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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Spannfutter zum thermischen Einschrumpfen von Schäften von
Werkzeugen – insbesondere
auch solcher Art wie nach DIN 6535 Form HA –, mit einem Futterkörper aus
Metall, der eine zentrale Aufnahme für die Schäfte im Querpreßsitz vorsieht
und vor dem Einsetzen oder dem Herausnehmen des Schaftes einer Heizquelle
für hohe
Leistung der Wärmeeinbringung in
den Bereich des Außenmantels
der Hülse
des Futterkörpers
ausgesetzt ist. Spannfutter dieser Art sind in unterschiedlichen
Ausführungsformen
bekannt und dienen dazu, beispielsweise einen Bohrerschaft oder
Fräserschaft
exakt aufzunehmen.
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Bei der Nominierung der Einzelheiten
des in mehrere funktionale und räumliche
Bereiche aufgegliederten Futterkörpers
sind erhebliche Unschärfen aufgetreten,
weil diese Bereiche überwiegend
bezüglich
ihrer räumlichen
Abgrenzung, der räumlichen und
zeitlichen Temperaturverteilung und Wärmeeinbringung, und auch den
mechanischen elastischen Spannungen und elastischen Verformungen
komplex fließend
ineinander übergehen.
Die Beschreibung gibt die tendenziellen und dominanten Zustände wieder,
die im wesentlichen die Eigenschaften solcher Spannfutter begründen. Insbesondere
die Hülse
des Futterkörpers
bedarf mehrerer nur unscharf gegeneinander abgrenzbarer Teilbereiche
zur Beschreibung der funktionalen Gesamtwirkungsweise. Die meist
kreisringförmige
Stirnfläche
des freien axialen Endes der Hülse
des Futterkörpers
wird im folgenden kurz als „Hülsenstirn" benannt. Zweckdienlich
ist die Aufgliederung der Hülse
in einen dem Außenmantel der
Hülse zugewandten
Bereich, der ungefähr
die radial außen
liegende Hälfte
der Hülse
beinhaltet und im folgenden kurz als „Hülsenaußenzone" bezeichnet wird, sowie in einen der
Aufnahme der Hülse
zugewandten Bereich, der ungefähr
die radial innen liegende Hälfte
der Hülse
beinhaltet und im folgenden kurz als „Hülseninnenzone" bezeichnet wird.
Zweckdienlich ist weiterhin die Bildung von drei Abschnitten in
axialer Richtung der Hülse:
Mit einem bei der Hülsenstirn
beginnenden Längsabschnitt
der Hülse,
im folgenden kurz als „Hülsenstirnabschnitt" bezeichnet. Einen
daran anschließenden
und den Mittenbereich der Hülse
umfassenden Längsabschnitt,
im folgenden kurz als „Hülsenmittenabschnitt" bezeichnet. Und
ein Übergangsbereich
vom Hülsenmittenabschnitt
zum restlichen Futterkörper
hin, im folgenden kurz als „Hülsenübergangsabschnitt" bezeichnet. Auf die
Besonderheiten der Zonen und Abschnitte wird noch eingegangen. Der
Druck, mit dem die im Querpreßsitz
gefügte
Hülse und
der Schaft radial aufeinander einwirken, wird in der Fachliteratur
uneinheitlich als Paßfugendruck,
Spanndruck, Flächenpressung
und Fugenpressung bezeichnet; hier wird im folgenden der letztere
Begriff „Fugenpressung" dafür verwendet.
Zur Präzisierung
der Beschreibung wird die zentrale Aufnahme gegliedert in diejenige
Fläche, die
im geschrumpften Zustand am Schaft unter Fugenpressung anliegt und
im folgenden „Spannfläche" benannt ist; weiterhin
in den im folgenden „innenliegenden
Freistich" genannte
geringfügige
radiale Erweiterung im Bereich des Hülsenübergangsabschnitts; zudem in
eine im Hülsenstirnabschnitt
eingebrachte meist zylindrische Erweiterung zum verkantungsfreien
Vorzentrieren des Schafts, die im folgenden „Einführerweiterung" benannt ist. Die
zwischen der Spannfläche
und dem Schaft befindliche Fuge wird im nachfolgenden „Spannfuge" benannt.
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Nach
DE
199 15 412 ist ein bekanntes Spannfutter aus elektrisch
leitendem Werkstoff hergestellt und weist eine Aufnahme mit einem
Innendurchmesser auf, in der Schäfte
geringfügig
größeren Durchmessers
reibschlüssig
eingespannt und auch wieder ausgespannt werden können. Hierzu wird der Bereich
des Außenmantels
der Hülse
mittels einer elektrischen Induktionsspule durch hochfrequenten
Wechselstrom einem elektromagnetischen Wechselfeld ausgesetzt, das
elektrischen Wirbelstrom in der Hülsenaußenzone des Futterkörpers erzeugt
und diese partiell in kurzer Zeit aufgeheizt. Infolgedessen dehnt
sich die gesamte Hülse
im wesentlichen radial auf, wodurch der in dieser kurzen Zeit noch
nicht vom Wärmefluß erreichte
Schaft herausgezogen oder eingesetzt werden kann.
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Analysiert man die elastischen Verformungen
der Hülse,
welche durch die alleinige Aufheizung der Hülsenaußenzone hervorgerufen werden,
stellt man fest, daß im
Hülsenstirnabschnitt
Abweichungen von der Zylinderform hervorgerufen werden, folglich auch
die innere Aufnahme keine Zylinderfläche mehr darstellt, was vorab
anhand 3 und 4 zum Stand der Technik
aufgezeigt wird. In der Hülsenaußenzone
bildet sich (außer
der tangentialen) auch eine axiale Druckspannung infolge thermischer
Dehnung auf. Die stoffschlüssig
damit verbundene kalte Hülseninnenzone
wird hierdurch axial unter Zugspannung gesetzt. An der Hülsenstirn
ist sowohl die Druckspannung in der Hülsenaußenzone, als auch auch die
Zugspannung in der Hülseninnenzone
Null, wodurch die dazwischen anliegende Schubspannung zur Hülsenstirn
hin Wirkung zeigt und den Hülsenstirnabschnitt
radial nach innen stülpt,
was den ausnützbaren
Fügedurchmesser
der Aufnahme verringert. Die frontseitige radiale Einstülpung des
Hülsenstirnabschnitts
mit Kleinstdurchmesser bei der Hülsenstirn
blockiert das Einstecken der Schäfte
in die Aufnahme, obwohl der Hülsenmittenabschnitt
genügend
aufgeweitet ist.
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Die bekannten handelsüblichen
Spannfutter werden großteils
zur Umgehung dieses Einstülpverhaltens
mit einer mehrere Millimeter tief von der Hülsenstirn axial in die Aufnahme
reichenden zylindrischen Einführerweiterung
um einige hundertstel Millimeter oder auch einer dementsprechenden
Anfasung versehen (
EP 1155765 ,
dort Fig. 2;
EP 0830917 ;
Berger, M.: Induktive Schrumpftechnik in Verbindung mit präziser Werkzeugvoreinstellung. mav
9 – 2002,
S. 56 und 58). Diese wird zugleich zur Vorzentrierung und Halterung
des Schaftes vor dem Fügen
genutzt. Das führt
jedoch dazu, daß beim Schrumpfen
die gesamte von dem axial überstehenden
Hülsenstirnabschnitt
hervorgerufene Spannkraft von dem Kantenbereich der zurückgesetzten
Aufnahme aufzunehmen ist und mit einer stark überhöhten ringförmigen Linienpressung auf den
Schaft einwirkt, so daß die
Aufnahme dort im mikroskopischen Bereich plastische Deformationen
erfährt
und insbesondere auf den Schaft eine ringförmig konzentrierte radiale überhöhte Fugenpressung
einwirkt. Wird im praktischen Einsatz vom Schaft zusätzlich eine
sich überlagernde
Biegebelastung eingeleitet, kommt es zu einer örtlichen umlaufenden Spannungsüberhöhung, da
sich die Spannungen kumulieren. Dies führt zu dem bekannten Abwalkeffekt
während
des Schruppfräsens,
der zum Bruch des Schaftes führen kann.
Die in
DE 100 48 773 dargelegte
Ausgestaltung eines Spannfutters zur Abmilderung des bekannten Abwalkeffektes
wird aufgrund der nur noch teilweisen Anlage am Schaft nicht mehr
die Anforderungen fürs
Schruppfräsen
erfüllen,
weil sich die erheblich verringerte Anlagefläche in einem Anstieg der Fugenpressung
in der restlichen wirksamen Anlagefläche äußert und in diesem Bereich
wiederum der Anriß entsteht.
Die in
EP 1008409 dargestellte Lösung erfordert
unübliche
Sonderausführungen
der Schäfte
mit einem im Durchmesser reduzierten Einführabschnitt und im Falle beispielsweise
einer Aufheizung der Hülsenaußenzone
mittels Induktionsspule tritt auch bei diesem Futterkörper der
Effekt der Einstülpung
des Hülsenstirnabschnitts
unweigerlich auf, so daß sich
die dem Einführabschnitt
anschließende
Partie des Schaftes mit Paßmaß nicht
weiter in die Spannfläche
der Aufnahme einschieben läßt.
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Eine weitere Auffälligkeit an bekannten Spannfuttern
zum thermischen Einschrumpfen stellt der Hülsenübergangsabschnitt dar, wo die
Aufheizung der Hülsenaußenzone
endet und sie stoffschlüssig
in den Rest des Futterkörpers
mit Umgebungstemperatur übergeht.
Wie ebenfalls vorab in
3 zum
Stand der Technik dargestellt, ist der Hülsenübergangsabschnitt, in dem die
radiale Aufdehnung beginnt und in den vollständigen Dehnzustand des Hülsenmittenabschnitts übergeht,
bis zu ungefähr
10 mm lang. Dieses stark eingeschränkte Dehnverhalten ist besonders
darin begründet,
daß das Ende
der kalten Hülseninnenzone
des Hülsenübergangsabschnitts
fest mit dem restlichen Futterkörper verbunden
ist und sie den Hülsenübergangsabschnitt erheblich
an der radialen Aufdehnung hindert. Da hier die Aufdehnungung der
Aufnahme ungenügend groß zum Einstecken
des Schafts ist, wird der innenliegende Freistich, der für die Innenschleifbearbeitung
der Spannfläche
ohnehin mit etwa 2 mm Länge notwendig
wäre, in
der gängigen
Praxis deutlich auf ungefähr
10 mm verlängert
ausgeführt,
wie in
DE 199 15 412 in
wirklichkeitsgetreuer Darstellung gezeigt ist. Diese Länge fehlt
jedoch zur Abstützung
des Schafts in der Hülse
und der Reibschluß zur
Kraft- und Drehmomentübertragung
fehlt dort anteilig ebenfalls. Da beim Schrumpfen die anteilige
Spannkraft des langen Hülsenübergangsabschnitts
mit seinem inneren Freistich bis zum Beginn der Spannfläche am Rand
des Hülsenmittenabschnitts
hin als zusätzliche Drucküberlagerung
vom Schaft aufgenommen wird, kommt es dort zu einer um näherungsweise
den Faktor zwei erhöhten
radialen Fugenpressung, wie eine wissenschaftlich durchgeführte Berechnung
belegt (Rondé,
Uwe; Untersuchung von Systemen zum Spannen von Zylinderschaftwerkzeugen
unter besonderer Berücksichtigung
ihrer Eignung für
die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung; Seite 48- 50; Dissertation an der Technischen
Hochschule Darmstadt; 1994). Dort kann es zum örtlichen Fließen des
Werkstoffs der Hülse
kommen. Beachtenswert ist dabei der Umstand, daß die höchste Fugenpressung nicht direkt
an der Kante des Überganges
zur Spannfläche,
sondern in geringer Entfernung davon innerhalb der Spannfläche auftritt.
Ursache dafür
ist wohl, daß der
Randbereich unter der Spannfläche
unter Einwirkung der Fugenpressung elastisch in axialer Richtung
zum innenliegenden Freistich im Hülsenübergangsabschnitt hin ausweicht.
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Die Analyse der elastischen Verformung
in radialer Richtung und damit zwangsläufig verbunden in tangentialer
Umfangsrichtung einer „dickwandigen" Hülse ergibt
nach den theoretischen Grundlagen zu Welle-Nabe-Querpreßsitzen
vom Außenmantel
der Hülse
zur Spannfläche
hin einen progressiv zunehmenden Verlauf der tangentialen Zugspannung.
Je kleiner der Durchmesser der Aufnahme, um so ausgeprägter wird
die Spannungsspitze zur Spannfläche
der Hülse
hin. Um die auftretenden problematischen thermischen und damit einhergehenden
elastomechanischen Beanspruchungen der Fügepartner abzumildern, ist
nach
DE 2012451 dargelegt,
in der Hülse
eine Anzahl gleichmäßig beabstandeter
Längsnuten
sowie zu diesen parallel verlaufende Löcher in gleichen Abständen zu
den von den Nuten stehengebliebenen Streifen der Paßfläche einzubringen.
Dies ergibt eine relativ flexible bogenförmige Struktur, die bei einem
relativ großen
Preßsitz
(aus dem Text hergeleitet ist wohl relativ großes Untermaß und zudem relativ große Toleranz
der Fügepartner damit
gemeint) verhältnismäßig stark
(elastisch) radial verformt. Diese elastischen Eigenschaften sind vorteilhaft
und würden
Spannfuttern mit sogenannter dickwandiger Hülse zu einer größeren Dehnrate,
geringerer Abhängigkeit
der Stärke
der Fugenpressung von dem Istmaß der
Durchmesser der Schäfte,
und dabei großer
Eigensteifigkeit gegen Biegung aufgrund der äußeren geschlossen Hülsenaußenzone verhelfen.
In Bezug auf die Anwendung dieses bekannten Gestaltungsvorschlages
auf Spannfutter ist nachteilig, daß die bogenförmigen Stege
die auf einem Teilkreis angeordneten Bohrungen benötigen, um
unter dem vom Preßsitz
ausgehenden Druck elastisch geringfügig in die Bohrungen radial
einzufedern und die Bohrungen minimal nierenförmig einzudrücken. Bei
sehr kleinen einzuspannenden Schäften
wären diese
einzubringenden Bohrungen aus Platzgründen ebenfalls sehr klein,
so daß deren
Einfederungsvermögen
gegen Null gehen würde.
Die nach
DE 100 65 383 bekannte
Ausführung
eines solchen Spannfutters weist in erheblicher Erstreckung radial
ausgerichtet nach außen
reichende Längsschlitze
auf. Die zusätzlichen
inneren Aussparungen der Kreisringsegmente ermöglichen eine ungestörte, die
Kreisringform erhaltende Aufheizung der Hülsenaußenzone. Die radialen Speichen
sind beim Schrumpfen rein auf radialen Druck beansprucht und deshalb
sehr steif. Das Spannfutter ermöglicht
eine wesentlich größere Dehnrate
des Außenrings
und der Innenbereich des Futterkörpers
wird erst mit deutlicher Zeitverzögerung warm. Bei kleinen Durchmessern
ist die Fugenpressung im Bereich der Krafteinleitung der steifen
Druckspeichen deutlich überhöht und kann
dort zu Überlastungen
führen.
Die Spannfutter nach
DE 10100719 beinhalten
ebenfalls tiefe radiale Längsschlitze
und kreissegmentähnliche Stege.
Diese Stege übertragen
die Spannkraft des äußeren Hülsenteils
radial mit großer
Steifigkeit, so daß auch
hier die Fugenpressung in der Aufnahme sehr groß ist. Man bedenke – wie vorerwähnt –, daß der Fugenpressung
an der Kante die zusätzliche
von der Biegebelastung eines Fräserschafts
verursachte Pressung im Betrieb überlagert
wird.
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Der Endung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein Spannfutter der eingangs genannten Art und definierten
Aufheizung aufzuzeigen, das keine Einstülpung des Hülsenstirnabschnitts und dadurch
der Spannfläche
im aufgeheizten Zustand aufweist, dabei im geschrumpften Zustand
keine den Bruch des Schaftes auslösende Spannungsspitze am vorderen Ende
der Spannfläche
aufweist und verbliebene Spannungsspitzen erheblich verringert,
und als bedeutsame Optionen zusätzlich
die zum Spannen nutzbare Länge
der Aufnahme bei sonst gleichen Abmessungen des Futterkörpers deutlich
vergrößert, die
radiale Fugenpressung bei dickwandigen Hülsen sowie bei Hülsen für Schäfte mit
kleinem Durchmesser erheblich reduziert, was durch die neue Ausgestaltung
folgender Problemzonen zu erreichen sein wird mit dem Ziel:
- – Die
im Bereich des Hülsenstirnabschnitts
auftretende Einstülpung
zu verhindern und dennoch den Schaft bis zur Hülsenstirn des Futterkörpers unter
Annäherung
an die ideale konstante Fugenpressung abzustützen und den im Hülsenmittenabschnitt
vorhandenen Fügedurchmesser
bis zur Hülsenstirn hin
durchgehend reichen zu lassen und auch keine signifikante Erhöhung der
Fugenpressung in der Spannfuge am vorderen Ende der Aufnahme bei
der Hülsenstirn
auftreten zu lassen.
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Und als zusätzliche bedeutsame Optionen:
- – Den
Hülsenübergangsabschnitt,
der mit dem kalten Rest des Futterkörpers fest verbunden ist, für eine größere Dehnrate
auszulegen und hierzu dennoch weniger axialen Bauraum zu benötigen, um
dadurch die nutzbare Spannfläche
zu verlängen.
- – Die
radiale Aufweitung dickwandiger Hülsen oder von Hülsen für Schäfte mit
kleinen Durchmessern zu vergrößern und
dabei dennoch die Fugenpressung innerhalb einer gebrauchsfähigen obereren
und unteren Grenze zu halten, bei der die Fugenpressung besonders
im Bereich nahe der Hülsenstirn
nur mäßig größer als
die allein durch die Biegebelastung des Schafts maximal hervorgerufene
Fugenpressung ist.
- – Die
vorteilhafte Einführzentrierung
für den
Fügevorgang
der Schäfte
am Eingang der Aufnahme soll gleichwohl realisiert werden und keine
störende
Wirkung auf die Dehn- und Schrumpfbewegung der Hülse entfalten.
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Die Aufgabe ist bei einem Spannfutter
der eingangs genannten Art und definierten Aufheizung durch die
Erfindung gemäß der Merkmale
in Anspruch 1; und die als zusätzliche
Optionen von erheblicher Bedeutung angeführten Teilaufgaben sind gemäß den Merkmalen
in dem selbständigen
Anspruch 2 und den abhängigen
Ansprüchen
3 und 4 gelöst.
Weitere Erfindungsmerkmale zur sonstigen Ausgestaltung sind in den
weiteren Ansprüchen
dargelegt.
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Die erfindungsgemäße Lösung wirkt der radialen Einstülpung durch
Einbringen einer radialen Ringnut entgegen, welche die kalte Hülseninnenzone nahe
der Hülsenstirn
axial auf einem bestimmten Längsabschnitt
unterbricht. Hierdurch entsteht ein Längsabschnitt in der Hülsenaußenzone,
der durcherhitzt ist und von keiner zugeordneten kalten Hülseninnenzone
am Aufdehnen gehindert wird. Ohne diesen Längsabschnitt würde sich
der Rand des verbliebenen Hülsenmittenabschnitts
logischerweise bei seiner unterbrochenen Hülseninnenzone beim Erhitzen
ebenfalls unter der Schubspannung radial nach innen einstülpen, da
auch hier die Zugspannung Null wird. Der stoffschlüssig axial
außen
anschließende durcherhitzbare
Längsabschnitt
ist so bemessen, daß er
mit seiner tangentialen Druckspannung den vorderen Rand des Hülsenmittenabschnitts
entgegen der Einstülpung
radial nach außen
zieht, so daß die
gedehnte Hauptspannfläche
mindestens annähernd
zylindrisch oder noch etwas weiter aufgedehnt wird. Somit läßt sich
der Schaft einführen.
Der stehengebliebene Abschnitt bei der Hülsenstirn hat eine erhitzte
Hülsenaußenzone
und eine kalte Hülseninnenzone,
so daß sich
in der Hülsenaußenzone
eine tangentiale und axiale Druckspannung aufbaut. In der kalten
Hülseninnenzone
entsteht durch den Stoffschluß eine
tangentiale und axiale Zugspannung. An beiden Stirnseiten des stehengebliebenen
Abschnitts sind die axialen Zug- und Druckspannungen Null, so daß die innere
Schubspannung eine Verformung bewirkt, nämlich einstülpend nach beiden Stirnseiten hin,
im wesentlichen tonnenförmig.
Dieser stehengebliebene Abschnitt wird deshalb obligatorisch so
kurz ausgeführt,
daß die
Einschnürung
zur Tonnenform nur unerheblich von der Zylinderform abweicht und sich
der Schaft dennoch durch diese Vorderspannfläche einführen läßt. Die maßlichen Verhältnisse
sind über
iterative Berechnungen auf Rechenanlagen zu erhalten.
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Die radiale Ringnut im Hülsenübergangsabschnitt
der Hülse
am inneren Ende der Aufnahme schafft einen hinteren durcherhitzbaren
Längsabschnitt,
dem keine kalte Hülseninnenzone
zugeordnet ist, die ihn am Aufdehnen hindert. Wegen seiner weitgehend
freien Dehnung hilft er mit, den Randbereich des Hülsenmittenabschnitts
zum Hülsenübergangsabschnitt
hin zylindrisch aufzudehnen. Weil dies mit dem hinteren durcherhitzbaren
Längsabschnitt
eine verstärkte
Dehnwirkung ergibt, läßt sich der
Hülsenmittenabschnitt
mit seiner zylindrisch aufgedehnten Hauptspannfläche verlängert ausführen bei gleichermaßen verkürztem Hülsenübergangsabschnitt,
der sich nun hier über
die Länge
der radialen Ringnut erstreckt, die erheblich schmaler als die Länge des
Freistichs herkömmlicher
thermischer Spannfutter ist. Auch hier ist die maßliche Auslegung über iterative
Berechnung zweckmäßig.
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Die elastisch gestaltete Hülseninnenzone wurde
durch Stege realisiert, die nach Art eines einseitig fest eingespannten
Trägers
mit einer schief an seinem freien Ende angreifenden Kraft belastet
werden. Die Kraft ist die aus der Fugenpressung herrührende anteilige
resultierende Normalkraft. Die radiale Wirkrichtung der Kraft ist
zur Wurzel der Stege, wo sie in die massive Hülsenaußenzone in der Weise einer „festen
Einspannung" übergehen,
unter einem Winkel angeordnet. Die Kraft beansprucht den Steg somit
auf Biegung. Die im wesentlichen radiale Erstreckung der Stege,
der Winkel ihrer Anordnung zur Radialen und die Dicke und Form der
Stege nehmen Einfluß auf
den Federweg und die Federkonstante der Hülseninnenzone; ihre radiale
Spannkraft ist proportional zur ihrer Länge. Die wirksame Dicke der Stege
nimmt zur Hülsenaußenzone
hin zu und ist deshalb eine geeignete Form für Biegefederung. Eine an der
C-Form oder S-Form ausgerichteten Kontur der Stege kann zur weiter
verbesserten Ausnützung
der Hülseninnenzone
zur Federung Verwendung finden und kann Kerbwirkungen mindern. Die Stege
sollen so ausgerichtet sein, daß ein
vom Schaft eingeleitetes Torsionsmoment einem Gesperre vergleichbar
wirkt.
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Die Haltenasen behindern die Dehnung
der Hülseninnenzone
nicht und erlauben die Aufnahme und Vorzentrierung eines Schafts,
ohne die Nachteile der stark überhöhten linienartigen
Fugenpressung am Beginn der Spannfuge auszulösen. Um das Verkanten der Schäfte beim
Einstecken zwischen die Haltenasen zu vermeiden, lassen sich sinngemäß die von
großen
Spannschäften
her bekannten „Einführzentrierungen" auch am Kontaktbereich
der Haltenasen einarbeiten, damit glatte Schäfte verkantungsfrei einzustecken
sind. Die Haltenasen können auch
aus einzelnen axial überstehend
ausgeführten Stegen
heraus gefertigt werden.
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Die zwischen der kreisförmigen vorderen Ringnut
und der Hülsenstirn
befindliche Vorderspannfläche
ist vorzugsweise mit einem größeren Durchmesser
hergestellt als der Durchmesser der Hauptspannfläche. Deshalb wirkt auf der
Vorderspannfläche
eine geringere Fugenpressung. Zur vom Schrumpfen herrührenden
Fugenpressung kommt örtlich
die aus der Biegebelastung beim Fräsen auftretende überlagernde
Fugenpressung hinzu. Die verringerte Fugenpressung auf die Vorderspannfläche ergibt
am Ort der Hülsenstirn
zusammen mit der Torsionsbelastung des Schafts eine geringere Vergleichsspannung
und setzt die Gefahr des Schaftbruchs herab. Die Haltbarkeit des
Schafts gegen Biegewechsel wird dadurch heraufgesetzt.
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Der Mikroschlupf zwischen besagter
Vorderspannfläche
und dem Schaft durch schwellende Torsion und wechselnde umlaufende
Biegung wirken einem Aufschwingen entgegen. Der Mikroschlupf bewirkt
eine zwischen Schaft und der Vorderspannfläche auftretende Reibung. Dies
führt bei
Stahl zu Abrieb und Rostbildung in der Spannfuge. Das Aufbringen
einer Hartbeschichtung kann dem vorbeugen.
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Um die radialen Ringnuten oder die
Längsschlitze
im Futterkörper
fertigungstechnisch günstig einbringen
zu können,
ist eine mehrstückige
Herstellung mit anschließender
Schweiß-
oder eventueller Lötverbindung
zweckmäßig.
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Es ist offensichtlich, daß das Spannfutter auch
auf herkömmliche
Art mit langsam erfolgender Aufheizung verwendbar ist bei ausschließlicher
Verwendung von Schäften
aus Hartmetall wegen dessen im Verhältnis zu Stahl geringen Temperaturausdehnungskoeffizienten.
Die erzielbaren Vorteile im geschrumpften Zustand sind uneingeschränkt auch
unter diesen Gegebenheiten vorhanden.
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Die restlichen besonderen Ausführungsformen
bedürfen
keiner weiteren Erläuterung.
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Dieses Spannfutter ist in der Zeichnung
in seinen Ausführungsformen
dargestellt. Gegenüber dem
vorherigen Stand der Technik ist die neue Entwicklung unter Berücksichtigung
der Verformungen sowie Darlegung der elastomechanischen Spannungen
und Fugenpressungen aufgezeigt. Der Schaft ist zur Wahrung der Übersichtlichkeit
häufig
nicht mit eingezeichnet. Es zeigen:
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1 einen
axialen Längsschnitt
des Spannfutters mit Ringnut in der Hülseninnenzone im Hülsenstirnbereich;
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2 den
vergrößert dargestellten
Hülsenstirnbereich
mit Umgebung gemäß 1;
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3 ein
Spannfutter nach dem Stand der Technik im axialen Längsschnitt
mit Einführerweiterung
und schematisch übersteigert
dargestellter Verformung im aufgeheizten Zustand;
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4 den
vergrößert dargestellten
Hülsenstirnbereich
mit Umgebung gemäß 3;
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5 einen
axialen Längsschnitt
des Spannfutters gemäß 1, mit zusätzlich im
Hülsenübergangsbereich
eingearbeiteter Ringnut;
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6 einen
axialen Längsschnitt
des Spannfutters gemäß 5, mit dargestellter Aufheizung
der Hülsenaußenzone
und Darstellung der auftretenden elastomechanischen axialen Spannungen;
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7 einen
axialen Längsschnitt
des Spannfutters nach 5,
mit in den Ringnuten eingebrachten Massen;
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8 einen
axialen Längsschnitt
des Spannfutters nach 1 mit
in der Hülseninnenzone eingebrachten
schmalen Längsschlitzen,
vollständig das
Spannfutter axial längs
durchdringend;
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9 einen
axialen Längschnitt
des Spannfutters gemäß 1, mit Haltenasen zum Vorzentrieren
und Aufnehmen des Schafts;
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10 den
vergrößert dargestellten
Hülsenstirnabschnitt
mit Umgebung des Spannfutters nach 9 mit
Positionsdarstellung des Schafts;
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11 weitere
Varianten der Ausgestaltung der Haltenasen gemäß 10;
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12 einen
axialen Längsschnitt
des Spannfutters nach 5 mit
in der Hülseninnenzone eingearbeiteten
Längsschlitzen,
als geschweißter Verband
ausgeführt;
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13 eine
vergrößert dargestellte
Ansicht der Hülsenstirn
der Spannfutter nach 8 oder 12, zur Verdeutlichung der
unter einem Winkel zur Radialen verlaufenden Längsschlitze;
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14 einen
stark vergrößerten Ausschnitt der
Hülsenstirn
gemäß 13, zur Verdeutlichung der
Biegefederung der Stege;
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15 eine
vergrößert dargestellte
Ansicht der Hülsenstirn
des Spannfutters nach 8 oder 12, mit C-förmigen Längsschlitzen
zwischen den Stegen, zur Verdeutlichung des Vermögens biegend einzufedern;
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16 eine
vergrößert dargestellte
Ansicht der Hülsenstirn
eines Spannfutters nach 8 oder 12, mit S-förmigen Schlitzen
zwischen den Stegen;
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17 einen
stark vergrößerten Ausschnitt der
Hülsenstirn
gemäß 16, zur Verdeutlichung der
Biegefederung der Stege bei abgemilderter Kerbwirkung des Grundes
der Längsschlitze.
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Das in 1 dargestellte
Spannfutter zum thermischen Einschrumpfen von Schäften besteht aus
einem Futterkörper 1 aus
Metall, der eine wahlfrei gestaltete Befestigungspartie 2,
hier als Hohlschaftkegel ausgeführt,
zum Befestigen an der Werkzeugmaschine und ein als Hülse 3 bezeichnetes
rotationssymmetrisches Hohlkörperteil
mit der Mittenachse 4 umfaßt. Aus Gründen der Funktionserläuterung
ist die einstückige
Hülse 3 in
radialer Richtung in die Hülsenaußenzone 7 und
die Hülseninnenzone 8 unterteilt;
in Längsrichtung
in einen Hülsenstirnabschnitt 9,
einen Hülsenmittenabschnitt 10 und
einen Hülsenübergangsabschnitt 11.
Die zur Mittenachse 4 koaxial eingearbeitete Innenkontur
der Hülse 3 ist
zur Hülsenstirn 5 nach
außen
hin offen und wird insgesamt als zentrale Aufnahme 6 bezeichnet.
Im inneren axialen Endbereich der Aufnahme 6 ist der innenliegende
Freistich 12 mit notwendigerweise beträchtlicher Längserstreckung und geringer
radialer Tiefe im Hülsenübergangsabschnitt 11 ausgebildet,
weil in diesem Bereich keine gleichmäßige und genügende zylindrische
Aufdehnung beim Erhitzen erfolgt. Daran anschließend ist im Bereich des Hülsenmittenabschnitts 10 in
der Aufnahme 6 die Hauptspannfläche 13 angeordnet,
die sich beim Erhitzen der Hülsenaußenzone 7 zylindrisch
aufweitet. Zwischen der Hauptspannfläche 13 und der Vorderspannfläche 14 ist
die vordere radiale Ringnut 15 in die Hülseninnenzone 8 eingearbeitet,
so daß diese
axial aufgetrennt ist. Über
der Länge
der Aufnahme ist graphisch der qualitative Verlauf der Fugenpressung
P im geschrumpften Zustand gezeigt. Der Schaft 16 ist nicht dargestellt.
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2 zeigt
oberhalb und unterhalb der Mittenachse 4 je eine Variante
des Futterkörpers 1 als vergrößerten Ausschnitt
im Nahbereich des Hülsenstirnabschnitts 9.
Der Durchmesser D der Hauptspannfläche 13, der Durchmesser
D* der Vorderspannfläche 14 und
der kleinste Durchmesser d des Schafts innerhalb seiner Toleranz
verhalten sich im kalten Zustand wie folgt zueinander: D <(=) D* < d. Die Angabe der
Spannungen S bezieht sich auf den Zeitpunkt, in dem die Energiezufuhr
zum Erhitzen beendet wurde und der Füge- oder Entnahmevorgang des
Schafts 16 in die oder aus der Aufnahme 6 beginnt.
In diesem Zustand sind sämtliche
Oberflächen in
der Aufnahme 6, der Hülsenstirn 5 und
des Außenmantels 17 der
Hülse 3 und
die vordere radiale Ringnut 15 völlig frei von zur Oberfläche senkrecht
stehenden Spannungen S; solche existieren nicht. Dabei ist die Hülsenaußenzone 7 im
wesentlichen erhitzt, die Hülseninnenzone 8 auf
Raumtemperatur. Im Bereich der vorderen radialen Ringnut 15 ist
in der Hülsenaußenzone 7 ein
durcherhitzbarer Längsabschnitt 18 vorhanden,
dem keine Hülseninnenzone 8 zugeordnet
ist. Hierdurch liegt dort in Längsrichtung freie
Dehnung vor und damit ist keine axiale Druckspannung Sd/ax vorhanden.
Die radiale Dehnung dieses durcherhitzten axialen Längabschnitts 18 ist hingegen
nicht frei, weil Stoffschluß mit
dem Hülsenmittenschnitt 10 besteht
und sich im Grenzbereich zwischen der raumtemperierten Hülseninnenzone 8 und
der erhitzten Hülsenaußenzone 7 eine
erhebliche axiale Schubspannung T/ax mit Stülpwirkung auf den Hülsenstirnabschnitt
9 der
Hülse 3 ausbildet.
In tangentialer Richtung herrscht in der Hülsenaußenzone 7 deshalb
auch bis in den durcherhitzten Längsabschnitt 18 eine
tangentiale Druckspannung Sd/tan, deren seitliche Wirkung auf die
Hülseninnenzone 8 eine
radiale Zugspannung Sz/rad ist, die den Randbereich der Hülseninnenzone 8 unterstützend radial mit
nach außen
zieht. Im Bereich längs
der Vorderspannfläche 14 ist
die dortige radiale Einstülpung aufgrund
der obligatorisch geringen Axialerstreckung konstruktionsbedingt
maßlich
extrem gering und deshalb bedeutungslos. Die oberhalb der Mittenachse 4 dargestellte
Variante zeigt in axialer Richtung ringförmig an der Hülseninnenzone 8 in
der Hülsenstirn 5 und
in der vorderen radialen Ringnut 15 vorgenommene Werkstoffeindrehungen
bei unverändert
belassener Vorderspannfläche 14 und
Hauptspannfläche 13.
Hierdurch wirkt dort in der Hülsenaußenzone 7 ein
geringerer Widerstand beim Aufdehnen entgegen. Dies ist nützlich,
wenn die Erhitzung dieses Hülsenstirnabschnitts 9 nicht
gleich intensiv und homogen wie die der restlichen Hülse 3 realisierbar
ist. Somit kann dort bei örtlich
geringerer Erhitzung respektive Temperatur insbesondere die Vorderspannfläche 14 dennoch
genügend
weit aufgedehnt werden. Die Fasen oder Verrundungen an den Enden
der Vorderspannfläche 14 und
Hauptspannfläche 13 sind kleinstmöglich ausgeführt, um
deren Flächen
größtmöglich zu
halten, was die Spannungsspitzen an den Enden verringert.
-
3 zeigt
ein Spannfutter zum thermischen Einschrumpfen von Schäften nach
dem Stand der Technik. In der Hülse 3 ist
die zentrale Aufnahme 6 bei der Hülsenstirn 5 beginnend
vorhanden. In der Aufnahme 6 ist bei der Hülsenstirn 5 beginnend über die
Länge des
Hülsenstirnabschnitts 9 eine
Einführerweiterung 19 vorhanden,
in die der transparent mit kurz-gestrichelter Linie dargestellte
Schaft 16 auch bei kaltem Spannfutter eingesteckt, gehalten
und vorzentriert wird. Die Länge
der Einführzentrierung 19 ist
so gewählt,
wie sich die radiale Einschnürung des
Hülsenstirnabschnitts 9 beim
Erhitzen der Hülsenaußenzone 7 ausbildet.
In strichdoppelpunktierter Linie ist stark übersteigert der Dehnzustand
mit dem Außenmantel 17 der
Hülse 3 und
der Spannfläche 13 einschließlich der
Einführerweiterung 19 bei
erhitzter Hülsenaußenzone 7 dargestellt.
-
4 zeigt
stark vergrößert den
Bereich um den Hülsenstirnabschnitt 9 eines
Spannfutters nach dem bekannten Stand der Technik gemäß der Darstellung
in 3 mit der Einführerweiterung 19.
Der transparent mit kurz-gestrichelter Linie dargestellte Schaft 16 mit
Durchmesser d ist in die Einführerweiterung 19 mit
Durchmesser D** eingesteckt und berührt mit seiner Stirnfase die
Spannfläche 13,
die einen kleineren Durchmesser D aufweist. Der Durchmesser D der
Spannfläche 13,
der Durchmesser d des Schafts 16 und der Durchmesser D**
der Einführerweiterung 19 verhalten
sich im kalten Zustand wie folgt zueinander: D < d < D**.
In strich-doppelpunktierter Linie ist auch hier stark übersteigert
der Dehnzustand bei erhitzter Hülsenaußenzone 7 der
Hülse 3 dargestellt.
Es ist verdeutlicht, daß die
Einführerweiterung 19 auch
bei erheblicher radialer Einschnürung bei
der Hülsenstirn 5 noch
genügend
aufgeweitet ist, um den Schaft 16 frei durchzulassen. In
der unteren Hälfte
von 3 ist außerdem fiktiv
einskizziert und mit „X" markiert, daß eine bis
zur Hülsenstirn 5 reichende
Spannfläche 13 dazu
führt,
daß sich
die Spannfläche 13 und
der Schaft 16 überschneiden würden und
somit nicht mehr zu fügen
sind. Die von dem Hülsenstirnabschnitt 9 hervorgerufene
radiale Spannkraft muß allein
vom Eingangsbereich der Spannfläche 13 aufgenommen
werden und führt
dort zu einer überhöhten ringförmig und
linienartig wirkenden Fugenpressung P.
-
5 zeigt
eine im Hülsenübergangsbschnitt 11 eingearbeitete
innere radiale Ringnut 20, wodurch die Hülseninnenzone 8 an
ihrem axialen Ende vollständig
vom restlichen Futterkörper 1 getrennt
wird. Aufgrund dieser Trennung wird die Hülseninnenzone 8 nicht
mehr vom restlichen kalten Futterkörper 1 am radialen
Aufdehnen gehindert. Zudem entsteht ein hinterer durcherhitzbarer
Längsabschnitt 21 über die
Länge des
infolgedessen verkürzt
ausführbaren
Hülsenübergangsabschnitts 11,
der sich erheblich leichter aufdehnt und den Randbereich der Hülseninnenzone 8 mit
der um dasselbe Maß verlängert ausgeführten Hauptspannfläche 13 beim
radialen Aufdehnen stark unterstützt.
Der von dem hinteren durcherhitzten Längsabschnitt 21 herrührende Spannkraftanteil
führt auch
hier noch zu einer überhöhten ringförmigen Fugenpressung
P am Ende der Hauptspannfläche 13.
Diese überhöhte Fugenpressung
P ist wegen des verringerten spannenden Volumens des hinteren durcherhitzbaren
Längsabschnitts 21 wesentlich
schwächer
ausgeprägt
als bei Spannfuttern nach dem bekannten Stand der Technik mit deren
massivem Hülsenübergangsabschnitt 11.
-
6 zeigt
vergrößert die
Ausführung
nach 5 im erhitzten
Zustand. Die erhitzte Hülsenaußenzone 7 ist
kreuzschraffiert dargestellt und bewirkt zur nicht erhitzten Hülseninnenzone 8 infolge
thermischer Dehnung für
die axiale Richtung (im wesentlichen parallel zur Mittenachse 4)
eine zugeordnete axiale Druckspannung Sd/ax außen und Zugspannung Sz/ax innen.
Die in dem vorderen durcherhitzten Längsabschnitt 18 und
in dem hinteren durcherhitzten Längsabschnitt 21 auftretenden
tangentialen Druckspannungen Sd/tan sind darin begründet, daß sie in
geringer axialer Entfernung stoffschlüssig mit der raumtemperierten
Hülseninnenzone 8 verbunden sind,
die seitlich auf die durcherhitzbaren Längsabschnitte 18 und 21 rückwirkt.
In axialer Richtung können
sich diese frei dehnen, wodurch keine axialen Spannungen S entstehen,
was durch S/ax = 0 veranschaulicht ist. Da in der Hülsenaußenzone 7 axial und
tangential eine Druckspannung Sd/ax und Sd/tan vorliegt und somit
als Reaktion der Hülseninnenzone 8 axial
und tangential eine Zugspannung Sz/ax und Sz/tan aufgezwungen wird,
herrscht zwischen beiden in axialer und tangentialer Richtung je eine
Schubspannung T/ax und T/tan; was ursächlich für das radiale Einstülpen des
Hülsenstirnabschnitts 9 der
Hülse 3 ist.
Als Quintessenz sind somit die tangentialen Druckspannungen Sd/tan
in dem vorderen durcherhitzten Längsabschnitt 18 und
als Option in dem hinteren durcherhitzten Längsabschnitt 21 herauszustellen,
welche die Hauptspannfläche 13 durch seitliche
Einwirkung mittels Implizierens zugeordneter örtlicher radialer Zugspannungen
Sz/rad radial in eine zylindrische Form ohne vorgenannte Einstülpung ziehen.
-
7 zeigt
ein Spannfutter gemäß 5. In der inneren oder/und
vorderen radialen Ringnut 20; 15 ist Füllwerkstoff 22 eingebracht,
der nicht stoffschlüssig
mit dem Futterkörper 1 verbunden
und der unempfindlich gegen Erhitzen ist. Der Füllwerkstoff 22 kann
aus Metall wie beispielsweise Zink bestehen und mit metallischen
oder sonstigen Partikeln, wie Graphit, vermengt sein. Auch größere Körper, wie Kupferdrahtabschnitte,
können
in der radialen Ringnut 20; 15 eingelegt oder
eingepreßt
sein. In der Grenzfläche
zwischen dem Futterkörper 1 und
dem Füllwerkstoff 22 und
gegebenenfalls innerhalb des Füllwerkstoffs 22 werden
Schwingbewegungen der Hülse 3 in
Wärme umgesetzt
und somit gedämpft. Der
gezielt ungleich verteilt dargestellte Füllwerkstoff 22 läßt sich
zum Auswuchten des Futterkörpers 1 mit verwenden.
-
8 zeigt
ein Spannfutter nach 1,
dessen Hülseninnenzone 8 elastisch
durch zur Radialen geneigt eingearbeitete Längsschlitze 23 ausgeführt ist.
Diese Ausführung
ermöglicht
eine vergleichsweise geringe Fugenpressung P. Die zur Radialen geneigt
eingearbeiteten Längsschlitze 23 sind
hier den gesamten Futterkörper 1 längs durchdringend
ausgeführt.
Dies ist fertigungstechnisch mittels Drahterodierens realisierbar.
-
9 zeigt
ein Spannfutter nach 1,
das an der Hülsenstirn 5 Haltenasen 24 zum
Aufnehmen, Vorzentrieren und Halten eines nicht eingezeichneten
Schafts 16 aufweist.
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10 zeigt
vergrößert die
relevanten Einzelheiten aus 9.
Die Haltenasen 24 sind radial auf einem fiktiven zur Mittenachse 4 koaxialen
Haltenasen-Innenhüllzylinder
angeordnet, dessen Durchmesser geringfügig größer als der Durchmesser d des
transparent dargestellten Schafts 16 ist. Die Haltenasen 24 lassen
aufgrund ihrer Innenkontur das zur Mittenachse 4 geringfügig verschränkte Einführen eines
Schafts 16 zu und zwängen
diesen beim weiteren Einschieben in eine zur Mittenachse 4 koaxiale Lage.
Die Haltenasen 24 werden an der Hülsenstirn 5 nur mit
einem geringen Verbindungsquerschnitt im Bereich der hülseninnenzone 8 ausgestaltet,
um dem freien Aufdehnen der Vorderspannfläche 14 nicht entgegen
zu wirken.
-
11 zeigt
zwei weitere Varianten, wie eine in 10 aufgezeigt
ist. Bei der oberhalb der Mittenachse 4 dargestellten Variante
ist die Verbindung der Haltenasen 24 an der Hülsenaußenzone 7 vorgesehen
und an ihrem anderen abstehendem Ende sind die Haltenasen 24 mit
einem dünnen
Ring untereinander verbunden. Die Aufdehnung der Hülse 3 ist auch
hier ungestört
und die Haltenasen 24 stützen sich untereinander ab,
was bei unbeabsichtigtem Anschlagen das Brechen der Haltenasen verhindert. Bei
der unterhalb der Mittenachse 4 dargestellten Variante
sind die Haltenasen 24 aus einem separaten Ring durch einseitiges
Einschlitzen gefertigt, wobei sie an ihrem vorderen Ende durch einen
Rest des Rings am Umfang miteinander verbunden sind. In der Hülsenstirn 5 ist
eine schräge
Axialnut eingedreht, in der die Haltenasen 24 in axialer
Richtung federnd eingeschnappt werden und sich somit die Hülse frei aufdehnen
kann.
-
12 zeigt
eine Ausführungsform
nach 5 unter Einbeziehung
von 8. Die vordere radiale
Ringnut 15, die innere radiale Ringnut 20 und die
zur Radialen geneigt ausgebildeten Längsschlitze 23 sind
fertigungstechnisch aufwendig herzustellen. Wenn der Futterkörper 1 aus
Teilstücken
gefertigt und dann gefügt
und geschweißt
wird, läßt sich die
Fertigung häufig
günstiger
durchführen.
Es ist offensichtlich, daß außer der
gezeigten mehrere weitere sinnvolle Möglichkeiten bestehen, um den
Futterkörper 1 aus
günstig
herstellbaren Teilstücken
zusammenzufügen.
-
13 zeigt
vergrößert die
Ansicht der Hülsenstirn 5 gemäß 8 oder 12 mit in der Hülseninnenzone 8 eingearbeiteten
und zur Radialen geneigten Längsschlitzen 23.
Die Enden der Stege 25 bilden zusammen die unterbrochene
Hauptspannfläche 13 sowie
die Vorderspannfläche 14 und
unterscheiden sich vom Stand der Technik durch das große Einfederungsvermögen aufgrund
ihrer Biegebeanspruchung unter Einwirkung der Fugenpressung P.
-
14 zeigt
einen stark vergrößerten Ausschnitt
gemäß 13. Aus der Fugenpressung
P resultierend ist eine auf die Hauptspannfläche 13 respektive
Vorderspannfläche 14 senkrecht
in radialer Richtung wirkende anteilige Kraft F einskizziert, die vom
Steg 25 aufzunehmen ist. Der Steg 25 ist unter einem
Winkel φ zur
Radialen angeordnet und die Wurzel 26 des Steges 25 nimmt
demzufolge einen senkrechten Abstand a zur radialen Wirkrichtung
der Kraft F ein, worin die Biegebeanspruchung des Steges 25 begründet ist.
-
15 zeigt
vergrößert die
Hülsenstirn 5 gemäß 8 oder 12, wobei sich die Längsschlitze 23 in
einem C-förmigen
Bogen zur Hülsenaußenzone 7 hin
erstrecken. Die Stege 25 werden hier auch auf Biegung beansprucht,
deren Biegebelastung zur Hülsenaußenzone 7 hin
zunächst
zunimmt und dann wieder etwas zurückgeht. Dies ist günstig, falls
die Kerbwirkung der Längsschlitze 23 reduziert
werden soll.
-
16 zeigt
vergrößert die
Hülsenstirn 5 gemäß 8 oder 12, wobei sich die Längsschlitze 23 S-förmig zur
Hülsenaußenzone 7 hin
erstrecken.
-
17 zeigt
einen stark vergrößerten Ausschnitt
der Hülsenstirn 5 gemäß 16. Die Stege 25 sind
unter dem Winkel φ geneigt
zur Radialen angeordnet und die Wurzel 26 des Steges 25 weist
zur in Richtung der Radialen wirkenden Kraft F einen Abstand a auf.
Die Stege 25 sind demnach auch auf Biegung federnd, mit
einer nachgiebigen Taille und zur Hülsenaußenzone 7 hin erheblicher
Verstärkung der
Bereiche der Wurzeln 26 der Stege 25. Die Verstärkung mindert
hier die Kerbwirkung des Grundes der Längsschlitze 23.
-
- 1
- Futterkörper
- 2
- Befestigungspartie
- 3
- Hülse
- 4
- Mittenachse
- 5
- Hülsenstirn
- 6
- Aufnahme
(zentral)
- 7
- Hülsenaußenzone
- 8
- Hülseninnenzone
- 9
- Hülsenstirnabschnitt
- 10
- Hülsenmittenabschnitt
- 11
- Hülsenübergangsabschnitt
- 12
- innenliegender
Freistich
- 13
- Hauptspannfläche (beziehungsweise: Spannfläche beim
Stand der Technik)
- 14
- Vorderspannfläche
- 15
- vordere
radiale Ringnut
- 16
- Schaft
- 17
- Außenmantel
der Hülse
3
- 18
- vorderer
durcherhitzter (durcherhitzbarer) Längsabschnitt
- 19
- Einführerweiterung
(nach dem Stand der Technik)
- 20
- innere
radiale Ringnut
- 21
- hinterer
durcherhitzter (durcherhitzbarer) Längsabschnitt
- 22
- Füllwerkstoff
- 23
- Längsschlitze
- 24
- Haltenasen
- 25
- Steg
- 26
- Wurzel
des Steges
- a
- Abstand
- D
- Durchmesser
der Hauptspannfläche
13 (beziehungsweise Spannfläche)
- D*
- Durchmesser
der Vorderspannfläche
14
- D**
- Durchmesser
der Einführerweiterung
nach dem Stand der Technik,
-
- beziehungsweise
des fiktiven Haltenasen-Innenhüllzylinders
- d
- Durchmesser
des Schafts
- F
- Kraft,
resultierend aus anteiliger Fugenpressung
- P
- Fugenpressung
- S
- elastomechanische
Spannung
- Sd
- Druckspannung
- Sz
- Zugspannung
- T
- Schubspannung
- /ax
- in
axialer Richtung zur Hülse
3
- /tan
- in
tangentialer Richtung zur Hülse
3
- /rad
- in
radialer Richtung zur Hülse
3
- X
- Stellenmarkierung