DE1025475B - Verfahren und Einrichtung zur Bestrahlung eines Kunststoffueberzeuges auf einem draht- oder bandfoermigen, elektrisch leitenden Traeger mit Ladungstraegerstrahlen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Bestrahlung eines Kunststoffueberzeuges auf einem draht- oder bandfoermigen, elektrisch leitenden Traeger mit LadungstraegerstrahlenInfo
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B13/00—Apparatus or processes specially adapted for manufacturing conductors or cables
- H01B13/003—Apparatus or processes specially adapted for manufacturing conductors or cables using irradiation
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Description
DEUTSCHES
In den letzten· Jahren ist als Ergebnis zahlreicher
Untersuchungen bekannt geworden, daß die physikalischen und chemischen Eigenschaften einer Reihe von
hochmolekularen organischen Substanzen durch. Bestrahlung mit energiereichen Wellen- oder Korpuskularstrahlen
beeinflußt werden, können und daß hierdurch eine Anpassung der für bestimmte Verwendungszwecke
spezifischen Eigenschaften in weiten Grenzen möglich ist. Die Wirkung der Strahlung
beruht im wesentlichen darauf, daß die einzelnen Makromoleküle des bestrahlten Stoffes, die im allgemeinen
nur durch van der Waalsche Kräfte aneinander gebunden sind, durch Hauptvalenzbindungen miteinander
verknüpft werden. Die Verknüpfung erfolgt durch chemische Reaktionen, die durch Energieabsorption
— Ionisation und Anregung — ausgelöst werden. Dies führt z. B. zur Festigung des Stoffes
gegen alle Beanspruchungen, die zu einer Verschiebung der ganzen Makromoleküle gegeneinander führen. So·
tritt z. B. eine Verminderung der Löslichkeit, eine Erhöhung der Festigkeit gegenüber dem Schmelzen,
eine Erhöhung der Zerreißfestigkeit und der Dehnbarkeit und eine Verminderung der Rißneigung usw. ein.
Insbesondere werden bei Kunststoffen, die als Isoliermaterial in der Elektrotechnik Verwendung finden, die
bei derartigen Anwendungen entscheidenden Eigenschaften dieser Stoffe erheblich verbessert. Es ist
z. B. vorgeschlagen worden, die Isolation von Drähten oder Kabeln aus thermoplastischem Material durch
Bestrahlung mit energiereicher Strahlung in einen zäheren und stärker elastischen Zustand zu überführen.
Zur Erzielung der oben dargestellten Wirkungen bei der Bestrahlung von Kunststoffen ist die Strahlungsart
nur von sekundärer Bedeutung, entscheidend für die Wirkung ist allein die von dem Kunststoff
absorbierte Energie. Hieraus ergeben sich allerdings für die Praxis gewisse Bedingungen, die durch die
Forderung eines möglichst hohen Wirkungsgrades in bezug auf die primär aufgewendete Energie sowie
auch hinsichtlich des gerätemäßigen Aufwandes für die Erzeugung der Strahlung gegeben sind. Diese
Gesichtspunkte lassen die Verwendung von Elektronenstrahlen
als am geeignetsten erscheinen. Bei den bisher bekannten Geräten dieser Art werden die
Elektronen im Vakuum beschleunigt und treten durch ein Lenard-Fenster in den eigentlichen Bestrahlungsraum
ein. Diese Lösung ist für die Praxis in verschiedener Hinsicht unbefriedigend, da das Lenard-Fenster
einen En.ergieverlust und eine Energiebegrenzung mit
.sich bringt.
Durch die Bestrahlung der Kunststoffe wird häufig ihre Verarbeitungsmöglichkeit für die vorgesehenen
Verwendungszwecke in unangenehmer Weise einge-Verfahren und Einrichtung zur Bestrahlung
eines Kunststoffüberzuges auf einem
draht- oder bandförmigen, elektrisch
draht- oder bandförmigen, elektrisch
leitenden Träger mit Ladungsträgerstrahlen
Anmelder:
Siemens-Schuckertwerke
Aktiengesellschaft,
Berlin und Erlangen,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Dr. Karl Schumacher, Erlangen,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
schränkt, in gewissen Fällen sogar so weitgehend, daß
die Bestrahlung erst als einer der letzten Arbeitsgängedurchgeführt werden kann. Dies gilt oft auch für
Kunststoffisolierungen von elektrischen Leitern, z. B. bei Kabeln und Drähten.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Einrichtung zur kontinuierlichen Bestrahlung
eines Kunststoffüberzuges auf einem draht- oder bandförmigen, elektrisch leitenden Träger mit
Ladungsträgerstrahlen. Durch die Erfindung sind die vorgenannten Schwierigkeiten beseitigt; sie ist für
die großtechnische Durchführung von Bestrahlungen mit Elektronen, besonders geeignet. Die Erfindung besteht
darin, daß der Kunststoffträger durch eine kontinuierliche Vakuumschleuse hindurchgeschleust
und in deren Hochvakuumraum der Bestrahlung mindestens einer Ladungsträgerstrahlungsquelle ausgesetzt
wird und der Kunststoffträger dabei die Endelektrode des zugehörigen Beschleunigung.ssystems
bildet. Dadurch, daß der Kunststoffträger die Endelektrode des Beschleunigungssystems bildet, tritt
eine starke Fokussierung der Elektronen auf den Leiter hin ein. Da die Bestrahlung im Hochvakuum
erfolgt, führt das in der LTmgebung des Leiters herrschende, verhältnismäßig starke elektrische Feld
zu keinen Entladungserscheinungen. Die Bestrahlung im Hochvakuum hat darüber hinaus den für viele
Anwendungsfälle wichtigen Vorteil, daß die bei Be-
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strahlung in Luft auftretenden und oft störenden Oxydationserscheinungen unterbleiben.
Durch steckenbleibende Elektronen tritt eine Aufladung des Isolierstoffes ein; diese hat eine Defokussierung
und Abbremsung der Elektronenstrahlen zur Folge.. Um dies zu vermeiden, ist es zweckmäßig, die
Beschleunigungsspannung so zu wählen, daß der überwiegende Teil der Ladungsträger den Leiter erreicht,
vorzugsweise so, daß die Reichweite der Ladungsträger
etwa den eineinhalbfachen Wert der Schichtdicke des Kunststoffüherzuges beträgt. Im allgemeinen
kann man dieser Forderung mit einer einzigen Beschleunigungsstrecke gerecht werden.
Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung besteht die Hochvakuumschleuse aus einer Hochvakuumkammer,
in der mindestens eine Ladungsträgerstrahlungsquelle angeordnet ist, und mindestens je einer
Vorkammer auf der Ein- und Ausführungsseite der Hoclivakuumkammer. Die Durchführung zwischen den
einzelnen Räumen und dem Außenraum besteht aus Schlitzen, deren effektive Schlitzweite klein ist gegenüber
der mittleren freien Weglänge der Gasmoleküle in den angrenzenden Räumen.
In, der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für die Einrichtung gemäß der Erfindung dargestellt; es
zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der
Erfindung,
Fig. 2 ein Beispiel für die Anordnung der Ladungsträgerstrahlungsquellen.
In Fig. 1 ist die Elektronenquelle 1 mit der Steuerelektrode 2 und der Vorbeschleunigungselektrode 3
im Hochvakuumraum 4 der Vakuumschleuse 5 angeordnet. Die Hochvakuumschleuse 5 besteht außer der
Hochvakuumkammer 4 aus den Vorkammern 6 und 7, die auf der Ein- und Ausführungsseite der Hochvakuumkammer
angebracht sind. Die Durchführung zwischen den einzelnen Räumen und dem Außenraum
besteht aus Schlitzen, deren effektive Schlitzweite klein ist gegenüber der mittleren freien Weglänge der
Gasmoleküle in den angrenzenden Räumen; sie sind mit 8 bezeichnet. Unter effektiver Schlitzweite wird
hier diejenige lichte Weite der Schlitze verstanden,
die bei der Durchführung des zu bestrahlenden Trägers frei bleibt. Die Vakuumschleuse kann auch
so ausgeführt sein, daß auf der Ein- und/oder Ausführungsseite mehrere Vorkammern angeordnet sind.
Kontinuierliche Vakuumschleusen der hier verwendeten Art sind im einzelnen in der deutschen Patentanmeldung
S 35514VIa/48b beschrieben.
Im allgemeinen kommt man, wie schon erwähnt, mit einer Beschleunigungsstrecke aus. Wenn dabei die
Feidstärke an der Oberfläche des Kunststoffträgers zu
groß wird — sie darf keinesfalls die Durchschlagsfeldstärke
des Isolierstoffes erreichen —, so kann durch ein elektronenoptisches System, wie es z. B. in Fig. 1
durch die Beschleunigungselektrode 3 angedeutet ist. eine Vorbeschleunigung durchgeführt werden. Im
übrigen richtet sich die Dimensionierung der Beschleunigungsstrecke
und -spannung nach der Dicke der zu durchstrahlenden Kunststoffschicht.
Die Einrichtung gemäß der Erfindung stellt an die Elektronenquellen selbst keine speziellen Anforderungen,
so daß hierfür praktisch alle bekannten An-Ordnungen benutzt werden können. Als Elektronenquelle
kann z. B. auch ein Glühdraht verwendet werden, der um den zu bestrahlenden Träger konzentrisch
angeordnet ist. Es können, aber auch mehrere Quellen verwendet und gleichmäßig verteilt und konzentrisch
in bezug auf die Führung des zu bestrahlenden Kunststoffträgers angeordnet sein. In Fig. 2 ist
dieser Fall mit drei Elektronenquellen, die mit 21, 22 und 23 bezeichnet sind, dargestellt. Der zu bestrahlende
Träger ist bei 24 angegeben.
Bei den durch die Ladungsträgerstrahlung ausgelösten
chemischen Reaktionen im Kunststoff tritt stets eine Gasabspaltung auf. Im allgemeinen ist es möglich,
mit den zu der Vakuumschleuse gehörigen Vakuumpumpen — sie sind in der Zeichnung der
Übersicht halber nicht dargestellt; ihre Dimensionierung ist in der genannten deutschen Patentanmeldung
angegeben — trotz dieser Gasabspaltung das erforderliche Vakuum aufrechtzuerhalten. In Sonderfällen, bei
denen dies nicht der Fall ist, kann die Hochvakuumkammer durch einen in bezug auf die Führung des
zu bestrahlenden Kunststoffträgers und die Ladungsträgerstrahlungsquellen konzentrisch angeordneten
Mantel aus einem für die Ladungsträgerstrahlen hochdurchlässigen, gasdichten Material in einen Beschleunigungsraum
und einen Bestrahlungsraum unterteilt werden.
Hierfür eignet sich z. B. ein Mantel aus einer Aluminiumoxydfolie von etwa 0,1 μ Dicke. Für beide
Räume ist dann jeweils eine entsprechend dimensionierte Hochvakuumpumpe erforderlich. Das durch die
Gasabspaltung im Bestrahlungsraum bedingte schlechtere Vakuum ist ohne praktischen Einfluß auf den
Wirkungsgrad der Einrichtung. Der Druckunterschied in beiden Räumen kann in jedem Fall so gering
gehalten werden, daß die vorgenannte geringe Mantelstärke eine hinreichende mechanische Stabilität aufweist.
Claims (8)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Bestrahlung eines Kunststoffüberzuges auf einem draht- oder
bandförmigen, elektrisch leitenden Träger mit Ladungsträgerstrahlen, insbesondere mit Elektronen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffträger durch eine kontinuierliche Vakuumschleuse
hindurchgeschleust und in deren Hochvakuumraum der Bestrahlung mindestens einer Ladungsträgerstrahlungsquelle ausgesetzt wird
und der Kunststoffträger dabei die Endelektrode des zugehörigen Beschleunigungssystems bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschleunigungsspannung so gewählt wird, daß der überwiegende Teil der
Ladungsträger den Leiter erreicht, vorzugsweise so, daß die Reichweite der Ladungsträger etwa
den eineinhalbfachen Wert der Schichtdicke des Kunststoffüberzuges beträgt.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochvakuumschleuse aus einer Hoclivakuumkammer,
in der mindestens eine Ladungsträgerstrahlungsquelle angeordnet ist, und mindestens
je einer Vorkammer auf der Ein- und Ausführungsseite der Hochvakuumkammer und
die Durchführung zwischen den einzelnen Räumen und dem Außenraum aus Schlitzen besteht, deren
effektive Schlitzweite klein ist gegenüber der mittleren freien Weglänge der Gasmoleküle in den
angrenzenden Räumen.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Ladungsträgerstrahlungsquelle
eine in bezug auf die Führung des zu bestrahlenden Kunststoffträgers konzentrisch ange-
■ordnete ringförmigeLadungsträgerstrahlungsquelle
vorgesehen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Ladungsträgerstrahlungsquellen
vorgesehen und vorzugsweise gleichmäßig verteilt und konzentrisch in, bezug auf die
Führung des zu bestrahlenden Kunststoffträgers angeordnet sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochvakuumkammer
durch einen in bezug auf die Führung des zu bestrahlenden Kunststoffträgers und die Ladungsträgerstrahlungsquellen konzentrisch
angeordneten Mantel aus einem für die
Ladungsträgerstrahlen hochdurchlässigen gasdichten Material in einen Beschleunigungsraum
und einen Bestrahlungsraum unterteilt ist.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
LadungsträgerstrahlungsquellenElektronenquellen, z. B. Glühdraht-Elektronenquellen, vorgesehen sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Vorbeschleunigung der Elektronen ein elektronenoptisches System, z. B. eine
Vorbeschleunigungseilektrode (3), vorgesehen ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1110587.
Französische Patentschrift Nr. 1110587.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 709 908/319 2.
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DES49971A Pending DE1025475B (de) | 1956-08-14 | 1956-08-14 | Verfahren und Einrichtung zur Bestrahlung eines Kunststoffueberzeuges auf einem draht- oder bandfoermigen, elektrisch leitenden Traeger mit Ladungstraegerstrahlen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE1025475B (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1286660B (de) * | 1967-02-20 | 1969-01-09 | Lokomotivbau Elektrotech | Verfahren und Einrichtung zum Gluehen von Draehten mittels Elektronenstrahlen |
DE1465640B1 (de) * | 1963-10-30 | 1969-11-06 | Kabel Metallwerke Ghh | Verwendung eines Gemisches von Hochdruckpolyaethylen mit Niederdruckpolyaethylen und/oder Polypropylen fuer Isolierzwecke |
DE2720514A1 (de) * | 1976-05-12 | 1977-11-24 | Inst Jadernoj Fiz Siborskogo O | Verfahren zur bestrahlung von kreiszylindrischen gegenstaenden mit beschleunigten elektronen |
EP0000646A1 (de) * | 1977-07-20 | 1979-02-07 | Akzona Incorporated | Verfahren und Vorrichtung zur Strahlenvernetzung einer Kabelisolierung |
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-
1956
- 1956-08-14 DE DES49971A patent/DE1025475B/de active Pending
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