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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitstür oder ein
Sicherheitsfenster in sprengwirkungshemmender Ausführung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Ein in der
EP 1 004 740 A2 offenbartes
Sicherheitsfenster weist einen in eine Wandöffnung einsetzbaren Rahmen,
einen mit dem Rahmen verbundenen Flügel sowie eine Sicherheitsglasscheibe auf.
Die Sicherheitsglasscheibe ist mittelbar über ein L-förmig ausgebildetes Profil mit
dem Flügel
verbunden und in oder an diesem Profil gehalten. Zwischen der Sicherheitsglasscheibe
und dem Profil wird bei der bekannten Ausführung ein elastisches Dämpfungselement,
das vorliegend aus Silikonmaterial besteht, eingebracht. Dieses
elastische Dämpfungselement
soll die auf die Sicherheitsglasscheibe wirkende Belastung absorbieren,
die sich in Folge der durch eine Sprengung entstehender Sog- beziehungsweise Druckwellen
ausbildet. Die Sog- beziehungsweise Druckwellen führen zu
mehrfach aufeinanderfolgenden, stoßartigen Belastungen, die durch
die eingeleitete kinetische Energie erheblichen Einfluss auf die betroffenen
Bauteile haben können.
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Bei der Ausführung entsprechend
5 der
EP 1 004 740 A2 ist die
Sicherheitsglasscheibe in ein im Querschnitt annähernd U-förmiges Profil eingesetzt. Die
U-Form erhält
dieses Profil jedoch erst nach einer Montage, da es aus mehreren
Einzelbestandteilen besteht.
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Das bekannte Sicherheitsfenster ist
gas- und wasserdicht ausgeführt.
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Die in der
EP 1 004 740 A2 beschriebene Ausführung eines
Sicherheitsfensters weist mehrere Nachteile auf. Die durch die Wirkung
einer Sprengung ausgebildeten Druck- beziehungsweise Sogwellen und
die damit verbundenen pulsierenden, stoßartigen Belastungen haben
nicht nur auf das Sicherheitsglas Einfluss, sondern auch auf den
Flügel sowie
den Rahmen, der den Flügel
aufnimmt. Eine Gefahr kann beispielsweise darin bestehen, dass das
Sicherheitsglas infolge der Sprengungswirkung aus dem Profil herausspringt.
Durch die nur mittelbare Einfassung der Sicherheitsglasscheibe in
dem Profil ist diese Gefahr erheblich, da hier eine relativ große Bewegungsfreiheit
der Sicherheitsglasscheibe gegeben ist. Ergebnisse, die mit derartigen
Sicherheitsfenstern erzielt wurden, sind äußerst unbefriedigend. Darüber hinaus
ist eine feste Verschraubung des Rahmens des aus
EP 1 004 740 A2 bekannten Sicherheitsfensters
mit dem Mauerwerk unvorteilhaft, weil die eingeleitete kinetische
Energie nicht abgebaut, sondern unmittelbar in das Mauerwerk weitergegeben
wird. Zerstörungen
in diesem Bereich sind damit nahezu unvermeidlich. Somit ist sogar
zu befürchten,
dass durch die Sprengwirkung das gesamte Fenster aus seiner Verankerung
gerissen wird. Folglich kann es zu Schäden der zu sichernden Gebäude und
der darin befindlichen Personen kommen.
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Der Erfindung liegt die technische
Aufgabenstellung zu Grunde, Sicherheitstüren oder Sicherheitsfenster
in sprengwirkungshemmender Ausführung
zu entwickeln, die die Wirkungen einer Sprengung verbessert abbauen.
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Die Erfindung löst diese technische Aufgabenstellung
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nach der erfindungsgemäßen Lösung ist
das Profil ein den Sicherheitsglasscheibenrand unmittelbar haltendes
Profil, das sich zumindest mit einem Teil seiner Außenmantelfläche über das
Dämpfungselement
gegen den Flügel
abstützt.
Als Außenmantelfläche des
Profiles wird dabei jede mögliche
Fläche
verstanden, die nicht die Sicherheitsglasscheibe unmittelbar kontaktiert.
Die Sicherheitsglasscheibe kann in das Profil eingeklebt sein. Das
Profil ist beispielsweise aus Metallen oder Kunststoffen herstellbar.
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Darüber hinaus weist die Verankerung
des Rahmens in der ihn aufnehmenden Wandöffnung wenigstens ein Dämpfungsglied
auf. Die Verankerung ist insgesamt mehrteilig ausgeführt.
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Mit dieser erfindungsgemäßen Lösung ist
es möglich,
die in Folge einer Sprengung entstehende Druck- beziehungsweise
Sogwelle sowohl im Bereich des Sicherheitsglases und seiner Halterung
beziehungsweise Einfassung als auch im Bereich der Befestigung des
Rahmens in der hierfür
vorgesehenen Wandöffnung
wirksam zu dämpfen.
Somit können
derartig ausgestattete Sicherheitstüren beziehungsweise Sicherheitsfenster
nicht in Folge der Sprengung aus dem Mauerwerk herausgerissen werden.
Die Sicherheit der dahinter befindlichen Bereiche ist in entscheidendem
Maße erhöht worden.
Die durch die Druckbeziehungsweise Sogwelle eingeleitete kinetische
Energie wird über
das Dämpfungselement
beziehungsweise das Dämpfungsglied
wirksam abgebaut. Die erfindungsgemäße Lösung für eine Sicherheitstür oder ein
Sicherheitsfenster erlaubt es ferner, heute bereits im Einsatz befindliche
Profilsysteme aus Kunststoff oder Aluminium ohne größere Einschränkungen
der Gebrauchstauglichkeit wie beispielsweise der Wärmedämmung oder
der Möglichkeit,
das Fenster zu öffnen, weiterhin
zu verwenden und sprengwirkungshemmend auszuführen. Da bei der erfindungsgemäßen Lösung lediglich
sehr geringe Änderungen
im Bereich herkömmlicher
Sicherheitsfenster erforderlich werden, ließe sich sogar ein Nachrüsten bekannter
Systeme ohne weiteres realisieren.
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Es ist im Sinne der Erfindung selbstverständlich,
wenn hier die Rede von einem Flügel
ist, dass dieser Flügel über Beschläge an dem
Rahmen befestigt sein kann und damit die Möglichkeit besteht, diesen Flügel zu öffnen beziehungsweise
zu schließen. Der
Flügel
ist dementsprechend drehbar oder schwenkbar mit dem Rahmen gekoppelt.
Darüber
hinaus kann der Flügel
auch fest in den Rahmen integriert sein, ohne das dessen Bewegbarkeit
gewährleistet
ist. Derartige fest im Rahmen eingesetzte Flügel sind bei Sicherheitsfenstern
durchaus üblich.
Wesentlich bei der erfindungsgemäßen Lösung ist
folglich zum einen die Halterung beziehungsweise Einfassung der
Sicherheitsglasscheibe innerhalb des Profils und darüber hinaus
die Dämpfung
der kinetischen Energie, die in Folge der Druck- beziehungsweise
Sogwelle bei oder nach einer Sprengung auf das System wirkt, über ein
Dämpfungselement
zwischen Profil und Flügel
sowie ein zusätzliches
Dämpfungsglied,
das zwischen Rahmen- und Wandbefestigung angeordnet ist.
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Von erheblichem Vorteil ist es darüber hinaus jedoch
auch, wenn das Profil ein U-Profil
ist, das den Sicherheitsglasscheibenrand unmittelbar einfasst. Dadurch
wird ein Herausrutschen der Sicherheitsglasscheibe aus dem U-Profil
in Folge der Durchbiegung der Sicherheitsglasscheibe während beziehungsweise
unmittelbar nach einer Sprengung wirksam verhindert.
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Weiterhin kann das Profil den Sicherheitsglasscheibenrand
teilweise oder bevorzugt vollständig
umlaufend halten beziehungsweise einfassen.
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Entsprechend einer Ausgestaltung
der Erfindung ist es möglich,
dass das Profil mindestens einen Flansch zur Befestigung an dem
Flügel
aufweist. Dieser Flansch ist insbesondere dazu geeignet, das Profil
mit dem Flügel
zu verbinden. Als Verbindung kann in an sich bekannter Weise beispielsweise
eine Schraub- oder Nietverbindung dienen. Diese Schraub- oder Nietverbindung
kann auch das Dämpfungselement
durchdringen.
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Zum Ausgleich der eingeleiteten kinetischen Energie
und der daraus resultierenden Relativbewegung der Bauteile zueinander
wird darüber
hinaus vorgeschlagen, dass der Flansch eine, eine translatorische
Relativbewegung des die Sicherheitsglasscheibe einfassenden Profils
ermöglichende
Führung
aufweist. Als Führung
kann zum Beispiel ein Langloch oder eine Führungsschiene innerhalb des Flansches
dienen. Das Langloch beziehungsweise die Führungsschiene ermöglichen
eine Bewegbarkeit der Schraubverbindung in mindestens einer Bewegungsrichtung.
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Als Dämpfungselement kann entsprechend der
vorliegenden Erfindung ein Elastomerkörper oder ein elastisches Kunststoffprofil,
eine Feder oder ein Stoßdämpfer zum
Einsatz kommen. Als Feder kann beispielsweise eine Blattfeder oder
eine Schraubenfeder Verwendung finden. Die Auswahl des entsprechenden
Dämpfungselementes
richtet sich nach den Gegebenheiten und den Einbauerfordernissen
in der Sicherheitstür
beziehungsweise in dem Sicherheitsfenster.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Verankerung
des Rahmens in der ihn aufnehmenden Wandöffnung ist darin zu sehen,
dass diese Verankerung mindestens zweiteilig ausgeführt wird,
wobei das Dämpfungsglied
an einer ortsfest montierten Wandhalterung angebracht ist. Dadurch
lassen sich erhebliche Montagevorteile erzielen. Die Wandhalterung
kann in einfacher Weise vor Einbau des Sicherheitsfensters oder
der Sicherheitstür
an der Wand befestigt werden. Nachfolgend wird lediglich das Dämpfungsglied,
welches sich am Rahmen der Sicherheitstür oder des Sicherheitsfensters
befindet, mit der Wandhalterung verbunden. Zur Verbindung sind herkömmliche
Methoden oder Verfahren anwendbar. Das Dämpfungsglied kann darüber hinaus rahmenseitig
einen Rahmenhalter aufweisen, der eine Verbindung zu dem Rahmen
herstellt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann
der Rahmenhalter mindestens eine eine translatorische Relativbewegung
des Rahmens ermöglichende
Führung
aufweisen. Als Führung
ist auch bei einem Rahmenhalter ein Langloch oder eine Führungsschiene
geeignet, wobei andere Führungen selbstverständlich im
Sinne der Erfindung sind.
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Als Dämpfungsglied kann ein Elastomerkörper, ein
elastisches Kunststoffprofil, eine Feder oder ein Stoßdämpfer verwendet
werden. Als Feder kann auch hier beispielsweise eine Blattfeder
oder eine Schraubenfeder Verwendung finden.
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Eine erfindungsgemäße Sicherheitstür beziehungsweise
ein Sicherheitsfenster kann beispielsweise zur Verbesserung der
Festigkeit, der Wärme- oder
Körperschallisolierung
in einer Mehrkammertechnik ausgeführt sein.
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Wird in einer erfindungsgemäßen Sicherheitstür oder einem
Sicherheitsfenster innerhalb des Rahmens und/oder des Flügels mindestens
eine Profilkammer vorgesehen, so lässt sich die Profilkammer zum
Beispiel dafür
nutzen, dehnfähiges
oder energieverzehrendes Material beziehungsweise ein Versteifungsprofil
einzusetzen. Ein Versteifungsprofil erhöht die Belastbarkeit der erfindungsgemäßen Sicherheitstür beziehungsweise
des Sicherheitsfensters. Wie gesagt können jedoch auch andere Werkstoffe
in die Profilkammern eingebracht werden, wie zähflüssige Pasten, Sand, Kunststoffe
oder Metall, um beispielsweise auch eine höhere Durchschusssicherheit
zu erreichen. Bevorzugt werden selbstverständlich mehrere, voneinander
unabhängige
Profilkammern vorgesehen.
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Es besteht ferner die Möglichkeit,
die mindestens eine Profilkammer dafür zu nutzen, beispielsweise
ein Dämpfungsmaterial
einzubringen. Dieses kann die thermischen oder akustischen Eigenschaften
der Sicherheitstür
beziehungsweise des Sicherheitsfensters verbessern. Folglich lassen
sich die in dem Rahmen beziehungsweise im Flügel vorhandenen Hohlräume oder
Profilkammern sinnvoll einsetzen, um aus der Sicherheitstür oder dem
Sicherheitsfenster ein insgesamt optimiertes System zu schaffen.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung ist
darin zu sehen, dass in die wenigstens eine Profilkammer ein die
eingeleitende kinetische Energie abbauender Dämpfungskörper eingesetzt ist, der wenigstens
eine Kopplung mit dem Dämpfungselement beziehungsweise
dem Dämpfungsglied
aufweist. Hier ist insbesondere vorgesehen, dass der Dämpfungskörper nach
dem Prinzip eines verschiebbaren Kolbens funktioniert und die eingeleitete
kinetische Energie beispielsweise durch Reibung oder über zumindest
eine zusätzliche
Energieabsorptionsschicht abbaut. Folglich würden das Dämpfungselement beziehungsweise
das Dämpfungsglied
mit dem nachgeschalteten Dämpfungskörper eine
Art Federreihenschaltung darstellen, deren Wirkung sich hinsichtlich
der Sprengwirkungshemmung optimieren lässt. Durch eine derartige Ausgestaltung
lässt sich auf
engstem Raum ein Maximum an kinetischer Energie abbauen, die durch
die Sog- oder Druckwelle der Sprengung in das Systems eingeleitet
wird.
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Die Sicherheitsglasscheibe kann darüber hinaus über Klötze im Flügel gehalten
werden, die aus elastischem Kunststoff, Elastomerwerkstoff, Hartgummi
oder ähnlichen
Werkstoffen bestehen. Somit lässt
sich hier eine zusätzliche
Energiereduzierung erreichen und die Belastung des Gesamtsystems
reduzieren.
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An Hand der Figuren werden nachfolgend Ausführungsbeispiele
einer erfindungsgemäßen Sicherheitstür beziehungsweise
eines Sicherheitsfensters näher
erläutert.
Es zeigen:
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1:
ausschnittsweise eine Schnittdarstellung durch eine Ausführung eines
erfindungsgemäßen Sicherheitsfensters
in sprengwirkungshemmender Ausführung,
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2a bis 2d: ausschnittsweise verschiedene
Ausführungen
des inneren Aufbaus des Rahmens sowie des Flügels eines Sicherheitsfensters
im Schnitt,
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3:
eine teilweise Schnittansicht der Verankerung des Rahmens eines
erfindungsgemäßen Sicherheitsfensters
in einer ihn aufnehmenden Wandöffnung,
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4:
eine weitere Ausführungsform
einer dampfdichten Wandbefestigung eines Rahmens eines erfindungsgemäßen Sicherheitsfensters
und
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5:
eine alternative Ausführungsform
einer möglichen
Befestigung des Rahmens eines erfindungsgemäßen Sicherheitsfensters in
einer Wandöffnung.
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In der 1 ist
ein Teil einer speziellen Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sicherheitsfensters
in sprengwirkungshemmender Ausführung im
Schnitt dargestellt. Das gezeigte Sicherheitsfenster besteht im
Wesentlichen aus zwei Grundelementen, einem Rahmen 2 sowie
einem an dem Rahmen über
ein Gelenk 12 schwenkbar befestigten Flügel 3. In den Flügel 3 ist
eine Sicherheitsglasscheibe 4 eingesetzt. Der den Flügel 3 tragende
Rahmen 2 ist in einer Wandöffnung 1 aufgenommen.
Die in 1 dargestellte
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sicherheitsfensters
in sprengwirkungshemmender Ausführung
weist ferner ein Profil 5 auf, an dem ein Flansch 5.1 vorhanden
ist. Das Profil 5 wurde in der hier gezeigten Version,
im Querschnitt betrachtet, u-förmig ausgeführt. Innerhalb
dieses Profils 5 ist der Randbereich 4.1 der Sicherheitsglasscheibe 4 unmittelbar
aufgenommen. Die Festlegung der Sicherheitsglasscheibe 4 in
dem diese aufnehmenden Flügel 3 erfolgt
in dem dargestelltem Ausführungsbeispiel über eine
Schraubverbindung 8. Die Schraube wird durch ein Langloch 9 im
Flansch 5.1 des Profiles 5 hindurchgeführt. Sie
ist unmittelbar mit einem Teil des Flügels 3 verschraubt.
Das Langloch 9 ist erforderlich, um eine Bewegbarkeit der
Sicherheitsglasscheibe 4 relativ zum Flügel 3 zu gewährleisten. Um
jedoch Bewegungen in verschiedene Richtungen abfangen zu können, ist
darüber
hinaus ein Dämpfungselement 6 zwischen
dem Profil 5 und dem Flügel 3 angeordnet.
Das Dämpfungselement 6 besteht im
vorliegenden Fall aus einem elastischen Gummiwerkstoff. Dieser ist
in Folge seiner Elastizität
in der Lage, die eingeleitete kinetische Energie, das heißt die Bewegung
der Sicherheitsglasscheibe, die diese in Folge der Wirkung einer
Sprengung vollführt,
abzubauen. Der wesentliche Vorteil des im Querschnitt u-förmig ausgeführten Profiles 5 liegt
darin, dass der Sicherheitsglasscheibenrand 4.1 sicher
und dauerhaft fest in dem Profil 5 gehalten ist und auch
für den Fall
der Durchbiegung der Sicherheitsglasscheibe 4 bei einer
Sprengwirkung nicht aus diesem Profil 5 herausrutschen
kann, denn dieses bewegt sich zusammen mit der Sicherheitsglasscheibe 4.
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Der Flügel 3 und auch der
Rahmen 2 des in 1 gezeigten
Sicherheitsfensters weisen Profilkammern 15, 15', 16 und 16' auf.
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Es sind ferner verschiedene Dichtungen
vorhanden, die entsprechend ihrer Ausführung eine witterungsbedingte
Abdichtung des Fensters ermöglichen
oder sogar bis hin zu einer komplett gasdichten Ausführung des
Fensters gestaltet sein können.
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Der Rahmen 2 wird in der
ihn aufnehmenden Wandöffnung 1 verankert,
wobei die Verankerung mehrteilig ausgeführt ist und ein elastisches
Dämpfungsglied 7 aufweist.
Das Dämpfungsglied 7 besteht bei
dem Ausführungsbeispiel
in 1 ebenfalls aus einem
elastischen Gummiwerkstoff. Dieses elastische Dämpfungsglied 7 ist
zwischen einer Wandhalterung 10, die mittels einer Schraubverbindung 14 fest
in der Wandöffnung 1 arretiert
ist, und einem Rahmenhalter 11 angeordnet. Der Rahmenhalter 11 weist
ein Langloch 13 auf, das, wie zuvor bereits bei dem Profil 5 beschrieben,
Bewegungen des Rahmens 2, die in Folge der Sprengwirkung
auf den Rahmen 2 ausgeübt
werden, kompensieren kann. Mit dem Dämpfungsglied 7, dem
Dämpfungselement 6 und
den mit diesen gekoppelten Bauelementen sind sowohl der Rahmen 2 als
auch der Flügel 3 und
die in dem Flügel 3 aufgenommene
Sicherheitsglasscheibe 4 gegen Auswirkungen einer Sprengung wirksam
geschützt.
Sie können
Relativbewegungen in mehreren Bewegungsrichtungen wirksam abfangen.
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Einige im Sinne der vorliegenden
Erfindung beispielhafte Nutzungsmöglichkeiten der Profilkammern 15, 15', 16 und 16' werden
nachfolgend bei der Beschreibung der 2a bis 2d näher ausgeführt.
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In der 2a,
welche lediglich einen Teil des Rahmens 2 sowie des Flügels 3 darstellt,
wie er auch in der 1 beschrieben
wurde, sind in die Profilkammern 15, 15', 16 und 16' jeweils
Versteifungsprofile 17, 17', 18 und 18' eingesetzt.
Diese Versteifungsprofile dienen der Erhöhung der Stabilität des Rahmens 2 sowie
des Flügels 3 und
tragen damit zur Verbesserung der Sprengwirkungshemmung in einem
erfindungsgemäßen Sicherheitsfenster
bei.
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Bei der Ausführung gemäß 2b ist in die Profilkammern 15, 15', 16 und 16' jeweils
ein Dämpfungsmaterial 19, 19' sowie 20 und 20' eingebracht. Dieses
Dämpfungsmaterial
kann unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Zum einen ist es möglich, damit
bessere thermische Eigenschaften des Sicherheitsfensters nach der
vorliegenden Erfindung zu ermöglichen.
Darüber
hinaus besteht eine Variante zum Einsatz des Dämpfungsmaterials darin, dieses als
zusätzlichen
elastischen Dämpfer
einzusetzen, sodass eine in den Flügel 3 beziehungsweise
den Rahmen 2 eingeleitete Verformungsarbeit in Folge der
Sprengkraft über
diese Dämpfungsmaterialen 19, 19', 20 und 20' abgebaut
werden kann und der Rahmen sowie der Flügel einer nicht plastischen
Verformung unterzogen werden, sodass ihre Zerstörung wirksam verhindert werden
kann.
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Eine weitere Möglichkeit der Nutzung der Profilkammern 15, 15', 16 und 16' eines
erfindungsgemäßen Sicherheitsfensters
ist in der ausschnittsweisen Schnittdarstellung der 2c gezeigt. Bei dieser Ausführungsform
wird die Profilkammer 16 dazu genutzt, einen als Kolben
ausgeführten
Dämpfungskörper 21 aufzunehmen.
Dieser Dämpfungskörper 21 ist
im vorliegenden Fall über
die Schraubverbindung 8 mit dem Flansch 5.1 des
Profils 5 verbunden. Eine in Folge einer Sprengung auf
die Sicherheitsglasscheibe 4 einwirkende kinetische Energie
könnte
somit über
das Profil 5 und die Schraubverbindung 8 auf den
Dämpfungskörper 21 übertragen
werden. Der Dämpfungskörper 21 weist
zwischen den Wandungen der Profilkammer 16 und seiner äußeren Oberfläche einen
möglichst
hohen Reibwert auf, sodass die eingeleitete kinetische Energie in
Wärme umgewandelt
und damit abgebaut wird. Ebenso wäre beispielsweise jedoch auch
eine Luftkompression durch den Kolben denkbar. Dies richtet sich
nach dem angestrebten baulichen Aufwand. Nutzbar ist der hier in 2c dargestellte Dämpfungskörper 21 insbesondere,
um Bewegungen in Längsrichtung
der Schraubverbindung 8 zu dämpfen. Selbstverständlich können auch
die übrigen
Profilkammer 15, 15' und 16' genutzt
werden, um entsprechende Dämpfungskörper aufzunehmen.
Eine solche Variante ist jedoch zur Vereinfachung in der 2c nicht dargestellt. Denn
selbstverständlich müsste, sofern
beispielsweise in der Profilkammer 16' ebenfalls ein Dämpfungskörper 21 vorgesehen werden
sollte, das Profil 5 auch in diesem unteren Bereich einen Flansch 5.1 sowie
eine Schraubverbindung 8 aufweisen. Die Profilkammer 15 und 15' würden, sofern
sie mit einem entsprechenden Dämpfungskörper 21 ausgestattet
werden, die über
die Rahmen abzubauende kinetische Energie reduzieren.
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Eine andere Ausführungsform, wie die Profilkammer 15, 15', 16 und 16' des
Rahmens 2 und des Flügels 3 nutzbar
sind, ist in der 2d gezeigt.
Darin ist die bereits in 2c erläuterte Ausführungsvariante
im Prinzip baugleich dargestellt, wonach ein Dämpfungskörper 21 in die Profilkammer 16 eingebracht
ist. Dieser Dämpfungskörper 21 berührt mit seiner
Außenmantelfläche die
Innenfläche
der Profilkammer 16. Um die in axialer Richtung der Verschraubung 8 eingeleiteten
Bewegungen mittels des Dämpfungskörpers 21 zu
dämpfen,
wird einerseits die bereits zu 2c beschriebene
Reibungswirkung ausgenutzt, und andererseits ist zwischen dem Dämpfungskörper 21 und
der ihm in Schraubrichtung gegenüberliegenden
Wandung der Profilkammer 16 eine Energieabsorptionsschicht 22 eingebracht.
Als Energieabsorptionsschicht 22 kann ein Dämpfungselement
aus weichelastischem Material zum Einsatz kommen.
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In der 3 ist
die Befestigung des Rahmens 2 innerhalb einer Wandöffnung 1,
einer Gebäudewand
oder einer anderen Wandung dargestellt. Der Rahmen 2 ist
dabei längs
verschieblich, das heißt
in die Zeichnungsebene hinein betrachtet bewegbar, mit einem Rahmenhalter 11 verschraubt. Der
im Querschnitt betrachtet etwa T-förmig gestaltete Rahmenhalter 11 wird
in einer Wandhalterung 10 aufgenommen, die ihrerseits einen
etwa C-förmigen Querschnitt
aufweist. Die Stirn- sowie die Seitenflächen der Innenseite der Wandhalterung 10 weisen ein
Dämpfungsglied 7 auf.
Das Dämpfungsglied 7 kann
auf Grund seiner elastischen Eigenschaften die über den Rahmen 2 eingeleitete
kinetische Energie, welche in Folge einer Sprengung auf den Rahmen 2 einwirkt,
abbauen. Die Wandhalterung 10 ist ihrerseits fest mit der
sie aufnehmenden Wandöffnung 1 verbunden.
Nur angedeutet ist im unteren Bereich der Wandöffnung ein Dämpfungsmaterial 19,
was die thermischen Eigenschaften eines erfindungsgemäß dargestellten
Sicherheitsfensters verbessert.
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In der 4 ist
eine weitere mögliche
Verankerung des Rahmens 2 in einer Wandöffnung 1 einer Wand
dargestellt, die als dampfdichte Ausführung gestaltet ist. Mittels
einer Schraube 14 wird eine im Querschnitt L-förmige Wandhalterung 10 fest
mit der Wand verbunden. Die Wandhalterung 10 ist im Bereich
ihres Längsschenkels über die
Schraube 14 in der Wandöffnung 1 befestigt. Über den
rechtwinklig zu diesem Längsschenkel
verlaufenden Querschenkel der Wandhalterung 10 erfolgt
eine Verschraubung des Rahmens 2 mit der Wandhalterung 10.
Diese Verschraubung weist ein Langloch 13 auf, sodass Bewegungen
in verschiedenen Richtungen abgefangen werden können. Der Rahmen 2 stützt sich
unterhalb der Verbindung mit der Wandhalterung 10 ebenfalls über ein
elastisches Dämpfungselement 7 in
der Wandöffnung 1 ab,
das das gesamte Sicherheitsfenster, also zwischen Wand und Fensterrahmen 2 gleichfalls
abdichtet.
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Eine etwas abweichend gestaltete
Variante der Befestigung des Rahmens 2 in einer Wandöffnung 1 wird
schematisch vereinfacht in der 5 gezeigt.
Dabei ist eine Wandhalterung 10, die ihrerseits aus einer
Bodenplatte und einem mit dieser verbundenen Rahmenteil besteht,
fest in der Wandöffnung 1 einer
Wand angeschraubt. Die Verschraubung zur Befestigung des Rahmens 2 ist
in einem Langloch der Wandhalterung 10 geführt. An
den Stirnseiten ihrer inneren Oberfläche weist die Wandhalterung 10 jeweils
elastische Dämpfungsglieder 7 auf,
die die eingebrachte kinetische Energie abbauen. Über die Dämpfungsglieder 7 kann
dabei eine Bewegung in Richtung der Verschraubungen abgebaut werden. Die
quer dazu eingebrachten Bewegungsrichtungen sind in der zuvor bereits
beschriebenen Art und Weise mittels des Langloches 13 kompensierbar.
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- 1
- Wandöffnung
- 2
- Rahmen
- 3
- Flügel
- 4
- Sicherheitsglasscheibe
- 4.1
- Sicherheitsglasscheibenrand
- 5
- Profil
- 5.1
- Flansch
- 6
- Dämpfungselement
- 7
- Dämpfungsglied
- 8
- Schraub-
oder Nietverbindung
- 9
- Langloch
- 10
- Wandhalterung
- 11
- Rahmenhalter
- 12
- Gelenk
- 13
- Langloch
- 14
- Schraube
- 15,
15'
- Profilkammer
- 16,
16'
- Profilkammer
- 17,
17'
- Versteifungsprofil
- 18,
18'
- Versteifungsprofil
- 19,
19'
- Dämpfungsmaterial
- 20,
20'
- Dämpfungsmaterial
- 21
- Dämpfungskörper
- 22
- Energieabsorbtionsschicht