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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kupplungsscheibe, insbesondere eine Kupplungsscheibe für eine Mehrfach-Kupplungsanordnung. Bei derartigen Kupplungsscheiben sind im Allgemeinen ringartige oder ringsegmentartig ausgebildete Reibbelagelemente an wenigstens einem Reibbelagträger festgelegt, wobei diese Festlegung im Allgemeinen durch die Reibelemente durchsetzende Nietbolzen erfolgt. Im Bereich der Bolzenköpfe weisen die Reibbelagelemente Einsenkungen auf, so dass diese Bolzenköpfe grundsätzlich versenkt sind und über die Reiboberflächen der Reibbelagelemente nicht hervorstehen.
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Vor allem beim Einsatz in Mehrfach-Kupplungsanordnungen werden die Reibbeläge reibmäßig stark beansprucht und somit auch vergleichsweise stark verschlissen. Dabei darf der Abrieb der Reibbeläge bei der vorangehend beschriebenen Festlegungsweise jedoch nur bis auf das Niveau der Nietköpfe erfolgen, da ansonsten die Nietköpfe beispielsweise an einer Anpressplatte reibend anliegen und diese möglicherweise zerstören würden.
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Aus
DE 196 52 106 A1 geht eine Kupplungsscheibe für Reibungskupplungen hervor. Zur Vermeidung von Nieten im reibmäßig wirksamen Radialbereich des Reibbelages ist vorgesehen, die Reibbeläge an den Reibbelagträgern in radialer Ricjtung mittels Laschen oder Abwinklungen zu befestigen.
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DE 27 27 565 A1 offenbart eine Antriebsscheibe für eine Reibungskupplung. Zur Verringerung des wirkenden Trägheitsmomentes befindet sich ein wesentlicher Anteil des Reibbelages außerhalb einer durch den Reibbelagträger bestimmten Begrenzungslinie. Der in den Reibbelag eingebettete äußere Umfangsteil des Reibbelagträgers enthält eine Vielzahl von Ausnehmungen, die mechanisch den Reibbelag am Reibbelagträger verankern.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Maßnahmen bereitzustellen, welche in einfacher Art und Weise für eine Vergrößerung des bei den Reibbelägen zulässigen bzw. möglichen Verschleißes sorgen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine Kupplungsscheibe, insbesondere für eine Mehrfach-Kupplungsanordnung, umfassend wenigstens einen Reibbelagträger und wenigstens ein an dem wenigstens einen Reibbelagträger festgelegtes Reibbelagelement, wobei das wenigstens eine Reibbelagelement in einem reibmäßig nicht wirksam werdenden Radialbereich desselben mit dem Reibbelagträger verbunden ist.
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Durch das feste Anbinden der Reibbelagelemente in einem Bereich, in welchem diese nicht reibend wirksam werden, ist dafür gesorgt, dass auch dann, wenn die Reibbelagselemente vergleichsweise stark abgerieben werden, die der Befestigung dienenden Befestigungsorgane nicht in Reibwechselwirkung mit einer Gegenreibfläche an einem anderen Bauteil, wie z. B. einer Anpressplatte, treten können. Somit können die bei ansonsten unveränderter Dicke bereitgestellten Reibbeläge deutlich weiter abgerieben werden und somit wesentlich länger genutzt werden.
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Die feste Halterung eines Reibbelagelementes an einem Reibbelagträger wird dadurch erlangt, dass an den Reibbelagelementen ein den Reibbelagträger wenigstens bereichsweise durchsetzender und mit diesem formschlüssig zum Halten des Reibbelagelements an dem Reibbelagträger zusammenwirkender Materialabschnitt vorgesehen ist. Dabei weisen die an den beiden axialen Seiten des Reibbelagträgers liegenden Reibbeläge Materialvorsprünge auf, die in zugeordnete bzw. komplementär geformte Aussparungen des Reibbelagträgers eingreifen und in axialer Richtung eine formschlüssige Halterungswirkung erzeugen.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das wenigstens eine Reibbelagelement wenigstens einen über seinen reibmäßig wirksam werdenden Radialbereich hervorstehenden Verbindungsvorsprung aufweist, mit welchem dieses mit dem Reibbelagträger verbunden ist. Auch bei dieser Ausgestaltung ist es aufgrund der einfachen Herstellbarkeit der Reibungskupplung bevorzugt, dass das wenigstens eine Reibbelagelement mit dem Reibbelagträger durch Vernietung verbunden ist.
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Bei einer alternativen Ausgestaltungsform kann zur Festlegung eines Reibbelagelements an dem Reibbelagträger wenigstens ein Halteklammerungsorgan vorgesehen sein, welches das wenigstens eine Reibbelagelement in seinem Bereich radial außerhalb des reibmäßig wirksam werdenden Radialbereichs zum Halten desselben am Reibbelagträger übergreift.
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Dabei kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass das wenigstens eine Halteklammerungsorgan mit dem Reibbelagträger integral ausgebildet ist. Bei einem insbesondere in Blechbauweise sehr einfach zu realisierenden Aufbau kann dies dadurch erlangt werden, dass das wenigstens eine Halteklammerungsorgan durch Umbiegen von radial vorspringenden Materialabschnitten des Reibbelagträgers gebildet ist.
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Weiter ist es möglich, dass zusätzlich zu den vorangehend beschriebenen Anbindungsmöglichkeiten oder anstelle dieser Anbindungsmöglichkeiten das wenigstens eine Reibbelagelement mit dem Reibbelagträger verklebt ist.
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Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung kann bei der Kupplungsscheibe vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Reibbelagträger das wenigstens eine Reibbelagelement in einem radial äußeren Bereich desselben trägt und in einem radial inneren Bereich an ein Verbindungsorgan angebunden ist, und dass der wenigstens eine Reibbelagträger wenigstens in seinem radialen Bereich zwischen dem wenigstens einen Reibbelagelement und der radial inneren Anbindung an das Verbindungsorgan elastisch verformbar ist. Es kann somit die Funktion einer Belagfederung bzw. einer Elastizität zum Ausgleich von Taumelbewegungen bzw. Axialversätzen in die Kupplungsscheibe integriert werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Reibungskupplung, welche eine Kupplungsscheibe wie weiter oben beschrieben enthält.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Reibungskupplung, insbesondere Mehrfach-Kupplungsanordnung, umfassend wenigstens eine Kupplungsscheibe, welche eine an wenigstens einem Reibbelagträger durch Befestigungsorgane festgelegte Reibbelagsanordnung umfasst, wobei die Kupplungsscheibe im Bereich ihrer Reibbelagsanordnung zwischen einer Anpressplattenanordnung und einer Widerlageranordnung einspannbar ist, wobei in der Anpressplattenanordnung oder/und der Widerlageranordnung im radialen Bereich der Befestigungsorgane eine in Umfangsrichtung umlaufende Einsenkung ausgebildet ist.
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Das Bereitstellen einer derartigen Einsenkung hat zur Folge, dass bei auftretendem Abrieb der Reibbeläge die Befestigungsorgane in diese eintreten können und somit nicht zur Anlage beispielsweise an der Anpressplattenanordnung gelangen können. Auch dies gestattet ein deutlich weitergehendes Abreiben der Reibbeläge.
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Um bei einer derartigen Ausgestaltung dafür zu sorgen, dass auch bei bereits aufgetretenem größerem Abrieb bei Durchführung von Auskuppelvorgängen die Anpressplattenanordnung bzw. die Widerlageranordnung problemlos von der Kupplungsscheibe getrennt werden kann, wird vorgeschlagen, dass die Einsenkung zu einem Einsenkungsbodenbereich hin sich vorzugsweise konisch verjüngend ausgebildet ist.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf beiliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausgestaltungsformen detailliert beschrieben. Es zeigt:
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1 eine Teil-Längsschnittansicht einer Reibungskupplung;
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2 eine Detailansicht der in 1 dargestellten Reibungskupplung;
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3 eine Axialansicht einer Kupplungsscheibe, die in ihren verschiedenen Quadranten verschiedene Konfigurationen der Anbindung von Reibbelägen an einen Reibbelagträger zeigt;
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4 eine Detailansicht, welche eine alternative Art und Weise der Kopplung eines Reibbelags mit einem Reibbelagträger darstellt;
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5 eine der 4 entsprechende Ansicht, welche eine weitere alternative Art und Weise der Kopplung eines Reibbelags mit einem Reibbelagträger darstellt;
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6 eine Detailansicht, welche die Anbindung eines Reibbelagträgers an ein Verbindungsorgan darstellt;
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7 eine Einfachkupplung mit Vertiefungen in den Reibflächen;
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8 eine Doppelkupplung mit außerhalb der Reibbereiche vernieteten Reibbelägen.
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Die 1 zeigt eine erste Ausgestaltungsform einer allgemein mit 10 bezeichneten Doppelkupplung. Diese Doppelkupplung 10 weist eine allgemein mit 12 bezeichnete und aus mehreren Teilen zusammengesetzte Gehäuseanordnung auf. Ein scheibenartiges Teil 14, das als Schwungrad, Sekundärmasse eines Zweimassenschwungrads, Mitnehmerblech o. dgl. ausgebildet sein kann, sorgt für die Drehankopplung der Doppelkupplung 10 an eine Antriebswelle, beispielsweise eine Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine. Ein Gehäuseteil 16 ist in einem radial äußeren, sich im Wesentlichen axial erstreckenden Abschnitt 17 über eine Mehrzahl von Schraubbolzen 18 an das scheibenartige Teil 14 angebunden. Mit einem nach radial innen greifenden ringartigen Abschnitt 20 bildet das Gehäuseteil 16 für die beiden nachfolgend noch genauer erläuterten Kupplungsbereiche 22, 24 der Doppelkupplung 10 einen Widerlagerbereich. Ein weiteres Gehäuseteil 26 ist mit seinem radial äußeren, sich ebenfalls im Wesentlichen axial erstreckenden Abschnitt 28 vermittels einer Mehrzahl von Schraubbolzen 30 mit dem Gehäuseteil 16 fest verbunden. Ein nach radial innen greifender ringartiger Abschnitt 32 des Gehäuseteils 26 dient zur Abstützung bzw. Drehlagerung an einem Betätigungsmechanismus 34 über ein Lager 36.
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Der erste Kupplungsbereich 22 der Doppelkupplung 10 umfasst eine Anpressplatte 38, die an einer axialen Seite des an der Gehäuseanordnung 12 vorgesehenen bzw. durch diese gebildeten Widerlagerbereichs 20 angeordnet ist. Zwischen dieser Anpressplatte 38 und dem Widerlagerbereich 20 liegt die Reibbeläge 40, 42 umfassende Reibflächenanordnung 44 einer Kupplungsscheibe 46 des ersten Kupplungsbereichs 22. In ihrem radial inneren Bereich ist die Kupplungsscheibe 46 über eine Nabe 48 derselben zur drehfesten Ankopplung an eine erste Abtriebswelle bzw. Getriebeeingangswelle 51 ausgebildet.
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In ihrem radial äußeren Bereich weist die Anpressplatte 38 an mehreren Umfangspositionen Radialvorsprünge 50 auf, die entsprechende Öffnungen im Gehäuseteil 16 radial und mit Umfangsbewegungsspiel durchsetzen. Diese Vorsprünge 50 sind über Zuganker 52 mit einem beispielsweise ringartig ausgebildeten Betätigungsorgan 54 fest gekoppelt. Das Betätigungsorgan 54 wird durch einen radial mittleren Bereich 56 eines Betätigungskraftübertragungselements 58 beaufschlagt. Dieses stützt sich in seinem radial äußeren Bereich an der Außenseite des Abschnitts 32 des Gehäuseteils 26 ab und wird in seinem radial inneren Bereich 60 durch einen Betätigungsbereich 62 des Betätigungsmechanismus 34 beaufschlagt. Das Betätigungskraftübertragungselement 58 kann im dargestellten Fall einer normal-geschlossen-Kupplung beispielsweise als Membranfeder ausgebildet sein, kann jedoch im Falle einer normal-offen-Kupplung, bei welcher durch den Betätigungsmechanismus keine Ausrückkraft sondern eine Einrückkraft erzeugt wird, beispielsweise auch eine Kraftübertragungshebelanordnung mit mehreren in Umfangsrichtung verteilt angeordneten Hebelelementen umfassen.
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Der zweite Kupplungsbereich 24 weist an der anderen axialen Seite des Widerlagerbereichs 20 eine Anpressplatte 64 auf. Zwischen der Anpressplatte 64 und dem Widerlagerbereich 20 liegt die Reibflächenanordnung 66 einer Kupplungsscheibe 68 des zweiten Kupplungsbereichs 24 mit ihren Reibbelägen 70, 72. In ihrem radial inneren Bereich ist die Kupplungsscheibe 68 über eine Nabe 76 zur drehfesten Ankopplung an eine zur ersten Getriebeeingangswelle 51 im Wesentlichen konzentrisch angeordnete zweite Getriebeeingangswelle 78 ausgebildet.
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Ein z. B. wieder als Membranfeder ausgebildetes Betätigungskraftübertragungselement 80 des zweiten Kupplungsbereichs 24 stützt sich radial mittig am Gehäuseteil 26 ab und beaufschlagt in einem radial äußeren Bereich die Anpressplatte 64. Radial innen ist das Betätigungskraftübertragungselement 80 zur Beaufschlagung durch einen Betätigungsbereich 82 des Betätigungsmechanismus 34 vorgesehen. Auch das Betätigungskraftübertragungselement 80 kann im Falle einer normal-offen-Kupplung eine Betätigungshebelanordnung umfassen.
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Die Drehankopplung der Anpressplatten 38, 64 an die Gehäuseanordnung 12 kann z. B. über Tangentialblattfedern erfolgen, die zum Erhalt einer Selbstverstärkungswirkung axial zueinander versetzte Kopplungsbereiche mit der Anpressplatte 38, 64 einerseits und der Gehäuseanordnung 12 andererseits aufweisen können.
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In dem in 1 dargestellten Beispiel der Doppelkupplung 10 sind bei den beiden Kupplungsscheiben 46, 68 die an jeweiligen Reibbelagträgern 90 bzw. 92 durch Nietbolzen 94 bzw. 96 getragenen Reibbeläge 40, 42 bzw. 70, 72 über mit den Reibbelagträgern 90, 92 beispielsweise auch durch Vernietung verbundene feste ringscheibenartige Verbindungsorgane 98, 100 an die Nabenbereiche 48 bzw. 76 angebunden. Es sei hier darauf hingewiesen, dass die Verbindungsorgane 98, 100 selbstverständlich auch als Torsionsschwingungsdämpfer, sternförmig, speichenförmig oder in sonstiger Weise ausgeführt sein könnten.
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Die Art der Kopplung der Reibbeläge 40, 42 bzw. 70, 72 mit den Reibbelagträgern 90, 92 ist in 3 im rechten oberen Quadranten dargestellt. Hier ist beispielsweise der Reibbelagträger 90 als Ringsegment ausgebildet und trägt die beispielsweise ebenfalls als Ringsegmente ausgebildeten Reibbeläge 40, 42, wobei darauf hingewiesen wird, dass selbstverständlich sowohl der Reibbelagträger 90 als auch die Reibbeläge 40, 42 in Umfangsrichtung durchgehend ausgebildet sein könnten.
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Man erkennt, dass die Befestigungsniete 94 an sich in dem radialen Bereich der Reibbeläge 40, 42 liegen, der durch Einspannung zwischen der Anpressplatte 38 und dem Widerlagerbereich 20 reibmäßig wirksam wird. Entsprechendes gilt selbstverständlich auch für die Befestigungselemente 96 im Falle der Kupplungsscheibe 74. Um bei auftretendem Abrieb der verschiedenen Reibbelänge zu verhindern, dass die Nietbolzen bzw. Befestigungselemente 94, 96 in Anlage an den entsprechenden Gegenreiborganen, also den Anpressplatten 38, 64 bzw. den Widerlagerbereich, gelangen, ist in diesen Elementen jeweils im radialen Bereich der Nietbolzen bzw. Befestigungselemente 94, 96 eine in Umfangsrichtung um die Drehachse A ringartig umlaufende Einsenkung 102, 104, 106, 108 ausgebildet. Diese Einsenkungen 102, 104, 106, 108 sind zum Einsenkungsboden hin sich konisch verjüngend ausgebildet. Im radialen Bereich dieser Einsenkungen werden also die Reibbeläge nicht abgerieben, da sie durch das Vorsehen der Einsenkungen 102, 104, 106, 108 dort nicht reibmäßig wirksam werden. Das heißt, obgleich also radial außerhalb sowie radial innerhalb der Befestigungselemente 94, 96 die Reibbeläge 40, 42, 70, 72 abgerieben werden, ist dafür gesorgt, dass in dem radialen Bereich, in dem die Nietbolzen liegen, ausreichend axialer Aufnahmeraum für diese vorhanden ist, um bei Auftreten von Abrieb ein Inkontakttreten dieser Elemente mit den Anpressplatten 38, 64 bzw. dem Widerlagerbereich 20 zu vermeiden. Des Weiteren wird durch die konische Ausgestaltung der in Umfangsrichtung durchlaufenden Einsenkungen 102, 104, 106, 108 das gegenseitige Trennen der diese Einsenkungen aufweisenden Bauteile von den Kupplungsscheiben bei Durchführung von Ausrückvorgängen erleichtert. Die konische, also im Allgemeinen sich verjüngende Form der Einsenkungen 102, 104, 106, 108 erleichtert ferner das Trennen der reibmäßig aneinander anliegenden Oberflächen bei Durchführung eines Ausrückvorgangs. Bei entsprechenden Einsenkungen mit im Wesentlichen parallelen Wänden besteht grundsätzlich die Gefahr, dass auf Grund der vorhandenen Eigenelastizitäten der Reibbeläge diese vor allem bei höheren Drehzahlen sich geringfügig radial aufweiten und insofern ein in eine jeweilige Nut eintauchender ringförmiger Steg gebildet wird, der eine gewisse Haftwirkung zwischen den aneinander anliegenden Bauteilen erzeugt, welche Haftwirkung wiederum dem Trennen bzw. Ausrücken entgegenwirkt.
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Bei der in 1 dargestellten Ausgestaltungsform sind also die der Befestigung der Reibbeläge am Reibbelagträger dienenden Organe, nämlich die Nietbolzen 94, 96, außerhalb derjenigen Bereiche der Reibbeläge positioniert sind, die reibmäßig wirksam werden. Dies wird dadurch erlangt, dass im Bereich der Nietbolzen die angesprochenen Einsenkungen bereitgehalten werden, so dass dort eine reibmäßige Kontaktierung der Reibbeläge und somit ein reibmäßiges Wirksamwerden derselben nicht erfolgt.
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In 7 ist eine Kupplung 10 gezeigt, die hier als Einfachkupplung ausgebildet ist und im Vergleich zur 1 im Wesentlichen dem dort rechts erkennbaren Kupplungsbereich 24 entspricht. Das Gehäuseteil 26 ist radial außen mit einem Schwungrad 11 verbunden, das zur Ankopplung an eine Antriebswelle ausgebildet ist. In der Anpressplatte 64 und dem Schwungrad 11 sind die vorangehend mit Bezug auf die 1 bereits beschriebenen Einsenkungen 106, 108 in demjenigen radialen Bereich vorgesehen, in welchem auch die die Reibbeläge 70, 72 am Reibbelagträger 92 festlegenden Nietbolzen 96 vorgesehen sind. Es ergeben sich somit bei dieser als normale Einfachkupplung ausgebildeten Kupplung 10' die gleichen Vorteile, wie vorangehend beschrieben.
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Eine alternative Ausgestaltung der Festlegung der Reibbeläge 40, 42, 70, 72 an dem jeweiligen Reibbelagträger 90 bzw. 92 ist im rechten unteren Quadranten der 3 dargestellt. Man erkennt in diesem Quadranten, dass der Reibbelagträger 92 der hier erkennbaren Kupplungsscheibe 46 noch weiter segmentiert ist. Auch hier sei darauf hingewiesen, dass jede beliebige Umfangserstreckung eines derartigen Reibbelagträgers 92 vorgesehen sein kann. Die Reibbeläge 40, 42, hier dargestellt der Reibbelag 40, weisen an mehreren Umfangspositionen Verbindungsvorsprünge 110 bzw. 112 auf, die radial außerhalb bzw. innerhalb desjenigen Bereichs liegen, in welchem die Reibbeläge durch Zusammenwirkung mit den Anpressplatten 38, 64 bzw. dem Widerlagerbereich 20 reibmäßig wirksam werden. Da also auch in diesen radialen Bereichen, in welchen dann die Befestigungselemente 94, 96 vorzusehen sind, an den Gegenreiborganen, wie den beiden Anpressplatten 38, 64 und dem Widerlagerbereich 20, keine Reibflächen vorgesehen sein müssen, können hier entsprechende ringartige Aussparungen oder Einsenkungen vorgesehen sein, die bei Auftreten von Reibbelagverschleiß das Eintreten der nicht abgeriebenen Abschnitte der Reibbeläge 40, 42, 70, 72 zulassen.
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Wie man der Darstellung der 3 weiter entnehmen kann, können die Verbindungsvorsprünge 110, 112 sowohl radial außen als auch radial innen vorgesehen sein; auch kann im gleichen Umfangsbereich sowohl radial außen als auch radial innen ein Verbindungsvorsprung bereitgehalten sein.
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Der linke untere Quadrant der 3 zeigt in Verbindung mit der 4 eine weitere Art und Weise der Anbindung eines Reibbelags, hier des Reibbelags 40, an einen Reibbelagträger 90. Man erkennt in der 4, dass der Reibbelagträger 90, welcher beispielsweise durch Ausstanzen eines Blechteils erzeugt wird, radial außen und radial innen Halteklammerungsabschnitte 114, 116 aufweist. Diese übergreifen den radial äußeren bzw. den radial inneren, reibmäßig nicht wirksam werdenden Bereich des Reibbelags 40 und halten diesen somit fest am Reibbelagträger 90. Um bei dieser Ausgestaltung an beiden axialen Seiten des Reibbelagträgers 90 die beiden Reibbeläge 40, 42 vorsehen zu können, ist es möglich, in Umfangsrichtung versetzt jeweils die zu verschiedenen axialen Seiten sich erstreckenden Halteklammerungsabschnitte 114 bzw. 116 vorzusehen.
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Eine Art der Anbindung von Reibbelägen an einen Reibbelagträger ist im oberen Teil des linken oberen Quadranten der 3 sowie in der 5 erkennbar. Hier weisen die an den beiden axialen Seiten des Reibbelagträgers 90 liegenden Reibbeläge 40 Materialvorsprünge 118 auf, die in zugeordnete bzw. komplementär geformte Aussparungen 120 des Reibbelagträgers 90 eingreifen und in axialer Richtung eine formschlüssige Halterungswirkung erzeugen. Hier kann beispielsweise ein schwalbenschwanzartiges Hinterschneidungsprofil vorgesehen sein. Derartige Materialabschnitte können bei den Reibbelägen 40, 42 in Umfangsrichtung versetzt bezüglich einander angeordnet sein. Ein wesentlicher Vorteil dieser Ausgestaltungsart ist, dass überhaupt keine zusätzlichen Befestigungsorgane bereitgestellt werden müssen. Das integrale Ausbilden dieser Materialabschnitte 118 mit den verschiedenen Reibbelägen kann beispielsweise dadurch vorgesehen werden, dass die Reibbeläge 40, 42 als Materialrohlinge an den Reibbelagträger 90 angelegt und dann mit diesem verpresst und beispielsweise durch Erhitzen verbacken werden. Bei diesem Vorgang erhalten dann die Reibbeläge 40, 42, 70, 72 ihre endgültige Form, wobei gleichzeitig auch dann die den formschlüssigen Halterungseffekt bereitstellenden Materialabschnitte 118 erzeugt werden.
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Der untere Teil des linken oberen Quadranten der 3 zeigt in Verbindung mit der 6 eine weitere alternative Art der Anbindung eines Reibbelags 40 bzw. 42 an einen jeweiligen Reibbelagträger 90. Es sei hier darauf hingewiesen, dass für die beiden axial voneinander weg gerichteten Reibbeläge 40, 42 jeweils separate Reibbelagträger 90 vorgesehen und mit dem ringscheibenartig ausgebildeten Verbindungsorgan 98 verbunden sind. Die Reibbeläge 40, 42 sind mit den Reibbelagträgern 90 durch Verklebung fest verbunden. Man erkennt hier, ebenso wie in den vorangehend beschriebenen Figuren, dass die Reibbelagträger 90 die Reibbeläge 40, 42 in ihren radial äußeren Bereichen tragen und radial innen an das Verbindungsorgan 98 angebunden sind. Insbesondere bei Ausbildung aus federelastischem Blechmaterial wird somit eine Elastizität in die Kupplungsscheibe eingeführt, die sowohl die Funktion einer Belagsfederung übernehmen kann, als auch bei Achsversatz bzw. Achsrelativneigung Taumelbewegungen kompensieren kann. Hier sind verschiedene Konfigurationen denkbar. In Verbindung mit dem Reibbelag 40 erkennt man, dass im nicht beaufschlagten Zustand durch entsprechende Formgebung des Reibbelagträgers 90 bzw. der vorangehend bereits dargestellten und in 3 erkennbaren einzelnen Segmente desselben der Reibbelag 40 bzw. die einzelnen Segmente oder Elemente desselben konisch ausgerichtet sind. Dies hat zur Folge, dass bei eingerückter Kupplung der mittlere Reibradius weiter außen liegt, als in dem Fall, in dem, wie beim Reibbelag 42 in 6 erkennbar, dieser im nicht beaufschlagten bzw. im ausgekuppelten Zustand planar orientiert ist.
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Es sei noch darauf hingewiesen, dass insbesondere durch die in 3 erkennbare und vorteilhafterweise vorsehbare Segmentierung sowohl der Reibbeläge als auch der Reibbelagträger eine weitgehend freie Verformbarkeit erlangt werden kann, ohne dass innerhalb der Reibbeläge selbst Zwängungen erzeugt werden.
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Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass selbstverständlich die vorangehend beschriebenen Ausgestaltungsvarianten bei beiden Kupplungsbereichen 22, 24 der in 1 dargestellten Doppelkupplung 10 zum Einsatz kommen können, wobei dann selbstverständlich die in 1 erkennbaren Einsenkungen, die näherungsweise radial mittig bezüglich der Reibbeläge vorgesehen sind, nicht erforderlich sind. Mit Bezug auf die in 4 dargestellte Ausgestaltungsform sei noch ausgeführt, dass selbstverständlich bei Bereitstellung eines separaten Reibbelagträgers für jeden einzelnen Reibbelag die Halteklammerungsabschnitte 114, 116 in Umfangsrichtung als mehr oder weniger geschlossene Randbereiche durchlaufend ausgebildet sein können. Ferner können die Halteklammerungsabschnitte als separate Bauteile ausgeführt sein. Auch bei der Ausgestaltungsform gemäß 5 können für die einzelnen Reibbeläge einer jeweiligen Kupplungsscheibe separate Reibbelagträger vorgesehen sein, so dass sich eine Anordnung ergibt, die näherungsweise der in 6 erkennbaren Anordnung entspricht.
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In 8 ist eine hinsichtlich ihres konstruktiven Aufbaus im Wesentlichen dem Aufbau der 1 entsprechende Doppelkupplung 10 gezeigt. Im Unterschied zur Ausgestaltungsform gemäß 1 sind die Reibbeläge 40, 42 der Kupplungsscheibe 46 sowie die Reibbeläge 70, 72 der Kupplungsscheibe mit den jeweils zugeordneten Reibbelagträgern 90, 92 außerhalb derjenigen Bereiche vermittels der Nietbolzen 94, 96 verbunden, die reibend wirksam werden. Es sind daher auch nicht die in 1 erkennbaren Einsenkungen in den Anpressplatten bzw. dem dazwischen liegenden Abschnitt 20 erforderlich.
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Die Ausgestaltungsformen führen dazu, dass auch bei größerem Abrieb der Reibbeläge ein gegenseitiges Inkontakttreten derjenigen Organe, welche zur Anbindung der Reibbeläge an einen Reibbelagträger beitragen, mit jeweiligen Gegenreiborganen, also beispielsweise einer Anpressplatte, vermieden wird.