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Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung
ausgestattet mit einer ersten Elektrode und einer zweiten Elektrode,
mit einer zwischen den Elektroden angeordneten, optischen Schicht,
die unter Einfluss eines elektrischen Feldes, das zwischen den Elektroden
angelegt wird, Licht emittiert. Die Erfindung betrifft auch ein
Verfahren zur Herstellung einer Anzeigevorrichtung.
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Zur Vermeidung von Kontrastverlust
durch sogenanntes „Übersprechen" bei der Ansteuerung von
Bildpunkten (Pixeln) in Passiv-Matrix-Anzeigevorrichtungen wie Flüssigkristallanzeigevorrichtungen
wird jeder Bildpunkt mit einem elektronischen Schalter versehen.
Dieser elektronische Schalter ist beispielsweise ein nicht-lineares
Element wie eine MIM-Diode (metal-insulator-metal-Diode), ein Dünnschichttransistor
oder ein Varistor.
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Aus der
EP 0 337 711 B1 ist beispielsweise eine
transmissive Flüssigkristallanzeigevorrichtung bekannt,
bei der jede Bildelementelektrode über einen Varistor mit der
dazugehörigen
Signalleitung verbunden ist.
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Nachteilig bei dieser Anzeigevorrichtung
ist, dass bei großen
Bildschirmdiagonalen mit einer großen Anzahl an Bildpunkten auch
eine große
Anzahl an Varistoren aufgebracht werden muss. Dies ist sehr aufwendig
und teuer.
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Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden
Verbindung eine Anzeigevorrichtung bereitzustellen, die mit einer
Multiplexansteuerung betrieben wird, bei der die elektronischen
Schalter einfach und billig in die Matrix- Anordnung integriert
werden können.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
eine Anzeigevorrichtung ausgestattet mit einer ersten Elektrode und
einer zweiten Elektrode, mit einer zwischen den Elektroden angeordneten,
optischen Schicht, die unter Einfluss eines elektrischen Feldes,
das zwischen den Elektroden angelegt wird, Licht emittiert und mit einer
Varistorschicht, die zwischen einer Elektrode und der optischen
Schicht angeordnet ist.
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Varistoren sind elektrische Widerstände, die bei
niedriger Spannung einen sehr hohen Widerstand, aber hingegen bei
hoher Spannung einen niedrigen Widerstand haben. Liegt demnach zwischen
der ersten Elektrode und der zweiten Elektrode eine kleine Spannung
an, so wirkt die Varistorschicht wie ein Isolator. Insgesamt ist
dann das elektrische Feld, welches auf die optische Schicht einwirkt
gering und es findet keine Emission von (sichtbarem) Licht statt.
Liegt dagegen zwischen den Elektroden eine hohe Spannung an, die
einen gewissen Schwellwert übersteigt,
so wird die Varistorschicht leitend und wirkt guasi als Elektrode.
Dadurch verringert sich plötzlich
der Abstand zwischen den beiden Elektroden und auf die optische
Schicht wirkt ein starkes elektrisches Feld ein. Als Folge des plötzlich auftretenden,
starken elektrischen Feldes emittiert die optische Schicht (sichtbares)
Licht. Die Varistorschicht bewirkt, dass der Schwellwert bei dem
eine Lichtemission auftritt, höher
liegt, und dass der Anstieg der Luminanz-Spannungskurve steiler
ist. Somit ist die Luminanzdifferenz zwischen einem adressierten
Bildpunkt und einem nicht-adressierten Bildpunkt maximiert und so
der Kontrast einer erfindungsgemäßen Anzeigenvorrichtung
verbessert ist.
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Die vorteilhafte Ausführungsform
gemäß Anspruch
2 bewirkt, dass der Kontrast im Bereich der Bildpunkte verbessert
ist.
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Die vorteilhafte Ausführungsform
gemäß Anspruch
3 ist einfach und preiswert herzustellen, da keine Strukturierung
der Varistorschicht erforderlich ist.
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Die vorteilhaft zwischen Varistorschicht
und optischer Schicht befindliche dielektrische Schicht gemäß Anspruch
4 verhindert ein Durchschlagen des elektrischen Feldes sowie Kurzschlüsse.
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Die vorteilhafte Ausführungsform
gemäß Anspruch
5 bewirkt zusätzlich,
dass das elektrische Feld im Bereich der optischen Schicht höher ist.
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Mit Hilfe der vorteilhaft ausgewählten Materialien
gemäß der Ansprüche 6 bis
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Varistorschichten hergestellt, für
die kein Sinterschritt notwendig ist, denn die hohen Sintertemperaturen
von über
800 °C sind
inkompatibel mit den Herstellungsbedingungen für Anzeigevorrichtungen.
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Weiterhin betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung einer Anzeigevorrichtung ausgestattet
mit einer ersten Elektrode und einer zweiten Elektrode, mit einer
zwischen den Elektroden angeordneten, optischen Schicht, die unter
Einfluss eines elektrischen Feldes, das zwischen den Elektroden
angelegt wird, Licht emittiert und mit einer Varistorschicht, die
zwischen einer Elektrode und der optischen Schicht angeordnet ist,
bei dem die Varistorschicht mittels Blade-Coating oder Screenprinting
aufgebracht wird.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand
von zwei Figuren und zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
Dabei zeigt
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1 im
Querschnitt den Aufbau einer erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung und
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2 die
Luminanz-Spannungskurve einer herkömmlichen Anzeigevorrichtung
im Vergleich mit einer erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung mit
einer Varistorschicht.
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Gemäß 1 weist eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung
ein transparentes Substrat 1 auf, welches beispielsweise
Glas oder einen Kunststoff enthält.
Auf dem transparenten Substrat 1 ist eine erste Elektrode 2 aus
parallel angeordneten, leitfähigen
Streifen aufgebracht. Die leitfähigen
Streifen enthalten vorzugsweise ein transparentes leitfähiges Material
wie beispielsweise ITO (Indium dotiertes Zinnoxid). Auf der ersten
Elektrode 2 befindet sich eine optische Schicht 3.
Die optische Schicht 3 enthält ein oder mehrere Materialien,
die unter Einfluss eines elektrischen Feldes Licht emittieren. Auf
der optischen Schicht 3 ist eine dielektrische Schicht 4 aus
einem dielektrischen Material, welches vorzugsweise eine Dielektrizitätskonstante ε > 20 aufweist, aufgebracht.
Die dielektrische Schicht 4 enthält beispielsweise BaTiO3. An die dielektrische Schicht 4 grenzt
eine Varistorschicht 5 und auf der Varistorschicht 5 befindet
sich eine zweite Elektrode 6 aus parallel angeordneten
leitfähigen Streifen,
wobei die leitfähigen
Streifen der zweiten Elektrode 6 orthogonal zu den leitfähigen Streifen
der ersten Elektrode 2 angeordnet sind. Vorzugsweise enthält die zweite
Elektrode 6 ein Metall wie beispielsweise Silber als leitfähiges Material.
Die leitfähigen
Streifen der beiden Elektroden 2, 6 sind jeweils mit
elektrischen Anschlüssen
versehen und mit einer Spannungsguelle verbunden.
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Vorzugsweise wird die Anzeigevorrichtung zum
Schutz, insbesondere vor Feuchtigkeit, mit einer Schutzhülle aus
einem Kunststoff, wie beispielsweise Polymethylmethacrylat, versehen.
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Die Varistorschicht 5 ist
vorzugsweise eine geschlossene Schicht, welche sich parallel zur
optischen Schicht 4 über
die gesamte Fläche
erstreckt, über
die sich auch die optische Schicht 4 erstreckt. Alternativ
kann die Varistorschicht 5 strukturiert sein und eine pixelförmige Struktur
aufweisen. In dieser Ausführungsform
ist die Varistorschicht 5 nur in den Bereichen der Bildpunkte,
dass heißt
in den Bereichen, wo leitfähige
Streifen der beiden Elektroden 2, 6 überlappen,
aufgebracht.
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Die Varistorschicht 5 enthält vorzugsweise im
wesentlichen ZnO dotiert mit zumindest einem Material ausgewählt aus
der Gruppe Bi2O3,
Co2O3, MnO2, Sb2O3,
Al2O3 und B2O3 oder im wesentlichen SrTiO3 dotiert mit zumindest einem Material ausgewählt aus
der Gruppe La2O3,
Nb2O5 und WO3 oder im wesentlichen YTiO3 dotiert
mit zumindest einem Material ausgewählt aus der Gruppe La2O3, Nb2O5 und WO3 oder eine
polymere Matrix, in der dotierte ZnO-Partikel oder dotierte SrTiO3-Partikel verteilt sind.
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Zur Herstellung einer Varistorschicht 5 wird zunächst das
Material der Varistorschicht 5 in Pulverform hergestellt.
Anschließend
wird die Varistorschicht 5 mittels Blade-Coating oder Screenprinting hergestellt.
Insbesondere wenn, die Varistorschicht 5 strukturiert ist,
eignet sich das Screenprinting-Verfahren.
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Beim Blade-Coating wird eine bestimmte Menge
des pulverförmigen
Materials der Varistorschicht 5 mit der gleichen Menge
eines Binders, beispielsweise Baysilone der Fa. Bayer, gemischt.
Das erhaltene Gemisch wird mit einem Blade-Abstand von vorzugsweise
30 bis 300 μm
auf die optische Schicht 3 oder die dielektrische Schicht 4 je
nach Aufbau der Anzeigevorrichtung aufgebracht und getrocknet. Die
Dicke der Varistorschicht 5 nach dem Trocknen beträgt zwischen
10 und 60 μm.
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Zur Herstellung einer Screenprinting-Paste werden
60 bis 70 Gew.-% des pulverförmigen
Materials der Varistorschicht 5 in eine geeignete thixotrope Matrix
eingerührt.
Die erhaltene Paste wird auf die optische Schicht 3 bzw.
auf die dielektrische Schicht 4 gedruckt und getrocknet.
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Die Herstellung der übrigen Schichten
und strukturierten Elektroden erfolgt mittels herkömmlicher
Verfahren.
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In 2 sind
die Luminanz-Spannungskurven von einer herkömmlichen Anzeigevorrichtung 7 und
einer erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung 8 mit
einer geschlossenen Varistorschicht aus ZnO dotiert mit Bi2O3, Co3O4 und Al2O3 gezeigt Im Vergleich zu einer herkömmlichen
Anzeigevorrichtung weist eine erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung einen deutlichen
höheren
Schwellwert für
das Auftreten einer Lichtemission auf. Auch ist der Anstieg der
Luminanz-Spannungskurve, insbesondere bei höheren Spannungen, steiler als
bei einer herkömmlichen
Anzeigevorrichtung. Diese beide Faktoren bewirken, dass der Kontrast
einer erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung
besser ist.
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Die optische Schicht 3 enthält elektrolumineszierende
Materialien und insbesondere bevorzugt ZnS:Cu-basierte elektrolumineszierende
Materialien. Eine blaue Lichtemission wird durch Ko-Aktivierung mit
Cl, d.h. durch ZnS:Cu,Cl erhalten, eine grüne Lichtemission kann durch
Ko-Aktivierung mit Al, d.h. durch ZnS:Cu,Al erhalten werden und
eine rote Lichtemission wird durch Ko-Aktivierung mit Al und Mn, d.h.
durch ZnS:Cu,Al,Mn erhalten. Die Lichtemission kann zu längeren Wellenlängen verschoben
werden, in dem ein Teil des Zn in ZnS:Cu durch beispielsweise Cd
ersetzt und so das Band-Gap des Kristalls verkleinert wird. Alternativ
kann durch Beimischung von Leuchtstoffen, die durch blaues Licht
anregbar sind (Re-Emitter), die Emissionsfarbe eines Subpixels beeinflusst
werden. Zusätzlich
kann mit Hilfe von Farbfiltern sowie mit Hilfe von Farbfiltern und
einer Schwarzmatrix auf dem Substrat 1 bzw. der ersten Elektrode 2 die
Emissionsfarbe eines Subpixels variiert werden.
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Ausführungsbeispiel 1
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Zur Herstellung von pulverförmigen Bi2O3, Co3O4 und Al2O3-dotiertem ZnO, wurde zunächst ZnO
mit 2.5 Gew.-% Al(OH)3 16 Stunden lang mit
1 kg 2 mm dicken Yttrium-stabilisierten Zirkoniumoxid-Kugeln in
Isopropanol gemahlen. Nach Entfernen der Mahlkugeln wurde das erhaltene
Material mittels einer IR-Lampe getrocknet. Das getrocknete Pulver wurde
anschließend
6 Stunden bei 1000 °C
an Luft kalziniert. Das kalzinierte grobkörnige Pulver wurde danach erneut
in Isopropanol mit 20 mm dicken Yttrium-stabilisierten Zirkoniumoxid-Kugeln
für 6 Stunden gemahlen.
Nach Entfernen der Mahlkugeln wurde das erhaltene Material mittels
einer IR-Lampe getrocknet.
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Anschließend wurde das erhaltene Al2O3-dotierte ZnO
mit 5 Gew.-% Bi2O3 und
1 Gew.-% Co3O4 3
Stunden lang mit 1 kg 2 mm dicken Yttrium-stabilisierten Zirkoniumoxid-Kugeln
in Isopropanol gemahlen. Nach Entfernen der Mahlkugeln wurde das
erhaltene Material mittels einer IR-Lampe getrocknet. Das getrocknete
Pulver wurde anschließend
0.5 Stunden bei 900 °C
an Luft kalziniert. Das kalzinierte Pulver wurde danach erneut mit
einer Kugelmühle
in Cyclohexan gemahlen. Anschließend wurde das Pulver getrocknet
mit einem 0.125 mm Sieb gesiebt.
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Ausführungsbeispiel 2
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Auf einem transparenten Substrat 1 aus
Glas wurde eine Schicht aus ITO aufgebracht, welche mittels Photolithographie
und Ätzen
mit Bromsäure
zu einer ersten Elektrode 2 aus parallelen, leitfähigen Streifen
strukturiert wurde. Auf die erste Elektrode 2 wurde anschließend mittels
Screenprinting die optische Schicht 3 aufgebracht. Die
optische Schicht 3 enthielt drei verschiedene elektrolumineszierende Materialien
und wies eine pixelförmige
Strukturierung mit rotes Licht, blaues Licht oder grünes Licht
emittierenden Subpixeln auf. In den rot-emittierenden Subpixeln
der optischen Schicht 3 wurde ZnS:Cu,Al,Mn verwendet. In
den grün-emittierenden
Subpixeln der optischen Schicht 3 wurde ZnS:Cu,Al verwendet.
In den blau-emittierenden Subpixeln der optischen Schicht 3 wurde
ZnS:Cu,Cl verwendet. Die Dicke der optischen Schicht 3 betrug
25 μm. Auf
die optische Schicht 3 wurde eine 28 μm dicke dielektrische Schicht 4,
welche BaTiO3 enthielt, aufgebracht. Auf die
dielektrische Schicht 4 wurde eine 20 μm dicke Varistorschicht 5 aus
ZnO dotiert mit Bi2O3,
Co3O4 und Al2O3 mittels Blade-Coating
aufgebracht. Anschließend
wurde auf die Varistorschicht 5 eine zweite Elektrode 6 gedruckt.
Die zweite Elektrode 6 enthielt parallel angeordnete Streifen
aus Silber, die orthogonal zu den leitfähigen Streifen der ersten Elektrode 2 angeordnet
waren.
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Die einzelnen leitfähigen Streifen
der Elektroden 2,6 wurden elektrisch kontaktiert
und mit einer Spannungsquelle verbunden. Die gesamte Anzeigevorrichtung
wurde mit einer Schutzhülle
aus Polymethacrylat versehen.
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Die Anzeigevorrichtung wies einen
um 300 % verbesserten Kontrast als eine herkömmliche Anzeigevorrichtung
ohne Varistorschicht auf.