DE10237148A1 - Betätigungsanordnung für kombinierte Heck-und Verdeckdeckel - Google Patents
Betätigungsanordnung für kombinierte Heck-und VerdeckdeckelInfo
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Betätigungsanordnung für kombinierte Heck- und Verdeckdeckel, umfassend ein Mehrgelenk-Scharnier, mittels welchem Scharnier der Deckel beweglich am Fahrzeug angelenkt ist, wobei das Mehrgelenk-Scharnier an einer verschwenkbar am Fahrzeug angelenkten Schwinge angebracht ist.
- Heckdeckel, Motorraumdeckel oder Abdeckungen für den Stauraum von Faltverdecken bei Cabrios werden entweder unmittelbar an der Karosserie des Fahrzeuges verschwenkbar angelenkt oder mittels einer Mehrgelenk-Scharnieranordnung mit dem Fahrzeug verbunden. In letzterem Fall sind Viergelenk-Scharniere oder auch Siebengelenk- Scharniere üblich, die teilweise auch mittels elektrischer oder hydraulischer Antriebe automatisch betätigt werden können. Zusätzlich - zur Unterstützung der manuellen aber auch automatischen Betätigung - kann vorzugsweise eine Gasfeder am Scharnier oder dem bewegten Teil angreifen, die einen Teil des Gewichts des Heckdeckels od. dgl. aufnimmt bzw. dessen Bewegungen dämpft.
- An sich bekannt sind auch am Fahrzeug angelenkte Schwingen, welche manuell betätigbare Heckdeckel tragen und zusätzlich zum Verstauen oder Entfalten eines Faltverdeckes auf- und zugeklappt werden können. Bislang konnten auf derartigen Schwingen montierte Heckdeckel od. dgl. jedoch nicht automatisch betätigt werden.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war ein Betätigungsanordnung der eingangs angegebenen Art, bei welcher in einfacher und funktionssicherer Weise eine automatische Verschwenkung des zu bewegenden Teils am Fahrzeug um zwei voneinander beabstandete parallele Achsen möglich ist, so daß beispielsweise der gleiche Deckel als Kofferraumdeckel und als Verdeckraumdeckel genutzt werden kann.
- Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß einer der an der Schwinge angelenkten Hebel des Mehrgelenk-Scharniers mittels eines ebenfalls an der Schwinge befestigten Antriebsmittels bewegbar ist. Damit ist die Möglichkeit gegeben, den Deckel automatisch mit Hilfe des Antriebsmittels um zwei verschiedene Achsen zu bewegen. Die Verschwenkung um eine erste Achse, nämlich die vorzugsweise näher zum Fahrzeugheck liegende Schwenkachse der Schwinge, ist vorgesehen, um den Zugang zu einem Stauraum zu öffnen, vorzugsweise zum Verdeckabteil. Dabei bleibt das Mehrgelenk-Scharnier in der vollständig geschlossenen Stellung und wird in dieser Stellung mitsamt dem Deckel verschwenkt. Die zweite Möglichkeit der Verschwenkung ist durch das Mehrgelenk-Scharnier gegeben, wobei die Schwinge ortsfest gehalten wird und der Deckel im wesentlichen im entgegengesetzten Sinn verschwenkt wird, um vorzugsweise den Zugang zum Gepäckabteil bzw. Kofferraum freizugeben. Die Schwinge ist in dieser Stellung vorzugsweise durch einen Fixiermechanismus sicher gehalten.
- Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung greift dabei das Antriebsmittel an einem der an der Schwinge angelenkten Hebel des Mehrgelenk-Scharniers, zwischen dessen Anlenkpunkten an der Schwinge und weiteren Hebeln des Mehrgelenk-Scharniers oder des Heck- und Verdeckdeckels, an. Damit ist die Möglichkeit gegeben, das Antriebsmittel sehr platzsparend unterzubringen, so daß es überdies den Zugang zum Innenraum des Fahrzeuges in keiner der Schwenkpositionen beeinträchtigt.
- Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß einer der an der Schwinge angelenkten Hebel des Mehrgelenk-Scharniers über den Anlenkpunkt an der Schwinge hinaus verlängert ist, und daß das Antriebsmittel an dieser Verlängerung angreift. Dadurch ist eine noch platzsparendere Bauweise erzielbar, bei welcher das Antriebsmittel zur Betätigung des Mehrgelenkscharniers um den geringst möglichen Betrag aus der Ebene der Schwinge ausgelenkt werden muß.
- Der oben genannten Vorteil kann noch besser zur Geltung gebracht und die Betätigungsanordnung noch platzsparender aufgebaut sein, wenn ein erster Teilabschnitt der Verlängerung vom Anlenkpunkt weg in einem Winkel in Richtung auf das Antriebsmittel hin verläuft und ein zweiter Teilabschnitt in bezug auf den ersten Teilabschnitt wieder um einen Winkel vom Antriebsmittel weg verläuft.
- Vorteilhafterweise ist dabei vorgesehen, daß die beiden Teilabschnitte jeweils im wesentlichen im rechten Winkel zueinander verlaufen.
- Die Vorteile der sicheren und verläßlichen Betätigung des zu bewegenden Teiles des Fahrzeuges und der platzsparenden Bauweise werden vereint durch die weiteren erfindungsgemäßen Merkmale, daß das Antriebsmittel ein hydraulischer Arbeitszylinder ist, der vorzugsweise im wesentlichen in Richtung der Schwinge orientiert ist.
- Gemäß einer ersten Variante für die Scharnieranordnung kann vorgesehen sein, daß die Scharnieranordnung als Viergelenkscharnier ausgeführt ist.
- Andererseits kann die Scharnieranordnung auch als Siebengelenkscharnier ausgeführt sein.
- Die bezüglich der Freigabe des Zugangs zu sowohl dem Verdeckabteil als auch, dem Gepäckabteil bzw. Kofferraum bestmögliche relative Anordnung des Mehrgelenkscharniers auf der Schwinge ist gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal dann gegeben, wenn das Mehrgelenk-Scharnier näher dem freien, der Schwenkachse der Schwinge gegenüberliegenden, Ende der Schwinge angelenkt ist.
- Zur Unterstützung der Öffnungsbewegung des Heckdeckels in seiner Funktion als Gepäckraumabdeckung kann vorteilhafterweise ein das Mehrgelenk-Scharnier in Öffnungsrichtung beaufschlagendes elastisches Element, vorzugsweise eine Gasfeder, vorgesehen sein. In der nachfolgenden Beschreibung soll die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles unter Verwendung eines Siebengelenkscharniers näher erläutert werden. Dabei zeigt die Fig. 1 das Scharnier in der geöffneten Stellung in Seitenansicht, Fig. 2 ist eine Seitenansicht des Scharniers in geschlossener Stellung.
- Auf einer Schwinge 1 ist über eine Mehrgelenk-Scharnieranordnung 2 ein Heckdeckel, Verdeckkastendeckel oder dergleichen bewegbar angebracht, der der Klarheit der Zeichnung halber aber nicht dargestellt ist. Der Deckel ist fest mit dem äußersten Hebel 3 des Scharniers 2 verbunden. Zwischen den beiden anschließenden Hebeln 4, 5 des Scharniers 2 oder zwischen einem dieser Hebel 4 und dem äußersten Hebel 3 bzw. dem (nicht dargestellten) Deckel ist vorzugsweise eine Gasfeder 6 oder ein ähnlicher Bauteil eingesetzt, um einen Teil des Gewichts des Deckels zu kompensieren und somit beim Öffnen des Deckels unterstützend zu wirken.
- Mit den beiden Hebeln 4, 5 sind weitere Innenhebel 7, 8 schwenkbar verbunden, welche Innenhebel 7, 8 ihrerseits an der Schwinge 1 an den beiden Drehpunkten 9, 10 schwenkbar angelenkt sind. Einer der Innenhebel 7, 8, vorzugsweise der dem Fahrzeugheck und/oder dem schwenkbar am Fahrzeug angelenkten Ende 1a der Schwinge 1 näher liegende Innenhebel 8, ist über seinen Drehpunkt 10 hinaus verlängert. Am Ende dieser Verlängerung 11 greift der Antrieb für das Mehrgelenkscharnier 2 an, vorzugsweise ein hydraulischer Arbeitszylinder 12, dessen der Verlängerung 11 gegenüberliegendes Ende an der Schwinge 1 schwenkbar angelenkt ist.
- Die Verlängerung 11 ist vorzugsweise aus zwei Teilstücken 11a, 11b zusammengesetzt, welche miteinander einen vorteilhafterweise rechten Winkel miteinander einschließen. Dabei geht bereits das Teilstück ha der Verlängerung 11 vom Drehpunkt 10 weg in einem vorzugsweise wiederum rechten Winkel zum Innenhebel 8 aus und das zweite Teilstück 11b liegt dann wieder parallel und in Verlängerung des Innenhebels 8.
- Wie aus der Fig. 2 und den dort dargestellten zusammengelegten Zustand des Mehrgelenkscharniers 2 zu erkennen ist, liegt der Arbeitszylinder 12 auch in dieser Stellung des Scharniers 2 in sehr platzsparender Anordnung unmittelbar an und im wesentlichen parallel zur Schwinge 1. Wenn die Schwinge 1 zusammen mit dem Scharnier 2 und dem (nicht dargestellten) Deckel um ihr Ende 1a verschwenkt wird, wird damit der Arbeitszylinder 12 ebenfalls mitgeschwenkt und behindert damit auch nicht den Zugang zum Fahrzeuginneren. Das dem Ende 1a gegenüberliegende Ende der Schwinge 1 ist mit einer Ausnehmung 1b versehen, in welche ein mit dem Fahrzeug verbundener bewegbarer Riegel eingreifen kann, um die Schwinge 1 in der geschlossenen Stellung fest zu verriegeln.
Claims (10)
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