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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Handgerät zum Auftragen von Farbe,
vorzugsweise einen Pinsel, wie einen Ringpinsel, Lackierpinsel,
Flachpinsel oder dergleichen, mit einem Handgriff und mit einem
an einem Ende des Handgriffs befindlichen Kopf, in dem Farbauftragungs-Mittel,
wie Borsten, gehalten sind, und mit einer am Kopf oder in einem kopfnahen
Bereich des Handgriffs angeordneten Abtropfschutzvorrichtung.
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Ein
solches Handgerät
zum Auftragen von Farbe ist beispielsweise aus der
DE 39 28 340 A1 bekannt.
In dieser Druckschrift wird das bekannte Problem angesprochen, daß bei herkömmlichen
Pinseln die Hände
beim Streichen von Farbe bekleckst werden, da insbesondere bei einer
typischen Pinselhaltung von ca. 60 Grad die Farbe vom Borstenrand tropft.
Ein Zurücklaufen
der Farbe und damit verbunden eine Beeinträchtigung desjenigen, der die
Farbe verarbeitet, kann auch insbesondere bei Überkopfarbeiten auftreten.
Daher wurde gemäß der
DE 39 28 340 A1 ein
Anstreichpinsel mit Abtropfschutzvorrichtung und mit einer Abtropfrinne
vorgesehen. Zusätzlich
wurde auch beschrieben, daß der
Anstreichpinsel mit einem austauschbaren Borstenset (aufschiebbar
oder aufsteckbar) und verschiedenen Zusatzelementen, wie einem Maßstabaufdruck,
ausgestattet sein kann.
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Das
deutsche Gebrauchsmuster
DE
299 10 796 U1 beschreibt einen universellen Tropfschutz
für Pinsel
aller Art, der sich dadurch auszeichnet, daß ein aus Kunststoff oder Metall
hergestellter Dichtring in runder oder eckiger Ausführung auf
einen handelsüblichen
Pinselstiel geschoben oder montiert wird. Dieser Dichtring umschließt den Pinselstiel.
Eine aus Kunststoff, Metall oder Pappe hergestellte Kappe in runder
oder eckiger Ausführung
wird auf den Dichtring geschoben oder montiert. Sie dient dazu,
die überflüssige Farbe
aufzunehmen. Die Kappe hat eine Vertiefung oder Auswölbung zum
besseren Fixieren der Farbe bei Streicharbeiten. Es ist ein saugender
Untergrund aus Schwamm, Schaumstoff oder Watte in der Kappe vorgesehen,
der die Farbe aufnehmen und binden soll.
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Ähnliche
technische Lösungen,
die auf dem Auffangen ablaufender Farbe in einer Art Schale beruhen,
sehen auch das deutsche Gebrauchsmuster
DE 298 03 612 U1 und die
DE 41 33 240 A1 und
bereits ältere
Dokumente, wie die USA-Patentschriften
US 1 887 525 A ,
US 2 199 154 A und
US 3 061 864 A vor.
So beschreibt das erste der vorgenannten Dokumente beispielsweise
einen Tropfenfänger
für einen
runden Pinsel, der dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Kunststoff-Trägerplatte
zur Fassung der Pinselborsten durch eine Kunststoff-Rinne erweitert wird.
Das zweite Dokument beschreibt einen Quast, Pinsel oder dergleichen,
bestehend aus dem Pinselquast und Stiel, wobei auf oder um den Quast
eine Auffangschale fest oder abnehmbar so angeordnet wird, daß der Auffangschalenrand,
Ring oder dergleichen zum Quast zeigt und bei schräger bis
vertikaler Lage, wenn der Quast nach oben zeigt, so angeordnet ist,
daß ablaufende
Flüssigkeit,
Farbe oder dergleichen in die Schale laufen kann und wenn der Quast
wieder nach unten zeigt, sich die Schale wieder entleert und in
Richtung Farbtopf läuft.
Zusätzlich oder
alternativ kann auch eine Borstenplatte Bohrungen zum An- und Ablaufen
der Farbe in die darunter angeordnete Auffangschale aufweisen.
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Bei
der Konzipierung aller vorstehend beschriebenen Tropfschutzeinrichtungen
wurde zwar dem Problem des Auffangens der Flüssigkeit große Aufmerksamkeit
geschenkt, jedoch weniger dem Problem, was mit der aufgefangenen
Flüssigkeit
danach geschieht. Jedenfalls ist festzustellen, daß diese
aus den beschriebenen Auffangvorrichtungen nur schwer wieder in
einen Farbbehälter
zurückgebracht werden
kann, insbesondere dann, wenn Farbflüssigkeit in der Auffangvorrichtung
aufgesaugt wird oder in der Auffangvorrichtung derartig kleine,
die Farbe aufnehmende Hohl- und Zwischenräume gebildet sind, daß die Farbe
sogar nach Beendigung der Anstricharbeit nur schwer wieder entfernt
werden kann.
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Aus
der
US 1 990 619 A ist
ebenfalls ein Handgerät
zum Auftragen von Farbe der eingangs genannten Art bekannt. An diesem
Gerät stellt
eine aus einem Metallband gebildete Hülse eine Zwinge dar, deren
sägezahnartige
Außenkontur
als Abtropfschutzvorrichtung fungiert. Durch die geneigten Flanken
der Sägezahnform
sind dabei Mulden gebildet. Ein glatte Umfangsfläche des Gerätes dient als ein Kennzeichnungsfeld.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handgerät zum Auftragen
von Farbe der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß es einerseits
in wirksamer Weise bei seinem zweckentsprechenden Einsatz ein Abtropfen
von Farbflüssigkeit
unterbindet, andererseits aber auch gewährleistet, daß durch
den Tropfschutz zurückgehaltene
Farbe in optimaler Weise wieder von dem Handgerät entfernt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird dies
dadurch erreicht, daß die
Abtropfschutzvorrichtung eine umfangsgemäß verlaufende Vertiefung umfaßt, die
einen dem Handgriff nahe liegenden Rand und einen dem Handgriff
fern liegenden Rand sowie zwischen den Rändern einen verrundeten und/oder
ebenen Bodenbereich mit einem Tiefstpunkt aufweist und in der mindestens
eine umfangsgemäß verlaufende
Rippe angeordnet ist, die an dem Tiefstpunkt der Vertiefung fußt und eine
derartige Höhe
aufweist, dass eine Spitze der Rippe mindestens eine Umfangskontur
erreicht, wie diese durch eine Hüllkurve
um die Farbauftragungs-Mittel in einem Austrittsbereich aus dem Kopf
umschrieben wird.
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Das
erfindungsgemäße Handgerät zum Auftragen
von Farbe verbindet durch seinen Abtropfschutz in vorteilhafter
Weise die Funktion des Zurückhaltens
von Farbflüssigkeit
beim Streichen mit der Möglichkeit, überschüssige, am
Abtropfschutz angesammelte Farbe in ein Farbreservoir, wie einen Behälter, zurückzubefördern, indem
sich die Farbe einerseits beim Streichen in der Vertiefung sammeln kann
und andererseits die Rippe eine Abtropfkante für die angesammelte Farbe bildet.
Die Erfindung eignet sich dabei vorteilhafterweise für die unterschiedlichsten
Arten von Pinseln und zeichnet sich in diesem Sinne durch eine universelle
Anwendbarkeit aus.
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In
einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführung der Erfindung kann der
Kopf des erfindungsgemäßen Handgerätes eine
Zwinge für
die Farbauftragungs-Mittel, wie eine Borstenzwinge, umfassen, wobei
die Abtropfschutzvorrichtung in einem Übergangsbereich von der Zwinge
zum Handgriff angeordnet ist. In diesem Fall sollte die Spitze der
Rippe dann mindestens eine Umfangskontur erreichen (bzw. bevorzugt überragen),
wie diese durch eine Hüllkurve
um einen größten Umfang
der Zwinge umschrieben wird.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungen
der Erfindung, die sich insbesondere auf eine optimale geometrische
Ausbildung der verschiedenen konstruktiven Elemente des Abtropfschutzes
beziehen, sind in den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung enthalten.
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Anhand
mehrerer in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Hauptansicht (Vorder- oder Seitenansicht) einer ersten Ausführung der
Erfindung in Form eines erfindungsgemäß ausgebildeten Ringpinsels,
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2 eine
vergrößerte teilgeschnittene
Ansicht der ersten Ausführung
der Erfindung im Übergangsbereich
vom Handgriff zum Kopf,
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3 eine 2 entsprechende,
weitere Ansicht der ersten Ausführung
der Erfindung im Übergangsbereich
vom Handgriff zum Kopf des Pinsels, jedoch in zu gegenüber 2 abweichendem Maßstab und
mit leicht veränderter
Form der Abtropfschutzvorrichtung sowie nicht geschnitten,
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4 und 5 3 entsprechende
Ansichten einer zweiten und dritten Ausführung eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Ringpinsels im Übergangsbereich
von seinem Handgriff zu seinem Kopf,
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6 und 7 zwei
Hauptansichten (Vorder- oder Seitenansicht) einer Ausführung eines
erfindungsgemäß ausgebildeten
Lackierpinsels.
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In
den Zeichnungsfiguren sind gleiche und einander entsprechende Teile
stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen, so daß sie in
der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
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1 zeigt
zunächst
einen Ringpinsel, der exemplarisch für ein erfindungsgemäßes Handgerät zum Auftragen
von Farbe steht. Der Ringpinsel weist einen Handgriff 1 und
einen an einem Ende des Handgriffs 1 befindlichen Kopf 2 auf.
Des weiteren weist der Ringpinsel eine am Kopf 2 angeordnete
Abtropfschutzvorrichtung 3 auf. Im Kopf 2 sind
Farbauftragungs-Mittel 4, insbesondere Borsten, gehalten.
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Die
Abtropfschutzvorrichtung 3 kann aus Kunststoff, insbesondere
aus einem thermoplastischen Elastomer, besonders bevorzugt aus PP-TPE, bestehen.
Solche Materialien zeichnen sich nicht nur durch eine gute Verarbeitbarkeit
(z. B. im Spritzgußverfahren)
aus, sondern besitzen auch nur relativ niedrige Werte der freien
Oberflächenenergie,
was zwar noch zu einer (grundsätzlich
erwünschten)
Benetzung durch die Farbe, jedoch mit einer geringen Adhäsion der
Farbe an der Abtropfschutzvorrichtung 3 führt, so
daß die
Farbe leicht abtropfen und das Gerät nach Gebrauch leicht gereinigt
werden kann.
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Bekanntermaßen werden
Ringpinsel in verschiedenen Nenngrößen hergestellt und geliefert, wobei
für eine
Nenngröße die in 1 mit
A, B, C, D und E bezeichneten Größen jeweils
charakteristische Werte annehmen können.
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Die
Größe A bezeichnet
dabei eine Umfangskontur (im Falle des Ringpinsels einen Durchmesser),
wie diese durch eine Hüllkurve
(strichpunktierte Linie K) um die Farbauftragungs-Mittel 4 in
einem Austrittsbereich aus dem Kopf 2 umschrieben wird.
Der Durchmesser A kann bei dem beschriebenen Ringpinsel bevorzugt
in einem Bereich von etwa 22,0 bis 37,0 mm variieren.
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Die
Größe B ist
ein Durchmesser des Handgriffs 1 an seinem dem Kopf 2 abgewandten
Ende.
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Die
Größe C ist
ein Durchmesser des Handgriffs 1 in seinem mittleren Bereich,
wobei der Durchmesser C insbesondere größer ist als der Durchmesser
B am Ende des Handgriffs 1.
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Die
Größe D ist
ein Durchmesser des Handgriffs 1 an seinem dem Kopf 2 zugewandten
Ende und ist insbesondere größer als
der Durchmesser B am Ende des Handgriffs 1, jedoch kleiner
als der Durchmesser C des Handgriffs 1 in seinem mittleren Bereich.
Der Handgriff 1 weist somit in der Mitte eine ergonomisch
günstige
Verdickung und einem Übergangsbereich
zur Abtropfschutzvorrichtung 3 eine ergonomisch günstige Querschnittseinschnürung auf.
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Die
Größe E ist
eine Länge
der Farbauftragungs-Mittel 4, insbesondere der Borsten
oder Pinselhaare.
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Als
weiterer charakteristischer, jeweils der Nenngröße entsprechender Wert kann
auch die Größe einer
in 3 dargestellten Verrundung R dimensioniert werden, über die
der Handgriff 1 an die Abtropfschutzvorrichtung 3 anschließen kann.
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Die
Abtropfschutzvorrichtung 3 umfaßt eine umfangsgemäß verlaufende
Vertiefung 5, in der mindestens eine umfangsgemäß verlaufende
Rippe 6 angeordnet ist. Die Rippe 6 weist dabei
eine derartige Höhe
H (2, 3) auf, daß eine Spitze S der Rippe 6 mindestens
die Umfangskontur erreicht, wie diese durch die Hüllkurve
K um die Farbauftragungs-Mittel 4 in ihrem Austrittsbereich
aus dem Kopf 2 umschrieben wird. Die Höhe der Rippe 6 wird
dabei als Strecke zwischen einem eine maximale Tiefe t (eingezeichnet
nur in 3 – und
auch 6 für
den Lackierpinsel) festlegenden Tiefstpunkt T der Vertiefung 5 und
der Spitze S der Rippe. Vorzugsweise überragt – wie dargestellt – die Spitze
S der Rippe 6 die Umfangskontur, die durch die Hüllkurve
K um die Farbauftragungs-Mittel 4 umschrieben wird. Ein
entsprechender Überstand
ist in 3 (und auch 6 und 7 für den Lackierpinsel)
mit Ü bezeichnet.
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In
allen dargestellten Ausführungen
verläuft eine
Mittenachse Y-Y der Rippe 6 senkrecht zu einer Längsachse
X-X des Handgerätes,
es wäre
aber auch ein von der Senkrechten abweichender Verlauf möglich.
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Des
weiteren verläuft
die Mittenachse Y-Y der Rippe 6 im wesentlichen kongruent
zu einer Mittenachse Z-Z der Vertiefung 5, wobei aber auch
eine außermittige
Anordnung der Rippe 6 in der Vertiefung 5 möglich wäre.
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Schließlich besitzt
die Rippe 6 in allen Ausführungen eine – im Querschnitt
gesehen – symmetrische
Ausbildung, wobei auch hier eine Abweichung von der dargestellten
Form, wie eine asymmetrische Ausbildung, möglich sein kann.
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Die
dargestellten Ausführungen
der Erfindung zeigen, daß der
Kopf 2 des Handgerätes
zur Farbauftragung in besonders bevorzugter Ausbildung eine Zwinge 7 für die Farbauftragungs-Mittel 4 umfassen
kann, die auch üblicherweise
als eine Borstenzwinge, Pinselzwinge oder – nach dem Material – als eine
Kunststoffzwinge bezeichnet wird. Die Abtropfschutzvorrichtung 3 ist
dabei in einem Übergangsbereich
von der Zwinge 7 zum Handgriff 1 angeordnet und
kann insbesondere – wie
gezeigt – einstückig mit
der Zwinge 7 ausgebildet sein.
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Wie 3 veranschaulicht,
können
innerhalb der Zwinge 7 weitere Mittel zur Halterung 8 der Farbauftragungs-Mittel 4,
wie z. B. ein Borstenhaltesockel, vorgesehen sein. Auch eine (innere)
Borstenhalterung durch eine Schnur, in der Fachwelt als Vorbund
bezeichnet, ist mit der Erfindung vereinbar.
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Um
ein optimales Abtropfen der in der Vertiefung 5 angesammelten
Farbe von der Rippe 6 und die Ausbildung eines großen Sammelraumes
für die Farbe
zu erreichen, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Spitze S der
Rippe 6 nicht nur die oben erwähnte Umfangskontur K erreicht
bzw. überragt,
sondern auch mindestens eine Umfangskontur erreicht (und vorzugsweise überragt),
wie diese durch eine Hüllkurve
um einen größten Umfang
der Zwinge 7 umschrieben wird. Diese weiter außen liegende
Hüllkurve
ist in den Figuren als strichpunktierte Linie mit dem Bezugszeichen
M dargestellt.
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Ein
sich aus dem Herausragen der Spitze S aus der Hüllkurve M ergebender Überstand
ist in 2 und 3 (sowie in 6 und 7 für die Lackierpinsel-Ausführung) mit
dem Bezugszeichen Ä bezeichnet.
Der Überstand Ä kann vorzugsweise
im Bereich von 0,5 mm bis 3,5 mm, besonders bevorzugt im Bereich
von 0,8 mm bis 1,2 mm liegen.
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Wie 3 im
Detail zeigt, kann die Spitze S der Rippe 6 insbesondere
verrundet sein, wobei ein Radius rs der Verrundung (3)
vorzugsweise im Bereich von 0,3 bis 1,0 mm, besonders bevorzugt
im Bereich von 0,5 bis 0,7 mm, liegen kann. Die Rippe 6 kann – im Querschnitt
gesehen – zwei
in Richtung ihrer Spitze S konvergierende Flanken F1, F2 aufweisen,
wodurch ihre Breite br von der Spitze S zu ihrem Fuß hin zunimmt.
Die konvergierenden Flanken F1, F2 können dabei mit Vorteil einen
Spitzenwinkel β im Bereich
von 5 Grad bis 30 Grad, vorzugsweise im Bereich von 14 Grad bis
18 Grad, einschließen.
Sowohl die Dimensionierung des Radius rs als auch die der konvergierenden
Flanken F1, F2 mit dem Spitzenwinkel β im angegebenen Bereich fördern ein
gutes Abtropfverhalten der Farbe, wenn der Pinsel zu diesem Zweck
beispielsweise ausgeschüttelt
oder mit seinem Handgriff 1 kurzzeitig auf eine Kante eines Farbbehälters geschlagen
wird. Durch eine Dimensionierung im genannten Bereich wird u. a.
für die meisten
handelsüblichen
Farben (mit allgemein üblicher
Viskosität
und Zusammensetzung) eine optimale Größe der Flüssigkeitstropfen eingestellt,
wenn diese sich von der Spitze S der Rippe 6 lösen. So
verringert ein kleiner Radius rs bzw. eine geringe Breite br an
der Spitze S und ein kleiner Konvergenzwinkel die Tropfengröße, während bei
entsprechend größeren Werten
auch die Größe der Tropfen
der aus der Vertiefung 5 zu entfernenden Flüssigkeit
anwächst.
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Was
die Dimensionierung der Vertiefung 5 betrifft, so kann
diese eine – im
Querschnitt gesehen – symmetrische
Ausbildung besitzen, jedoch ist auch hier (wie bei der Rippe 6)
eine asymetrische Ausbildung möglich.
Dies veranschaulicht 3, die zeigt, daß ein den
Mitteln zur Farbauftragung 4 naheliegender Rand R1 eine
größere Höhe h1 aufweist
als eine Höhe
h2 eines dem Handgriff 1 naheliegenden Randes R2. (Die
Höhen h1,
h2 wurden dabei ausgehend von der Hüllkurve K um die Farbauftragungs-Mittel 4 gemessen.)
Die Ränder
R1, R2 der Vertiefung 5 können dabei – im Querschnitt gesehen – konvex
verrundet sein, wie dies durch die in 3 angedeuteten Radien
r1, r2 veranschaulicht wird.
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Für die Ausbildung
eines maximal großen Sammelraumes
für die
Farbe ist es von Vorteil, wenn der die maximale Tiefe t festlegende
Tiefstpunkt T der Vertiefung 5 innerhalb der Umfangskontur
liegt, die durch die Hüllkurve
M um die Zwinge 7 – oder noch
besser – die
Hüllkurve
K um die Farbauftragungs-Mittel 4 umschrieben wird. Ein
entsprechendes Untermaß U
(2 bzw. 7) gegenüber der Hüllkurve K um die Farbauftragungs-Mittel 4 kann vorzugsweise
im Bereich von 0,5 bis 4,5 mm, besonders bevorzugt im Bereich von
1,2 bis 1,8 mm liegen.
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Während die
Vertiefung 5 in der in den 1 bis 3 dargestellten
ersten Ausführung
des erfindungsgemäßen Handgerätes eine – im Querschnitt gesehen – konkav
verrundete Grundgestalt aufweist, was beispielsweise durch den Radius
RV (integral – gesamte Vertiefung 5)
in 2 oder den Radius RR (lokal – Übergangsbereich zu 6)
in 3 zum Ausdruck kommt, weist die Vertiefung 5 der
in 4 dargestellten zweiten Ausführung der Erfindung zwei – im Querschnitt
gesehen – ebene
Bodenabschnitte f auf. Außerdem
ist die Breite br der Rippe 6 bei der zweiten Ausführung im
Gegensatz zur ersten Ausführung über ihre
gesamte Höhe
H konstant. Durch die Auslegung der Verrundungen RV, RR und der Länge der
flachen Bodenbereiche f kann eine im Sinne einer abschließenden Reinigung
nach Gebrauch des Gerätes
vorteilhafte Zugänglichkeit
aller Stellen des Abtropfschutzes 3 erreicht werden.
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Bei
der in 5 dargestellten dritten Ausführung der Erfindung umfaßt – als unterscheidendes Merkmal
zu den anderen Ausführungen – die Abtropfschutzvorrichtung 3 zwei
(es könnten
auch mehr sein) umfangsgemäß verlaufende
verlaufende Rippen 6. Hier fällt die Mittenachse Z-Z nicht
mit einer Mittenachse Y-Y der Rippen 6 zusammen. Dadurch wird
vorteilhafterweise der Sammelraum für die Farbe geteilt bzw. gegebenenfalls
auch vergrößert und die
Farbe kann beim Entfernen gleichzeitig an mehreren Stellen abtropfen.
Da die Farbe durch eine Adhäsion
an den Rippen festgehalten wird, kann bei dieser Ausführung länger gestrichen
werden als bei den anderen Ausführungen,
bevor wieder ein Abschlagen der Farbe vom Pinsel erfolgen sollte.
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Bei
der in 6 und 7 dargestellten vierten Ausführung der
Erfindung handelt es sich – wie
bereits erwähnt – um einen
Lackierpinsel, wodurch die Hüllkurve
K um die Farbauftragungs-Mittel 4 keinen Durchmesser A,
sondern eine große
Achse DA und eine kleine Achse DB aufweist. Die große Achse
DA kann dabei insbesondere Werte von etwa 40 mm bis 80 mm annehmen.
Auch der Lackierpinsel besitzt eine Abtropfschutzvorrichtung 3 mit
der vorbeschriebenen erfindungsgemäßen Ausbildung. Der einen in 3 dargestellten
Verrundung R bei der rotationssymmetrischen Pinselausbildung, über die
der Handgriff 1 an die Abtropfschutzvorrichtung 3 anschließen kann,
entsprechen hier zwei Verrundungen RA, RB die ebenfalls in ihrer
Größe der Nenngröße des Pinsels
angepaßt
sein können.
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Auch
die Dimensionierung der Höhe
H der Rippe 6 bzw. der maximalen Tiefe t der Vertiefung 5 kann – wie im Übrigen bekanntermaßen auch
weiterer Größen, wie
die einer Gesamtlänge
LH (7) des erfindungsgemäßen Handgerätes zur Farbauftragung – abgeleitet
von der jeweiligen Nenngröße erfolgen.
Dabei kann dem unterschiedlichen Farbaufnahmevermögen und
damit der Menge ablaufender Farbe unterschiedlich großer Pinsel
Rechnung getragen werden. Diesbezüglich ist es von Vorteil, wenn die
Höhe H
der Rippe 6 bzw. die maximale Tiefe t der Vertiefung 5 etwa
8 bis 20 Prozent des Durchmessers A der Hüllkurve K um die Farbauftragungs-Mittel 4 oder
eines aus den Werten der kleinen Achse DB und der großen Achse
DA der Hüllkurve
K um die Farbauftragungs-Mittel 4 gebildeten Mittelwertes
beträgt,
wobei insbesondere die Höhe
H der Rippe 6 größer ist
als die maximale Tiefe t der Vertiefung 5. Eine (nicht
näher bezeichnete,
beispielsweise durch den gegenseitigen Abstand der Ränder R1,
R2 in 2 festgelegte) maximale Breite der Vertiefung 5 kann
mit Vorteil etwa 80 bis 300 Prozent, vorzugsweise etwa 180 bis 220
Prozent, ihrer maximalen Tiefe t betragen und ein Maximalwert der
Breite br der Rippe 6 etwa 8 bis 18 Prozent, vorzugsweise
etwa 11 bis 15 Prozent, der maximalen Breite der Vertiefung 5.
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Der
Erfindungsgegenstand zeichnet sich neben leichter Herstellbarkeit,
hoher Funktionalität,
guter Handhabbarkeit und leichter Reinigungsmöglichkeit auch durch ein formschönes Design
aus. Die erfindungsgemäß ausgebildete,
das Abtropfen von Farbe verhindernde Abtropfschutzvorrichtung 3 stellt dabei
ihrem Wesen nach dabei wahlweise auch eine das Abtropfen von Farbe
fördernde
Abtropfvorrichtung dar.
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Wie
bereits aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht, in denen
verschiedene mögliche, von
den jeweiligen Beispielen abweichende Modifikationen erwähnt wurden,
ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern
umfaßt
auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
So muß beispielsweise
die Abtropfschutzvorrichtung 3 nicht einstückig mit
der Zwinge 7 ausgeführt
werden, sondern könnte auch
ein separates Teil bilden.
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Des
weiteren kann der Fachmann das erfindungsgemäße Handgerät zur Farbauftragung durch zusätzliche
zweckmäßige technische
Maßnahmen ergänzen, ohne
daß der
Rahmen der Erfindung verlassen wird. So könnte beispielsweise in ergonomisch
günstiger
Ausbildung der Handgriff 1 nicht nur bei einer Flachpinsel-Ausführung, sondern
auch bei einem rotationssymmetrischen Pinsel in einem Übergangsbereich
zur Abtropfschutzvorrichtung 3 einen in der Grundgestalt
etwa elliptischen Querschnitt aufweisen. Eine solche Form wirkt
einer Ermüdung
der Hand bei der Handhabung des erfindungsgemäßen Gerätes entgegen.
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- 1
- Handgriff
- 2
- Kopf
- 3
- Abtropfschutzvorrichtung
- 4
- Farbauftragungs-Mittel
- 5
- Vertiefung
von 3
- 6
- Rippe
von 3
- 7
- Zwinge
von 2
- 8
- Mittel
zur Halterung von 4
- A
- Durchmesser
von 4 am Austritt aus 2 (insbesondere bei 7)
- B
- Durchmesser
von 1 (endseitig)
- C
- Durchmesser
von 1 (mittlerer Bereich)
- D
- Durchmesser
von 1 (bei 2)
- DA
- große Achse
von K
- DB
- kleine
Achse von K
- E
- Länge von 4
- F1,
F2
- Flanken
von 6
- H
- Höhe von 6
- K
- Hüllkurve
um 4
- LH
- Gesamtlänge von 1, 2, 3, 4
- M
- Hüllkurve
um den größten Umfang
von 7
- R
- Verrundung
am Übergang
von 1 zu 3 (Ringpinsel)
- R1
- Rand
von 5 (fern von 1 liegend)
- R2
- Rand
von 5 (nahe zu 1 liegend)
- RA
- erste
Verrundung am Übergang
von 1 zu 3 (Lackierpinsel)
- RB
- zweite
Verrundung am Übergang
von 1 zu 3 (Lackierpinsel)
- RR
- Radius
von 5 (lokal)
- RV
- Radius
von 5 (integral)
- S
- Spitze
von 6
- T
- Tiefstpunkt
von 5
- U
- Untermaß von T
gegenüber
K
- Y-Y
- Mittenachse
von 6
- X-X
- Längsachse
von 1, 2, 3, 4, zumindest von 2
- Z-Z
- Mittenachse
von 5
- Ä
- Überstand
von S gegenüber
M
- Ü
- Überstand
von S gegenüber
K
- br
- Breite
von 6
- f
- ebener
Bodenabschnitt in 5
- h1
- Höhe von R1
- h2
- Höhe von R2
- r1
- Radius
bei R1
- r2
- Radius
bei R2
- rs
- Radius
an S
- t
- maximale
Tiefe von 5
- β
- Spitzenwinkel
bei S, gebildet durch F1, F2