-
Die Erfindung betrifft eine isobare
Doppelbandpresse zum Laminieren eines Laminierguts mit zwei endlos
umlaufenden, einen Transportspalt für das Laminiergut bildenden
Preßbändern und
einer Druckeinrichtung, mit der über
die Preßbänder eine isobare
Presskraft auf das Laminiergut aufbringbar ist.
-
Bekannte Laminieranlagen arbeiten
entweder mit Einzellagenpressen, mit Etagenpressen oder mit Doppelbandpressen.
Zur Herstellung eines Kartenkörpers
für eine
Chipkarte wird bei den Einzellagenpressen ein Stapel aus mehreren übereinanderliegenden
Folien im Mehrnutzen-Format in eine Presse eingelegt und zwischen
Laminierplatten der Laminierpresse gepreßt. Im verpreßten Zustand
werden die Folien bis zur. Erweichungstemperatur der Verbindungsschichten
erhitzt und anschließend – immer noch
im verpreßten
Zustand – bis
zur Erstarrung der Verbindungsschicht abgekühlt. Anschließend kann der
fertig laminierte Folienverbund entnommen und weiterverarbeitet
werden. Beispielsweise können Chipmodule
implantiert und Einzelkarten ausgestanzt werden. Während des
Laminiervorgangs sind die Verfahrensparameter wie Temperatur, Zeit
und Druck in den Aufheiz- und
Abkühlphasen
an die thermoplastischen Eigenschaften des zu laminierenden Materials
anzupassen. Die Laminiertemperatur hängt zum Beispiel von der Erweichungstemperatur
des Laminiermaterials ab. Die Laminierzeit ist abhängig von
dem Temperaturübergangs-Quotienten
und den Dicken aller Materialien, die zwischen den beheizten Laminierplatten
der Einzellagenpresse eingespannt werden. Der Preßdruck bei
der Erhitzung muß so groß eingestellt
werden, daß die
Luft zwischen den zu laminierenden Schichten ausgepreßt wird
und die Laminierschichten durch die Haftkraft der Laminierplatten
daran gehindert werden, infolge der Erwärmung zu schrumpfen. Der Druck
während
der Abkühlung
dient dazu, den Laminierverbund herzustellen und die Oberfläche des
Laminierguts ohne Schlieren und Blasen genau an die Oberfläche der
Laminierplatten, bei denen es sich in der Regel um Hochglanzoberflächen handelt,
anzupassen. Um eine gute Qualität
des Kartenkörpers
zu erreichen, müssen
alle diese Parameter genau kontrolliert werden. Bei den Einzellagenpressen
ist eine gute Präzision
bei der Einstellung der Parameter erreichbar. Unbefriedigend sind
jedoch die begrenzten Leistungsdaten der Einzellagenpressen, da
immer nur ein Folienstapel laminiert werden kann.
-
Daher werden zur Herstellung von
Kartenkörpern
in der Regel Etagenpressen verwendet. Darin werden mehrere Folienstapel übereinander
geschichtet, wobei jeweils zwischen die Folienstapel hochglanzpolierte
Laminierbleche eingesetzt werden. Die so aufgeschichteten Stapel
werden zwischen die Heizplatten der Etagenpresse geführt. Die Heizplatten
der Etagenpresse schließen
und es wird ein druck- und temperaturgeregeltes Laminierprogramm
durchgeführt.
Da in einer solchen Etagenpresse mehrere Folienstapel übereinander
gleichzeitig gepreßt
werden, ist die Herstellung der Chipkarten mit derartigen Anlagen
erheblich effektiver und kostengünstiger
als in einer Einzellagenpresse. Andererseits ist naturgemäß durch
den viel komplexeren Schichtaufbau zwischen den Heizplatten der
Etagenpresse die erreichte Präzision
bei der Prozeßführung geringer.
Näher an
den Heizplatten liegende Folienstapel unterliegen anderen Prozeßparametern
als zentral liegende Folienstapel. Etagenpressen sind daher für prozeßkritische
Chipkartentypen nicht geeignet.
-
Eine Alternative zu den Etagenpressen
bilden die Doppelbandpressen, die bereits seit längerem in anderen Bereichen
für die
Laminierung von Laminiergut, beispielsweise in der Leiterplattenindustrie,
genutzt werden. Die Doppelbandpressen weisen zwei jeweils um Umlenkeinrichtungen
endlos umlaufende Preßbänder aus
Blech auf, welche entlang einer Preßstrecke mit ihren Vorderseiten
einen Transportspalt für
das Laminiergut bildend in die gleiche Richtung verlaufen. Außerdem weisen
Doppelbandpressen eine geeignete Druckeinrichtung auf, die die Preßbänder entlang
der Preßstrecke
mit einer Presskraft beaufschlagen, so daß die Preßbänder auf das zwischen den Preßbändern laufende
Laminiergut einen Druck ausüben.
-
Bei den Doppelbandpressen erfolgt
die Druckerhöhung
auf das zu laminierenden Material fortlaufend an der Eintrittsöffnung der
Doppelbandpresse. Dadurch wird der sogenannte Bügeleffekt bewirkt, durch den
Luft oder Gaseinschlüsse
schonend aus den Materialien entfernt und eine innige, fehlerstellenfreie
Verbindung erreicht werden kann.
-
Doppelbandpressen können entweder
nach dem isochoren oder nach dem isobaren Druckprinzip arbeiten.
-
Bei den isochoren Doppelbandpressen
werden die Preßbänder mittels
eines feststehenden Rollenteppichs formschlüssig auf einem konstanten Spaltabstand
gehalten. Schwankungen in der Dicke des zu laminierenden Materials
bewirken somit Änderungen
des Preßdrucks
auf das Material. Der Laminierdruck erhöht sich, wenn das Material
dicker als der Spaltabstand zwischen den Preßbändern ist und wird zu Null,
wenn das Material den Laminierspalt nicht ausfüllt. Da Dickenschwankungen
im Material somit zu starken Unregelmäßigkeiten der Laminierung führen, ist
dieses Verfahren für
die Laminierung von Kartenkörper-Halbzeugen
für die
Chipkartenfertigung ungeeignet.
-
Bei den isobaren Doppelbandpressen
befindet sich die Preßstrecke
im Inneren einer mit Öl
oder Luft gefüllten
Druckkammer. Die nebeneinander verlaufenden Preßbänder werden dabei durch in
der Wand der Druckkammer angeordnete Dichtungen hinein- und hinausgeführt. Derartige
Doppel bandpressen werden beispielsweise von der Firma HYMMEN unter
der Bezeichnung „IsoPress" angeboten.
-
Die bekannten Isobaren Doppelbandpressen können nicht
ohne weiteres zur Laminierung von Kartenkörper-Halbzeugen verwendet werden.
Da zur Laminierung von Folien für
Kartenkörper-Halbzeuge
ein hoher Druck erforderlich ist, werden beim Pressen mit Luftdruckpolstern
sehr teure und energieaufwendige Spezialkompressoren benötigt. Das
Erzeugen des nötigen
Drucks mit Hilfe von Öl
hat dagegen den Nachteil, daß laufende
geringe Ölmengen
in den Zwischenraum zwischen den Preßbändern freigesetzt werden können, so
daß die
Gefahr der Verunreinigung des Kartenmaterials mit Öl besteht.
Um das Material während
des Laminiervorgangs auf die Laminiertemperatur zu bringen, wird
Wärme durch
Aufheizen der Luft oder des Öls
in der Druckkammer auf die Preßbänder übertragen.
Bei den luftgestützten Doppelbandpressen
ergeben sich wegen der hohen Leckströmung erhebliche Energieverluste.
Zusätzlich muß die Luft
in der Druckkammer ständig
in einem stark turbulenten Zustand gehalten werden, um eine gute
Wärmeübertragung
zu gewährleisten.
-
Es sind daher Versuche unternommen
worden, die Vorteile einer Doppelbandpresse mit den Vorzügen der
Stapelpressen zu kombinieren. Aus der
US
5,145,548 ist beispielsweise eine Doppelbandpresse bekannt,
die entlang der Transportstrecke eine Vielzahl von Stapelpressen
aufweist, welche rückseitig
auf die metallenen Transportbänder
wirken und diese gegeneinander pressen. Am Eingang der bekannten
Doppelbandpresse wird eine Deckfolie auf Kartenrohlinge aufgewalzt
und die Kartenrohlinge zusammen mit der Deckfolie intermittierend
zwischen die einzelnen Stapelpressen transportiert. Die Temperatur
der aufeinander folgenden Stapelpressen ist jeweils so eingestellt,
daß das
zwischen den Transportbändern
laufende Laminiergut zunächst von
Stapelpresse zu Stapelpresse weiter fortschreitend aufgeheizt und
dann abgekühlt
wird. Um Unebenheiten der metallenen Transportbänder und der Preßplatten
der Stapelpressen auszugleichen, ist zwischen den Transportbändern und
den Preßplatten ein
stationäres
Teflonband vorgesehen, das gleichzeitig ein Anhaften der Preßplatten
an den Transportbändern
verhindert.
-
Ein Nachteil dieser Vorrichtung besteht
darin, daß das
zwischen den Pressplatten der Stapelpressen und den Transportbändern vorgesehene Teflonband
lediglich Unebenheiten ausgleicht. Insbesondere geht durch die Integration
der Stapelpressen in die Doppelbandpresse die Eigenschaft der Isobaren,
d. h. über
die gesamte Druckfläche
identischen Druckverteilung verloren. Denn zum Beispiel durch Justierungenauigkeiten
der Preßplatten
können
die Preßkräfte an gegenüberliegenden
Rändern
der Platten stark voneinander abweichen.
-
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine betriebssichere isobare
Doppelbandpresse zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch eine Doppelbandpresse
mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs gelöst.
In davon abhängigen
Ansprüchen
sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
angegeben.
-
Auch bei der erfindungsgemäßen Doppelbandpresse
wird eine isobare Presskraft auf das Preßband mit Hilfe mindestens
einer auf die Rückseite
des Preßbands
wirkenden Druckeinrichtung aufgebracht. Die die isobare Presskraft
erzeugende Druckeinrichtung bildet jedoch eine separate von den Preßbändern unabhängige Baugruppe.
Ein kompliziertes und dichtungsproblematisches Ein- und Ausführen der
Preßbänder in
die isobare Druckeinrichtung kann dadurch entfallen. Die Verschmutzung
des Laminierguts durch Leckagefluid wird vermieden. Die Preßbänder haben
nur noch Transport- und isobare Druckübertragungsfunktion.
-
Gemäß einer ersten Ausführungsform
ist die die Isobare Druckkraft erzeugende Druckeinrichtung als ein
umlaufendes Rollkissen ausgebildet, welches rückseitig belastet und derart
elastisch ist, daß es
die rückseitige
Belastung vorderseitig als Isobare Presskraft auf das Preßband überträgt. Das
Rollkissen kann nach Art eines Schlauchs in sich geschlossen sein
oder segmentiert als Glieder-Rollkissen ausgeführt sein. Letztere Variante
erleichtert und verbilligt den Austausch defekter Rollkissenabschnitte.
-
Das Rollkissen kann im einfachsten
Fall aus weichelastischem Gummi oder aber aus einer mit einem Fluid,
Pulver oder Granulat gefüllten
Hülle oder einem
Körper
aus einem Fasermaterial mit oder ohne Hülle bestehen. Durch ein derartiges
Polsterelement wird die auf den Preßbändern lastende Presskraft über die
gesamte Belastungsfläche
gleichmäßig verteilt.
Es ergeben sich daher Druckvorläufe,
die sonst nur mit Isobaren Doppelbandpressen erzielt werden können. Im
Gegensatz zu den herkömmlichen
Isobaren Doppelbandpressen weisen die erfindungsgemäßen Doppelbandpressen
jedoch keine Leckageprobleme auf, da das Fluid, Pulver, Granulat
oder Fasermaterial in einer gegenüber den Preßbändern abgeschlossenen Hülle enthalten
ist und die Verwendung von reinem Gummi, Fasern oder Faserverbundmaterial
grundsätzlich
nicht zu Leckageprobleme führt.
-
Bei einer zweiten Ausführungsform
ist die die Isobare Presskraft erzeugende Druckeinrichtung als mit
einem Isobaren Druckmedium, insbesondere einem Fluid wie Öl und Luft,
gefüllte
Druckkammer ausgebildet, welche gegenüber dem Preßband durch eine stationäre, flexible
Druckkammerwandung abgeschlossen ist. Diese Druckkammerwandung ist
so angepaßt,
daß sie
den Isobaren Druckkammerdruck isobar zum Preßband weiterleitet.
-
Eine derartige Doppelbandpresse zeichnet sich
durch besondere Zuverlässigkeit
aus. Denn zum Einsatz kommen mechanisch robuste Einzelpressstationen.
Außerdem
ist das für
die Druckverteilung sorgende Fluid in den stationären Druckkammern
zuverlässig
eingeschlossen, so daß nicht
die Gefahr besteht, daß das
Fluid aus den Druckkammern austreten und in den Zwischenraum zwischen
die Preßbänder gelangen
kann. Schließlich
kann diese Art der isobaren Doppelbandpresse intermittierend betrieben
werden, so daß in
den stationären
Zonen Laminierparameter wie Druck, Temperatur und Verweilzeit produktbezogen
optimal steuerbar sind.
-
Die flexible Druckkammerwandung kann wiederum
im einfachsten Fall als Gummimatte oder als dünnes Blech ausgebildet sein.
Bevorzugt wird eine Faserverbundmatte, insbesondere faserverstärkte Gummimatte.
Aber auch der Einsatz von in einer Hülle aufgenommem Pulver, Granulat,
Fasermaterial oder Fluid, insbesondere Öl oder Luft, oder eine Kombination
aus ein oder mehreren dieser Materialien, beispielsweise eine Feststoff-Flüssigkeit-Suspension, ist auch
für die
Zwecke dieser zweiten Ausführungsform
der Erfindung denkbar.
-
Darüberhinaus bieten die isobaren
Doppelbandpressen gemäß den beiden
vorgenannten Ausführungsformen
gegenüber
den bekannten isobaren Doppelbandpressen den Vorteil, daß die Preßbänder leicht
austauschbar sind, da für
deren Austausch keine Dichtungen zu öffnen und zu schließen sind.
-
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung können
die endlosen Preßbänder als
Glieder-Bänder
ausgebildet sein. Dadurch wird es möglich, einzelne schadhafte
Bandglieder auszutauschen. Dies ist besonders dann von Vorteil,
wenn die Preßbänder oberflächenprofiliert
sind, indem darin beispielsweise Prägestrukturen ausgebildet sind,
mit denen Reliefs trukturen in die Oberfläche der zu laminierenden Karten
geprägt
werden sollen.
-
Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand
der beigefügten
Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
-
1 einen
Querschnitt durch eine Doppelbandpresse, die mit einem umlaufenden
Rollkissen ausgestattet ist;
-
2 einen
Querschnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform der Doppelbandpresse aus 1;
-
3 einen
Querschnitt durch eine Laminieranlage, die zwei Doppelbandpressen
umfaßt;
-
4 einen
Querschnitt durch eine Doppelbandpresse mit stationären Einzelpressen;
-
5 die
Doppelbandpresse aus 4 mit geschlossenen
Pressen;
-
6 ein
abgewandeltes Ausführungsbeispiel
der Doppelbandpressen aus 4 und 5;
-
7 einen
Querschnitt durch eine Laminieranlage mit zwei hintereinander geschalteten Doppelbandpressen;
und
-
8a und 8b eine Querschnittsansicht
und eine Aufsicht auf eine besondere Ausgestaltung für die Zuführung des
Laminierguts.
-
1 zeigt
einen Querschnitt durch eine Doppelbandpresse 1 gemäß einer
ersten Ausführungsform.
Die Doppelbandpresse 1 weist Umlenkrollen 2 auf,
um die jeweils zwei endlose Preßbänder 3 umlaufen.
Bei dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel
der Doppelbandpresse 1 laufen die Preßbänder 3 entlang einer
Preßstrecke 4 mit
gleicher Lineargeschwindigkeit in die gleiche Transportrichtung 5 nebeneinander
her und definieren dadurch einen Transportspalt für das zu
laminierende Gut 14. Im Bereich der Preßstrecke 4 sind zwei
auf Rollenbändern 6 laufende
Rollkissen 7 angeordnet, die entlang der Preßstrecke 4 jeweils
an den Rückseiten 8 der
Preßbänder 3 anliegen.
Die Rollkissen 7 bewegen sich entlang der Preßstrecke 4 mit
der gleichen Lineargeschwindigkeit wie die Preßbänder 3, so daß keine
Relativbewegungen zwischen den Rollkissen 7 und den Preßbändern 3 auftreten.
Die zum Andrücken
der Rollkissen 7 an die Preßbänder 3 notwendige
Preßkraft
wird von den Rollenbändern 6 aufgebracht.
-
Das Rollkissen 7 selbst
umschließt
ein gasförmiges
oder flüssiges
Medium zur Druckübertragung.
Als Material für
die Hülle
des Rollkissens 7 wird ein flexibler, eventuell mit einem
Gewebe verstärkter Werkstoff,
zum Beispiel Gummi, verwendet. Alternativ kann als Medium innerhalb
der flexiblen Hülle
ein Gemenge aus Flüssigkeit
mit Feststoffen, zum Beispiel Pulver oder Granulat, verwendet. Vorzugsweise handelt
es sich bei der Flüssigkeit
um eine hochviskose Flüssigkeit.
In gleicher Weise besteht die Möglichkeit,
das Rollkissen 7 nur mit Pulver oder Granulat zu füllen. Weiterhin
ist denkbar, das Rollkissen als Polsterband aus Gummi oder aus einem
flexiblen Faserverbundwerkstoff, insbesondere als faserverstärktes Gummiband,
oder als reines Fasergewebe herzustellen. Hierbei können wärme- und
druckfeste Fasern, zum Beispiel Carbonfasern oder Glasfasern, mit
wärmeleitenden
Fasern kombiniert werden. Bei den wärmeleitenden Fasern kann es
sich beispielsweise um metallische Fasern aus Al oder Cu handeln.
Aus dem Faserverbundwerkstoff kann ein Endlos-Polsterband geformt
werden, das als Rollkissen 7 innerhalb der Preßbänder 3 in
der Doppelbandpresse 1 geführt wird.
-
Statt des durchgehenden Rollkissens 7 können auch
miteinander verkettete Einzel-Druckkissen zu einem Glieder-Rollkissen
zusammengesetzt werden.
-
Die Preßbänder 3 werden bevorzugt
als Blechbänder
ausgeführt.
Es besteht die Möglichkeit, die
Preßbänder 3 als
Glieder-Bänder
auszugestalten. Die einzelnen Blechglieder des Glieder-Bands sind
dann separat austauschbar. Dies ist von Vorteil, wenn in das Laminiergut
mit Hilfe von Prägestrukturen
in den Preßbändern 3 Profilierungen
eingebracht werden müssen.
Bei der Laminierung von Chipkarten wird eine sehr große Anzahl
von Negativformen auf den Preßbändern 3 benötigt, da
die Negativformen im Mehrnutzen-Format,
zum Beispiel 48 Nutzen pro Bogen, auf der gesamten Länge des
Preßbands 3 benötigt werden.
Die Herstellung der Negativformen ist aber selbst nur mit einer
bestimmten Ausbeute möglich,
so daß es
praktisch kaum möglich
ist, ein komplett fehlerfreies durchgängiges Preßband 3 zu erzeugen.
Wenn dagegen einzelne Blechzonen austauschbar sind, können beschädigte oder
fehlerhaft gefertigte Zonen des Preßbands 3 auf einfache
Weise ausgetauscht werden.
-
Die für die Laminierung erforderliche
Wärmezufuhr
oder Wärmeabfuhr
wird entweder über
das Druckmedium im Rollkissen 7 bewerkstelligt oder über eine
separate Beheizung oder Kühlung
des Rollkissens oder der Umlenkrollen 2.
-
In 2 ist
eine Weiterbildung der Doppelbandpresse 1 schematisch dargestellt.
Die Doppelbandpresse 1 zeichnet sich dadurch aus, daß im Inneren
der Preßbänder 3 jeweils
zwei Rollenbänder 6 und
Rollkissen 7 angeordnet sind. Die Rollenbänder 6 und
Rollkissen 7 befinden sich jeweils in einer Heizzone 9 und
einer Kühlzone 10.
-
Von besonderem Vorteil ist es, wenn
die Heizzone 9 und die Kühlzone 10 in zwei
separaten Doppelbandpressen 1 angeordnet werden. Eine entsprechend
gestaltete Laminieranlage 11 ist in 3 schematisch dargestellt. Dort sind
zwei Doppelbandpressen 1 unmittelbar hintereinander angeordnet. Die
in Transportrichtung 5 erste Doppelbandpresse 1 ist
mit in Heizzonen 9 angeordneten Rollkissen 7 versehen,
während
die in Transportrichtung 5 zweite Doppelbandpresse 1 mit
Rollkissen 7 versehen ist, die in der Kühlzone 10 angeordnet
sind.
-
4 zeigt
einen Querschnitt durch eine Doppelbandpresse 12 gemäß einer
zweiten Ausführungsform,
die ebenso wie die in den 1 bis 3 dargestellten Doppelbandpressen 1 Umlenkrollen 2 aufweist,
um die die Preßbänder 3 umlaufen.
Aus 4 ist erkennbar,
daß die
Preßbänder 3 entlang
der Preßstrecke 4 im
Abstand zueinander nebeneinander verlaufen. Für die Einhaltung des Abstands
sorgen insbesondere Führungsrollen 13,
die entlang der Preßstrecke 4 angeordnet
sind. Bei der Doppelbandpresse 12 wird ein Laminiergut 14 von
einer Zuführung 15 aus
in die Doppelbandpresse 1 eingeführt. Von dort gelangt das Laminiergut 14 zu
Preßstationen 16 und 17,
die jeweils über
zwei Druckkammern 18 bzw. 19 verfügen. Der
Transport des Laminierguts 14 durch die Doppelbandpresse 12 hindurch
erfolgt mit Hilfe der umlaufenden Preßbänder 3 und durch die
vorhandene Vorspannung zwangsweise immer unter Druckfixierung, so
daß eine
stabile Laminierqualität
auch in bewegtem Zustand gewährleistet bleibt.
-
Die Druckkammern 18 und 19 setzen
sich jeweils aus einem Trog 20 zusammen, der zu den Preßbändern 3 hin über eine
Druckkammerwandung 21 abgeschlossen ist. Innerhalb der
Druckkammern 18 und 19 befindet sich ein Fluid 23,
bei dem es sich vorzugsweise um Öl
oder Luft handelt. Die Druckkammern 18 und 19 sind
mittels Dichtungen 22 gegen Leckage abgedichtet.
-
Die Preßstationen 16 und 17 führen verschiedene
Funktionen innerhalb der Doppelbandpresse 12 aus. Die Preßstation 16 dient
insbesondere dazu, das Laminiergut 14 aufzuheizen und ist
mit einer im Fluid 23 angeordneten Heizeinrichtung 24 versehen.
Demgegenüber
dient die Preßstation 17 der
Abkühlung
des Laminierguts 14 und ist mit einer in das Fluid 23 eingelagerten
Kühlvorrichtung 25 ausgestattet.
Die Wärme-
und Druckübertragung
in den Preßstationen 16 und 17 kann über eine
separate Beheizung und Kühlung
der Dichtflächen 21 zusätzlich gesteuert
werden.
-
In 4 befinden
sich die Preßstationen
im offenen Zustand, um das Laminiergut zwischen die Druckkammern 18 bzw. 19 führen zu
können.
-
Wie in 5 mittels
Pfeilen 26 angedeutet ist, können die Druckkammern 18 und 19 der
Preßstationen 16 und 17 in
Kontakt mit den Preßbändern 3 gebracht
werden. Die in den Druckkammern 18 und 19 wirkenden
Drücke
werden von den flexiblen Druckkammerwandungen 21 isobar
auf die Preßbänder 3 im
Bereich der Preßstationen übertragen.
Die Isobare Druckverteilung ist in 5 durch
Pfeile 27 angedeutet.
-
In 6 ist
eine abgewandelte Ausführungsform
der Doppelbandpresse 12 dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
umfaßt
jede der beiden Preßstationen 16 und 17 mehrere
hintereinander angeordnete Druckkammern 28 und 29,
so daß mit
jedem Arbeitstakt in jedem Verfahrensschritt eine Vielzahl von zu
laminierenden Stapeln parallel bearbeitet werden kann.
-
In 7 ist
eine Laminieranlage 30 dargestellt, die zwei unmittelbar
hintereinander angeordnete Doppelbandpressen 12 aufweist.
Bei der in 7 dargestellten
Laminieranlage 30 sind die Preßstationen 16 und 17 auf
separate Doppelbandpressen 12 aufgeteilt. Dies dient insbesondere
der Energieeinsparung, da die mit der Heizeinrichtung 24 versehene Preßstation 16 sich
in einer anderen Doppelbandpresse 12 als die mit der Kühlvorrichtung 25 ausgestattete
Preßstation 17 befindet.
Bei der Laminieranlage 11 aus 3 und der Laminieranlage 30 aus 7 sind die Doppelbandpressen 1 und 12 jeweils über eine
Transportvorrichtung 31 miteinander verbunden.
-
In den 8a und 8b ist eine abgewandelte Ausführungsform
der zuvor beschriebenen Doppelbandpressen 1 und 12 dargestellt.
Dabei ist im Eingangsbereich eine der Umlenkrollen 2 in
Transportrichtung 5 vor der benachbarten Umlenkrolle 2 angeordnet,
so daß ein
Laminiergut 14 durch eine Positioniervorrichtung 32 auf
das untere Preßband 3 aufgelegt
werden kann.
-
Auch im Ausgangsbereich ist eine
entsprechende Gestaltung denkbar, um die Entnahme des Laminiergutes 14 zu
erleichtern.
-
Durch formschlüssige Mitnahmeeinrichtungen
an den Umlaufrollen 2, zum Beispiel Stiftwalzen, werden
die umlaufenden Preßbänder 3 registergenau
bewegt. Die Taktung der Doppelbandpresse 12 erfolgt registergesteuert,
so daß der
Transport des Laminierguts 14 von Zone zu Zone passgenau
erfolgt. Damit können
definierte partielle Druckzonen-Bedingungen eingehalten werden,
wenn zum Beispiel Einbettvorgänge
oder Prägungen
erforderlich sind.
-
Mit den Doppelbandpressen 12 und
der Laminieranlage 30 lassen sich Laminierprozesse äußerst vorteilhaft
gestalten. Insbesondere ergeben sich neue Möglichkeiten der Prozeßsteuerung
bei der Herstellung von laminierten Kartenhalbzeugen.
-
Im Eingangs- und Ausgangsbereich
der Doppelbandpressen 12 und der Laminieranlage 30 ergeben
sich die für
Doppelbandpressen spezifischen Vorteile. Denn der zu laminierende
Folienaufbau wird im Eingangsbereich der Preßstrecke 4 kontinuierlich
ansteigend einer Druck- und Wärmebelastung
ausgesetzt. Der dynamische Kraftverlauf im Eingangsbereich der Preßstrecke 4 bewirkt
neben einem schonenden Vorwärm-
und Vordruckverlauf einen sogenannten Bügeleffekt, durch den Luft-
und Gaseinschlüsse
im Laminiergut 14 beseitigt werden. Dadurch wird die Laminierqualität hinsichtlich
fehlerfreier, inniger Verbundqualität optimiert. Im Ausgangsbereich
der Preßstrecke 4 wirkt
wiederum der Bügeleffekt
auf das Lamiergut 14 ein, so daß durch die Nachkühlung, verbunden
mit einer Planierwirkung, Spannungseinschlüsse und Verzüge vermieden
werden.
-
Die Umlenkrollen 12 können zu
Heiz- und Kühlleistungen
herangezogen werden.
-
- 1
- Doppelbandpresse
- 2
- Umlenkrolle
- 3
- Preßband
- 4
- Preßstrecke
- 5
- Transportrichtung
- 6
- Rollenband
- 7
- Rollkissen
- 8
- Rückseite
des Preßbands 3
- 9
- Heizzone
- 10
- Kühlzone
- 11
- Laminieranlage
- 12
- Doppelbandpresse
- 13
- Führungsrollen
- 14
- Laminiergut
- 15
- Zuführung
- 16
- Pressstation
- 17
- Pressstation
- 18
- Druckkammer
- 19
- Druckkammer
- 20
- Trog
- 21
- Druckkammerwandung 22 Dichtung
- 23
- isobares
Druckmedium; Fluid
- 24
- Heizvorrichtung
- 25
- Kühlvorrichtung
- 26
- Pfeil
(Schließrichtung)
- 27
- Pfeil
(isobare Presskraft)
- 28
- Druckkammer
- 29
- Druckkammer
- 30
- Laminieranlage
- 31
- Transportvorrichtung
- 32
- Positioniervorrichtung