann die
Mischung der Komponenten a) bis d) auch weitere Zusatzstoffe, beispielsweise
Stabilisatoren, Weichmacher, Farbmittel, Lichtschutzmittel, Flammschutzmittel, Antioxidantien,
Nukleierungsmittel und/oder weitere Füllstoffe enthalten. Die Vermischung
der Komponenten a) bis d) kann hierbei in einem Schritt erfolgen,
aber auch nacheinander. Als Mischaggregate eignen sich in besonderem
Maße kontinuierliche
Kneter und Extruder, insbesondere gleichlaufende Doppelschneckenextruder,
in denen gleichzeitig die Aufschmelzung, Vermischung und Extrusion
zu Granulat oder Halbzeugen erfolgen kann. Die Auslegung von Extrudern
ist dem Fachmann allgemein bekannt.
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Bevorzugt ist die Herstellung von
Polyolefin-, insbesondere Polypropylen-Schichtsilikat-Kompositen in drei
Schritten. Zunächst
wird der in Wasser bei 85 °C
dispergierte Füllstoff
(Komponente b) in einer 3% Dispersion in Wasser) mit einer wässrigen
Lösung
des quartären
Onium-Salzes (Komponente c)) und der mit Salzsäure neutralisierten Lösung der
Komponente d) in Wasser bei Temperaturen zwischen 20 und 100°C in einer
gewöhnlichen
Mischapparatur unter starkem Rühren
vermischt. Nach einer Reaktionszeit von etwa 2 Stunden wird das
so modifizierte Schichtsilikat abgetrennt und getrocknet. Anschließend wird
das modifizierte Schichtsilikat bei Temperaturen zwischen 180 und
250 °C mit
dem Teil der Komponente a), die die erste funktionelle Gruppe trägt, vermischt
und ein Masterbatch-Granulat hergestellt. Der funktionalisierte
Anteil der Komponente a) wird dem Masterbatch mit einem Anteil von
10 bis 80 Gew.%, die Komponente b) mit einem Anteil von 80 bis 10
Gew.% zugesetzt. Schließlich
wird diese Masterbatch-Granulat mit dem Rest der Komponente a),
die nicht funktionalisiert ist, ebenfalls bei Temperaturen zwischen
180 und 250 °C
vermischt.
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Die so erhaltenen Thermoplast-Füllstoff-Komposite
sind aufgrund ihres Eigenschaftsprofils besonders für den Einsatz
als Formkörper
in der Automobilindustrie geeignet, wo die Kombination aus Steifigkeit
und Schlagzähigkeit
bei reduziertem spezifischem Gewicht eine besonders wichtige Rolle
spielt. Weiterhin sind die erfindungsgemäßen Thermoplast-Füllstoff-Komposite
bevorzugt zur Verarbeitung zu Formkörpern im Haushaltsbereich,
beispielsweise für
Behältnisse
oder Haushaltsmaschinenteile, vorgesehen, da sich die Thermoplast-Füllstoff-Komposite
zusätzlich
durch gute Barriereeigenschaften auszeichnen. Auch eine Verwendung für Rohre
ist möglich.
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Beispiele
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Für
die Herstellung und Charakterisierung der erfindungsgemäßen Mischungen
und Vergleichsbeispiele wurden Polypropylen (PP – Homopolymerisat, MFR 230/2,16 ≈ 12), ein
Maleinsäureanhydrid-gepfropftes
Polypropylen (PP-g-MAA) mit einem Pfropfgrad von 0,5 – 5 % (Polybond
3200, Uniroyal Chemical, Maleinsäureanhydridgehalt:
0.55 g MAA/100 g; MFR (190/2,16): 134 g/10 min), und ein unmodifiziertes
Schichtsilikat (EXM 757, Süd-Chemie
AG, Kationenaustauschkapazität:
75 mmol/100 g) verwendet.
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Die Herstellung der Polypropylen-Schichtsilikat-Komposite
erfolgte in drei Schritten. Zunächst
wurde das Schichtsilikat modifiziert, dann mit PP-g-MAA zu einem
Masterbatch mit höherem
MAA-Anteil verarbeitet und schließlich dieses Masterbatch mit
Polypropylen (Moplen FLF 20, MFR 12,6 g/10 min) compoundiert.
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Die Modifizierung der Na+-ausgetauschten
natürlichen
und synthetischen Schichtsilikate erfolgte, indem 500 g Schichtsilikat
in 25l destilliertem Wasser dispergiert und unter Rühren auf
85°C erwärmt wurden. Die
benötigte
Menge Distearyldimethylammoniumchlorid (DSQ) wurde in etwas Wasser
gelöst
und diese Lösung
bei 85 °C
unter Rühren
zur Schichtsilikat-Dispersion gegeben. Daran anschließend wurde
das Diamin unter Zusatz von Salzsäure ebenfalls in destilliertem
Wasser gelöst,
wobei der pH-Wert durch die Salzsäure auf 5-8 eingestellt wurde,
und diese Lösung
ebenfalls zur Schichtsilikat-Dispersion gegeben. Diese wurde im Anschluß 1,5 Stunden
bei 85 °C
kräftig
gerührt.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Mutterlauge über eine Nutsche abgesaugt,
der Filterkuchen mehrfach intensiv mit heißem Wasser gewaschen und letztlich
das abgetrennte modifizierte Schichtsilikat getrocknet.
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Die Schmelzecompoundierung der erfindungsgemäßen Beispiele
1 bis 4 sowie der Vergleichsbeispiele V1 und V2 erfolgte in den
zwei folgenden Verarbeitungsstufen.
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In der zweiten Stufe wurde auf einem
KoKneter MKS 18/30 (BUSS AG) ein Masterbatch mit 70 Gew.% PP-g-MAA,
auf das 0,2 Teile Stabilisator Irganox B225 (Ciba) aufgetrommelt
wurden, und 30 Gew.% modifiziertem Schichtsilikat hergestellt. Beide
Komponenten wurden ohne Vortrocknung getrennt gravimetrisch in den
Haupttrichter des Kneters dosiert. Die Compoundierung erfolgte mit
einer Schneckendrehzahl von 300 min–1 bei
einer Massetemperatur zwischen 190°C und 200°C. Im Verfahrensteil war eine
Vakuumentgasung der Schmelze angeordnet. Das Extrudat wurde nach
Abkühlung
im Wasserbad mittels Stranggranulator zerkleinert.
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In der dritten und abschließenden Stufe
erfolgte die Herstellung des Polypropylen-Schichtsilikat-Komposits mit dem
angestrebten Schichtsilikatgehalt. Dazu wurde das jeweilige Masterbatch-Granulat aus dem zweiten
Schritt mit Polypropylen-Granulat mit dem Ziel vorgemischt, ein
Komposit mit 5 Gew.% Feststoffanteil zu erzeugen.
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Diese Vormischung wurde, nach Additivierung
mit 0,2 Teilen Stabilisator, in den Trichter eines gleichlaufenden
Doppelschneckenextruders vom Typ ZE 25/36 D (Berstorff GmbH) dosiert.
Die Compoundierung erfolgte im Temperaturbereich von 200 bis 220°C bei einer
Schneckendrehzahl von 200 min–1 mit einem Durchsatz
von 10 kg/h.
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Zur Charakterisierung der Eigenschaften
der hergestellten Polyolefin-Schichtsilikat-Komposite wurden die
Zugspannung σY, die Zugdehnung εY, und
der Zug-Elastizitätsmodul
Er nach ISO 525-2/1A/50,
die Charpy-Kerbschlagzähigkeit
nach ISO 179/1eA und die Wärmeformbeständigkeit
HDT B nach ISO 75 bestimmt. Der Feststoffanteil wurde aus dem Glührückstand
nach Veraschung bei 550°C
bestimmt.
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Die Herstellung der für die Bestimmung
der mechanischen Eigenschaften benötigten Prüfkörper erfolgte auf einer Spritzgießmaschine
der Type Ergotech 100/420-310 (Fa. Demag). Es wurde ein Spritzgießwerkzeug
gemäß den Festlegungen
von CAMPUS, Computer Aided Material Preselection by Uniform Standards,
einer Datenbank mit Grundkennwerten, erhalten auf Basis festgelegter
Normen, in der auch die Herstellungsbedingungen für Prüfkörper festgelegt
sind, eingesetzt. Das Werkzeug ist zur optimalen Temperaturführung mit
einem Temperaturfühler
sowie außerdem
einem angußnahen
Druckaufnehmer ausgestattet. Es wurde der Schulterstab Nr. 3 (mit
80 mm geradem Innenteil) nach ISO 3167 gefertigt, aus dem alle benötigten Prüfkörperformen
entnommen werden konnten. Die Verfahrensparameter für das Spritzen
richteten sich nach den CAMPUS-Vorgaben für PP.
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Beispiel 1
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Ein Bentonit wurde wie oben beschrieben
im Verhältnis
von 1:1 bezogen auf seine Kationenaustauschkapazität mit einer
Mischung aus 70 Gew.% Distearyldimethylammoniumchlorid und 30 Gew.%
1,6-Diaminohexan (Hexamethylendiamin) belegt. Dieser modifizierte
Bentonit wurde dann mit einem Anteil von 30 Gew.% in PP-g-MAA eingearbeitet.
20 Gew.% dieses Masterbatches wurden in einem abschließenden Compoundierschritt
mit 80 Gew.% PP zu einem Polypropylen-Bentonit-Komposit der Zusammensetzung
80 Gew.% PP/13,4 Gew.% PP-g-MAA/6,4 Gew.% modifizierter Bentonit
verarbeitet.
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Die modifizierten Schichtsilikate
wurden weitgehend exfoliert und gut verteilt, wie in 1 anhand einer transmissionselektronischen
Aufnahme zu sehen ist.
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Es wird eine signifikante Erhöhung des
E-Moduls bei gleichbleibender bzw. teilweise sogar leicht erhöhter Kerbschlagzähigkeit
gegenüber
den Vergleichsbeispielen beobachtet. In 2 sind FTIR-Spektren verschiedener Polypropylen-Bentonit-Komposite
im Vergleich dargestellt. Es zeigen:
- a: Polybond
3200
- b: Montmorillonit modifiziert mit Diaminodecan eingearbeitet
in Polybond 3200
- c: Montmorillonit modifiziert mit DSQ und Diaminododecan eingearbeitet
in Polybond 3200
- d: Montmorillonit modifiziert mit DSQ eingearbeitet in Polybond
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Hierbei können folgende Bandenzuordnungen
vorgenommen werden:
- 1: νCO 1780
cm–1 (Anhydrid)
- 2: νCO 1712 cm–1 (Carbonsäure)
- 3: νCO 1684 cm–1 (Imid)
- 4: νNH 1593 cm–1 (Ammoniumion)
- 5: νOH 1635 cm–1 (Wasser)
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Beim Spektrum des Komposites der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
c) erkennt man die erfolgte kovalente Anbindung der Schichtsilikate
an die Polymermatrix anhand der bei der Reaktion zwischen Aminogruppen
und Säuregruppen
des PP-g-MAA entstehenden Imidbindung bei ca. 1700 cm–1.
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Beispiel 2
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Ein Bentonit wurde wie oben beschrieben
im Verhältnis
von 1:1 bezogen auf seine Kationenaustauschkapazität mit einer
Mischung aus 70 Gew.% Distearyldimethylammoniumchlorid und 30 Gew.%
1,12-Diaminododekan (Dodekamethylendiamin) belegt. Dieser modifizierte
Bentonit wurde dann mit einem Anteil von 30 Gew.% in PP-g-MAA eingearbeitet.
28 Gew.% dieses Masterbatches wurden in einem abschließenden Compoundierschritt
mit 72 Gew.% PP zu einem Polypropylen-Bentonit-Komposit der Zusammensetzung
72 Gew.% PP/19,8 Gew.% PP-g-MAA/8,2 Gew.% modifizierter Bentonit
verarbeitet.
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Beispiel 3
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Ein Bentonit wurde wie oben beschrieben
im Verhältnis
von 1:1 bezogen auf seine Kationenaustauschkapazität mit einer
Mischung aus 70 Gew.% Distearyldimethylammoniumchlorid und 30 Gew.%
1,6-Diaminohexan (Hexamethylendiamin) belegt. Dieser modifizierte
Bentonit wurde dann mit einem Anteil von 22 Gew.% in PP-g-MAA eingearbeitet.
30 Gew.% dieses Masterbatches wurden in einem abschließenden Compoundierschritt
mit 70 Gew.% PP zu einem Polypropylen-Bentonit-Komposit der Zusammensetzung
70 Gew.% PP/23,3 Gew.% PP-g-MAA/6,7 Gew.% modifizierter Bentonit
verarbeitet.
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Beispiel 4
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Ein Bentonit wurde wie oben beschrieben
im Verhältnis
von 1:1 bezogen auf seine Kationenaustauschkapazität mit einer
Mischung aus 70 Gew.% Distearyldimethylammoniumchlorid und 30 Gew.%
1,6-Diaminohexan (Hexamethylendiamin) belegt. Dieser modifizierte
Bentonit wurde dann mit einem Anteil von 40 Gew.% in PP-g-MAA eingearbeitet.
12 Gew.% dieses Masterbatches wurden in einem abschließenden Compoundierschritt
mit 88 Gew.% PP zu einem Polypropylen-Bentonit-Komposit der Zusammensetzung
88 Gew.% PP/6,9 Gew.% PP-g-MAA/5,1 Gew.% modifizierter Bentonit
verarbeitet.
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Vergleichsbeispiel V1
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Ein unmoditizierter Bentonit wurde
mit einem Anteil von 25 Gew.% in PP-g-MAA eingearbeitet. 20 Gew.%
dieses Masterbatches wurden dann in einem weiteren Compoundierschritt
mit 80 Gew.% PP zu einem Polypropylen-Bentonit-Komposit der Zusammensetzung
80 Gew.% PP/14,8 Gew.% PP-g-MAA/5,2 Gew.% unmodifizierter Bentonit
verarbeitet.
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Vergleichsbeispiel V2
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Ein Bentonit wurde wie oben beschrieben
im Verhältnis
von 1:1 bezogen auf seine Kationenaustauschkapazität mit Distearyldimethylammoniumchlorid
belegt. Dieser modifizierte Bentonit wurde dann mit einem Anteil
von 30 Gew.% in PP-g-MAA eingearbeitet. 23,5 Gew.% diesers Masterbatches
wurden in einem abschließenden
Compoundierschritt mit 76,5 Gew.% PP zu einem Polypropylen-Bentonit-Komposit
der Zusammensetzung 76,5 Gew.% PP/16,3 Gew.% PP-g-MAA/7,2 Gew.%
modifizierter Bentonit verarbeitet.
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Vergleichsbeispiel V3
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Es wurde ein Polypropylen-Talkum-Komposit
gemäß der oben
beschriebenen Verarbeitungsstufe 3 (Compoundierung im Doppelschneckenextruder)
hergestellt: 95 Gew.% Polypropylen, additiviert mit 0,2 Gew.% Stabilisator,
wurden in den Trichter des Doppelschneckenextruders dosiert. Die
Zugabe von 5 Gew.% Talkumpulver erfolgte über einen Side Feeder in die
Polymerschmelze. Die weiteren Verarbeitungsparameter entsprachen
denen der anderen Beispiele in dieser Stufe.
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Tabelle:
Eigenschaften der Komposite