DE10242563A1 - Schleuse für Schüttgut - Google Patents
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Abstract
Eine Schleuse (1) für Schüttgut weist ein Gehäuse (2) mit einem zylindrischen Innenraum auf. In diesen mündet ein Zulauf (3) ein und ein Auslauf (4) aus diesem aus. In einer Betriebsposition ist im Innenraum um eine Längsachse (5) ein Zellenrad (6) dreh-antreibbar angeordnet. Diese ist in der Betriebsposition und einer Wartungsposition, in der die Zellen des Zellenrades (6) zumindest abschnittsweise von außen zugänglich sind, über eine bewegliche Verbindungseinrichtung (20) mit dem Gehäuse (2) verbunden. Letztere umfasst eine erste Verbindungsplatte (24), die über ein erstes Gelenk (23) mit dem Zellenrad (6) verbunden ist, und eine zweite Verbindungsplatte (26), die über ein erstes Gelenk (25) mit der ersten Verbindungsplatte (24) und über ein drittes Gelenk (27) mit dem Gehäuse (2) verbunden ist. Es resultiert eine Schleuse (1), bei der bei geringem baulichen Aufwand der Verbindungseinrichtung (20) das Zellenrad (6) gut zugänglich ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Schleuse für Schüttgut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Eine derartige Schleuse ist bekannt aus der
DE 202 059 32 U1 . Dort sind Ausführungsbeispiele einer Schleuse für Schüttgut beschrieben, bei der das Zellenrad durch einen mehrteiligen Klappmechanismus, der unter anderem auch ein Aufklappen eines mehrteiligen Gehäuses umfasst, einer Wartung und/oder Reinigung zugänglich gemacht wird. Die in dieser Druckschrift beschriebenen Verbindungseinrichtungen sind relativ aufwendig. - Ferner sind Schleusen mit Zellenrädern, die über bewegliche Verbindungseinrichtungen mit einem Gehäuse verbunden sind, bekannt aus der WO 91/16252 A1, der
DE 38 18 145 C1 , derEP 0 426 334 A1 und derDE 198 54 785 C1 . Dort ist die Verbindungseinrichtung als Linearführung realisiert. Diese Ausführungsformen haben hinsichtlich der Zugänglichkeit des Zellenrades in der Wartungsposition und hinsichtlich ihres baulichen Aufwandes noch Verbesserungspotential. - Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schleuse für Schüttgut der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass bei relativ geringem baulichen Aufwand der Verbindungseinrichtung eine gute Zugänglichkeit des Zellenrades gewährleistet ist.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Schleuse für Schüttgut mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
- Erfindungsgemäß ist eine über drei Gelenke klappbare Verbindungseinrichtung vorgesehen. Diese Klappbarkeit ermöglicht nicht nur einen relativ großen zwischen der Betriebs- und der Wartungsposition erreichbaren Hub für das Zellenrad, sondern schafft zudem die Möglichkeit einer flexiblen Beweglichkeit insbesondere auch eines schweren Zellenrades, da dieses über mehrere Gelenkachsen verschwenkt werden kann. Dies verbessert die Zugänglichkeit des Zellenrades in der Wartungsposition erheblich. Die Verbindungseinrichtung lässt sich für verschiedene Schleusentypen, z. B. Austragschleusen oder Durchblasschleusen, nutzen.
- Gelenke gemäß Anspruch 2 ermöglichen eine baulich besonders einfach realisierbare Verbindungseinrichtung.
- Ein Zellenrad mit einem Deckel gemäß Anspruch 3 lässt sich durch eine baulich einfach gestaltbare Verbindungseinrichtung mit dem Gehäuse verbinden.
- Ein Haltegriff gemäß Anspruch 4 erleichtert die Verlagerung des Zellenrades.
- Eine weitere Verbindungseinrichtung gemäß Anspruch 5 trennt die Funktionen „bewegliche Verbindung in der Wartungsposition" und „feste Verbindung in der Betriebsposition" der Verbindung des Zellenrades mit dem Gehäuse.
- Eine Führungseinrichtung gemäß Anspruch 6 erleichtert die Verlagerung des Zellenrades.
- Zu einer weiteren Erleichterung dieser Verlagerung führt eine Antriebseinrichtung gemäß Anspruch 7.
- Antriebseinrichtungen gemäß Anspruch 8 sind baulich einfach realisierbar und/oder komfortabel.
- Eine Anordnung der Antriebseinrichtung gemäß Anspruch 9 führt zu günstigen Hebelverhältnissen zum Antrieb der Verlagerung zwischen der Betriebs- und der Wartungsposition.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
-
1 eine erste Ansicht einer erfindungsgemäßen Zellenradschleuse, wobei dem Betrachter ein Deckel eines Zellenrades der Zellenradschleuse zugewandt ist; -
2 eine weitere Ansicht der Zellenradschleuse von1 , wobei dem Betrachter ein Zulaufschacht der Zellenradschleuse zugewandt ist; -
3 u.4 zu2 ähnliche, teilweise gebrochene Ansichten der Zellenradschleuse von1 , wobei ein Zellenrad gegenüber einem Zellenradgehäuse in verschiedenen Positionen verlagert ist; und -
5 eine zu3 ähnliche Ansicht einer alternativen Zellenradschleuse. -
1 bis4 zeigen eine erste Ausführungsform einer Zellenradschleuse1 zur portionsweisen Schwerkraftförderung von Schüttgut. - Die Zellenradschleuse
1 hat ein Gehäuse2 mit einem Innenraum, in welchen ein als Zulaufschacht3 ausgebildeter Einlass einmündet und aus dem ein als Auslaufschacht4 ausgebildeter Auslass ausmündet. Über Flanschverbindungen lassen sich der Zulaufschacht3 und der Auslaufschacht4 mit weiteren das Schüttgut führenden Komponenten verbinden. - Der Innenraum des Gehäuses
2 ist im wesentlichen zylindrisch mit einer senkrecht zur Verbindungsachse zwischen dem Zulaufschacht3 und dem Auslaufschacht4 verlaufenden Längsachse5 als Symmetrieachse. Im Innenraum ist ein Zellenrad6 mit einer sich längs der Längsachse5 erstreckenden Welle7 und hiervon radial abstehenden Stegen8 angeordnet. In einer in den1 und2 dargestellten Betriebsposition des Zellenrades6 ist dieses mittels eines Zellenradantriebs9 um die Welle7 antreibbar. Hierzu greift ein die Welle7 verlängernder Kupplungszapfen10 , der in4 sichtbar ist, in eine hierzu komplementär ausgebildete Aufnahme10a einer als Ketten- oder Riemen-Trieb ausgebildeten Antriebs-Verbindung11 des Zellenradantriebs9 ein. Der Kupplungszapfen10 und die Aufnahme10a sind über eine Vielkeilwellen-Verbindung miteinander mechanisch gekoppelt. Alternativ kann auch eine Klauenkupplung vorgesehen sein. Der Antrieb der Verbindung 11 erfolgt von einem Antriebsmotor12 über ein Untersetzungsgetriebe13 . Der Antriebsmotor12 ist über eine Befestigungsplatte14 an das Gehäuse2 montiert. - Der Steckzapfen
10 ist durch einen gehäusefesten stirnseitigen Anschlussdeckel15 des Gehäuses2 geführt. Das dem Steckzapfen10 gegenüberliegende freie Wellenende16 ist in einem Lager17 drehbar, aber axial unver schiebbar gelagert, welches wiederum von einem das Gehäuse2 verschließenden Seitendeckel18 getragen ist. Der Seitendeckel18 weist ferner zwei Haltegriffe19 auf, deren Funktion noch erläutert wird. - Das Zellenrad
6 ist über den Seitendeckel18 und eine Verbindungseinrichtung20 beweglich derart mit dem Gehäuse2 verbunden, dass es zwischen der Betriebsposition und in den3 und4 gezeigten Wartungspositionen stufenlos verlagert werden kann. Die Verbindungseinrichtung20 weist ein erstes Verbindungsglied21 auf, welches über Schrauben22 am Seitendeckel18 montiert ist. Über ein erstes Gelenk23 mit Gelenkachse23a ist eine erste Verbindungsplatte24 schwenkbar am ersten Verbindungsglied21 angelenkt. Über ein zweites Gelenk25 mit Gelenkachse25a ist eine zweite Verbindungsplatte26 schwenkbar an der ersten Verbindungsplatte24 angelenkt. Über ein drittes Gelenk27 mit Gelenkachse27a ist die zweite Verbindungsplatte26 an einem zweiten Verbindungsglied28 schwenkbar angelenkt, welches wiederum fest an das Gehäuse2 montiert ist. Die drei Gelenkachsen23a ,25a und27a verlaufen parallel und schließen mit der Längsachse5 , zu der sie windschief verlaufen, einen 90°-Winkel ein. - Das erste Verbindungsglied
21 trägt einen Führungsbolzen29 , der sich parallel zur Längsachse5 in Richtung auf das zweite Verbindungsglied28 zu erstreckt. Mit dem Führungsbolzen29 fluchtend ist im zweiten Verbindungsglied28 eine hierzu komplementäre Führungsöffnung30 ausgebildet. - In der Betriebsposition der Zellenradschleuse
1 ist der Seitendeckel18 über eine Flanschverbindung mit Schrauben31 fest am Gehäuse2 montiert. - Das Zellenrad
6 wird folgendermaßen von der Betriebsposition in die Wartungspositionen verlagert:
Zunächst werden die Schrauben31 gelöst. Anschließend wird mit den Haltegriffen19 das Zellenrad6 längs der Längsachse5 aus dem Gehäuse2 gezogen. Hierbei kommt zunächst der Steckzapfen10 außer Eingriff mit der zugehörigen Steckaufnahme der Antriebs-Verbindung11 . Die Verlagerungsbewegung des Zellenrades6 aus der Betriebsposition wird geführt durch die den Führungsbolzen29 und die Führungsöffnung30 gebildete Führungseinrichtung. Hierbei klappen die in der Betriebsposition zunächst parallel zueinander stehenden Verbindungsplatten24 ,26 wie Buchdeckel auseinander, wobei sie relativ zueinander und zu den Verbindungsgliedern21 und28 um die Gelenkachsen23a ,25a und27a verschwenkt werden. Die Verbindungsplatten24 ,26 lassen sich relativ zueinander bis hin zu einem maximalen Öffnungswinkel α von ca. 120° aufklappen. Dieser maximale Öffnungswinkel α ist in3 dargestellt. Hierbei haben sich die beiden Verbindungsglieder21 ,28 soweit voneinander entfernt, dass der Führungsbolzen29 außer Eingriff mit der Führungsöffnung30 gelangt ist. Es wird zunächst eine erste Wartungsposition erreicht, in der die Welle7 des Zellenrades6 noch mit der Längsachse5 fluchtet. In dieser ersten Wartungsposition ist praktisch der gesamte Umfangsbereich des Zellenrades6 zur Wartung und/oder Reinigung zugänglich. Durch weiteres Aufklappen des Zellenrades6 um die Gelenkachsen23a bzw.27a wird die in4 dargestellte zweite Wartungsposition erreicht. In dieser ist zusätzlich auch eine dem Seitendeckel18 gegenüberliegende Stirnseite32 des Zellenrades6 zugänglich. - Die Rückführung des Zellenrades
6 von einer Wartungsposition in die Betriebsposition erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, wobei darauf zu achten ist, dass das Zellenrad6 in eine Position, in der die Welle7 mit der Längsachse5 fluchtet, gebracht wird, wenn die Verbindungsglieder21 ,28 einen Abstand zueinander aufweisen, der größer ist als die Länge des Führungsbolzens29 . Wenn diese fluchtende Position des Zellenrades6 mit dem Gehäuse2 erreicht ist, kann dieses anschließend in Richtung auf das Gehäuse2 zu gedrückt werden, bis der Führungsbolzen29 in Eingriff mit der Führungsöffnung30 gelangt. Dieses In-Eingriff-kommen wird durch eine Zuspitzung des Führungsbolzens29 in Form eines Konus33 vereinfacht. - In der Betriebsposition ist die Zellenradschleuse
1 so orientiert, dass der Zulaufschacht3 und der Auslaufschacht4 im wesentlichen vertikal verlaufen, so dass eine Schwerkraftförderung des Schüttguts gewährleistet ist. - Eine weitere Ausführungsform einer Zellenradschleuse wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
5 beschrieben. Bauteile, die denjenigen entsprechen, die schon unter Bezugnahme auf die1 bis4 beschrieben wurden, tragen die gleichen Bezugszeichen und werden nicht nochmals im einzelnen erläutert. - Bei dieser weiteren Ausführungsform weist das erste Verbindungsglied
21 einen Lagerabschnitt34 mit einem Axial/Radial-Lager und das zweite Verbindungsglied28 einen Gewindeabschnitt35 mit einem hierzu fluchtenden Innengewinde auf. Geführt von dem Axial/Radial-Lager des Lagerabschnitts34 läuft in dem Innengewinde des Gewindeabschnitts35 eine Gewindestange36 . Diese durchtritt den Lagerabschnitt34 mit einer Wellenverlängerung37 , an der eine Handkurbel38 als Antriebseinrichtung zum Antrieb der Gewindestange36 befestigt ist. Alternativ oder zusätzlich zur Handkurbel38 kann ein in5 schematisch als Block dargestellter Antriebsmotor39 vorgesehen sein, welcher mit der Gewindestange36 über eine ebenfalls schematisch angedeutete mechanische Kopplung40 verbunden ist. - Bei dieser weiteren Ausführungsform der Zellenradschleuse
1 erfolgt die Verlagerung des Zellenrades6 von der Betriebs- in eine Wartungsposition durch eine entsprechende Betätigung der Handkurbel38 bzw. des Antriebsmotors39 . - Die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann auch bei sogenannten Durchblasschleusen angewendet werden.
Claims (9)
- Schleuse (
1 ) für Schüttgut – mit einem Gehäuse (2 ) – mit einem zylindrischen Innenraum, – mit einem in den Innenraum einmündenden Einlass (3 ), – mit einem aus dem Innenraum ausmündenden Auslass (4 ), – mit einem in einer Betriebsposition im Innenraum um eine Längsachse (5 ) drehantreibbar angeordneten Zellenrad, welches in der Betriebsposition und in einer Wartungsposition, in der das Zellenrad (6 ) zumindest abschnittsweise von außen zugänglich ist, über eine bewegliche Verbindungseinrichtung (20 ) mit dem Gehäuse (2 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass – die Verbindungseinrichtung (20 ) umfasst: – eine erste Verbindungsplatte (24 ), die über ein erstes Gelenk (23 ) mit dem Zellenrad (6 ) verbunden ist, und – eine zweite Verbindungsplatte (26 ), die über ein zweites Gelenk (25 ) mit der ersten Verbindungsplatte (24 ) und über ein drittes Gelenk (27 ) mit dem Gehäuse (2 ) verbunden ist. - Schleuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die drei Gelenke (
23 ,25 ,27 ) als Scharniergelenke mit zueinander parallelen Gelenkachsen (23a ,25a ,27a ) ausgebildet sind, welche zur Längsachse (5 ) des Zellenrades (6 ) insbesondere einen 90°-Winkel einnehmen. - Schleuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zellenrad (
6 ) stirnseitig mit einem gehäusefesten Seitendeckel (18 ) verbunden ist, der in der Wartungsposition über die Verbindungseinrichtung (20 ) mit dem Gehäuse (2 ) verbunden ist. - Schleuse nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch mindestens einen an dem Seitendeckel (
18 ) befestigten Haltegriff (19 ) zur manuellen Verlagerung des Zellenrades (6 ). - Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Zellenrad (
6 ) in seiner Betriebsposition über eine weitere Verbindungseinrichtung (31 ) mit dem Gehäuse (2 ) verbunden ist. - Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (
20 ) eine Führungseinrichtung (29 ,30 ) zur Führung einer Verlagerungsbewegung des Zellenrades (6 ) zwischen der Betriebsposition und der Wartungsposition aufweist, welche insbesondere einen Führungsbolzen (29 ), welcher fest mit dem Zellenrad (6 ) oder dem Gehäuse (2 ) verbunden ist, und eine hierzu komplementär ausgebildete Führungsaufnahme (30 ), welche fest mit dem Gehäuse (2 ) oder dem Zellenrad (6 ) verbunden ist, aufweist. - Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Antriebseinrichtung (
34 bis40 ) zur Verlagerung des Zellenrades (6 ) zwischen der Betriebsposition und der Wartungsposition. - Schleuse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (
34 bis40 ) ein manuell betätigbares Handrad (38 ) und/oder einen Motor (39 ) umfasst. - Schleuse nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung eine Gewindestange (
36 ) umfasst, welche in zwei voneinander beabstandeten Lager/Gewindeabschnitten (34 ,35 ) läuft, wobei der erste Lager/Gewindeabschnitt (34 ) benachbart zum ersten Gelenk (23 ) und der zweite Lager/Gewindeabschnitt (35 ) benachbart zum dritten Gelenk (27 ) festgelegt ist.
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