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Die Erfindung betrifft wässrige Formaldehydlösungen enthaltend
Formaldehyd in Form eines Gemisches aus monomerem Formaldehyd, Methylenglykol
und Polyoxymethylenglykolen, ein Verfahren zu deren Herstellung,
Verfahren zur Herstellung von Umsetzungsprodukten mit den erfindungsgemäßen wässrigen Formaldehydlösungen sowie
die Verwendung der erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen. Formaldehyd
ist eine wichtige Industriechemikalie und wird zur Herstellung zahlreicher
Industrieprodukte und Verbrauchsartikel eingesetzt. In über 50 Industriezweigen
wird derzeit Formaldehyd verwendet, im wesentlichen in Form von
wässrigen
Lösungen
oder Formaldehyd enthaltenden Kunstharzen. Kommerziell erhältliche, wässrige Formaldehydlösungen weisen
Gesamtkonzentrationen von 20 bis 55 Gew.-% Formaldehyd in Form von
monomerem Formaldehyd, Methylenglykol und Polyoxymethylenglykolen
auf. Somit wird in industriell angewendeten Synthesen, die unter
Einsatz von wässrigen
Formaldehydlösungen
verlaufen, zusammen mit dem Formaldehyd eine große Menge Wasser eingetragen,
die in der Synthese im allgemeinen nicht benötigt wird. Diese hohe Wasserlast
bestimmt die Größe der Reaktoren,
deren Peripherie sowie die Aufarbeitung der Produkte. Des weiteren
muss das überschüssige Wasser
als Abwasser behandelt und entsorgt werden. Gegebenenfalls ist es
erforderlich, das Wasser unter erheblichem Energieeinsatz thermisch
abzutrennen. Somit ist es wünschenswert,
die Wasserlast in Synthesen, die den Einsatz wässriger Formaldehydlösungen erfordern,
zu verringern, indem möglichst
hochkonzentrierte wässrige
Formaldehydlösungen
eingesetzt werden.
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Die Herstellung und Verwendung solcher
hochkonzentrierter wässriger
Formaldehydlösungen
ist jedoch problematisch, da bei höher konzentrierten Lösungen,
insbesondere bei niedrigen Temperaturen, Feststoffausfall auftritt.
Wässrige
Formaldehydlösungen
mit mehr als 30 Gew.-% Formaldehyd werden bei einer Lagerung bei
Raumtemperatur bereits trüb,
da höhere
Polyoxymethylenglykole (HO(CH2O)nH; n ≥ 8)
gebildet werden, die ausfallen. (Ullmann's Encyclopedia of Industrial
Chemistry, Edition, 2000 electronic release, Formaldehyde; chapter
2 (physical properties), 2.2 (aqueous solutions), Seite 2, dritter
Absatz). Bei höheren
Temperaturen nimmt zwar die Löslichkeit
der in der wässrigen
Formaldehydlösung
enthaltenen Produkte zu, jedoch erfolgt die unerwünschte Bildung
von Ameisensäure
durch Cannizzaro-Reaktion. Daher enthalten beispielsweise durch
Destillation bei höheren
Temperaturen und Drücken
erzeugte hochkonzentrierte Formaldehydlösungen hohe Ameisensäuregehalte
und sind somit durch niedrige pH-Werte gekennzeichnet.
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Eine Verringerung der Wasserlast
in Synthesen unter Einsatz von Formaldehyd kann zwar auch durch den
Einsatz von Formaldehyd in fester Form als Paraformaldehyd oder
Trioxan erreicht werden. Diese Produkte sind jedoch als Feststoffe
verfahrenstechnisch wesentlich aufwendiger zu handhaben und in ihrer
Herstellung erheblich teurer als wässrige Formaldehydlösungen.
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GB
1,190,682 betrifft ein Verfahren zum Konzentrieren wässriger
Formaldehydlösungen
durch Destillation, wobei die Konzentration unter reduziertem Druck
in mindestens einem Destillationsschritt durchgeführt wird,
wobei wesentlich ist, dass die Destillationstemperatur in jedem
Destillationsschritt unterhalb der Stabilitätstemperatur der konzentrierten
Lösung
liegt und die Destillation nur solange erfolgt, solange keine Trübung der
Lösung
auftritt. Im Anschluss an jeden Destillationsschritt wird die Lösung einer
Alterungsphase ausgesetzt, die bei einer Temperatur oberhalb der
Stabilitätstemperatur
der konzentrierten Lösung
liegt. Die Stabilitätstemperatur
ist dabei die Temperatur, unterhalb der Polyoxymethylenglykole ausfallen.
Mit diesem Verfahren können
75- bis 85 %ige wässrige
Formaldehydlösungen
hergestellt werden. Dieses Verfahren ist sehr aufwendig, da die
hochkonzentrierten Lösungen
gemäß der Beschreibung
durch mehrstufige Konzentration und Alterung erhalten werden. Des
weiteren enthält
GB 1,190,682 keine Information,
wie lange die hochkonzentrierten Lösungen stabil sind und ob die
Zeitdauer ausreicht, um Folgereaktionen mit den konzentrierten Lösungen durchzuführen. Ferner
bezieht sich
GB 1,190,682 ausschliesslich
auf Destillationsverfahren.
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In dem Europäischen Patent
EP-A 1 063 221 wird ein Verfahren
zur Umsetzung einer Lösung,
die ein Gemisch von mindestens zwei miteinander im chemischen Gleichgewicht
stehenden chemischen Verbindungen enthält, mit einer Lösung wenigstens
einer weiteren chemischen Verbindungen beschrieben, wobei die Lösung der
im chemischen Gleichgewicht befindlichen Stoffe in zwei Fraktionen
mit Nichtgleichgewichtszusammensetzung aufgetrennt und vor der vollständigen Wiedereinstellung
des chemischen Gleichgewichts mit der anderen chemischen Verbindung
umgesetzt wird. Genaue Angaben über
die Kettenlänge
der Polyoxymethylenglykole und ihren Anteil an der Gesamtzusammensetzung
sowie deren Einfluß auf
den Zeitraum, über
den diese Lösungen
stabil sind, werden nicht gemacht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher, hochkonzentrierte Formaldehydlösungen bereitzustellen, die
leicht handhabbar und einfach in einem ein- oder mehrstufigen Verfahren
herstellbar sind, und die in Synthesen, die unter Einsatz wässriger
Formaldehydlösungen
erfolgen, eingesetzt werden können,
so dass die Wasserlast in diesen Synthesen verringert wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe geht aus
von wässrigen
Formaldehydlösungen
enthaltend Formaldehyd in Form von monomerem Formaldehyd, Methylenglykol
und Polyoxymethylenglykolen in einer Gesamtkonzentration x von ≤ 65 Gew. %.
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Die erfindungsgemäßen hochkonzentrierten wässrigen
Formaldehydlösungen
sind dann dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Molmasse M - der
Polyoxymethylenglykole in Abhängigkeit
von der Formaldehydkonzentration gleich oder kleiner den gemäß Formel
I erhaltenen Werten ist:
darin bedeuten:
M - mittlere
Molmasse
x Gesamtkonzentration an Formaldehyd in Form von monomerem
Formaldehyd, Methylenglycol und Polyoxymethylenglycolen in Gew.-%
(Formaldehydgesamtkonzentration)
Die Formel I ist im Bereich
einer Gesamtkonzentration x von 0 bis 95 Gew.-% gültig.
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Die mittlere Molmasse M - der Reaktionsprodukte
des Formaldehyds mit Wasser (Methylenglykol und Polyoxymethylenglykole)
in Abhängigkeit
von der Formaldehydkonzentration ist gleich oder kleiner der in
der folgenden Tabelle angegebenen Werte, die im Folgenden für ausgewählte Formaldehydkonzentrationen
angegeben sind:
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Die Werte bei anderen Temperaturen
und Formaldehydkonzentrationen ergeben sich durch Anwendung von
Formel I. Bevorzugt werden Mischungen, bei denen die Werte für die mittlere
Molmasse M - der Reaktionsprodukte des Formaldehyds mit Wasser die
Werte gemäß Formel
I um mindestens 5% unterschreiten. Besonders bevorzugt sind Mischungen
bei denen die Werte gemäß Formel
I um mindestens 10% unterschritten werden, und ganz besonders bevorzugt
sind Mischungen bei denen die Werte um mindestens 20% unterschritten
werden. Die erfindungsgemäßen Lösungen können gegebenenfalls
noch andere Inhaltsstoffe wie Stabilisatoren enthalten.
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Im Gegensatz dazu liegt in einer
kommerziell erhältlichen
Formaldehydlösung
die mittlere Molmasse M - der Polyoxymethylenglykole in Abhängigkeit
von Temperatur und Formaldehydkonzentration bei den in der folgenden
Tabelle angegebenen Werten, die im Folgenden für ausgewählte Konzentrationen angegeben
sind:
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Kommerziell erhältliche Formaldehydlösungen
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Die kommerziell erhältlichen
Lösungen
gemäß der obigen
Tabelle können
gegebenenfalls noch andere Inhaltsstoffe wie Stabilisatoren in geringen
Mengen enthalten.
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Die mittlere Konzentration des Methylenglykols
und der Polyoxymethylenglykole kann z.B. mit der 1H- oder 13C-NMR-Spektroskopie mit in der Literatur
beschrieben Methoden [Hahnenstein, I., Albert, M., Hasse, H., Kreiter,
C.G., Maurer, G., NMR Spectroscopic and Densimetric Study of Reaction
Kinetics of Formaldehyde Polymer Formation in Water, Deuterium Oxide,
and Methanol, Ind. Eng. Chem. Res. (1995) 34, 440-450] ermittelt
werden. Die Formaldehydgesamtkonzentration einer wässrigen
Formaldehydlösung
kann mit gängigen und
in der Literatur beschriebenen Methoden wie z.B. der Sulfit-Titration
[J. F. Walker, Formaldehyde, 2nd edition, Reinhold Publ. Comp.,
New York, 1953, S. 382 ff.] bestimmt werden.
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Die erfindungsgemäßen Formaldehydlösungen sind
einfach, ohne großen
Aufwand in kurzer Zeit herstellbar. Es ist keine Alterung der Lösungen während der
Herstellung erforderlich, bzw. eine Alterung ist unerwünscht. Des
weiteren ist die Herstellung der erfindungsgemäßen Formaldehydlösungen sowohl
ausgehend von Gleichgewichtslösungen
als auch ausgehend von Nichtgleichgewichtslösungen möglich.
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Durch den Einsatz dieser erfindungsgemäßen hochkonzentrierten
wässrigen
Formaldehydlösungen kann
- a) der Anteil inerter Komponenten (Wasserlast)
vermindert und somit die Raum-Zeit-Ausbeute (RZA) erhöht sowie die Investitionskosten
durch die Verwendung kleinerer Vorrichtungen gesenkt werden,
- b) die Menge des anfallenden Abwassers reduziert werden und
- c) eine Energieeinsparung bei der gegebenenfalls nötigen thermischen
Abtrennung des Wassers erzielt werden.
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So werden beispielsweise in der Produktion
von 20,8 t/h Methandiphenyldiamin (MDA) zur Produktion von 26,2
t/h Methylendiphenyldiisocyanat (MDI), entsprechend einer 200 kt/a-MDI-Anlage,
8,2 t/h 50 Gew.-%-ige wässrige
Formaldehydlösung
benötigt.
Dies entspricht einer Wasserlast von 4,1 t/h. Durch den Einsatz
einer 65 Gew.-%-igen wässrigen
Formaldehydlösung
kann diese Wasserlast fast halbiert werden auf 2,2 t/h.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wurde gefunden, dass die Bereitstellung von Formaldehydlösungen mit
Formaldehyd in Form von monomerem Formaldehyd, Methylenglykol und
Polyoxymethylenglykolen in einer Gesamtkonzentration von ≥ 65 Gew.-%
bei Temperaturen von im allgemeinen -5 bis 150 °C, bevorzugt von 10 bis 100 °C, besonders
bevorzugt bei Raumtemperatur bis 50°C möglich ist, ohne dass Feststoffausfall (Feststofffreiheit)
auftritt. Dabei ist unter Feststoffreiheit im Sinne der vorliegenden
Erfindung ein Feststoffgehalt in den erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
von im allgemeinen < 1
Gew.-%, bevorzugt < 0,5
Gew. %, besonders bevorzugt < 0,1
Gew. % zu verstehen.
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Es wurde gefunden, dass der Feststoffausfall
in hochkonzentrierten wässrigen
Formaldehydlösungen dadurch
vermieden werden kann, dass nicht – wie im Stand der Technik
bisher angenommen – die
Menge der Polyoxymethylenglykole verringert wird, sondern deren
mittlere Kettenlänge
(die mit der mittleren Molmasse, korreliert). Auf diese Weise ist
es möglich,
hochkonzentrierte wässrige
Formaldehydlösungen
bereitzustellen, die lange genug stabil sind (kein Feststoffausfall),
um eine Umsetzung mit geeigneten Verbindungen – auch bei Temperaturen, bei
denen in solchen hochkonzentrierten Formaldehydlösungen üblicherweise Feststoffausfall
auftritt – durchzuführen.
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Unter einer wässrigen Formaldehydlösung ist
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Formaldehydlösung
zu verstehen, die mindestens 5 Gew.-%, bevorzugt mindestens 10 Gew.-%
Wasser enthält.
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Diese erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
zeichnen sich bevorzugt dadurch aus, dass bei Temperaturen von im
allgemeinen -5 bis 180°C,
bevorzugt 10 bis 100 °C,
besonders bevorzugt von Raumtemperatur bis 50°C – also bei Temperaturen, bei
denen üblicherweise
die Reaktionen mit Formaldehyd durchgeführt werden – über einen Zeitraum von mindestens
1 Minute, bevorzugt mindestens 5 Minuten, besonders bevorzugt mindestens
1 Stunde kein Feststoffausfall auftritt.
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Somit sind die erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen überall dort
einsetzbar, wo Reaktionen mit geeigneten Verbindungen in dem genannten
Zeitraum ablaufen.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösungen ist,
dass sie auch bei hohen Formaldehydgesamtkonzentrationen geringe
Ameisensäurekonzentrationen
aufweisen können.
Der pH-Wert einer kommerziell erhältlichen 49 gew.-%igen Formaldehydlösung (mit
1,0 bis 2,0 Gew.-% Methanol als Stabilisator) ist üblicherweise
3,0 bis 3,5 bei 50°C.
Erfindungsgemäße Lösungen mit
deutlich höheren
Formaldehydgehalten, z.B. 65 Gew. %, können wesentlich höhere pH-Werte
aufweisen (z.B. 4,0 bis 6,0) und damit weniger Ameisensäure enthalten.
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Die Verwendung von Stabilisatoren
zur Unterdrückung
des Feststoffausfalls, die bei chemischen Reaktionen gegebenenfalls
stören
können,
ist in den erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
nicht erforderlich. Es ist jedoch möglich, Stabilisatoren einzusetzen.
Dabei können
beliebige Stabilisatoren eingesetzt werden. Ist der Einsatz von
Stabilisatoren erwünscht,
so werden vorzugsweise Stabilisatoren ausgewählt aus Alkoholen, insbesondere
Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol; sowie Harnstoff und Melamin
eingesetzt.
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Da Formaldehyd hoch reaktiv ist,
ist dieser Zeitraum ausreichend, um die erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
in Synthesen, bevorzugt in industriell anwendbaren Synthesen, einzusetzen.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht somit
die Bereitstellung von hochkonzentrierten wässrigen Formaldehydlösungen,
die Formaldehyd in Form von monomerem Formaldehyd, Methylenglykol
und Polyoxymethylenglykolen in einer Gesamtkonzentration von ≥ 65 Gew.-%,
bevorzugt von ≥ 70
Gew.-%, besonders bevorzugt von ≥ 75
Gew.-% aufweisen.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
erfolgt durch Entzug von Wasser oder einer Wasser enthaltenden Mischung,
bevorzugt durch schnellen Entzug im allgemeinen in 1 Sekunde bis
5 Stunden, bevorzugt 5 Sekunden bis 1 Stunde, besonders bevorzugt
10 Sekunden bis 30 Minuten Die erhaltenen erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
können überraschenderweise
und entgegen des allgemeinen Stands des Wissens über einen für eine chemische Umsetzung
hinreichend langen Zeitraum von im allgemeinen mindestens 1 Minute,
bevorzugt mindestens 5 Minuten, besonders bevorzugt mindestens 1
Stunde aufrechterhalten werden, ohne das es zu einem Feststoffausfall
kommt. Insbesondere ist keine Alterung bei erhöhten Temperaturen nötig. Die
Erhöhung
der Temperatur ist im allgemeinen sogar unerwünscht.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
erfolgt durch folgendes Verfahren:
Auftrennung einer wässrigen
Formaldehydlösung
enthaltend Wasser und 5 bis 65 Gew.-% eines Ausgangsgemisches von
Formaldehyd in Form von monomerem Formaldehyd, Methylenglykol und
Polyoxymethylenglykolen sowie gegebenfalls weitere Komponenten wie
Stabilisatoren, in wenigstens zwei Fraktionen, in denen unterschiedliche
Verbindungen des Gemisches im Vergleich zu dem Ausgangsgemisch im
Gemisch angereichert sind, wobei in wenigstens einer der wenigstens
zwei Fraktionen Wasser im Vergleich zum Ausgangsgemisch abgereichert
ist, so dass der Formaldehyd in Form von monomerem Formaldehyd,
Methylenglykol und Polyoxymethylenglykolen in einer Gesamtkonzentration
von ≥ 65
Gew.-%, bevorzugt ≥ 70
Gew. %, besonders bevorzugt ≥ 75
Gew.-% vorliegt.
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Die Komponenten der eingesetzten
wässrigen
Formaldehydlösungen
können
sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
im Gleichgewichts- oder im Nichtgleichgewichtszustand befinden.
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Bei den wenigstens zwei Fraktionen
handelt es sich bevorzugt um eine erste im allgemeinen leichtsiedende
Fraktion, enthaltend monomeren Formaldehyd und Methylenglykol und
eine zweite im allgemeinen höher
siedende Fraktion, enthaltend Wasser, monomeren Formaldehyd, Methylenglykol
und Polyoxymethylenglykole. Die erste Fraktion enthält des weiteren
das aus der wässrigen
Formaldehydlösung
entfernte Wasser.
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Die erfindungsgemäßen wässrigen Formaldehydlösungen werden
mit Hilfe geeigneter Trennverfahren gewonnen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt die Auftrennung durch ein Trennverfahren, das mindestens
einen Schritt enthält,
bei dem die wässrige
Formaldehydlösung
zumindest teilweise verdampft wird; es erfolgt eine thermische Auftrennung.
Dabei kann die thermische Auftrennung einstufig oder mehrstufig,
im Gleich- oder im Gegenstrom erfolgen. Dies kann z.B. in einer
Destillationseinrichtung geschehen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt die Abtrennung von Wasser oder einer Wasser enthaltenden
Mischung schnell. Dabei erfolgt die Abtrennung in einem Zeitraum
von 1 Sekunde bis 5 Stunden, bevorzugt von 5 Sekunden bis 1 Stunde,
besonders bevorzugt von 10 Sekunden bis 30 Minuten.
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Besonders bevorzugt wird die zumindest
teilweise Verdampfung in Form einer einstufigen Verdampfung durchgeführt. Als
Verdampferbauarten sind beispielsweise Selbstumlauf-, Zwangsumlauf-,
Kletterfilm-, Dünnschicht-
und Fallfilmverdampfer sowie Rührkessel
geeignet. Bevorzugt wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Filmverdampfer
eingesetzt. Ein geeigneter Filmverdampfer ist z.B. in
EP-A 1 063 221 offenbart. Dabei
handelt es sich um einen Dünnschichtverdampfer.
Des weiteren wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt ein
Fallfilmverdampfer eingesetzt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die zumindest teilweise Verdampfung in einem Wendelrohr- bzw.
Schlangenrohrverdampfer durchgeführt.
Geeignete Wendelrohr- bzw. Schlangenrohrverdampfer sind im Chem.
Ing. Tech. 68 (6), 1996, Seiten 706 bis 710 und in Chem. Ing. Tech.
42 (6), 1970, Seiten 349 bis 354 offenbart. Bei Einsatz eines Wendelrohr-
bzw. Schlangenrohrverdampfers wird die Ausgangslösung unter Druck zu einem Vorwärmer geführt, dort
aufgeheizt und anschließend
unter Dampfbildung entspannt. Im folgenden beheizten Wendelrohr
wird die Lösung
dann bis zum Endprodukt aufkonzentriert.
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Besonders bevorzugt wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein Filmverdampfer ausgewählt
aus Dünnschichtverdampfer,
Wendelrohr- bzw. Schlangenrohrverdampfer und Fallfilmverdampfer
eingesetzt.
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Weiterhin ist es möglich, die
zumindest teilweise Verdampfung in einer Kolonne, bevorzugt in einer
Reaktionskolonne, durchzuführen.
Beispielsweise kann eine kommerziell erhältliche Formaldehydlösung bei
einer Temperatur von im allgemeinen -5 bis 150 °C, bevorzugt von 10 bis 100 °C, ganz besonders
bevorzugt von Raumtemperatur bis 50°C in einer Reaktionskolonne
entspannt werden, in dem man bevorzugt den Druck, unter dem die
Lösung
steht, stark vermindert, wodurch die höheren Homologen des Formaldehyds
in der Lösung verbleiben
und monomeres Formaldehyd, Wasser und gegebenenfalls Methylenglykol
verdampft. Dabei ist die Temperatur abhängig von dem Druck. Dieser
beträgt
im allgemeinen 1 mbar bis 40 bar, bevorzugt 10 mbar bis 11 bar,
besonders bevorzugt 50 mbar bis 1 bar.
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Es ist ebenfalls denkbar, das Wasser
aus der Formaldehydlösung
durch chemische Reaktion einer gegenüber monomerem Formaldehyd,
Methylenglykol und Polyoxymethylenglykol inerten oder wenig reaktiven Verbindung
mit Wasser zu entfernen, z.B. durch eine Reaktion, bei der Wasser
verbraucht wird. Beispielsweise ist ein Verfahren gemäß einer
Reaktivdestillation denkbar.
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Neben den oben genannten destillativen
Trennverfahren können
auch adsorptive Verfahren zur zumindest teilweisen Entfernung des
Wassers eingesetzt werden, das heißt, die Auftrennung erfolgt
in diesem Verfahren durch Adsorption. Insbesondere eine Trocknung
durch Molekularsieb, bevorzugt mit Porenweiten des Molekularsiebs
von 3 bis 10 Angstroem ist geeignet. Extraktionsverfahren sind weniger
geeignet. Untersuchte Kristallisationsverfahren erwiesen sich als
ungeeignet.
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In einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt das schnelle Abdampfen der Leichtsieder in einem Filmverdampfer.
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In 1 ist
schematisch der Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
In 1 bedeuten:
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- 1
- Filmverdampfer
- 2
- Hauptreaktorsystem
- 3
- Trenneinrichtung
- 4
- Rohlösung
- 5
- erwünschte Fraktion
(erfindungsgemäße wässrige Formaldehydlösung)
- 6
- Restfraktion
(Leichtsiederfraktion)
- 7
- zurückgeführte Lösung
- 8
- Ausschleusestrom
- 9
- Edukte
- 10
- Produkte
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Dabei sind die Apparate/Ströme 3, 7, 8 nur
optional.
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Über
eine Zuleitung wird eine Formaldehyd enthaltene wässrige Rohlösung 4,
z.B. handelsübliche
20 bis 55 Gew.-%-ige wässrige
Formaldehydlösung,
zugeführt.
Diese Lösung
enthält
mehrere, miteinander im allgemeinen aber nicht notwendigerweise
im chemischen Gleichgewicht stehende Komponenten: Wasser, monomeres
Formaldehyd (HCHO); Methylenglykol (CH2(OH)2), welches aus Formaldehyd durch Reaktion
mit Wasser entsteht, sowie Polyoxymethylenglykole (HO(CH2O)nH; mit n = 2
bis 30), welche durch Kondensation des Methylenglykols entstehen.
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Diese Rohlösung 4 wird einem
Filmverdampfer 1 zugeführt.
In diesem wird sie, bevorzugt durch schnellen Wasserentzug, in eine
erwünschte
Fraktion 5 (erfindungsgemäße wässrige Formaldehydlösung) und
eine Restfraktion 6 (Leichtsiederfraktion, enthaltend monomeren
Formaldehyd, gegebenenfalls Methylenglykol und Wasser) aufgetrennt.
Diese erwünschte
Fraktion (erfindungsgemäße wässrige Formaldehydlösung) wird
anschließend
im allgemeinen einem Hauptreaktorsystem 2 zugeführt, wo
sie mit weiteren Edukten 9 zu Produkten 10 umgesetzt
wird.
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Die Restfraktion 6 kann
in vielen Fällen
an anderer Stelle in Gesamtprozessen weiter verwendet werden. In
diesem Fall entfallen die Apparate/Ströme 3, 7, 8.
Insbesondere eignet sich die Restfraktion 6 sich zur Einspeisung
in den Absorber bei üblichen
Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd aus Methanol und ersetzt
dort vorteilhaft Waschwasser. Soll die Restfraktion 6 nicht
wie oben beschrieben anderweitig verwendet werden, so bietet sich
das in der 1 gezeigte
Verfahren an. In diesem wird die Fraktion 6 einer Trenneinrichtung 3 zugeführt, in
der mit geeigneten Mitteln (z.B. durch Destillation oder Extraktion)
Wasser entzogen wird (Wasserausschleusung 8). Die so entstandene
Lösung 7 wird
danach der zugeführten
Rohlösung 4 beigemischt
und erneut in den Filmverdampfer 1 eingeleitet. Während bei
der Trennung 1 niedrige Verweilzeiten vorteilhaft sind,
sind die Verweilzeiten bei der Trennung 3 unkritisch. Im
allgemeinen werden Verweilzeiten, wie sie bei technischen Destillationen
auftreten (im Bereich von einigen Minuten bis einigen Stunden),
geeignet sein. Bevorzugt werden sogar hohe Verweilzeiten. Es ist
insbesondere möglich,
aber keineswegs notwendig, zwischen die Apparate 1 und 3 bzw. 3 und 1 (Ströme 6 bzw. 7)
Verweilzeitbehälter
zwischenzuschalten.
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Geeignete Betriebsbedingungen für eine thermische
Auftrennung in Apparat
1 sind eine Temperatur zwischen
im allgemeinen 5°C
und 150°C,
bevorzugt zwischen 10°C
und 100°C,
im allgemeinen bei einem Absolutdruck zwischen 0,1 mbar und 40 bar.
Bei Einsatz eines Filmverdampfers sind Temperaturen zwischen 20°C und 100°C bei Normaldruck besonders
bevorzugt. Neben dem in
EP-A
1 063 221 offenbarten Dünnfilmverdampfer
ist es auch möglich,
einen Filmverdampfer ohne mechanische Beeinflustung des Flüssigkeitsfilms auf
der Verdampfungsfläche
einzusetzen. Die Wärmeübertragungsfläche solcher
Fallfilm- oder Fallstromverdampfer kann dabei als Rohre oder Platten
ausgebildet sein. Verschiedene Betriebsweisen eines Filmverdampfers
sind in
EP-A 1 063 221 sowie
in Chem. Ing. Tech. 42 (6), 1970, Seiten 349 bis 354 und Chem. Ing. Tech.
68 (6), 1996, Seiten 706 bis 710 aufgeführt.
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Bei einer Auftrennung in einer Destillationseinrichtung
durch ein- oder mehrstufige Verdampfung, z.B. durch Flash sind Temperaturen
von im allgemeinen 50 bis 180 °C,
bevorzugt > 100 bis
180 °C geeignet,
im allgemeinen bei einem Druck von 0,2 bar bis 10 bar, da so eine
bevorzugte schnelle Abtrennung des Wassers erreicht wird.
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Die Entfernung des Wassers durch
adsorptive Verfahren wird im allgemeinen bei einer Temperatur von 5
bis 100 °C,
bevorzugt 20 bis 70 °C,
ganz besonders bevorzugt bei Raumtemperatur, bevorzugt bei Normaldruck
bis 8 bar, besonders bevorzugt bei Normaldruck durchgeführt.
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Für
die erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
sind eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten gegeben. Grundsätzlich können die
erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
in jedem Verfahren eingesetzt werden, in dem eine wässrige Formaldehydlösung benötigt wird.
Dabei sind keine wesentlichen Verfahrensänderungen erforderlich, sondern
es kann ein einfacher Austausch der bisher eingesetzten Formaldehydlösungen erfolgen,
um den Vorteil der verminderten Wasserlast zu nutzen.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Anmeldung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von monomeren,
oligomeren und polymeren Umsetzungsprodukten mit monomerem Formaldehyd,
Methylenglykol und/oder Polyoxymethylenglykolen mit Verbindungen
(auch Formaldehyd selbst) die mit monomeren Formaldehyd, Methylenglykol
und/oder Polyoxymethylenglykolen reaktiv sind, wobei eine erfindungsgemäße wässrige Formaldehydlösung eingesetzt
wird.
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Bevorzugte Verbindungen, die mit
monomerem Formaldehyd, Methylenglykol und/oder Polyoxymethylenglykolen
reaktiv sind, sind ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus:
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- – Aminogruppen
enthaltenden Verbindungen, wobei Schiff'sche Basen entstehen bzw.
eine Mannich-Reaktion durchgeführt
wird. Beispielsweise reagieren Amine mit den erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
und Wasserstoff zu Methylaminen. Mit Ammoniak können Hexamethylentetramine
hergestellt werden und mit Amoniumchlorid erfolgt die Bildung von
Monomethylamin, Dimethylamin oder Trimethylamin und Ameisensäure, in
Abhängigkeit
von den Reaktionsbedingungen. Durch Umsetzung der erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
mit Ammoniak und Ketonen können
Imidazole hergestellt werden. Durch Umsetzung mit Harnstoff werden
Mono-, Di- und Trimethylolharnstoffe erhalten, mit Melamin erfolgt
die Bildung von Methylolmelaminen, wobei durch Polykondensation
von Melamin mit den erfindungsgemäßen wässrigen Formaldehydlösungen Melaminharze
gebildet werden.
- – Diolen,
wobei durch die Umsetzung mit den erfindungsgemäßen wässrigen Formaldehydlösungen cyclische
Ether gebildet werden, beispielsweise entsteht aus Glykol und den
erfindungsgemäßen wässrigen Formaldehydlösungen Dioxolan;
sowie Alkoholen, Thiolen, Carbonsäuren,
- – Aldehyden
(einschließlich
Formaldehyd selbst), wobei durch Aldorisierungsreaktion mehrwertige
Alkohole wie Zucker, Pentaerythrit, Trimethylolpropan und Neopentylglykol
gebildet werden.
- – Malonaten
oder Ketonen (sowie primären
Aldehyden), die eine CH2-Gruppe in Nachbarschaft
zur Carbonylgruppe tragen, wobei Doppelbindungen gebildet werden.
- – Hydroxylaminen,
Hydrazinen oder Semicarbaziden, wobei Formaldehydoxime, die entsprechenden
Hydrazone oder Semicarbazone gebildet werden.
- – Acetylen,
wobei in einer Reppe-Addition 2-Butin-1,4-diol gewonnen wird, das
zu Butandiol weiter hydriert werden kann.
- – Aromatischen
Verbindungen wie Benzol, Anilin oder Toluidin, wobei die entsprechenden
Diphenylmethanderivate, z.B. Diaminodiphenylmethan (MDA), gebildet
werden.
- – Olefinen,
wobei in einer säurekatalysierten
Prins-Reaktion α-Hydroxymethylverbindungen
hergestellt werden, wobei die aromatischen Verbindungen und Olefine
jeweils neben den genannten funktionellen Gruppen oder an deren
Stelle andere oder keine funktionellen Gruppen tragen können.
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Weitere wichtige Reaktionen sind
die Trimerisierung von Formaldehyd, wobei Trioxan gebildet wird. Dabei
wird die erfindungsgemäße wässrige Formaldehydlösung in
einem Reaktor in Gegenwart eines sauren Katalysators umgesetzt.
Eine Trioxan-Formaldehyd-Wasser-Mischung
wird abgetrennt, aufkonzentriert und daraus Trioxan mit einem inerten
Lösungsmittel
extrahiert. Die Wasser-Formaldehyd-Fraktion wird zum Prozeßbeginn
zurückgeführt. Dabei
ist der Einsatz der erfindungsgemäßen wässrigen Formaldehydlösungen aufgrund
der hohen Konzentration und des niedrigen Wassergehaltes besonders
vorteilhaft, da zum Verdampfen von Wasser in diesem Verfahren viel
Energie benötigt
wird.
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Die Polymerisation von Formaldehyd
oder cyclischen Acetalen wie 1,3,5,-Trioxan führt zu Polyoxymethylenen (POM).
Eine Copolymerisation von Trioxan mit cyclischen Ethern, z.B. Ethylenoxid
führt zur
Bildung von modifizierten POMs. Solche POMs können durch Gasphasen-, Fällungs-,
Lösungs-
oder Massen-Polymerisation aus den erfindungsgemäßen wässrigen Formaldehydlösungen hergestellt
werden.
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Durch Kondensation der erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
mit Harnstoff, Melamin (wie bereits erwähnt), Urethanen, Cyanamid,
aromatischen Sulfonamiden, Aminen und Phenol können eine Vielzahl von Kunststoffen
(Kunstharzen) hergestellt werden.
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Des weiteren kann aus den erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
und CO Glykolsäure
hergestellt werden. Durch Umsetzung von Hydrocyanolsäure mit
den wässrigen
Formaldehydlösungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Glykolnitrile hergestellt werden.
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Diese Listung ist nicht vollständig. Lehrbücher der
organischen Chemie und der technischen Chemie (z.B. Ullmann's Encyclopedia
of Industrial Chemistry, 6. Edition, 2000 electronic release, Stichwort:
Formaldehyde; Kap. 3 (Chemical Properties) oder J. Frederic Walker
"Formaldehyde" /American Chemical Society monographs series 1964
enthalten weitere Beispielreaktionen. Durch diese Listung soll aber
beispielhaft die industrielle Bedeutung des Formaldehyds als Synthesebaustein
im gesamten Bereich der organischen Chemie verdeutlicht werden.
Dies betrifft sowohl kleintonnagige Zwischenprodukte im Pharma-
oder Pflanzenschutzbereich, z.B. Oxime, als auch großtonnagige
Produkte wie Diphenylmethanderivate.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Anmeldung ist daher die Verwendung der erfindungsgemäßen wässrigen
Formaldehydlösungen
zur Herstellung von Kunststoffen (z.B. Kunstharzen, Aminoplasten); Herstellung
von Düngemitteln;
zur Synthese zahlreicher organischer Verbindungen (z.B. Hexamethylentetramin,
mehrwertige Alkohole wie Pentaerythrit, Trimethylolpropan, Neopentylglykol,
Diphenylmethanderivate, Oxime, cyclische Ether, Trioxan und Butindiol, α-Hydroxy-Methylverbindungen,
Glykolnitrile); Herstellung von Farbstoffen (z.B. Fuchsin); in Holzharz-Leimen
als Phenol-Formaldehydharz
und zur Herstellung von Polyoxymethylen und modifizierten Polyoxymethylenen.
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In allen genannten Herstellungsverfahren
ist der Einsatz der erfindungsgemäßen wässrigen Formaldehydlösungen möglich. Dabei
wird die Wasserlast im Vergleich zum Einsatz der bisher benutzten
wässrigen Formaldehydlösungen deutlich
vermindert, wodurch die Raum-Zeit-Ausbeute
erhöht
wird und die Investitionskosten durch die Verwendung kleiner Apparate
gesenkt werden. Die Menge des anfallenden Abwassers wird reduziert
und bei der thermischen Abtrennung von Wasser werden Energieeinsparungen
erzielt.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern die
Erfindung zusätzlich.
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Beispiele
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Herstellung von hochkonzentrierten
Formaldehydlösungen
in einem Dünnschichtverdampfer:
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Über
eine Zuleitung wurde eine 30 gew.-%-ige Formaldehyd-Rohlösung bei
einer Temperatur von 20 °C
zugeführt.
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2 zeigt
einen Laboraufbau eines Filmverdampfers zur Herstellung hochkonzentrierter
Formaldehydlösungen.
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Darin bedeuten:
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- 11
- Flußregelung
und -anzeige
- 12
- Wägung mit
Anzeige und Aufzeichnung
- 13
- Waage
1
- 14
- Behälter 1
- 15
- Pumpe
1
- 16
- Filmverdampfer
- 17
- Temperaturmessstelle
mit Anzeige, Aufzeichnung und Regelung
- 18
- Druckmessung
mit Anzeige, Aufzeichnung und Regelung
- 19
- Temperaturmessstelle
mit Anzeige und Aufzeichnung
- 20
- Behälter 2
- 21
- Füllstandsmessung
mit Anzeige und Regelung
- 22
- Pumpe
2
- 23
- Analyse
mit Anzeige und Aufzeichnung
- 24
- Wärmeaustauscher
1
- 25
- Waage
2
- 26
- Behälter 3
- 27
- Wägung mit
Anzeige und Aufzeichnung
- 28
- Wärmeaustascher
2
- 29
- Behälter 4
- 30
- Füllstandsmessung
mit Anzeige und Regelung
- 31
- Pumpe
3
- 32
- Waage
3
- 33
- Behälter 5
- 34
- Wägung mit
Anzeige und Aufzeichnung
- 35
- Wärmeaustascher
3
- 36
- Vakuumpumpe
1
-
Beispiel
1 Herstellung
einer 77 gew.-%-igen Formaldehydlösung
-
Beispiel
2 Herstellung
einer 69 Gew.-%-igen Formaldehydlösung