DE10249445A1 - Lenker mit Schwenkarm - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Lenker mit Schwenkarm. Der Lenker weist eine Anbindung an ein Fahrzeugrad, ein äußeres Lager und ein inneres Lager auf. Aufgabe der Erfindung ist es einen längsweichen, seitenkraftuntersteuernden Lenker anzugeben, der flach baut. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das innere Lager horizontal schwenkbar ausgeführt und mit einem Schwenkarm verbunden ist. Ein solcher Lenker eignet sich als Radaufhängung für das Hinterrad eines Kraftfahrzeugs.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Lenker nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Aus der DE 39 00 336 A1 ist ein Lenker bekannt, der mit elastischen Lagern am Fahrschemel angelenkt ist und an dessen hinterem Abschnitt mittels eines Schwenkgelenks ein Achsträger schwenkbeweglich angelenkt ist. Die Schwenkachse des Schwenkgelenks ist schräg senkrecht in Richtung Drehpol ausgerichtet. Bei von außen wirkenden Seitenkräften schwenkt das Rad um die Schwenkachse des Schwenkgelenks. Dies führt beim kurvenäußeren Rad zu einer Vorspurstellung mit negativen Sturz und beim kurveninneren Rad zu einer Nachspurstellung mit positivem Sturz. Der Lenker erfordert jedoch eine beträchtliche Bauhöhe.
  • Aufgabe der Erfindung ist es einen längsweichen, seitenkraftuntersteuernden Lenker anzugeben, der flach baut.
  • Diese Aufgabe wird durch einen Lenker mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Der erfindungsgemäße Lenker mit einem inneren Lenkerarm mit einem inneren Lenkerlager und einem äußeren Lenkerarm mit einem äußeren Lenkerlager zeichnet sich dadurch aus, dass das innere Lager horizontal schwenkbar ausgeführt und mit einem Schwenkarm verbunden ist. Bei vertikalen Bewegungen des Lenkers sind der innere Lenkerarm und der Schwenkarm starr miteinander verbunden. Der Lenker ist somit längssteif. Wirken auf den Lenker jedoch Kräfte mit einer Komponente quer zur Fahrtrichtung, so führt dies zu einer zu einer horizontalen Schwenkbewegung des Schwenkarms um das innere Lager des inneren Lagerarms. Schwenkarm und innerer Lenkerarm knicken gegeneinander ein. Der Lenker ist somit querweich. Durch das Einknicken des inneren Lenkerarms wird der starr mit dem inneren Lenkerarm verbundene Radträger in seiner Position verändert. Damit bewirken auf das Rad wirkende Seitenkräfte mit ihrer Komponente quer zur Fahrtrichtung eine Änderung der Radstellung. Insbesondere lässt sich der Lenker so auslegen, dass die Seitenkräfte stabilisierende Vorspuränderungen bewirken. Dies führt zu einem verbesserten Kurvenverhalten des Fahrzeugs. Der erfindungsgemäße Lenker ist durch seine flache Bauweise für den Einsatz in Transportern und ähnlich kompakten Nutzfahrzeugen geeignet.
  • Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen. Im Folgenden wird anhand der Zeichnungen eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Lenkers,
  • 2 eine Draufsicht auf den Lenker,
  • 3 eine Seitenansicht des Lenkers und
  • 4 eine rückwärtige Ansicht des Lenkers.
  • Die Erfindung betrifft einen Lenker, insbesondere einen Schräglenker für ein Kraftfahrzeug. Ein solcher Lenker dient der beweglichen Anbindung des Radträgers 1 an einen Fahrzeugaufbau. In 1 ist ein Lenker dargestellt, der insbesondere für ein Hinterrad geeignet ist. Die Vorderräder von Kraftfahrzeugen sind üblicherweise mit einer Lenkung verbunden und lenkbar ausgeführt. Die Hinterräder sind üblicher weise nicht lenkbar. Bei Kurvenfahrt wollen sie ihre ursprüngliche Fahrtrichtung beibehalten und werden von den Vorderrädern in die Kurve gezogen. Die Hinterräder sind dabei nicht optimal zur Kurve ausgerichtet und tragen nicht zur Stabilisierung des Fahrzeugs in der Kurve bei.
  • Wie in 2 erkennbar, ist der erfindungsgemäße Lenker in Draufsicht y-förmig gestaltet. Diese Grundform wird von einem äußeren Lenkerarm 2 und einem inneren Lenkerarm 3 gebildet, die von einem Radträger 1 ausgehen.
  • Der Radträger 1 geht quer zur Fahrtrichtung 20 aus der Mitte eines Rades 17 ab. Wie in 2 und 4 erkennbar ist der Anschluss des Radträgers 1 an das Rad 17 senkrecht zum Rad 17 ausgeführt. Von dort aus führt der Radträger 1 quer zur Fahrtrichtung schräg nach unten. Der Radträger 1 dient zur Aufnahme einer Radnabe mit eingepresstem Radlager. Bei einem angetriebenen Rad 17 nimmt der Radträger 1 die Antriebswelle auf, mit der die Antriebskräfte auf das Rad 17 übertragen werden. Der dargestellte Radträger 1 weist eine Halterung 21 für einen nicht dargestellten Bremssattel und eine Befestigung 22 für eine nicht dargestellte Feststellbremse auf.
  • In Fahrtrichtung weist der Radträger 1 einen Befestigungspunkt 23 für eine untere Befestigungsöse 24 eines Stoßdämpfers 13 auf. Dazu ist der Radträger 1 im untersten Bereich mit einer Gewindebohrung versehen, an welche die untere Befestigungsöse 24 des Stoßdämpfers 13 mittels einer Schraube 26 anschraubbar ist. Der Stoßdämpfer 13 ist mit seiner oberen Befestigungsöse 25 am Aufbau des Fahrzeugs befestigt. Entgegen der Fahrtrichtung 20 ragt vom Radträger 1 eine tellerförmige Aufnahme 15 für eine Feder 14 ab. Die Aufnahme 15 liegt tiefer als die Radmitte 27. Die in der Aufnahme 15 angeordnete Feder 14 wirkt mit ihrem oberen Ende auf den Aufbau des Fahrzeuges und federt die Bewegungen des Lenkers gegenüber dem Aufbau ab.
  • Dort, wo die tellerförmige Aufnahme 15 für die Feder 14 am Radträger 1 angeordnet ist, erreicht der Radträger 1 seinen tiefsten Punkt. An dieser Stelle knickt der Radträger 1 annährend rechtwinklig in Fahrtrichtung 20 ab. Der in Fahrtrichtung 20 ausgerichtete Teil des Radträgers 1 ist gegenüber der Fahrebene 28 leicht nach oben abgewinkelt. An dieser Stelle teilt sich der Radträger 1 und geht in den äußeren Lenkerarm 2 und den inneren Lenkerarm 3 über.
  • Der äußere Lenkerarm 2 knickt, vom Radträger 1 ausgehend, bezüglich der Fahrtrichtung 20 in Richtung Rad 17 ab und verläuft schräg nach vorne. Die leichte Steigung des Radträgers 1 behält der äußere Lenkerarm 2 bei. An seinem dem Radträger abgewandten Ende knickt der äußere Lenkerarm 2 in Fahrtrichtung ab. Dieser Endbereich ist als Aufnahme für das äußere Lager 4 des Lenkers ausgebildet.
  • Das äußere Lager 4 bindet den Lenker an den Fahrzeugaufbau oder einen Fahrschemel an. Es weist eine horizontale Schwenkachse 6 quer zur Fahrtrichtung auf. Es ist beispielsweise als längs- und/oder querweiches Gummilager ausgeführt. Wirken Längs- oder Querkräfte auf den Lenker, so gibt das äußere Lager 4 und der damit verbundene äußere Lenkerarm 2 entsprechend der Auslegung des äußeren Lagers 4 nach. Das äußere Lager 4 nimmt Querkräfte auf und steuert das Lenkerverhalten bei Seitenkräften.
  • In einer Ausführungsform ist das äußere Lager 4 schräg zur Aufnahme für das äußere Lager 4 eingebaut. Dadurch und/oder durch den Einsatz verschiedener, unterschiedlich harter Gummisorten lässt sich das Verhalten des äußeren Lagers 4 richtungs- und winkelabhängig beeinflussen.
  • Der innere Lenkerarm 3 ist kürzer als der äußere Lenkerarm 2. Vom Radträger 1 ausgehend, knickt der innere Lenkerarm 3 von der Fahrtrichtung 20 in Richtung Fahrzeugmitte ab und verläuft schräg nach vorne. Die leichte Steigung des Radträgers 1 behält der innere Lenkerarm 3 bei. Damit liegen der innere Lenkerarm 3 und der äußere Lenkerarm 2 in einer Ebene. Der innere Lenkerarm 3 ist in sich leicht tordiert und weist an seinem, dem Radträger 1 abgewandten Ende eine Aufnahme für ein vertikal stehendes inneres Lager 5 des Lenkers auf.
  • Das innere Lager 5 verbindet den inneren Lenkerarm 3 mit einem Schwenkarm 8. Das innere Lager 5 kann beispielsweise als kardanisch längs- und quersteifes Gummilager ausgeführt sein.
  • Der Schwenkarm 8 ist an dem vom Radträger abgewandten Ende des inneren Lenkerarms 3 angeordnet. Er weist eine Aufnahme für das innere Lager 5 auf. Der Schwenkarm 8 ist um das innere Lager 5 horizontal schwenkbar. Der Schwenkarm 8 ist in Verlängerung zum inneren Lenkerarm 3 angeordnet und ausgerichtet. Dazu ist der Schwenkarm 8, von der Aufnahme für das innere Lager 5 ausgehend, in der Draufsicht als gerader Arm ausgeführt. Dieser gerade Arm endet in einer Gelenkaufnahme 9 in der ein Gelenk 10 angeordnet ist.
  • Das Gelenk 10 verbindet den Lenker mit dem Fahrzeugaufbau oder einem Fahrschemel. Das Gelenk 10 ist beispielsweise als Kugelgelenk oder als Gummigelenk ausgeführt. In 1 und 2 ist ein Kugelgelenk 10 dargestellt, dass einen Zapfen 11 aufweist. Mit diesem Zapfen 11 ist das Gelenk 10 längsbeweglich am Fahrzeugaufbau oder einem Fahrschemel befestigt. Ein derartiges Gelenk 10 ist räumlich bewegbar. Damit ist der Schwenkarm 8 und der damit verbundene innere Lenkerarm 3 räumlich schwenkbar an den Fahrzeugaufbau angebunden. Das Gelenk 10 weist mit dem äußeren Lager 4 eine gemeinsame horizontale Schwenkachse 12 quer zur Fahrtrichtung 20 auf. Damit kann der an das Gelenk 10 angebundene Schwenkarm 8 und der an das äußere Lager 4 angebundene äußere Lenkerarm 2 gemeinsam um diese Schwenkachse 12 verschwenkt werden.
  • In 2 ist der Momentandrehpol 18 des Lenkers bei Seitenkräften eingezeichnet. Um diesen Momentandrehpol 18 schwenkt der Lenker beim Auftreten von Seitenkräften. Der Stoßdämpfer 13 ist mit seinen Befestigungsösen 24, 25 so am Aufbau und am Lenker befestigt, dass die Wirkrichtung des Stoßdämpfers 13 annähernd auf den Momentandrehpol 18 weist. Vom Stoßdämpfer 13 ausgehende Kräfte haben damit nahezu keinen Einfluss auf den Lenker. Der Stoßdämpfer 13 dämpft die Lenkerbewegungen, ohne zusätzliche Quer- oder Seitenkräfte zu erzeugen. Gleichzeitig wird durch diese Anordnung des Stoßdämpfers 13 die Bewegung des Lenkers um den Momentandrehpol 18 bei Seitenkräften unterstützt.
  • Die Feder 14 ist nah am Momentandrehpol 18 angeordnet. Der Schwerpunkt der Feder 14 liegt hinter dem Angriffspunkt der Seitenkräfte. Gleichzeitig ist auch die Aufnahme 15 für die Feder 14 auf annähernd auf gleicher Höhe wie der Momentandrehpol 18 angeordnet. Damit wird erreicht, dass die Feder 14 die Bewegungen des Lenkers nicht stört.
  • 3 zeigt eine Seitenansicht des Lenkers. Dabei ist erkennbar, dass der Befestigungspunkt 23 des Stoßdämpfers 13 am Lenker und die Federaufnahme 15 ebenso wie das äußere Lenkerlager 4, das innere Lenkerlager 5 und das Gelenk 10 unterhalb der Radmitte 27 angeordnet sind.
  • 4 zeigt eine rückwärtige Ansicht des Lenkers. Dabei ist erkennbar, dass der Befestigungspunkt 23 des Stoßdämpfers 13 am Lenker ebenso wie die Federaufnahme 15 am tiefsten Punkt des Lenkers liegt. Des weiteren ist erkennbar, dass der Radträger 1 quer zur Fahrtrichtung schräg nach unten führt und dass die Schwenkachse 7 des inneren Lenkerlagers 5 vertikal verläuft.
  • In 2 kennzeichnet der Pfeil 20 die Fahrtrichtung. Das Rad 17 überträgt Bewegungen und Kräfte auf den Lenker. Der Lenker ist über das äußere Lager 4 und das Gelenk 10 an den Fahrzeugaufbau bzw. den Fahrschemel angebunden. Diese beiden Anbindungspunkte sind ortsfest. Dabei ist der Lenker an den Anbindungspunkten in festgelegter Weise beweglich. Zusätzlich ist der Schwenkarm 8 des inneren Lenkerarms 3 um das innere Lager 5 horizontal beweglich. Dies wirkt sich insbesondere bei Kurvenfahrt aus. Beim Durchfahren einer Kurve neigt sich der Fahrzeugaufbau nach außen. Dadurch wird das kurvenäußere Rad eingefedert und das kurveninnere Rad entlastet. Die 1-4 zeigen einen Lenker für ein linkes Hinterrad. Beispielsweise wird in einer Rechtskurve das kurvenäußere linke Rad 17 eingefedert und mit einer zum Kurveninneren weisenden Seitenkraft quer zur Fahrtrichtung beaufschlagt. Die Seitenkraft wird von der Fahrbahn auf die Aufstandsfläche des Rades 17 übertragen. Der Momentandrehpol 18 des Lenkers liegt bei Seitenkräften bezüglich der Fahrtrichtung hinter der Aufstandsfläche des Rades 17 in Richtung Radaußenseite. Der Abstand zwischen Angriffspunkt der Seitenkräfte und Momentandrehpol 18 führt zu einer Hebelwirkung der Seitenkräfte. Diese Hebelwirkung drückt die Lenkerarme 2, 3 im äußeren Lager 4 und im Gelenk 10 nach innen. Das innere Lager 5 knickt ein. Das Rad 17 wird vorne nach innen und hinten nach außen gedrückt. Das Rad 17 untersteuert.
  • In einer Linkskurve wird das kurveninnere linke Rad 17 ausgefedert und mit einer zum Kurveninneren weisenden Seitenkraft beaufschlagt. Die Seitenkraft wird von der Fahrbahn auf die Aufstandsfläche des Rades 17 übertragen. Der Momentandrehpol 18 des Lenkers liegt bei Seitenkräften bezüglich der Fahrtrichtung hinter der Aufstandsfläche des Rades 17 in Richtung Radaußenseite. Der Abstand zwischen Angriffspunkt der Seitenkräfte und Momentandrehpol 18 führt zu einer Hebelwirkung der Seitenkräfte. Diese Hebelwirkung drückt die Lenkerarme 2, 3 im äußeren Lager 4 und im Gelenk 10 nach außen. Das innere Lager 5 knickt ein. Das Rad 17 wird vorne nach außen und hinten nach innen gedrückt. Das Rad 17 untersteuert.

Claims (9)

  1. Lenker mit einer Anbindung (16) an ein Fahrzeugrad und mit einem äußeren Lager (4) und einem inneren Lager (5) dadurch gekennzeichnet, dass das innere Lager (5) horizontal schwenkbar ausgeführt und mit einem Schwenkarm (8) verbunden ist.
  2. Lenker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (8) ein Gelenk (10) aufweist.
  3. Lenker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gelenk (10) mit einem Fahrzeugaufbau oder einem Fahrschemel verbunden ist.
  4. Lenker nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gelenk (10) und das äußere Lager (4) eine gemeinsame Schwenkachse (12) aufweisen.
  5. Lenker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das äußeres Lager (4) als vertikales Schwenklager ausgeführt ist.
  6. Lenker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das äußere Lager (4) längs- und/oder querweich ausgeführt ist.
  7. Lenker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerachse (6) des äußeren Lagers (4) winklig zur Schwenkachse (12) angeordnet ist.
  8. Lenker nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stoßdämpfer (13) derart angeordnet ist, dass seine Wirkrichtung (18) annähernd in Richtung des Momantandrehpols (19) des Lenkers bei Seitenkräften ausgerichtet ist.
  9. Lenker nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Feder (14) nahe dem Momentandrehpol (19) bei Seitenkräften angeordnet ist.
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