DE10048772C1 - Wärmeschrumpffutter - Google Patents
WärmeschrumpffutterInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Wärmeschrumpffutter zum Spannen von Werkzeugen durch Schrumpfsitz mit einem an der Arbeitsspindel einer Werkzeugmaschine fixierbaren Futterkörper (1), in dem eine zentrale Aufnahme (2) für den Schaft (3) eines zu spannenden Werkzeugs ausgebildet ist. Das Wärmeschrumpffutter ist dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale Aufnahme (2) unrund ausgebildet ist und entlang ihres Umfangs mehrere beabstandet voneinander angeordnete und auf einem gemeinsamen Durchmesser liegende Spannbereiche aufweist, über welche der Schaft (3) gespannt wird, und zwischen den Spannbereichen (4) Dämpfungsbereiche (5) größeren Durchmessers ausgebildet sind.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Spannfutter zum
Spannen von Werkzeugen durch Schrumpfsitz mit einem an
der Arbeitsspindel einer Werkzeugmaschine fixierbaren
Futterkörper, in dem eine zentrale Aufnahme für den
Schaft eines zu spannenden Werkzeugs ausgebildet ist.
Spannfutter dieser Art sind in unterschiedlichen Ausfüh
rungsformen bekannt und dienen dazu, einen Werkzeugschaft
wie beispielsweise einen Bohrer- oder Fräserschaft in der
Arbeitsspindel einer entsprechenden Werkzeugmaschine zu
fixieren. Sie werden insbesondere eingesetzt, um kleine
Werkzeuge zu spannen.
Die herkömmlichen Spannfutter zum Spannen von Werkzeugen
durch Schrumpfsitz bestehen in der Regel aus einem Fut
terkörper aus Metall, der an der Arbeitsspindel der je
weiligen Werkzeugmaschine angebracht werden kann und eine
zentrale Aufnahme für den Schaft des zu spannenden Werk
zeugs aufweist. Der Durchmesser der Aufnahme ist dabei so
bestimmt, daß er etwas kleiner ist als der Durchmesser
des Werkzeugschaftes. Zum Spannen des Werkzeugs wird der
Futterkörper zumindest im Bereich der Aufnahme erwärmt,
bis sich diese soweit thermisch gedehnt hat, daß der
Werkzeugschaft in sie eingesetzt werden kann. Beim anschließenden
Abkühlen schrumpft die Aufnahme wieder, so
daß der Werkzeugschaft in der Aufnahme durch Preß- oder
Schrumpfsitz fixiert wird (DE 39 25 641 C2).
Solche sogenannten Wärmeschrumpffutter haben sich zwar in
der Praxis durchaus bewährt. Aufgrund der harten Einspan
nung des Schaftes können im Gebrauch jedoch Abwalkeffek
te, die bis zum Bruch des Vollhartmetallschaftes des
Werkzeugs führen können, auftreten.
Aus der DE 195 21 755 C1 ist des weiteren ein Verbin
dungssystem bekannt, bei welchem ein polygones oder ova
les Bauteil durch Aufbringung von radialen Druckkräften,
die durch einzelne Preßbacken an diskreten Stellen über
tragen werden, elastisch in eine runde Form gebracht und
dabei aufgeweitet wird, so daß ein runder Schaft montiert
werden kann. Wenn dann die radialen Druckkräfte verrin
gert oder aufgehoben werden, federt das verformte Bauteil
in seine ovale oder polygone Ausgangsform zurück, so daß
der Schaft darin über einen Preßsitz fixiert wird. Diese
Art der Verbindung zweier Bauteile hat sich in der Praxis
ebenfalls durchaus bewährt. Es wird jedoch als nachteilig
angesehen, daß hohe Druckkräfte erforderlich sind und die
Aufbringung der Druckkräfte durch die Preßbacken mit
nicht unerheblichem Aufwand verbunden ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Spannfutter der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß im Betrieb Ab
walkeffekte am Werkzeugschaft zumindest weitgehend ver
hindert werden.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
zentrale Aufnahme unrund ausgebildet ist und entlang ih
res Umfangs mehrere beabstandet voneinander angeordnete
und auf einem gemeinsamen Durchmesser liegende Spannbe
reiche aufweist, über welche der Schaft gespannt wird,
und zwischen den Spannbereichen Dämpfungsbereiche größe
ren Durchmessers ausgebildet sind. Erfindungsgemäß wird
ein Schaft somit nur in den Spannbereichen fixiert, wäh
rend die dazwischen liegenden Dämpfungsbereiche einen
größeren Durchmesser haben, so daß sie nur lose an dem
Schaft anliegen oder sogar ein Spalt zwischen der Aufnah
mewandung und dem Schaft gebildet wird. Durch diese Aus
bildung wird die Einspannung des Werkzeugschaftes
"weicher" mit der Folge, daß die im Stand der Technik
aufgrund der harten Einspannung des Schaftes auftretenden
"Kardaneffekte", die zum Werkzeugbruch führen können,
ausgeschlossen bzw. weitgehend verhindert werden.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß die die Aufnahme bildende innere Umfangskontur des
Futterkörpers aus mehreren, insbesondere drei die Spann
bereiche bildenden flach gewölbten Umfangsabschnitten und
einer entsprechenden Anzahl von dazwischen liegenden, die
Dämpfungsbereiche bildenden Übergangsbögen besteht. Ins
besondere kann die die Aufnahme bildende Umfangskontur
vieleckig oder polygonähnlich mit bogenförmigen Abschnit
ten ausgebildet sein. Diese Ausgestaltungen haben den
Vorteil, daß die Umfangskontor einfach hergestellt werden
kann.
Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der
Erfindung wird auf die Unteransprüche sowie die nachfol
gende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Be
zugnahme auf die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der
Zeichnung zeigt:
Fig. 1 im Querschnitt ein Wärmeschrumpffutter ge
mäß der vorliegenden Erfindung im unge
spannten Zustand und
Fig. 2 das Wärmeschrumpffutter aus Fig. 1 mit ei
nem darin festgespannten Werkzeugschaft.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Ausführungsform eines
Wärmeschrumpffutters zum Spannen von Werkzeugen durch
Schrumpfsitz gemäß der vorliegenden Erfindung darge
stellt. Das Spannfutter umfaßt einen Futterkörper 1 aus
einem formsteifen Material - hier Stahl -, der an seinem
einen Endbereich eine zentrale Aufnahme 2 aufweist, in
die nach einer Erwärmung und der damit verbundenen Auf
weitung der Aufnahme 2 ein zylindrischer Schaft 3 eines
Werkzeugs wie beispielsweise eines Bohrers oder Fräsers
eingeschoben werden kann, und der an seinem anderen End
bereich in an sich bekannter Weise in eine drehangetrie
bene Arbeitsspindel einer Werkzeugmaschine einspannbar
ist.
Erfindungsgemäß ist die Aufnahme 2 unrund ausgebildet,
wobei sie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine
Polygonform mit drei flach gewölbten Umfangsabschnitten 4
und drei dazwischen liegenden Übergangsbögen 5 besitzt.
Die flach gewölbten Umfangsabschnitte 4 bilden dabei
Spannbereiche, über die ein in die Aufnahme 2 ein
gesetzter Schaft 3 unter Druckeinwirkung fixiert wird,
d. h. die auf einem Durchmesser der Aufnahme liegen, der
etwas kleiner als der Schaftdurchmesser ist, während die
dazwischen liegenden Übergangsbögen 5 einen größeren
Durchmesser besitzen und Dämpfungsbereiche bilden, in de
nen die Aufnahmewandung an dem Schaft 3 nur lose anliegt
oder unter Bildung von Spalten 6 beabstandet von dem
Schaft 3 ist. Durch diese Dämpfungsbereiche 5 wird er
reicht, daß der Futterkörper 1 im Bereich der Einspann
stelle weicher wird, so daß im Betrieb auftretende
Schwingungen gedämpft werden. Hierdurch können Brüche des
Werkzeugschaftes 3, die bei herkömmlichen Futtern aufgrund
der harten Einspannung und der damit verbundenen
Kardaneffekte auftraten, verhindert werden.
Claims (4)
1. Wärmeschrumpffutter zum Spannen von Werkzeugen durch
Schrumpfsitz mit einem an der Arbeitsspindel einer
Werkzeugmaschine fixierbaren Futterkörper (1), in dem
eine zentrale Aufnahme (2) für den Schaft (3) eines
zu spannenden Werkzeugs ausgebildet ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zentrale Aufnahme (2) unrund
ausgebildet ist und entlang ihres Umfangs mehrere be
abstandet voneinander angeordnete und auf einem ge
meinsamen Durchmesser liegende Spannbereiche auf
weist, über welche der Schaft (3) gespannt wird, und
zwischen den Spannbereichen (4) Dämpfungsbereiche (5)
größeren Durchmessers ausgebildet sind.
2. Wärmeschrumpffutter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die die Aufnahme (2) bildende innere
Umfangskontur aus drei die Spannbereiche (4) bilden
den flach gewölbten Umfangsabschnitten und drei da
zwischen liegenden und die Dämpfungsbereiche (5) bil
denden Übergangsbögen besteht.
3. Wärmeschrumpffutter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Aufnahme (2) bildende Um
fangskontur vieleckig oder polygonähnlich mit bogen
förmigen Abschnitten ausgebildet ist.
4. Wärmeschrumpffutter nach einem der vorherigen Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (2) in
den Dämpfungsbereichen (5) einen Durchmesser besitzt,
der größer ist als der Durchmesser eines zu spannen
den Schafts (3), so daß zwischen dem Schaft (3) und
der Aufnahmewandung Spalte (6) gebildet werden.
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