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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Entfernen eines die Öffnung eines Magazinkastens
für Spritzen
oder dgl. verschließenden
und an einem die Öffnung
umgebenden Flächenbereich
des Magazinkastens lösbar
angeklebten Abdeckblattes.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Technologie im Rahmen der sterilen Präparation und Bereitstellung
von Einwegspritzen zur Befüllung
der Spritzen mit einem Pharmazeutikum.
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Verabreichungsfertige Einwegspritzen
haben sich zu einem unentbehrlichen Instrument in allen Bereichen
der Medizin entwickelt. Die Arzneimittelsicherheit, optimale Kontrollmöglichkeit
und Hygiene, Dosiergenauigkeit, einfache Handhabung und der Ausschluss
von Verwechslungen sind die wesentlichen Vorteile gegenüber herkömmlichen
Verfahren bei der Verabreichung medizinischer Injektionen.
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Zur Vermeidung von Kontaminationen
ist es erforderlich, die gereinigten Spritzenkörper bis zum Befüllen mit
einem betreffenden Pharmazeutikum und Verschließen des Spritzenkörpers nach
der Befüllung
unter sterilen Bedingungen zu handhaben. Es hat sich diesbezüglich eine
Vorgehensweise durchgesetzt, gemäß welcher
die Spritzenkörper
in speziellen Bearbeitungsgebinden steril und füllfertig vorbereitet den betreffenden
Pharmaunternehmen zugeführt
werden.
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Bei diesen Bearbeitungsgebinden handelt
es sich um Gruppen von üblicherweise
bereits mit Nadeln und Nadelschutzkappen versehenen Spritzenzylin dern,
welche in gelochte Trägerplatten
eingelassen sind. Eine jeweilige Trägerplatte mit Spritzenkörpern ist
in einem Magazinkasten eingelegt, der mit einer folienartigen Abdeckung
aus Spezialpapier verschlossen ist. Dieses Abdeckblatt liegt auf
einem umlaufenden Randflansch an der Oberseite des Magazinkastens
auf und ist dort mit dem Magazinkasten verklebt. Im Allgemeinen
befindet sich zwischen dem an dem Randflansch umlaufend aufgeklebten
Abdeckblatt und den noch ungefüllten
Spritzenkörpern ein
loses Einlegeblatt in dem Magazinkasten. Jeder mit einem Abdeckblatt
verschlossene Magazinkasten ist in einem Folienbeutel untergebracht.
Im Zuge der Herstellung einer solchen Packungseinheit erfolgt wenigstens
ein Sterilisierungsschritt zur Sterilisierung der mit Abdeckblatt
versiegelten Magazinkästen.
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Die in den Folienbeuteln versiegelten
und sterilisierten Magazinkästen
werden gruppenweise in Kartons verpackt an pharmazeutische Abfüllbetriebe ausgeliefert.
Zum Befüllen
der Spritzenkörper
werden die Magazinkästen
aus den Folienbeuteln herausgenommen und dann üblicherweise einem sterilen
Reinraum-Bereich zugeführt,
in dem dann die Abdeckfolie vom Magazinkasten getrennt und entfernt – sowie
das Einlegeblatt herausgenommen wird. In einer weiteren Phase erfolgt
die Entnahme der Trägerplatte
mit den darin einhängenden
Spritzenkörpern und
die Zuführung
dieser Trägerplatte
zu einer Dosier- und Abfülleinrichtung.
Dort werden die Spritzenkörper
dann automatisch mit einem betreffenden Pharmazeutikum befüllt und
mit einem sterilen Kolbenstopfen verschlossen. Die Trägerplatte
mit den gefüllten
Spritzen kann dann einem Magazinkasten zugeführt werden, um eine Verpackungseinheit
für die
Auslieferung zu bilden.
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Wie vorstehend dargelegt, ist vor
dem Befüllen
der Spritzenkörper
die in dem Magazinkasten befindliche Trägerplatte zugänglich zu
machen, indem das angeklebte Abdeckblatt und das Einlegeblatt entfernt
werden. Bisher wurde dieser Schritt des Separierens des Abdeckblatts
vom Magazinkasten von einer Person manuell oder von einer Separiervorrichtung
auf automati sierte Weise durchgeführt. Eine Möglichkeit des automatischen
Abziehens des Abdeckblattes von dem Magazinkasten ist in der
DE 44 19 475 C2 offenbart.
Die gemäß
DE 44 19 475 C2 vorgeschlagene
Vorrichtung zum Entfernen des Abdeckblattes weist einen Greifarm
mit Greifbacken auf, welche eine Eckenlasche des Abdeckblatts am Magazinkasten
in gesteuerter Weise in Eingriff nehmen und dann das Abdeckblatt
durch eine Abzugsbewegung von dem Magazinkasten abziehen können. Dabei
soll sich die Verklebung zwischen dem Magazinkasten und dem Abdeckblatt
aufgrund der Abzugskräfte
lösen.
Die Arbeitsweise der Greifvorrichtung nach der
DE 44 19 475 C2 ist somit
der konventionellen manuellen Arbeitsweise nachgebildet.
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Das Abziehen der Abdeckblätter von
den Magazinkästen
in herkömmlicher
Weise erfolgt nicht immer störungsfrei.
Probleme bereitet insbesondere das immer wieder vorkommende Einreißen von
Abdeckblättern
aufgrund von Materialschwachstellen in dem Spezialpapier bzw. Spezialvlies,
aus dem die Abdeckblätter üblicherweise
hergestellt sind. Das Einreißen
eines Abdeckblatts führt
normalerweise zur Partikelfreisetzung des Papiermaterials bzw. Vliesmaterials
an der Rissstelle, so dass die Gefahr der Kontamination der Spritzenkörper besteht. Üblicherweise
ist ein Magazinkasten in einem solchen Fall noch vor Erreichen der
Füll- und
Dosiereinrichtung aus dem Produktionsprozess auszuschleusen und
als Ausschuss zu behandeln.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, welches ein zuverlässiges Entfernen
der Abdeckblätter
von den Magazinkästen
ohne nennenswerte Gefahr der Rissbildung an den Abdeckblättern ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das
Verfahren nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass dem Schritt
des Separierens des Abdeckblattes von dem Magazinkasten ein Schritt
des Verringerns der Klebekraft zwischen dem Flächenbereich des Magazinkastens
und dem Abdeckblatt, insbesondere durch Erwärmen der Klebung vorausgeht.
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Bei den derzeit meistgebräuchlichen
Magazinkästen
handelt es sich um Kunststoffkästen
mit einem um die Beschickungsöffnung
umlaufenden Randflansch, welcher mit dem Abdeckblatt verklebt ist. Üblicherweise
weist das Abdeckblatt einseitig einen vollflächigen Klebefilm auf, welcher
jedoch nur in dem Flanschbereich des Magazinkastens zur Herstellung
einer Klebeverbindung ausgenutzt wird. Die Klebeverbindung kann
durch Erhitzen geschwächt werden,
so dass das mechanische Separieren des Abdeckblattes mit verringerter
Abziehkraft bzw. gegen einen verkleinerten Rückhaltwiderstand der Klebestellen
erfolgen kann, wodurch die Gefahr des Einreißens des Abdeckblatts und der
damit einhergehenden Partikelfreisetzung und Kontaminierung des sterilisierten
Magazinkasteninhalts wesentlich vermindert ist.
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Das nach Schwächung der Klebung mit verringerter
oder gar vollständig
aufgehobener Klebekraft an dem Magazinkasten befindliche Abdeckblatt kann
mit vergleichsweise einfachen Mitteln automatisch separiert werden.
Vorzugsweise wird hierzu eine Vorrichtung mit Saugmitteln verwendet,
um ein betreffendes Abdeckblatt durch Saugwirkung aufzugreifen und
dann vom Magazinkasten zu entfernen. Bei diesen Saugmitteln kann
es sich z.B. um geführt bewegbare
und an einer Vakuumpumpe angeschlosse Saugköpfe bzw. Saugnäpfe handeln.
Derartige Saugköpfe
erlauben eine relativ großflächige Kraftübertragung
beim Abziehen des Abdeckblattes vom Magazinkasten. Dadurch wird
die Gefahr des Einreißens
des Abdeckblattes weiterhin vermindert.
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Der Schritt der Klebekraftverringerung
kann unter Verwendung einer mit dem Magazinkasten oder/und dem daran
befindlichen Abdeckblatt in Kontakt zu bringenden Kontaktheizeinrichtung
durchgeführt
werden. In Frage kommt auch eine Infrarotstrahlungsheizeinrichtung
bzw. ein Laser, dessen Strahl vermittels einer geeigneten Ablenkeinrichtung
entlang der Klebestellen geführt
wird. Auch eine Mikrowellenheizeinrichtung kann zur Erwärmung der
Klebestelle herangezogen werden.
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Wie bereits erwähnt, befindet sich üblicherweise
ein Einlegeblatt zwischen den Spritzenkörpern und dem Abdeckblatt in
dem Magazinkasten. Gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung wird
das Einlegeblatt an das Abdeckblatt angeheftet, so dass es beim
Entfernen des Abdeckblattes automatisch mitgenommen wird. Das Anheften
des Einlegeblattes an das Abdeckblatt kann durch Kleben erfolgen.
Vorzugsweise wird hierzu an dem Abdeckblatt vorhandener Klebstoff
ausgenutzt. Der Schritt des Verklebens des Einlegeblattes und des
Abdeckblattes kann dann vorteilhafterweise mit dem Schritt der Klebekraftverringerung
an den Klebestellen zwischen dem Abdeckblatt und dem Flächenbereich
des Magazinkastens einhergehen. Hierzu kann beispielsweise eine
Heizeinrichtung herangezogen werden, welche den Bereich der Verklebung
des Abdeckblattes mit dem Magazinkasten erhitzt, um die Klebekraft
zu verringern und welche andererseits an anderer Stelle des Abdeckblattes
den Klebstoff anschmilzt, um damit das Einlegeblatt zu benetzen
und somit das Einlegeblatt an das Abdeckblatt anzukleben.
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Eine weitere Möglichkeit des Anbindens des Einlegeblattes
an das Abdeckblatt ist das Erzeugen unterschiedlicher elektrostatischer
Ladungszustände dieser
beiden Blätter,
so dass die Blätter
aufgrund elektrostatischer Kräfte
aneinander haften.
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Es soll im Rahmen der Erfindung auch
nicht ausgeschlossen sein, dass das Einlegeblatt und das Abdeckblatt
bereits im Anlieferungszustand des Magazinkastens miteinander verbunden
sind oder vor dem Lösen
der Klebeverbindung zwischen dem Abdeckblatt und dem Magazinkasten
miteinander verbunden werden, etwa an punktuellen Verbindungsstellen,
wie etwa Klebestellen oder Klettverschluss-artigen Verbindungsstellen.
Bei entspre chender Präparierung
des Einlegeblattes und des Abdeckblattes kann eine Klettverschluss-artige
Verbindung auch im Zuge des Separierens des Abdeckblattes von dem
Magazinkasten hergestellt werden.
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Auch besteht die Möglichkeit,
das Einlegeblatt unter Anwendung von Vakuum abzuziehen, vorzugsweise
mit Saugmitteln.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner
eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, nämlich
eine Vorrichtung zum Entfernen eines die Öffnung eines Magazinkastens
für Spritzen
oder dgl. verschließenden
und an einem die Öffnung
umgebenden Flächenbereich
des Magazinkastens lösbar angeklebten
Abdeckblattes, wobei die Vorrichtung eine Separiereinrichtung zum
Erfassen des Abdeckblattes und Wegtransportieren des Abdeckblattes vom
Magazinkasten aufweist und dadurch gekennzeichnet ist, dass sie
eine mit Heizmitteln ausgestattete Einrichtung zur Herabsetzung
der Klebekraft zwischen dem Abdeckblatt und dem Magazinkasten aufweist.
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Die Separiereinrichtung und die Heizeinrichtung
können
an einer gemeinsamen Bearbeitungsstation und ggf. an einem gemeinsamen
Separier- und Heizgerät
vorgesehen sein.
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Zweckmäßigerweise sind Positioniermittel vorgesehen,
welche den Magazinkasten in Bearbeitungsposition bringen und dort
fixieren, so dass die Separiereinrichtung und die Einrichtung zur
Herabsetzung der Klebekraft den betreffenden Magazinkasten in definierter
Position behandeln können.
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Gemäß einer Weiterbildung der Vorrichtung nach
der Erfindung ist die Separiereinrichtung mit Saugmitteln ausgestattet,
welche ein am Magazinkasten befindliches Abdeckblatt durch Saugwirkung erfassen
und nach Herabsetzung der Klebekraft zwischen Abdeckblatt und Magazinkasten
abtransportieren können.
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Vorzugsweise umfasst die Einrichtung
zur Herabsetzung der Klebekraft als Heizmittel eine Kontaktheizeinrichtung,
welche zur Erwärmung
der betreffenden Klebestellen mit dem Magazinkasten oder/und dem
daran befindlichen Abdeckblatt in Kontakt zu bringen ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung weist die Einrichtung zur Herabsetzung der Klebekraft
eine Infrarotstrahlungsheizung zur Erwärmung der Klebestellen auf.
In Frage kommt auch ein Laser als Instrument zur Herabsetzung der
Klebekraft.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist
die Vorrichtung Mittel zum Verbinden des noch am betreffenden Magazinkasten
befindlichen Abdeckblattes und eines unmittelbar darunter im Magazinkasten
lose liegenden Einlegeblattes auf. Vorzugsweise handelt es sich
bei diesen Mitteln um Heizmittel zum Erwärmen und Anschmelzen einer
an der dem Einlegeblatt zugewandten Seite des Abdeckblattes befindlichen
Klebeschicht und zum Anpressen des Abdeckblattes an das Einlegeblatt.
Es bietet sich an, diese Heizmittel und die zur Herabsetzung der
Klebekraft heranzuziehenden Heizmittel zusammenzufassen, etwa an
einem gemeinsamen Kontaktheizrahmen. Auch kann eine Strahlungsheizung
bzw. ein Laser sowohl zum thermischen Entkleben der Klebestellen
zwischen Magazinkasten und Abdeckblatt – und zum Verkleben des losen
Einlegeblattes und des Abdeckblattes herangezogen werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
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1 zeigt
in einer perspektivischen Darstellung einen Magazinkasten für Spritzen,
wobei das Abdeckblatt und das Einlegeblatt als teilweise abgerissen – und der
Spritzenträger
teils gebrochen dargestellt sind, um den Inhalt und den inneren
Aufbau des Magazinkastens zu veranschaulichen.
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2 zeigt
eine Seitenansicht des Magazinkastens aus 1 in teils aufgebrochener Darstellung.
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3 zeigt
den Magazinkasten aus 1 in unversehrtem
Zustand in einem durchsichtigen Folienbeutel.
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4 zeigt
drei zeitlich aufeinander folgende Stufen a–c des Verfahrens nach der
Erfindung zur Entfernung der Abdeckung vom Magazinkasten unter Verwendung
einer komponentenweise schematisch dargestellten Vorrichtung nach
der Erfindung.
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5 zeigt
einen in 4b mit V gekennzeichneten
und ausgebrochen dargestellten Bereich in vergrößerter Ansicht zur Veranschaulichung
des Vorgangs des Verklebens des Einlageblattes mit dem Abdeckblatt.
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Der Magazinkasten 1 weist
einen umlaufenden stufenartigen Absatz 3 der Seitenwände 5 auf. Der
Absatz 3 bildet im Inneren des Magazinkastens 1 eine
Auflagefläche 7 für die lose
aufliegende Trägerplatte 9.
Die Trägerplatte 9 hat
ein Lochraster, wobei in den Löchern
Spritzenkörper 11 hängend eingelassen
sind. Auf den Spritzenkörpern 11 liegt
ein loses Einlegeblatt 13 aus einem nicht fasernden Papier als
Kontaminationsschutz und Polsterung für die rückseitig noch offenen Spritzenkörper 11.
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Der Magazinkasten 1 ist
oben mit einem Abdeckblatt 15 verschlossen. Das Abdeckblatt 15 ist
an seiner dem Magazinkasten 1 zugewandten Seite mit einer
Klebstoffschicht versehen und im Bereich des um die Zugriffsöffnung 17 des
Magazinkastens 1 umlaufenden Randflansches 19 mit
dem Magazinkasten verklebt. Auch das Abdeckblatt 15 ist
normalerweise aus einem nicht fasernden Papier hergestellt. Solche Magazinkästen werden
z.B. von dem US-Unternehmen Becton Dickinson vertrieben.
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Der gemäß 1 und 2 mit
Spritzenkörpern
bestückte
und mittels der Abdeckung 15 versiegelte Magazinkasten 1 wird
vom Spritzenkörperhersteller
normalerweise in einem Folienbeutel gemäß 3 in sterilisiertem Zustand an einen
betreffenden pharmazeutischen Abfüllbetrieb ausgeliefert. Dort wird
der Magazinkasten 1 aus dem Folienbeutel 21 herausgenommen
und über
ein Transportsystem einem Reinraum-Isolator zugeführt. In
diesem Reinraum-Isolator erfolgt das Abziehen des Abdeckblatts 15 und
die Entfernung des Einlegeblatts 13 vom Magazinkasten 1 sowie
die automatische Entnahme der Trägerplatte 9 mit
den Spritzenkörpern.
Die Spritzenkörper 11 werden
dann mit einem betreffenden Pharmazeutikum gefüllt und mit einem Kolbenstopfen
verschlossen.
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Die vorliegende Erfindung befasst
sich primär
mit dem Schritt des Entfernens des Abdeckblatts 15 sowie
ggf. des Einlegeblatts 13 vom Magazinkasten 1.
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In bevorzugter Weise wird der Magazinkasten 1 hierbei
zunächst
mittels einer Transport- und Positioniereinrichtung in einer Bearbeitungsstellung positioniert.
Dann erfolgt in der Bearbeitungsstellung das Erhitzen der umlaufenden
Klebestelle zwischen dem Randflansch 19 des Magazinkastens 1 und
dem Abdeckblatt 15.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einer
Vorrichtung nach der Erfindung wird hierzu ein Kontaktheizrahmen 23 (4) verwendet, welcher beispielsweise
aus einer angehobenen Bereitschaft-Schwenkstellung gemäß Situation
a in 4 in eine horizontale
Kontaktheiz-Schwenkstellung gemäß Situation
b in 4 verschwenkt werden
kann. Der Kontaktheizrahmen 23 hat eine Wärmeübertragungsfläche 25,
welche in Form und Dimensionierung im Wesentlichen an die Gestalt
des umlaufenden Randflansches 19 des Magazinkastens 1 angepasst
ist. Der Kontaktheizrahmen 23 enthält eine einstellbare elektrische
Widerstandsheizung mit Temperaturregelung.
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In der Situation b gemäß 4 kommt es zur Erwärmung und
damit zur Schwächung
der Klebeverbindung zwischen Abdeckblatt 15 und Magazinkasten 1,
so dass das Abdeckblatt 15 dann mit relativ geringer Kraft
und vermindertem Rissbildungsrisiko vom Magazinkasten 1 abgezogen
werden kann. Vorzugsweise wird hierzu eine Separiereinrichtung 27 verwendet,
welche gemäß Situation
c in 4 Saugköpfe 29 aufweist,
die unmittelbar an das Abdeckblatt 15 herangeführt werden,
so dass sie das Abdeckblatt 15 durch Saugwirkung in Eingriff
nehmen. Das Abdeckblatt 15 wird dann durch Fortbewegen
der Saugköpfe 29 vom
Magazinkasten 1 entfernt. Dies ist schematisch in der Situation
c gemäß 4 angedeutet. Der vorher
in seine Bereitschaftsstellung entsprechend Situation a zurückgeschwenkte
Kontaktheizrahmen 23 ist in Situation c der 4 der Übersichtlichkeit halber nicht
eingezeichnet.
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Es sei noch darauf hingewiesen, dass
die Saugköpfe 29 der
Separiereinrichtung 27 an einer (nicht gezeigten) Vakuumpumpe
angeschlossen sind, welche über
die Saugköpfe 29 ansaugt.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform des
Vorrichtungsaspektes nach der Erfindung sind die Saugmittel zum
Abziehen des Abdeckblatts 15 von dem Magazinkasten 1 in
eine betreffende Kontaktheizeinrichtung integriert, also etwa an
einem Kontaktheizrahmen angeordnet, so dass sie simultan mit dem
Kontaktheizrahmen bewegbar sind.
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Die Schritte des Verringerns der
Klebekraft zwischen dem Magazinkasten 1 und dem Abdeckblatt 15 und
des Abziehens des Abdeckblattes 15 vom Magazinkasten 1 können an
ein und derselben Station erfolgen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung kann mit dem Entfernen des Abdeckblattes 15 vom
Magazinkasten 1 auch simultan das automatische Herausnehmen
des losen Einlegeblattes 13 erfolgen.
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Vorzugsweise wird das Einlegeblatt 13 unter Ausnutzung
der Klebeschicht des Abdeckblattes 15 mit dem Abdeckblatt 15 verklebt,
so dass es beim Separieren des Abdeckblattes 15 vom Magazinkasten 1 automatisch
mitgenommen wird.
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Das Verkleben der beiden Blätter 13 und 15 erfolgt
durch Erwärmen
und somit Anschmelzen der Klebstoffschicht 37 (5) des Abdeckblattes 15,
so dass der Klebstoff zumindest punktuell auch das Einlegeblatt 13 benetzen
kann, um eine Klebeverbindung zwischen Einlegeblatt 13 und
Abdeckblatt 15 herzustellen.
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In der Situation a in 4 ist zu erkennen, dass
der Heizrahmen 23 mehrere in die Aussparung 31 hineinreichende
Kontaktheiznasen 33 aufweist. Diese Kontaktheiznasen liegen
in der Situation b in 4 oben
auf dem Abdeckblatt 15 auf, und zwar in Draufsichtsprojektion über dem
Einlegeblatt 13. In 5 ist
in einer vergrößerten Ausschnittsdarstellung
die Wirkungsweise einer Kontaktheiznase 33 illustriert.
Die Kontaktheiznase 33 hat einen aus der Ebene 25 des
Kontaktheizrahmens 23 nach unten hin abstehenden Vorsprung 35,
welcher beim Aufsetzen des Kontaktheizrahmens 23 auf den
Magazinkasten 1 gemäß 5 und gemäß Situation
b in 4 das Abdeckblatt 15 an
der betreffenden Stelle nach unten drückt, so dass es mit dem Einlegeblatt 13 in
Kontakt kommt. Dabei wird über
das Abdeckblatt 15 ein leichter Druck auf das Einlegeblatt 13 ausgeübt, welches
an den Spritzenkörpern 11 abgestützt ist.
Die Trägerplatte 9 der
Spritzenkörper 11 ist elastisch,
so dass die Spritzenkörper 11 bei
Beaufschlagung der beiden Blätter 13 und 15 durch
die Vorsprünge 35 der
Kontaktheiznasen 33 bedarfsweise federnd ausweichen können. Eine
Beschädigungsgefahr
der Spritzenkörper
beim Andrücken
der beiden Blätter 13, 15 wird
somit vermieden. Alternativ können
die Vorsprünge 35 dazu
eingerichtet sein, die Blätter 13, 15 federnd
nachgiebig zu beaufschlagen.
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An der jeweiligen Kontaktstelle zwischen Einlegeblatt 13 und
Abdeckblatt 15 nahe einer jeweiligen Kontaktheiznase 33 kommt
es zum Anschmelzen der Klebeschicht 37 (vgl. 5) und damit zur Benetzung
des Einlegeblattes 13 mit Klebstoff. Die dabei hergestellte
Klebeverbindung reicht aus, um das Einlegeblatt 13 beim
nachfolgenden Entfernen des Abdeckblattes 15 mitzunehmen,
wie dies in Situation c in 4 angedeutet
ist.
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Der Schritt des Verringerns der Klebekraft zwischen
dem Magazinkasten 1 und dem Abdeckblatt 15 und
der Schritt der Herstellung einer Klebeverbindung zwischen dem Einlegeblatt 13 und
dem Abdeckblatt 15 kann somit simultan und bei im Wesentlichen
gleichen Temperaturen erfolgen, wenngleich die Anwendung unterschiedlicher
Temperaturen im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls möglich ist.
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Es hat sich gezeigt, dass das Verringern
der Klebekraft zwischen dem Magazinkasten und dem Abdeckblatt in
einem Temperaturbereich zwischen 100°C und 160°C – insbesondere bei einer Temperatur
um 145°C – besonders
gut funktioniert.
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Das Entfernen des Abdeckblattes 15 und
des Einlegeblattes 13 kann im Rahmen der Erfindung vollautomatisch
erfolgen. Wie an sich bekannt, wird empfohlen, in dem Reinraum-Isolator
eine Abzugsanlage zu betreiben, insbesondere eine Ringabsaugung,
welche etwaige Dämpfe,
die beim Entkleben durch Wärme
entstehen können,
absaugt. Derartige Absaugmittel können beispielsweise an dem
Heizrahmen 23 vorgesehen sein.
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Vorzugsweise kommen beim Ankleben
der Abdeckblätter 15 an
den Magazinkästen 1 thermoplastische
Klebstoffe zum Einsatz, welche beim Erwärmen eine starke Klebekraftverminderung
erfahren.
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Versuche haben gezeigt, dass nach
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ein zuverlässiges Separieren
der Abdeckblätter
von Magazinkästen mit
gegenüber
der bisherigen Verfahrensweise des manuellen oder maschinellen Abziehens
wesentlich herabgesetzter Ausschussrate möglich ist.