-
Die vorliegende Erfindung betrifft
m-L-Sarcolysylderivate, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie pharmazeutische
Zusammensetzungen diese Verbindungen enthaltend, insbesondere zur
Behandlung von Krebsleiden.
-
Peptide kommen in einer Vielzahl
von Variationen in der Natur vor und haben spezifische Aufgaben. Sie
regulieren viele Funktionen des Metabolismus, in dem sie als chemische
Neurotransmitter, Stimulatoren oder Inhibitoren wirken. Sie binden
an spezifische Rezeptoren, die insbesondere zu der Oberfamilie von G-Protein
gekoppelten Rezeptoren gehören.
Peptide werden daher als ideale Trägermittel für diagnostische und therapeutische
Anwendungen unter Verwendung von Paul Ehrlichs Konzept der „magischen
Kugel" verwendet.
Tumorgewebe, die Peptidrezeptoren exprimieren, können durch das spezifische
Peptid, oder verschieden gelabelte Analoga erkannt werden. In Abhängigkeit
von dem Label kann der Tumor visualisiert oder therapeutisch behandelt
werden. Die spezifische Bindung an Rezeptoren kann dazu verwendet
werden, die wichtigste Anforderung bei der Behandlung von Tumoren
zu erfüllen,
nämlich „das selektive
Ansprechen des Neoplasmas".
Peptide sind einfach synthetisierbar und können auch harten Reaktionsbedingungen
in Bezug auf ihre Modifikation und ihrem Labeling standhalten. Aufgrund
ihrer vergleichsweise geringen Größe, zeigen Peptide verglichen
mit makromolekularen Trägermitteln,
wie beispielsweise Antikörpern,
hohe Ziel-zu-Hintergrund-Verhältnisse.
Peptide verursachen weniger häufig
immungenetische Antworten, und die Durchdringung des Krebsgewebes
und ihre Aufnahme durch den Tumor erfolgen schneller.
-
Es ist bekannt, dass Melphalan (4-[bis(2-Chlorethyl)amino]-L-phenylalalanin),
das von der Firma Glaxo-Wellcome, unter dem Handelsnamen Alkeran® vertrieben
wird, als alkylierendes Zytostatikum wirkt. m-L-Sarcolysin (oder
auch kurz Sarcolysin genannt) ist ein Isomer von Melphalan, wobei
die bis-(2-Chlorethyl)-aminogruppe in meta Position zur α-Aminosäuregruppe
am Phenylrest substituiert ist. Wergel und Stock (Ann. Res. Br.
Emp. Cancer Camp 31, 6, 1953) Larionov, et al. (The Lancet 2, 169,
1955) berichteten über
eine Zunahme bei der Spezifizität
von Sarcolysin für
bestimmte Tumorzellen aufgrund der Substitution der Methylgruppe
von Methylchlorethylamin mit Phenylalanin. Der Vergleich der drei
strukturellen Isomere von bis-(2-Chlorethyl)amino-L-phenylalanin
zeigte, dass das m-Isomer aktiver als das p-Isomer und weiter weniger toxisch
als das o-Isomer
ist. Chemotherapeutische Mittel, die aus synthetischen Peptiden
zusammengesetzt sind, und eine cytotoxische Aktivität aufgrund
der alkylierenden Gruppe und selektive Trägerfunktion gegenüber einer
spezifischen Zielzelle aufweisen, sind bekannt (De Barbieri, A,
Farmaco 38, 205 – 218,
1983).
-
Die Chemotherapie ist derzeit die
Haupttherapie zur Behandlung von Krebsleiden. Eines der Hauptprobleme
bei der klassischen Chemotherapie ist die nicht spezifische Toxizität der meisten
Anti-Krebsmittel, gegenüber
normalen, d.h. nicht cancerogenen Zellen. Effizientes Design von
Medikamenten, die nur auf spezifische Krebszellen wirken, ist daher
wünschenswert,
da dies die schweren, in Abhängigkeit
von der Dosis auftretenden Nebeneffekte bei der Verabreichung von
Cytostatika mindern kann. Um die therapeutische Wirkung zu erhöhen, werden
Systeme zur Medikamentenfreisetzung benötigt, die selektiv die anti-neoplastischen Mittel
zum Tumor transportieren. Die chemische Kopplung von cytotoxischen
Medikamenten an Peptide ist daher ein weiterer Zugang, um die Selektivität gegenüber Tumorzellen
zu erhöhen.
-
Aus der WO 01/96367 A1 sind Melphalan
enthaltende Di- bzw. Tripeptide bekannt, die als alkylierende chemotherapeutische
Krebsmedikamente verwendet werden können. Insbesondere können diese
neuen Verbindungen die Resistenz vieler Säugetierzellen gegenüber Melphalan überwinden.
Diese Verbindungen weisen gegenüber
reinem Sarcolysin geringere Toxizität und eine höhere Aktivität auf und
konnten für
ein weites Spektrum von Tumorarten eingesetzt werden.
-
So ist beispielsweise weiter aus
der WO 99-2177 bekannt, dass ein Proteinkomplex aus 6 Peptiden, die
jeweils m-L-Sarcolysin als Baustein enthalten, unter dem Namen „Peptichemio" für die Chemotherapie
gegen Krebs eingesetzt wird. Es wurde gefunden, dass dieses Produkt
eine cytostatische Wirkung hat, und sowohl für die Myelom- als auch für die Melanomtherapie
eingesetzt werden kann. Diese Kombination aus 6 Peptiden ist weniger
toxisch gegenüber
menschlichen Lymphoplasten, als m-L-Sarcolysin alleine. Außerdem wurde
zusätzlich
zu der verminderten Toxizität
von Peptichemio im Vergleich zu m-L-Sarcolysin eine geringere DNA-Vernetzung
festgestellt. Es wurde jedoch ebenfalls eine erhöhte Cytotoxizität von Peptichemio
gegenüber
menschlichen Melanomzellinien verglichen mit m-L-Sarcolysin festgestellt.
-
Nachteilig bei dem Verfahren zur
Herstellung dieser Kombination von 6 Peptiden sind die geringen Ausbeuten,
die geringere erzielte Reinheit der Produkte sowie die umständlichen
Synthesewege. Darüber
hinaus ist die Toxizität
von "Peptichemio" gegenüber menschlichen
Lymphoplasten immer noch zu hoch, um gefahrlos eingesetzt werden
zu können.
-
Daher war es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, neue Verbindungen zur Verfügung zu stellen, die eine geringe
Toxizität
gegenüber
gesunden Zellen mit einem einfachen Syntheseweg mit hoher Ausbeute vereinen.
-
Diese Aufgabe wird durch die Bereitstellung
von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) gelöst:
wobei
R
1 und
R
2 gleich oder verschieden sind,
wobei
im Falle, daß R
1 und R
2 gleich sind,
R
1 und R
2 ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus H, substituiertem Benzoyl-, substituierten
und unsubstituierten Alkyl, Aryl, Aralkyl, Sulfoxy, aliphatischen
und heteroaromatischen Acyl, wobei der Grundkörper des aliphatischen Restes
1 bis 16 Kohlenstoffatome enthält,
sowie einem N-substituierten Aminosäurerest, oder dass NR
1R
2 ein Carbamat,
Hydrazin, Hydrazon-, Hydroxam- und Harnsäurederivat ist.
und im
Falle, daß R
1 und R
2 verschieden
sind, R
1 oder R
2 ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus H, substituiertem Benzoyl-, substituierten
und unsubstituierten Benzyl, Sulfoxyl, aliphatischen und heteroaromatischen
Acyl, wobei der Grundkörper
des aliphatischen Acyl-Restes 1 bis 16 Kohlenstoffatome enthält, sowie einem
N-substituierten Aminosäurerest,
oder dass NR
1R
2 ein
Carbamat, Hydrazin, Hydrazon-, Hydroxam- und Harnsäurederivat
ist.
-
R3 eine Aminosäure oder
ein (Poly)peptid bzw. deren substituierte oder teilweise substituierten
Derivate ist, sowie die physiologisch verträglichen Salze dieser Verbindungen,
beispielsweise die Hydrochloride, Hydrobromide, Acetate, Tartrate,
ohne dass diese Aufzählung
als abschließend
verstanden werden soll. Es versteht sich, dass auch am aromatischen
Ring des Sarcolysyl-Grundkörpers
substituierte Derivate, die über einfache,
dem Fachmann an sich bekannte Synthesen hergestellt werden können, in
den Offenbarungsgehalt der Erfindung fallen.
-
Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) weisen gegenüber
gesunden Säugetierzellen
eine äußerst geringe
Toxizität
auf, so dass sie auch in größeren Dosierungen
verabreicht werden können.
-
Weitere, nicht beschränkende Beispiele
für erfindungsgemäße Substituenten
R
1 bzw. R
2 sind
in der nachstehenden Tabelle 1 aufgeführt. Tabelle
1: Beispiele für
die Substituenten R
1 und R
2
-
Weiter wird die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung durch die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung
der chemischen Verbindungen der allgemeinen Formel (I) gelöst, wobei
das Verfahren den folgenden Schritt umfasst: Reaktion eines (Poly)peptids
der allgemeinen Formel m-L-Sarcolysyl-(Polypeptid) mit einer Verbindung
umfassend eine Carbonsäure,
ein Carbonsäurederivat,
eine Nsubstituierte Aminosäure,
eine Sulfonsäure,
ein Sulfonsäurederivat,
einem Alkyl-, Aryloder Aralkylhalogenid.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht durch
den Einsatz einfacher Ausgangsmaterialien in einer Synthese in wenigen
Schritten, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen in hoher Ausbeute
von im Allgemeinen mehr als 95% erhalten werden können. Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
aufgrund der verwendeten, in den Beispielen aufgeführten Lösungsmittel
einfach umkristallisierbar und damit besonders einfach zu reinigen.
-
Bevorzugt wird im Falle der Reaktion
des (Poly)peptids mit einer Carbonsäure, einer Nsubstituierten Aminosäure oder
einer Sulfonsäure
ein Aktivierungsmittel vor der Reaktion zugegeben. Damit wird ermöglicht, dass
die Reaktion besonders schnell und besonders vollständig ablaufen
kann, so dass die Gesamtausbeute auch dadurch beträchtlich
erhöht
werden kann.
-
Weiter vorteilhaft ist die Durchführung der
Reaktion in einem wasserfreien Lösungsmittel,
so dass eine eventuelle Spaltung von hydrolyseempfindlichen Bindungen
innerhalb der verwendeten Ausgangsverbindungen nicht auftritt und
auch damit die Gefahr von unerwünschten
Nebenreaktionen, Nebenprodukten oder einer geringeren Ausbeute weitgehend
vermieden wird. Wasserfreie Lösungsmittel
umfassen bevorzugt beispielsweise DMF, DCM, MTBE, DIPEA und Mischungen
davon. Damit verbunden ist auch eine hohe Ausbeute im Vergleich
zu bislang bekannten Syntheseverfahren bei der Reaktion von Synthonen
mit gleichen oder ähnlichen
funktionellen Gruppen.
-
Selbstverständlich kann dieses Verfahren
vorteilhafterweise auch als parallelisiertes Verfahren zur simultanen
Herstellung vieler verschiedener erfindungsgemäßer Verbindungen verwendet
werden. Zudem lässt es
sich über
die Anwendung der Synthese an der Festphase problemlos für die parallele
Herstellung einer großen
Anzahl erfindungsgemäßer Verbindungen
verwenden.
-
Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) werden bevorzugt in pharmazeutischen Formulierungen zur Verwendung
als Medikament eingesetzt. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
umfasst dabei die pharmazeutische Formulierung ebenfalls weitere
pharmakologisch aktive Wirkstoffe, die mit den pharmazeutisch aktiven
Verbindungen der allgemeinen Formel (I) synergistisch wirken können. Dies
sind insbesondere an sich bekannte Anti-Tumor-Mittel für die Chemotherapie.
-
Bevorzugt werden erfindungsgemäße Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) allein oder in pharmazeutischen Formulierungen
zur Behandlung von Tumoren eingesetzt. Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) weisen eine erhöhte
Zytotoxizität
auf und können
gegenüber
einer Vielzahl von Tumoren eingesetzt werden, beispielsweise gegen
Leukämie,
maligne Lymphome, Hodenkrebs, Brustkrebs, Eierstockkrebs, Dickdarmkrebs,
Wilms-Tumore und Melanome.
-
Selbstverständlich ist es auch möglich, dass
in der Formulierung allgemein übliche
flüssige
oder feste Excipienten, Verdünnungsmittel
und dergleichen vorhanden sind. Dies hängt jedoch von der gewählten Verabreichungsform
ab.
-
Bevorzugt werden pharmazeutische
Formulierungen umfassend eine erfindungsgemäße Verbindung der allgemeinen
Formel (I) intravenös
in wässriger
Lösung,
bzw. in einer Flüssigkeit
injiziert. Jedoch sind auch andere Verabreichungsformen möglich, wie
beispielsweise oral, parenteral, rektal usw. Dies hängt jedoch
insbesondere von dem zu behandelnden Tumor, vom Patienten, vom Verlauf
der Krankheit und dergleicheriab.
-
Die geeignete Verabreichungsform
wird im Einzelfall vom Urteil eines Mediziners abhängen.
-
Es versteht sich, dass die vorstehend
genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand
einiger nicht einschränkender
Ausführungs-
beispiele erläutert.
-
Ausführungsbeispiele
-
Definitionen:
-
Unter dem Begriff „Aminosäure" werden sowohl die
natürlich
vorkommenden α-Aminosäuren Ala
= L-Alanin, Arg = L-Arginin, Asn = L-Asparagin, Asp = L-Aspartamsäure, Cys
= L-Cysteine, Glu = L-Glutamatsäure,
Gln = L-Glutamin, Gly = Glycin, His = L-Histidin, Ile = L-Isoleucin,
Leu = L-Leucin, Lys = L-Lysin, Met = L-Methionin, Phe = L-Phenylalanin, Pro
= L-Prolin, Ser = L-Serin, Thr = L-Threonin, Trp = L-Tryptophan,
Tyr = L-Tyrosin, Val = L-Valin als auch deren substituierte Derivate,
sowie sämtliche α-Aminocarbonsäurederivate verstanden.
Insbesondere umfassen derartige α-Aminocarbonsäuren, die
ebenfalls im Rahmen der Erfindung verwendet werden können: C4al = L-3-Cyclobutylalanin, C5al
= L-3-Cyclopentylalanin, C6al = L-3-Cyclohexylalanin,
AIle = L-Alloisoleucine, Nal = L-3-(1-Naphthylalanin), Nle = L-Norleucin,
Nva = L-Norvalin,
Orn = L-Ornithin, Orn(CHO) = N5-Formyl-L-ornithin,
L-Phg=L-Phenylglycin, Tza = L-3-(2-Thiazolyl)alanin, wobei diese Auswahl
nicht als beschränkend
verstanden werden soll.
-
Abkürzungen:
-
Die vor- und nachstehend verwendeten
Abkürzungen
bedeuten folgendes:
D Tag (day)
HSD Höchste lösliche Dosis (Highest soluble
dose)
MBWC Änderung
des durchschnittlichen Körpergewichts
(Mean Body Weight Change)
MPH Melphalan
MTD Maximal tolerierte
Dosis
S Signifikant
SD Standardabweichung (Standard Deviation)
SPF
Spezifisch Pathogen Frei
Z Benzyloxycarbonyl
Boc tert.-Butyloxycarbonyl
(Boc)2O di-tert.-Butyldicarbonat
Fmoc 9-Fluorenylmethoxycarbonyl
Alloc
Allyloxycarbonyl
Teoc Trimethylsilylethoxycarbonyl
Tcc
Trichlorethoxycarbonyl
Nps o-Nitrophenylsulfonyl
Trt Triphenylmethyl
(oder Trityl)
DIPEA N, N-Diisopropylethylamin
HOBt N-Hydroxybenzotriazol
TBTU
2-(1H-Benzotriazol-l-yl)-1,1,3,3-tetramethyluronium tetrafluoroborat
HBTU
2-(1H-Benzotriazol-l-yl)-1,1,3,3-tetramethyluronium hexafluorophosphat
DCM
Dichlormethan
DMF Dimethylformamid
MTBE Methyl-tert-butylether
-
Soweit nicht anders angegeben wurden
die verwendeten Reagenzien von den Firmen Fluka AG, Buchs, Bachem
AG, Senn Chemicals AG (alle Schweiz) bezogen.
-
Ausführungsbeispiel 1
-
Synthese
von 3-{3-[Bis-(2-chlorethyl)-amino]phenyl}-2-tert-butoxycarbonylaminopropionsäure (Boc-m-L-Sarcolysin,
AG 808)
-
In einem 100 ml Reaktionskolben wurde
m-L-Sarcolysin (8.22 g, 27 mmol, hergestellt nach der Vorschrift
in Bioorganic & Medicinal
Chemistry Letters, Vol. 5, pp. 2985-2988, (1995)) in DMF/H2O (150 ml/20 ml) suspendiert und unter Erwärmen mit
dem Fön langsam
gelöst.
Beim anschließenden
Abkühlen
auf Raumtemperatur bleibt Sarcolysin in Lösung. Zu dieser Lösung wurde
DIPEA (13.9 ml, 81 mmol) sowie (Boc)2O (6.54 g,
30 mmol, gelöst
in 20 ml DMF) zugefügt,
wobei sich das Reaktionsgemisch leicht trübte. Der pH-Wert betrug 10-11.
Anschließend
wurde bei Raumtemperatur 10-15 Stunden gerührt. Der Reaktionsverlauf wurde
mittels Dünnschichtchromatographie
(TLC) verfolgt (Dichlormethan : Methanol 10 : 1) bis zum völligen Verschwinden des
Ausgangsmaterials. Nach Vervollständigung der Reaktion wurde
die Reaktionsmischung mit 1 M HCl angesäuert, mit EtOAc extrahiert,
mit Wasser gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Nach Filtration und dem Abziehen
des Lösungsmittels
wurde das Rohprodukt erhalten, das über Silicagel-Chromatographie
unter Verwendung eines Dichlormethan : Methanol Gradienten im Verhältnis von
20 : 1 zu 10 : 1 gereinigt wurde. Die Fraktion, die das Produkt
enthielt, wurde eingedampft, um 9.12 g eines leicht gelbgefärbten reinen
Produkts in einer Reinheit von > 95%
zu ergeben. Ausbeute: 9.12 g (84%), Reinheit: > 95% über
HPLC, Summenformel: C18H26N2O4Cl2,
Molekulargewicht: 404 g/mol.
-
Ausführungsbeispiel 2
-
Synthese
des Dipeptides 2-(2-Amino-3-{3-[bis-(2-chlorethyl)-amino)phenyl}propionylamino)-3-(4-fluorophenyl)-propionsäureethylester
H-m-Sarcolysyl-Phe(4F)-OEt,
MD703)
-
In einem 750 ml Reaktionskolben wurden
Boc-m-L-Sarcolysin (41.g, 0.101 mol) in 400 ml trockenem Dichlormethan
gelöst.
Dann wurde p-Fluorphenylalaninethylester (21 g, 0.101 mol) zugegeben.
Zu dieser Suspension wurde DIPEA (34.5 ml, 0.202 mol) zugefügt und in
einem Eisbad während
10 Minuten gerührt.
DCC (20.8 g, 0.10 mol) wurde in DMF (30 ml) gelöst und zu der Reaktionsmischung
zugetropft. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur erwärmt und
wurde während
vier Stunden gerührt.
Der Reaktionsverlauf wurde mittels Dünnschichtchromatographie (TLC)
verfolgt (Dichlormethan : Methanol 10 : 1). Nach Vervollständigung
der Reaktion wurde das Nebenprodukt Dicyclohexylharnstoff vom Reaktionsgemisch
abfiltriert und das Gemisch 10 Stunden bei Raumtemperatur weiter
gerührt.
Es wurde mit 1 M HCl angesäuert
(pH 3-4), mit EtOAc extrahiert, mit Wasser gewaschen und über MgSO,
getrocknet und in warmem Ethanol umkristallisiert. Ausbeute: 55.7
g (92%).
-
Boc-m-L-Sarcolysyl-Phe(4F)-OEt-t
(50 g, 0.084 mol) wurde in Ethanol mit einem Gehalt von 43% HCl (300
ml) 10 min über
einem Eisbad, dann 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach
dem Eindampfen wurde das Reaktionsgemisch mit 1 M NaHCO3 (pH
7-8), anschließend
mit EtOAc extrahiert, mit Wasser gewaschen, schließlich über MgSO4 getrocknet und in warmem Ethylacetat/Diethylether
(1:1) umkristallisiert.
Ausbeute: 39.7 g (0.79 mol, 78%), Reinheit: > 90% über HPLC,
Summenformel: C24H3N3O3Cl2F,
Molekulargewicht: 497.4 g/mol.
-
Ausführungsbeispiel 3
-
Synthese
von 2-[3-{3-[3-Chlor-1-(2-chlor-ethyl)-propyl]-phenyl}-2-(toluo'-4-sulfonylamino)-3-(4-fluro-phenylamin)-propionsäureethylester
(MTA-5)
-
In einem 10 ml Reaktionskolben wurden
4 ml trockenes DCM zu dem Dipeptid (H-m-Sarcolysyl-Phe(4F)-OEt; 300 mg, 0.6
mmol) zugeben. Zu dieser Suspension wurde DIPEA (257 μl) zugefügt und in einem
Eisbad während
10 Minuten gerührt.
4-Toluolsulfonylchlorid
(Fluka Nr. 89730, 126 mg) wurde zu der Reaktionsmischung zugefügt. Die
Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur erwärmt und während zwei Stunden gerührt. Der
Reaktionsverlauf wurde mittels Dünnschichtchromatographie
(TLC) verfolgt (EtOAc : Hexan 1 : 1). Nach Vervollständigung
der Reaktion wurde die Reaktionsmischung mit 1 M HCl angesäuert, mit EtOAc
extrahiert, mit Wasser gewaschen und über MgSO, getrocknet. Nach
Filtration und dem Abziehen des Lösungsmittels wurde das Rohprodukt
erhalten, das über
Silicagel-Chromatographie unter Verwendung eines Hexan : EtOAc Gradienten
im Verhältnis
von 4 : 1 zu 2 : 1 gereinigt wurde. Die Fraktion, die das Produkt
enthielt wurde eingedampft, um 108 mg eines leicht gelbgefärbten reinen
Produkts in einer Reinheit von 95% zu ergeben. Ausbeute: 108 mg
(28%), Reinheit:. 95 % über
HPLC, Summenformel: C32H37N2O5FCl2S,
Molekulargewicht: 651,8 g/mol
-
Ausführungsbeispiel 4
-
Synthese
von 1-{2-[{3-[Bis-(2-chlorethyl)-amino]-benzyl}-(2-chlorbenzoyl)-amino]acetyl}-pyrrolidin-2-carbonsäureethylester
(MTA-1)
-
In einem 10 ml Reaktionskolben wurden
4 ml trockenes DCM zu dem Dipeptid (H-m-Sarcolysyl-Pro-OEt) (600 mg, 1,40. mmol)
zugegeben. Zu dieser Suspension wurde DIPEA (720 μl) zugefügt und in einem
Eisbad während
10 Minuten gerührt.
2-Chlorbenzoylchlorid
(Fluka Nr. 23730, 196 μl)
wurde zu der Reaktionsmischung zugetropft. Die Reaktionsmischung
auf Raumtemperatur erwärmt
und während
zwei Stunden gerührt.
Der Reaktionsverlauf wurde mittels Dünnschichtchromatographie (TLC)
verfolgt (EtOAc : Hexan 3 : 1). Nach Vervollständigung der Reaktion wurde
die Reaktionsmischung mit 1 M HCl angesäuert, mit EtOAc extrahiert,
mit Wasser gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Nach Filtration und dem
Abziehen des Lösungsmittels
wurde das Rohprodukt erhalten, das über Silicagel-Chromatographie
unter Verwendung eines Hexan : EtOAc Gradienten im Verhältnis von
4 : 1 zu 2 : 1 gereinigt wurde. Die Fraktion, die das Produkt enthielt wurde
eingedampft, um 250 mg eines öligen
Produkts in einer Reinheit von 90% zu ergeben. Ausbeute: 250 mg,
Reinheit: 90% über
HPLC, Summenformel: C27H32N3O4Cl3,
Molekulargewicht: 567,34 g/mol.
-
Ausführungsbeispiel
5
-
Synthese
von 2-[2-(2-Amino-3-{3-[bis-(2-chlorethyl)-amino]-phenyl}-propionylamino)-3-(3-hydroxyphenyl)-propionylamino]-4-methyl-pentansäure (MD
735)
-
In einem 25 ml Reaktionskolben wurden
4 ml trockenes DCM zu dem Dipeptid, (H-Tyr(Bzl)-Leu-Bzl ester) (Senn Chemicals,
500 mg, 1.09. mmol) zugefügt.
Zu dieser Suspension wurde DIPEA (257 μ1) zugefügt und in einem Eisbad während 10
Minuten gerührt.
Boc-m-Sarcolysin (404 mg, 1.09 mmol), HOBt (147 mg, 1.09 mmol) und
HBTU (413 mg, 1.09 mmol) wurden in DMF (10 ml) gelöst und zu
der Reaktionsmischung zugetropft. Die Reaktionsmischung wurde auf
Raumtemperatur erwärmt
und wurde während
vier Stunden gerührt. Der
Reaktionsverlauf wurde mittels Dünnschichtchromatographie
(TLC) verfolgt (EtOAc:Hexan 1:1). Nach Vervollständigung der Reaktion wurde
die Reaktionsmischung mit 1 M HCl angesäuert, mit EtOAc extrahiert,
mit Wasser gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Nach Filtration und dem
Abziehen des Lösungsmittels
wurde das Rohprodukt erhalten, das über Silicagel-Chromatographie
unter Verwendung eines Hexan : EtOAc Gradienten im Verhältnis von
4 : 1 zu 2 : 1 gereinigt wurde. Die Fraktion, die das Produkt enthielt,
wurde eingedampft, um 740 mg (80%) eines reinen Produkts in einer
Reinheit von 88% zu ergeben. Das Produkt (100 mg) wurde anschließend in
Ethanol mit einem Gehalt von 43% HCl (10 ml) 10 Stunden bei weißen Produkts
in einer Reinheit von 92% zu ergeben. Ausbeute: 56 mg (81%), Reinheit:
92% über
HPLC, Summenformel: C28H38N4O5Cl2, Molekulargewicht:
580 g/mol.
-
Ausführungsbeispiel 6
-
Synthese
von 2-(2-{2-(2-Amino-3-{3-{bis-(2-chlorethyl)-amino]-phenyl}-propionyl)pyrrolidin-2-carbonyl]-amino}-3-phenyl-propionylamino)-3-(4-fluorphenyl)propionsäureethylester
(MTA-3)
-
In einem 10 ml Reaktionskolben wurden
2 ml trockenes DMF zu dem Tripeptidethylester (Pro-Phe-Phe(F)-OEt,
105 mg, 0.23 mmol) in einem zugegeben. Zu dieser Suspension wurde
DIPEA (70 μl) zugefügt und in
einem Eisbad während
10 Minuten gerührt.
Boc-m-Sarcolysin
(93 mg, 0.23mmol) und HBTU (87 mg, 0.23 mmol) wurden in DMF (2ml)
gelöst
und zu der Reaktionsmischung zugetropft. Die Reaktionsmischung wurde
auf Raumtemperatur erwärmt
und wurde während
vier Stunden gerührt.
Der Reaktionsverlauf wurde mittels Dünnschichtchromatographie (TLC)
verfolgt (EtOAc:Hexan 1:1). Nach Vervollständigung der Reaktion wurde
die Reaktionsmischung mit 1 M HCl angesäuert, mit EtOAc extrahiert,
mit Wasser gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Nach Filtration und dem
Abziehen des Lösungsmittels
wurde das Rohprodukt erhalten, das über Silicagel-Chromatographie unter
Verwendung eines Hexan : EtOAc Gradienten im Verhältnis von
4 1 zu 2 : 1 gereinigt wurde. Die Fraktion, die das Produkt enthielt,
wurde eingedampft, um 165 mg eines reinen Produkts in einer Reinheit
von 95% zu ergeben. Das Produkt wurde anschließend in Ethanol mit einem Gehalt
von 43% HCl (10 ml) 10 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, um
das freie Tetrapeptid zu ergeben. Ausbeute: 120 mg (34%), Reinheit: > 90%o über HPLC,
Summenformel: C38H46N5O5Cl2F
Molekulargewicht: 742,2 g/mol.
-
Ausführungsbeispiel 7
-
Synthese
von 2-{3-{-[Bis-(2-Chlorethyl)-amino]-phenyl}-2-[(1-phenyl-5-thiophen-3-yl1H-pyrazole-3-carbonyl)-amino]propionylamino}-3-(4-fluoro-phenyl)propionsäureethylester
(MTA-2)
-
In einem 10 ml Reaktionskolben wurden
4 ml trockenes DCM zu dem Dipeptidethylester (H-m-Sarcolysyl-Phe(4F)-OEt,
300 mg, 0.6 mmol zugefügt.
Zu dieser Suspension wurde DIPEA (282 μl) zugefügt und in einem Eisbad während 10
Minuten gerührt.
1-Phenyl-5-thiophen-3-yl-1H-pyrazol-3-carbonsäure (synthetisiert nach
G. Coispeau, J. Elguero und F. Jaquier, Bull. Soc. Chim. France
(1970), p. 689 und A. Chucholowski et al., Chimia Vol. 50, p. 530
(1996)) (162 mg, 0.6mmol), HBTU (228 mg, 0.6 mmol), und HOBt (81
mg, 0.6 mmol) wurden in DMF gelöst
und zu der Reaktionsmischung zugetropft. Die Reaktionsmischung wurde
auf Raumtemperatur erwärmt
und während
vier Stunden gerührt.
Anschließend
wurde wieder DIPEA (200 μl)
zugegeben. Der Reaktionsverlauf wurde mittels Dünnschichtchromatographie (TLC)
verfolgt (EtOAc : Hexan 1 : 1). Nach Vervollständigung der Reaktion wurde
die Reaktionsmischung mit 1 M HCl angesäuert, mit EtOAc extrahiert,
mit Wasser gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Nach Filtration und dem
Abziehen des Lösungsmittels
wurde das Rohprodukt erhalten, das mittels Silicagel-Chromatographie
unter Verwendung eines Hexan : EtOAc Gradienten im Verhältnis von
4 : 1 zu 2 : 1 gereinigt wurde. Die Fraktion, die das Produkt enthielt
wurde eingedampft, um 120 mg des Produkts in einer Reinheit von
95% zu ergeben. Ausbeute: 120mg (34%), Reinheit: > 95% mittels HPLC,
Summenformel: C29H30N4O3Cl2SF,
Molekulargewicht: 750.7 g/mol
-
Ausführungsbeispiel 8
-
Synthese
von 3-{3-[bis-(2-Chlorethyl(-amino]-phenyl}-2-[(1-phenyl-5-thiophen-3-yl-1Hpyrazol-3-carbonyl)-amino]-propionsäureethylester
(MTA-4)
-
In einem 10 ml Reaktionskolben wurden
2 ml trockenes DCM zu m-L-Sarcolysylethylester HCl (205 mg, 0.55mmol)
zugegeben. Zu dieser Suspension wurde DIPEA (374 μl) zugefügt und in
einem Eisbad während
10 Minuten gerührt.
1-Phenyl-5-thiophen-3-yl-1Hpyrazole-3-carbonsäure (synthetisiert nach G.
Coispeau, J. Elguero und F. Jaquier, Bull. Soc. Chim. France (1970),
p. 689 und A. Chucholowski et al., Chimia Vol. 50, p. 530 (1996);
150 mg, 0.55 mmol), HBTU (209mg, 0.55 mmol), HOBt (74 mg, 0.55 mmol)
wurden in DMF (4ml) gelöst
und zu der Reaktionsmischung zugetropft. Die Reaktionsmischung wurde
auf Raumtemperatur erwärmt
und während
vier Stunden gerührt.
Anschließend
wurde wieder DIPEA (100 μl)
zugegeben. Der Reaktionsverlauf wurde mittels Dünnschichtchromatographie (TLC)
verfolgt (EtOAc : Hexan 1 : 1). Nach Vervollständigung der Reaktion wurde
die Reaktionsmischung mit 1 M HCl angesäuert, mit EtOAc extrahiert,
mit Wasser gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Nach Filtration und dem
Abziehen des Lösungsmittels
wurde das Rohprodukt erhalten, das über Silicagel-Chromatographie unter
Verwendung eines Hexan : EtOAc Gradienten im Verhältnis von
4 1 zu 2 : 1 gereinigt wurde. Die Fraktion, die das Produkt enthielt
wurde eingedampft, um 108 mg des Produkts in einer Reinheit von
97% zu ergeben. Ausbeute: 108 mg (34%), Reinheit: > 97% mittels HPLC,
Summenformel: C29H30N4O3Cl2SF,
Molekulargewicht: 585.5 g/mol.
-
Ausführungsbeispiel 9
-
Synthese
von 2-Fluoro-benzoyl-L-m-[di-2-chlorethyl)amino]-L-phenylalanyl-p-fluoro-L-
phenylalaninethylester (MD 812)
-
In einem 10 ml Reaktionskolben wurden
3 ml trockenes DCM zu dem Dipeptid (H-m-Sarcolysyl-Phe(4F)-OEt; 300 mg, 0.5
mmol) gegeben. Zu dieser Suspension wurde DIPEA (257 μl) zugefügt und in einem
Eisbad während
10 Minuten gerührt.
2-Fluorbenzoylchlorid
(Fluka Nr. 46740, 60μl)
wurde zu der Reaktionsmischung zugetropft. Die Reaktionsmischung
wurde auf Raumtemperatur erwärmt
und während
zwei Stunden gerührt.
Der Reaktionsverlauf wurde mittels Dünnschichtchromatographie (TLC)
verfolgt (EtOAc : Hexan 1 : 1). Nach Vervollständigung der Reaktion wurde
die Reaktionsmischung mit 1 M HCl angesäuert, mit EtOAc extrahiert,
mit Wasser gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Nach Filtration und dem
Abziehen des Lösungsmittels
wurde das Rohprodukt erhalten, das über Silicagel-Chromatographie
unter Verwendung eines Hexan : EtOAc Gradienten im Verhältnis von
4 : 1 zu 2 : 1 gereinigt wurde. Die Fraktion, die das Produkt enthielt wurde
eingedampft, um 120 mg des reinen Produkts in einer Reinheit von
92% zu ergeben. Ausbeute: 120 mg (38%), Reinheit: > 92% bei HPLC, Summenformel:
C31H33N3O4Cl2F2 ,
Molekulargewicht: 620.5 g/mol.
-
Ausführungsbeispiel
10
-
Synthese
von 2-Chlorbenzoyl-L-m-[di-2-chlorethyl)amino]-L-phenylalanyl-p-fluoro-Lphenylalaninethylester (MD
818)
-
In einem 10 ml Reaktionskolben wurden
3 ml trockenes DCM zu dem Dipeptid (H-m-Sarcolysyl-Phe(4F)-OEt; 300 mg, 0.6
mmol) gegeben. Zu dieser Suspension wurde DIPEA (257 μl) zugefügt und in einem
Eisbad während
10 Minuten gerührt.
2-Chlorbenzoylchlorid
(Fluka Nr. 23730, 58 μl)
wurde zu der Reaktionsmischung zugetropft. Die Reaktionsmischung
wurde auf Raumtemperatur erwärmt
und während
zwei Stunden gerührt.
Der Reaktionsverlauf wurde mittels Dünnschichtchromatographie (TLC)
verfolgt (EtOAc:Hexan 1:1). Nach Vervollständigung der Reaktion wurde
die Reaktionsmischung mit 1 M HCl angesäuert, mit EtOAc extrahiert,
mit Wasser gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Nach Filtration und dem
Abziehen des Lösungsmittels
wurde das Rohprodukt erhalten, das über Silicagel-Chromatographie
unter Verwendung eines Hexan : EtOAc Gradienten im Verhältnis von
4 : 1 zu 2 : 1 gereinigt wurde. Die Fraktion, die das Produkt enthielt wurde
eingedampft, um 145 mg des reinen Produkts in einer Reinheit von
97%o zu ergeben. Ausbeute: 145 mg (38%), Reinheit: > 97% über HPLC,
Summenformel: C31H33N3O4Cl3F,
Molekulargewicht: 636.9 g/mol.
-
Ausführungsbeispiel 11
-
Synthese
von 2-{3-{-[Bis-(2-chlorethyl)-amino]-phenyl}-2-[(3H-1-δ-4-thiophene-3-carbonyl)-amino]-propionylamino}-3-(4-fluoro-phenyl)
propionsäureethylester
(MD 814)
-
In einem 10 ml Reaktionskolben wurden
3 ml trockenes DCM zu dem Dipeptid (H-m-Sarcolysyl-Phe(4F)-OEt; 300 mg, 0.5
mmol) gegeben. Zu dieser Suspension wurde DIPEA (257 μl) zugefügt und in einem
Eisbad während
10 Minuten gerührt.
Thiophen-2-acetylchlorid
(Fluka Nr. 88973, 81 μl)
wurde zu der Reaktionsmischung zugetropft. Die Reaktionsmischung
wurde auf Raumtemperatur erwärmt
und während
zwei Stunden gerührt.
Der Reaktionsverlauf wurde mittels Dünnschichtchromatographie (TLC)
verfolgt (EtOAc : Hexan 1 : 1). Nach Vervollständigung der Reaktion wurde
die Reaktionsmischung mit 1 M HCl angesäuert, mit EtOAc extrahiert,
mit Wasser gewaschen und über
MgSO4. getrocknet. Nach Filtration und dem
Abziehen des Lösungsmittels
wurde das Rohprodukt erhalten, das über Silicagel-Chromatographie
unter Verwendung eines Hexan : EtOAc Gradienten im Verhältnis von
4 : 1 zu 2 : 1 gereinigt wurde. Die Fraktion, die das Produkt enthielt wurde
eingedampft, um 138 mg des reinen Produkts in einer Reinheit von
97% zu ergeben. Ausbeute: 138 mg (38%), Reinheit: > 97% über HPLC,
Summenformel: C30H34N3O4Cl2FS,
Molekulargewicht: 623 g/mol.
-
Ausführungsbeispiel 12
-
Synthese
von 3-{[Bis-(2-chlorethyl)-amino]phenyl}-2-{3-(4N-imidazol-4-yl)-2-[(5-oxopyrrolidine-2-carbonyl)-amino]-propionylamino}-propionsäureethylester
(MK222-3)
-
In einem 10 ml Reaktionskolben wurden
2 ml trockenes DCM zu dem m-L-Sarcolysylethylester
(100 mg, 0.233mmol) gegeben. Zu dieser Suspension wurde DIPEA (118
mg) zugefügt
und in einem Eisbad während
10 Minuten gerührt.
Z-Pyr-His-OH (Senn Chemicals, 86 mg, 0.233 mmol), TBTU (75 mg, 0.233
mmol), wurden in DMF (4ml) gelöst
und zu der Reaktionsmischung zugetropft. Die Reaktionsmischung wurde
auf Raumtemperatur erwärmt
und während
fünf Stunden
gerührt.
Anschließend
wurde erneut DIPEA (100 μl
) zugegeben. Der Reaktionsverlauf wurde mittels Dünnschichtchromatographie
(TLC) verfolgt (EtOAc : Hexan 1 : 1). Nach Vervollständigung
der Reaktion wurde die Reaktionsmischung mit 1 M HCl angesäuert, mit
EtOAc extrahiert, mit Wasser gewaschen und über MgSO4 getrocknet.
Nach Filtration und dem Abziehen des Lösungsmittels wurde das Rohprodukt
erhalten, das über
Silicagel-Chromatographie unter Verwendung eines Hexan : EtOAc Gradienten
im Verhältnis
von 4 : 1 zu 2 : 1 gereinigt wurde. Die Fraktion, die das Produkt
enthielt wurde eingedampft, um 55 mg des reinen Produkts in einer
Reinheit von 97% zu ergeben. Das leicht gelbliche Produkt wurde
mit 5% Pd/C in Ethanol mit 1% HCl hydriert und ergab das gewünschte Produkt.
Ausbeute: 40 mg, Reinheit: > 95%
by HPLC, Summenformel: C26H34Cl2N6O5,
Molekulargewicht: 580.5 g/mol.
-
Ausführungsbeispiel 13
-
Synthese
von 2-Nitrophenyl-furoyl-L-m-[di-2-chlorethyl)amino]-L-phenylalanylethylester
(MK220-2)
-
In einem 10 ml Reaktionskolben wurden
2 ml trockenes DCM zu m-L-Sarcolysylethylester (110 mg, 0.298 mmol)
gegeben. Zu dieser Suspension wurde DIPEA (154 μl) zugefügt und in einem Eisbad während 10 Minuten
gerührt.
2-Nitrophenyl-furoylchlorid (75mg, 0.298 mmol) wurde zu der Reaktionsmischung
zugetropft. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur erwärmt lassen
und während
zwei Stunden gerührt.
Der Reaktionsverlauf wurde mittels Dünnschichtchromatographie (TLC)
verfolgt (EtOAc:Hexan 1:1). Nach Vervollständigung der Reaktion wurde
die Reaktionsmischung mit 1 M HCl angesäuert, mit EtOAc extrahiert,
mit Wasser gewaschen und über
MgSO4. getrocknet. Nach Filtration und dem
Abziehen des Lösungsmittels
wurde das Rohprodukt erhalten, das über Silicagel-Chromatographie
unter Verwendung eines Hexan : EtOAc Gradienten im Verhältnis von
4 : 1 zu 2 : 1 gereinigt wurde. Die Fraktion, die das Produkt enthielt
wurde eingedampft, um 54 mg des reinen Produkts in einer Reinheit
von 94% zu ergeben. Ausbeute: 54 mg (77%), Reinheit: > 94% über HPLC,
Summenformel: C26H27N3O6Cl2 ,
Molekulargewicht: 548.43 g/mol.
-
Ausführungsbeispiel 14
-
Synthese
von 2-(3-{3-Bis-(2-Chlorethyl)-amino]-phenyl}-2-hexadecanoylaminopropionylamino)-3-(4-fluoro-phenyl)
propionsäureethylester
(MK 245):
-
Verwendete Reagenzien:
-
H-m-Sarcolysyl-Phe(4F)-OEt (I): 0,2
mmol 100 mg, Palmitoyl-Osu (II): 0,2 mmol 71 mg, K2CO3 (III) : 0,6 mmol 83 mg, DMF: 3 ml.
-
In einem trockenen Reaktionskolben
werden 100 mg (I) und 71 mg (II) in 3 ml DMF bei Raumtemperatur
gelöst.
Nach Zugabe von 83 mg (III), wurde der Reaktionskolben unter Stickstoff
verschlossen und bei Raumtemperatur über Nacht gerührt. Nach
Extraktion mit H2O und MTBE, wurde die organische
Phase über MgSO4 getrocknet und das Lösungsmittel abgezogen. Die
Aufreinigung erfolgte mittels Silicagel- Chromatographie (Hexan/MTBE
2:1) und ergab 70 mg eines gelblichen Pulvers. Dieses wurde in McCN/MeOH
gelöst und
mit H2O ausgefällt. Ausbeute: 60 mg (41%)
eines weißen Pulvers
in einer Reinheit von 86% (bestimmt über HPLC). (Um eine höhere Reinheit
zu erhalten, sollte die Silicagel Chromatographie mit einem Hexan/MTBE
Gradienten von 5:1 → 2:1
durchgeführt
werden). Ausbeute: 60 mg (77%), Reinheit: > 86% über
HPLC, Summenformel: C40H60N3O6Cl2F,
Molekulargewicht: 736.93 g/mol.
-
Ausführungsbeispiel 15
-
Synthese
von 2-[3-{3-[Bis-(2-chlorethyl)-amino]-phenyl}-2-(2-hexadecanoylaminoacetylamino)-propionylamino}-3-(4-fluoro-phenyl)
propionsäureethylester
(MK 246):
-
Verwendete Reagenzien:
-
H-m-Sarcolysyl-Phe(4F)-OEt (I): 0,2
mmol, 100 mg, Palmitoyl- Gly-OH (II): 70 mg K2CO3 (III): 0,6 mmol, 83 mg, HBTU: 0,2 mmol
76 mg, HOBT: 0,2 mmol, 27 mg, DMF, 4 ml, DCM: 2 ml
-
In einem trockenen Reaktionskolben
werden 100 mg (I) in 4 ml DMF bei Raumtemperatur gelöst und 76
mg (IV) sowie 27 mg HOBt zugegeben. 70 mg (II) wurden zugegeben
und mithilfe von 2 ml DCM gelöst. Nach
Zugabe von 83 mg (III), wurde der Reaktionskolben unter Stickstoff
verschlossen und bei Raumtemperatur über Nacht gerührt (nach
10 min Reaktionszeit wurde die Lösung
klar). Nach Extraktion mit H2O und MTBE,
wurde die organische Phase über
MgSO4 getrocknet und das Lösungsmittel
abgezogen. Die Aufreinigung erfolgte mittels Silicagel-Chromatographie
(Hexan/MTBE 2:1) und ergab 70 mg eines gelblichen Pulvers. Ausbeute:
70 mg (77%), Reinheit: > 86% über HPLC,
Summenformel: C42H63Na4O5Cl2F,
Molekulargewicht: 793.99 g/mol
-
Toxizitätstest:
-
Die Verbindungen der vorstehenden
Ausführungsbeispiele
wurden auf ihre Toxizität
und Verträglichkeit
gegenüber
Säugetieren
bei einer Testpopulation von Mäusen
getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt:
Melphalan
(MPH) und die sechs MTA Derivate wurden wie vorstehend erläutert synthetisiert.
-
MPH und die sechs erfindungsgemäßen MTA
Verbindungen wurden in DMSO bei einer Konzentration von 20 mg Base
Verbindung/Milliliter gelöst
und auf das Zehnfache mit Wasser unmittelbar vor der Injektion in die
Mäuse verdünnt.
-
Testpopulation:
-
Es wurden 48 gesunde weibliche DBA/2
Mäuse im
Alter von 5 – 6
Wochen mit einem Gewicht von 17 – 21 g von Harlan (Garnac,
Frankreich) erhalten. Vor der Behandlung wurden die Tiere sieben
Tage in spezifischen pathogenfreien Käfigen gehalten.
-
Die Testtiere wurden in Räumen bei
einer Temperatur von 23 ± 2°C, einer
Feuchtigkeit von 45 ± 5% und
einer Tag-/Nachtperiode von 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit
und Luftaustausch gehalten. Die Haltung und Ernährung der Tiere erfolgte gemäß den geseetzlichen
Vorschriften über
die Durchführung von
Tierexperimenten.
-
Durchführung des Experiments und Behandlungen:
-
1. Toxizitätsstudien
von MPH und den sechs MTA Derivaten bei gesunden DBA/2 Mäusen.
-
Die Bestimmung des MTD bei intravenöser Verabreichung
erfolgte in zwei Schritten:
-
Schritt 1:
-
Zwei gesunde DBA/2 Mäuse/Dosiswerte
wurden der Behandlung beim Tag 0 (D0) unterzogen. Diese Behandlung
bestand aus einer einzigen intravenösen Injektion von MPH, MPH
Biokonjugaten und den sechs erfindungsgemäßen MTA Derivaten bei einer
Dosis von HSD, HSD/1,5 und HSD/2 mg Base Sys/kg. Die Überlebensrate
der Mäuse
am 21. Tag (D21) war das Ende des Experiments. Die Tiere wurden
vor der Behandlung und 24 Stunden danach gewogen. Falls die Mäuse schnell
nach der Injektion starben oder wenn sie mehr als 25% ihres Körpergewichts
(< 24 h) verloren,
wurde die Dosis halbiert und zweimal innerhalb eines 3-Stunden Intervalls
injiziert. Wenn die Mäuse
wiederum nach 24 Stunden starben, wurde die Dosis gemäß dem gleichen Verfahren
erniedrigt.
-
Schritt 2:
-
Dieser Schritt hing von den Resultaten,
die in Schritt 1 erhalten wurden, ab: Wenn keine der getesteten Dosierungen
letal war, sollte das HSD für
in vivo Antitumorexperimente verwendet werden.
-
Falls das HSD allein oder HSD/1,5
letal waren und HSD/2 nicht letal war:
Zwei DBA/2 Mäuse pro
Dosiswert erhielten die Behandlung am Tag 0. Diese Behandlung bestand
aus einer einzigen intravenösen
Injektion der Testsubstanz von einem bis drei Dosiswerten zwischen
der letalen und der nicht-letalen Dosis. Die Bestimmung der Überlebensfähigkeit
der Mäuse
am 21. Tag war der Schluss des Experiments.
-
Wenn auch HSD/2 letal war, erfolgte
eine Verminderung der Dosis gemäß dem vorstehend
beschriebenen Weg, eine letale Dosis zu finden.
-
Die Mäuse wurden zweimal wöchentlich
während
21 Tagen nach der letzten Injektion beobachtet. Körpergewicht
und das Überleben
wurden registriert, ein 30% Verlust des Körpergewichts und/oder Tod wurden als
das ausschlaggebende Kriterium in Bezug auf Toxizität betrachtet.
-
2. Ergebnisse:
-
Toxizitätsstudie
von MPH und den sechs MTA Derivaten in gesunden DBA/2 Mäusen:
-
Für
sämtliche
getesteten Verbindungen entsprachen die HSD, HSD/1,5 und HSD/2 Werte
16,0, 10,67 und 8,0 mg Base MPH/kg.
-
Eine Maus starb am 9. Tag nach einer
einzigen intravenösen
Injektion von MPH bei 16,00 mg base/kg. In den anderen behandelten
Gruppen starb keine Maus.
-
Eine große Abnahme des Körpergewichts
von gesunden DBA/2 Mäusen,
die intravenös
mit MPH bei 16,00 mg base/kg auf HSD behandelt wurden, wurde zwischen
dem 1. und 6. Tag beobachtet, verglichen mit der Gruppe, die mit
Wasser verdünnte
Verbindungen erhielt (Wasser PPI) mit -8,10 ± 3,46%, was den Tod einer Maus
am 9. Tag hervorrief. Kein Verlust an Körpergewicht wurde bei gesunden
DBA/2 Mäusen,
die intravenös mit
MPH mit Gehalten von 10,67 und 8,00 mg base/kg (HSD/1,5 und HSD/2)
zwischen dem 1. und 6., dem 1. und 13. sowie dem 1. und 27. Tag
behandelt wurden.
-
Kein Körpergewichtsverlust bei gesunden
DBA/2 Mäusen,
die intravenös
mit den sechs MTA Derivaten mit 16,00, 10,67 und 8,00 mg base/kg
(HSD, HSD/1,5 und HSD/2) behandelt wurden, wurde zwischen dem 1.
und 6., dem 1. und 13. sowie dem 1. und 27. Tag beobachtet.
-
MPH, das intravenös mit einem Wert von 16,0 mg
base/kg injiziert wurde, wurde von gesunden DBA/2 Mäusen nicht
toleriert, aber MPH, was intravenös bei 10,67 und 8,00 mg base/kg
injiziert wurde, wurde gut vertragen. Das MTDiv von
MPH beträgt
zwischen 10,67 und 16,00 mg base/kg.
-
Die sechs MTA Derivate (MTA1 – MTA6),
die intravenös
bei 16,00, 10,67 und 8,99 mg base/kg injiziert wurden, wurden von
gesunden DBA/2 gut vertragen.
-
Tabelle
1: Toxizitätstest
erfindungsgemäßer chemischer
Verbindungen:
-
Behandlungsdosen:
-
Die MTD von MPH und den sechs MPH
Derivaten bei intravenöser
(iV) Verabreichung über
die IV Route wurde gemäß dem nachstehenden
Verabreichungsprotokoll bestimmt. Die Dosismengen der Testsubstanzen
sind in mg base/kg angegeben. Den Mäuse wurde eine einzige IV Injektion
(single iV Injection) von MPH und den sechs MTA Verbindungen der
allgemeinen Formel (I), (3 Dosierungsmengen in mg Base/kg, 2 Mäuse/Gruppe):
HSD, HSD/1.5, HSD/2 bis zu 8 ml/kg der Trägerlösung (IV Injizierung von 0.2
ml für
eine Maus mit 25g) verabreicht.
-
-
Die Testsubstanzen wurden intravenös (IV) über die
Schwanzvene in gesunde DBA/2 Mäuse
injiziert.
-
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist,
sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
auch bei längerer
intravenöser
Verabreichung nur gering toxisch.