-
Die Erfindung betrifft eine Einlegesohle
für Schuhe
als Wegwerfprodukt, mit einer Dicke von höchstens 3 mm, mit einer flüssigkeitsabsorbierenden
Faservliesschicht mit oder auf Basis von cellulosischem Fasermaterial.
-
Eine derartige Einlegesohle ist aus
EP 0 414 634 B1 bekannt.
Die Einlegesohle umfasst eine flüssigkeitsabsorbierende
Faservliesschicht auf Basis von Baumwollfasern der auch wärmeschmelzbare Bindefasern
zugesetzt sein können.
Ferner ist zwingend eine Stabilisierungsschicht vorgesehen, welche der Einlegesohle
des Schuhs zugewandt ist und der Sohle Steifigkeit verleiht und
rutschhemmend wirkt. Auf der der Stabilisierungsschicht gegenüberliegenden
Seite der Faservliesschicht ist zudem eine Deckschicht vorgesehen.
Die Einlegesohle
2 weist insgesamt eine Vielzahl von durch
alle Schichten sich hindurch erstreckenden Löchern oder Öffnungen auf.
-
Aus
EP 0 033 448 A1 ist eine Einlegesohle aus
einem saugfähigen
Papiermaterial mit bakteriziden und/oder fungiziden und/oder geruchsvertilgenden
Wirkstoffen bekannt.
-
EP 0 216 727 A2 offenbart und lehrt eine
Einlegesohle aus wenigstens vier Lagen, nämlich einem rutschfesten untersten
Schaumstoffbelag, einer darauf liegenden Zwischenschicht aus einem
Vliesstoff, einer Absorptionsschicht aus mehrlagigem Wattematerial
und aus einer Abdecklage, wiederum aus Vliesstoff.
-
Einen ebenfalls mehrschichtigen Aufbau
einer wegwerfbaren Einlegesohle mit einer Faservliesschicht auf
Basis von Cellulose mit wärmeschmelzbaren
Polypropylen- oder Polyesterspinnfasern offenbart
EP 0 272 690 A2 .
-
Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, eine Einlegesohle vorzuschlagen, die prozesstechnisch
einfach und auf wirtschaftliche Weise herstellbar ist und die sich
durch gute Gebrauchseigenschaften auszeichnet.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Einlegesohle mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Es wurde erfindungsgemäß festgestellt, dass
durch Prägekalandrieren
nur einer einzigen Faservliesschicht in Form einer Wattevliesschicht
nach Anspruch 1 ein hinreichend verfestigtes Gebilde für die Verwendung
als Einlegesohle mit hervorragenden Eigenschaften erhalten werden
kann. In Abgrenzung zu
EP
0 033 448 A1 sei darauf hingewiesen, dass Papierprodukte
trotz ihrer Bezeichnung als Papiervlies in der genannten Druckschrift
gemäß Definition
und Standard von EDANA bzw. (ISO 9092-En2902) nicht als Faservlies-
oder Nonwoven-Produkte
zu bezeichnen sind. Die Definition von EDANA Stand Februar 1999
für Nonwoven
bzw. Faservliesmaterialien schließt Papierprodukte expressis
verbis aus.
-
Eine erfindungsgemäße Einlegesohle
weist vorteilhafterweise eine Dicke von 1 bis 3 mm, insbesondere
von 1,1 bis 1,4 mm auf, wobei die Dicke unter einem Prüfdruck von
20 g/cm2 ermittelt wird. Hierfür und auch
zur Berechnung der Dichte aus der Dicke und aus dem Flächengewicht
von flächenhaften Prüflingen
der prägekalandrierten
Wattevliesschicht werden die Prüflinge
zuvor 24 Stunden lang bei 105°C
in einem Trockenschrank gelagert und danach lässt man sie in einem Exsikator
erkalten. Anschließend
werden sie gewogen und danach wird unter dem genannten Prüfdruck von
20 g/cm2 deren Dicke gemessen. Es werden
Dichten von 0,1 bis 0,5 g/cm3, insbesondere von
0,2 bis 0,3 g/cm3 der prägekalandrierten Wattevliesschicht
bevorzugt. Das Flächengewicht
der Wattevliesschicht beträgt
vorzugsweise 200 bis 500 g/m2.
-
Beim Prägekalandrieren der Wattevliesschicht
werden Kalanderprägewalzen
mit die Prägestruktur
bildenden Erhebungen verwendet, deren Anteil 8 bis 20%, insbesondere
10 bis 16 der Walzenoberfläche
bzw. der Oberfläche
der Einlegesohle ausmachen. Die Gravurtiefe und damit die Höhe der Erhebungen
beträgt
wenigstens 0,5 mm. Es haben sich kleinste Abmessungen der Erhebungen
bzw. der hierdurch gebildeten Prägestrukturen
von 0,3 bis 0,6 mm als vorteilhaft und bevorzugt erwiesen. Es kann sich
hierbei auch um punktförmige
Strukturen handeln oder um längliche
Stege bei der Kalanderwalze, welche dann längliche hochverdichtete geprägte Bereiche
einer Längserstreckung
von einigen Millimetern, insbesondere 2 bis 6 mm Länge bilden.
-
Die Höchstzugkraft bei einer erfindungsgemäßen Einlegesohle
beträgt
in Längsrichtung
im trockenen Zustand vorteilhafterweise 35 bis 100 N/25 mm, insbesondere
50 bis 80 N/25 mm und in Querrichtung 40 bis 100 N/25 mm, insbesondere
55 bis 80 N/25 mm. Diese Höchstzugkraft
kann unter Verwendung einer genormten Zugprüfmaschine nach DIN 51221 ermittelt
werden. Es werden aus der zu prüfenden
prägekalandrierten
Wattevliesschicht Proben einer Einspannbreite von 25 mm und einer
Einspannlänge
von 30 mm genommen. Die in Klemmaufnahmen der normierten Zugprüfmaschine
eingespannten Proben werden dann mit einer Prüfgeschwindigkeit von 100 mm/min
in der Ebene Ihrer Erstreckung auseinanderbewegt und dabei wird
die in dieser Richtung wirkende Zugkraft gemessen. Man kann vorteilhafterweise
bei Messungen der Längs-
und der Querrichtung, welche der Maschinenrichtung bzw. der Richtung
quer hierzu entspricht, verschiedene, insbesondere fünf Einzelmessungen
vornehmen und deren Mittelwert berechnen. Unter der Höchstzugkraft
wird diejenige maximale Kraft verstanden, bei der das Wattepad zerreist.
Wenn zuvor höhere
Kraftspitzen im Zuge der Dehnung gemessen werden, so stellen diese
die Höchstzugkraft
im Sinne dieser Prüfung
dar.
-
Des Weiteren weist die erfindungsgemäße Einlegesohle
eine Höchstzugkraft
im nassen Zustand auf, die in Längsrichtung
20 bis 80 N/25 mm, insbesondere 35 bis 70 N/25 mm und in Querrichtung
30 bis 80, insbesondere 40 bis 55 N/25 mm beträgt. Zur Bestimmung der Höchstzugkraft
im nassen Zustand wird die betreffende Probe in Wasser getränkt, und anschließend lässt man
sie 5 Sekunden abtropfen.
-
Des Weiteren erweist es sich als
vorteilhaft, dass die erfindungsgemäße Einlegesohle eine Wasseraufnahmefähigkeit
von 1 bis 4 g/g, vorzugsweise 1,5 bis 3 g/g (g Flüssigkeit
je Gramm Wattevliesschicht) aufweist. Um diese Wasseraufnahmefähigkeit
entsprechend DIN 53923 zu bestimmen, werden Proben von 100 mm × 100 mm
aus der Wattevliesschicht ausgestanzt. Die Proben werden vor der
Prüfung
mindestens 24 Stunden bei 23°C
und 50% relativer Luftfeuchtigkeit klimatisiert. Sodann wird das Trockengewicht
der Probe festgestellt (M1). (Falls eine Einzelprobe weniger als
1 g wiegt, werden mehrere Proben zu einem Probenstapel aufeinandergeschichtet,
der wenigsten ein Gramm wiegen soll). Die so erhaltene Probe wird
in ein Drahtkörbchen
gelegt und mit einer flachen Stahlplatte (100 × 100 × 2 mm) belastet. Das Drahtkörbchen wird
zusammen mit der Probe und der Platte in demineralisiertes Wasser
getaucht. Die Probe verbleibt darin 30 sec lang unter der Belastung
der Platte. Sodann wird die Platte abgehoben und die Probe verbleibt
weitere 30 sec ohne diese Belastung in der Flüssigkeit. Das Drahtkörbchen wird
dann zusammen mit der Probe aus der Flüssigkeit entnommen, und man
lässt die
Flüssigkeit
120 sec lang über
eine Ecke abtropfen. Sodann wird die Probe erneut gewogen (M2).
Das Wasseraufnahmevermögen
wird dann entsprechend der DIN-Norm 53923 nach (M2 – M1)/M1 × 100 in
Prozent errechnet.
-
Es erweist sich des Weiteren als
besonders vorteilhaft, dass die erfindungsgemäße Einlegesohle eine sehr hohe
innere Festigkeit von > 170
N/25 cm2 , insbesondere > 180 g/25 cm2,
vorzugsweise > 190 N/25
cm2 aufweist, die in der nachfolgend beschriebenen
Weise ermittelt wird: Es soll mit dieser Methode geprüft werden,
ob und bei welcher Bedingung Einlegesohlen zerstört werden. Hierfür wird eine
Zugprüfmaschine
nach DIN 51221, Klasse 1 sowie zwei Hilfsbleche und doppelseitiges
Klebeband verwandt. Eine flächenhafte
kreisscheibenförmige
Probe von 57 mm Durchmesser wird mittels des doppelseitigen Klebebands
zwischen ein oberes und ein unteres Hilfsblech geklebt, von dem
senkrecht ein einspannbarer Haltesteg vorsteht (T-Form). Die beiden
Hilfsbleche werden in der Zugprüfmaschine
eingespannt und dann mit einer Geschwindigkeit von 100 mm/min auseinanderbewegt.
Dabei wird die Höchstzugkraft ermittelt.
Wiederum wird unter der Höchstzugkraft diejenige
maximale Kraft verstanden, bei der der Zusammenhalt des Wattepads
zerstört
wird. Wenn zuvor höhere
Kraftspitzen im Zuge der Dehnung gemessen werden, so stellen diese
die Höchstzugkraft im
Sinne dieser Prüfung
dar.
-
Bei dem doppelseitigen Klebeband
handelt es sich um ein Klebeband der Firma 3M (Tape 410) mit Naturkautschuk
als Klebebeschichtung und einer definierten Klebekraft von 19,3
+/- 2,2 N/25 mm nach dem Deutschen Arzneibuch von 1996 (dort beschriebene
Abziehmethode).
-
Zur Probenpräparation wird ein Abschnitt des
vorstehend erwähnten
Doppelklebebands jeweils oben und unten auf die Wattevliesschicht
der erfindungsgemäßen Einlegesohle
oder auch einer anderen zu testenden Sohle aufgeklebt. Es wird hierfür zweckmäßigerweise
zunächst
ein Laminat aus Wattevliesschicht oder Einlegesohle und Klebeband gebildet
und aus diesem Laminat dann runde Wattepads aus Vlies mit beidseitigem
Klebeband ausgestanzt. Der so erhaltene Verbund wird (nach Abziehen
der äußeren Deckschichten.
des Klebebands) zwischen den zwei Hilfsblechen angeordnet und zentrisch
positioniert. Sodann werden die Hilfsbleche mit 30 kg 2 min lang
beschwert, so dass der Verbund aus Einlegesohle und Doppelklebeband
und Hilfsblechen innig miteinander verbunden wird. Dieser Verbund wird
dann in die Zugprüfmaschine
nach DIN 51221 eingespannt, und mit der erwähnten Geschwindigkeit von 100
mm/min werden die Klemmen auseinandergezogen und dabei die Zugkraft
ermittelt. Aus wenigstens fünf
Einzelmessungen wird der Mittelwert gebildet und in N angegeben.
-
Für
die reproduzierbare Durchführung
von Messungen wird die Klebekraft des doppelseitigen Klebebands
nach der erwähnten
Abziehmethode des Deutschen Arzneibuchs 1996 angegeben bzw. standardisiert.
Hierfür
wird diejenige Kraft gemessen, die erforderlich ist, um Klebebänder (z.B.
Pflaster) von einem ebenen Untergrund im Winkel von 180° mit einer
konstanten Geschwindigkeit abzuziehen. Wiederum wird eine Zugprüfmaschine
nach DIN 51221 Klasse 1 hierfür
verwandt. Es kommen Platten aus rostfreiem Stahl, 150 × 50 × 2 mm mechanisch
poliert und in Längsrichtung
geraut zum Einsatz.
-
Die Prüfung wird bei 23°C und 50%
relativer Luftfeuchte durchgeführt.
Zuvor sind die Proben 24 Stunden lang unter diesen Standardbedingungen
zu lagern. Die Stahlplatten werden vor Beginn mit einem Toluol getränkten Wattebausch
gereinigt, dann werden sie in einem geeigneten Behältnis mit
den Dämpfen
von siedendem Toluol in Kontakt gebracht, ohne dass sie die Flüssigkeit
jedoch direkt berühren.
Die so erhaltenen Dämpfe
streichen 5 min lang entlang der Plattenoberflächen. Danach werden die Platten 30
min lang im Standardklima erkalten gelassen.
-
Es werden dann Streifen von 400 mm
Länge und
vorgegebener Breite von der Rolle von 12,5 oder 25 mm, zugeschnitten
und auf die gereinigten Metallplatten derart aufgebracht, dass Lufteinschlüsse vermieden
werden. Mittels eines "Tape-Applicators"
wird unter einem Druck von 20 N/cm Probenbreite der Klebebandstreifen
angerollt (wobei das rückseitige Deckpapier
des Klebebands noch nicht entfernt wurde). Nach 10 min Wartezeit
erfolgt dann die Messung.
-
Zur Messung wird das obere freie
Ende des Probenstreifens zurückgeschlagen
und etwa 25 mm vom oberen Ende der Stahlplatte abgezogen. Dieses Ende
der Stahlplatte wird in die obere Klemme der Zugprüfmaschine
eingespannt und das zurückgeschlagene
Ende des Probenstreifens wird in die untere Klemme der Zugprüfmaschine
eingespannt. Der Abzugswinkel beträgt somit 180°, wobei darauf
zu achten ist, dass die Probenrückseiten
parallel zueinander sind, nicht jedoch aneinander reiben. Die Zugprüfmaschine
wird auf eine Abzugsgeschwindigkeit von 300 +/- 30 mm/min eingestellt.
-
Zur Ermittlung der Klebekraft ist
der Kraftverlauf zu ermitteln und aufzuzeichnen. Aus den erhaltenen
Kraftspitzen ist dann die mittlere Klebekraft nach einem der nachfolgend
beschriebenen Verfahren A) bis C) auszuwerten.
-
Bei abweichenden Kurvenverläufen ist
gegebenenfalls nach den im Anhang beschriebenen Verfahren A oder
B auszuwerten. In diesen Fällen
ist das Auswerteverfahren bei der Resultatsangabe mit anzugeben.
-
Auswerteverfahren C
-
Dieses Verfahren ist anzuwenden,
wenn das Diagramm mehr als 20 deutlich erkennbare Kraftspitzen aufweist.
-
Voraussetzung ist dabei, dass die
innerhalb des Diagramms vorkommenden Schwankungen nicht periodisch
auftreten. Ist das der Fall, ist das Auswerteverfahren B anzuwenden.
-
Ausgehend von der Mitte jener Diagrammlänge 1, die
von der ersten Kraftspitze bis zum Abriss reicht, sind vier senkrechte
Linien in gleichen Abständen
von 1/10 dieser Diagrammlänge
nach beiden Seiten einzureichen.
-
Diese Abstände sind auf ganze Millimeter aufzurunden.
Die neun Spitzenwerte, die diesen Linien am nächsten liegen, sind zur Bestimmung
der Klebkraft heranzuziehen.
-
Einzelne extrem aus dem Kurvenverlauf
herausragende Spitzenwerte werden bei der Auswertung nicht mit berücksichtigt.
-
Das Ergebnis ist als Mittelwert von
mindestens fünf
Prüfungen
in N/25 mm auf eine Nachkommastelle gerundet anzugeben.
-
Weitere Angaben sind zulässig.
-
Die Klebkraft wird wie folgt berechnet:
-
- Fi = Kraftspitzen F1,
F2 .... Fn
- n = Anzahl der ausgewerteten Kraftspitzen
-
Die Auswertung kann auch mit einem
geeigneten PC-Programm erfolgen.
-
Auswerteverfahren A
-
Dieses Verfahren ist anzuwenden,
wenn das Diagramm bis fünf
deutlich unterscheidbare Kraftspitzen aufweist. Der Mittelwert aus
den Werten dieser Kraftspitzen ist zu bestimmen.
-
Im Fall, dass im Diagramm nur eine
Kraftspitze auftritt, ist der entsprechende Wert als "Mittelwert" zu
betrachten.
-
Auswerteverfahren B
-
Dieses Verfahren ist anzuwenden,
wenn sechs bis zehn deutlich unterscheidbare Kraftspitzen im Diagramm
erscheinen.
-
Die Spitzenwerte der mittleren 80%
jenes Diagrammbereichs, das mit der ersten Kraftspitze beginnt und
mit dem Abriss endet, werden zur Bestimmung der Klebkraft herangezogen.
-
Die vorstehende Beschreibung der
Klebekraft dient, wie bereits erwähnt dazu, standardisierte reproduzierbare
Bedingungen für
das bei dem vorstehend beschriebenen Test der inneren Festigkeit zu
verwendende Klebeband zu schaffen.
-
Es erweist sich als besonders vorteilhaft, dass
innere Festigkeiten bei der erfindungsgemäßen Einlegesohle von > 170, vorzugsweise > 180 und insbesondere > 190 N/25 cm2 erhalten wurden. Während bei bekannten mehrschichtigen
Produkten sich sowohl die Schicht an der Sohlenoberseite als auch die
Schicht an der Sohlenunterseite bei inneren Festigkeitswerten von
deutlich unterhalb 170 N/25 cm2 lösten, löste sich
beider erfindungsgemäßen Einlegesohle
erst bei höheren
Werten von durchschnittlich etwa 220 N/25 cm2 mit
einer Standardabweichung von 29 N/25 cm2 das
Klebeband zusammen mit nur einzelnen Fasern der Wattevliesschicht
ab, wobei keine Schichtenauftrennung beobachtet werden konnte. Die
erfindungsgemäße Einlegesohle
zeichnet sich durch eine hervorragende innere Festigkeit, also einen
guten inneren Zusammenhalt der Wattevliesschicht aus.
-
Des Weiteren erweist es sich als
vorteilhaft, dass sich die erfindungsgemäße Einlegesohle auch in einen
Abriebversuch unter Verwendung eines Crockmeters (eines Reibgeräts) wie
in DIN EN ISO 105–x12
beschrieben vorteilhaft erweist. Hierbei wird eine Vliesschicht
mit einem definierten Standardtestgewebe gerieben. Die dabei auftretende
Beschädigung
der Probenoberflächen
wird visuell beurteilt.
-
Hierbei werden drei Abschnitte von
14 × 5
cm aus dem zu testenden Vlies entnommen, wobei die längere Seite
in Maschinenrichtung verläuft.
Der Zapfen des erwähnten
Reibgeräts
wird mit dem Reibgewebe bespannt. Hierfür wurde ein Testgewebe, nämlich Feinripp
von der Fa. Schiesser Nr. 4467, verwandt. Die Probe wird mit Hilfe
von Halteklammern auf dem genannten Reibgerät fixiert. Über eine Strecke von 10 cm
wird dann der Zapfen so lange hin und her bewegt, bis sich die ersten
Flusen bilden. Nach insgesamt 10 Scheuerzyklen wird die erste visuelle Beurteilung
der Probenoberfläche
vorgenommen, nach 30 Zyklen folgt die zweite Beurteilung. Dabei beträgt die Belastung
des Zapfens 400 g/cm2. Beider Prüfung im
nassen Zustand wird das Reibgewebe auf 100% Feuchtigkeitsaufnahme
eingestellt, wobei die Befeuchtung entsprechend DIN EN ISO 105-x12
erfolgt.
-
Die Durchführung dieses Abriebversuchs zeigte
bei der Wattevliesschicht der erfindungsgemäßen Einlegesohle keinerlei
Flusenbildung nach 30 Scheuerzyklen.
-
Weitere Einzelheiten, Vorteile und
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen und
aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgender Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung. In der Zeichnung zeigt:
-
1 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Einlegesohle;
-
2a eine
Draufsicht auf die Prägestruktur einer
Kalanderwalze;
-
2b eine
Einzelheit von 2a;
-
3–5 verschiedene Oberflächenstrukturen
bei erfindungsgemäßen Einlegesohlen;
-
6–8 Draufsichten und Detaildarstellung verschiedener
Oberflächenstrukturen;
-
9a u. 9b verdeutlichen den Versuchsaufbau zur
Messung der inneren Festigkeit von Faservliesschichten.
-
1 zeigt
in perspektivischer Ansicht eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einlegesohle 2.
Die Einlegesohle 2 ist gebildet aus einer einzigen Wattevliesschicht 4 aus
50 Gew.-% Baumwollfasern und 50 Gew.-% Polyäthylen / Polypropylen-Bikomponentenfasern
(PE/PP). Die Wattevliesschicht 4 ist dadurch verfestigt,
dass sie prägekalandiert
wurde, d.h. sie wurde zwischen einer geheizten Kalanderwalze mit
vorspringenden Prägevorsprüngen und einer
gummierten Gegendruckwalze hindurchgeführt. Auf diese Weise wurde
die aus der Figur ersichtliche Oberflächenstruktur mit im dargestellten Fall
punktförmigen
und stegförmigen
Prägestrukturen 6 gebildet.
-
2a zeigt
eine Draufsicht auf die entsprechende Struktur der Kalanderwalze
im Maßstab
5:1, und 2b zeigt eine
Einzelheit der Oberflächenstruktur
im Schnitt. Die Gravurtiefe, also die Höhe der Erhebungen 8 auf
der Walzenoberfläche,
beträgt
im dargestellten Fall 0,7 mm. Der Anteil der Erhebungen 8 auf
der Walzenoberfläche,
nämlich
der sogenannte Pressflächenanteil,
beträgt
im dargestellten Fall ungefähr
17 bis 18%.
-
3 zeigt
in der Draufsicht eine 2 ähnliche
ebenfalls durch Prägekalandrieren
erhaltene Oberflächenstruktur
bei einer wie in 1 dargestellten
Einlegesohle 2. Die Erhebungen auf der Kalanderwalze bildeten
hoch verdichtete geprägte
Bereiche 9 neben demgegenüber weniger verdichteten Bereichen 10.
Der Anteil der hochverdichteten Bereiche 9, an der Gesamtfläche, beträgt in diesem
Fall 10 bis 11%.
-
Die 4 und 5 zeigen weitere Prägestrukturen,
die sich bei der Herstellung einer erfindungsgemäßen Einlegesohle als vorteilhaft
erwiesen haben. Der Pressflächenanteil
beträgt
bei 4 etwa 12,5% und
bei 5 etwa 13,3%.
-
Durch den Vorgang des Prägekalandrierens mittels
einer erwärmten,
vorgenannte Erhebungen 8 aufweisenden Kalanderwalze, werden
die wärmeschmelzbaren
Bindefasern zumindest an ihrer Oberfläche teilweise erschmolzen,
und es wird hierdurch eine thermisch verfestigte Wattevliesschicht
gebildet. Es hat sich überraschenderweise
gezeigt, dass auf diese Weise eine Einlegesohle mit einer hervorragenden
inneren Festigkeit im Sinne der eingangs gegebenen Definition erhalten
werden kann, nämlich von
oberhalb 190 N/25 cm2. Bei einer bekannten
Einlegesohle der Fa. Flawa ließen
sich bei der Bestimmung der inneren Festigkeit nur Werte von deutlich unterhalb
170 N/25 cm2 ermitteln, wobei der Mittelwert
unterhalb von 130 N/cm2 liegt. Bei der bekannten
Schuhsohle lösten
sich sowohl die Schicht an der Sohlenoberseite als auch eine Schicht
an der Sohlenunterseite ab, während
sich bei der vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Einlegesohle
nur das Klebeband zusammen mit einzelnen Fasern ablöste. Eine
Auftrennung der einzigen Wattevliesschicht hingegen nicht auftrat.
Das Flächengewicht der
Wattevliesschicht beträgt
200–500
g/m2. Die Verdichtung der Wattevliesschicht
durch Prägekalandrieren
ist derart, dass sich eine Dichte der gesamten Wattevliesschicht
zwischen 0,1 bis 0,5 g/cm3, vorzugsweise
zwischen 0,2 und 0,3 g/cm3 ergibt, wobei die
Prüflinge
in Abschnitten von 100 × 100
mm zunächst
24 Stunden bei 105°C
in einem Trockenschrank gelagert und danach in einem Exsikator erkalten
gelassen wurden. Sie wurden anschließend auf 0,1 g genau gewogen.
Sodann wurde in einem Dickenmessgerät unter einem Prüfdruck von
20 g/cm2 die Dicke der Prüflinge auf
0,1 mm genau gemessen und hieraus dann die Dichte rechnerisch ermittelt.
-
Auf der von der Fußsohle abgewandten
und der Brandsohle eines Schuhs zugewandten Unterseite 12 der
Einlegesohle 2 sind sehr feine voneinander beabstandete
inselförmige
Noppen 14 im Siebdruck- oder Rotationsdruckverfahren aufgebracht. Diese
Noppen sind aus Natur- oder synthetischem Kautschuk, aus wässrigen
Dispersionen auf Acrylatbasis oder aus einer Acrylat-/Latexmischung
ausgebildet und heben sich darüber
hinaus auch farblich von der Unterseite 12 der Einlegesohle
ab. Die Noppen sind im dargestellten Fall punkt- oder kreisförmig mit
einem Durchmesser von unter 1 mm. Sie bilden ein Rutschverhinderungsmittel
für die
Einlegesohle 2. Auch linienförmige Rutschverhinderungsmittel
wären denkbar.
-
Die Einlegesohle ist ferner mit einer
Methyl-β-Cyclodextrin-Duftstoff-Komplexlösung getränkt. Der
Lösung
ist Farnesol oder ein anderer Wirkstoff, z.B. ätherische Öle, ein desodorierend wirkender
Ester aus aromatischen Alkoholen und aromatischen Carbonsäuren zugesetzt,
der eine antimikrobielle Wirkung aufweist. Ein solcher Wirkstoff kann
auch zusammen mit dem Duftstoff und dem erwähnten Methyl-ß-Cylcodextrin
komplexiert sein, falls er sich, wie im Fall des Farnesol, leicht
verflüchtigen
kann.
-
Zur Reduzierung der Neigung zur Ausbildung
von Fußpilz
kann der Komplexlösung
ein fungizider Wirkstoff, z.B. Undecylenamid (DEA) zugesetzt werden.
-
Wenn im dargestellten Fall der Duftstoff
in Form von Methyl-β-Cyclodextrin-Komplexen
eingebracht ist, so verhindert dies die schnelle Verflüchtigung
des Duftstoffs, und es ist ein lang anhaltender Duft gewährleistet.
Der Duftstoff wird aus den Methyl-β-Cyclodextrin-Komplexen
freigesetzt, wenn Wärme,
Feuchtigkeit (Fußschweiß) hinzukommen und
die Schuhe ausgezogen werden. Es besteht dann in vorteilhafter Weise
die Fähigkeit,
dass organische Bestandteile des Fußschweißes an den freigewordenen Cyclodextrin-Molekülen komplexsiert werden,
insbesondere beim Trocknen der Schuhsohle. Es kann auf diese Weise
das Entstehen unangenehmen Geruchs verhindert werden.
-
Durch die Zugabe von Farnesol oder
eines anderen antimikrobiellen Wirkstoffs werden diejenigen Bakterien,
welche den Fußschweiß zersetzen und
damit den Fußschweißgeruch
auslösen,
in ihrer Wirkung gehemmt. Es wird darauf hingewiesen, dass die Zugabe
der vorstehend erwähnten
Mittel unabhängig
von der konkreten Prägestruktur 6 der
Einlegesohle 2 bei jeder erfindungsgemäßen Einlegesohle verwandt werden
können.
-
Es erweist sich als ganz besonders
vorteilhaft, dass die erfindungsgemäße Einlegesohle aus der erwähnten einzigen
Wattevliesschicht 4 gebildet ist und keine fußzugewandte
weitere Deckschicht vorgesehen ist. Auf diese Weise kann ein dünnes und
dennoch nicht fusselndes (Abriebsversuch) und eine hohe innere Festigkeit
aufweisendes Produkt erhalten werden.
-
Die 6, 7 und 8 zeigen verschiedene Oberflächenstrukturen
bei der erfindungsgemäßen Einlegesohle, wobei
es sich bei 6 um eine
Oberflächenstruktur
wie in 3 dargestellt
handelt. Die Oberflächenstruktur
nach 7 und 8 unterscheiden sich hiervon
geringfügig.
Ebenfalls ersichtlich sind in vergrößerter Detaildarstellung die
Anordnung und Bemessung der hoch verdichteten geprägten Bereiche 9 und
der demgegenüber
weniger verdichteten Bereiche 10.
-
Des Weiteren zeigt 9 schematisch
den Versuchsaufbau der eingangs beschriebenen Prüfmethode zur inneren Festigkeit
der Wattevliesschicht bzw. der Einlegesohle. Man erkennt den kreisscheibenförmigen Prüfling der
Wattevliesschicht 4, sowie daran angrenzend jeweils das
doppelseitige Klebeband 20 und die Hilfsbleche 22,
die mit ihrem abstehenden Steg 24 in Klemmaufnahmen 26 der
Zugprüfmaschine
eingespannt sind.
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der
beschriebenen erfindungsgemäßen Schuhsohle 2 der
genannten Zusammensetzung ist die einzige Wattevliesschicht 4 unter
einem Prägedruck
von 400 N/mm prägekalandriert
worden. Ausgehend von einem Flächengewicht
von 303 g/m2 ergibt sich eine Vliesdicke
im prägekalandrierten
Zustand der Einlegesohle von 1,28 mm. Es wurde eine Höchstzugkraft im
trockenen Zustand von 54,6 N/25 mm in Längsrichtung und 68,9 N/25 mm
in Querrichtung ermittelt. Das Wasserhaltevermögen lag bei 1,7 g Flüssigkeit je
g Wattevliesschicht.
-
Genau dieselben Messungen wurden
dann bei einer Einlegesohle durchgeführt, die zudem in der vorstehend
beschriebenen Weise mit einem Duftstoffgemisch beaufschlagt wurde
und die beschriebenen Noppen 14 an der Unterseite 12 aufweisen.
Das. ermittelte Flächengewicht
betrug in diesem Fall 338 g/m2. Die Vliesdicke
wurde mit 1,22 mm gemessen. Die ermittelten Werte der Höchstzugkraft
lagen in Längsrichtung
bei 49,9 N/25 mm und in Querrichtung bei 63,7 N/25 mm. Die Werte
im Nasszustand betrugen 36,0 N/25 mm in Längsrichtung und 47,0 N/25 mm
in Querrichtung. Das Wasserhaltevermögen betrug 1,8 g/g. Es wurde
jeweils der Mittelwert von wenigstens 5 Messungen genommen.