DE10247416A1

DE10247416A1 - Gleitelementvorrichtung

Info

Publication number: DE10247416A1
Application number: DE2002147416
Authority: DE
Inventors: Michael Perpeet
Original assignee: SKS Stakusit Bautechnik GmbH
Current assignee: SKS Stakusit Bautechnik GmbH
Priority date: 2002-10-11
Filing date: 2002-10-11
Publication date: 2004-04-22

Abstract

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Gleitelementvorrichtung, insbesondere Schiebewand- und/oder Balkongeländerverglasungseinrichtung. Diese verfügt in ihrem grundsätzlichen Aufbau über wenigstens ein Gleitelement (1) und an eine Oberkante (4) und/oder Unterkante (5) des Gleitelementes (1) angeschlossene Rollkörper (6). Die Rollkörper (6) greifen in ein zugeordnetes oberes Profil (12) und/oder unteres Profil (11) ein. Erfindungsgemäß lässt sich das Gleitelement (1) gegenüber dem Profil (11, 12) in seiner Höhe verstellen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Gleitelementvorrichtung, insbesondere Schiebewand und/oder Balkongeländerverglasungseinrichtung, mit wenigstens einem Gleitelement, und mit an eine Oberkante und/oder Unterkante des Gleitelementes angeschlossenen Rollkörpern, die in ein zugeordnetes oberes und/oder unteres Profil eingreifen.

Die Rollkörper dienen in der Regel zur Führung der Gleitelemente im jeweiligen Profil und/oder zur Aufnahme ihres Gewichtes, welches kraftmäßig über das oder die Profile in beispielsweise ein Mauerwerk eingeleitet wird. Bei den Gleitelementen handelt es sich größtenteils um Schiebeglaselemente, wenngleich grundsätzlich auch verschiebbare Holz- und/oder Kunststoffpaneele denkbar sind und umfasst werden.

Gleitelementvorrichtungen, von denen die Erfindung ausgeht, sind vielfältig bekannt (vgl. nur beispielhaft EP 0 902 153 A2 , CH 671 068 A , CH 600 111 A sowie WO 92/17673 A1).

Beim Stand der Technik kommen überwiegend sogenannte Kaltverglasungen zum Einsatz, bei welchen eine Glasscheibe lediglich zwischen oberen und unteren Rahmenteilen gehalten wird, während seitliche Rahmenteile fehlen. Zwar gibt es an dieser Stelle bereits Ansätze mit geschlossenen Rahmen bei der CH 671 068 A , die jedoch kaum in der Lage ist, beliebige Verläufe von Profilen darstellen zu können. Denn hier ergibt sich das grundsätzliche Problem, dass beispielsweise Ecken, Bögen oder vergleichbare Profil verläufe nur mit außerordentlichem Aufwand oder schlichtweg gar nicht durchfahren werden können. Hinzu kommt, dass die Gleitelemente für Reinigungszwecke nahezu unzugänglich sind. Hier setzt die Erfindung ein.

Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Gleitelementvorrichtung der eingangs beschriebenen Gestaltung so weiterzuentwickeln, dass beliebige Profilverläufe durchfahren werden können und sowohl die Vorderals auch die Rückseite des jeweiligen Gleitelementes für Reinigungszwecke einwandfrei zugänglich sind.

Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße Gleitelementvorrichtung erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement gegenüber dem Profil, also dem oberen Profil und/oder unteren Profil, höhenverstellbar ausgebildet ist. Zu diesem Zweck mag eine Höhenverstelleinrichtung zwischen den Rollkörpern und einem Boden des Profils angeordnet sein.

Durch diese Maßnahmen der Erfindung lässt sich das jeweilige Gleitelement gleichsam in seiner Höhe gegenüber dem Profil variieren. Dadurch besteht u. a. die Möglichkeit, das Gleitelement soweit aus einem unteren Profil herauszuheben, dass Ecken oder Radien kollisionsfrei durchfahren werden können. Das gilt insbesondere dann, wenn Gleitelemente mit geschlossenem Rahmen Verwendung finden. Man spricht in diesem Fall von einer sogenannten Warmverglasung. Tatsächlich erlaubt die Vergrößerung der lichten Öffnung zwischen einem unteren Profil und einer unter Zwischenschaltung der Höhenverstelleinrichtung in das obere Profil eingesetzten Tragschiene bzw. einem Verstellprofil die gewünschte Freigängigkeit beim Durchfahren von Ecken, Kurven oder dergleichen. – Selbstverständlich kann. die Höhenverstelleinrichtung auch dem unteren Profil zugeordnet werden und findet sich dann zwischen dem Gleitelement und dem unteren Profil.

Nach vorteilhafter Ausgestaltung handelt es sich bei der Höhenverstelleinrichtung um einen Scherenheber. Dieser verfügt über zwei oder mehr Scherenschenkel, deren Scherenwinkel sich mit Hilfe eines Stellelementes verändern lässt. Grundsätzlich können natürlich auch andere Höhenverstelleinrichtungen Verwendung finden.

In der Regel sind mehrere Gleitelemente realisiert, die jeweils für sich genommen eine zugeordnete Höhenverstelleinrichtung besitzen. Dabei hat es sich als günstig erwiesen, wenn benachbarte Höhenverstelleinrichtungen mittels einer Verbindungseinheit zur gleichzeitig gleichsinnigen Betätigung miteinander gekoppelt sind. Bei dieser Verbindungseinheit kann es sich um ein Kardangelenk handeln, so dass sämtliche Gleitelemente mit Hilfe der zugehörigen Höhenverstelleinrichtung eine übereinstimmende Höheneinstellung mit Hilfe des Stellelementes erfahren.

Dabei kann die Höhenverstelleinrichtung mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder sonst wie angetrieben werden. D. h., das Stellelement arbeitet mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder auf vergleichbare Art und Weise.

Das die Höhenverstelleinrichtung aufnehmende Profil ist zweiteilig mit einem Basisprofil und dem darin geführten Verstellprofil bzw. der Tragschiene ausgebildet. Dabei empfiehlt es sich, die Höhenverstelleinrichtung zwischen einem Boden des Basisprofils und einem Kopf des Verstellprofils anzuordnen. In dem Verstellprofil können Aufnahmen für die Rollkörper vorgesehen werden. Hierbei handelt es sich zumeist um eine Tragstruktur.

Damit die Höhenverstelleinrichtung vor Witterungseinflüssen geschützt ist, empfiehlt es sich, das Verstellprofil bzw. die Tragschiene mit Dichtwirkung in dem Basisprofil zu führen. Im einfachsten Fall sind hierzu beispielsweise Bürstendichtungen zwischen dem Verstellprofil und dem Basisprofil zwischengeschaltet.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
1 ein Gleitelement, wie es bei der beschriebenen Gleitelementvorrichtung zum Einsatz kommt,
2 mehrere Gleitelemente nach 1 in linear geschlossener Anordnung,
3 einen Querschnitt durch den Gegenstand nach 2,
4 die Höhenverstelleinrichtung im Detail und
5 einen Profilverlauf in Aufsicht, wie er mit Hilfe der beschriebenen Gleitelementvorrichtung realisiert werden kann.
In den Figuren ist eine Gleitelementvorrichtung dargestellt, bei welcher es sich ausweislich der 2 um eine Balkongeländerverglasungseinrichtung handelt, was jedoch nicht zwingend ist. Die Gleitelementvorrichtung verfügt über mehrere Gleitelemente 1, von denen eines im Detail in 1 dargestellt ist.
Man erkennt, dass es sich bei dem Gleitelement 1 um ein sogenanntes warmverglastes Einzelelement handelt. Denn ein geschlossener Rahmen 2 umfasst eine wärmegedämmte Glasscheibe 3 in der Art eines fensterähnlichen Kunststoff/Aluminiumprofiles. Dadurch lassen sich mehrere Gleitelemente 1 entsprechend der 2 zu einer vollkommen geschlossenen Glaswand zusammenfügen.
Sowohl an eine Oberkante 4 als auch an eine Unterkante 5 des Gleitelementes 1 sind Gleitkörper 6, 7 angeschlossen. Bei diesen Gleitkörpern 6, 7 handelt es sich einerseits um Rollkörper 6 und andererseits Gleitschuhe 7.
Die Rollkörper 6 sind in der Lage, um eine zumeist vertikal angeordnete Achse A zu rotieren und werden in einem Tragprofil 8 aufgenommen. Dagegen sind die Gleitschuhe 7 fest mit dem Gleitelement 1 verbunden und bestehen im Wesentlichen aus einem Kern 9 mit Kunststoffummantelung 10. Bei dem Kern 9 handelt es sich um eine Bronzebuchse, an welche die Kunststoffummantelung 10 angespritzt wird. Der solchermaßen realisierte Gleitschuh bewegt sich gleitreibend in einem unteren Profil 11.
Im oberen Profil 12 erkennt man neben der Tragstruktur bzw. dem Tragprofil 8 zur Aufnahme der Rollkörper 6 eine Höhenverstelleinrichtung 13. Bei dieser Höhenverstelleinrichtung 13 handelt es sich um einen Scherenheber 13, wie er im Detail in 4 dargestellt ist. Die Höhenverstelleinrichtung bzw. der Scherenheber 13 verfügt über zwei sich kreuzende Scherenschenkel 13a, 13b. Nach dem Ausführungsbeispiel stützen sich die beiden Scherenschenkel 13a, 13b einerseits am Kopf einer Tragschiene bzw. eines Verstellprofils 14 und andererseits am Grund bzw. am Boden eines Basisprofils 15 ab. Folgerichtig ist die Höhenverstelleinrichtung 13 zwischen den Rollkörpern 6 und dem Grund bzw. Boden des Basisprofils 15 und damit des oberen Profils 12 angeordnet.
Die Höhenverstelleinrichtung 13 bzw. deren Scherenschenkel 13a, 13b lassen sich hinsichtlich eines von ihnen eingeschlossenen Scherenwinkels α öffnen und schließen. Dazu dient ein Stellelement 16, welches sich einerseits am Grund des Basisprofils 15 und andererseits gegenüber dem Scherenschenkel 13b abstützt. Eine Linearverstellung des Stellelementes 16 führt nun dazu, dass sich die jeweiligen Scherenschenkel 13a, 13b unter Veränderung des von ihnen eingeschlossenen Scherenwinkels α öffnen und schließen.
Dadurch wird das Verstellprofil bzw. die Tragschiene 14 in seiner bzw. ihrer Höhe verstellt, wie dies ein Doppelpfeil in 3 andeutet. Das Stellelement 16 und damit die Höhenverstelleinrichtung 13 im Ganzen lässt sich mechanisch, elektrisch oder auch hydraulisch antreiben. Selbstverständlich sind auch vergleichbar arbeitende Antriebe sowie Kombinationen denkbar.
Das Verstellprofil 14 bzw. die Tragschiene 14 wird mit Dichtwirkung in dem Basisprofil 15 geführt. Dazu sind beidseitige Bürstendichtungen 17 vorgesehen. Aufgrund der Höhenverstellung können Profilstrukturen mit Hilfe der Gleitelemente 1 durchfahren werden, wie sie insbesondere in 5 in Aufsicht zu erkennen sind.
Tatsächlich taucht nämlich ein unterer Rahmenschenkel 2a des Rahmens 2 des Gleitelementes 1 zumindest teilweise in das untere Profil 11 ein und zwar in geschlossener Stellung der Gleitelemente 1 zueinander, wie dies in 2 dargestellt ist. Dagegen ist ein oberer Rahmenschenkel 2b des Rahmens 2 des Gleitelementes 1 von dem Basisprofil 15 beabstandet, weil insofern das Verstellprofil bzw. die Tragschiene 14 zwischengeschaltet ist. Wenn nun Knicke oder Kurven des Verstellprofils 14 sowie des unteren Profils 11 durchfahren werden sollen, so gelingt dies kollisionsfrei dergestalt, dass die Höhenverstelleinrichtung 13 mit Hilfe des Stellelementes 16 solange betätigt wird, bis der untere Rahmenschenkel 2a aus dem unteren Profil 11 herausgehoben ist.
Nun können Knicke im Profil 12 bzw. 15 und 11 problemlos durchfahren werden, weil der obere Rahmenschenkel 2b insofern frei von dem Verstellprofil 14 bzw. dem Basisprofil 15 ist und das Gleiche für den unteren Rahmenschenkel 2a gilt, weil dieser nicht (mehr) in das untere Profil 11 eintaucht. Nach Erreichen der Endstellung kann die Höhenverstelleinrichtung 13 wieder für ein Absenken der jeweiligen Gleitelemente 1 sorgen.
Dabei ist insgesamt ein dichter Abschluss gewährleistet, weil einerseits der untere Rahmenschenkel 2a in das untere Profil 11 eintaucht und andererseits eine Abdichtung zwischen dem Verstellprofil 14 und dem Basisprofil 15 infolge der Bürstendichtungen 17 gegeben ist. Selbstverständlich können an dieser Stelle auch andere Dichtungen 17 zum Einsatz kommen.
In der 5 ist angedeutet, dass sich die Gleitelemente 1 beispielsweise an ihrer rechten oder linken Seite verriegeln und ausschwenken lassen, um eine platzsparende Aufbewahrung in einer Ecke eines Balkons ähnlich einem Magazin oder wie Seiten eines Buches zu gewährleisten. Das geschieht in der Weise, dass eine Stange 18, welche durch die Rollkörper 6 hindurchgreift und mit dem Gleitstein 7 verbunden ist, im oberen Profil 12 und/oder unteren Profil 11 verriegelt wird. Folglich ist das Gleitelement 1 hierdurch mit einem Drehpunkt bzw. einer Drehachse in Gestalt der Stange 18 ausgerüstet, so dass die in 5 angedeutete Parkposition problemlos eingenommen werden kann. Hierdurch kann das jeweilige Gleitelement 1 von allen Seiten einfach und bequem sowie sicher gereinigt werden. Denn selbstverständlich lässt sich dass Gleitelement 1 auch in der strichpunktiert angedeuteten Position feststellen und ausschwenken. Damit gelingt eine problemlose Reinigung von allen Seiten her.
Jedem Gleitelement 1 ist eine eigene Höhenverstelleinrichtung 13 zugeordnet. Sämtliche Höhenverstelleinrichtungen 13 sind durch eine Verbindungseinheit 19 in Gestalt von zwischengeschalteten Kardangelenken miteinander und mit dem Stellelement 16 verbunden. Dadurch kann das Stellelement 16 die angeschlossenen Gleitelemente 1 synchron in ihrer Höhe verändern.
Aufgrund der Gleitlagerung des Gleitelementes 1 in dem unteren Profil 11 durch die darin geführten Gleitschuhe 7 sind Beschädigungen nicht vorhandener Lager durch Reinigungsmittel etc. ausgeschlossen. Vielmehr gelingt eine einwandfreie und langlebige Führung, weil an dieser Stelle bevorzugt ein verschleißfester Kunststoff zum Einsatz kommt, wie z. B. PTFE (Polytetrafluorethylen). Hinzu kommt, dass die Gleitschuhe 7 primär Führungsaufgaben für die Gleitelemente 1 übernehmen. Dagegen wird deren Gewicht hauptsächlich von den Rollkörpern 6 aufgenommen und über das obere Profil 12 ins Mauerwerk o. dgl. abgeleitet.

Claims

Gleitelementvorrichtung, insbesondere Schiebewand und/oder Balkongeländerverglasungseinrichtung, mit wenigstens einem Gleitelement (1), und mit an eine Oberkante (4) und/oder Unterkante (5) des Gleitelementes (1) angeschlossenen Rollkörpern (6), die in ein zugeordnetes oberes Profil (12) und/oder unteres Profil (11) eingreifen, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement (1) gegenüber dem Profil (11, 12) höhenverstellbar ausgebildet ist.
Gleitelementvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Höhenverstelleinrichtung (13) zwischen den Rollkörpern (6) und einem Boden des Profils (12) angeordnet ist.
Gleitelementvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhenverstelleinrichtung (13) als Scherenheber (13) ausgeführt ist.
Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Gleitelemente (1) realisiert sind, die jeweils eine zugeordnete Höhenverstelleinrichtung (13) aufweisen.
Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Höhenverstelleinrichtungen (13) mittels einer Verbindungseinheit (19) zur gleichzeitig gleichsinnigen Betätigung miteinander gekoppelt sind.
Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhenverstelleinrichtung (13) mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder vergleichbar angetrieben wird.
Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das die Höhenverstelleinrichtung (13) aufnehmende Profil (12) zweiteilig mit einem Basisprofil (15) und einem darin geführten Verstellprofil (14) ausgebildet ist.
Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhenverstelleinrichtung (13) zwischen einem Boden des Basisprofils (15) und einem Kopf des Verstellprofils (14) angeordnet ist.
Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Verstellprofil (14) eine Tragstruktur (8) zur Aufnahme der Rollkörper (6) vorgesehen ist.
Gleitelementvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellprofil (14) mit Dichtwirkung in dem Basisprofil (15) geführt wird.