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Die Erfindung beschreibt ein Verfahren
zur Herstellung von dichten Wänden
im Baugrund, die im Mixed-in-Place-Verfahren hergestellt werden.
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Vertikale Wände im Baugrund haben unterschiedliche
Aufgaben zu erfüllen.
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Bei der Herstellung von Baugruben
ermöglichen
sie den Aushub, in dem sie den umgebenden Boden abstützen. Dabei
nehmen die Wände
Horizontalkräfte
aus dem Erddruck und dem Wasserdruck auf und sie tragen Vertikallasten
in den Boden ein. Solche Baugrubenwände erfüllen im Wesentlichen statische
Zwecke und verhindern den Zutritt von Grundwasser. Die Ausführung solcher
Wände erfolgt üblicherweise
als Schlitzwand, tangierende, aufgelöste oder überschnittene Bohrpfahlwand,
als Spundwand oder als Spundwand, die in eine Dichtwandsuspension
eingestellt ist. In Ausnahmefällen
werden die Baugrubenwände
auch nach dem Düsenstrahlverfahren
hergestellt.
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Ein anderer Anwendungsbereich für vertikale
Wände im
Baugrund ist die reine Abdichtung gegen Wasser und Grundwasser.
Solche Wände
werden in Dämmen
als nachträgliche
Abdichtung eingebracht oder sie dienen zur Umschließung von
Deponien, um zu verhindern, dass Schadstoffe über das Grundwasser verbreitet
werden. Bei diesen Wänden kommt
es wenig auf die Festigkeit an, sondern mehr auf die Wasserdichtigkeit
und das Verformungsverhalten. Solche reine Abdichtungswände können beispielsweise
nach dem Schmalwandverfahren hergestellt werden. Dazu werden spezielle
Bohlen in den Boden eingerüttelt,
der anstehende Boden verdrängt und
beim Zurückziehen
dieser Bohlen wird der entstandene Hohlraum mit einer selbsterhärtenden
Suspension aufgefüllt.
Abdichtungswände
mit größerer Wandstärke werden
nach diversen Dichtwandverfahren hergestellt. Dabei wird der Boden
mit Greifern oder Fräsen
entfernt und der Schlitz mit Einphasen-Dichtwandsuspensionen oder
Erdbeton verfüllt. Neben
diesen verbreiteten Verfahren zur Herstellung von Dichtwänden und
statisch wirksamen Wänden im
Baugrund gibt es weitere Methoden, bei denen der Boden im Bereich
der Wand nicht gefördert
wird, sondern an Ort und Stelle durch Zugabe einer selbsterhärtenden
Bindemittelsuspension zu einem Bodenmörtel aufbereitet wird. Diese
Technik ist u. A. unter dem Begriff Mixed-in- Place bekannt. Bei diesem Verfahren
werden mehrere im Wesentlichen stangenförmige Rühr- oder Mischwerkzeuge verwendet.
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In der
DE 4219150 C1 ist beispielhaft so ein Verfahren
beschrieben, bei dem die Mischwerkzeuge in Form von Bohrschnecken
ausgebildet sind. Das Patent beschreibt eine Vorrichtung, bei der
drei stangenförmige
Mischwerkzeuge in Form von Bohrschnecken nebeneinander angeordnet
sind. Diese Vorrichtung wird in den Boden abgeteuft und dabei werden
die einzelnen Mischwerkzeuge in unterschiedlichen Richtungen gedreht
und die Vorrichtung auf- und abbewegt. Gleichzeitig wird eine selbsterhärtende Suspension über das
Seelenrohr der Mischwerkzeuge zugegeben und an Ort und Stelle ein
Bodenmörtel
hergestellt. Dieser Mörtel
besteht zum Beispiel aus Boden, Wasser, Zement und gegebenenfalls
Bentonit.
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Neben Mischwerkzeugen, die aus durchgehenden
Schnecken oder einzelnen Schneckenstücken bestehen, gibt es auch
Systeme, bei denen an drehbaren Stangen einzelne Flügel befestigt
sind. In 3 ist beispielhaft
eine Vorrichtung nach dem Stand der Technik des Mixed-in-Place-Verfahrens dargestellt,
welche unterschiedliche Ausführungsarten
von Mischwerkzeugen aufweist. So sind Ausführungen bekannt, bei denen
sich kurze Schneckenstücke
mit einzelnen Flügeln
oder Paddeln abwechseln. Bevorzugt werden mehrere Einzelmischwerkzeuge 71,72 nebeneinander
angeordnet. Im Grundriss entsteht so ein längliches Element, welches von
den einzelnen Mischwerkzeugen bestrichen wird. Die Einzelmischwerkzeuge
sind mindestens so lang wie die Wandtiefe. Die Drehachse der Mischwerkzeuge 71,72 besteht
aus einem Seelenrohr 31, an dem unterschiedliche Mischeinrichtungen
befestigt sind. Dies können
Flügel
und Paddel 32 oder abwechselnd Schneckenstücke 33 sein,
die über
die Länge
des Seelenrohres 31 unterschiedlich angeordnet sind. Die
Flügel
können
dabei unterschiedliche Formen, Größen, Abstände und Flächenneigungen aufweisen.
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Die einzelnen Mischwerkzeuge 71, 72 werden
entweder über
Getriebe 37 angetrieben oder über einzeln betätigbare
Antriebsmotoren 36. Beim Einzelantrieb gibt es deutlich
mehr Variationen im Mischverfahren. Jedes einzelne Rührwerkzeug
kann in der Drehrichtung und der Drehzahl variiert werden und beliebig
an- und ausgeschaltet werden. Am erdseitigen Ende der einzelnen
Mischwerkzeuge befinden sich Bohrwerkzeuge 34, die ein
leichteres Eindringen in den Boden bewirken. Um der Mixed-in-Place-Vorrichtung
eine höhere
Stabilität
zu verleihen, sind die Mischwerkzeuge untereinander mit Führungen 35 verbunden.
Die selbsterhärtende Suspension
wird über
Spülköpfe 39 und über das Seelenrohr 31 eingebracht
und tritt über Öffnungen 38 am
erdseitigen Ende eines oder mehrerer Mischwerkzeuge aus. Die Vorrichtung
mit mehreren Einzelmischwerkzeugen wird am Turm oder Mäkler eines
Bohrgerätes
befestigt und über
diesen Mäkler erfolgt
das Auf- und Abbewegen der Vorrichtung.
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4 zeigt
eine Ausführung
nach dem Stand der Technik, bei der die einzelnen Mischwerkzeuge
so beabstandet sind, dass sich die Wirkbereiche der Mischwerkzeuge
tangieren. Für
die Oberfläche
der einzelnen Lamellen hat dies zur Folge, dass die Lamellen zwischen
den Einzelwerkzeugen Einschnürungen
und somit eine geringere Dicke aufweisen. In 5 ist der Abstand zwischen den Einzelwerkzeugen
geringer gewählt
als der Durchmesser des Wirkbereiches der Mischflügel. In
diesem Fall greifen die Mischflügel
ineinander ein und die Einschnürungen
werden geringer. Die gesamte Dicke der Lamelle wird auf diese Weise
gleichmäßiger. Die Grundrisslänge 16 der
einzelnen Lamellen ist abhängig
vom Durchmesser, von der Anzahl und Anordnung der einzelnen Mischwerkzeuge.
Zur Herstellung von dichten, längeren
Wänden
kommen bevorzugterweise Vorrichtungen mit drei und mehr Einzelmischwerkzeugen
zum Einsatz.
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Zur Herstellung von vertikalen Dichtwänden nach
dem Mixed-in-Place-Verfahren werden einzelne Lamellen aneinander
gereiht. Bevorzugterweise werden diese einzelnen Lamellen aus Bodenmörtel, weich
in weich aneinander gereiht, d. h. der Bodenmörtel, der vorher hergestellten
Lamelle ist noch nicht erhärtet.
Dies ist notwendig, da die Mixed-in-Place-Vorrichtung mit ihren
einzelnen stangenförmigen
Mischvorrichtungen aufgrund ihrer Konstruktion wenig geeignet ist,
in den harten Bodenmörtel
einzuschneiden. Die länglichen
Mischwerkzeuge mit ihren verhältnismäßig geringen
Durchmessern weisen dazu eine zu geringe Stabilität auf.
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Möchte
man nun in einer kontinuierlichen Herstellungsweise einzelne Bodenmörtellamellen aneinander
reihen, so haben Erfahrungen ergeben, dass dabei erhebliche Qualitätsprobleme
des Bodenmörtels
auftreten. Beim Freilegen der Wand nach Er härtung des Bodenmörtels hat
sich gezeigt, dass es innerhalb der Wand zu Bodeneinschlüssen kommt, welche
sich über
die gesamte Wanddicke erstrecken und dass in diesen Bodeneinschlüssen kein
oder zu wenig selbsterhärtendes
Bindemittel anzutreffen ist. Da diese Wände nach dem Mixed-in-Place-Verfahren
bevorzugt zur Abdichtung gegen anstehendes Grundwasser eingesetzt
werden, hat dies zur Folge, dass an diesen Fehlstellen nach dem
Freilegen verstärkt
Wasser aus der Wand austritt und im schlimmsten Fall werden diese
Stellen mit den Bodeneinschlüssen
ausgespült
und der dahinter anstehende Boden tritt durch diese Öffnungen
in der Wand aus. Die unregelmäßige Form
der Fehlstellen und die nicht zu vorherzusagende Lage der Fehlstellen
führen
zu erheblichem Sanierungsaufwand, der soweit gehen kann, dass die
Baugrube erneut verfüllt
werden muss und teure Sanierungstechniken wie das Düsenstrahlverfahren
zum Einsatz kommen. Dies führt
zu erheblichen Mehrkosten und einer Bauzeitverlängerung.
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Neben den Bodeneinschlüssen besteht
eine weitere Schwierigkeit darin, dass die einzelnen Mörtellamellen
von der Vertikalität
abweichen. Sie liegen nicht mehr in einer gemeinsamen vertikalen
Wandebene, sondern weichen entweder in Richtung Baugrube oder in
Richtung dahinterliegendem Baugrund ab. Bei tieferen Lamellen entsteht
dabei ein sich nach unten öffnender
Spalt, durch den nach dem Aushub Wasser und Boden in die Baugrube
eindringen kann.
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Ähnliche
Gefahr besteht bei Neigungsänderungen
einzelner Lamellen innerhalb der Wandebene. Dabei ist die Berührung oder Überlappung
auf voller Lamellentiefe nicht mehr sichergestellt und es ergeben
sich ebenfalls Lücken,
in denen kein Bodenmörtel
durch die Mischwerkzeuge hergestellt wird.
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Wird zur Vermeidung von Bodeneinschlüssen eine
größere Überlappung
der frisch in frisch hergestellten Lamellen gewählt, so führt dies nicht unbedingt zum
Erfolg. Versuche haben gezeigt, dass beim Abteufen der Mischwerkzeuge
Boden in die frisch hergestellte Lamelle gedrückt wird. In 6 ist dieser Effekt im Grundriss und
Schnitt dargestellt. In diesem Beispiel erfolgt die Herstellung
der Wand von links nach rechts.
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Unter dem Eigengewicht der Mixed-in-Place-Vorrichtung
mit den einzelnen Mischwerkzeugen wird der Boden aus den Bereichen unterhalb
des Bohrwerkzeuges der einzelnen Mischwerkzeuge in den weichen Mörtel der
zuvor hergestellten Lamelle gedrückt.
Versucht man diese Effekte durch Ausführung eines Pilgerschritts
wie in 7 dargestellt
auszuschließen,
so führt
dies, wie in Versuchen festgestellt, nur zu einer geringfügigen Verbesserung.
Jetzt ist zwar jede zweite Mörtellamelle
frei von Einschlüssen,
aber es wird weiterhin noch aus Bereichen unterhalb der Mischvorrichtung
Boden in die frischen Lamellen gedrückt.
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Neben den Inhomogenitäten innerhalb
der frisch in frisch hergestellten Wand aus Bodenmörtel treten
weitere Fehlstellen auf, wenn am nächsten Arbeitstag an einer
Arbeitsfuge die Wandherstellung fortgesetzt werden soll. Der Bodenmörtel ist
bereits abgebunden und hat eine nicht unerhebliche Druckfestigkeit.
Um einen dichten Anschluss mit der fertigen Wand zu erreichen, wird
versucht, zumindest mit dem außenliegenden
Mischwerkzeug in die schon harte Lamelle einzuschneiden. Durch die
leichte Konstruktion der einzelnen Mischwerkzeuge und die weiche
Verbindung der einzelnen Mischwerkzeuge untereinander ist aber bei
tieferen Wänden
nicht sicherzustellen, dass das einschneidende Mischwerkzeug bis
zur Endtiefe innerhalb der bereits erhärteten Lamelle bleibt. Ohne
dass es von der Oberfläche
aus zu erkennen ist, weicht die Mixed-in-Place-Vorrichtung in Richtung
des noch nicht bearbeiteten Bodens ab. Es bildet sich eine keilförmige Fuge
zwischen der bereits erhärteten
Lamelle und der frisch hergestellten Lamelle aus. In dieser keilförmigen Fuge
fehlt dem anstehenden und in der Regel wasserdurchlässigen Boden
das abdichtende und selbsterhärtende Bindemittel.
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Ähnliche
Probleme mit der Dichtigkeiten treten auf, wenn Baugrubenecken mit
dem Mixed-in-Place-Verfahren ausgeführt werden. Auch hier ist mit
erheblichen Abweichungen der Mischvorrichtung zu rechnen.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, die
Herstellung einer homogenen Wand ohne Bodeneinschlüsse nach
dem Mixed-in-Place-Verfahren zu ermöglichen. Weiter soll ein dichter
Lamellenanschluss im Eckbereich von zwei Wänden erreicht werden sowie ein
dichter Anschluss an eine bereits erhärtete Arbeitsfuge sichergestellt
werden.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt entsprechend
den Patentansprüchen
und wird an den 1 – 9 erläutert.
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1
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1 zeigt
das erfindungsgemäße Verfahren
anhand eines Lamellenstichplanes im Grundriss für die beispielhafte Ausführung in
einem abgewandelten Pilgerschrittverfahren für die Herstellung von Wänden nach
dem Mixed-in-Place-Verfahren. Die Nummerierung 1. – 9. in
den Stichen zeigt die Reihenfolge der Herstellung. Die Länge 16 einer
Einzellamelle ist von der Anzahl und Anordnung der einzelnen Mischwerkzeuge
einer Mixed-in-Place-Vorrichtung bestimmt. Das Beispiel wird mit
einer Mixed-in-Place-Vorrichtung ausgeführt, bei der gleichzeitig drei
Einzelmischwerkzeuge abgeteuft werden.
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2
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2 zeigt
das erfindungsgemäße Verfahren
anhand eines Lamellenstichplanes für die beispielhafte Ausführung einer
Mixed-in-Place-Wand nach einem abgewandelten Läuferverfahren.
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3
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3 zeigt
systematische Darstellung einer Mixed-in-Place-Vorrichtung. Sie
besteht im Beispiel aus drei Mischwerkzeugen, die mit unterschiedlichen Werkzeugen
bestückt
sind.
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4
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4 zeigt
im Grundriss eine tangierende Anordnung der einzelnen Mischwerkzeuge
einer Mixed-in-Place-Vorrichtung.
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5
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5 zeigt
im Grundriss eine überlappende Anordnung
einzelner Mischwerkzeuge nach dem Mixed-in-Place-Verfahren.
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6/7
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6 und 7 zeigen Beispiele für die Entstehung
von Fehlstellen in Mixed-in-Place-Lamellen.
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8
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8 zeigt
ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
für den
dichten Anschluss einer frisch hergestellten Lamelle an eine bereits
erhärtete
Wand aus Bodenmörtel
nach dem Mixed-in-Place-Verfahren.
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9
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9 zeigt
eine erfindungsgemäße wasserdichte
Eckverbindung zwischen zwei Wänden
aus Bodenmörtel,
die nach dem Mixed-in-Place-Verfahren hergestellt werden.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
eine dichte und homogene Wand aus Bodenmörtel nach dem Mixed-in-Place-Verfahren
mit folgenden Arbeitsschrittfolgen hergestellt:
In 1 zeigt die Zeile A den
Grundriss der Wand mit jeweils den Mittelpunkten der einzelnen erfindungsgemäßen Lamellen.
In den Zeilen A1 bis A4 sind zur Verdeutlichung die einzelnen Arbeitsschritte
untereinander dargestellt. Zur Verdeutlichung der Reihenfolge sind
die einzelnen Lamellen mit 1. bis 9. bezeichnet.
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In einer pilgerschrittartigen Weise
werden zunächst
mindestens zwei Primärlamellen 10,15,25,n
auf volle Tiefe durch Abteufen einer Mixed-in-Place-Vorrichtung
in den Boden hergestellt. Die Mixed-in-Place-Vorrichtung steht dabei
aus mehreren nebeneinander angeordneten Mischwerkzeugen 71,
die aus dem anstehenden Boden durch Zugabe einer selbsterhärtenden
Bindemittelsuspension einen Bodenmörtel machen. Die Mischwerkzeuge werden
dazu gedreht sowie auf- und abbewegt. Die Einzellamellenlänge 16 im
Grundriss ist dabei abhängig
von der Anzahl und der Anordnung und dem Durchmesser der einzelnen
Mischwerkzeuge 71. Die Primärlamellen 10,15,25,n
sind so beabstandet, dass sich dazwischen lichte Abstände 13 ergeben.
Diese Abstände 13 sind
kleiner oder höchstens
gleich der Einzellamellenlänge 16.
Ein bevorzugter Abstand 13 ergibt sich aus Lamellenlänge 16 minus
Mischwerkzeugdurchmesser.
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In einer zweiten Arbeitsschrittfolge
werden mit der gleichen Mixed-in-Place-Vorrichtung Sekundärlamellen 20,21,m
auf voller Tiefe hergestellt. Durch die bevor zugten Abstände 13 ist
sichergestellt, dass etwa ein halber Mischwerkzeugdurchmesser in die
noch frischen Primärlamellen
eintaucht. In den Sekundärlamellen
wird auf die gleiche Weise wie in den Primärlamellen ein Bodenmörtel durch
Zugabe einer selbsterhärtenden
Bindemittelsuspension hergestellt. Nach der Herstellung der Sekundärlamellen können sich
in den Überschneidungsbereichen 11,12 und
in der unmittelbaren Nähe
dieser Überschneidungsbereiche
noch ungemischte Bodeneinschlüsse befinden.
Die Größe der Überschneidungsbereiche 11,12 ergibt
sich aus der Lamellenlänge 16 und
dem gewählten
lichten Abstand 13. Geht der Abstand 13 gegen
Null bzw. wird er sehr klein gewählt,
so hat dies unterschiedliche Konsequenzen. Einmal lassen sich diese
Sekundärlamellen
nicht vertikal herstellen, sondern sie wandern schräg in die
schon mit Bodenmörtel
gefüllten
Lamellen. Dies kommt daher, dass sich an den Längsrändern der neu herzustellenden Mörtellamelle
unterschiedlich große
Haltekräfte
ergeben. Auf der einen Seite des Werkzeuges wirkt der Erddruck und
auf der anderen Seite der Lamelle steht der weiche Bodenmörtel an.
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Versuche haben ergeben, dass sich
hinsichtlich der Lamellenvertikalität und der Minimierung des Bodeneintrags
in die bereits hergestellten Lamellen Abstände 13 zwischen den
Primärlamellen
als besonders geeignet erwiesen haben, die zwischen einem Drittel
und Zweidrittel der Lamellenlänge 16 liegen.
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Nach Ausführung der Sekundärlamellen werden
in einer weiteren Schrittfolge Homogenisierungslamellen 30,40,k
ausgeführt,
wozu die Mixed-in-Place-Vorrichtung mit den einzelnen Mischwerkzeugen
auf die gleiche Tiefe abgeteuft wird wie die Primär- und Sekundärlamellen.
Die Homogenisierungslamellen werden so angeordnet, dass sie im Grundriss über den Überschneidungsbereichen 11,12 zu
liegen kommen.
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Bei der Ausführung dieser Homogenisierungslamellen 30,40,50,k
wird der Bodenmörtel
erneut aufgemischt und Versuche haben gezeigt, dass Bodeneinschlüsse auf
diese Weise vollständig
in den anstehenden Bodenmörtel
eingearbeitet werden und nicht mehr weiter zur Seite verdrängt werden.
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Eine bevorzugte Lage der Homogenisierungslamellen
ist gegeben, wenn sich die Überschneidungsbereiche 11,12 beim
Abteufen einer Mixed-in-Place-Vorrichtung mit drei Mischwerkzeugen
in einem Bereich befinden, der zwischen den Drehachsen der äußeren Mischwerkzeuge 71,72 liegt.
In diesem Bereich befindet eine besonders intensive Durchmischung
statt. Eine genaue mittige Ausführung
der Homogenisierungslamellen über
den überschnittenen
Bereichen 11,12 bringt keine wesentlichen Vorteile
und ist folge dessen nicht verfahrensrelevant.
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Während
der Ausführung
der Homogenisierungslamellen werden die einzelnen Mischwerke gedreht
sowie auf- und abbewegt. Ein Wechsel der Drehrichtung der einzelnen
Werkzeuge und auch ein wechselnder Betrieb einzelner Mischwerkzeuge
können
sich positiv auf die Homogenisierung des Bodenmörtels auswirken. Während der
Ausführung
der Homogenisierungslamellen hat sich gezeigt, dass es zweckmäßig ist,
wenn sich wenigstens ein Mischwerkzeug beim Abteufen dreht. Ein
Abteufen der Mixed-in-Place-Vorrichtung ohne Drehen der Mischwerkzeuge
hat sich als nachteilig erwiesen.
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Je nach Festigkeitsanforderungen
an den Bodenmörtel
oder die Konsistenz des Bodenmörtels kann
während
des Homogenisierungsvorgangs zusätzliche
selbsterhärtende
Bindemittelsuspension zugegeben werden. In einigen Anwendungsfällen ist es
ausreichend, ohne weitere Suspensionszugabe nur zu mischen und zu
homogenisieren.
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In 2 ist
ein erfindungsgemäßes Verfahren
gezeigt, bei dem die Wand aus Bodenmörtel nach dem Mixed-in-Place-Verfahren
mit einem Läufer-Verfahren
hergestellt wird.
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Zeile B zeigt den Grundriss einer
Wandscheibe, wobei alle Arbeitsgänge
in eine Zeichnung eingetragen sind. In den Zeilen B1 bis B6 sind
die einzelnen Arbeitsschritte zur Verdeutlichung noch einmal untereinander
aufgetragen. Die Zahlen 1. – 6. zeigen
eine beispielhafte Herstellreihenfolge.
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In einem ersten Arbeitsschritt wird
die Primärlamelle 10 bis
auf Endtiefe hergestellt und der anstehende Boden unter Zugabe einer
selbsterhärtenden
Suspension gemischt. Anschließend
wird die Sekundärlamelle 20 ebenso
bis auf Wandendtiefe hergestellt und unter Zugabe von selbsterhärtender
Suspension wird der Boden zu einem Bodenmörtel gemischt. Die Sekundärlamelle
ist dabei ist so angeordnet, dass sich ein Überlappungsbereich 11 gegenüber der
Primärlamelle
ergibt. In einem weiteren Arbeitsschritt wird die Mixed-in-Place-Vorrichtung
zur Herstellung einer Homogenisierungslamelle 30 abgeteuft
und sie ist dabei so angeordnet, dass der Überlappungsbereich 11 von
der Homogenisierungslamelle 30 überstrichen wird. Im weiteren
Verlauf der Wandherstellung werden dann abwechselnd Sekundärlamellen
und Homogenisierungslamellen ausgeführt.
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Während
des Mischvorgangs der Homogenisierungslamelle kann beim Mischvorgang
weitere selbsterhärtende
Suspension zugegeben oder nur ein Mischvorgang durchgeführt werden.
Als Überlappungsbereich 11 wird
bevorzugterweise mindestens der halbe Schneckendurchmesser eines
Einzelmischwerkzeuges gewählt.
Bei weniger Überlappung der
Einzellamellen hat sich gezeigt, dass sich die Sekundärlamellen
insbesondere bei tieferen Wänden aus
der geplanten Wandebene herausdrehen und folglich keine ebene und
gleichmäßige Wandoberfläche entsteht.
Versuche haben gezeigt, dass tangierende oder nur wenig beabstandete
Sekundärlamellen
dazu führen,
dass erhebliche Anteile am Boden in die vorher hergestellte Lamelle
gelangen und dieser Boden anschließend in nur einem Homogenisierungsschritt
nicht mehr sicher eingemischt werden kann.
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Kommt eine Mixed-in-Place-Vorrichtung
zum Einsatz, die aus mindestens drei drehenden Mischwerkzeugen besteht,
so wird die Homogenisierungslamelle 30 bevorzugt so angeordnet,
dass sich der Überlappungsbereich 11 zwischen
den Drehachsen der beiden äußeren Mischwerkzeuge 71,72 befindet.
Auf diese Weise wird eine sehr gute und gleichmäßige Durchmischung erreicht.
Während
der Ausführung
der Homogenisierungslamellen kann entweder nur gemischt werden oder
auch zusätzlich selbsterhärtende Suspension
zugegeben werden.
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Aufgrund von Baustellenrandbedingungen muss
auch bei Mixed-in-Place-Verfahren mit Arbeitsunterbrechungen gerechnet
werden. Je nach Anforderungen an den Bodenmörtel kann dieser Bodenmörtel am
Ende des Arbeitstages oder nach Verstreichen des Wochenendes erhebliche
Druckfestigkeiten erreichen. Gleiches gilt auch, wenn eine Baugrubenwand
geschlossen werden muss. Dazu muss eine möglicherweise schon mehrere
Wochen alte Lamelle mit einer frischen Lamelle dicht verbundne werden.
Aufgrund der verhältnismäßig weichen
Konstruktion von Mixed-in-Place- Vorrichtungen
ergeben sich beim Einschneiden in harten Bodenmörtel die bereits aufgezeigten
Anschlussprobleme.
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Die Erfindung löst diese Schwierigkeiten, welche
beim Mixed-in-Place-Verfahren beim Anschluss an harte Bodenmörtellamellen
auftreten, durch eine besondere Ausgestaltung von Tages- oder Wochenendarbeitsfugen
oder durch besondere Eckausbildung von Wänden aus Bodenmörtel.
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Die erfindungsgemäße Lösung wird an 8 und 9 erläutert. Ist
eine Arbeitsunterbrechung in der Wandebene vorgesehen, so wird die
letzte Lamelle 63 des Arbeitstages nicht in der Wandebene ausgeführt, sondern
unter einem Winkel α im
Grundriss aus der Wandebene 65 herausgeschwenkt. Dieser
Winkel α liegt
bevorzugterweise zwischen 30° und
90°. Am
nächsten
Arbeitstag wird die Fortsetzung der Wand mit einer Lamelle 62 durchgeführt, die im
Grundriss unter einem Winkel β zur
Wandebene 65 gerichtet ist. Dabei ist es zweckmäßig, dass
sowohl die Lamelle 63 als auch die Lamelle 62 in
die gleiche Wandrichtung weisen. Um die Aushubarbeiten möglichst
wenig zu behindern, ist es zweckmäßig, dass die ausgeschwenkten
Lamellen nicht in die Baugrube weisen. Der Winkel β liegt bevorzugterweise
zwischen 30° und
90°.
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Bei Verwendung einer Mixed-in-Place-Vorrichtung
mit drei oder mehr Mischwerkzeugen wird die Lage für die Lamelle 62 so
gewählt,
dass der schraffiert dargestellte Überschneidungsbereich 64 zwischen
den Drehachsen der äußeren Mischwerkzeuge 71,72 zu
liegen kommt. Versuche haben gezeigt, dass auf diese Weise die Mixed-in-Place-Vorrichtung
weitgehend richtungstreu in der bereits erhärteten Lamelle 63 geführt wird.
Die neu hergestellte Lamelle bleibt senkrecht und läuft nicht
aus der erhärteten
Lamelle heraus. Die ausgebohrten und zerkleinerten Bodenmörtelteile
werden durch Zugabe von weiterer selbsterhärtender Suspension zu einem neuen
Bodenmörtel
gemischt.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung eines Eckanschlusses
zwischen zwei Mixed-in-Place-Wänden ist
in 9 dargestellt. Diese
Ausführungsform kann
sowohl bei Verbindung von zwei noch weichen Wänden nach dem Mixed-in-Place-Verfahren
zum Einsatz als auch beim Anschluss einer neuen Wand an eine bereits
erhärtete Wand.
Dabei wird die frisch hergestellte Lamelle 69 so angeordnet,
dass der schraffiert dargestellte Überschneidungsbereich 64 zwischen
den Drehachsen der beiden äußeren Mischwerkzeuge 71,72 zu
liegen kommt. Weiter ist empfehlenswert, dass die erhärtete Lamelle 66 um ein
Maß 68 über den Überschneidungsbereich 64 hinausragt.
Auf diese Weise ist die Mixed-in-Place-Vorrichtung mit den einzelnen
Mischwerkzeugen besser geführt.
Damit die erhärteten
Mörtellamellen
leichter zu durchbohren sind, empfiehlt es sich, die Anfänger der
einzelnen Mischwerkzeuge mit scharfen Bohrzähnen auszustatten.