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Die
Erfindung betrifft eine Scharniereinheit mit einem Scharnier zum
Anlenken einer Klappe an einem Fahrzeug über ein Koppelteil.
Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einem Verdeckkasten
und mit einem in dem Verdeckkasten versenkbaren Verdeck, wobei ein
Verdeckkastendeckel mittels einer Scharniereinheit an dem Fahrzeug
angelenkt ist.
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Die
DE 10 2006 042 197
A1 beschreibt eine Gestängeanordnung für
einen Verdeckkastendeckel eines Fahrzeugs mit versenkbarem Verdeck.
Der Verdeckkastendeckel dient zum Abdecken eines Verdeckkastens,
in welchem das versenkte Verdeck untergebracht ist. Zum Anlenken
des Verdeckkastendeckels an das Fahrzeug umfasst die Gestängeanordnung
ein Mehrgelenkscharnier, wobei Stützlenker des Mehrgelenkscharniers
an einer Konsole gelagert sind. Die Konsole dient der Anbindung
des Mehrgelenkscharniers an eine Karosserie des Fahrzeugs. Das Bewegen
des Mehrgelenkscharniers und damit des Verdeckkastendeckels erfolgt
zwangsgesteuert beim Öffnen und Schließen des
Verdecks, da ein Verdeckgestänge zum Bewegen des Verdecks über
einen Übertragungslenker mit dem Mehrgelenkscharnier verbunden
ist.
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Die
DE 10 2005 054 072
A1 betrifft ein Mehrgelenkscharnier zum Anlenken eines
Verdeckkastendeckels an einem Kraftwagen. Zum Erhöhen einer Steifigkeit
des Mehrgelenkscharniers in Richtung einer Fahrzeugquerachse ist
an dem Mehrgelenkscharnier ein seitlicher Stützhebel angeordnet.
Der Stützhebel und das Mehrgelenkscharnier sind an einer
Schwinge drehbar gelagert, welche der Anbindung an die Karosserie
des Kraftwagens dient. Um ein Klappverdeck des Kraftwagens in einem
Verdeckkasten unterzubringen, kann der Verdeckkastendeckel durch
Verschwenken von zwei jeweils seitlich des Verdeckkastendeckels
angeordneten Schwingen angehoben werden.
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Beim
Anlenken der Klappe, insbesondere des Verdeckkastendeckels, an das
Fahrzeug ist darauf zu achten, dass die Klappe zu anderen Fahrzeugteilen
bündig ausgerichtet ist. Beispielsweise aufgrund von Fertigungstoleranzen
von Komponenten der Scharniereinheit ist es hierbei in der Regel
erforderlich, eine Höhenverstellung der Klappe vorzunehmen.
Hierbei ist es aus dem Stand der Technik bekannt, in einer Anschraubplatte,
welche als Koppelteil zum Anlenken des Scharniers an das Fahrzeug
dient, ein Langloch vorzusehen und durch Verschieben der Anschraubplatte
die Einstellung der Scharniereinheit in Richtung einer Fahrzeughochachse
vorzunehmen.
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Als
nachteilig bei einer derartigen, das Scharnier und die Anschraubplatte
umfassenden Scharniereinheit ist der Umstand anzusehen, dass die
Höhenverstellung hierbei vergleichsweise mühselig
ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Scharniereinheit mit
einem Scharnier zum Anlenken einer Klappe an einem Fahrzeug über ein
Koppelteil zu schaffen, welche eine vereinfachte Justierbarkeit
der Klappe ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Scharniereinheit mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen
Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen
Patentansprüchen angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Scharniereinheit umfasst ein
Scharnier, mittels welchem eine Klappe an einem Fahrzeug über
ein Koppelteil anlenkbar ist. Die Scharniereinheit ist wahlweise
in einen von zwei Zuständen verbringbar. In einem ersten
Zustand ist das Koppelteil gegenüber dem Scharnier in wenigstens
zwei voneinander verschiedene Relativstellungen bewegbar. In einem
zweiten Zustand ist das Koppelteil mittels eines Fixierelements
in einer der Relativstellungen gegenüber dem Scharnier
fixiert. Dies ermöglicht es, das Koppelteil bereits an
dem Fahrzeug anzuordnen, dann in dem ersten Zustand das Scharnier
in die gewünschte Relativstellung zu dem Koppelteil zu
bewegen, und dann den zweiten Zustand herzustellen.
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In
der gewünschten Relativstellung hat die Klappe die gewünschte
Höhe, in welcher ein bündiger Übergang
zu einem an die Klappe angrenzenden Fahrzeugteil vorliegt. In dieser
Relativstellung sind dann Scharnier und Koppelteil mittels des Fixierelements
gegenüber einander fixiert. Dadurch ist eine vereinfachte
Justierbarkeit beim Anlenken der Klappe an dem Fahrzeug gegeben.
Insbesondere ist so das Anlenken der Klappe in der gewünschten
Höhenlage der Klappe, also die Lage der Klappe in Richtung
einer Fahrzeughochachse, auf vereinfachte Weise ermöglicht.
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Bei
der Klappe handelt es sich bevorzugt um einen Verdeckkastendeckel.
Der Verdeckkastendeckel dient bei einem Fahrzeug mit versenkbarem
Verdeck zum Abdecken eines Verdeckkastens, in welchem das versenkte
Verdeck untergebracht ist.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Koppelteil
in einem Anlenkpunkt mit dem Scharnier verbunden, so dass das Koppelteil
in dem ersten Zustand schwenkbar ist, wobei in dem zweiten Zustand
die Schwenkbarkeit unterbunden ist. Der Anlenkpunkt kann durch Vernieten
von Scharnier und Koppelteil bereitgestellt sein. Dadurch ist in
dem ersten Zustand ein stufenloses Bewegen von Koppelteil und Scharnier
gegenüber einander ermöglicht.
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Ein
stufenloses Fixieren von Koppelteil und Scharnier gegenüber
einander in dem zweiten Zustand ist erreichbar, wenn das Scharnier
oder das Koppelteil ein Langloch aufweist, in welchem das Fixierelement
im ersten Zustand verschiebbar ist.
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Als
weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das Koppelteil und/oder
das Scharnier mit einer Skala versehen, deren Skalenteilung mit
der jeweiligen Relativstellung korreliert. Dadurch können
beim Justieren der Scharniereinheit, also beim Einstellen einer
gewünschten Relativstellung von Koppelteil und Scharnier,
besonders gut und rasch Erfahrungswerte gewonnen werden, um wie
viele Skaleneinheiten Scharnier und Koppelteil gegenüber
einander bewegt werden müssen, um eine Höhenverstellung
um einen gegebenen Betrag zu erreichen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist bei einem Fahrzeug mit einem Verdeckkasten
und mit einem in dem Verdeckkasten versenkbaren Verdeck, wobei ein
Verdeckkastendeckel mittels einer Scharniereinheit an dem Fahrzeug
angelenkt ist, durch die erfindungsgemäße Scharniereinheit eine
vereinfachte Justierbarkeit der Klappe ermöglicht.
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Die
für die erfindungsgemäße Scharniereinheit
beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen und Vorteile
gelten auch für das erfindungsgemäße Fahrzeug.
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Die
vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen
sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder
in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen
sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
Scharniereinheit mit einem Mehrgelenkscharnier zum Anlenken eines
Verdeckkastendeckels an einem Fahrzeug mit versenkbarem Verdeck über
ein Koppelteil; und
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2 ausschnittsweise
eine rückwärtige Ansicht der Scharniereinheit
gemäß 1.
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Eine
Scharniereinheit 10 umfasst ein Mehrgelenkscharnier 12,
welches über einen Lenker 14 mit einem Fahrzeug
koppelbar ist. Die Scharniereinheit 10 dient zum Anlenken
eines (nicht gezeigten) Verdeckkastendeckels an dem Fahrzeug, welches ein
in dem Verdeckkasten versenkbares Verdeck aufweist. Im in den Verdeckkasten
versenkten Zustand des Verdecks ist der Verdeckkasten von dem Verdeckkastendeckel
abgedeckt. Das Mehrgelenkscharnier 12 weist ein Lagerteil 16 auf, über
welches der Verdeckkastendeckel mit dem Mehrgelenkscharnier 12 verbindbar
ist. Das Mehrgelenkscharnier umfasst vorliegend mehrere Schenkel 18, 20, 22,
welche gelenkig miteinander verbunden sind.
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Der
mit dem Lenker 14 verbundene Schenkel 20 des Mehrgelenkscharniers 12 ist
an zwei Punkten mit dem Lenker 14 verbunden. In einem Anlenkpunkt 24 sind
der Lenker 14 und der Schenkel 20 miteinander
vernietet, so dass der Lenker 14 um den Anlenkpunkt 24 schwenkbar
ist. Diese Schwenkbarkeit ist jedoch nur solange gegeben, solange
der Lenker 14 und der Schenkel 20 nicht mittels
einer von dem Anlenkpunkt 24 beabstandeten, ein zwei tes
Verbindungsmittel darstellenden Fixierschraube 26 gegenüber
einander fixiert sind. Durch Anziehen der Fixierschraube 26 ist
also eine gewünschte Relativstellung von Lenker 14 und
Mehrgelenkscharnier 12 einstellbar, welche einer Schwenkstellung
um den Anlenkpunkt 24 entspricht.
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Bei
nicht angezogener Fixierschraube 26 kann also durch Verschwenken
des Lenkers 14 um den Anlenkpunkt 24 ein Aufwärtsbewegen
oder ein Abwärtsbewegen des Mehrgelenkscharniers 12 und somit
des Verdeckkastendeckels in Richtung einer Fahrzeughochachse A erreicht
werden.
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Ein
dem Anlenkpunkt 24 des Lenkers 14 gegenüberliegender
Endbereich 28 ist beim Montieren des Verdeckkastendeckels
an das Fahrzeug in einer vorliegend nicht gezeigten Mulde aufgenommen, welche
an einem Fahrzeugteil bereitgestellt ist. Beim Verstellen des Verdeckkastendeckels
in seiner Höhe liegt also der Lenker 14 an dem
durch den Endbereich 28 bereitgestellten Auflagepunkt auf
der Karosserie oder auf dem Verdeck des Fahrzeugs auf. Anschließend
wird bei noch nicht fest angezogener Fixierschraube 26 die
Höhenlage des Verdeckkastendeckels so eingestellt, dass
der Verdeckkastendeckel bündig zu einem Seitenteil des
Fahrzeugs ausgerichtet ist.
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Die
rückwärtige Ansicht des Lenkers 14 und des
Schenkels 20 der Scharniereinheit 10 in 2 zeigt
eine Skala 30 auf dem Lenker 14. In dem Schenkel 20 des
Mehrgelenkscharniers 12 ist ein vorliegend punktiert dargestelltes
Langloch 32 angeordnet, welches durch eine Schraubenmutter 34 der Fixierschraube 26 verdeckt
ist. Eine auf die Skala 30 hin ausgerichtete Spitze 36 des
Schenkels 20 erleichtert ein Zuordnen einer Position der
Fixierschraube 26 in dem Langloch 32 zu einer
jeweiligen Relativstellung von Lenker 14 und Mehrgelenkscharnier 12 zueinander.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006042197
A1 [0002]
- - DE 102005054072 A1 [0003]