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Die Erfindung betrifft eine Zeitung.
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Zeitungen können z. B. Tageszeitungen,
Wochenzeitungen und im weiteren Sinne alle Arten von regelmäßig oder
unregelmäßig erscheinenden
Zeitschriften sein. Diese Druckschriften gehören zu den so genannten Printmedien.
Daneben gibt es elektronische Medien, hierzu gehören im wesentlichen Radio,
Fernsehen und Internet. Diese »moderneren« Medien
haben die Printmedien in ihrer Funktion zwar ergänzen aber nicht ersetzen können. Nach
wie vor haben etwa im besonderen die Tageszeitungen einen großen Stellenwert,
was die allgemeine Informationsbeschaffung und die politische Meinungsbildung angeht.
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Hierfür gibt es mehrere Gründe. Zum
einen werden für
Zeitungen keine Geräte
benötigt,
die die Informationen speichern oder darstellen, weshalb die Zeitung
an jedem Ort und zu jeder Gelegenheit gelesen werden kann. Zum anderen
bieten Zeitungen stets aktuelle Informationen. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt
ist, dass die Informationen übersichtlich
dargestellt werden und vom Leser je nach persönlichem Interessengebiet ausgewählt werden
können.
Dies ist gerade bei den klassischen elektronischen Medien Radio
und Fernsehen nicht möglich.
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Die herkömmliche Zeitung hat aber auch Nachteile.
So wird eine Zeitung in der Regel nur einmal gelesen und dann weggeworfen.
Dies heißt, dass
ein hoher und umweltbelastender Rohstoffverbrauch entsteht. Eine
Zeitung hat ein relativ hohes Gewicht und einen großen Raumbedarf
im Verhältnis zu
der dargestellten bzw. gespeicherten Informationsmenge. Ein weiterer
erheblicher Nachteil ist, dass beim Lesen einer Zeitung durch das
dabei notwendige Halten, Umblättern
und die optische Fixierung auf den Text keine weitere anspruchsvolle
Tätigkeit
ausgeführt
werden kann. Dieses wäre
aber gerade für Berufstätige wünschenswert,
die nur begrenzte Zeit haben und etwa die tägliche Fahrt mit dem Auto zur Arbeitsstätte nutzen
möchten,
um sich zu informieren.
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In der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10106930 wird deshalb
vorgeschlagen, dass redaktionelle Informationen in Form von Text
und Bilddateien über
Satellitenrundfunk zu portablen Darstellungsgeräten gesendet werden, die ein
automatisches Datenverwaltungssystem aufweisen.
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Die japanische Patentschrift 10157330
A schlägt
vor, dass die Informationen einer Zeitung beispielsweise auf einer
Floppy Disk gespeichert und durch ein Lesegerät dargestellt wird.
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Nachteilig an diesen Erfindungen
ist, dass, im Falle der ersten Erfindung, eine eigene Infrastruktur
aufgebaut werden muss und das zum Lesen der Zeitung ein spezielles,
multimediales Darstellungsgerät
benötigt
wird, was die Nutzungsmöglichkeiten einschränkt und
die Kosten erhöht.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb,
eine Zeitung vorzuschlagen, die die Nachteile der klassischen Zeitung
und der obengenannten elektronischen Alternativen vermeidet.
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Die Zeitung sollte wiederverwendungsfähig oder
zumindest umweltfreundlich recycelbar sein. Sie sollte auch bei
anspruchsvollen Tätigkeiten,
wie Auto fahren oder joggen, benutzt werden können und sie sollte keine besonderen
oder aufwändigen
Geräte
zur Darstellung der Informationen benötigen.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe für den gattungsgemäßen Gegenstand
sieht vor, das die Zeitung als Tonträger ausgebildet ist. Hierdurch
wird auf Papier als Informationsträger verzichtet und es kann ein
Speicher mit höherer
Informationsdichte verwendet werden, wodurch Gewicht und Größe der Zeitung
reduziert werden.
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Der Tonträger weist den Zeitungstext
außerdem
nicht in Form von optisch dargestellten Buchstaben, sondern als
Sprachinformation auf. Hierdurch wird die Information über den
Hörsinn
wahrgenommen und die visuelle Wahrnehmungsfähigkeit nicht beansprucht.
Dieses ist deshalb von Vorteil, weil das menschliche Sehvermögen eine
hohe neurologische »Bandbreite« und die
optischen Reize verarbeitende Hirnleistungskapazität benötigt und
deswegen das Konzentrationsvermögen
und die Aufmerksamkeit beim Lesen stark beansprucht wird. Wird dagegen die
gleiche syntaktische und semantische Information über das
Hören aufgenommen,
können
problemlos andere Tätigkeiten,
wie z. B. Autofahren oder Laufen durchgeführt werden. Die Erfindung erweitert damit
auf überraschende
und dennoch einfache Weise die Einsatz- und Benutzungsmöglichkeiten
einer Zeitung erheblich. Die Attraktivität der Zeitung im Wettbewerb
mit den anderen Medien wird zudem gesteigert.
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Der Tonträger kann als analoges, beispielsweise
als eine Tonbandkassette, oder als digitales Medium, wie etwa als
Audio-CD oder Audio-DVD, ausgebildet sein. Der Vorteil ist, dass
es sich um ubiquitäre
Medien handelt, für
die preiswerte und verbreitete Abspielgeräte vorhanden sind. So sind
beispielsweise im Auto Radiogeräte
mit integriertem CD- oder Kassetten-Abspielgerät üblich. Für Fußgänger haben sich leichte und
portable Geräte (»Walkman«) durchgesetzt.
Den Verkehrskreisen entstehen also in der Regel keine zusätzliche
Kosten durch die Anschaffung von speziellen Wiedergabeapparaturen.
Die Tonträger
selber, insbesondere die Audio-CD, sind durch die hohe Verbreitung
sehr preisgünstig
herzustellen und zu vertreiben, wovon sowohl die Hersteller als
auch die Verkehrskreise einen Vorteil haben.
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Eine zusätzliche Senkung der Kosten
wird möglich,
wenn ein wiederbeschreibbarer Tonträger verwendet wird. Dieses
bietet sich gerade bei einer täglichen
Erscheinungsweise an. Der wiederbeschreibbare Tonträger kann
nach Benutzung beim Händler
abgegeben werden, der ihn an den Hersteller zum erneuten Überspielen
weitergibt. Durch diese Eigenschaft des Tonträgers wird die Zeitung auch
besonders umweltfreundlich, da sie wiederverwendet werden kann und
kein Rohstoff weggeworfen oder entsorgt werden muss.
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Damit vom Benutzer die einzelnen
redaktionellen Beiträge
auf dem Tonträger
gezielt nach Interessengebiet ausgewählt werden können, liegen,
insbesondere bei der Audio-CD, die einzelnen Artikel als Tracks
vor. Beispielsweise kann Track Nr. 1 ein gesprochenes Inhaltsverzeichnis
enthalten, welches die Track-Nummern der auf der CD enthaltenen
Artikel enthält
und die mit dieser Informationen schnell und gezielt ausgewählt werden
können.
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Dadurch, dass die Sprachinformation
in einem komprimierten digitalen Format vorliegt, kann entweder
die Informationsmenge erheblich erhöht oder, bei gleicher Informationsmenge,
die Überspieldauer
verringert werden. Wird etwa ein wiederbeschreibbarer Tonträger verwendet,
vermindert eine Komprimierung die Herstellungszeit und damit die Kosten.
Als Dateiformat bietet sich zur Zeit das populäre mp3 Format an, weil dieses
bereits von neueren Audio-CD Spielern gelesen werden kann.
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Die zusätzlichen Bildinformationen
einer Zeitung können
ebenfalls auf dem Tonträger
gespeichert werden. Dieses wird vorzugsweise dadurch realisiert, dass
die CD als so genannte "Hybrid-CD" ausgebildet ist. Eine derartige
CD hat einen Datenblock im Format der Audio-CD und einen Datenblock
im CD-ROM-Format. Sie kann ohne Einschränkung in einem gewöhnlichen
Audio-CD Spieler verwendet werden. Steht ein Computer zur Verfügung, können zusätzliche
Daten gezeigt werden, wie etwa Bilder, Texte usw. In einer bevorzugten
Ausführungsform werden
zu den vorgelesenen redaktionellen Texten die zugehörigen Bilder
der Zeitung eingeblendet. Im Auto kann dazu beispielsweise der vorhandene
Bildschirm eines Navigationsgerätes
dienen.
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Der Tonträger kann sowohl als eigenständige Zeitung
verkauft werden, als auch einer herkömmlichen Zeitung kostengünstig beigelegt
werden. Die Verkehrskreise haben dann die Möglichkeit, je nach Bedürfnis eine
oder beide Zeitungen zu nutzen.
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Die redaktionellen Texte einer Zeitung
liegen heute bereits in einem digitalen Format vor. Die Herstellung
der Zeitung auf einem Tonträger
wird dadurch vereinfacht, dass die vorliegenden Texte, ohne dass
eine Nachbearbeitung notwendig sein muss, durch eine Vorrichtung,
vorzugsweise ein Sprachsynthesizer, in menschliche Sprache umgewandelt
und dann auf den Tonträger übertragen
bzw. gespeichert werden.
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Das Verfahren lässt sich weiter vollständig automatisieren
und noch weiter vereinfachen, indem der redaktionelle Text unmittelbar,
d.h. ohne jede analoge Sprachausgabe, in eine digitale Audio-Datei, vorzugsweise
im Audio-CD Format, umgewandelt wird. Diese Datei kann direkt auf
dem Tonträger
gespeichert werden. Ein zusätzlicher überraschender Vorteil
dieses Verfahrens ist, dass die Geschwindigkeit, mit der der Herstellungsprozess
abläuft,
nur von der Arbeitsgeschwindigkeit der Vorrichtung und ihrer Komponenten
abhängt
und deshalb schneller als die übliche
Sprechgeschwindigkeit erfolgen kann.
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Wird auf einen bestimmten Klang oder
auf eine "bekannte" Stimme Wert gelegt, dann kann der redaktionelle
Text auch durch einen menschlichen Sprecher vorgelesen werden. Es
ist außerdem
möglich,
beispielweise Reden von Politikern, die in einer herkömmlichen
Zeitung nur zitiert werden können, als
hörbaren
Originalbeitrag in die Zeitung zu übernehmen.
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Die von einer Redaktion bzw. einem
Anbieter zur Verfügung
gestellten Inhalte können
außerdem von
den Verkehrskreisen über
das Internet heruntergeladen werden und dann, beispielsweise mittels
eines CD-Brenners,
auf einen Tonträger übertragen oder
auch direkt abgehört
werden. Durch diesen Vertriebsweg wird das Verfahren zur Herstellung
besonders schnell und kostengünstig,
da kein Zwischenhändler
beteiligt ist und der Besuch eines Geschäftes für die Verkehrskreise entfällt.
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Die Erfindung wird in einer bevorzugten
Ausführungsform
unter Bezugnahme auf eine Zeichnung beispielhaft beschrieben, wobei
weitere vorteilhafte Einzelheiten der Figur der Zeichnung zu entnehmen sind.
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Die Figur der Zeichnung zeigt im
Einzelnen:
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1 ein
schematisches Schaltbild einer Vorrichtung zur Herstellung einer
Zeitung auf Tonträger.
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In 1 ist
schematisch eine Vorrichtung dargestellt, mit der sich automatisch,
schnell und kostengünstig
eine Zeitung auf einem Tonträger
herstellen lässt.
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Hierbei zeigt 1 einen digitalen
Speicher, der Texte einer herkömmlichen
Zeitung enthält.
Dieses kann der Speicher einer Setzmaschine sein oder der Server
einer Zeitungsredaktion. Die Daten speisen einen Sprachsynthesizer 3,
dem ein Filter 2 vorgeschaltet ist, welches die Formatierungsdaten
unberücksichtigt
lässt und
nur die reinen ASCII-Zeichen verwendet.
Diese werden in menschliche Sprachinformation umgewandelt. Die Sprache
wird aber nicht analog, d.h. hörbar über einen
Lautsprecher ausgegeben, sondern direkt als digitale Datei in den Speicher 4 geschrieben.
Die Konvertierungsgeschwindigkeit kann deshalb schneller als die
Sprechgeschwindigkeit erfolgen.
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Die Audiodatei wird dann vom Speicher 4 auf eine
Vorrichtung 5 zum Pressen oder Brennen von CDs übertragen
und die Zeitung 6 als CD hergestellt.
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- 1
- Digitaler
Speicher für
Textdateien
- 2
- Filter
- 3
- Sprachsynthesizer
- 4
- Digitaler
Speicher für
Sprachdateien
- 5
- Gerät zum Pressen
oder Brennen von Audio-CDs
- 6
- Zeitung
auf Audio-CD