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Die Erfindung betrifft eine fahrbare
landwirtschaftliche Maschine zum Anlegen von Reihenpflanzungen,
insbesondere im Weinbau, um Setzlinge und evt. gleichzeitig Pflanzstäbe in den
Boden zu bringen, mit einer Einrichtung zur lotrechten Pflanzung
der Setzlinge und gegebenenfalls der Pflanzstäbe (Stützstäbe).
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Genauer betrifft die Erfindung ein
Anbaugerät
für die
Dreipunkt-Anbau- oder Anhängevorrichtung
einer Zugmaschine, z.B. eines Ackerschleppers (Treckers) zum Anlegen
von Reihenpflanzungen, insbesondere im Weinbau, um Setzlinge, gegebenenfalls
gemeinsam mit Pflanzstäben
in eine Pflanzfurche (Pflanzgraben) zu bringen, die zuvor von einem mit
dem Anbaugerät
verbundenen, zentralen, nach hinten offenen, keilförmigen Schar
(4) geöffnet
worden ist, mit einer Einrichtung zur lotrechten Ausrichtung der
Setzlinge und/oder Pflanzstäbe
im Hanggelände,
mit einem Anbaurahmen (1) für die Dreipunktbefestigung
und einem Hauptrahmen (2), der eine mechanische Pflanzvorrichtung
(3) trägt,
wobei die Vorrichtung Stützrollen
(51a, 51b) aufweist, die an längenverstellbaren Stützrollenbeinen
(5a, 5b) angelenkt sind, mittels derer der Abstand
des Hauptrahmens von der Pflanzfläche und damit die Eindringtiefe
des Schars in die Pflanzfläche
einstellbar ist.
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Vorrichtungen für das maschinelle Anlegen gärtnerischer
oder landwirtschaftlicher Pflanzenkulturen aus Setzlingsmaterial
sind bekannt und im Gebrauch. Diese Vorrichtungen sind in der Regel
zum Anbau an die Dreipunkt-Anbauvorrichtung einer Zugmaschine, insbesondere
eines Ackerschleppers eingerichtet und werden u.a. bei der Anlage
von Weinbergen eingesetzt. Diese Vorrichtungen sind so eingerichtet,
dass sie Pfropfreben, die manuell oder selbsttätig in einen Förderapparat
eingelegt worden sind, bei Vorwärtsbewegung
fortlaufend mit gleichmäßigem Pflanzabstand
in einen Graben einbringen, den die Maschine zuvor mittels eines
keilförmigen Schars
geöffnet
hat und den sie unmittelbar nach dem Setzvorgang durch Beischieben
und Andrücken des
Erdreichs wieder verschließen.
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Eine derartige Vorrichtung ist z.B.
in der
EP-A-340 446 beschrieben.
Sie weist einen für
den Anbau an eine übliche
Dreipunkt-Anbauvorrichtung einer Zugmaschine, d.h. eines Ackerschleppers
eingerichteten Rahmen auf, der als Pflanzmechanismus eine über Kettenräder umlaufende
Förderkette
trägt, die
mit Greifern für
die Setzlinge bestückt
ist. Mittels der Förderkette
werden die Greifer in geöffneter
Stellung an einer Aufgabestation vorbeigeführt, wo sie einen manuell übergebenen
Setzling aufnehmen, sich dann schließen und den Setzling abwärts in einen Pflanzgraben
bringen, den das vorauslaufende symmetrischkeilförmige, nach hinten und oben
offene Schar (sog. Pflanzschar) zuvor geöffnet hat. Dort wird der Setzling
freigegeben und dadurch eingepflanzt, dass hinter dem Pflanzschar
ein rechtes und ein linkes Hilfsschar sowie ein Paar von Andruckrollen
vorgesehen sind, die das Erdreich wieder beischieben und andrücken.
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Nach einem anderen, nicht druckschriftlich veröffentlichten
Vorschlag ist eine solche Vorrichtung anstelle einer Förderkette
mit einem Greiferrad ausgestattet, dessen Achse quer zur Fahrtrichtung
der Vorrichtung angeordnet ist und das sich hinter und innerhalb
des Pflanzschars dreht. Das Greiferrad besteht aus einer scheibenförmigen Nabe,
die auf ihrem Umfang mehrere radial angeordnete Hülsen aufweist,
in denen auswechselbare Greifer befestigt werden können, die
jeweils einen Setzling aufnehmen können und im Prinzip die in
der
EP-A-340 446 beschriebene
Wirkungsweise haben. Diese Vorrichtung kann im Prinzip gleichzeitig
mit den Setzlingen auch Stützstäbe in den
Boden einbringen, wenn die Greifer entsprechend gestaltet sind.
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Der Nachteil der verfügbaren Vorrichtungen besteht
zunächst
in der starren Verbindung der Pflanzvorrichtung, bzw. deren Hauptrahmen
(Chassis) mit der Zugmaschine, auch in den Fällen, wo die Anbauelemente
(Kupplungen) aus Konstruktionsgründen
auf einem eigenen Anbaurahmen untergebracht sind, der seinerseits
mit dem Hauptrahmen verschraubt ist. Dies hat zur Folge, dass auf
einem Gelände,
wie es gerade für
den Weinbau typisch ist, nämlich
einer Hanglage, wenn es die Zugmaschine seitlich geneigt befährt, die
Pflanzung nicht lotrecht, sondern senkrecht zur Geländeebene
(d.h. in der Normalenrichtung) erfolgt. Dadurch stehen auch die Stützstäbe (Pflanzstäbe), die
evt. zugleich mit den Setzlingen eingepflanzt werden sollen, nach
der Pflanzung nicht lotrecht. Dies ist nicht etwa nur unästhetisch
und erschwert das Befestigen der Jungpflanzen an den später zu verlegenden
Spanndrähten, weil
diese eine natürliche
Neigung zum lotrechten Fortwachsen haben und sich dabei von den
schiefstehenden Stützstäben wegneigen.
Vor allem aber wandert der Pflanzpunkt des Setzlings aus der Pflanzlinie
nach der Seite aus, wenn das Pflanzgerät geländebedingt mit Seitenneigung
läuft.
Wegen der Mechanisierung der Bearbeitung von Weinbergen (Bodenbearbeitung,
Laubschnitt, Ernte mittels Vollernter) ist die Präzision der
Pflanzung entscheidend. Dies gilt unabhängig davon, ob die Setzlinge allein
oder zusammen mit Pflanzstäben
gepflanzt werden.
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Wünschenswert
ist ein Pflanzergebnis, bei dem die Setzlinge nach der Pflanzung
erstens lotrecht und vor allem genau in Reihe stehen, auch wenn
die Pflanzung in Hanglage angelegt wird und das Antriebsaggregat
(der Ackerschlepper) dabei seitlich geneigt ist. Dies gilt sowohl
für die
Pflanzstäbe
oder evt. sogar bereits mit der Pflanzung eingebrachten Stützpfähle, die
in manchen Anbaugebieten üblich
sind, wenn solche gleichzeitig mit den Setzlingen ins Erdreich eingebracht
werden, als auch für
die Jungpflanzen (Pfropfreben, Obstbaumsetzlinge) selbst. Erst recht
gilt dies natürlich
dann, wenn es sich z.B. um eine Pflanzung von Obstbäumen handelt.
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Die bekannten Vorrichtungen weisen
Stützrollen
auf, mit denen der Abstand des Haupt- bzw. des Anbaurahmens zur
Erdoberfläche
konstant gehalten und somit auch die Eindringtiefe des Schars in den
Boden, d.h. die Tiefe des Pflanzgrabens festgelegt wird. Die Beine
dieser Stützrollen
sind zur Voreinstellung der Eindringtiefe des Schars bzw. zur straßentauglichen
Anhebung beim Transport mechanisch oder hydraulisch höhenverstellbar.
Diese Verstellung wird üblicherweise
während
des Gerätestillstands
vorgenommen und ist während
des Betriebs unveränderlich.
Man hat vorgeschlagen, die Höhenverstellung
während
der Fahrt hydraulisch steuerbar einzurichten, d.h. in hängigem Gelände eine
der Walzen oder beide gesteuert aus- bzw. einzufahren, um dadurch
die Pflanzvorrichtung ständig
horizontal zu halten. Grundsätzlich
kann aber der Hauptrahmen einer Pflanzvorrichtung nicht unabhängig von
der Zugmaschine um seine Längsachse
geschwenkt werden, weil die Anbauvorrichtung der Zugmaschine eine
Drehung des Anbaugeräts
um die Längsachse ohne
Einfluss auf die Zugmaschine gar nicht zulässt. Die Kräfte, die die Hydraulik auf
die Stützrollenbeine ausübt, würden dann
versuchen, auch die Zugmaschine seitlich anzuheben, was deren Fahrsicherheit beeinträchtigen
würde.
Außerdem
würde sich
durch eine Höhenverstellung
der Stützrollen
gegenüber dem
Hauptrahmen in aller Regel auch die Eindringtiefe des Pflanzschars
in den Erdboden ändern,
was auf jeden Fall zu vermeiden ist. Es ist vielmehr unbedingt erforderlich,
dass die Eindringtiefe des Schars unabhängig von der Hangneigung konstant
bleibt.
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Nach einem nicht vorveröffentlichten
Vorschlag ist eine als Dreipunktanbaugerät für einen Schlepper gestaltete
Pflanzvorrichtung mit einem Anbaurahmen ausgerüstet, der mit einem das Pflanzschar
und die Pflanzvorrichtung tragenden Hauptrahmen um die Fahrzeug-Längsachse
drehgelenkig verbunden ist. Die Ausrichtung des Hauptrahmens zur Lotrechten
wird dabei durch eine Drehung um dieses Gelenk ermöglicht,
die mittels der Signale eines auf dem Hauptrahmen angeordneten Lagesensors
hydraulisch steuerbar ist. Diese, an sich sehr vorteilhafte Vorrichtung
weist den Nachteil auf, dass das Drehgelenk alle Kräfte aufnehmen
muss, die zwischen dem Antriebsfahrzeug und dem Hauptrahmen auftreten,
d.h. insbesondere das enorme Kippmoment in Längsrichtung, das dadurch entsteht,
dass das (i.d.R. besonders leistungsfähige) Antriebsfahrzeug das
Pflanzschar mit erheblicher Geschwindigkeit (5 bis 10 km/h und mehr)
durch den Boden zieht, das Drehgelenk also außerordentlich robust, schwer
und teuer sein muss.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe
gestellt, eine Vorrichtung der vorgenannten Art anzugeben, bei der
eine Hangneigung des zu bepflanzenden Geländes die Qualität der Pflanzung
nicht beeinflusst und die Ausrichtung der Pflanzung in der Reihe,
die Pflanztiefe und die lotrechte Ausrichtung der Setzlinge und gegebenenfalls
der Pflanzstäbe
erhalten bleiben. Die vorstehend und in der nachstehenden Beschreibung
der Einzelheiten der Erfindung verwendeten Bezugszeichen (Ziffern
und/oder Buchstaben) entsprechen den in den Figuren verwendeten.
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Die Erfindung geht aus von einer
bekannten Vorrichtung, die Stützrollen
aufweist, mit denen der Abstand des Haupt- bzw. des Anbaurahmens
zur Erdoberfläche
konstant gehalten und somit auch die Eindringtiefe des Schars in
den Boden, d.h. die Tiefe des Pflanzgrabens festgelegt wird.
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Es wurde nun gefunden, wie in der 1 dargestellt, dass der
Hauptrahmen einer als Anbaugerät
für die
Dreipunkt-Anbauvorrichtung eines Ackerschleppers fahrbar gestalteten
Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch stets in wagerechter
(horizontaler) Lage gehalten werden kann, ohne dass es zu nennenswertem
seitlichem Versatz der Pflanzelemente (Schar (4), Pflanzmechanik
(3)) kommt, wenn mindestens eines der Stützrollenbeine (5a, 5b)
der Stützrollen
(51a, 51b) auf einem Stützrollenträger (52a, 52b)
angeordnet ist, der die Kupplung zu dem zugeordneten antriebsseitigen
Unterlenker (A, bzw. B) der Dreipunkt-Anbauvorrichtung übernimmt,
indem er sich mittels eines Bolzens (521a, 521b)
auf diesen Unterlenker (A, B) abstützt und seinerseits gegenüber dem
Anbaurahmen (1) höhenverstellbar
ist. Die Höhenverstellbarkeit
wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass der Stützrollenträger als Schlitten (vgl. 2a, 2b, 2c)
ausgebildet ist, der in einer auf dem Anbaurahmen (1) angeordneten Schlittenführung (53a, 53b)
bewegbar ist. Hierbei werden im Ergebnis Haupt- und Anbaurahmen
lediglich gegenüber
der Basis der Dreipunkt-Anbauvorrichtung, d.h. deren Unterlenkern
verdreht, die nur einen geringen Abstand haben. Bei dieser Anordnung wirkt
sich bei gegebener Hangneigung die Verstellung der Stützrollen
relativ zum Rahmen auf die Spurtreue des Pflanzschars weniger aus
als nach dem früheren
Vorschlag. Dies hängt
unter anderem damit zusammen, dass Stützrollenträger (Schlitten 52a, 52b)
und Schlittenführung
(53a, 53b) auf dem Anbaurahmen viel weiter innen
angeordnet sind als die Stützrollenbeine,
d.h. sie weisen einen Abstand untereinander auf, der höchstens
gleich der größten Abstandsweite
der Unterlenker (A, B) ist, auf die sie sich abstützen.
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Unmittelbarer Erfindungsgegenstand
ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zum Anlegen von
Reihenpflanzungen, mit einem Anbaurahmen (1) für die Dreipunktanbauvorrichtung
und einem Hauptrahmen (2), der eine mechanische Pflanzvorrichtung
(3) und ein zentrales, nach hinten offenes, keilförmiges Schar
(4) trägt,
mit einer Einrichtung zur Waagerechthaltung des Hauptrahmens im Hanggelände, um
eine lotrechte Pflanzung der Setzlinge und gegebenenfalls der Pflanzstäbe zu erreichen.
Diese Vorrichtung weist in üblicher
Weise zur Voreinstellung des Abstands von Hauptrahmen bzw. Schar
zur Pflanzfläche
längenverstellbare
Stützrollenbeine
(5a, 5b) mit Stützrollen (51a, 51b)
auf. Erfindungsgemäß ist mindestens
eines der Stützrollenbeine
(5a, gegebenenfalls 5b) mit der Vorrichtung über einen
seinerseits gegenüber
dem Anbaurahmen (1) höhenverstellbaren
Stützrollenträger (52a,
gegebenenfalls 52b) verbunden, der sich auf einen der beiden
zugmaschinenseitigen Unterlenker der Dreipunkt-Anbauvorrichtung abstützt. Bevorzugt
ist eine Ausführungsform,
bei der beide Stützrollenbeine
(5a, 5b) in der erfindungsgemäßen Weise mit dem Anbaurahmen
verbunden sind. Im nachstehenden Teil der Beschreibung und den Zeichnungen
wird nur diese beidseitig verstellbare Ausführungsform behandelt, obwohl
die Erfindung grundsätzlich
auch mit nur einem höhenverstellbaren
Stützrollenträger arbeitsfähig ist.
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Eine wartungsarme und leicht in der
nötigen Robustheit
herstellbare Konstruktion verwendet eine Schlittenführung, wie
sie in den 2a, 2b, 2c und 3 genauer
dargestellt ist, in der der Stützrollenträger als
Schlitten in einer Schlittenführung
läuft.
Diese Ausführungsform,
bei der beide Stützrollenträger (52a, 52b),
an denen die Stützrollen
(51a, 51b) über längenverstellbare
Beine (5a, 5b) angelenkt sind, als Schlitten ausgebildet
sind, die in einer mit dem Anbaurahmen verbundenen Führung beweglich
gelagert sind, ist bevorzugt. Natürlich sind andere Ausführungsformen
der Verstelleinrichtung denkbar, die gleichartig wirken und ebenfalls
von der Erfindung umfasst werden, wie z.B. eine mit zwei parallelen Lenkern
arbeitende Führung.
Ein Stützrollenträger kann
auch in jeder anderen, sich technisch anbietenden Weise verwirklicht
werden, z.B. als mit dem Anbaurahmen verbundenes Rohr, in dem ein
konzentrisches Rohr höhenverstellbar
angeordnet ist, das seinerseits mit den Stützrollenbeinen eine Einheit bildet. Man
kann zur Herabsetzung des Gleitwiderstands eine Schmierung der Schlittenführung mittels Schmiernippeln
vorsehen, jedoch hat es sich gezeigt, dass schon Auskleidungen (Linings)
aus selbstschmierendem Kunststoff befriedigend arbeiten. Evt. kann
auf Schmierung gänzlich
verzichtet werden.
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In der bevorzugten Ausführungsform
(vgl. 2a – c, 3) sind die Stützrollenträger (52a, 52b) als
Schlitten ausgebildet, die gegenüber
dem Anbaurahmen höhenverstellbar
sind. Die Höhenverstellung geschieht über einen
einerseits am Anbaurahmen (1) und andererseits am Schlitten
selbst mittels eines Bolzens (531a, 531b) angelenkten
doppeltwirkenden Hydraulikzylinder (H). Die Ansteuerung dieser Hydraulikzylinder
geschieht in der weiter unten erläuterten Weise. In der bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist jeder Hydraulikzylinder innerhalb des als U-Schiene
ausgebildeten Schlittens (52a, 52b) angeordnet,
wobei außerdem
bevorzugt ist, dass die U-Schiene auf der der Schlittensohle gegenüberliegenden
Außen-Seite
mehrere brückenartige
Aussteifungen (54a/a'/a'') aufweist. Jeder der beiden U-schienenförmigen Stützrollenträger (52a, 52b) weist
neben den Bohrungen für
den Bolzen (531a, bzw. 531b) ein weiteres Paar
Bohrungen auf, die den Kupplungsbolzen (521a bzw. 521b)
aufnehmen können,
mit dem die Verbindung zu den Kupplungshaken der zugeordneten Unterlenker
(A, B) der Dreipunktanbauvorrichtung der Zugmaschine hergestellt
wird. Der Anbaurahmen (1) weist außerdem einen oberen Anbauflansch
auf (1a, mit Bolzenlöchern),
der mittels eines (in der 2c nicht
wiedergegebenen) Bolzens direkt mit dem Oberlenker (C) der Zugmaschine gekuppelt
werden kann. Die Unterlenker (A, B) der Zugmaschine werden erfindungsgemäß mit dem
Anbaurahmen nicht direkt, sondern jeweils über Bolzen (521a, 521b)
mit den auf dem Anbaurahmen senkrecht beweglichen Schlitten (52a, 52b)
gekuppelt.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die
Kupplungen handelsüblicher
Dreipunktanbauvorrichtungen üblicherweise
als nach oben oder unten offene Kupplungshaken ausgebildet sind,
die nach Art eines Karabiners mit einem federbelasteten Riegel ausgestattet
sind, der beim Einlegen eines Bolzens zur Seite weicht, danach wieder
einrastet und so eine feste Verbindung herstellt. Der geräteseitige
Bolzen (521a, 521b) muss in diesem Fall also nicht
vor dem Kuppeln her ausgezogen werden, sondern kann mit seinen Führungsbacken
fest verbunden, z.B. verschraubt oder verschweißt sein. Bei Betätigung der Hydraulikzylinder
(H), die im Regelfall gegensinnig erfolgt, wird der Anbaurahmen
gegenüber
den Unterlenkern der Zugmaschine einerseits angehoben und andererseits
abgesenkt, d.h. im Ergebnis gekippt, indem die beiden Stützrollenträger (52a, 52b)
gegenüber
dem Anbaurahmen nach oben bzw. unten verschoben werden. Die sparsamere
Lösung,
die mit nur einem gegenüber
dem Anbaurahmen verstellbaren Stützrollenbein
auskommt, versteht sich nach dem vorstehend erläuterten Aufbau ohne Weiteres.
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Der Hauptrahmen (2) besteht,
wie die Draufsicht der 1 bzw. 1b erkennen lässt, aus
einem Paar wagerechter Holme als eigentlichen Geräteträgern, die
z.B. die Pflanzvorrichtung (3) und das Schar (4)
und andere Elemente des Geräts
trägt,
und dem senkrechten Rahmenaufbau, der mit dem (in der Draufsicht
verdeckten) Anbaurahmen (1) verbunden ist. Die Art der
Verbindung von (1) und (2) kann starr oder beweglich
(d.h. seitlich gegeneinander verschiebbar), muss auf jeden Fall
aber drehfest sein. Die Rahmenelemente können also miteinander dauerhaft
verbunden, z.B. verschraubt oder verschweißt sein. Bevorzugt geschieht
die Verbindung jedoch über
einen waagerechten Schlitten, der zweckmäßig von der zentralen Steuerung
(vgl. weiter unten) hydraulisch verschoben werden kann. Auf diese
Weise können
geringe seitliche Korrekturen des Pflanzgeräts während der Pflanzung erfolgen,
mit wesentlich geringerer Trägheit,
als wenn hierzu die gesamte Maschine samt Zugmaschine seitlich versetzt
werden müsste.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Steuerung der Gerätelage ist
weiter unten näher
erläutert
und bewirkt, dass beide gemeinsam gegenüber der Aufhängung, d.h.
in diesem Falle der Antriebsmaschine, um eine Achse parallel zur
Längsachse
der Vorrichtung gekippt werden können.
Diese Kippachse liegt ähnlich
tief wie bei einer (nicht vorveröffentlichten)
Anordnung, bei der Anbaurahmen und Hauptrahmen über ein Drehgelenk verbunden sind
und weist nur einen kurzen Hebelarm auf. Daher ist die Spurtreue
des Pflanzgeräts
hoch und der seitliche Versatz gegenüber der einzuhaltenden Pflanzlinie
beim Kippen des Rahmens relativ gering. Der verbleibende seitliche
Versatz kann bedarfsweise durch eine geringe seitliche Korrektur
entweder der Fahrspur des Antriebsgeräts oder, wie ausgeführt, durch seitliches Verschieben
des Anbaugeräts
ausgeglichen werden. Es ist darauf hinzuweisen, dass die auf ebenem
Gelände
vorgenommene Grundeinstellung der Stützrollen, d.h. die Einstellung
der Eintauchtiefe des Schars in den Boden über die Längenverstellung der Stützrollenbeine,
bei der erfindungsgemäßen Konstruktion
während
des Betriebs nicht verändert werden
muß.
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Praktisch ist zur Verwirklichung
der Erfindung mindestens ein Lagesensor erforderlich, aus dessen
Signal die jeweilige Abweichung der Hochachse des Hauptrahmens von
der Lotrechten festgestellt und daraus gegebenenfalls eine Stellgröße zur Ansteuerung
der Hydraulikzylinder (H) und damit Veränderung der Stellung der Stützrollenträger gegenüber dem
Rahmen gewonnen wird.
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Die Ausrichtung des Rahmens kann
außer hydraulisch
z.B. auch pneumatisch oder elektrisch geschehen; für jede gewählte Antriebsart
sind geeignete Stellantriebe (Hydraulikzylinder, elektrische Stellantriebe)
im Handel, wobei hydraulischer Antrieb wegen seiner Robustheit und
hohen Kraftentfaltung auf engstem Raum bevorzugt wird. Die Ansteuerung dieser
Stellantriebe erfolgt in bekannter Weise, bei der bevorzugten Ausführungsform
der hydraulischen Verstellung z.B. über Regelventile, die ihrerseits
von einem handelsüblichen
Sensor (Lagemesser) über eine
Regelschaltung ansteuerbar sind. Steuerzeiten und andere Regelgrößen (die
Regelcharakteristik) können
vom Fachmann gerätespezifisch
eingerichtet werden.
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Die Auswirkung der erfindungsgemäßen Anordnung
der Stützrollenverstellung
auf den Betrieb im Gelände
kann am besten anhand der Querschnitt-Zeichnung (3) der Vorrichtung erkannt werden: Man
sieht, dass beim Arbeiten in hängigem Gelände die
Stützrollenachsen
in der Waagerechten verbleiben, was einen deutlichen Vorteil (nämlich den Schutz
gegen das Abgleiten hangabwärts)
gegenüber
Konstruktionen bietet, bei denen die Stützrollen starr mit dem Rahmen
verbunden sind und daher auch am Hang flach auf der Erdoberfläche aufliegen.
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Vorteilhaft sollte berücksichtigt
werden, wie schon vorstehend erwähnt,
dass es auch bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wünschenswert
bleibt, beim Arbeiten in Hanglage für die geringe seitliche Abweichung
des Pflanzgeräts
(Schar, Greiferrad) von der Pflanzlinie eine entsprechende Korrektur
des Fahrwegs vorzunehmen. Die einfachste Lösung besteht darin, dass die
Pflanzmaschine vom Fahrer im seitlich geneigten Gelände jeweils
um ein bestimmtes Maß oberhalb
der Pflanzlinie gehalten wird. Für diesen
Fall weist die erfindungsgemäße Vorrichtung außerdem bevorzugt
Mittel auf, die die jeweilige Abweichung der Hochachse der Vorrichtung
von der Normalstellung (d.h. der Stellung, die für wagerechtes Gelände vorgesehen
ist) an den Fahrer melden, indem sie ein Signal liefern, mit dem
die erforderliche Korrektur des Bahnverlaufs der Vorrichtung angezeigt
und durch Nachführen
vorgenommen werden kann. Die Anzeige kann z.B. mechanisch über einen vom
Maschinenführer
aus sichtbaren Zeiger geschehen, der die Abweichung der Rahmenstellung
von der Grundstellung anzeigt. Eine geeignete Konstruktion ist mit
handwerklichen Mitteln ohne erfinderische Tätigkeit herzustellen. Natürlich ist
die Gewinnung einer geeigneten Steueranweisung für den Maschinenführer auch
unmittelbar aus dem Signal möglich,
das die Kippung des Hauptrahmens selbst steuert. Diese Steueranweisung
kann gegebenenfalls auf einem Bildschirm dargestellt werden, etwa
in der Art, wie die Kursabweichungsanzeige (Course deviation indicator,
CDI) bei einem Flugzeug geschieht. Bevorzugt ist, bei entsprechender
Ausrüstung
des Geräts
mit modernen Steuerungsmöglichkeiten
(Laser-, GPS-Steuerung)
den Hauptrahmen zusätzlich
gegenüber
dem Anbaurahmen seitlich verschieblich einzurichten, wie oben angegeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist mindestens
einen (nicht abgebildeten) Lagesensor und die zugehörige Regelelektronik
und -mechanik auf, mit denen beim Befahren von Hanglagen eine Lageabweichung
der Hochachse des Rahmens von der Lotrechten ermittelt und gegebenenfalls
korrigiert wird. Besonders vorteilhaft wird die Abweichung der Hochachse
von der Lotrechten mit jeweils einem am Gerät befestigten Sensor für jede Richtung
festgestellt, nämlich
einmal in Bezug auf die Querachse (d.h. zur Feststellung einer Steigung
bzw. Längsneigung)
und zum anderen in Bezug auf die Längsachse (d.h. zur Feststellung
einer Seitenneigung). Es können
für jede
Ebene getrennte Sensoren, aber auch Vorrichtungen verwendet werden,
die gleichzeitig in zwei Ebenen Signale erzeugen. Geeignete Sensoren sind
handelsüblich.
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Die erfindungsgemäße landwirtschaftliche Maschine
weist bevorzugt weiterhin eine Einrichtung auf, um die Änderungen
ausgleichen zu können,
die sich durch eine Auf- oder Abwärtsfahrt in Hangrichtung ergeben:
Man kann eine Stellgröße aus einem Signal
desjenigen Sensors, der die Längsneigung der
Vorrichtung feststellt, gewinnen. Abweichungen von der Horizontalen
werden bei der bevorzugten Ausführungsform
einer Maschine mit einem greiferbestückten Pflanzrad (3)
dadurch ausgeglichen, dass der Drehwinkel des Pflanzrads, bei dem
die Freigabe des Pflanzguts erfolgt, gegenüber der lotrechten Richtung
unabhängig
von der Längsneigung
der Vorrichtung konstant bleibt. Die Drehbewegung des Pflanzrads
sollte somit bei einer Änderung
der Längsneigung
soweit verzögert
oder beschleunigt werden, dass der Drehwinkel des Pflanzrads, bei dem
die Freigabe des Pflanzguts erfolgt, stets einen den gegenüber der
lotrechten Richtung vorgegebenen konstanten Wert erreicht. Es kann
aber auch so verfahren werden, dass der Augenblick der Freigabe eines
Setzling oder eines gleichzeitig einzubringenden Pflanzstabs von
der eigentlichen Pflanzvorrichtung (z.B. des Greiferrads 3)
diskontinuierlich gesteuert wird, d.h. stets in dem Augenblick erfolgt,
an dem sich der Greifer in der richtigen Stellung zur Erdoberfläche befindet.
Bei Anbauflächen,
auf denen die Pflanzlinien in der Hangrichtung verlaufen, kann damit
stets die lotrechte Ausrichtung der Einzelpflanzen bzw. Stäbe erreicht
werden. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Setzlinge (wie z.B.
Obstbäume)
nicht nur an einer genau definierten Stelle, sondern darüber hinaus
auch unabhängig
von der Hangneigung senkrecht in den Boden gelangen.
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Zur weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Pflanzmaschine
kann auf den Stand der Technik verwiesen werden. Der Hauptrahmen
trägt weist
zur Ausbildung einer Furche, d.h. eines Pflanzgrabens ein Schar
(
4) auf, das bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Maschine
unabhängig
von der Hangneigung einen lotrechten Pflanzgraben öffnet. Als
mechanische Pflanzvorrichtung kann das Gerät zum Beispiel die in der
EP-A-340 446 beschriebene, über Kettenräder umlaufende
Förderkette
oder ein mit radial angeordneten Greifern zur Einbringung von Setzlingen
in den Pflanzgraben ausgestattetes, um eine Achse quer zur Fortbewegungsrichtung drehbares,
in das Schar teilweise eintauchendes Greiferrad (
3) aufweisen.
Die Pflanzvorrichtung ist zur Erzielung gleichmäßiger Pflanzabstände steuerbar,
damit ihre Drehgeschwindigkeit jederzeit der Fortbewegung der Maschine über die
zu bepflanzende Fläche
entspricht. Auch eine Ausbildung nach Art eines Schrittschalters
ist möglich,
indem die Pflanzvorrichtung sich nicht kontinuierlich, sondern diskontinuierlich
jeweils nach Vorgabe des ermittelten Pflanzabstands zur vorhergehenden
Pflanzstelle in die Pflanzstellung bewegt. Bauelemente, mit denen dies
bewerkstelligt werden kann, sind bekannt und nicht Gegenstand der
Erfindung. Auf die Art der Pflanzvorrichtung kommt es also erfindungsgemäß nicht
an, da der Vorteil der um die Fahrzeuglängsachse beweglichen Aufhängung des
Hauptrahmens gegenüber
den unteren Anlenkpunkten bzw. Auslegern der Dreipunkt-Anbauvorrichtung
("Unterlenker") bei allen denkbaren
Pflanzmaschinen genutzt werden kann.
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Die erfindungsgemäß bevorzugte Vorrichtung weist
ein auf einer Achse quer zur Fortbewegungsrichtung gelagertes, sich
hinter dem Schar drehendes Greiferrad (3) auf, das auf
seinem Umfang in radialer Richtung mit mehreren, sternförmig angeordneten
Hülsen
versehen ist, die auswechselbare Greifer aufnehmen können. Die
Greifer können
als Doppelgreifer ausgestaltet sein, wenn gleichzeitig mit den Setzlingen
auch Pflanzstäbe
eingebracht werden sollen. In der Abbildung sind aus Gründen der Übersichtlichkeit
nur zwei Greifer wiedergegeben, die nicht Gegenstand der Erfindung
sind. Jeder Greifer kann während
der Drehung des Greiferrads in sinnvoller Weise in Abhängigkeit
vom Drehwinkel des Rads in an sich bekannter Weise jeweils in funktioneller
Weise geöffnet
oder geschlossen werden. Bei einer bestimmten Ausführungsform
sind rahmenseitige Anlenkbleche vorhanden, mittels derer die Greifer über Tastrollen
abhängig
von der Stellung des Greiferrads geöffnet oder geschlossen werden.
Diese Anlenkbleche werden zur Erzielung eines einstellbaren, d.h.
veränderbaren
Betätigungswinkels
der Greifer auf dem Greiferrad ihrerseits verstellbar eingerichtet, z.B.
dadurch, dass sie auf einem oder mehreren, um die Greiferrad-Achse
konzentrisch gelagerten Ring (en) angeordnet sind. Üblicherweise
sind Mittel vorgesehen zur Anpassung der Drehgeschwindigkeit des
Greiferrads an die tatsächliche
Fortbewegungsgeschwindigkeit der Vorrichtung auf der Ackerfläche, ohne
die gleichmäßige Pflanzabstände nicht
möglich sind.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist außerdem weitere übliche,
nicht erfindungswesentliche Elemente auf, wie: Sitze für das Bedienungspersonal,
Vorratskrippen zur Aufnahme des Pflanzguts, die vorerwähnten Mittel
zum Antrieb und zur Steuerung der Pflanzmechanik in Anhängigkeit
von der Fortbewegungsgeschwindigkeit der Vorrichtung auf dem Gelände sowie
Mittel zum Wiederverschließen
des Pflanzgrabens. Diese Mittel sind mindestens teilweise in den
Abbildungen zur
EP-A-340
446 wiedergegeben. Vorteilhaft sind außerdem Mittel vorhanden, mit
denen der Pflanzabstand in Abhängigkeit
von der Hangneigung (in Pflanzrichtung) steuerbar ist. Das kann
z.B. dadurch geschehen, dass das Öffnen und Schließen der
Greifer des Pflanzrads drehwinkelabhängig steuerbar ist. Dies ist
vor allem für
den Fall zweckmäßig, bei
dem die Pflanzung mehr oder weniger der Falllinie des Hangs folgt.
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Zur konkreten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit den fachüblichen
handwerklichen Mitteln können
alle Merkmale vom Fachmann in konkrete Ausführungsformen umgesetzt werden,
ohne dass einerseits der Rahmen der Erfindung verlassen wird und
andererseits Informationen erforderlich sind, die im Rahmens der
vorliegenden Beschreibung nicht mitgeteilt werden. Natürlich sind im
Rahmen der Erfindung mit den fachmännischen Kenntnissen und Mitteln
in vieler Hinsicht Abwandlungen möglich, die sich aus dem Verständnis der
Erfindung ergeben.
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Es versteht sich, dass eine selbstfahrende Pflanzmaschine
ohne selbständige
Treckerfunktion, bei der eine Pflanzmaschine der vorstehend beschriebenen
Art mit einer Antriebseinheit verbunden ist, als zur Erfindung gehörig betrachtet
wird, wenn die Verbindung zwischen der Antriebseinheit und dem Hauptrahmen
der Pflanzmaschine in erfindungsgemäß analoger Weise wie bei einer
Dreipunktanbauvorrichtung hergestellt ist.