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1. Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Sohle, insbesondere für
einen Fußballschuh,
und ein Verfahren zur Herstellung einer Sohle.
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2. Der Stand der Technik
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Zu Verbesserung der Haftung von Schuhen, die
auf weichem Untergrund wie zum Beispiel Rasen verwendet werden,
ist es bekannt, die Sohle mit Stollen zu versehen, die in den Untergrund
eindringen. Bekannte Beispiele für
Schuhe mit solchen Sohlen sind Golfschuhe oder Fußballschuhe.
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Sollen die Schuhe bei unterschiedlichen
Bodenverhältnissen
eingesetzt werden, ist es vorteilhaft, wenn die Stollen zur Anpassung
austauschbar an der Sohle befestigt sind. So sind beispielsweise seit
vielen Jahren Stollen für
Fußballschuhe
bekannt, die über
ein Gewinde in der Sohle verschraubt werden. Neben der Anpassung
an den jeweils zu bespielenden Untergrund ermöglicht die lösbare Befestigung
auch den Ersatz von abgelaufenen Stollen, ohne dass ein neuer Schuh
erforderlich ist.
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Falls jedoch während eines Fußballspiels (oder
eines Golfturniers) die Stollen wegen sich ändernder Witterungsbedingungen
und damit einhergehender Veränderung
der Eigenschaften des Untergrunds in kürzester Zeit ausgetauscht werden
müssen,
sind Schraubstollen wegen ihrer zeitaufwendigen Montage ebenso nachteilig
wie Systeme, bei denen die Verankerung des Stollens durch zusätzliche Zapfen,
Spreiz- oder Schraubelemente etc. erfolgt.
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Im Stand der Technik sind daher Konstruktionen
vorgeschlagen worden, bei denen der Stollen bereits durch die Einführbewegung
in einer korrespondierenden Aufnahmeeinheit der Sohle „verclipst" werden kann, ohne
dass es eines einzigen zusätzlichen
Montageschritts bedarf. Solche Konstruktionen sind beispielsweise
in der
US 5,638,615 und
die
US 4,035,934 offenbart.
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In der
US
5,638,615 ist dazu in der Aufnahmeeinheit der Sohle eine
metallene Schnappbuchse mit einem umlaufenden Schnappring vorgesehen. Der
Schnappring wird aus Federstahl gefertigt und bei der Herstellung
der Sohle zusammen mit der Schnappbuchse in der Aufnahmeeinheit
für den
Stollen verankert. Beim Einführen
eines Befestigungszapfens des zu befestigenden Stollens wird der Schnappring
auseinander gedehnt, bevor er in eine umlaufende Nut des Befestigungszapfens
einschnappt und dadurch den Stollen fixiert. Die rotationssymmetrische
Ausgestaltung sowohl der Aufnahmeeinheit als auch des Stollens ermöglicht eine
Drehung des montierten Stollens.
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In ähnlicher Weise sind in der
US 4,035,934 in der Aufnahmeeinheit
zwei metallene Federzapfen angeordnet, die beim Einführen eines
Basisteils des Stollen ausgelenkt werden und am Ende der Einführbewegung
in eine korrespondierende Nut des Basisteils eingreifen. Die gesamte
Aufnahmeeinheit mit den Federzapfen und weiteren Bestandteilen wird
bei der Herstellung der Sohle nach der
US 4,035,934 zunächst auf einer Platte vormontiert
und dann in einer entsprechende Bohrung der Sohle befestigt.
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Der wesentliche Nachteil der beschriebenen Anordnungen
gemäß der
US 5,638,615 und die
US 4,035,934 liegt im großen Herstellungsaufwand
und den damit verbundenen Kosten. Wie erwähnt ist zunächst eine komplexe Vormontage
der zahlreichen Bestandteile der Aufnahmeeinheit erforderlich, die anschließend in
einem weiteren Herstellungsschritt mit der eigentlichen Sohle verbunden
wird. Die Vielzahl der verwendeten Kleinteile erschwert dabei die Automatisierung,
so dass ein erheblicher manueller Arbeitsaufwand anfällt. Weiterhin
sind die metallenen Einzelteile der Aufnahmeeinheiten anfällig für Rost und
es besteht beim Wechseln der Stollen immer die Gefahr des Verlustes
einzelner Federn oder Schnappringe.
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Aus der
US 5,848,482 ist ein anderer Ansatz bekannt.
Hier wird die Aufnahme und/oder der Befestigungszapfen des Stollens
aus einem deformierbaren Material gefertigt. Beim Einführen erfolgt
eine Kompression des Materials, das sich erst in der Montageposition
des Stollens wieder ausdehnen kann und dadurch den Stollen an der
Sohle befestigt. Dadurch lässt
sich zwar in baulich einfacher Weise eine lösbare Stollenbefestigung erzielen.
Die Kräfte
zum Befestigen und zum Lösen
des Stollens sind jedoch wegen der erforderlichen Kompression des
Stollen- und/oder Aufnahmematerials erheblich, so dass ein zügiger Austausch
einer größeren Anzahl
von Stollen eines Schuhs erschwert wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
somit das Problem zugrunde, eine Sohle zur lösbaren Befestigung eines Stollens
bereitzustellen, die eine einfache und kostengünstige Herstellung ermöglicht und gleichzeitig
eine leichte Montage des Stollens erlaubt. Des weiteren soll ein
kostengünstiges
Herstellungsverfahren für
eine Sohle bereitgestellt werden.
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3. Zusammenfassung der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Sohle, insbesondere eines Fußballschuhs, mit einem Sohlenkörper aus
einem ersten Material, zumindest einer Aufnahme aus einem zweiten
Material, zumindest einem Stollen, der durch Einführen lösbar in
der Aufnahme befestigt werden kann, mit einem in die Aufnahme einführbaren
Befestigungsvorsprung mit zumindest einem ersten Rastmittel, eine
mit der Aufnahme einstückig
ausgebildete Wand mit einem zweiten Rastmittel und einem innerhalb
der Aufnahme angeordneten Hohlraum, so dass beim Einführen des
Befestigungsvorsprungs die Wand in den Hohlraum ausgelenkt wird,
bis das erste und das zweite Rastmittel miteinander verrasten.
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Die Anordnung der einstückig d.h.
integral mit der Aufnahme gefertigten Wand stellt zusammen mit dem
Hohlraum der Aufnahme erfindungsgemäß. eine Art „Federelement" bereit, das beim
Einführen des
Befestigungsvorsprungs des Stollens bevorzugt elastisch ausgelenkt
werden kann und die Verrastung der beiden Rastmittel ermöglicht.
Da die Wand und der Hohlraum jedoch integrale Bestandteile der Aufnahme
bilden, sind anders als im Stand der Technik keine zusätzlichen
Kleinteile erforderlich.
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Die Verwendung unterschiedlicher
Materialien für
den Sohlenkörper
und die Aufnahme ermöglicht,
dass das zweite Material der Aufnahme vorzugsweise eine größere Verwindungsfestigkeit
aufweist als das erste Material des Sohlenkörpers. Dadurch kann einerseits
die Sohle hinreichend elastisch ausgebildet werden, um je nach Einsatzzweck
beispielsweise ein leichtes Abrollen zu ermöglichen oder Verwindungen des
Vorderfußbereiches
relativ zum Hinterfußbereich
zu erlauben. Die Aufnahme für den
Stollen hingegen kann aus einem hochfesten Material, beispielsweise
einem geeigneten Kunststoff oder sogar einem Metall gefertigt werden,
um den erheblichen mechanischen Belastungen durch den Stollen dauerhaft
standhalten zu können.
Bevorzugt ist die Sohle herstellbar, indem das erste Material um die
vorgefertigte Aufnahme aus dem zweiten Material herumgespritzt wird.
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Bevorzugt ist die Herstellung der
Sohle somit ein zweistufiger Vorgang. Zunächst wird die Aufnahme mit
der Wand und dem Hohlraum gefertigt, beispielsweise durch Spritzgießen eines
faserverstärkten,
hochfesten Kunststoffsteils. Danach werden eine oder mehrere Aufnahmen
an den gewünschten
Positionen in einer Form zum Spritzgießen des Sohlenkörpers angeordnet,
der daraufhin im zweiten Herstellungsschritt um die vorgefertigten
Aufnahmen herumgeformt wird. Das erste Material für den Sohlenkörper kann
somit im wesentlichen unabhängig
vom zweiten Material für
die Aufnahme ausgewählt
werden, beispielsweise um den Tragekomfort oder andere Eigenschaften
des späteren
Schuhs zu verbessern.
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Gemäß eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
ist das erste Rastmittel als eine Vertiefung im Befestigungsvorsprung
des Stollens und das zweite Rastmittel als ein korrespondierender
Vorsprung der Wand ausgebildet, der bei der Verrastung in die Vertiefung
eingreift. Gemäß eines
weiteren Ausführungsbeispiels
ist das erste Rastmittel als ein Vorsprung und das zweite Rastmittel
als eine korrespondierende Vertiefung ausgebildet, in die der Vorsprung bei
der Verrastung eingreift. In beiden Ausführungsformen wird beim Einführen des
Befestigungsvorsprungs die Wand solange in den Hohlraum gedrückt, bis
der Vorsprung und die korrespondierende Vertiefung zu Deckung kommen
und ineinander greifen können.
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Der Hohlraum ist bevorzugt als eine
zur Oberseite der Aufnahme hin offene Vertiefung ausgebildet ist.
Diese Gestaltung erleichtert die Entformung der Aufnahme, wenn die
Aufnahme im Spritzgussverfahren aus Kunststoff gefertigt wird. Durch
eine zusätzliche
Dichtung kann der Hohlraum nach oben verschlossen sein, um das Eindringen
von Material zu verhindern, das die Auslenkung der Wand negativ beeinflussen
könnte.
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Vorzugsweise ist der Befestigungsvorsprung des
Stollens länglich
ausgebildet und die Wand ist vorzugsweise im wesentlichen parallel
zur Längsachse
des Befestigungsvorsprungs ausgebildet. Dadurch wird ohne großen konstruktiven
Aufwand der Stollen verdrehsicher in der Aufnahme gehalten. Dies
ist dann von Bedeutung, wenn Stollen, beispielsweise von Fußballschuhen,
eine deutlich asymmetrische Gestalt aufweisen, um den besonderen funktionalen
Anforderungen gerecht zu werden.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel
ist zumindest an einem Ende der Aufnahme ein halbkreisförmiger Hohlraum
und eine entsprechende Wand angeordnet.
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In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind ein erster und ein zweiter Hohlraum auf gegenüberliegenden
Seiten der Aufnahme vorgesehen, und zwei Wände erstrecken sich im wesentlichen
parallel zu einer Längsachse
des Befestigungsvorsprungs. Ferner sind vorzugsweise zwei erste
Rastmittel auf den beiden Längsseiten
des Befestigungsvorsprungs und zwei zweite Rastmittel auf den entsprechenden
Wänden angeordnet.
Insgesamt wird dadurch der Stollen besonders zuverlässig auf
seinen beiden Längsseiten mit
der Aufnahme verriegelt und ein stabiler Sitz an der Sohle gewährleistet.
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Vorzugsweise weist der Stollen unterhalb des
Befestigungsvorsprungs ein Eingriffsmittel auf, das bevorzugt als
zwei auf gegenüberliegenden
Seiten des Stollens angeordnete Vertiefungen ausgebildet ist. Mit
einem geeigneten Werkzeug kann somit die notwendige vertikale Kraft
aufgebracht werden, um den Stollen aus der Aufnahme zu ziehen.
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Bevorzugt haben die Aufnahme und
der entsprechende Befestigungsvorsprung eine übereinstimmende Formgebung,
die eindeutig die Orientierung des befestigten Stollens definiert.
Dies stellt eine korrekte Anordnung des Stollens an der Sohle sicher,
selbst wenn die Befestigung in großer Eile, beispielsweise während eines
Spiels oder Turniers, erfolgt.
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In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird der untere, dem Stollen zugewandte Bereich der Aufnahme durch
einen zusätzlichen
Einsatz verstärkt,
wobei der Einsatz den Befestigungsvorsprung des befestigten Stollens
bevorzugt kragenförmig
umgibt.
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Ferner ist es bevorzugt, wenn die
Aufnahme und/oder der Einsatz durch ein Metallelement verstärkt werden,
wobei das Metallelement bevorzugt als ein Ring ausgebildet ist,
der den Befestigungsvorsprung des befestigten Stollens umfasst.
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Gemäß eines weiteren Aspekts betrifft
die vorliegende Erfindung einen Schuh mit einer oben beschriebenen
Sohle.
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Schließlich betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer Sohle, insbesondere
eines Fußballschuhs,
mit den Schritten des Bereitstellens von zumindest einer Aufnahme
für einen Stollen
mit einem Befestigungsvorsprung, der zumindest ein erstes Rastmittel
aufweist, wobei die Aufnahme einen Hohlraum und zumindest eine einstückig verbundene
Wand mit einem zweiten Rastmittel aufweist, und des Formens eines
Sohlenkörpers
um die zumindest eine Aufnahme herum. Bevorzugt werden die Aufnahme
und/oder der Sohlenkörper
im Spritzgussverfahren hergestellt.
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Insgesamt ergibt sich damit ein sehr
einfaches und kostengünstig
durchführbares
Fertigungsverfahren, da der gesamte Herstellungsvorgang nur zwei
Schritte benötigt:
Zuerst erfolgt bevorzugt das Spritzen der Aufnahme und danach, gegebenenfalls nach
einer Qualitätsprüfung, das
Umspritzen einer oder mehrerer vorgefertigter Aufnahmen, um den Sohlenkörper und
damit die vollständige
Sohle zu erzeugen. Mit heutiger Fertigungstechnik lässt sich
dieser Vorgang leicht vollständig
automatisieren.
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Vorzugsweise werden die Aufnahme
und der Sohlenkörper
aus zwei verschiedenen Materialien gefertigt, die bevorzugt unterschiedliche
Materialeigenschaften aufweisen. Dadurch lässt sich das Verhalten der
beiden Materialien gut auf ihren jeweiligen Einsatzzweck hin optimieren.
So wird das Material für die
Stollenaufnahme bevorzugt eine größere Verwindungsfestigkeit
aufweisen als das zweite, vorzugsweise elastischere Material für den Sohlenkörper.
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Zusätzliche vorteilhafte Weiterentwicklungen der
erfindungsgemäßen Sohle
und des erfindungsgemäßen Verfahrens
bilden den Gegenstand weiterer abhängiger Patentansprüche.
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4. Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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In der folgenden detaillierten Beschreibung werden
derzeit bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, in
der zeigt:
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1:
Eine perspektivische Darstellung des vorderen Bereichs eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Sohle;
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2:
Eine Detailansicht der ersten bevorzugten Ausführungsform der Sohle von oben;
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3:
Ein Schnitt entlang der Linie III – III in der bevorzugten Ausführungsform
aus 2;
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4:
Eine Explosionsdarstellung von Komponenten einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform;
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5a:
eine Aufsicht des zusätzlichen
Einsatzes 30 aus 4;
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5b:
ein Schnitt entlang der Linie II – II in 5a;
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5c:
ein Schnitt entlang der Linie III – III in 5a;
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6a, 6b: Aufsicht und Seitenansicht
eines im Einsatz 30 angeordneten Rings 40;
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7:
Schnitt entsprechend 3 in
dem Ausführungsbeispiel
aus den 4 – 6b;
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8:
Ein weiteres Ausführungsbeispiel
mit halbkreisförmigen
Wänden;
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9:
Explosionszeichnung eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels;
und
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10:
Schnittansicht des Ausführungsbeispiels
aus 9.
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5. Detaillierte Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsformen
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Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Sohle
anhand der Sohle eines Fußballschuhs
beschrieben. Es versteht sich jedoch, das die vorliegende Erfindung
in allen Fällen
Verwendung finden kann, in denen Stollen lösbar an einer Schuhsohle befestigt
werden sollen.
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1 zeigt
eine Ansicht des vorderen Bereichs einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sohle 1 mit
einer Vielzahl von Basiskörpern 10 für lösbar befestigte
Stollen 20. Die Anordnung der Basiskörper 10 entlang des
Rands der Sohle 1 ist dabei nur ein Beispiel für eine mögliche Konfiguration,
wie sie vorzugsweise bei Fußballschuhen
eingesetzt wird. Zusätzlich
sind in diesem Fall auch im Fersenbereich (nicht dargestellt) Basiskörper 10 angeordnet.
In Ergänzung
zu den Basiskörpern 10 für austauschbare
Stollen können
auch ein oder mehrere fest an der Sohle 1 verankerte Stollen 2 vorgesehen
sein.
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Wie in 1 durch
Pfeile schematisch für den
Basiskörper 10 hinten
rechts angedeutet, wird der Stollen 20 durch einfaches
Einschieben seines Befestigungsvorsprungs 21 in eine Aufnahme 11 des entsprechenden
Basiskörpers 10 lösbar an
der Sohle 1 montiert. Weder ist ein Verschrauben, noch
eine zusätzliche
Drehung oder andere Vorgänge über das Einschieben
hinaus zu Befestigung erforderlich.
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Zum Entfernen des Stollens 20 aus
dem Basiskörper 10 findet
die umgekehrte Bewegung statt, d.h. der Stollen 20 wird
im wesentlichen senkrecht aus der Aufnahme 11 gezogen.
Dazu sind vorzugsweise an den Seitenflächen des Stollens 21 schlitzförmige Vertiefungen 22 vorgesehen,
in die mit einem geeigneten, zangen-ähnlichen Werkzeug (nicht dargestellt)
eingegriffen werden kann, um den Stollen 20 sicher zu greifen.
Anstelle der dargestellten schlitzförmigen Vertiefungen 22 können auch
andere Vorrichtungen für
den Eingriff mit dem Werkzeug vorgesehen sein, beispielsweise kreisförmige Vertiefungen oder
alle Arten von geeigneten seitlichen Ausbuchtungen.
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Insgesamt ermöglicht diese Art der Befestigung
einen äußerst schnellen
Austausch sämtlicher Stollen 20 der
Schuhsohle 1, so dass auch während eines Spiels die Haftungseigenschaften
des Schuhs schnell an sich ändernde
Bodenverhältnisse
angepasst werden können.
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2 zeigt
eine Detailansicht der Sohle 1 aus 1 von oben. Wie zu erkennen weist die
Sohle 1 einen Sohlenkörper 3 aus
einem ersten Material und darin angeordnete Aufnahmen 11 aus
einem zweiten Material auf. Der bereits erwähnte Basiskörper 10 kann entweder
Bestandteil der Aufnahme 11 sein oder des Sohlenkörpers 3.
Auch Mischformen sind denkbar.
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In der Aufnahme 11 sind
in einer Öffnung zwei
nach innen gerichtete Vorsprünge 12 vorgesehen,
die, wenn der Befestigungsvorsprung 21 des Stollens 20 vollständig in
die Aufnahme 11 eingeschoben worden ist, in korrespondierende
Vertiefungen 23 des Befestigungsvorsprungs 21 einrasten. Auch
die Umkehrung ist möglich,
d.h. die Anordnung von seitlichen Vorsprüngen auf dem Befestigungsvorsprung 21 des
Stollens 20, die in korrespondierende Vertiefungen der
Aufnahme 11 einrasten.
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3 zeigt
eine vergrößerte Darstellung
dieser Ausführungsform
im Schnitt. Wie zu erkennen sind innerhalb der Aufnahme 11 zwei
Hohlräume 15 angeordnet.
Die Aufsicht in 2 und
der Schnitt in 3 zeigen,
dass die Hohlräume
15 im wesentlichen als nach oben offene, längliche Vertiefungen in der
Aufnahme 11 ausgebildet sind. Dies erleichtert die Entformung,
wenn die gesamte Aufnahme 11 aus einem einzigen Stück Kunststoff
im Spritzgussverfahren hergestellt wird.
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Wenn wie in 3 durch den schwarzen, senkrechten Pfeil
angedeutet, der Befestigungsvorsprung 21 in die Aufnahme 11 eingeschoben
wird, drückt
sein oberes Ende die Vorsprünge 12 auseinander
(vgl. die horizontalen Pfeile in 3).
Dies ist deshalb möglich,
weil die Wände 16 der
Aufnahme 11 eine gewisse Elastizität aufweisen und sich somit wie
eine Feder in die Hohlräume 15 der
Aufnahme 11 auslenken lassen. Das für die Aufnahme 11 verwendete
Material bestimmt dabei zusammen mit der Dicke und der Länge der
elastischen Wände 16 den
Widerstand beim Einführen
des Befestigungsvorsprungs 21 bis zum Einrasten. Je nach
den verwendeten Materialien kann es vorteilhaft sein, die Vorsprünge 12 oder
das obere Ende des Befestigungsvorsprungs 21 seitlich anzuschrägen (siehe
dazu auch die Ausführungsform
in 10), um das Einführen zu
erleichtern. Die Vorsprünge 12 sind
vorzugsweise im oberen Bereich der Wände 16 angeordnet,
so dass der große
untere Teil der Aufnahme 11 in der Lage ist, einen zuverlässigen Sitz
fir den Befestigungsvorsprung 21 bereitzustellen.
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Wenn der Befestigungsvorsprung 21 des Stollens 20 bis
zum Anschlag in die Aufnahme 11 eingeschoben worden ist,
rasten die Vorsprünge 12 durch
das elastische Zurückfedern
der Wände 16 der Aufnahme 11 in
die Vertiefungen 23 ein und verriegeln dadurch den Stollen 20 an
der Sohle 1. Anders als im Stand der Technik sind keine
zusätzlichen
metallenen Einzelteile für
den Verriegelungsvorgang erforderlich, sondern die Aufnahme 11 selbst
weist durch die beiden Hohlräume 15 und
die dazwischen liegenden Wände 16 elastische
Federelemente auf, die den Befestigungsvorsprung 21 zuverlässig verankern.
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Damit ergibt sich ein wichtiger Vorteil:
Zur Herstellung sind lediglich zwei Spritzgussvorgänge erforderlich,
einer für
die Aufnahme 11 und ein zweiter für die Sohlenkörper 3 um
die vorgefertigte Aufnahme 11 herum. Bevorzugt werden dabei Materialien
verwendet, die zu einer starken Bindung (z.B. durch Verschmelzen
oder eine chemische Reaktion wie Polymerisieren etc.) der Aufnahme 11 in
dem darum herumgeformten Sohlenkörper 3 führen. Vorzugsweise
ist die Aufnahme aus einem besonders festen und verwindungssteifen
Material, beispielsweise einem faserverstärkten Polyamid gefertigt, während für den Sohlenkörper 3 gewöhnliches
Polyamid verwendet wird.
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Der Schnitt aus 3 zeigt ebenso wie 1, dass sich der Basiskörpers 10 selbst
stollenartig von der Sohle 1 nach unten erstreckt. Dadurch wird
einerseits bereits durch den Basiskörper 10 eine gewisse
haftungssteigernde Funktion übernommen, andererseits
das für
die erfindungsgemäße Anordnung
der Aufnahme 11 erforderliche Volumen im Sohlenkörper 3 bereitgestellt.
Ferner verhindert der verbreiterte Basiskörper 10 eine übermäßige lokale Belastung
des Sohlenkörpers 3,
so dass ein Herausbrechen einzelner Stollen unter Spitzenbelastungen verhindert
wird. Alternativ kann jedoch die Aufnahme 11 auch ohne
Basiskörper 10 in
den Sohlenkörper 3 integriert
werden, so dass die untere Öffnung
der Aufnahme 11 plan mit der Unterseite des Sohlenkörpers 3 abschließt (nicht
dargestellt).
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Die 4 – 7 erläutern ein weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung mit einem zusätzlichen Einsatz 30, um den
unteren Bereich der Aufnahme 11 zu verstärken. Wie
in der Explosionsdarstellung in 4 und
dem Schnitt in 7 gezeigt,
ist der zusätzliche
Einsatz 30 kragenförmig
um den Befestigungsvorsprung 21 angeordnet und stabilisiert
damit den Sitz an der Aufnahme 11.
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Der Einsatz 30 kann durch
Verkleben, Ko-Injektion oder andere bekannte Verfahren mit der Aufnahme 11 verbunden
werden und besteht vorzugsweise aus einem nochmals verstärkten Material,
beispielsweise einem weiteren Polyamid mit einem höheren Faseranteil.
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Die bevorzugte Form des Einsatzes 30 ist
in der Aufsicht und der Seitenansicht der 5a – 5c dargestellt. Kontaktflächen 33 sind
am vorderen und am hinteren Ende des länglichen Einsatzes 30 angeordnet,
die eine dauerhafte Verbindung zur Aufnahme 11 ermöglichen.
Alternativ oder zusätzlich
kann der zusätzliche
Einsatz auch am Sohlenkörper 3 befestigt
werden. Die an den Längsseiten
angeordneten Ausschnitte 31 ermöglichen eine ungehinderte Wechselwirkung
zwischen den Rastmitteln 12, 23 des Befestigungsvorsprungs
des Stollens 20 und der Wand 16 der Aufnahme 11.
Daher trägt
der Einsatz 30 bevorzugt zur Verriegelung des Stollens 20 nicht unmittelbar
bei. Er verstärkt
jedoch den untersten Teil der Aufnahme 11. Ein umlaufender
Vorsprung 32 des Einsatzes 30, der in eine entsprechende
Vertiefung 29 des Stollens 20 passt, erhöht zusätzlich die
Stabilität
des Sitzes an der Aufnahme 11.
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Wenn der Stollen besonders großen mechanischen
Belastungen ausgesetzt ist wie beispielsweise ein Stollen an der
Ferse eines Fußballschuhs,
ist es vorteilhaft, wenn der Einsatz 30 durch einen Metallring 40 zusätzlich verstärkt wird.
Dies ist schematisch in der Explosionsdarstellung aus 4 gezeigt und ebenso durch
die gestrichelten Linien in 5a angedeutet.
Der Ring 40 kann aus irgendeinem Metall gefertigt werden,
beispielsweise Stahl. Da der Ring 40 zumindest teilweise
vom bevorzugt verwendeten Kunststoffmaterial des Einsatzes 30 umgeben ist,
wird ein Rosten verhindert.
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Der Begriff "Ring" verlangt
nicht eine kreisförmige
Struktur. Stattdessen ist jegliche Form, die dazu beiträgt eine
Deformation des Einsatzes 30 (und damit der Aufnahme 11)
zu verhindern, geeignet. Ferner kann der Ring entgegen seiner in
den 4 – 7 gezeigten planaren Gestalt
auch eine dreidimensionale Form haben.
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In der bevorzugten Ausführungsform
ist der Befestigungsvorsprung 21 des Stollens 20 ebenso wie
die korrespondierende Aufnahme 11 länglich ausgebildet und die
Hohlräume 15 erstrecken
sich im wesentlichen parallel zur Längsachse des Befestigungsvorsprungs 21.
Dadurch wird ein verdrehsicherer Sitz des ebenfalls länglichen
Stollen 20 gewährleistet.
Es ist jedoch auch möglich,
alternative oder zusätzliche
Hohlräume 15' und entsprechende
Wände 16' bereitzustellen,
die am vorderen und/oder hinteren Ende der länglichen Aufnahme 11 halbkreisförmig ausgebildet
sind. Eine solche Ausführungsform ist
in 8 dargestellt.
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Ferner kann die Öffnung der Aufnahme 11 eine
deutlich asymmetrische Formgebung aufweisen, die einer ähnlichen
Form des Befestigungsvorsprungs 21 entspricht, so dass
der Stollen 20 nur in einer spezifischen, an dieser Stelle
der Sohle benötigten
Orientierung eingeschoben werden kann. Falls an unterschiedlichen
Stellen der Sohle unterschiedliche Stollen verwendet werden, ist
es ferner möglich, individuell
gestaltete Aufnahmen 11 und Befestigungsvorsprünge 21 bereitzustellen,
so dass jeder Stollen 20 nur in die ihm entsprechende Aufnahme 11 passt.
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Denkbar ist jedoch auch eine Abwandlung der
erfindungsgemäßen Konstruktion,
bei der ein oder mehrere Hohlräume 15 und
entsprechende Wände 16 mit
Vorsprüngen
oder Vertiefungen eine rotationssymmetrische Aufnahme 11 bilden,
so dass eine Drehung des Befestigungsvorsprungs 21 in der Aufnahme 11 möglich ist.
In diesem Fall könnte
die Aufnahme 11 eine Vielzahl, vorzugsweise drei Hohlräume 15 mit
entsprechenden Wänden 16 aufweisen.
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Die 9 und 10, schließlich, zeigen
eine weitere, besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, bei
der die Hohlräume 15 der
Aufnahme 11 durch eine separate Dichtung 60 von
oben verschlossen werden. Die Dichtung 60 weist zu ihrer
Befestigung an der Aufnahme 11 Stifte 61 auf,
die in entsprechend geformte Ausnehmungen der Aufnahme 11 eingeführt werden
(nicht gezeigt). Die ebenfalls vorhandenen Seitenflächen 62 erstrecken
sich von oben in die Hohlräume 15 hinein,
ohne jedoch die Auslenkung der Wände 16 zu
behindern (vgl. 10).
Obwohl in der Explosionszeichnung aus 9 und
dem Schnitt aus 10 nicht
dargestellt, können
sowohl die Stifte 61 als auch die Seitenflächen 62 kleine
Verastungselemente aufweisen, die in korrespondierende Vertiefungen
etc. in der Aufnahme 11 eingreifen, um ein unbeabsichtigtes
Lösen der Dichtung 60 zu
verhindern.
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Eine Aufgabe der Dichtung 60 ist
es bei der Formung des Sohlenkörpers 3 um
die vorgefertigte Aufnahme 11 herum das unbeabsichtigte Eindringen von
Material, sei es für
die Herstellung des Sohlenkörpers 3 beim
Spritzguss etc. oder auch eines verbindenden Klebstoffs, in die
Hohlräume 15 zu
verhindern, wodurch die Auslenkung der Wände 16 in den Hohlraum 15 hinein
behindert werden könnte.
In gleicher Weise schützt
die Dichtung, wenn auf der fertiggestellten Sohle 1 eine
zusätzliche
Innensohle verklebt wird. Alternativ zur erläuterten Dichtung 60 können die
Hohlräume 15 jedoch
auch nachträglich durch
eine Folie (nicht gezeigt) abgedichtet werden, die sich über die
gesamte oder Teile der Sohle 1 hinweg erstreckt.
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Darüber hinaus erkennt man in den 9 und 10 (vgl. insbesondere den Schnitt in 10), dass der optionale
Ring 40 in diesem gegenwärtig besonders bevorzugten
Ausführungsbeispiel
ohne die Verwendung eines Einsatzes 30 unmittelbar innerhalb
der Aufnahme 11 angeordnet ist. Dazu wird die Aufnahme 11 vorzugsweise
um den Ring 40 herumgespritzt. Gegenüber der Verwendung eines separaten
Einsatzes 30 wird die Herstellung der Sohle dadurch weiter
vereinfacht, ohne die Stabilität
der Stollenverankerung zu verringern.
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Der Stollen 20 können ebenso
wie die Sohle 1 aus geeigneten Kunststoffen gefertigt werden.
Alternativ bieten sich auch Stollen 20 aus Aluminium oder
anderen Metallen an, die ein geringes Gewicht mit hoher Abriebfestigkeit
verbinden. Bei Metallstollen ist es vorteilhaft, wenn der Befestigungsvorsprung 21 mit
einer Kunststoffschicht ummantelt wird, die sich beim Einführen in
die Aufnahme 11 geringfügig
verformen kann.