DE10248387B4 - Doppelbandpresse - Google Patents

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Abstract

Isobare Doppelbandpresse (1; 12) zum Laminieren eines Laminierguts (14) mit zwei endlos umlaufenden Preßbändern (3) mit jeweils einer Vorderseite und einer Rückseite (8), welche entlang einer Preßstrecke (4) mit ihren Vorderseiten einen Transportspalt für das Laminiergut (14) bildend in die gleiche Richtung (5) verlaufen, und desweiteren mit einer Druckeinrichtung an mindestens einem Abschnitt der Preßstrecke, mit welcher die Rückseite (8) eines ersten der beiden Preßbänder (3) entlang diesem Abschnitt der Preßstrecke (4) mit einer isobaren Preßkraft (27) beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die die isobare Preßkraft erzeugende Druckeinrichtung als ein umlaufendes Rollkissen (7) mit einer Vorder- und einer Rückseite ausgebildet ist, welches rückseitig belastet und derart elastisch ist, daß es die rückseitige Belastung als isobare Preßkraft (27) auf die Rückseite des ersten Preßbands (3) überträgt, wobei die rückseitige Belastung des umlaufenden Rollkissens (7) mittels eines Rollenbandes (6) erzeugt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine isobare Doppelbandpresse zum Laminieren eines Laminierguts mit zwei endlos umlaufenden, einen Transportspalt für das Laminiergut bildenden Preßbändern und einer Druckeinrichtung, mit der über die Preßbänder eine isobare Presskraft auf das Laminiergut aufbringbar ist, gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 10 sowie eine Laminieranlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 15.
  • Bekannte Laminieranlagen arbeiten entweder mit Einzellagenpressen, mit Etagenpressen oder mit Doppelhandpressen. Zur Herstellung eines Kartenkörpers für eine Chipkarte wird bei den Einzellagenpressen ein Stapel aus mehreren übereinanderliegenden Folien im Mehrnutzen-Format in eine Presse eingelegt und zwischen Laminierplatten der Laminierpresse gepreßt. Im verpreßten Zustand werden die Folien bis zur Erweichungstemperatur der Verbindungsschichten erhitzt und anschließend – immer noch im verpreßten Zustand – bis zur Erstarrung der Verbindungsschicht abgekühlt. Anschließend kann der fertig laminierte Folienverbund entnommen und weiterverarbeitet werden. Beispielsweise können Chipmodule implantiert und Einzelkarten ausgestanzt werden. Während des Laminiervorgangs sind die Verfahrensparameter wie Temperatur, Zeit und Druck in den Aufheiz- und Abkühlphasen an die thermoplastischen Eigenschaften des zu laminierenden Materials anzupassen. Die Laminiertemperatur hängt zum Beispiel von der Erweichungstemperatur des Laminiermaterials ab. Die Laminierzeit ist abhängig von dem Temperaturübergangs-Quotienten und den Dicken aller Materialien, die zwischen den beheizten Laminierplatten der Einzellagenpresse eingespannt werden. Der Preßdruck bei der Erhitzung muß so groß eingestellt werden, daß die Luft zwischen den zu laminierenden Schichten ausgepreßt wird und die Laminierschichten durch die Haftkraft der Laminierplatten daran gehindert werden, infolge der Erwärmung zu schrumpfen. Der Druck während der Abkühlung dient dazu, den Laminierverbund herzustellen und die Oberfläche des Laminierguts ohne Schlieren und Blasen genau an die Oberfläche der Laminierplatten, bei denen es sich in der Regel um Hochglanzoberflächen handelt, anzupassen. Um eine gute Qualität des Kartenkörpers zu erreichen, müssen alle diese Parameter genau kontrolliert werden. Bei den Einzellagenpressen ist eine gute Präzision bei der Einstellung der Parameter erreichbar. Unbefriedigend sind jedoch die begrenzten Leistungsdaten der Einzellagenpressen, da immer nur ein Folienstapel laminiert werden kann.
  • Daher werden zur Herstellung von Kartenkörpern in der Regel Etagenpressen verwendet. Darin werden mehrere Folienstapel übereinander geschichtet, wobei jeweils zwischen die Folienstapel hochglanzpolierte Laminierbleche eingesetzt werden. Die so aufgeschichteten Stapel werden zwischen die Heizplatten der Etagenpresse geführt. Die Heizplatten der Etagenpresse schließen und es wird ein druck- und temperaturgeregeltes Laminierprogramm durchgeführt. Da in einer solchen Etagenpresse mehrere Folienstapel übereinander gleichzeitig gepreßt werden, ist die Herstellung der Chipkarten mit derartigen Anlagen erheblich effektiver und kostengünstiger als in einer Einzellagenpresse. Andererseits ist naturgemäß durch den viel komplexeren Schichtaufbau zwischen den Heizplatten der Etagenpresse die erreichte Präzision bei der Prozeßführung geringer. Näher an den Heizplatten liegende Folienstapel unterliegen anderen Prozeßparametern als zentral liegende Folienstapel. Etagenpressen sind daher für prozeßkritische Chipkartentypen nicht geeignet.
  • Eine Alternative zu den Etagenpressen bilden die Doppelbandpressen, die bereits seit längerem in anderen Bereichen für die Laminierung von Laminiergut, beispielsweise in der Leiterplattenindustrie, genutzt werden. Die Doppelbandpressen weisen zwei jeweils um Umlenkeinrichtungen endlos umlaufende Preßbänder aus Blech auf, welche entlang einer Preßstrecke mit ihren Vorderseiten einen Transportspalt für das Laminiergut bildend in die gleiche Richtung verlaufen. Außerdem weisen Doppelbandpressen eine geeignete Druckeinrichtung auf, die die Preßbänder entlang der Preßstrecke mit einer Presskraft beaufschlagen, so daß die Preßbänder auf das zwischen den Preßbändern laufende Laminiergut einen Druck ausüben.
  • Bei den Doppelbandpressen erfolgt die Druckerhöhung auf das zu laminierende Material fortlaufend an der Eintrittsöffnung der Doppelbandpresse. Dadurch wird der sogenannte Bügeleffekt bewirkt, durch den Luft oder Gaseinschlüsse schonend aus den Materialien entfernt und eine innige, fehlerstellenfreie Verbindung erreicht werden kann.
  • Doppelbandpressen können entweder nach dem isochoren oder nach dem isobaren Druckprinzip arbeiten.
  • Bei den isochoren Doppelbandpressen werden die Preßbänder mittels eines feststehenden Rollenteppichs formschlüssig auf einem konstanten Spaltabstand gehalten. Schwankungen in der Dicke des zu laminierenden Materials bewirken somit Änderungen des Preßdrucks auf das Material. Der Laminierdruck erhöht sich, wenn das Material dicker als der Spaltabstand zwischen den Preßbändern ist und wird zu Null, wenn das Material den Laminierspalt nicht ausfüllt. Da Dickenschwankungen im Material somit zu starken Unregelmäßigkeiten der Laminierung führen, ist dieses Verfahren für die Laminierung von Kartenkörper-Halbzeugen für die Chipkartenfertigung ungeeignet.
  • Bei den isobaren Doppelbandpressen befindet sich die Preßstrecke im Inneren einer mit Öl oder Luft gefüllten Druckkammer. Die nebeneinander verlaufenden Preßbänder werden dabei durch in der Wand der Druckkammer angeordnete Dichtungen hinein- und hinausgeführt. Derartige Doppelband pressen werden beispielsweise von der Firma HYMMEN unter der Bezeichnung „IsoPress" angeboten.
  • Die bekannten isobaren Doppelbandpressen können nicht ohne weiteres zur Laminierung von Kartenkörper-Halbzeugen verwendet werden. Da zur Laminierung von Folien für Kartenkörper-Halbzeuge ein hoher Druck erforderlich ist, werden beim Pressen mit Luftdruckpolstern sehr teure und energieaufwendige Spezialkompressoren benötigt. Das Erzeugen des nötigen Drucks mit Hilfe von Öl hat dagegen den Nachteil, daß laufende geringe Ölmengen in den Zwischenraum zwischen den Preßbändern freigesetzt werden können, so daß die Gefahr der Verunreinigung des Kartenmaterials mit Öl besteht. Um das Material während des Laminiervorgangs auf die Laminiertemperatur zu bringen, wird Wärme durch Aufheizen der Luft oder des Öls in der Druckkammer auf die Preßbänder übertragen. Bei den luftgestützten Doppelbandpressen ergeben sich wegen der hohen Leckströmung erhebliche Energieverluste. Zusätzlich muß die Luft in der Druckkammer ständig in einem stark turbulenten Zustand gehalten werden, um eine gute Wärmeübertragung zu gewährleisten.
  • Es sind daher Versuche unternommen worden, die Vorteile einer Doppelbandpresse mit den Vorzügen der Stapelpressen zu kombinieren. Aus der US 5,145,548 A ist beispielsweise eine Doppelbandpresse bekannt, die entlang der Transportstrecke eine Vielzahl von Stapelpressen aufweist, welche rückseitig auf die metallenen Transportbänder wirken und diese gegeneinander pressen. Am Eingang der bekannten Doppelbandpresse wird eine Deckfolie auf Kartenrohlinge aufgewalzt und die Kartenrohlinge zusammen mit der Deckfolie intermittierend zwischen die einzelnen Stapelpressen transportiert. Die Temperatur der aufeinander folgenden Stapelpressen ist jeweils so eingestellt, daß das zwischen den Transportbändern laufende Laminiergut zunächst von Stapelpresse zu Stapelpresse weiter fortschreitend aufgeheizt und dann abgekühlt wird. Um Unebenheiten der metallenen Transportbänder und der Preßplatten der Stapelpressen auszugleichen, ist zwischen den Transportbändern und den Preßplatten ein stationäres Teflonband vorgesehen, das gleichzeitig ein Anhaften der Preßplatten an den Transportbändern verhindert.
  • Ein Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, daß das zwischen den Pressplatten der Stapelpressen und den Transportbändern vorgesehene Teflonband lediglich Unebenheiten ausgleicht. Insbesondere geht durch die Integration der Stapelpressen in die Doppelbandpresse die Eigenschaft der isobaren, d. h. über die gesamte Druckfläche identischen Druckverteilung verloren. Denn zum Beispiel durch Justierungenauigkeiten der Preßplatten können die Preßkräfte an gegenüberliegenden Rändern der Platten stark voneinander abweichen.
  • Aus der DE 4312 059 A1 ist weiterhin eine Doppelbandpresse zum kontinuierlichen Verarbeiten von mehrschichtigen flächigen Materialien bekannt, wobei die zu verarbeitenden Materialien durch Druckkissen, in denen sich ein fluides Druckmedium befindet, mit Druck beaufschlagt werden. Die Druckkissen wirken über eine Gleitfolie auf kontinuierlich bewegte Preßbänder. Die beschriebene Doppelbandpresse besitzt eine isobare Charakteristik, wobei die die Preßkraft erzeugende Druckeinrichtung eine von den Preßbändern separierbare Baugruppe bildet. Die Bearbeitung des zu verarbeitenden Materials erfolgt jeweils in einem einzigen Durchlauf durch die Doppelbandpresse. Um sicherzustellen, daß der Produktionsbetrieb auch dann weiterlaufen kann, wenn die Presse ausfällt, sollen mehrere Pressen hintereinander angeordnet werden. Der guten Laminierleistung der beschriebenen Vorrichtung steht allerdings eine verringerte Möglichkeit zur Einwirkung auf einzelne Laminierparameter gegenüber.
  • Aus der DE 4219 996 C2 sowie DE 4128 024 A1 sind jeweils Lösungen bekannt, bei denen durch Verwendung von Gleitflächendichtungen zwischen einer Druckplatte und einem vorbeigeführten Preßband Druckkammern eingerichtet werden.
  • Aus der DE 21 12 671 A ist ferner eine Doppelbandpresse bekannt, bei der die Preßwände in Form flacher, nachgiebiger Schläuche ausgeführt sind, in denen sich ein fluides Druckmittel befindet. Das Preßband ist Teil einer umlaufenden Druckkammer.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine betriebssichere isobare Doppelbandpresse zu schaffen.
  • Diese Aufgabe wird durch eine isobare Doppelbandpresse mit den Merkmalen eines der Patentansprüche 1 oder 10 sowie eine Laminieranlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15 gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
  • Auch bei der erfindungsgemäßen Doppelbandpresse wird eine isobare Presskraft auf das Preßband mit Hilfe mindestens einer auf die Rückseite des Preßbands wirkenden Druckeinrichtung aufgebracht. Die die isobare Presskraft erzeugende Druckeinrichtung bildet jedoch eine separate von den Preßbändern unabhängige Baugruppe. Ein kompliziertes und dichtungsproblematisches Ein- und Ausführen der Preßbänder in die isobare Druckeinrichtung kann dadurch entfallen. Die Verschmutzung des Laminierguts durch Leckagefluid wird vermieden. Die Preßbänder haben nur noch Transport- und isobare Druckübertragungsfunktion.
  • Gemäß einer ersten Ausführungsform ist die die isobare Druckkraft erzeugende Druckeinrichtung als ein umlaufendes Rollkissen ausgebildet, welches rückseitig belastet und derart elastisch ist, daß es die rückseitige Belastung vorderseitig als isobare Presskraft auf das Preßband überträgt. Das Rollkissen kann nach Art eines Schlauchs in sich geschlossen sein oder segmentiert als Glieder-Rollkissen ausgeführt sein. Letztere Variante erleichtert und verbilligt den Austausch defekter Rollkissenabschnitte.
  • Das Rollkissen kann im einfachsten Fall aus weichelastischem Gummi oder aber aus einer mit einem Fluid, Pulver oder Granulat gefüllten Hülle oder einem Körper aus einem Fasermaterial mit oder ohne Hülle bestehen. Durch ein derartiges Polsterelement wird die auf den Preßbändern lastende Presskraft über die gesamte Belastungsfläche gleichmäßig verteilt. Es ergeben sich daher Druckvorläufe, die sonst nur mit isobaren Doppelbandpressen erzielt werden können. Im Gegensatz zu den herkömmlichen isobaren Doppelbandpressen weisen die erfindungsgemäßen Doppelbandpressen jedoch keine Leckageprobleme auf, da das Fluid, Pulver, Granulat oder Fasermaterial in einer gegenüber den Preßbändern abgeschlossenen Hülle enthalten ist und die Verwendung von reinem Gummi, Fasern oder Faserverbundmaterial grundsätzlich nicht zu Leckageproblemen führt.
  • Bei einer zweiten Ausführungsform ist die die isobare Presskraft erzeugende Druckeinrichtung als mit einem isobaren Druckmedium, insbesondere einem Fluid wie Öl und Luft, gefüllte Druckkammer ausgebildet, welche gegenüber dem Preßband durch eine stationäre, flexible Druckkammerwandung abgeschlossen ist. Diese Druckkammerwandung ist so angepaßt, daß sie den isobaren Druckkammerdruck isobar zum Preßband weiterleitet.
  • Eine derartige Doppelbandpresse zeichnet sich durch besondere Zuverlässigkeit aus. Denn zum Einsatz kommen mechanisch robuste Einzelpresssta tionen. Außerdem ist das für die Druckverteilung sorgende Fluid in den stationären Druckkammern zuverlässig eingeschlossen, so daß nicht die Gefahr besteht, daß das Fluid aus den Druckkammern austreten und in den Zwischenraum zwischen die Preßbänder gelangen kann. Schließlich kann diese Art der isobaren Doppelbandpresse intermittierend betrieben werden, so daß in den stationären Zonen Laminierparameter wie Druck, Temperatur und Verweilzeit produktbezogen optimal steuerbar sind.
  • Die flexible Druckkammerwandung kann wiederum im einfachsten Fall als Gummimatte oder als dünnes Blech ausgebildet sein. Bevorzugt wird eine Faserverbundmatte, insbesondere faserverstärkte Gummimatte. Aber auch der Einsatz von in einer Hülle aufgenommem Pulver, Granulat, Fasermaterial oder Fluid, insbesondere Öl oder Luft, oder eine Kombination aus ein oder mehreren dieser Materialien, beispielsweise eine Feststoff-Flüssigkeit-Suspension, ist auch für die Zwecke dieser zweiten Ausführungsform der Erfindung denkbar.
  • Darüberhinaus bieten die isobaren Doppelbandpressen gemäß den beiden vorgenannten Ausführungsformen gegenüber den bekannten isobaren Doppelbandpressen den Vorteil, daß die Preßbänder leicht austauschbar sind, da für deren Austausch keine Dichtungen zu öffnen und zu schließen sind.
  • Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können die endlosen Preßbänder als Glieder-Bänder ausgebildet sein. Dadurch wird es möglich, einzelne schadhafte Bandglieder auszutauschen. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn die Preßbänder oberflächenprofiliert sind, indem darin beispielsweise Prägestrukturen ausgebildet sind, mit denen Reliefstrukturen in die Oberfläche der zu laminierenden Karten geprägt werden sollen.
  • Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Zeichnung erläutert. Es zeigen:
  • 1 einen Querschnitt durch eine Doppelbandpresse, die mit einem umlaufenden Rollkissen ausgestattet ist;
  • 2 einen Querschnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform der Doppelbandpresse aus 1;
  • 3 einen Querschnitt durch eine Laminieranlage, die zwei Doppelbandpressen umfaßt;
  • 4 einen Querschnitt durch eine Doppelbandpresse mit stationären Einzelpressen;
  • 5 die Doppelbandpresse aus 4 mit geschlossenen Pressen;
  • 6 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel der Doppelbandpressen aus 4 und 5;
  • 7 einen Querschnitt durch eine Laminieranlage mit zwei hintereinander geschalteten Doppelbandpressen; und
  • 8a und 8b eine Querschnittsansicht und eine Aufsicht auf eine besondere Ausgestaltung für die Zuführung des Laminierguts.
  • 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Doppelbandpresse 1 gemäß einer ersten Ausführungsform. Die Doppelbandpresse 1 weist Umlenkrollen 2 auf, um die jeweils zwei endlose Preßbänder 3 umlaufen. Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Doppelbandpresse 1 laufen die Preßbänder 3 entlang einer Preßstrecke 4 mit gleicher Lineargeschwindigkeit in die gleiche Transportrichtung 5 nebeneinander her und definieren dadurch einen Transportspalt für das zu laminierende Gut 14. Im Bereich der Preßstrecke 4 sind zwei auf Rollenbändern 6 laufende Rollkissen 7 angeordnet, die entlang der Preßstrecke 4 jeweils an den Rückseiten 8 der Preßbänder 3 anliegen. Die Rollkissen 7 bewegen sich entlang der Preßstrecke 4 mit der gleichen Lineargeschwindigkeit wie die Preßbänder 3, so daß keine Relativbewegungen zwischen den Rollkissen 7 und den Preßbändern 3 auftreten. Die zum Andrücken der Rollkissen 7 an die Preßbänder 3 notwendige Preßkraft wird von den Rollenbändern 6 aufgebracht.
  • Das Rollkissen 7 selbst umschließt ein gasförmiges oder flüssiges Medium zur Druckübertragung. Als Material für die Hülle des Rollkissens 7 wird ein flexibler, eventuell mit einem Gewebe verstärkter Werkstoff, zum Beispiel Gummi, verwendet. Alternativ kann als Medium innerhalb der flexiblen Hülle ein Gemenge aus Flüssigkeit mit Feststoffen, zum Beispiel Pulver oder Granulat, verwendet werden. Vorzugsweise handelt es sich bei der Flüssigkeit um eine hochviskose Flüssigkeit. In gleicher Weise besteht die Möglichkeit, das Rollkissen 7 nur mit Pulver oder Granulat zu füllen. Weiterhin ist denkbar, das Rollkissen als Polsterband aus Gummi oder aus einem flexiblen Faserverbundwerkstoff, insbesondere als faserverstärktes Gummiband, oder als reines Fasergewebe herzustellen. Hierbei können wärme- und druckfeste Fasern, zum Beispiel Carbonfasern oder Glasfasern, mit wärmeleitenden Fasern kombiniert werden. Bei den wärmeleitenden Fasern kann es sich beispielsweise um metallische Fasern aus Al oder Cu handeln. Aus dem Faserverbundwerkstoff kann ein Endlos-Polsterband geformt werden, das als Rollkissen 7 innerhalb der Preßbänder 3 in der Doppelbandpresse 1 geführt wird.
  • Statt des durchgehenden Rollkissens 7 können auch miteinander verkettete Einzel-Druckkissen zu einem Glieder-Rollkissen zusammengesetzt werden.
  • Die Preßbänder 3 werden bevorzugt als Blechbänder ausgeführt. Es besteht die Möglichkeit, die Preßbänder 3 als Glieder-Bänder auszugestalten. Die einzelnen Blechglieder des Glieder-Bands sind dann separat austauschbar. Dies ist von Vorteil, wenn in das Laminiergut mit Hilfe von Prägestrukturen in den Preßbändern 3 Profilierungen eingebracht werden müssen. Bei der Laminierung von Chipkarten wird eine sehr große Anzahl von Negativformen auf den Preßbändern 3 benötigt, da die Negativformen im Mehrnutzen-Format, zum Beispiel 48 Nutzen pro Bogen, auf der gesamten Länge des Preßbands 3 benötigt werden. Die Herstellung der Negativformen ist aber selbst nur mit einer bestimmten Ausbeute möglich, so daß es praktisch kaum möglich ist, ein komplett fehlerfreies durchgängiges Preßband 3 zu erzeugen. Wenn dagegen einzelne Blechzonen austauschbar sind, können beschädigte oder fehlerhaft gefertigte Zonen des Preßbands 3 auf einfache Weise ausgetauscht werden.
  • Die für die Laminierung erforderliche Wärmezufuhr oder Wärmeabfuhr wird entweder über das Druckmedium im Rollkissen 7 bewerkstelligt oder über eine separate Beheizung oder Kühlung des Rollkissens oder der Umlenkrollen 2.
  • In 2 ist eine Weiterbildung der Doppelbandpresse 1 schematisch dargestellt. Die Doppelbandpresse 1 zeichnet sich dadurch aus, daß im Inneren der Preßbänder 3 jeweils zwei Rollenbänder 6 und Rollkissen 7 angeordnet sind. Die Rollenbänder 6 und Rollkissen 7 befinden sich jeweils in einer Heizzone 9 und einer Kühlzone 10.
  • Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Heizzone 9 und die Kühlzone 10 in zwei separaten Doppelbandpressen 1 angeordnet werden. Eine entsprechend gestaltete Laminieranlage 11 ist in 3 schematisch dargestellt. Dort sind zwei Doppelbandpressen 1 unmittelbar hintereinander angeordnet. Die in Transportrichtung 5 erste Doppelbandpresse 1 ist mit in Heizzonen 9 angeordneten Rollkissen 7 versehen, während die in Transportrichtung 5 zweite Doppelbandpresse 1 mit Rollkissen 7 versehen ist, die in der Kühlzone 10 angeordnet sind.
  • 4 zeigt einen Querschnitt durch eine Doppelbandpresse 12 gemäß einer zweiten Ausführungsform, die ebenso wie die in den 1 bis 3 dargestellten Doppelbandpressen 1 Umlenkrollen 2 aufweist, um die die Preßbänder 3 umlaufen. Aus 4 ist erkennbar, daß die Preßbänder 3 entlang der Preßstrecke 4 im Abstand zueinander nebeneinander verlaufen. Für die Einhaltung des Abstands sorgen insbesondere Führungsrollen 13, die entlang der Preßstrecke 4 angeordnet sind. Bei der Doppelbandpresse 12 wird ein Laminiergut 14 von einer Zuführung 15 aus in die Doppelbandpresse 12 eingeführt. Von dort gelangt das Laminiergut 14 zu Preßstationen 16 und 17, die jeweils über zwei Druckkammern 18 bzw. 19 verfügen. Der Transport des Laminierguts 14 durch die Doppelbandpresse 12 hindurch erfolgt mit Hilfe der umlaufenden Preßbänder 3 und durch die vorhandene Vorspannung zwangsweise immer unter Druckfixierung, so daß eine stabile Laminierqualität auch in bewegtem Zustand gewährleistet bleibt.
  • Die Druckkammern 18 und 19 setzen sich jeweils aus einem Trog 20 zusammen, der zu den Preßbändern 3 hin über eine Druckkammerwandung 21 abgeschlossen ist. Innerhalb der Druckkammern 18 und 19 befindet sich ein Fluid 23, bei dem es sich vorzugsweise um Öl oder Luft handelt. Die Druckkammern 18 und 19 sind mittels Dichtungen 22 gegen Leckage abgedichtet.
  • Die Preßstationen 16 und 17 führen verschiedene Funktionen innerhalb der Doppelbandpresse 12 aus. Die Preßstation 16 dient insbesondere dazu, das Laminiergut 14 aufzuheizen und ist mit einer im Fluid 23 angeordneten Heizeinrichtung 24 versehen. Demgegenüber dient die Preßstation 17 der Abkühlung des Laminierguts 14 und ist mit einer in das Fluid 23 eingelagerten Kühlvorrichtung 25 ausgestattet. Die Wärme- und Druckübertragung in den Preßstationen 16 und 17 kann über eine separate Beheizung und Kühlung der Dichtflächen 21 zusätzlich gesteuert werden.
  • In 4 befinden sich die Preßstationen im offenen Zustand, um das Laminiergut zwischen die Druckkammern 18 bzw. 19 führen zu können.
  • Wie in 5 mittels Pfeilen 26 angedeutet ist, können die Druckkammern 18 und 19 der Preßstationen 16 und 17 in Kontakt mit den Preßbändern 3 gebracht werden. Die in den Druckkammern 18 und 19 wirkenden Drücke werden von den flexiblen Druckkammerwandungen 21 isobar auf die Preßbänder 3 im Bereich der Preßstationen übertragen. Die isobare Druckverteilung ist in 5 durch Pfeile 27 angedeutet.
  • In 6 ist eine abgewandelte Ausführungsform der Doppelbandpresse 12 dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel umfaßt jede der beiden Preßstationen 16 und 17 mehrere hintereinander angeordnete Druckkammern 28 und 29, so daß mit jedem Arbeitstakt in jedem Verfahrensschritt eine Vielzahl von zu laminierenden Stapeln parallel bearbeitet werden kann.
  • In 7 ist eine Laminieranlage 30 dargestellt, die zwei unmittelbar hintereinander angeordnete Doppelbandpressen 12 aufweist. Bei der in 7 dargestellten Laminieranlage 30 sind die Preßstationen 16 und 17 auf separate Doppelbandpressen 12 aufgeteilt. Dies dient insbesondere der Energieeinsparung, da die mit der Heizeinrichtung 24 versehene Preßstation 16 sich in einer anderen Doppelbandpresse 12 als die mit der Kühlvorrichtung 25 ausgestattete Preßstation 17 befindet. Bei der Laminieranlage 11 aus 3 und der Laminieranlage 30 aus 7 sind die Doppelbandpressen 1 und 12 jeweils über eine Transportvorrichtung 31 miteinander verbunden.
  • In den 8a und 8b ist eine abgewandelte Ausführungsform der zuvor beschriebenen Doppelbandpressen 1 und 12 dargestellt. Dabei ist im Eingangsbereich eine der Umlenkrollen 2 in Transportrichtung 5 vor der benachbarten Umlenkrolle 2 angeordnet, so daß ein Laminiergut 14 durch eine Positioniervorrichtung 32 auf das untere Preßband 3 aufgelegt werden kann.
  • Auch im Ausgangsbereich ist eine entsprechende Gestaltung denkbar, um die Entnahme des Laminiergutes 14 zu erleichtern.
  • Durch formschlüssige Mitnahmeeinrichtungen an den Umlenkrollen 2, zum Beispiel Stiftwalzen, werden die umlaufenden Preßbänder 3 registergenau bewegt. Die Taktung der Doppelbandpresse 12 erfolgt registergesteuert, so daß der Transport des Laminierguts 14 von Zone zu Zone passgenau erfolgt. Damit können definierte partielle Druckzonen-Bedingungen eingehalten werden, wenn zum Beispiel Einbettvorgänge oder Prägungen erforderlich sind.
  • Mit den Doppelbandpressen 12 und der Laminieranlage 30 lassen sich Laminierprozesse äußerst vorteilhaft gestalten. Insbesondere ergeben sich neue Möglichkeiten der Prozeßsteuerung bei der Herstellung von laminierten Kartenhalbzeugen.
  • Im Eingangs- und Ausgangsbereich der Doppelbandpressen 12 und der Laminieranlage 30 ergeben sich die für Doppelbandpressen spezifischen Vorteile. Denn der zu laminierende Folienaufbau wird im Eingangsbereich der Preßstrecke 4 kontinuierlich ansteigend einer Druck- und Wärmebelastung ausgesetzt. Der dynamische Kraftverlauf im Eingangsbereich der Preßstrecke 4 bewirkt neben einem schonenden Vorwärm- und Vordruckverlauf einen sogenannten Bügeleffekt, durch den Luft- und Gaseinschlüsse im Laminiergut 14 beseitigt werden. Dadurch wird die Laminierqualität hinsichtlich fehlerfreier, inniger Verbundqualität optimiert. Im Ausgangsbereich der Preßstrecke 4 wirkt wiederum der Bügeleffekt auf das Lamiergut 14 ein, so daß durch die Nachkühlung, verbunden mit einer Planierwirkung, Spannungseinschlüsse und Verzüge vermieden werden.
  • Die Umlenkrollen 2 können zu Heiz- und Kühlleistungen herangezogen werden.

Claims (16)

  1. Isobare Doppelbandpresse (1; 12) zum Laminieren eines Laminierguts (14) mit zwei endlos umlaufenden Preßbändern (3) mit jeweils einer Vorderseite und einer Rückseite (8), welche entlang einer Preßstrecke (4) mit ihren Vorderseiten einen Transportspalt für das Laminiergut (14) bildend in die gleiche Richtung (5) verlaufen, und desweiteren mit einer Druckeinrichtung an mindestens einem Abschnitt der Preßstrecke, mit welcher die Rückseite (8) eines ersten der beiden Preßbänder (3) entlang diesem Abschnitt der Preßstrecke (4) mit einer isobaren Preßkraft (27) beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die die isobare Preßkraft erzeugende Druckeinrichtung als ein umlaufendes Rollkissen (7) mit einer Vorder- und einer Rückseite ausgebildet ist, welches rückseitig belastet und derart elastisch ist, daß es die rückseitige Belastung als isobare Preßkraft (27) auf die Rückseite des ersten Preßbands (3) überträgt, wobei die rückseitige Belastung des umlaufenden Rollkissens (7) mittels eines Rollenbandes (6) erzeugt wird.
  2. Doppelbandpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Preßband (3) als Glieder-Band ausgebildet ist.
  3. Doppelbandpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Preßband (3) ein oberflächenprofiliertes Metallband ist.
  4. Doppelbandpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auch an anderen Abschnitten der Preßstrecke (4) eine derartige Druckeinrichtung vorgesehen ist, mit der der jeweilige Abschnitt mit einer isobaren Druckkraft beaufschlagbar ist und die eine separate, von den Preßbändern unabhängige Baugruppe bildet.
  5. Doppelbandpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rollkissen (7) als Glieder-Rollkissen ausgebildet ist.
  6. Doppelbandpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Rollkissen (7) innerhalb einer Hülle wenigstens eines der Bestandteile aus der Gruppe Pulver, Granulat, Fasermaterial und Fluid, insbesondere Öl oder Luft, enthält.
  7. Doppelbandpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rollkissen (7) aus Gummi, einem Faserwerkstoff oder einem Faserverbundwerkstoff hergestellt ist.
  8. Doppelbandpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Rollkissen (7, 18, 19) eine Heizvorrichtung (24) zum Erwärmen des Rollkissens zugeordnet ist.
  9. Doppelbandpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Rollkissen (7, 18, 19) eine Kühlvorrichtung (25) zum Kühlen des Rollkissens zugeordnet ist.
  10. Isobare Doppelbandpresse (1; 12) zum Laminieren eines Laminierguts (14) mit zwei endlos umlaufenden Preßbändern (3) mit jeweils einer Vorderseite und einer Rückseite (8), welche entlang einer Preßstrecke (4) mit ihren Vorderseiten einen Transportspalt für das Laminiergut (14) bildend in die gleiche Richtung (5) verlaufen und getaktet bewegt werden, und desweiteren mit wenigstens zwei an hintereinanderliegenden Abschnitten der Preßstrecke angeordneten Druckeinrichtungen, welche jeweils in einen offenen und einen kontaktierenden Zustand bewegbar sind und mit welchen jeweils die Rückseite (8) eines ersten der beiden Preßbänder (3) entlang dem zugehörigen Abschnitt der Preßstrecke (4) mit einer isobaren Preßkraft (27) be aufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die die isobare Preßkraft erzeugenden Druckeinrichtungen jeweils als separate, mit einem isobaren Druckmedium (23) gefüllte Druckkammer (18, 19, 28, 29) ausgebildet sind, welche preßbandseitig durch eine stationäre, flexible Druckkammerwandung (21) abgeschlossen ist, die angepaßt ist, den isobaren Druckkammerdruck (2) isobar in Richtung zum ersten Preßband (3) zu übertragen, und die Druckeinrichtungen in verschiedener Weise auf das Laminiergut (14) einwirken.
  11. Doppelbandpresse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammerwandung (21) ein dünnes Blech oder eine Gummimatte ist.
  12. Doppelbandpresse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammerwandung (21) eine Faserverbundmatte, insbesondere eine faserverstärkte Gummimatte, ist.
  13. Doppelbandpresse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammerwandung (21) durch in eine Hülle aufgenommenes Pulver, Granulat, Fasermaterial oder Fluid, insbesondere Luft oder Öl, oder eine Kombination daraus gebildet ist.
  14. Doppelbandpresse nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das isobare Druckmedium (23) ein Fluid, insbesondere Öl oder Luft, ist.
  15. Laminieranlage zum Laminieren eines Laminierguts, dadurch gekennzeichnet, daß die Laminieranlage wenigstens zwei in Transportrichtung (5) hintereinander angeordnete Doppelbandpressen (1, 12) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 aufweist.
  16. Laminieranlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine der wenigstens zwei Doppelbandpressen (1, 12) mit einer Heizvorrichtung (24) und eine andere der wenigstens zwei Doppelbandpressen (1, 12) mit einer Kühlvorrichtung (25) ausgestattet ist.
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