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Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Werkzeughalterung, insbesondere Spannfutter, für ein Schneidwerkzeug, insbesondere ein Bohr- oder Fräswerkzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Hülse für eine solche Werkzeughalterung.
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Unter Schneidwerkzeug wird in diesem Zusammenhang ein im Betrieb um seine Längsachse rotierendes Werkzeug mit einem als Spannschaft ausgebildeten Werkzeugschaft verstanden, der in einer dafür vorgeseheen Werkzeughalterung, dem sogenannten Spannfutter, durch eine klemmende Befestigung kraftschlüssig zur Drehmomentübertragung gehalten ist. Der Spannschaft ist dabei üblicherweise zylindrisch ausgebildet und wird in eine ebenfalls zylindrische Werkzeugaufnahme der Werkzeughalterung eingespannt.
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Sowohl Schneidwerkzeuge als auch entsprechende Werkzeughalterungen sind dem Fachmann prinzipiell bekannt. Häufig dienen jene Schneidwerkzeuge zur Bearbeitung von harten Werkstoffen mit hoher Präzision, so dass einerseits gute Rundlaufeigenschaften gewünscht sind und andererseits eine Übertragung großer Kräfte oder großer Drehmomente von der Werkzeughalterung an das Schneidwerkzeug und schließlich vom Schneidwerkzeug an den Werkstoff gefordert ist. Darüber hinaus tritt bei einigen rotierenden Schneidwerkzeugen, insbesondere bei Fräswerkzeugen das Problem auf, dass diese aufgrund von Vibrationen und der beim Bearbeitungsvorgang auftretenden axialen Auszugskräfte zum axialen Herauswandern aus der Werkzeughalterung neigen.
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In der internationalen Veröffentlichung
WO 2007/118626 A1 ist ein Werkzeughalter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit einer Werkzeugaufnahme und einem darin aufgenommenen Spannschaft eines Werkzeugs angegeben, der eine Auszugssicherung aufweist, um ein axiales Auswandern des Werkzeuges zu sperren. Hierzu sind um den Umfang des Werkzeugschaftes verteilt mehrere Nuten vorgesehen, die vom Schaftende ausgehend insbesondere schraubenförmig verlaufen. In jede der Nuten greift jeweils ein Sperrelement ein. In einigen der darin beschriebenen Ausführungsbeispielen ist eine Hülse in einer Aufnahme des Werkzeughalters fixiert.
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Eine axiale Auszugssicherung durch Ausbildung eines Hintergriffs in der Werkzeughalterung für ein Fräswerkzeug ist weiterhin zu entnehmen aus der
JP 2002/355727 A . Bei dieser Ausgestaltung ist direkt im Spannfutter ein Querbolzen als Sperrelement vorgesehen. Das Fräswerkzeug weist einen speziell ausgebildeten Schaft mit einer Abflachung und einer Quernut auf, so dass das Fräswerkzeug in Axialrichtung eingesteckt und durch Verdrehen mit dem Querbolzen einen Hintergriff ausbilden kann.
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Auch aus der
DE 11 2008 000 350 T5 ist eine ähnliche Ausgestaltung zu entnehmen, bei der eine axiale Auszugssicherung eines Fräswerkzeugs gegeben ist.
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Aufgabe der Erfindung
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Werkzeughalterung anzugeben.
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Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Werkzeughalterung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie mit einer Hülse für eine solche Werkzeughalterung gemäß Anspruch 13 gelöst.
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Von besonderem Vorteil ist die axiale Verstellmöglichkeit der Hülse, so dass durch die Axialverstellung der Hülse eine axiale Verstellung des in der Werkzeughalterung befindlichen Schneidwerkzeugs, insbesondere Fräswerkzeug ermöglicht ist. Die axiale Längeneinstellung erlaubt eine einfache und schnelle Einstellung der Axialposition des Schneidwerkzeuges beispielsweise bei einem Werkzeugwechsel, ohne dass an der Werkzeugmaschine Einstellungen geändert werden müssen. Die Länge der eingesetzten Schneidwerkzeuge kann nämlich durch Verschleiß und Nachschleifvorgänge variieren.
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Das Sperrelement ist bevorzugt permanent in seiner Position relativ zur Werkzeughalterung fixiert, d. h. insbesondere unlösbar verbunden. Insbesondere ist für das Sperrelement keinerlei Verstellmechanismus vorgesehen, wodurch die Ausgestaltung der axialen Sicherung besonders einfach gehalten ist.
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In zweckdienlicher Ausgestaltung ist die Hülse dabei in etwa topfartig mit einem Hülsenboden ausgebildet. Der Hülsenboden dient dabei insbesondere zur zumindest mittelbaren Abstützung des Werkzeugschaftes innerhalb der Hülse. In zweckdienlicher Weiterbildung ist vorgesehen, dass in der Hülse bodenseitig ein Federelement angeordnet ist, das sich insbesondere am Hülsenboden abstützt. Über das Federelement wird eine Rückstellkraft auf den Werkzeugschaft ausgeübt. Hierdurch ist es zum Beispiel möglich, ein fertigungsbedingtes jedoch unerwünschtes Spiel zwischen dem Sperrelement und der Quernut in der Sperrstellung zu kompensieren. Zudem wird das Schneidwerkzeug vor der Klemmung durch das Spannfutter in eine definierte Position gebracht.
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Zur Axialverstellung weist die Hülse zweckdienlicherweise ein Gewinde auf, welches mit einem korrespondierenden Gewindeabschnitt der Aufnahme zusammenwirkt. Dadurch lässt sich in einfache Weise eine genaue Einstellung der Axialposition vornehmen. Zweckdienlicherweise ist hierzu vorgesehen, dass die Hülse bodenseitig einen in Axialrichtung abstehenden Gewindebolzen aufweist. Dieser ist bodenseitig in einen entsprechenden Gewindeabschnitt der Aufnahme einschraubbar. Durch diese Ausgestaltung mit dem Gewinde ist neben der axialen Verstellmöglichkeit zugleich auch eine Austauschbarkeit der Hülse ermöglicht.
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Im Hinblick auf eine möglichst einfache Verstellung der Hülse weist diese einen Werkzeugangriff für ein Verstellwerkzeug auf. Dies ist beispielsweise ein einfacher Schlitz, ein Außen- oder ein Innen-Mehrkantangriff, in den jeweils das Verstellwerkzeug zur Verstellung eingreift. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Werkzeugangriff durch einen Außenangriff an einem die Aufnahme überstehenden Hülsenbund ausgebildet. Die Betätigung kann in einfacher Weise mit Hilfe eines Gabelschüssels am vorderen Ende des Spannfutters erfolgen. Alternativ hierzu ist der Werkzeugangriff stirnseitig am Gewindebolzen ausgebildet. Bei dieser Ausgestaltung erfolgt die Betätigung durch Einführen des Verstellwerkzeugs von der Rückseite her in die Werkzeughalterung.
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Als Sperrelement ist zumindest ein Querbolzen vorgesehen, also ein quer zur Axialrichtung sowie quer zu einer Radialrichtung verlaufender Bolzen. Dieser wird vom geeignet ausgebildeten Werkzeugschaft des Schneidwerkzeuges hintergriffen. Hierzu ist allgemein vorgesehen, dass der Werkzeugschaft eine Abflachung sowie eine zumindest in Teilbereichen umlaufende Quernut aufweist. Die Ausgestaltung mit einem Querbolzen als Sperrelement ist herstellungstechnisch sehr einfach und kostengünstig zu verwirklichen. Zugleich wird eine gute Auszugssicherheit gewährleistet.
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Zweckdienlicherweise ist allgemein das Sperrelement auf die Ausdehnung der Hülse begrenzt, das heißt das Sperrelement dringt also nicht in die Wandung der Aufnahme ein. Insgesamt ist durch die Hülse ein eigenständiges, separates Bauteil geschaffen, über das die Auszugssicherheit gewährleistet ist. Die Sicherung der Hülse in der Aufnahme selbst geschieht vorzugsweise über das Gewinde.
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Im Hinblick auf eine möglichst einfache Ausgestaltung ist das Sperrelement selbst auch als ein separates Teil, insbesondere Bolzen ausgebildet, welches quer in die Hülse eingeschoben ist. Diese weist hierzu zumindest an einer Seite eine Durchtrittsöffnung auf, durch die das Sperrelement einschiebbar Ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Hülse als eine Reduzierhülse ausgebildet. Von besonderem Vorteil ist dabei, dass der Werkzeugschaft über seine gesamte Länge in der Reduzierhülse gespannt ist und nicht innerhalb der Reduzierhülse verschoben ist. Dadurch bleibt die Spannkraft und damit die Drehmomentübertragung hoch, was bei hochbeanspruchten Bearbeitungsvorgängen, insbesondere Fräsvorgängen, von entscheidender Bedeutung für ein gleichbleibend gutes Bearbeitungsergebnis ist. Da das Sperrelement Teil der Reduzierhülse ist, eignet sich dieser axiale Sicherungsmechanismus insbesondere auch als Nachrüstset für alle Werkzeugmaschinen mit einer Werkzeughalterung, welche auch für den Einsatz von Reduzierhülsen vorgesehen ist.
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Die Reduzierhülse erstreckt sich dabei allgemein über die gesamte axiale Länge der Aufnahme und reduziert dadurch insgesamt deren Querschnitt. Reduzierhülsen werden allgemein als austauschbare Elemente eingesetzt, um Werkzeuge mit unterschiedlichen Durchmessern mit ein und derselben Werkzeughalterung zuverlässig spannen zu können.
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Alternativ zu der Ausgestaltung als Reduzierhülse, in der der Werkzeugschaft gespannt wird, hat die Hülse selbst keine Spannfunktion, sondern dient lediglich zur axialen Auszugssicherung. Hierzu nimmt sie bevorzugt lediglich den rückwärtigen Teil des Werkzeugschafts auf, ohne diesen einzuspannen. Bei dieser Ausführungsvariante ist entsprechend vorzugsweise auch vorgesehen, dass die Aufnahme unterteilt ist in einen vorderen Spannbereich, in dem der Werkzeugschaft gespannt wird und einen rückwärtigen Verstellbereich, in dem die Hülse verstellbar angeordnet ist. Der rückwärtige Verstellbereich weist daher auch einen im Vergleich zum Spannbereich vergrößerten Durchmesser auf. Die axiale Länge des Verstellbereichs ist dabei größer als die axiale Ausdehnung der Hülse, um eine Verstellung derselben innerhalb des Verstellbereichs zu ermöglichen. Der Spannbereich der Aufnahme selbst wird bevorzugt unmittelbar durch die Werkzeughalterung ohne weitere Hülsen gebildet.
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Bevorzugt wird des Weiteren eine Werkzeughalterung, die nach Art eines Hydraulik-Dehnspannfutters ausgestaltet ist. Ein solches Hydraulik-Dehnspannfutter ist dem Fachmann grundsätzlich bekannt und beispielsweise in der auf die Anmelderin zurückgehenden Offenlegungsschrift
WO 2005/097383 A1 beschrieben. Werkzeugmaschinen mit derartigen Werkzeughalterungen zeichnen sich unter anderem durch gute Rundlaufeigenschaften aus und sind deshalb bei Vorgabe geringer Fertigungstoleranzen besonders geeignet.
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Das Hydraulik-Dehnspannfutter weist dabei typischerweise einen von einer Innenwand begrenzten Hydraulikraum auf. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn das Sperrelement die Innenwand des Hydraulikraumes nicht durchstößt. Es ist also eine räumliche Trennung zwischen dem Sperrelement und dem Hydraulikraum ausgebildet.
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Insbesondere die Kombination der (Reduzier)Hülse mit dem Hydraulik-Dehnspannfutter erlaubt den zuverlässigen Einsatz eines Schaftfräsers mit dem Dehnspannfutter. Durch die axiale Auszugssicherung ist der Schaftfräser trotz der in Axialrichtung auftretenden Kräfte sicher im Spannfutter gehalten. Gleichzeitig ist eine ausreichend hohe Spannkraft für die erforderliche Drehmomentübernahme, die ja allein über den Kraftschluss aufgrund der Klemmung des Werkzeugschafts im Spannfutter erfolgt, gewährleistet. Denn da die Axialsicherung ausschließlich innenliegend ist, also nicht die Funktion des Dehnspannfutters beeinflusst, kann sich der hydraulisch aktivierte Klemmbereich über eine sehr große axiale Länge erstrecken.
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Beschreibung der Figuren
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der teilweise schematischen Figuren näher erläutert. Darin zeigen:
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1.2 in einer Frontalansicht ein Schneidwerkzeug in bevorzugter Ausgestaltung mit einer Abflachung und einer als Teilringnut ausgebildeten Quernut,
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1.2 teils in einer Seitenansicht und teils in einer Schnittdarstellung das Schneidwerkzeug,
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1.3 in einer Seitenansicht ausschnittsweise den Werkzeugschaft des Schneidwerkzeugs,
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2.1 in einer Frontalansicht ein alternatives Schneidwerkzeug mit zwei Abflachungen und einer umlaufenden Ringnut,
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2.2 teils in einer Seitenansicht und teils in einer Schnittdarstellung das alternative Schneidwerkzeug,
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2.3 in einer Seitenansicht ausschnittsweise den Werkzeugschaft des alternativen Schneidwerkzeugs,
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3.1 in einer Schnittdarstellung eine erste Ausführungsvariante einer Werkzeughalterung mitsamt einer Reduzierhülse gemäß einer ersten Ausgestaltung und einem eingespannten Schneidwerkzeug,
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3.2 in einer perspektivischen Ansicht die Werkzeughalterung mitsamt der eingespannten Reduzierhülse und einem darin eingespannten, grob vereinfacht dargestellten Schneidwerkzeug,
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4.1 in einer Frontalansicht die Reduzierhülse in einer bevorzugten Ausgestaltung für das Schneidwerkzeug gemäß den 1.1 bis 1.3,
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4.2 in einer perspektivischen Ansicht die Reduzierhülse,
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4.3 in einer Seitenansicht die Reduzierhülse,
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4.4 in einer Seitenansicht mit schematisch angedeutetem Innenleben die Reduzierhülse,
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4.5 die Schnittdarstellung A-A gemäß 4.1,
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4.6 die Schnittdarstellung B-B gemäß 4.3,
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4.7 in einer Bodenansicht die Reduzierhülse,
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4.8 die Schnittdarstellung C-C gemäß 4.7,
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5.1 in einer Frontalansicht eine alternative Reduzierhülse,
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5.2 in einer perspektivischen Ansicht die alternative Ausgestaltung der Reduzierhülse,
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5.3 in einer Seitenansicht die alternative Reduzierhülse,
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5.4 in einer Seitenansicht mit schematisch angedeutetem Innenleben die alternative Reduzierhülse,
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5.5 die Schnittdarstellung D-D gemäß 5.1,
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5.6 die Schnittdarstellung E-E gemäß 5.3,
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5.7 in einer Bodenansicht die alternative Reduzierhülse,
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5.8 die Schnittdarstellung F-F gemäß 5.7.
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6.1 in einer Schnittdarstellung eine zweite Ausführungsvariante einer Werkzeughalterung mitsamt einer Hülse und einem darin eingespannten, grob vereinfacht dargestellten Schneidwerkzeug,
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6.2 in einer perspektivischen Ansicht die Werkzeughalterung nach 6.1,
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7.1 eine perspektivische Ansicht der in 6.1 dargestellten Hülse,
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7.2 ein Längsschnitt durch die Hülse gemäß 7.1
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7.3 ein Querschnitt durch die Hülse gemäß 7.2 Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Im nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel weist ein Schneidwerkzeug 2 einen Schneidteil 4 und einen sich entgegen einer Axialrichtung 6 daran anschließenden Werkzeugschaft 8 auf. Im Werkzeugschaft 8 sind, wie in 1.2 und 1.3 dargestellt, eine Abflachung 10 und eine sich unmittelbar daran anschließende als Teilringnut 12 ausgebildete Quernut eingearbeitet.
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Aufgrund der Abflachung 10 ist ein Freiende des zylinderförmigen Werkzeugschafts 8 in seiner Schaftquerschnittsfläche reduziert, wobei diesbezüglich ein, in Axialrichtung 6 betrachtet, abrupter oder stufenförmiger Übergang vorgesehen ist. Die auf diese Weise gestaltete Oberfläche des Werkzeugschafts 8 im Bereich der Abflachung 10 ist im Wesentlichen eben und quaderförmig. Für die Ausdehnung jener quaderförmigen Fläche sowohl in Axialrichtung 6 als auch senkrecht dazu sind insbesondere Werte in der Größenordnung des halben Durchmessers des Werkzeugschafts 8 vorgesehen. Die senkrecht zur Axialrichtung 6 verlaufende Teilringnut 12 ist als Nut mit bogenförmigem und insbesondere kreissegmentförmigem Querschnitt ausgebildet und erstreckt sich in Umfangsrichtung 13 über einen Winkelbereich von etwa 180°. Dabei ist der radiale Abstand der Teilringnut 12 zu einer Mittellängsachse 14 des Schneidwerkzeugs 2 über die gesamte Ausdehnung in Umfangsrichtung 13 konstant. Desweiteren ist die Teilringnut 12 im Bereich der dem Schneidteil 4 zugewandten Berandung der quaderförmigen Fläche der Abflachung 10 angeordnet. Ein Ende der Teilringnut 12 mündet in die Abflachung 10, während das gegenüberliegende Ende in nicht näher dargestellter Art und Weise einen in Umfangsrichtung 13 wirkenden Anschlag formt. Die Tiefe der Teilringnut 12 und die Ausprägung der Reduzierung der Schaftquerschnittsfläche im Bereich der Abflachung 10 sind von vergleichbarer Größenordnung und angepasst an jenes Ausmaß, in dem ein Sperrelement 16 radial in eine Werkzeugaufnahme 18 für das Schneidwerkzeug 2 hineinragt (vgl. z. B. 3.1).
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Eine alternative Gestaltung des Werkzeugschafts 8 des Schneidwerkzeugs 2 ist in den Abbildungen der 2.1 bis 2.3 gezeigt. Hier weist das Schneidwerkzeug 2 endseitig am Werkzeugschaft 8 zwei im Wesentlichen identische Abflachungen 10 der zuvor beschriebenen Art und Form auf, die umfangsseitig und einander gegenüberliegend am Freiende des zylinderförmigen Werkzeugschafts 8 positioniert sind. Auf der axialen Höhe der Teilringnut 12 des vorherigen Ausführungsbeispiels ist bei diesem Schneidwerkzeug 2 eine umlaufende Vollringnut 20 vorgesehen, deren Querschnitt wiederum bogenförmig bzw. kreissegmentförmig gestaltet ist. Auch bei dieser Ausführungsvariante ist das Ausmaß einer jeden Abflachung 10 sowie die Tiefe der Vollringnut 20 angepasst an Form und Positionierung des Sperrelements 16 der Werkzeugaufnahme 18.
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Ein axialer Sicherungsmechanismus umfasst neben einer Teilringnut 12 bzw. einer Vollringnut 20 auch ein Sicherungs- oder Sperrelement 16. Dieses ragt in die Werkzeugaufnahme 18 für den Werkzeugschaft 8 und bildet im Betriebszustand einer Werkzeugmaschine zusammen mit der Teilringnut 12 bzw. der Vollringnut 20 eine formschlüssige Verbindung aus, durch welche das Schneidwerkzeug 2 gegen ein Herauswandern aus der Werkzeugaufnahme 18 gesichert ist. Ein entsprechender Betriebszustand ist in 3.1 und 3.2 sowie in 6.1 und 6.2 exemplarisch abgebildet. Dabei ist ein Hydraulik-Dehnspannfutter 22 in nicht näher dargestellter Weise über eine Hohlschaftkegel-Maschinenspindel-Schnittstelle (kurz HSK) 24 mit einer Werkzeugmaschine verbunden. Zugunsten einer möglichst guten Kompatibilität sind alternativ weiter Schnittstellen, insbesondere genormte Schnittstellen wie zum Beispiel eine Schnittstelle mit Steilkegelschaft (kurz SK) oder mit einer Kennametal-Aufnahme (kurz KM), vorgesehen.
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In seinem Aufbau ähnelt das dargestellte Hydraulik-Dehnspannfutter
22 einer Ausführung, welche in der Offenlegungsschrift
WO 2005/097383 A1 detailliert beschrieben ist. Auf die gesamte Offenbarung dieser auf die Anmelderin zurückgehenden Schrift wird daher ausdrücklich Bezug genommen.
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Das Spannfutter 22 weist eine Aufnahme 26 auf. Diese kann in guter Näherung als zylinderförmig und damit rotationssymmetrisch zu einer Mittellängsachse 28 des Hydraulik-Dehnspannfutters 22 beschrieben werden. Bodenseitig wird die Aufnahme 26 durch einen Kanal 30 mit kreisförmigen Querschnitt und einem Innengewinde 32 weitergeführt. Der Kanal 30 dient unter anderem als Zuführung für ein Kühl- und/oder Schmiermittel. In das Innengewinde 32 greift ein Außengewinde 34 eines Gewindebolzens 36 ein, welcher seinerseits bodenseitig an einer Reduzierhülse 38 angeformt ist. Im dargestellten Betriebszustand ist der Gewindebolzen 36 im Kanal 30 verschraubt, so dass die Reduzierhülse 38 in der Aufnahme 26 fixiert und zudem bezogen auf die axiale Relativlage zum Hydraulik-Dehnspannfutter 22 justiert ist.
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Zentral in die Reduzierhülse 38 ist die zylinderförmige Werkzeugaufnahme 18 (Spannaufnahme) eingearbeitet, in der das Schneidwerkzeug 2 mit seinem Werkzeugschaft 8 im Betriebszustand eingespannt ist. Dabei greifen zwei einander gegenüberliegende Querbolzen 42, welche hier exemplarisch als Sperrelement 16 wirken und quer zur Axialrichtung 6 sowie quer zu einer Radialrichtung 43 platziert sind, in die Vollringnut 20 am Schneidwerkzeug 2 ein. Dadurch ist eine formschlüssige Verbindung zwischen der Reduzierhülse 38 und dem Schneidwerkzeug 2 ausgebildet, die die axialen Bewegungen des Schneidwerkzeuges 2 sperrt. Weiter ist in der Reduzierhülse 38 bodenseitig eine zylinderförmige Druckfeder 44 angeordnet, deren Rückstellkraft in Axialrichtung 6 gerichtet ist und auf die Stirnfläche des Werkzeugschaftes 8 einwirkt. Dementsprechend drückt die Druckfeder 44 den Werkzeugschaft 8 in Axialrichtung 6, so dass ein eventuell vorhandenes fertigungsbedingtes Spiel zwischen einem jeden Querbolzen 42 und der Vollringnut 20 kompensiert wird. In bevorzugter Ausgestaltung sind die Querbolzen 42 derart positioniert, dass der axiale Abstand zwischen den Querbolzen 42 und dem Boden der Reduzierhülse 38 etwa einem halben Durchmesser der Reduzierhülse 38 entspricht. Darüber hinaus ist die Werkzeugaufnahme 18 fluidleitend mit dem Kanal 30 verbunden. Ein hierfür vorgesehener Zuleitungskanal 45 durchsetzt den Gewindebolzen 36 zentral sowie die Reduzierhülse 38 bodenseitig, so dass hierüber das Kühl- und/oder Schmieröl in eine stirnseitig in das Freiende des Schneidwerkzeuges 2 eingearbeitete Zuführöffnung eingeleitet werden kann.
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Zur Einspannung der Reduzierhülse 38 und des Schneidwerkzeugs 2 im Hydraulik-Dehnspannfutter 22 wird das Volumen eines Hydraulikreservoirs in nicht dargestellter Weise mittels einer Madenschraube reduziert. Das im Reservoir befindliche Hydrauliköl wird sodann über Verbindungskanäle 46 in Hydraulikammern 48 gepresst, wodurch eine membranartige Dehnbuchse 50 sich in Richtung der Mittellängsachse 28 ausdehnt oder vielmehr verformt. Infolgedessen ist dann eine Pressverbindung sowohl zwischen der Aufnahme 26 und der Reduzierhülse 38 als auch zwischen der Reduzierhülse 38 und dem Schneidwerkzeug 2 ausgebildet.
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Eine detailliertere Darstellung der Reduzierhülse 38 ist durch die Abbildungen 5.1 bis 5.8 gegeben. Neben einem zylinderförmigen Basiskörper 52, in den die Werkzeugaufnahme 18 eingearbeitet ist, und dem bodenseitig angeformten Gewindebolzen 36 weist die Reduzierhülse 38 endseitig einen scheibenförmigen Reduzierhülsenbund 54 auf, welcher dem Gewindebolzen 36 gegenüberliegend am Basiskörper 52 angeformt ist. Wie aus 5.1 ersichtlich ist der Reduzierhülsenbund 54 radial abgeflacht sodass am Scheibenumfang Schüsselflächen 56 gegeben sind. Über diese Schlüsselflächen 56 ist ein Werkzeugangriff zum Einschrauben der Reduzierhülse 38 (axiale Verstellung) gebildet. Die Orientierung der Schüsselflächen 56 spiegelt ergänzend die im Wesentlichen parallele Anordnung der Längsachsen der beiden Querbolzen 42 wieder und dient somit auch als Montagehilfe bei der Einsetzung des Schneidwerkzeuges 2, wobei zur Einführung des Werkzeugschafts 8 in die Werkzeugaufnahme 18 die Abflachung 10 in etwa planparallel zu den Schüsselflächen 56 ausgerichtet sein muss. Bei genau dieser Orientierung sind Abflachung 10 und Querbolzen 42 relativ zueinander derart ausgerichtet, dass eine axiale Verschiebung des Schneidwerkzeuges 2 in der Werkzeugaufnahme 18 möglich ist.
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Der Basiskörper 52 der Reduzierhülse 38 weist vier nach Art einer Gleichteilung umfangsseitig eingearbeitete Längsschlitze 58 auf, durch die bei umfangsseitiger Druckeinwirkung ein reversibles Ausweichen des Basiskörpers 52 in Richtung einer Mittellängsachse 60 der Reduzierhülse 38 begünstigt wird. Jene Längsschlitze 58 verlaufen dabei in etwa parallel zur Mittellängsachse 60 und erstecken sich über etwa 80% der Ausdehnung des Basiskörpers 52 in Axialrichtung 6. Zudem sind die Längsschlitze 58 im Hülsenfuß 54 fortgesetzt, wobei jene Fortsetzung im Bereich der Einführöffnung für das Schneidwerkzeug 2 in die Werkzeugaufnahme 18 nicht vollständig ausgeführt ist.
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Zu Gunsten einer einfachen Herstellung der Reduzierhülse 38 sind in den Basiskörper 52 zwei Einpresskanäle 62 eingearbeitet, in die die Querbolzen 42 im Rahmen eines Montageschrittes eingepresst und dabei in der vorgesehenen Endposition fest platziert werden. Die Querbolzen 42 wirken außerdem, wie in 5.8 dargestellt, als Anschlag für die zylinderförmige Druckfeder 44, so dass diese gegen ein Herausfallen gesichert ist.
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Eine alternative bevorzugte Gestaltung der Reduzierhülse 38 ist in den Abbildungen 4.1 bis 4.8 gezeigt. Sie unterscheidet sich dahingehend, dass lediglich ein Querbolzen 42 als Sperrelement 16 vorgesehen ist. Diese Ausgestaltung weist den Vorteil einer besonders einfachen Herstellung des Werkzeugschaftes auf. Die Quernut ist hierbei als Teilringnut 12 ausgebildete, so dass ein Anschlag ausgebildet ist und ein definiertes und einfaches Einsetzen des Schneidwerkzeugs ermöglicht ist. Allgemein werden die Abflachung(en) sowie die Quernut in allen Ausführungsbeispielen vorzugsweise durch einfache Schleifverfahren in den ursprünglich zylindrischen Schaft eingearbeitet.
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In den 6 und 7 ist eine zweite Ausführungsvariante der Werkzeughalterung mit einer Hülse 70 dargestellt, die lediglich zur axialen Auszugssicherung dient und keine Spannfunktion hat. Der grundsätzliche Aufbau der Hülse 70 mit dem Querbolzen 42 als Sperrelement, dem Gewindebolzen 36 zum Einschrauben in die Aufnahme 26 sowie der im Inneren der Hülse 70 angeordneten Druckfeder 44 ist identisch oder zumindest weitgehend identisch mit der Ausgestaltung der Auszugssicherung bei der Reduzierhülse 38, wie sie beispielsweise in der 4.2 dargestellt ist. In der 6.1 sowie 7.2 ist sehr gut die topfförmige Ausgestaltung der Hülse 70 mit dem Hülsenboden 72 zu erkennen, an dem sich die Druckfeder 44 abstützt.
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Wie Insbesondere aus 7.1 und 7.3 zu entnehmen ist, weist die Hülse 70 (ebenso wie die Reduzierhülse 38) in ihrer Außenwandung einen nach Art einer Durchgangsbohrung ausgebildeten Durchbruch 74 auf, so dass der Querbolzen 42 einfach in den Durchbruch 74 eingeschoben werden kann. Dies erlaubt eine einfache Herstellung. Wie insbesondere aus 7.3 zu erkennen ist, steht der Querbolzen 42 zumindest nicht über die Außenwandung der Hülse 70 über.
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Die Werkzeughalterung gemäß 6.1 ist in einer Teilschnitt-Abbildung dargestellt, bei der nur der rückwärtige Teil der Werkzeughalterung als Schnittansicht dargestellt ist. Die Aufnahme 26 ist bei dieser Ausführungsvariante unterteilt in einen vorderen Spannbereich 76, welcher in 6.1 durch den nicht schraffierten Teilbereich gebildet ist. Im rückwärtigen Teil bildet die Aufnahme 26 einen Verstellbereich 78 aus, in dem die Hülse 70 längsverstellbar angeordnet ist. Der Spannbereich 76 ist vorzugsweise unmittelbar durch das Spannfutter ohne den Einsatz einer zusätzlichen Hülse wie beispielsweise einer Reduzierhülse oder dergleichen gebildet. Insbesondere ist der Spannbereich unmittelbar durch ein Dehn-Spannfutter ausgebildet, wobei bevorzugt der Werkzeugschaft 8 unmittelbar durch eine entsprechende Innenwandung des Spannfutters gebildet ist, die eine Hydraulikkammer begrenzt.
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Das Einsetzen des Werkzeugschafts 8 und dessen axiale Auszugssicherung durch Ausbildung des Hintergriffs mit dem Querbolzen 42 erfolgt auf die gleiche Weise wie bei der Reduzierhülse, wie sie in 4.2 beschrieben ist. Prinzipiell kann die axiale Auszugssicherung der Hülse 70 auch wie bei der Reduzierhülse gemäß 5.2 mit zwei Querbolzen 42 erfolgen.
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Die axiale Verstellung der Hülse 70 erfolgt mit Hilfe eines Werkzeugangriffs, welcher bei dem Ausführungsbeispiel der Hülse 70 als Querschlitz 80 an der rückseitigen Stirnseite des Gewindebolzens 36 ausgebildet ist.