DE10236490A1

DE10236490A1 - Kraftfahrzeugsitz

Info

Publication number: DE10236490A1
Application number: DE2002136490
Authority: DE
Inventors: Bernd Deptolla
Original assignee: Faurecia Autositze GmbH and Co KG
Current assignee: Faurecia Autositze GmbH
Priority date: 2002-08-09
Filing date: 2002-08-09
Publication date: 2004-02-26
Anticipated expiration: 2022-08-10
Also published as: DE10236490B4

Abstract

Bei einem Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteil und einer klappbar daran angelenkten Rückenlehne, die aus einer aufrechten Gebrauchslage in eine horizontale Nichtgebrauchslage mit aufwärts weisender Rückseite verlagerbar ist, ist das Sitzteil über jeweils zwei beidseitig vorgesehene Hebel aus der Gebrauchslage mit oben liegender Sitzfläche in die Nichtgebrauchslage mit oben liegender Rückseite um ca. 180 DEG nach vorn verschwenkbar, bei gleichzeitiger Verlagerung nach hinten. Das Sitzteil ist in Gebrauchslage karosseriefest verriegelbar. Die beiden beidseitig vorgesehenen Hebel kreuzen einander, gesehen in Blickrichtung ihrer Anlenkachsen.

Description

Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem bekannten Kraftfahrzeugsitz dieser Art ( DE 197 37 304 A1 ) sind die Hebel im Gebrauchszustand des Sitzes in gleiche Richtung geneigt angeordnet. Ein vorderer Hebel ist mit seinem hinteren unteren Ende karosseriefest und mit seinem vorderen oberen Ende sitzfest angelenkt. Ein hinterer, abgeknickter Hebel ist mit seinem hinteren unteren Ende karosseriefest und mit seinem vorderen oberen Ende sitzfest angelenkt. Der vordere obere Anlenkpunkt des hinteren Hebels liegt in Längsrichtung des Sitzes hinter dem unteren karosseriefesten Anlenkpunkt. Der sich daraus ergebende Bewegungsablauf und die damit einhergehenden Gewichtsverteilungen erweisen sich als ungünstig. Um eine Überführung des Sitzes aus der Gebrauchslage in die gestreckte Nichtgebrauchslage ohne hohen Kraftaufwand vornehmen zu können, bedarf es der Unterstützung durch mindestens eine Gasfeder.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeugsitz der als bekannt vorausgesetzten Art leicht und einfach so auszubilden, daß er auch ohne Unterstützung durch Hilfselemente, wie Gasfedern leicht aus der Gebrauchslage in die Nichtbenutzungslage überführbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die gewählte Hebelanordnung führt zu besonders günstigen Gewichtsverhältnissen und einer daraus sich ergebenden bedienerfreundlichen Verstellmöglichkeit. Das Einleiten der Verstellbewegung aus der Benutzungslage in die Nichtbenutzungslage erfordert nur vergleichsweise geringe Hubkräfte und erlaubt nach dem anfänglichen Aufbringen dieser Kräfte eine automatische Weiterbewegung in die horizontale gestreckte Nichtbenutzungslage.
Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
1 – eine perspektivische Ansicht einer Kraftfahrzeugsitzstruktur ohne Sitz- und Rückenlehnenpolster in der Gebrauchslage,
2 – den Kraftfahrzeugsitz gemäß 1 mit vorgeklappter Rückenlehne,
3 – den Kraftfahrzeugsitz gemäß 2 mit vorgeklappter Rückenlehne und teilweise hochgeklapptem Sitzteil,
4 – den Kraftfahrzeugsitz gemäß 3 in weiter vorgeklappter Position,
5 – den Kraftfahrzeugsitz kurz vor Erreichen seiner Endstellung,
6 – den Kraftfahrzeugsitz in seiner gestreckten Endstellung.
Vom Kraftfahrzeugsitz sind nur die Strukturelemente des Sitzteils 1 und der Rückenlehne 2 gezeigt, die Polsterung wurde nicht dargestellt. Gleichwohl wird mit 1 das Sitzteil und mit 2 die Rückenlehne bezeichnet.
In der Benutzungsstellung ist die Rückenlehne 2 über zwei seitlich angebrachte Drehfallenschlösser 11 an seitlichen, karosseriefesten Bolzen 12 arretiert. Zum Vorklappen der Rückenlehne müssen also zunächst die Drehfallenschlösser 12 gelöst werden.
Die Rückenlehne 2 ist um eine horizontale Achse 6 vorklappbar am Sitzteil 1 angelenkt. Die Achse 6 fällt zusammen mit einem hinteren Querrohr 10, welches die Seitenteile 1c und 1d des Sitzteils 1 bzw. der Sitzteilstruktur miteinander verbindet. Parallel zum hinteren Querrohr 10 verläuft ein horizontaler Querverbinder 9, der drehbar in den Seitentei len 1c und 1d gelagert ist. Der üblicherweise als Querrohr ausgebildete Querverbinder 9 ist drehfest mit auf beiden Außenseiten der Seitenteile 1c und 1d angeordneten Laschen 8 verbunden.
Unterhalb und teilweise neben dem Sitzteil 1 befinden sich zu dessen beiden Seiten spiegelsymmetrisch angeordnete, karosseriefeste Konsolen 5. An diesen karosseriefesten Konsolen 5 sind auf beiden Seiten ebenfalls spiegelsymmetrisch Hebel angeordnet. Ein erster Hebel 3 erstreckt sich von einer vorderen, unteren Anlenkachse 5c an der Konsole 5 bis zu einer oberen, hinteren Anlenkachse, nämlich der Achse 6. Ein zweiter, kürzer als der erste Hebel 3 ausgebildeter Hebel 4 erstreckt sich von einer hinteren, unteren Anlenkachse 5d bis zu einer vorderen, oberen Anlenkachse 1e des Sitzteils 1, die sich etwa in der Mitte der Sitzlängserstreckung befindet.
Die Laschen 8 sind um eine Achse 9a verschwenkbar, die mit der Längsmittelachse des als Rohr ausgebildeten horizontalen Querverbinders 9 zusammenfällt.
Die Rückenlehne 2 besitzt einen über die Achse 6 hinaus ragenden Verlängerungsbereich 2a. Am unteren Ende der Schwenklasche 8 ist das vordere Ende einer Koppelstange 7 über einen Verriegelungsbolzen 8a angelenkt. Das hintere Ende dieser Koppelstange ist über einen Verriegelungsbolzen 7a an der Verlängerung 2a der Rückenlehne 2 angelenkt.
Die beiden Hebel 3 und 4 kreuzen einander in Benutzungsstellung gemäß 1 gesehen in Blickrichtung der Anlenkachsen. Der zweite Hebel 4 trägt einen Anschlag 4a. Auf diesem Anschlag 4a liegt der erste Hebel 3 in der Benutzungsstellung des Kraftfahrzeugsitzes auf.
Die Konsolen 5 besitzen Verriegelungsmäuler 5a und 5b. In der Benutzungsstellung des Kraftfahrzeugsitzes greift der Verriegelungsbolzen 7a in das Verriegelungsmaul 5b und der Verriegelungsbolzen 8a greift in das Verriegelungsmaul 5a.
Die beschriebenen und auf der in Fahrtrichtung gesehen linken Seite des Sitzteils sichtbaren Teile sind spiegelsymmetrisch in gleicher Weise auf der in Fahrtrichtung rechten Sitzseite vorgesehen. Die einander entsprechenden Anlenkachsen fluchten sämtlich miteinander. Soweit die auf der in Fahrtrichtung rechten Seite vorgesehenen Bauteile sichtbar sind, sind sie gleich beziffert wie die auf der in Fahrtrichtung gesehen linken Seite.
Die Zeichnungsfiguren 1 bis 6 zeigen aufeinanderfolgende Positionen zwischen der ursprünglichen Gebrauchslage gemäß 1 über Zwischenpositionen bis zur endgültigen gestreckten Nichtgebrauchslage in 6.
Zum Überführen aus der Gebrauchslage in die Nichtgebrauchslage werden zunächst die Drehfallenschlösser 12 geöffnet, so daß die Rückenlehne 2 vorgeklappt wird. Bei dem Vorklappen (siehe 2) zieht die Verlängerung 2a mittels der Koppelstange 7 die Verriegelungsbolzen 7a und 8a aus den Klinkenmäulern 5b und 5a. Der Sitz 1 ist damit frei und kann in die Position gemäß 3 hochgeschwenkt werden. Dies geschieht zweckmäßigerweise mittels eines nicht dargestellten Handgriffs, der beispielsweise eine im Übergangsbereich zwischen Rückenlehne 2 und Sitzteil 1 angebrachte Griffschlaufe sein kann. Bei einem weiteren Hochziehen des Sitzteils 1 erreicht dieses die in 4 ersichtliche Position. Nach Durchlaufen auch der Position von 5 wird schließlich in 6 die endgültige Nichtgebrauchslage erreicht. In dieser Nichtgebrauchslage gemäß 6 schließen die Rückseite 2b der Rückenlehne und die Rückseite 1b des Sitzes in gleicher Ebene aneinander an. Die Ebene der Rückseiten 1b und 1c entspricht in iher Höhe zweckmäßigerweise einer hinter dem Kraftfahrzeugsitz angeordneten Bodenebene der Karosserie, die nicht dargestellt ist.
Bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform wird das Sitzteil 1 um eine virtuelle Achse verschwenkt, welche zumindest annähernd der Lage der Anlenkachse 1e in der Gebrauchslage gemäß 1 entspricht.

Claims

Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteil (1) und einer klappbar daran angelenkten Rückenlehne (2), die aus einer aufrechten Gebrauchslage in eine horizontale Nichtgebrauchslage mit aufwärts weisender Rückseite (2a) verlagerbar ist, wobei das Sitzteil (1) über jeweils zwei beidseitig vorgesehene Hebel (3; 4), deren Enden einerseits am Sitzteil (1) und andererseits karosseriefest angelenkt sind, aus der Gebrauchslage mit oben liegender Sitzfläche (1a) in die Nichtgebrauchslage mit oben liegender Rückseite (1b) um ca. 180° nach vorn bei gleichzeitiger Verlagerung nach hinten verschwenkbar ist und wobei das Sitzteil (1) in Gebrauchslage karosseriefest verriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden beidseitig vorgesehenen Hebel (3; 4), in Richtung ihrer Anlenkachsen gesehen, einander kreuzen.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster, längerer Hebel (3) vorn unten karosseriefest und hinten oben an der Achse (6) angelenkt ist, um die die Rückenlehne (2) klappbar ist, wobei ein zweiter, kürzerer Hebel (4) hinten unten karosseriefest und vorne oben am mittleren Bereich des Sitzteils (1) angelenkt ist.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (2) beidseitig einen sich über die Achse (6) hinaus erstreckenden Verlängerungsbereich (2a) aufweist, an den jeweils eine Koppelstange (7) mit einem hinteren Ende angelenkt ist, deren vorderes Ende jeweils an einer schwenkbar seitlich am Sitzteil (1) gelagerten Lasche (8) angelenkt ist, wobei die Verlängerungsbereiche (2a) und die Laschen (8) Verriegelungselemente aufweisen, die in Gebrauchslage des Kraftfahrzeugsitzes im Eingriff mit karosseriefesten Verriegelungsgegenelementen stehen.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungselemente Verriegelungsbolzen (8a; 7a) und die Verriegelungsgegenelemente Verriegelungsmäuler (5a; 5b) sind.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsbolzen (8a; 7a) gleichachsig mit den Anlenkachsen zwischen Laschen (8) und Koppelstangen (7) und gleichachsig mit den Anlenkachsen zwischen Koppelstangen (7) und Verlängerungsbereichen (2a) angeordnet sind.
Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (8) mittels eines horizontalen Querverbinders (9) drehfest miteinander verbunden sind.
Kraftfahrzeugsitz nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die karosseriefesten Anlenkstellen der beidseitig vorgesehenen Hebel (3; 4) jeweils an karosseriefesten Konsolen (5) vorgesehen sind.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsmäuler (5a; 5b) an den Konsolen (5) vorgesehen sind.