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Die Erfindung betrifft eine pharmazeutische
Formulierung mit verzögerter
Wirkstofffreisetzung, die 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methylpropyl)phenol
oder eines seiner pharmzeutisch akzeptablen Salze in einer Matrix
enthält.
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3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol
ist aus der
EP 0 693
475 B1 als ein analgetisch wirksames Arzneimittel bekannt
und kann oral appliziert werden. Die üblichen Formulierungen für die orale Verabreichung
von 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol führen zu
einer raschen Freisetzung des Wirkstoffs im Gastrointestinaltrakt,
so daß seine
analgetische Wirkung schnell einsetzt. Zugleich beobachtet man ein
rasches Abklingen der Wirkung. Somit erfordert die Behandlung starker
chronischer Schmerzen mit 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methylpropyl)phenol
bislang die Verabreichung des Arzneimittels in relativ kurzen Abständen, beispielsweise
vier- bis sechsmal täglich,
um so eine ausreichende Wirkstoffkonzentration im Blutplasma des
Patienten zu gewährleisten.
Die Notwendigkeit einer häufigen
Dosierung führt
jedoch leicht zu Fehlern bei der Einnahme sowie zu unerwünschten
Plasmakonzentrationsschwankungen, was der Patientencompliance und
dem therapeutischen Nutzen abträglich
ist, insbesondere bei der Behandlung chronischer Schmerzzustände. Eine
pharmazeutische Darreichungsform mit verzögerter Freisetzung (Retardformulierung) für die orale
Applikation des Wirkstoffs 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methylpropyl)phenol
ist daher wünschenswert.
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Im Stand der Technik sind allgemein
Retardformulierungen für
eine große
Zahl verschiedener Wirkstoffe bekannt. Übliche Retardierungsformen
sind u.a. Überzugsretardierungen
und Matrixretardierungen.
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Im Falle von Überzugsretardierungen, wie
sie z.B. in der
DE
36 25 458 A1 beschrieben sind, wird der einen Wirkstoff
enthaltende Kern einer pharmazeutischen Zusammensetzung mit einem
die Freisetzung des Wirkstoffs verzögernden Überzug aus einem oder mehreren
hydrophilen und/oder hydrophoben Polymeren versehen.
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Bei Matrixretardierungen ist der
Wirkstoff in einer aus einem oder mehreren Trägermaterialien gebildeten Matrix
enthalten, welche die Freisetzung des Wirkstoffs steuert. So offenbart
beispielsweise die
DE
33 09 516 A1 ein Verfahren zur Herstellung von Matrixformulierungen
mit Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) als Trägermaterial und zum Teil verzögerter Freisetzung
des Wirkstoffs, wobei das Trägermaterial
nicht mehr als ein Drittel des Gewichts der Formulierung ausmacht
und aus mindestens einer Hydroxypropylmethylcellulose besteht, die
einen Methoxygehalt von 16–24
Gew.-%, einen Hydroxypropylgehalt von 4–32 Gew.-% und ein zahlenmäßig durchschnittliches
Molekulargewicht von mindestens 50.000 aufweist. Die in der
DE 33 09 516 A1 offenbarten
Formulierungen enthalten HPMCs mit Viskositäten (in 2 gew.-%iger wäßriger Lösung bei 20 °C) zwischen
15 und 30.000 cPs (15 bis 30.000 mPa·s). Ein vom pH-Wert des Auflösungsmediums
unabhängiges
Freisetzungsverhalten wird in der
DE 33 09 516 A1 nicht offenbart.
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Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol
enthaltende pharmazeutische Formulierung mit verzögerter Wirkstofffreisetzung
bereitzustellen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch
eine pharmazeutische Formulierung mit verzögerter Freisetzung, die 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methylpropyl)phenol
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon in einer Matrix mit
verzögerter
Wirkstofftreisetzung enthält,
wobei die Matrix 1 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 80 Gew.-%, eines
oder mehrerer hydrophiler oder hydrophober Polymere als pharmazeutisch
annehmbaren Matrixbildner enthält
und in vitro die folgende Freisetzungsgeschwindigkeit aufweist,
gemessen unter Anwendung der Ph. Eur. Paddle Method bei 75 U/min
in einem Puffer (gemäß Ph. Eur.)
bei einem pH-Wert von 6,8 bei 37 °C
und unter UV-spektrometrischer Detektion:
3–35 Gew.-% 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol
(bezogen auf 100 Gew.-% Wirkstoff) nach 0,5 Stunden freigesetzt,
5–50 Gew.-%
3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol nach 1 Stunde
freigesetzt,
10–75
Gew.-% 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol nach 2
Stunden freigesetzt,
15–82
Gew.-% 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol nach 3
Stunden freigesetzt,
30–97
Gew.-% 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol nach 6
Stunden freigesetzt,
mehr als 50 Gew.-% 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methylpropyl)phenol
nach 12 Stunden freigesetzt,
mehr als 70 Gew.-% 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methylpropyl)phenol
nach 18 Stunden freigesetzt,
mehr als 80 Gew.-% 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methylpropyl)phenol
nach 24 Stunden freigesetzt.
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Es hat sich überraschend gezeigt, daß die erfindungsgemäße Formulierung
den Wirkstoff 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol
bei oraler Verabreichung verzögert
freisetzt und sich somit für
eine Verabreichung im Abstand von mindestens 12 Stunden eignet.
Die erfindungsgemäße Formulierung
erlaubt demnach eine Schmerztherapie, in deren Verlauf das Analgetikum
3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol nur noch einmal
täglich,
z.B. im Abstand von 24 h, oder zweimal täglich, vorzugsweise im Abstand von
12 Stunden, verabreicht werden muß, um eine ausreichende Plasmakonzentration
des Wirkstoffs zu gewährleisten.
Eine entsprechende Wirkdauer und die Aufrechterhaltung ausreichender
Blutplasma-Spiegel wird durch Simulationsstudien und experimentelle
Untersuchungen belegt.
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Besonders überraschend ist dabei, daß die erfindungsgemäße Formulierung
nicht nur aufgrund der verzögerten
Freisetzung eine langandauerde therapeutische Wirksamkeit über einen
relativ langen Zeitraum (mindestens 12 Stunden) gewährleistet,
sondern zugleich bei der ersten Einnahme des Arzneimittels ein rasches
Anfluten des Wirkstoffs im Plasma ermöglicht, was zu einer raschen
Schmerzlinderung beim Patienten führt ("rapid onset"). Damit kann bei Verabreichung der
erfindungsgemäßen Formulierung
an einen Schmerzpatienten dessen Schmerz rasch gelindert werden,
ohne daß die
analgetische Wirkung ebenso rasch wieder nachlassen würde. Die
erfindungsgemäße Formulierung
vereinigt damit Eigenschaften einer Formulierung mit sofortiger
Wirkstofftreisetzung – schnelle
Linderung des Schmerzes durch ausreichend hohe Wirkstoffkonzentration
kurz nach Gabe des Arzneimittels – mit Eigenschaften einer Formulierung
mit verzögerter
Freisetzung – langandauernde
analgetische Wirkung aufgrund eines ausreichend hohen Wirkstoffspiegels über längere Zeit.
Der Schmerzpatient kann somit durch Einnahme des Analgetikums in
der erfindungsgemäßen Formulierung
seine Schmerzen wirksam akut bekämpfen
und zugleich ohne weitere Maßnahmen
und lediglich durch regelmäßige Einnahme
im Abstand von 12 (oder 24) Stunden effektiv über einen längeren Zeitraum therapieren.
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Der Wirkstoff der erfindungsgemäßen Formulierung
ist in einer Matrix mit verzögerter
Freisetzung enthalten. Es ist jedoch auch denkbar, daß der Wirkstoff
in einer Matrix mit üblichem
Freisetzungsverhalten enthalten ist und die verzögerte Freisetzung durch eine Überzugsretardierung
erreicht wird.
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Bei einer weiteren Möglichkeit
wird das verzögerte
Freisetzungsverhalten durch ein osmotisch getriebenes Freisetzungssystem
erreicht.
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Für
den Fall, daß die
erfindungsgemäße Formulierung
eine Matrix mit verzögerter
Freisetzung enthält, weist
die Matrix 1–80
Gew.-% eines oder mehrerer hydrophiler oder hydrophober Polymere
als pharmazeutisch annehmbare Matrixbildner auf, beispielsweise
Gummis, Celluloseether, Celluloseester, Acrylharze, von Proteinen
abgeleitete Materialien, Fette, Wachse, Fettalkohole oder Fettsäureester.
Bei der Verwendung hydrophiler Polymere als Matrixbildner ist es
bevorzugt, daß die
Matrix 5 bis 80 Gew.% Matrixbildner aufweist.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist eine pharmazeutische Formulierung, die 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methylpropyl)phenol
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon in einer Matrix mit
verzögerter
Wirkstofffreisetzung enthält,
wobei die Matrix 1 bis 80 Gew.-%, insbesondere 5 bis 80 Gew.-%,
eines oder mehrerer hydrophiler oder hydrophober Polymeren als pharmazeutisch
annehmbaren Matrixbildner enthält
und die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie als pharmazeutisch annehmbaren
Matrixbildner Celluloseether und/oder Celluloseester aufweist, der/die
in einer 2 gew.-% wäßrigen Lösung bei
20 °C eine Viskosität von 3.000
bis 150.000 mPa·s
aufweist/aufweisen. (Die Viskositätsbestimmung erfolgt dabei
mittels Kapillar-Viskosimetrie nach Pharm. Eu.). Die Zusammensetzungen
weisen das oben angegebene erfindungsgemäße Freisetzungsprofil auf.
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Vorzugsweise werden als pharmazeutisch
akzeptable Matrixbildner Celluloseether und/oder Celluloseester
eingesetzt, die in einer 2 gew.-%igen wäßrigen Lösung bei 20° C eine Viskosität zwischen
10.000, insbesondere 50.000 mPa·s, und 150.000 mPa·s besitzen.
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Besonders geeignete pharmazeutisch
akzeptable Matrixbildner sind ausgewählt aus der Gruppe der Hydroxypropylmethylcellulosen
(HPMC), Hydroxyethylcellulosen, Hydroxypropylcellulosen (HPC), Methylcellulosen,
Ethylcellulosen und Carboxymethylcellulosen und sind insbesondere
ausgewählt
aus der Gruppe der HPMCs, Hydroxyethylcellulosen und HPCs. Am meisten
bevorzugt sind HPMCs mit einer Viskosität von ca. 100.000 mPa·s, gemessen
in einer 2 gew.-%igen wäßrigen Lösung bei
20° C.
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Der Wirkstoff 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol
kann als solches, d.h. als freie Base, aber auch in Form eines pharmazeutisch
akzeptablen Salzes, beispielsweise als Hydrochlorid, vorliegen.
Die Herstellung der freien Base ist aus der
EP 0 693 475 A1 bekannt.
Soweit in der
EP 0
693 475 A1 nicht auch die Herstellung pharmazeutisch annehmbarer
Salze – wie
des Hydrochlorids – offenbart
ist, sind diese mittels im Stand der Technik allgemein bekannter
Verfahren ausgehend von der freien Base erhältlich.
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3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol
weist zwei Asymmetriezentren auf, so daß die Verbindung in Form von
vier verschiedenen Stereoisomeren vorliegen kann. In der erfindungsgemäßen Formulierung
kann 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol als Gemisch
aller vier Diastereomeren in beliebigem Mischungsverhältnis, aber
auch als Gemisch von zwei oder drei der vier Stereoisomeren oder
in stereoisomerenreiner Form vorliegen. Bevorzugte Stereoisomeren
sind hierbei (+)-(1S,2S)-3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol
und (–)-(1R,2R)-3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol,
die in der erfindungsgemäßen Formulierung
als Gemisch, insbesondere als 1:1-Gemisch (Racemat), oder besonders bevorzugt
in isomerenreiner Form vorliegen können. Unter "Wirkstoff" ist daher für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol
als Mischung verschiedener seiner Stereoisomeren oder als eines
seiner reinen Stereoisomeren, jeweils als freie Base oder in Form
eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes, zu verstehen.
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In den erfindungsgemäßen Arzneimitteln
liegt der verzögert
freizusetzende Wirkstoffgehalt vorzugsweise zwischen 0,5 und 85
Gew.-% und der Gehalt an pharmazeutisch akzeptablem Matrixbildner
zwischen 8 und 40 Gew.-%. Besonders bevorzugt sind Arzneimittel
mit einem verzögert
freizusetzenden Wirkstoffgehalt zwischen 3 und 70 Gew.-%, insbesondere
zwischen 8 und 66 Gew.-%, und einem Gehalt an pharmazeutisch akzeptablem
Matrixbildner zwischen 10 und 35 Gew.-%, insbesondere zwischen 10
und 30 Gew.-%. Wird als Wirkstoff das enantiomerenreine (+)-(1S,2S)-3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol
(oder ein Gemisch der (+)- und
(–)-Enantiomeren
mit großem Überschuß des (+)-Enantiomeren)
verwendet, ist es besonders bevorzugt, daß der Wirkstoffgehalt an der
unteren Grenze liegt, d.h. zwischen 0,5 und 25 Gew.-% (bezogen auf
das Gesamtgewicht). Wird als Wirkstoff das enantiomerenreine (–)-(1R,2R)-3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol
(oder ein Gemisch der (+)- und (–)-Enantiomeren mit großem Überschuß des (–)-Enantiomeren)
verwendet, ist es besonders bevorzugt, daß der Wirkstoffgehalt zwischen
16 und 66 Gew.-% liegt.
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Weitere Bestandteile der Matrix der
erfindungsgemäßen Formulierung
können
ggf. verdauliche langkettige (d.h. mit 8 bis 50 C-Atomen, bevorzugt
12 bis 40 C-Atomen) unsubstiuierte oder substituierte Kohlenwasserstoffe,
wie z.B. Fettalkohole, Fettsäurenglycerylester,
Mineral- und Pflanzenöle
sowie Wachse sein, wobei Kohlenwasserstoffe mit einem Schmelzpunkt
zwischen 25° und
90° C bevorzugt
sind. Insbesondere sind Fettalkohole bevorzugt, ganz besonders Laurylalkohol,
Myristylalkohol, Stearylalkohol, Cetylalkohol und Cetylstearylalkohol.
Ihr Gehalt in der Matrix beträgt
0 bis 60 Gew.-%. Alternativ oder zusätzlich können auch Polyethylenglycole
mit einem Gehalt von 0 bis 60 Gew.-% in der Matrix enthalten sein.
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In den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Formulierungen können
ferner als weitere Bestandteile pharmazeutisch gebräuchliche
Hilfsstoffe wie Füllstoffe,
beispielsweise Lactose, mikrokristalline Cellulose (MCC) oder Calciumhydrogenphosphat,
sowie Gleit-, Schmier- und Fließregulierungsmittel,
beispielsweise Talkum, Magnesiumstearat, Stearinsäure und/oder
hochdisperses Siliciumdioxid, enthalten sein, deren Gesamtgehalt
in der Tablette zwischen 0 und 80 Gew.-%, vorzugsweise zwischen
5 und 65 Gew.-% liegt.
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Vielfach ist die Freisetzungsgeschwindigkeit
eines Wirkstoffes aus einer Darreichungsform vom pH-Wert des Freisetzungsmediums
abhängig.
Dieser kann während
der Gastrointestinalpassage des Arzneimittels in einem pH-Wert-Bereich
von unter 1 bis etwa 8 schwanken. Diese Schwankungen können von
einer einnehmenden Person zur anderen verschieden sein. Auch kann
bei ein und derselben Person von einer Einnahme zur anderen ein
unterschiedliches pH-Wert-Zeit-Profil während der Gastrointestinalpassage
gegeben sein. Ist die Freisetzungsgeschwindigkeit des Wirkstoffes
aus dem Arzneimittel vom pH-Wert abhängig, so kann dies zu unterschiedlichen
Freisetzungsgeschwindigkeiten in vivo und damit unterschiedlicher
Bioverfügbarkeit
führen.
Die Freisetzungsprofile des Wirkstoffs (in Form der Base oder eines
seiner pharmazeutisch akzeptablen Salze) aus einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Formulierung sind jedoch überraschenderweise
unabhängig
vom pH-Wert, wie er physiologisch während der Gastrointestinalpassage
auftreten kann. Die Freisetzungsprofile bei einem Umgebungs-pH-Wert
von 1,2, 4,0 und 6,8 sind sowohl untereinander identisch als auch
im Vergleich zur Freisetzung während
eines pH-Wert-Zeit-Profils von pH 1,2 über pH 2,3 und pH 6,8 bis zu
pH 7,2.
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Es hat sich gezeigt, daß es für die Erreichung
der verzögerten
Wirkstofftreisetzung aus der bevorzugt in Tablettenform vorliegenden
erfindungsgemäßen Formulierung
unerheblich ist, ob bei ansonsten unveränderten Abmessungen und unveränderter
Zusammensetzung der Tablette, bezogen auf den Wirkstoff, den Matrixbildner
und die fakultativen Bestandteile, als Füllstoff ein wasserlöslicher
Füllstoff,
beispielsweise Lactose, ein unlöslicher,
in wäßrigem Medium
nicht quellender Füllstoff,
beispielsweise Calciumhydrogenphosphat, oder ein unlöslicher,
in wäßrigem Medium
quellender Füllstoff,
beispielsweise mikrokristalline Cellulose, eingesetzt wird. Alle
derartigen Arzneimittel zeigen ein einander entsprechendes Freisetzungsverhalten.
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Überraschend
ist ferner, daß in
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bei gegebener Wirkstoffmenge die Menge an Matrixbildner und die
Menge der fakultativen Bestandteile jeweils über einen relativ großen Bereich
variieren können,
ohne daß die
therapeutische Wirksamkeit von mindestens 12 h bzw. bei zweimal
täglicher
Applikation in Frage gestellt werden würde (solange die oben angegebenen
Mengengrenzen für
Wirkstoff, Matrixbildner und die weiteren, fakultativen Bestandteile
eingehalten werden). Eine Wirksamkeit über mindestens 12 h ist z.B.
bei einem Wirkstoff-Gehalt von ca. 32,25 Gew.-% (bezogen auf das
Gewicht der Gesamtzusammensetzung) sowohl in einer Zusammensetzung
aus ca. 12,9 Gew.-% HPMC mit einer Viskosität von 100.000 mPa·s als
Matrixbildner und einem Gehalt an beispielsweise MCC als Füllstoff
von ca. 52,6 Gew.-% als auch in einer Zusammensetzung aus ca. 25,8
Gew.-% derselben HPMC und ca. 39,7 Gew.-% MCC (oder Lactose-Monohydrat)
bei sonst gleichen Mengen an Gleit-, Schmier- und Fließregulationsmitteln gewährleistet.
Vergleichbares gilt für
erfindungsgemäße Zusammensetzungen
mit einem höheren
oder geringeren Wirkstoff-Gehalt innerhalb der angegebenen Grenzen.
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Außerordentlich überraschend
ist auch die Beobachtung, daß bei
Verabreichung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Formulierungen mit verzögerter
Wirkstofffreisetzung bei menschlichen Versuchspersonen trotz des
hohen First-pass-Effekts für
den Wirkstoff wider Erwarten eine im Vergleich zu Formulierungen mit
sofortiger Wirkstofffreisetzung unveränderte Bioverfügbarkeit
erreicht wird.
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Es sind ferner solche erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bevorzugt, deren tmax-Wert im Plasmakonzentrations-Zeit-Diagramm
in vivo zwischen 2 und 10 h, insbesondere zwischen 3,5 und 6 h und
ganz besonders bevorzugt zwischen 4 und 5,5 h nach oraler Verabreichung
der Zusammensetzung beträgt,
d.h. deren Peak-Plasma-Level in den genannten Zeiträumen auftritt.
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Die erfindungsgemäße Formulierung enthält den Wirkstoff
3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol
als solches und/oder als pharmazeutisch annehmbares Salz in einer
Menge von üblicherweise
2,5 bis 800 mg, insbesondere 5 bis 400 mg, ganz besonders bevorzugt
10 bis 250 mg (Gewicht des Wirkstoffs 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methylpropyl)phenol
als Hydrochlorid) pro Dosierungseinheit, wobei das Freisetzungsverhalten
der erfindungsgemäßen Formulierung
durch die exakte Menge des Wirkstoffs nicht beeinflußt wird,
solange die oben angegebenen Gehaltsgrenzen eingehalten werden.
Aufgrund der unterschiedlichen Wirkstärke der beiden besonders bevorzugten
Enantiomeren (+)-(1S,2S)-3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methylpropyl)phenol
und (–)-(1R,2R)-3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methylpropyl)phenol
ist es bevorzugt, daß das
wirkstärkere
(+)-(1S,2S)-3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol
in einer Menge von 2,5 bis 80 mg, insbesondere 5 bis 40 mg und ganz
besonders bevorzugt in einer Menge von 10 bis 25 mg Wirkstoff (bezogen
auf das Hydrochlorid) in den erfindungsgemäßen Formulierungen vorliegt,
während
das (–)-(1R,2R)-3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol
vorzugsweise in einer Menge von 25 bis 800 mg, insbesondere 50 bis
400 mg und ganz besonders bevorzugt in einer Menge von 100 bis 250
mg Wirkstoff (bezogen auf das Hydrochlorid) in den erfindungsgemäßen Formulierungen
vorliegt, und zwar unter der Maßgabe,
daß die
oben angegebenen Gehaltsgrenzen eingehalten werden.
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Pharmazeutisch annehmbare (oder akzeptable)
Salze des Wirkstoffs sind im Sinne dieser Erfindung solche Salze
des Wirkstoffs, die bei pharmazeutischer Verwendung physiologisch – insbesondere
bei Anwendung am Säugetier
und/oder Menschen – verträglich sind.
Solche pharmazeutisch annehmbaren Salze können beispielsweise mit anorganischen
oder organischen Säuren
gebildet werden.
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Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Formulierungen
können
sowohl als einfache Tablette als auch als überzogene Tablette, beispielsweise
als Filmtablette oder Dragee vorliegen. Üblicherweise sind die Tabletten
rund und bikonvex; möglich
sind auch oblonge Tablettenformen, die eine Teilbarkeit der Tablette
gestatten. Ferner sind auch Granulate, Spheroide, Pellets oder Mikrokapseln
möglich,
die in Sachets oder Kapseln gefüllt
werden oder zu zerfallenden Tabletten verpreßt werden können.
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Für
die überzogenen
Tabletten können
ein oder mehrere Überzugsschichten
verwendet werden. Als Überzugsmaterial
eignen sich bekannte Hydroxypropylmethylcellulosen mit niedriger
Viskosität
von ca. 1 bis 100 mPa·s
und niedrigem Molekulargewicht von < 10.000 (z.B. Pharmacoat 606 mit einer
Viskosität
von 6 mPa·s
in einer 2 gew.-%igen wäßr. Lösung bei
20 °C),
die das Freisetzungsprofil der erfindungsgemäßen Arzneimittel nur geringfügig beeinflussen.
Dem Fachmann bekannte Diffusionsüberzüge, beispielsweise
auf Basis von quellbaren, aber wasserunlöslichen Poly(meth)acrylaten,
führen
zu einer Modulation der Verzögerung
der Wirkstofffreisetzungen aus erfindungsgemäßen pharmazeutischen Formulierungen.
Der wirkstoffhaltige, den Wirkstoff retardiert freisetzende Tablettenkern
mit einem Wirkstoffgehalt vorzugsweise zwischen 0,5 und 85 Gew.-%,
besonders bevorzugt zwischen 3 und 70 Gew.-% und ganz besonders
bevorzugt zwischen 8 und 66 Gew.-%, kann mit zusätzlichem Wirkstoff, der nicht
retardiert als Initialdosis freigesetzt wird, durch verschiedene,
dem Fachmann bekannte Verfahren, beispielsweise Dragieren, Aufsprühen aus
Lösungen
oder Suspensionen oder durch Pulverauftragverfahren, umhüllt sein,
ohne daß das
für die
gewünschte
verzögerte
Freisetzung bei gleichzeitigem raschen Anfluten des Wirkstoffs zur
schnellen Schmerzlinderung bei erster Gabe der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Formulierung zwingend erforderlich ist. Weitere Ausführungsformen stellen
Mehrschicht- und Manteltabletten dar, bei denen 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol oder
eines seiner pharmzeutisch akzeptablen Salze in einer oder mehreren
Schichten der Mehrschichttablette mit einem Wirkstoffgehalt vorzugsweise
zwischen 0,5 und 85 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 3 und 70
Gew.-% und ganz besonders bevorzugt zwischen 8 und 66 Gew.-% bzw.
im Kern der Manteltablette mit einem Wirkstoffgehalt vorzugsweise
zwischen 0,5 und 85 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 3 und 70 Gew.-%
und ganz besonders bevorzugt zwischen 8 und 66 Gew.-% durch einen
pharmazeutisch akzeptablen Matrixbildner retardiert freigesetzt
wird und die Freisetzung des Wirkstoffs in einer oder mehreren Schichten der
Mehrschichttablette bzw. der äußeren Mantelschicht
der Manteltabletten unretardiert erfolgt. Mehrschicht- und Manteltabletten
können
ein oder mehrere wirkstofffreie Überzüge enthalten.
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An Stelle einer verzögert freisetzenden
Matrix in der pharmazeutischen Formulierung mit verzögerter Freisetzung
ist auch die Verwendung einer normal freisetzenden Matrix mit einem
die Freisetzung des Wirkstoffs retardierenden Überzugs möglich. Dabei kann z.B. der
Wirkstoff in einer üblichen
Matrix aus mikrokristalliner Cellulose und ggf. weiteren pharmazeutischen
Hilfsstoffen, wie etwa Bindemittel, Füllstoffe, Gleit-, Schmier-
und Fließregulierungsmittel,
enthalten sein, die mit einem Material überzogen bzw. beschichtet werden,
welche die verzögerte
Freisetzung des Wirkstoffs in wäßrigem Medium
steuern. Geeignete Beschichtungsmittel sind z.B. wasserunlösliche Wachse
und Polymere, wie Polymethacrylate (Eudragit o.ä.) oder wasserunlösliche Cellulosen,
insbesondere Ethylcellulose. Ggf. können im Überzugsmaterial auch wasserlösliche Polymere,
wie Polyvinylpyrrolidon, wasserlösliche
Cellulosen, wie Hydroxypropylmethylcellulose oder Hydroxypropylcellulose,
andere wasserlösliche
Mittel, wie Polysorbat 80, oder hydrophile Porenbildner, wie Polyethylenglycol,
Lactose oder Mannitol, enthalten sein.
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Neben oder in Ergänzung zu den Möglichkeiten
einer verzögert
freisetzenden Matrix in der pharmazeutischen Formulierung mit verzögerter Freisetzung
oder einer normal freisetzenden Matrix mit einem die Freisetzung
des Wirkstoffs retardierenden Überzugs
kann auch ein osmotisch getriebenes Freisetzungssystem zum Erreichen
einer verzögerten
Freisetzung verwendet werden. Bei einem solchen, bevorzugt oralen, Freisetzungssystem
ist mindestens eine, bevorzugt sämtliche,
Oberfläche/n
des Freisetzungsystems, bevorzugt die, die mit dem Freisetzungsmedium
in Kontakt stehen oder stehen können,
semipermeabel, vorzugsweise mit einem semipermeablen Überzug ausgestattet,
so dass die Oberfläche
für das
Freisetzungsmedium durchlässig,
für den
Wirkstoff aber im wesentlichen, bevorzugt vollständig, undurchlässig ist,
wobei die Oberfläche
und/oder gegebenenfalls der Überzug
wenigstens eine Öffnung
zur Freisetzung des Wirkstoffes aufweist. Der Wirkstoff, worunter
in diesem Zusammenhang natürlich
der im Rahmen dieser Erfindung benannte bzw, bevorzugte Wirkstoff
zu verstehen ist, kann dabei – muss
aber nicht – in
einer Matrix vorliegen. Vorzugsweise ist darunter ein System in
Tablettenform mit einer Abgabeöffnung,
einem osmotischen Arzneimitelkern, einer semipermeablen Membran
und einem polymeren Teil, der Druck ausübt, zu verstehen. Ein gutes
und bevorzugtes Beispiel für
ein solches System ist dabei das OROS
®-System
der ALZA Corporation, USA, auf deren Internetauftritt man Einzelheiten über das
OROS-System nachlesen kann. Insbesondere sind dies auch das OROS
® Push-Pull
TM-System, das OROS
® Delayed
Push-Pull
TM-System, das OROS
® Multi-Layer
Push-Pull
TM-system, das OROS
® Push-Stick
System, bzw. auch in bestimmtes Fragestellungen das L-OROS
TM. Ausführungsformen
und Beispiele der konkreten Herstellung osmotisch getriebener Freisetzungssystem
sind den US Patenten
US 4,765,989 ,
US 4,783,337 und
US 4,612,008 zu entnehmen,
die vollinhaltlich Bestandteil der Beschreibung dieser Anmeldung
sind.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können beispielsweise
nach folgendem allgemeinen Verfahren hergestellt werden: Die Bestandteile
der Zusammensetzung (Wirkstoff, Matrixbildner und fakultative Bestandteile)
werden der Reihe nach eingewogen und anschließend auf einer üblichen
Siebmaschine gesiebt. Hier kann beispielsweise die Siebmaschine
Quadro Comil U10 eingesetzt werden, wobei eine gebräuchliche Siebgröße ca. 0,813
mm beträgt.
Die Siebung wird anschließend
in einem Containermischer gemischt, z.B. in einem Bohle Containermischer;
typische Arbeitsbedingungen sind: Dauer ca. 15 min ± 45 s
bei einer Drehzahl von 20 ± 1
U/min. Danach wird die erhaltene Pulvermischung auf einer Tablettenpresse
zu einer Tablette verpreßt.
Hierfür
kann z.B eine Tablettenpresse Korsch EKO mit einem drageegewölbten Rundstempel
mit 10 mm Durchmesser Verwendung finden. Alternativ kann auch eine
Kompaktierung der Pulvermischung und anschließende Siebung (Comill 3 mm
Reibschnitzelsieb und anschließend
1,2 mm Rundlochsieb) der Preßlinge
erfolgen, wobei das so entstehende Granulat anschließend wie
oben beschrieben unter Zusatz von Schmiermittel (z.B. Magnesiumstearat)
auf z.B. einer EKO Tablettenpresse mit 10 mm Rundstempeln verpreßt wird.
Die Granulation kann auch durch Naßgranulation auf Basis wäßriger oder
organischer Lösungsmittel
erfolgen; bevorzugt sind dabei wäßrige Lösungsmittel
mit oder ohne geeignete Bindemittel. Das Herstellungsverfahren kann ohne
weiteres an die jeweiligen Erfordernisse und die gewünschte Darreichungform
nach im Stand der Technik wohlbekannten Vorgehensweisen angepaßt werden.
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Die Herstellung erfindungsgemäßer pharmazeutischer
Formulierungen ist durch eine hohe Reproduzierbarkeit der Freisetzungseigenschaften
der erhaltenen Zusammensetzungen, die 3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methylpropyl)phenol
oder eines seiner pharmzeutisch akzeptablen Salze enthalten, gekennzeichnet.
Während
einer Lagerzeit von mindestens einem Jahr unter den üblichen
Lagerungsbedingungen gemäß ICH Q1AR-Stability-Testing-Guideline
erweist sich das Freisetzungsprofil erfindungsgemäßer Arzneimittel
als stabil.
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Bei täglich ein- oder zweimaliger
Einnahme einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Formulierung durch den Patienten wird eine gute therapeutische Wirksamkeit
bei anhaltend starken Schmerzen sicher erzielt.
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Beispiele
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Die Beispiele dienen der Illustration
der vorliegenden Erfindung und bevorzugter Ausführungsformen, sollen aber ihren
Schutzumfang nicht beschränken.
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Beispiel 1
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Matrixtabletten mit folgender Zusammensetzung
pro Tablette
wurden in einer Ansatzgröße von 1000
Tabletten in folgender Weise hergestellt:
Alle Bestandteile
wurden eingewogen und auf einer Siebmaschine Quadro Comil U10 unter
Verwendung einer Siebgröße von 0,813
mm gesiebt, in einem Contäinermischer
(Bohle LM 40) 15 min ± 15
s bei einer Drehzahl von 20 ± 1
U/min gemischt und auf einer Korsch EKO Exzenterpresse zu drageegewölbten Tabletten
mit einem Durchmesser von 10 mm, einem Wölbungsradius von 8 mm und einem
mittleren Tablettengewicht von 310 mg gepreßt.
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Die Freisetzung in vitro wurde bestimmt
unter Anwendung der Ph. Eur. Paddle Method bei 75 U/min in 900 ml
Puffer pH 6,8 nach Ph. Eur. bei 37 °C und mit UV-spektrometrischem
Nachweis und ist in folgender Tabelle wiedergegeben.
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Beispiel 2
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3000 Matrixtabletten mit folgender
Zusammensetzung pro Tablette
wurden analog zu dem in Beispiel
1 angebenen Verfahren hergestellt. Die Freisetzung in vitro wurde
wie in Beispiel 1 bestimmt.
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Beispiel 3
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Matrixtabletten mit folgender Zusammensetzung
pro Tablette
wurden in einer Ansatzgröße von 3000
Tabletten analog zu dem in Beispiel 1 angebenen Verfahren hergestellt.
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Die Freisetzung in vitro wurde wie
in Beispiel 1 bestimmt; zusätzlich
wurde unter sonst gleichen Bedingungen die Freisetzung bei einer
Rührgeschwindigkeit
von 50 U/min und 100 U/min ermittelt.
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Beispiel 4
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Matrixtabletten mit folgender Zusammensetzung
pro Tablette
wurden in einer Ansatzgröße von 200
Tabletten analog zu dem in Beispiel 1 angebenen Verfahren hergestellt.
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Die Freisetzung in vitro wurde wie
in Beispiel 1 bestimmt.
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Beispiel 5
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Matrixtabletten mit folgender Zusammensetzung
pro Tablette
wurden in einer Ansatzgröße von 100
Tabletten analog zu dem in Beispiel 1 angebenen Verfahren hergestellt.
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Die Freisetzung in vitro wurde wie
in Beispiel 1 bestimmt.
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Beispiel 6
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Matrixtabletten mit folgender Zusammensetzung
pro Tablette
wurden in einer Ansatzgröße von 100
Tabletten analog zu dem in Beispiel 1 angebenen Verfahren hergestellt.
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Die Freisetzung in vitro wurde wie
in Beispiel 1 bestimmt.
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Beispiel 7
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Matrixtabletten mit folgender Zusammensetzung
pro Tablette
wurden in einer Ansatzgröße von 200
Tabletten analog zu dem in Beispiel 1 angebenen Verfahren hergestellt.
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Die Freisetzung in vitro wurde wie
in Beispiel 1 bestimmt.
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Beispiel 8
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Matrixtabletten mit folgender Zusammensetzung
pro Tablette
wurden in einer Ansatzgröße von 200
Tabletten wie folgt hergestellt: Der Wirkstoff, Cellactose, Natrosol
und Cutina wurden gemischt, dann im Trockenschrank auf 80 °C erhitzt
und in einem Kenwood Chef-Küchenmischer
granuliert. Das abgekühlte
Granulat wurde durch ein 1 mm-Sieb
gesiebt. Nach Abmischen mit Magnesiumstearat und Talkum wurde das
Granulat auf einer EK 0 Exzeterpresse (Korsch) zu 6 × 15 mm
großen
Oblong-Tabletten mit Bruckkerbe verpreßt.
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Die Freisetzung in vitro wurde wie
in Beispiel 1 bestimmt.
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Beispiel 9
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Matrixtabletten mit folgender Zusammensetzung
pro Tablette
wurden in einer Ansatzgröße von 100
Tabletten analog zu dem in Beispiel 1 angebenen Verfahren hergestellt.
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Die Freisetzung in vitro wurde wie
in Beispiel 1 bestimmt.
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Beispiel 10
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Matrixtabletten mit folgender Zusammensetzung
pro Tablette
wurden in einer Ansatzgröße von 100
Tabletten analog zu dem in Beispiel 1 angebenen Verfahren hergestellt.
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Die Freisetzung in vitro wurde unter
folgenden Bedingungen bestimmt: (A) Anwendung der Ph. Eur. Paddle
Method bei 75 U/min in 900 ml Puffer pH 7,2 nach USP 22 bei 37 °C und mit
UV-spektrometrischem Nachweis (B) Anwendung der Ph. Eur. Paddle
Method bei 75 U/min, wobei von 0–30 min ein pH von 1,2, von 30–120 min
ein pH von 2,3, von 120–180
min ein pH von 6,5 und für
die restliche Versuchszeit ein pH von 7,2 eingestellt wurde. Die
Tabelle gibt die Ergebnisse für
beide Versuchsbedingungen wieder:
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Der Versuch zeigt, daß das Freisetzungsverhalten
der erfindungsgemäßen Formulierungen
unabhängig
vom pH-Wert des Freisetzungsmediums ist.
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Beispiel 11
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Pellets folgender Zusammensetzung
wurden wie folgt hergestellt:
Der
Wirkstoff, Avicel und L-HPC wurden in einem Planetenmischer (Kenwood
K-Mischer) 10 min gemischt und anschließend mit Wasser granuliert.
Das feuchte Granulat wurde im Nica-Extruder mit einer 0,8 x 0,8
mm Matrize extrudiert und dann 10 min im Nica-Spheronizer bei 500
U/min ausgerundet (Beladung 1 kg). Die Pellets wurden über Nacht
im Trockenschrank bei 50 °C
getrocknet und anschließend
in Siebfraktionen klassiert.
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Pellets der Größe 0,6–1,0 mm (Ausbeute ca. 95%)
wurden in der WSG (Glatt GPCG1 mit Wurstereinsatz) bei Zulufttemperaturen
von 60 °C
(Produkttemperatur 40 °C)
mit einer wäßrigen Dispersion
aus Aquacoat und DBS (20 %, berechnet auf Aquacoat Feststoffgehalt) überzogen,
so daß sie
eine Gewichtszunahme von 9,8 % (bezogen auf das Ausgangsgewicht)
aufwiesen. Die Herstellung der Dispersion erfolgte gemäß Herstellerangaben
(FA. FMC), wobei das DBS zusammen mit Tween 80 in einer Teilmenge
des Wassers homogenisiert und dann zur verdünnten Aquacoat-Dispersion hinzugegeben
wurde. Die fertige Dispersion hatte einen Feststoffgehalt von 20
Gew.-% und wurde mind. 3h gerührt.
Die überzogenen
Pellets wurden in der WSG getrocknet und im Trockenschrank getempert
(2h bei 60 °C).
Die Prüfung
der Freisetzung erfolgte analog Beispiel 1, jedoch nach der Körbchenmethode
bei 100 U/min.
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Klinische Studie
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In einer monozentrischen, offenen,
randomisierten Einzeldosis-4-Weg-Crossover-Studie
wurden zur Ermittlung pharmakokinetischer Daten verschiedene Darreichungsformen
von (–)-(1R,2R)-3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol-Hydrochlorid
(Wirkstoff) an 16 gesunde männliche
weiße
Probanden im Alter von 18 bis 45 Jahren verabreicht. Die experimentelle
Bestimmung der Daten erfolgte mittels HPLC-Analytik.
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Verabreicht wurden
"Capsule 100 mg": Kapseln mit sofortiger
Freisetzung des Wirkstoffs und einer Wirkstoffmenge von 100 mg
"Capsule 25 mg": Kapseln mit sofortiger
Freisetzung des Wirkstoffs und einer Wirkstoffmenge von 25 mg
"Tablet 100 mg": Tablette gemäß Beispiel
1 (Wirkstoffmenge 100 mg)
"Tablet
200 mg": Tablette
gemäß Beispiel
2 (Wirkstoffmenge 200 mg)
(Bei den Kapseln handelte es sich
um weiß-opake
Hartgelatine-Kapseln der Größe 0 EL
mit einer Füllmenge von
360 mg, die sich wie folgt zusammensetzten:
"Capsule 100 mg": 100 mg (–)-(1R,2R)-3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methyl-propyl)phenol-Hydrochlorid,
152 mg Mikriokristalline Cellulose, 8 mg Aerosil, 20 mg Magnesiumstearat
und 80 mg Primojel (Natrium-Carboxymethylstärke Typ
A von Fa. Avebe);
"Capsule
25 mg": 25 mg (–)-(1R,2R)-3-(3-Dimethylamino-1-ethyl-2-methylpropyl)phenol-Hydrochlorid,
227 mg Mikriokristalline Cellulose, 8 mg Aerosil, 20 mg Magnesiumstearat
und 80 mg Primojel (Natrium-Carboxymethylstärke Typ
A von Fa. Avebe))
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Die wesentlichen pharmakokinetischen
Daten sind in der nachstehenden Tabelle, der Verlauf der experimentell
ermittelten mittleren Serumskonzentrationen in 1 wiedergegeben.
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Daraus läßt sich ersehen, daß die beiden
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen "Tablet 100 mg" und "Tablet 200 mg" am Anfang den Wirkstoff
in spürbarer
Menge, jedoch langsamer freisetzen als die beiden Formulierungen
mit sofortiger Freisetzung; die Plasmaspiegel sind jedoch bei beiden
retardierten Formulierungen bereits nach 1 h größer als 10 ng/ml und auch nach
16 h noch ausreichend hoch, um eine analgetische Wirkung zu gewährleisten.
Simulationsstudien für "Tablet 100 mg" haben darüberhinaus
gezeigt, daß bei
wiederholter Gabe des Arzneimittels im Abstand von 12 h Serumspiegel
erreicht werden, die nicht unter 20 ng/ml fallen, so daß bereits
durch 2-mal tägliche
Einnahme eine gute analgetische Wirksamkeit gewährleistet ist. Das bedeutet
einen großen
Fortschritt für
die Behandlung insbesondere chronischer Schmerzzustände und
ermöglicht
eine wesentliche Verbesserung der Patientencompliance.