DE10251035A1 - Fahrpedaleinrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Fahrpedaleinrichtung für Kraftfahrzeuge, beinhaltend ein vom Fahrer betätigbares Fahrpedal (2), welches durch eine gegen die Betätigungskraft wirkende Rückstellkraft belastet ist. DOLLAR A Die Erfindung sieht eine Stelleinrichtung (38) zur Einstellung der Rückstellkraft, abhängig von den Betriebsbedingungen des Fahrzeugs, vor. Hierdurch kann die Rückstellkraft am Fahrpedal (2) erhöht werden, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit der momentan befahrenen Straße erreicht oder überschritten oder ein Mindestabstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug erreicht oder unterschritten ist.
Description
- Die Erfindung geht aus von einer Fahrpedaleinrichtung für Kraftfahrzeuge, beinhaltend ein vom Fahrer betätigbares Fahrpedal, welches durch eine gegen die Betätigungskraft wirkende Rückstellkraft belastet ist, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Solche Fahrpedaleinrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt, wobei zur Rückstellung des Fahrpedals in Leerlaufstellung meist vorgespannte Rückstellfedern vorgesehen sind.
- Indem die Erfindung eine Stelleinrichtung vorsieht, welche die am Fahrpedal wirkende Rückstellkraft abhängig von den Betriebsbedingungen des Fahrzeugs einstellt, erhält der Fahrer eine mit dem Fuß fühlbare Rückmeldung über die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs, da eine veränderte Rückstellkraft am Fahrpedal eine entsprechende Anpassung der Betätigungskraft bedingt. Die Rückmeldung erfolgt an den Fuß des Fahrers und damit an das Organ, mit welchem er die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs maßgeblich bestimmt. Folglich ist ein fühlbarer und direkter Zusammenhang zwischen Geschwindigkeits- und Beschleunigungsanforderung einerseits und der Reaktion hierauf als veränderte Rückstell kraft am Fahrpedal gegeben, was in vorteilhafter Weise eine kurze Reaktionszeit des Fahrers auf die veränderten Betriebsbedingungen erwarten läßt.
- Vorzugsweise ist die Stelleinrichtung derart ausgebildet, daß die Rückstellkraft am Fahrpedal bei von zulässigen Betriebsbedingungen abweichenden oder an deren Grenzen angelangten Betriebsbedingungen erhöht wird. Insbesondere wird die Rückstellkraft am Fahrpedal erhöht, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit der momentan befahrenen Straße überschritten oder ein Mindestabstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug erreicht oder unterschritten ist. Die dann erforderliche erhöhte Betätigungskraft am Fahrpedal wird vom Fahrer zum einen als Signal empfunden, die Geschwindigkeit zu drosseln, zum anderen stellt sie ein Hemmnis dar, die Geschwindigkeit weiter zu erhöhen.
- Vorzugsweise wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit mittels Telematiksystemen im Rahmen einer Verkehrszeichenerkennung an Sensoren einer Steuereinrichtung der Stelleinrichtung übermittelt und dort mit der momentan gefahrenen Geschwindigkeit verglichen. Zur Messung des Abstandes zum vorausfahrenden Fahrzeug sind ebenfalls entsprechende Sensoren im Fahrzeug vorhanden.
- Besonders bevorzugt wird die Rückstellkraft innerhalb eines Kraftbereichs eingestellt, in welchem eine Betätigung des Fahrpedals bis zu einem Vollastanschlag weiterhin gewährleistet ist, um etwa einen Überholvorgang trotz Geschwindigkeitsbeschränkung sicher abschließen zu können.
- Gemäß der bevorzugten Ausführungsform ist zur Erzeugung der Rückstellkraft wenigstens ein sich mit einem Ende am Fahrpedal und mit dem anderen Ende an einer verstellbaren Aufnahme der Stelleinrichtung abstützendes Federelement vorhanden. Dann wird bei Vorliegen unzulässiger Betriebsbedingungen die Aufnahme zur Erhöhung der Federvorspannung und damit zur Erhöhung der Rückstellkraft verstellt. Die verstellbare Aufnahme wird beispielsweise durch einen mittels eines Motors verstellbaren Schwenkhebel gebildet.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
-
1 eine schematische Querschnittsdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrpedaleinrichtung in Leerlaufstellung; -
2 die Fahrpedaleinrichtung von1 in Vollaststellung. - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- Die in
1 gezeigte, bevorzugte Ausführungsform einer Fahrpedaleinrichtung1 für Kraftfahrzeuge gemäß der Erfindung beinhaltet ein vom Fahrer mit dem Fuß betätigbares Fahrpedal2 , welches vorzugsweise als stehendes Fahrpedal ausgeführt ist. Somit ist der Drehpunkt4 des Fahrpedals2 im Bereich des Kraftfahrzeugbodens angeordnet. - Das Fahrpedal
2 weist eine ebene Betätigungsfläche6 für den Fuß des Fahrers sowie eine hiervon abgewandte Stützfläche8 auf, an deren etwa mittlerem Bereich ein Rückstellhebel10 mit einer endseitigen, drehbar gelagerten Rolle12 anliegt, welche an der Stützfläche8 des Fahrpedals2 abrollt, während der um einen oberen Drehpunkt14 schwenkbar gelagerte Rückstellhebel10 ein- oder ausschwenkt. In1 ist der Rückstellhebel10 in seiner maximal ausgeschwenkten Stellung gezeigt, welche einer Leerlaufstellung des Fahrpedals2 entspricht. Die Drehung des Fahrpedals2 wird auf einen nicht dargestellten Pedalwertgeber übertragen, welcher ein von der Betätigungsgeschwindigkeit und -beschleunigung abhängiges Signal an eine Motorelektronik beispielsweise über einen CAN (Controller-Area-Network)-Datenbus liefert. - Zwei Rückstellfedern
16 ,18 stützen sich mit ihrem einen Ende an einer fahrpedalfernen Seite des Rückstellhebels10 und mit ihrem anderen Ende an einer fahrpedalnahen Seite eines Federaufnahmehebels20 ab, wobei die eine Rückstellfeder18 innerhalb der anderen Rückstellfeder16 angeordnet und deshalb in1 nicht sichtbar ist. Der Federaufnahmehebel20 ist mit seinem einen Ende vorzugsweise ebenfalls im oberen Drehpunkt14 schwenkbar gelagert während sein anderes, senkrecht auskragendes Ende21 an einer Kurve eines Kurvenzapfen22 einer Scheibe24 abgestützt ist, von welcher ein vom oberen Drehpunkt14 abgewandtes Segment mit einem kreisbogenförmigen Zahnkranz26 versehen ist. Dieser Zahnkranz26 kämmt mit einem Zahnrad28 , das von einem in dieser Ansicht nicht dargestellten Antriebsmotor, beispielsweise von einem Gleichstromelektromotor angetrieben wird. - Die zwischen Rückstellhebel
10 und Federaufnahmehebel20 eingespannten Rückstellfedern16 ,18 üben eine Vorspannkraft auf den Rückstellhebel10 aus, welche dieser als Rückstellkraft auf das Fahrpedal2 überträgt, so daß der Rückstellhebel10 bei vom Fahrpedal2 entfernten Fuß ausschwenkt bis er mit seinem mittleren, eingezogenen Bereich30 an einem Leerlaufanschlag31 anschlägt. Diese Lage entspricht der in1 gezeigten, steilen Leerlaufstellung des Fahrpedals2 . Bei Betätigung des Fahrpedals2 wird die Rückstellkraft vom Fahrer als Widerstandskraft empfunden, welche seiner mit dem Fuß erzeugten Betätigungskraft entgegenwirkt. -
2 zeigt eine Vollaststellung, bei welcher bei vollständig niedergedrücktem Fahrpedal2 ein am oberen Ende angeordneter Zapfen32 gegen einen Vollastanschlag34 eines Pedalgehäuses36 anschlägt. Das Pedalgehäuse36 nimmt mit Ausnahme des Fahrpedals2 sämtliche Teile der Fahrpedaleinrichtung1 wie den Rückstellhebel10 , die beiden Rückstellfedern16 ,18 , die Scheibe24 , das Zahnrad28 , den Federaufnahmehebel20 , den Pedalwertgeber und einen Kick-Down-Schalter bei Vorhandensein eines Automatikgetriebes auf. Die Fahrpedaleinrich tung1 ist mit standardisierten elektrischen und mechanischen Schnittstellen ausgerüstet und kann als komplettes Fahrpedalmodul in verschiedene Typen von Kraftfahrzeugen eingebaut werden. - Der Gleichstromelektromotor wird von einer aus Maßstabsgründen nicht gezeigten Steuer- und Regeleinrichtung zum Antrieb des Zahnrades
28 angesteuert, wodurch die Scheibe24 verdreht wird und das auskragende Ende21 des Federaufnahmehebels20 entlang der Kurve des Kurvenzapfens22 läuft, um den Federaufnahmehebel20 ein- bzw. auszuschwenken. Die ausgeschwenkte Stellung des Federaufnahmehebels20 ist in1 und2 in gestrichelten Linien gezeichnet. Hierdurch ändert sich in Rückstellfederlängsrichtung gesehen der Abstand zwischen Federaufnahmehebel20 und Rückstellhebel10 , in1 und2 ist dieser Abstand verkleinert. Folglich ändert sich gleichzeitig die Vorspannkraft der beiden Rückstellfedern16 ,18 und damit auch die der Betätigungskraft entgegenwirkende Rückstellkraft am Fahrpedal2 . Der Rückstellhebel10 , die beiden Rückstellfedern16 ,18 , der Federaufnahmehebel20 , die Scheibe24 , das Zahnrad28 und der Antriebsmotor bilden zusammen eine Stelleinrichtung38 zur Änderung der Rückstellkraft des Fahrpedals2 , welche erfindungsgemäß abhängig von den Betriebsbedingungen des Fahrzeugs erfolgt. - Die Stelleinrichtung
38 ist insbesondere ausgebildet, um die Rückstellkraft am Fahrpedal2 bei von zulässigen Betriebsbedingungen abweichenden oder an deren Grenzen angelangten Betriebsbedingungen zu erhöhen. Beispielsweise umfassen die zulässigen Betriebsbedingungen die zulässige Höchstgeschwindigkeit der momentan befahrenen Straße und/oder einen Mindestabstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug. Hierzu steht die Stelleinrichtung38 mit der Steuer- und Regeleinrichtung kommunizierend in Verbindung, welche abhängig von einem Vergleich zwischen den durch Sensoren detektierten, aktuellen Betriebsbedingungen und den zulässigen Betriebsbedingungen ein Stellsignal für die Stellein richtung38 liefert, um die Rückstellkraft des Fahrpedals2 entsprechend einzustellen. - Bei Vorliegen unzulässiger Betriebsbedingungen oder an den Grenzen zulässiger Betriebsbedingungen, z.B. bei Erreichen oder Überschreiten eines Tempolimits oder bei Erreichen oder Unterschreiten eines Mindestabstands zu einem vorausfahrenden Fahrzeug, wird durch Antrieb des Zahnrades
28 die Scheibe24 in die in1 und2 gestrichelt dargestellte Lage verdreht, wodurch sich das Ende21 des Federaufnahmehebels20 entlang des Kurvenzapfens22 bewegt und der Federaufnahmehebel20 um den oberen Drehpunkt14 in Richtung Fahrpedal2 geschwenkt wird, um die Vorspannung der Rückstellfedern16 ,18 und damit die am Fahrpedal2 wirkende Rückstellkraft beispielsweise um den Faktor2 zu erhöhen. Die erhöhte Rückstellkraft wirkt der Betätigungskraft spürbar entgegen, wodurch das Niederdrücken des Fahrpedals2 erschwert und dem Fahrer ein mit dem Fuß fühlbares Signal zur Verringerung der Geschwindigkeit bzw. zur Vergrößerung des Abstands zum vorausfahrenden Fahrzeug gegeben wird. - Die Verstellung der Rückstellkraft ist in jeder Lage des Fahrpedals
2 möglich, insbesondere auch bei Vollaststellung, wie aus2 hervorgeht, wo der Zur Erhöhung der Rückstellkraft ausgeschwenkte Federaufnahmehebel20 gestrichelt gezeichnet ist. Somit wird die Rückstellkraft vorzugsweise innerhalb eines Kraftbereichs verändert oder verstellt, in welcher der Fahrer weiterhin in der Lage ist, das Fahrpedal2 in Vollaststellung gemäß2 zu bringen, um etwa einen Überholvorgang trotz Geschwindigkeitsbeschränkung sicher abschließen zu können. - Die zulässigen Betriebsbedingungen, wie beispielsweise die auf einem Straßenabschnitt geltende Höchstgeschwindigkeit wird vorzugsweise mittels Telematiksystemen im Rahmen einer Verkehrszeichenerkennung an Sensoren der Steuer- und Regeleinrichtung übermittelt und dort mit der momentan gefahrenen Geschwindigkeit verglichen. Zur Messung des Abstandes zum vorausfahrenden Fahrzeug sind entsprechende Sensoren im Fahrzeug vorhanden.
- Anstatt an einem stehenden Fahrpedal
2 kann die Erfindung auch an einem hängenden Fahrpedal angewandt werden. Weiterhin kann die Rückstellkraft am Fahrpedal2 auch auf andere Weise als durch Änderung der Federvorspannung variiert werden, beispielsweise durch elektromagnetische, pneumatische oder hydraulische Steller.
Claims (10)
- Fahrpedaleinrichtung für Kraftfahrzeuge, beinhaltend ein vom Fahrer betätigbares Fahrpedal (
2 ), welches durch eine gegen die Betätigungskraft wirkende Rückstellkraft belastet ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stelleinrichtung (38 ) zur Einstellung der Rückstellkraft abhängig von den Betriebsbedingungen des Fahrzeugs vorgesehen ist. - Fahrpedaleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung (
38 ) derart ausgebildet ist, daß die Rückstellkraft am Fahrpedal (2 ) bei von zulässigen Betriebsbedingungen abweichenden oder an deren Grenzen angelangten Betriebsbedingungen erhöht wird. - Fahrpedaleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zulässigen Betriebsbedingungen die zulässige Höchstgeschwindigkeit der momentan befahrenen Straße oder einen Mindestabstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug umfassen.
- Fahrpedaleinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellkraft innerhalb eines Kraftbereichs eingestellt wird, in welchem eine Betätigung des Fahrpedals (
2 ) bis zu einem Vollastanschlag (34 ) weiterhin gewährleistet ist. - Fahrpedaleinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung (
38 ) mit einer Steuer- und Regeleinrichtung kommunizierend in Verbindung steht, welche abhängig von einem Vergleich zwischen den durch Sensoren detektierten Betriebsbedingungen und den zulässigen Betriebsbedingungen ein Stellsignal für die Stelleinrichtung (38 ) liefert. - Fahrpedaleinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zulässigen Betriebsbedingungen mittels Telematiksystemen an die Steuer- und Regeleinrichtung übermittelbar sind.
- Fahrpedaleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der Rückstellkraft wenigstens ein sich mit einem Ende am Fahrpedal (
2 ) und mit dem anderen Ende an einer verstellbaren Aufnahme (20 ) der Stelleinrichtung (38 ) abstützendes Federelement (16 ,18 ) vorhanden ist. - Fahrpedaleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (
20 ) zur Änderung der Federvorspannung verstellbar ist. - Fahrpedaleinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme durch einen mittels eines Motors verstellbaren Schwenkhebel (
20 ) gebildet wird. - Fahrpedaleinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Motor und dem Schwenkhebel (
20 ) ein Getriebe (26 ,28 ) zwischengeordnet ist.
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