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Stand der Technik
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- A) Wärmespeicher
werden im wesentlichen als geschlossene druckbeladbare Behälter ausgeführt, wobei
die Wärme über ein
integriertes Rohrschlangensystem oder über extern angebrachte Plattenwärmetauscher
zu- und abgeführt
wird. Kältespeicher
im Temperaturbereich um den Gefrierpunkt des Wassers werden im wesentlichen
als Eisspeicher eingesetzt, deren Speicher atmosphärisch offen
sind, wobei die Beladung und Entladung über Rohrschlangenwärmetauscher
erfolgt, die in das Eiswasser eingebettet sind. Das Eis bildet sich
hierbei also außerhalb
der Rohrschlangen, durch die Sole geführt wird.
- B) Ein relativ neues Eisspeicherverfahren nach Stand der Technik
verwendet beidseitig geschlossene, horizontal angeordnete Rohre
in denen das Eis gebildet wird und die zu Rohrbündeln zusammengefaßt sind.
Dieses System ist äußerst betriebssicher, auch
um einige %-Punkte leistungsstärker,
aber sehr aufwendig zu bauen, zu installieren und zu regeln. Das
System benötigt
horizontale Behälter,
also viel Aufstellungsplatz.
- C) Ein weiteres neues Eisspeicherverfahren "Hochreaktiver Rohrbündelwärmetauscher mit Eintragungsnummer
201 03 843.9" nach
Stand der Technik speichert das Eis in vorwiegend vertikal angeordneten
Rohren, die zwischen 2 Rohrböden
nach dem Prinzip klassischer Rohrbündelwärmetauscher oben und unten
offen eingebaut sind und eine Kälteentladung
gleichzeitig über
die Rohraußenseite
und Innenseite möglich
ist. Die Leistungsstärke
würde hiermit
fast verdoppelt. Das Verfahren ist noch nicht erprobt, würde aber
bei erfolgreicher Erprobung, wie bereits angeführt, interessante Anwendungen
in der Industrie finden, wo große
Spitzenkältelasten
schnell verfügbar
sein müssen.
Sehr problematisch für
die Ausführung
bleiben die temperaturabhängigen
Materialspannungen und die aufschwimmenden Eisreste bei der Kältentladung,
die eine vollständige
Entladung vor einer Wiederbeladung erfordern, um Materialrisse durch
lokale einfrierende Wassereinschlüsse zu vermeiden.
- D) In einem weiteren Verfahren "Vorrichtung und Verfahren multifunktional
anwendbarer Kältespeicherplatten
nach Aktenzeichen 102 01 591.0" werden vorzugsweise
mehrere runde Profile, die unten geschlossen sind und oben in einen
Sammler eingeschweißt
sind, in einer Reihe als Speicherplatte ausgeführt. Dieses Verfahren dient
zur relativ langsamen Kälteübertragung über die
einschließenden
Platten an die Außenluft,
also vor allem zum Einsatz in der Klimaindustrie bei relativ limitierten
Größen weit
unter 100 KWh Speicherkapazität.
Zudem ist auch bei diesem System das Problem des aufschwimmenden
Eises nicht gelöst.
- E) Ein weiteres Verfahren "Vorrichtung
und Verfahren eines Speicherwärmetauschers
nach Aktenzeichen 102 39 980.8" verwendet
kennzeichnend vertikale lange Speicherkassetten mit großer Austauschfläche, die
als Profile in ihrem Querschnitt verschiedenst geformt sein können. Die
Profile sind an ihrer Unterseite dicht verschlossen und verfügen an der Oberseite
einen Kompensationsraum gegen das sich im innern des Profils ausdehnende
Eis beim Wachsen des Eises. Der Kompensationsraum kann einzeln je
Profil aber auch gemeinsam für
alle eingesetzten Profile ausgeführt
sein. Ein wesentlicher kennzeichnender Bestandteil dieser Erfindung
ist die exakt vertikale Führung
des energietransportierenden Mediums von unten nach oben oder von
oben nach unten, völlig
gleichmäßig um die
Speicherkasetten.
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Der Erfindung
zugrundeliegendes Problem
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Nahezu 100% der Eisspeichersysteme
werden nach Stand der Technik heute nach der vorab beschriebenen
variante A) gebaut. Einer der Nachteile dieser Systeme ist die sehr
geringe Austauschfläche zur
Kälteübertragung
bei der Beladung und Wärmeübertragung
bei der Entladung der gespeicherten Kälte. Die jüngsten Entwicklungen leistungsstärkerer Systeme
nach B) bis E) basieren weitgehend auf diesem Nachteil.
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Die höchste Leistungsausbeute wird
nach dem System E) nach Aktenzeichen 102 39 980.8 erzielt. Diese
Erfindung basiert auf den noch markanten Nachteilen dieses Systems
E).
- 1) Der technische Aufwand zum erforderlichen Verschließen der
Speicherkasetten ist sehr groß.
- 2) Der technische Aufwand für
die Sammel- und Verteilkonstruktionen des den Speicherwärmetauscher
durchströmenden
Energieträgers
ist sehr groß.
- 3) Konstruktiv erfordert das Verschließen und stabile Befestigen
der Speicherkasetten einen Mindestabstand zwischen den Kasette,
der auch die Anzahl der kasetten im Speicherbehälter limitiert.
- 4) Die Limitierung der Kasetten ist damit dierekt verbunden
mit der installierbaren Austauschfläche und damit auch der thermischen
Leistung, sowie der installierbaren Speicherkapazität.
- 5) Der maximale Anteil des Speichervomens am gesamten Behältervolumen
beträgt
durch die vorab genannten konstruktiven Eischränkungen bei runden Kasetten
ca 60%. Die anderen 40% sind damit vom transportierenden Energieträger (in
der Regel Wasser/Glykol) auszufüllen.
Da Sole oder Glykol relativ teuer ist, ist auch das ein wesentlicher
Nachteil.
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Erfindung:
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Die erfinderische Lösung verwendet
kennzeichnend vertikale lange Speicherkassetten (1,1a) mit
großer
Austauschfläche,
die als Profile in ihrem Querschnitt verschiedenst geformt sein
können.
Die Profile können
aus bevorzugt metallischen Werkstoffen (1) oder auch aus
weichen Werkstoffen (1a), bevorzugt Kunststoffe oder Kautschukarten,
hergestellt sein.
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Die längsprofilierten Speicherkasetten
(1, 1a) umschließen einen Speicherraum und
sind an beiden Enden offen. Sie werden an einem Ende durch einen
Stopfen mit Verspannverschraubung (2) alternativ nach den 3 bis 7 dicht verschlossen, dann in Speicherbehälter (4-9)
eingesetzt, mit dem Speichermedium (22) gefüllt und
anschließend
am oberen Ende mit der gleichen oder ähnlichen Stopfentechnik verschlossen.
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Die Speicherkasetten können hierbei
bis auf Berührung
aneinander gereit im Behälter
fixiert werden. Soll dies exakt gleichmäßig erfolgen, so werden die
Stopfenverschraubungen nach den 3 bis 7 so verlängert, daß sie in vorher angefertigten
Arritierungsöffnungen
im unteren Behälterboden
(5) oder im Verteil- und Trageboden (12) eingesteckt
werden können.
Damit ist auch eine absolut gleichmäßige Verteilung des den Speicherwärmetauscher
durchströmenden
Mediums entlang den Wärmetauscherflächen der
Speicherkasetten gesichert.
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Die nachstehende Beschreibung der 1 bis 8 und der Bau- und Funktionsteile von
1 – 25
sind Bestandteil der Beschreibung der Erfindung.
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Vorteilhafte
Wirkungen der Erfindung:
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Die Erfindung eliminiert alle Nachteile,
die vorab unter der Beschreibung "Der Erfindung zugrunde liegendes Problem" dargestellt wurden.
Die vorteilhaften Wirkungen der Erfindung werden entsprechend wie
folgt definiert
- 1) Der technische Aufwand zum
erforderlichen Verschließen
der Speicherkasetten (1, 1a) ist relativ klein,
da für
die Verschlußteile
an den Kasettenenden gängige
Massenserienartikel des Marktes (Stopfen, Schrauben, Scheiben, Rohrschellen usw)
herangezogen werden können.
- 2) Der technische Aufwand für
die Sammel- und Verteilkonstruktionen des den Speicherwärmetauscher
durchströmenden
Energieträgers
entfällt,
da die Stopfenverschraubungen (18,19) als Distanzhalter
zum Behälterboden
(5) und Behälterdeckel
(6) Freiräume
schaffen, die die Funktion der Sammel- und Verteilkonstruktionen
ohne Mehraufwand übernehmen.
- 3) Konstruktiv erfordert das Verschließen und stabile Befestigen
der Speicherkasetten (1, 1a) keinen Abstand zwischen
den Kasette, womit die Anzahl der Kasetten im Speicherbehälter wesentlich vergrößert werden
kann.
- 4) Die größere Anzahl
an Kasetten (1, 1a) ist dierekt verbunden mit
einer größeren installierbaren
Austauschfläche
und damit auch einer größeren thermischen
Leistung, sowie einer größeren installierbaren
Speicherkapazität.
- 5) Der maximale Anteil des Speichervomens am gesamten Behältervolumen
kann durch die vorab beschriebene Erfindung bereits bei der Verwendung
von runden Kasetten bis nahezu 80% erweitert werden. Der Anteil
des transportierenden Energieträgers
im Behälter
(in der Regel Wasser/Glykol) läßt sich
hierdurch ca halbieren.
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Beschreibung der 1 bis 8
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1 – Darstellung
des kennzeichnenden Speicherwärmetauschers
im Längsschnitt
mit Behälter
(4, 5, 6, 7), beispielhaft mit
9 Speicherkasettenprofilen (1) als Rohre dargestellt, die
an ihrer oberen und unteren Seite durch eine Stopfenverschraubung verschlossen
sind und mit ihrer Außenwand
(Wärmetauschfläche) als
einzelne autarke Wärmetauscher wirken.
Hierbei sind die Spannschrauben (18, 19) soweit
verlängert,
daß sie
gleichzeitig als Distanzhalter am oberen und unteren Ende des Behälters (4, 5, 6, 7)
dienen, wodurch im Behälter
Freiräume
entstehen, die wiederum als Verteilkammern für das durchströmende Medium
(im Regelfall Sole oder Wasser / Glykol) dienen. Entsprechend sind
die Mediumszu- (8) und Ablaufstutzen (9) in Höhe dieser
Verteilräume angebracht.
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2 – Darstellung
des Speicherwärmetauschers
im Längsschnitt,
wobei der umschließende Behälter doppelwandig
(4, 4a) ausgeführt
ist und damit die Mediumszu- (8) und Ablaufstutzen (9)
am oberen Behälterdeckel
angebracht sind. Ein Zubringerrohr (10), das anstelle einer
Speicherkassette (1) eingebaut wird, bringt das Wärme- oder
Kälteträgermedium
vom Eintrittsflansch (8) an die untere Behältersammelkammer,
wodurch das Wärme-
oder Kälteträgermedium
von dort nach oben um die Wärmetauscherflächen der
Speicherkasetten strömen
kann. Hierbei strömt
das Medium durch eine Verteilerplatte (12), das mit einer
Vielzahl von Öffnungen
(13) ausgeführt
ist, die eine gleichmäßige Verteilung
an alle Speicherkasetten (1) erzwingen. Diese Verteilerplatte
(12) ist gleichzeitig als Trageplatte so ausgeführt, daß in ihr
die Speicherkassetten nach exakt vorgegebenen Abständen eingesteckt,
je nach Bedarf auch befestigt und getragen werden. Dieses Verteilerblech (12)
kann in Variante auch an der Kasettenoberseite angebracht werden.
Damit entsteht ein kompletter Wärmetauscher-
und Speicherblock nach 6.
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3 – Darstellung
des Kasettenverschlusses an den beiden Speicher- und Wärmetauscherkasettenenden.
Durch das Anziehen der Verschraubungsmutter (17) werden
die beiden Scheiben 15 und 16 aneinander gezogen
und der vorwiegend zylindrisch geformte Dichtstopfen (14)
aus Dichtungsmaterial an die Kasettenwand (1) gepreßt.
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4 – Darstellung
des Kasettenverschlusses, wobei in Variante zu 3 die eingesetzte Schraube (18)
nun in Kegelform (19) ausgeführt ist und dieser Kegel in
seinem Querschnitt der Querschnittsform der Kasette (1)
gleicht, wodurch ein gleichmäßiger Anpressdruck
an alle Kasettenwände erzielt
wird.
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5 – Darstellung
des Kasettenverschlusses, wobei in Variante zu 3 der eingesetzte Dichtstopfen (14)
nun eine nach den jegweiligen Einbaubedingungen optimierte Form
erhält
(20).
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6 – Darstellung
des Kasettenverschlusses, wobei in Variante zu 3 die Kassette (1a) aus weichem
Material besteht und der Dichtdruck von einem Ring (24)
abgefangen wird.
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7 – Darstellung
des Kasettenverschlusses, wobei in Variante zu 6 der Dichtstopfen (14a) aus
festem Material besteht und der Dichtdruck durch eine Rohrschelle
(25) erzeugt wird.
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8 – Darstellung
eines Speicher- und Wärmetauscherblocks,
der dadurch entsteht, daß alle
Speicherkasetten an ihren oberen und unteren Enden mittels der verlängerten
Dichtschrauben (18,19) auch an den Verteiler-
und Trageplatten (12) zumindest teilweise verschraubt (21)
werden, sodaß ein
konstruktiv zusammenhängender
Block entsteht, der außerhalb
der Behälter
(4, 5, 6, 7) montiert und erst
dann in die Behälter
eingebaut wird. Die Darstellung zeigt die Speicherkasetten (1)
mit der Füllung
eines Speichermediums (22). An den Schraubspannverschlüssen (18)
sind im Speicherraum Profile (23) befestigt, die ein Aufschwimmen
des Eises im Falle einer Entladung als Eisspeicherausführung verhindern.
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- 1
- Speicher-
und Wärmetauscherkasetten
aus festem Profilmaterial
- 1a
- Speicher-
und Wärmetauscherkasetten
aus weichem Profilmaterial
- 2
- Dichtstopfen
an beiden Enden der Profilkasetten (1)
- 3
- freie
Raum im Behälter
als Verteilerkammer für
das Kälte-
und Wärmetransportmedium
- 4
- Behälteraußenwand
- 4a
- Behälterinnenwand
eines doppelwandigen Behälters
nach 2
- 5
- Behälterboden
- 6
- Behälterdeckel
- 7
- Behälterflansch
zum Verschluß mit
dem Behälterdeckel
(6)
- 8
- Eintrittsstutzen
am Speicherwärmetauscherbehälter
- 9
- Austrittsstutzen
am Speicherwärmetauscherbehälter
- 10
- ein
den Speicherwärmetauscher
durchdringendes Zubringrohr des Kälte- und Wärmetransportmediums auf die
andere Behälterseite
beziehungsweise auf die andere Verteilkammer (3)
- 11
- Aufstellungs-
und Befestigungspratzen für den
doppelwandigen Behälter
nach 2
- 12
- Verteilerplatte
für das
Kälte-
und Wärmetransportmedium
und gleichzeitig Trageplatte für
den Speicherwärmetauscher
- 13
- Öffnungen
zur Verteilung des Kälte-
und Wärmetransportmedium
an der Platte (12)
- 14
- vorzugsweise
zylindrisch geformter Dichtstopfen aus durch Druck dehnbarem Material
- 14a
- vorzugsweise
zylindrisch geformter Dichtstopfen aus festem Material
- 15
- innere
Pressscheibe am Dichtstopfen
- 16
- äußere Pressscheibe
am Dichtstopfen
- 17
- Anspannmutter
am Dichtstopfen
- 18
- den
Dichtstopfen durchdringende Schraube als Schlossschraube ausgeführt
- 19
- den
Dichtstopfen durchdringende Schraube mit Kegelform
- 20
- variabel
geformter Dichtstopfen aus durch Druck dehnbarem Material
- 21
- Befestigungsmuttern
zur Verschraubung der Kasetten an den Verteilerplatten (12)
- 22
- Speichermedium,
vorzugsweise Wasser
- 23
- Profile
zur Vermeidung des Aufschwimmens von Eisresten
- 24
- Ring
aus festem Material zur Übernahme
des Dichtdruckes
- 25
- Rohrschelle
zur Erzeugung des Dichtdruckes