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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Reinigung von Halbleitersubstraten.
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Bei der industriellen Herstellung
von Halbleiterchips werden üblicherweise
die folgenden Ätz- und
Reinigungssequenzen verwendet:
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SPM-Last: Nach einer Behandlung mit
einer Mischung aus Schwefelsäure
und Wasserstoffperoxid wird mit Reinstwasser gespült und die
Waferoberfläche
anschließend
getrocknet;
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APM-Last: Nach einer Behandlung mit
einer Mischung aus Ammoniak und Wasserstoffperoxid wird mit Reinstwasser
gespült
und die Waferoberfläche
anschließend
getrocknet;
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HPM-Last: Nach einer Behandlung mit
einer Mischung aus Salzsäure
und Wasserstoffperoxid wird mit Reinstwasser gespült und die
Waferoberfläche
anschließend
getrocknet.
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DHF-Last: Nach einer Behandlung mit
verdünnter
Flusssäure
wird mit Reinstwasser gespült und
die Waferoberfläche
anschließend
getrocknet;
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BHF-Last: Nach einer Behandlung mit
einer mit Ammoniumfluorid gepufferten verdünnten Flusssäure wird
mit Reinstwasser gespült
und die Waferoberfläche
anschließend
getrocknet.
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Der Zusatz "-Last" bedeutet, dass
die Reinigungssequenz des Wafers mit der betreffenden Reinigung
endet.
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Die Eigenschaften der gereinigten
Siliziumfläche
können
durch die verwendeten Chemikalien beeinflusst werden. Reinigungsse quenzen,
welche auf "SPM-Last", "APM-Last" oder "HPM-Last" enden, erzeugen
eine hydrophile Siliziumoberfläche,
da nach der Reinigung auf dem Silizium eine wenige Monolagen dicke
Siliziumdioxidschicht verbleibt. Reinigungssequenzen, welche auf
"DHF-Last" oder "BHF-Last" enden, erzeugen hingegen eine hydrophobe
Siliziumoberfläche,
weil eine wenige Monolagen dicke Siliziumdioxidschicht, die während der
Reinigung auf der Waferoberfläche
entstanden ist, durch die Flusssäure
entfernt wird.
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Hydrophobe Oberflächen sind anfällig für Verunreinigungen,
da sich Partikel, die meist ebenfalls hydrophobe Eigenschaften aufweisen,
aus der Luft auf der gereinigten hydrophoben Siliziumoberfläche niederschlagen.
Dies bedeutet einen Ausbeuteverlust an Mikrochips. Bei der Herstellung
der Mikrochips versucht man daher, die Reinigungssequenzen stets
so enden zu lassen, dass eine hydrophile Oberfläche auf dem Siliziumwafer erhalten
wird. Eine Reinigungssequenz endet daher bevorzugt mit den Reinigungsschritten
"SPM-Last", "APM-Last" oder "HPM-Last".
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Beim Aufbau bestimmter Bauelemente
des Mikrochips stört
die dünne
Schicht aus Siliziumdioxid, die nach dem Reinigen auf der Siliziumoberfläche verbleibt,
jedoch. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn ein guter elektrischer
Kontakt gefordert ist oder die abzuscheidende Siliziumschicht bei der
epitaktischen Abscheidung eine hohe kristallografische Ordnung erhalten
soll. In diesen Fällen muss
vor der Abscheidung der aufzubringenden Schicht zunächst die
dünne Schicht
aus Siliziumdioxid von der Siliziumoberfläche entfernt werden. Dazu wird
die dünne
Siliziumdioxidschicht mit Wasserstoff zu Silizium reduziert. Die
für die
Reduktion erforderlichen hohen Temperaturen können jedoch zu einer Zerstörung von
Bauelementen führen,
die bereits in den Wafer integriert sind. Ist eine Reduktion der
Siliziumdioxidschicht mit Wasserstoff nicht möglich, muss die Siliziumoberfläche daher
mit einer Reinigungssequenz gereinigt werden, die mit den Reinigungsschritten
"DHF-Last" oder "BHF-Last" endet und eine hydrophobe Oberfläche auf
dem Siliziumwafer hinterlässt.
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Eine hydrophobe, siliziumdioxidfreie
Siliziumoberfläche
erhält
man auch dann, wenn eine mit den Reinigungssequenzen "DHF-Last"
oder "BHF-Last" gereinigte hydrophobe Siliziumoberfläche mit
alkalischen wässrigen
Lösungen,
wie Ammoniaklösung,
Kalilauge oder Natronlauge weiter geätzt wird. Wie oben erwähnt, sind
diese hydrophoben Siliziumoberflächen
anfällig
für die
Adsorption von Partikeln, was eine erhöhte Defektdichte bei der Abscheidung
weiterer Schichten und damit eine Abnahme der Ausbeute an Mikrochips
nach sich zieht.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher,
ein Verfahren zur Reinigung von Halbleitersubstraten zur Verfügung zu
stellen, welches die Herstellung von Halbleiterbauelementen in hoher
Ausbeute ermöglicht.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einem
Verfahren zur Reinigung von Halbleitersubstraten, welches die Schritte
umfasst:
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- a) Bereitstellen eines Halbleitersubstrats,
- b) Reinigen des Halbleitersubstrats mit einer Reinigungssequenz,
die eine hydrophobe Oberfläche auf
dem Halbleitersubstrat erzeugt,
- c) Reinigen der hydrophoben Oberfläche mit einer wässrigen
Lösung
einer organischen Stickstoffbase, wobei eine hydrophile Oberfläche des
Halbleitersubstrats erhalten wird,
- d) Spülen
der hydrophilen Oberfläche.
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Beim Reinigen der hydrophoben Oberfläche mit
einer wässrigen
Lösung
einer organischen Stickstoffbase werden wenige Atomlagen des Halbleiters abgetragen.
Die gereinigte Oberfläche
weist überraschenderweise
hydrophile Eigenschaften auf. Dabei kann auf der Oberfläche des
Halbleitersubstrats keine Oxidschicht nachgewiesen werden. Auch
ist im Rahmen der Fehlergrenzen kein organisches Material auf der
Waferoberfläche
adsorbiert. Die Oberfläche
ist unempfindlich gegenüber
einer Adsorption von Partikeln aus der Umgebungsluft. Bei der Abscheidung
weiterer Schichten auf der gereinigten Halbleiteroberfläche kann
daher die Defektdichte niedrig gehalten werden, weshalb die fertigen
Mikrochips in hoher Ausbeute hergestellt werden können.
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Ob die Oberfläche des Halbleitersubstrats hydrophile
oder hydrophobe Eigenschaften aufweist, kann durch eine Benetzung
mit Reinstwasser bestimmt werden. Auf einer hydrophoben Oberfläche perlt
das Reinstwasser ab, während
auf einer hydrophilen Oberfläche
des Halbleitersubstrats das Reinstwasser spreitet.
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Unter Reinstwasser wird ein gereinigtes Wasser
verstanden, das eine sehr geringe elektrische Leitfähigkeit
aufweist. Im Allgemeinen ist der spezifische elektrische Widerstand
von Reinstwasser größer als
18,3 MΩcm.
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Das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren kann
bei niedrigen Temperaturen ausgeführt werden. Die Reinigung der
hydrophoben Oberfläche
mit der wässrigen
Lösung
einer organischen Stickstoffbase wird im Allgemeinen bei einer Temperatur
von 10–50°C durchgeführt, vorzugsweise
bei Raumtemperatur.
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Eine Ätzwirkung und damit die Erzeugung
einer hydrophilen Oberfläche
des Halbleitersubstrats wird bereits bei sehr geringen Konzentrationen
der Stickstoffbase erreicht. Im Allgemeinen ist es bereits ausreichend,
wenn die wässrige Lösung einer
organischen Stickstoffbase die Stickstoffbase in einer Menge von
mehr als 0,1 Gew.-% enthält.
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Bevorzugt wird die wässrige Lösung einer
organischen Stickstoffbase daher so ausgestaltet, dass die Stickstoffbase
in einer Menge von weniger als 25 Gew.-% enthalten ist. Die Gewichtsangaben
beziehen sich jeweils auf das Gewicht der wässrigen Lösung einer organischen Stickstoffbase.
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Die Stickstoffbase kann an sich innerhalb weiter
Grenzen gewählt
werden. Bevorzugt werden Stickstoffbasen verwendet, bei welchen
der Stickstoff mit gesättigten
Resten substituiert ist. Besonders bevorzugt enthält die wässrige Lösung einer
organischen Stickstoffbase ein Tetraalkylammoniumhydroxid. Die Alkylgruppen
enthalten dabei bevorzugt 1–5 Kohlenstoffatome,
wobei auch 2 Alkylgruppen gemeinsam einen Ring ausbilden können, welcher
das Stickstoffatom enthält.
Die an den Stickstoff gebundenen Alkylgruppen können gleich oder verschieden sein
und sowohl eine lineare Struktur aufweisen, wie auch verzweigt sein.
Lineare Alkylgruppen mit 1–3 Kohlenstoffatomen
sind besonders bevorzugt. Insbesondere bevorzugt wird Tetramethylammoniumhydroxid
verwendet. Tetramethylammoniumhydroxid weist eine ausreichende Flüchtigkeit
auf, so dass nach der Reinigung beim Erwärmen des Halbleitersubstrats
keine kohlenstoffhaltigen Reste auf der Substratoberfläche zurückbleiben.
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Eine wässrige Lösung von Tetramethylammoniumhydroxid
wird bereits bei der Herstellung von Mikrochips für die Entwicklung
belichteter Fotoresistschichten verwendet. Eine derartige Lösung weist
einen Gehalt von ungefähr
2,5 Gew.-% Tetramethylammoniumhydroxid auf. Wegen ihrer leichten
Verfügbarkeit
und der für
den gewünschten
Effekt ausreichenden Konzentration wird daher für die Reinigung der hydrophoben
Oberfläche
des Halbleitersubstrats bevorzugt eine Tetramethylammoniumhydroxidlösung verwendet,
wie sie zum Entwickeln von Fotoresists bei der Herstellung von Mikrochips
verwendet wird.
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Einzelne Wasserstoffatome der Alkylgruppen
des Tetraalkylammoniumhydroxids können auch durch Hydroxygruppen
substituiert sein. Dabei können
sowohl nur eine der Alkylgruppen mit einer Hydroxygruppe substituiert
sein, wie auch mehrere Alkylgruppen mit Hydroxygruppen substituiert
sein.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
enthält
die wässrige
Lösung
einer organischen Stickstoffbase beispielsweise ein Hydroxyalkyltrialkylammoniumhydroxid.
Besonders bevorzugt wird als Stickstoffbase Cholin (2-Hydroxyethyl-trimethylammoniumhydroxid)
verwendet.
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Eine geeignete Stickstoffbase, bei
welcher mehrere der Alkylgruppen eine Hydroxygruppe tragen, ist
beispielsweise Triethanolamin.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren
wird zunächst
eine hydrophobe Oberfläche
auf dem Halbleitersubstrat erzeugt. Dazu muss eine während der Reinigungsprozedur
auf der Substratoberfläche
vorhandene Oxidschicht abgetragen werden. Dies wird vorzugsweise
mit einem Reinigungsagens erreicht, welches Flusssäure enthält. Bevorzugt
endet die Reinigungssequenz, mit der eine hydrophobe Oberfläche auf
dem Halbleitersubstrat erzeugt wird mit einem Reinigungsschritt,
der ausgewählt
ist aus den Reinigungssequenzen DHF-Last und BHF-Last.
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Vor der Erzeugung der hydrophoben
Oberfläche
können
auch andere Reinigungsschritte durchgeführt werden, in welchen auch
Oxidschichten erzeugt werden können.
Diese Reinigungsschritte sind beispielsweise die weiter oben erwähnten Reinigungssequenzen
"SPM", "APM" und "HPM".
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Nachdem die hydrophile Oberfläche auf
dem Halbleitersubstrat erzeugt worden ist, wird diese gespült, um verbleibende
Reste des Reinigungsagens zu entfernen. Im Allgemeinen wird dazu
Reinstwasser verwendet. Es können
aber auch andere Spülmedien
verwendet werden, wie beispielsweise Alkohole, wie Isopropanol oder
Alkohol/Wassergemische.
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Um Spuren von Metallen zu entfernen,
welche auf der hydrophilen Oberfläche noch vorhanden sein können, kann
nach dem Reinigen der hydrophoben Oberfläche mit einer wässrigen
Lösung
einer organischen Stickstoffbase die hydrophile Oberfläche noch
mit einer wässrigen
Lösung
einer Mineralsäure gespült werden.
Bevorzugt erfolgt die Reinigung mit verdünnter wässriger Salzsäure (1 bis
10 Gew.-%), wobei die wässrige
Salzsäure
eine hohe Reinheit aufweisen muss, um die Oberfläche nicht erneut zu kontaminieren.
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Abschließend kann die hydrophile Oberfläche des
Halbleitersubstrats noch getrocknet werden. Bevorzugt erfolgt die
Trocknung unter Ausnutzung des Marangoni-Effekts. Dazu kann die
hydrophile Oberfläche
des Halbleitersubstrats beispielsweise in einem Stickstoffstrom
getrocknet werden, welcher mit Isopropanoldampf gesättigt ist.
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Als Halbleitersubstrat wird vorzugsweise
ein Siliziumwafer verwendet, wie er üblicherweise für die Herstellung
von Mikrochips verwendet wird. Der Siliziumwafer kann dabei auch
schon Bearbeitungsschritte durchlaufen haben, so dass bereits elektronische
Bauelemente integriert sind. Ebenfalls kann der Siliziumwafer auch
bereits strukturiert worden sein, indem beispielsweise Gräben für die Herstellung
von Kondensatoren in den Wafer eingebracht worden sind.
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Die wässrige Lösung der organischen Stickstoffbase
enthält
als Lösungsmittel
im Wesentlichen Wasser. Die wässrige
Lösung kann
jedoch noch weitere Komponenten enthalten, beispielsweise Alkohole
oder Glykole.
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Die Erfindung wird anhand von Beispielen sowie
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1 ein
Diagramm, in welchem die Ätzrate von
wässriger
Tetramethylammoniumhydroxidlösung gegenüber undotiertem
Polysilizium in Abhängigkeit von
der Konzentration des Tetramethylammoniumhydroxids aufgetragen ist;
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2 eine
elektronenmikroskopische Aufnahme eines Bruchs durch einen Siliziumwafer,
auf welchem eine Schicht aus Polysilizium abgeschieden ist, wobei
der Wafer mit einer Reinigungssequenz APM + HPM gereinigt worden
war;
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3 eine
elektronenmikroskopische Aufnahme eines Bruchs durch einen Siliziumwafer,
auf welchem eine Schicht von Polysilizium abgeschieden wurde, wobei
der Wafer zusätzlich
mit Flusssäure
gereinigt worden war;
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4 eine
elektronenmikroskopische Aufnahme eines Bruchs durch einen Siliziumwafer,
auf welchem eine Schicht aus Polysilizium abgeschieden worden ist,
wobei der Wafer zusätzlich
mit Flusssäure
und dann mit einer Tetramethylammoniumhydroxidlösung behandelt worden war.
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1 zeigt
ein Diagramm, in welchem die Ätzrate
von wässriger
Tetramethylammoniumhydroxidlösung
gegenüber
undotiertem Polysilizium gegen den Gehalt der Lösung an Tetramethylammoniumhydroxid
aufgetragen ist. Bereits bei sehr geringen Kon zentrationen werden
ausreichende Ätzraten
im Bereich von 2 m/min erhalten. Bei Konzentrationen im Bereich
von 2,5 Gew.-% welche üblichen
Entwicklerlösungen
zum Entwickeln belichteter Fotoresists entsprechen, werden Ätzraten
im Bereich von > 5 nm/min
erhalten. Wird der Gehalt auf Werte von mehr als 5 Gew.-% Tetramethylammoniumhydroxid
erhöht, werden
keine nennenswerten Steigerungen der Ätzrate mehr beobachtet. Bei
höheren
Tetramethylammoniumhydroxidgehalten sinkt die Ätzrate wieder. Die Werte wurden
bei einer Temperatur von 21°C
ermittelt.
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Beispiel 1
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Drei mit Bor dotierte handelsübliche Siliziumwafer
(I, II, III), welche einen spezifischen elektrischen Widerstand
von 9–18 Ωcm aufweisen
und deren Oberfläche
vom Hersteller mit einer Reinigungssequenz APM + HPM gereinigt worden
war, werden mit den folgenden Reinigungssequenzen gereinigt:
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- a) Wafer I wird mit Hilfe einer Handbrause
1 min lang mit Reinstwasser gespült,
das eine Temperatur von 23°C
aufweist, und anschließend
mit Stickstoff trockengeblasen. Beim Spülen spreitet das Reinstwasser
auf der Waferoberfläche,
das heißt
die Waferoberfläche
ist hydrophil;
- b) Wafer II wird im Einzelwafertauchbad manuell 10 s lang bei
23°C in
49%-ige Flusssäure
getaucht und trocken herausgenommen. Beim Herausnehmen perlt die
Flusssäure
von der Waferoberfläche
ab, das heißt
die Waferoberfläche
ist hydrophob;
- c) Wafer III wird im Einzelwafertauchbad manuell 10 s lang bei
23°C in
49%-ige Flusssäure
getaucht und trocken herausgenommen. Anschließend wird der Wafer für 30 s in
eine 2,5%-ige netzmittelfreie Tetramethylammoniumhydroxidlösung von
23°C getaucht.
Der Wafer wird aus dem Tauchbad entnommen und 3 min lang mit Hilfe
einer Handbrause mit Reinstwasser gespült, das eine Temperatur von
23°C aufweist.
Nach dem Spülen
wird der Wafer mit Stickstoff trockengeblasen. Während dem Spülen spreitet
das Reinstwasser auf der Waferoberfläche, das heißt die Waferoberfläche ist
hydrophil.
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10 h nach der Reinigung der Wafer
I bis III werden die Wafer I, II, III in einem Ofen-Run im LPCVD-Verfahren
bei 550°C
mit einer ca. 30 nm dicken amorphen Siliziumschicht beschichtet.
(LPCVD = Low Pressure Chemical Vapor Deposition). Von den Wafern
werden anschließend
Brüche
hergestellt und die freigelegte Grenzschicht zwischen dem einkristallinen
Wafer und der auf diesem abgeschiedenen amorphen Siliziumschicht
mit dem Transmissionselektronenmikroskop (TEM) untersucht.
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2 zeigt
die TEM-Aufnahme eines Bruchs durch den Wafer I in verschiedenen
Vergrößerungen. Zwischen
der Schicht 1 des Wafermaterials und der Schicht 2 aus
amorphem Polysilizium ist deutlich eine Oxidschicht 3 zu
erkennen. Die Oxidschicht 3 weist eine Dicke von 0,7 nm
auf. Dies entspricht einer Schichtdicke von ca. 2–3 Atomlagen,
wie aus der in 2b dargestellten
Vergrößerung ersichtlich
ist.
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3 zeigt
eine TEM-Aufnahme, welche mit dem Wafer II erhalten wurde. Zwischen
dem einkristallinen Silizium 1 des Wafers und dem auf diesem abgeschiedenen
Polysilizium 2 ist keine Oxidschicht angeordnet 3a). Auch bei höherer Vergrößerung (3b) ist zu erkennen, dass
die Polysiliziumschicht 2 direkt auf dem einkristallinen
Silizium 1 des Wafers angeordnet ist.
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Bei dem mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
gereinigten Siliziumwafer III wird ebenfalls keine Oxidschicht zwischen
dem einkristallinen Silizium 1 des Wafers und dem auf diesem
abgeschiedenen Polysilizium beobachtet (4a). Auch bei stärkerer Vergrößerung (4b) erkennt man, dass das
Poly- silizium 2 direkt auf dem einkristallinen Silizium 1 des Wafers
angeordnet ist, so dass ein guter elektrischer Kontakt zwischen
den beiden Schichten gewährleistet
ist.
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Beispiel 2
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Ein Los Wafer, bei dem man beispielsweise die
Transistoren teilweise über
die Trenches legen möchte,
wird zunächst
mit der folgenden Reinigungssequenz auf einer handelsüblichen
Nassbank gereinigt: SPM + APM + HPM + DHF.
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Durch diese Vorreinigung werden auf
dem Wafer anhaftende organische Materialien, Partikel oder Metallspuren
sowie das Siliziumdioxid auf der Siliziumoberfläche entfernt. Nach dem DHF-Schritt wird
der Wafer zunächst
mit Reinstwasser gespült und
dann für
30 s in eine netzmittelfreie 2,5%-ige wässrige Tetramethylammoniumhydroxidlösung bei 23°C eingetaucht.
Bei diesem Reinigungsschritt werden ca. 3 bis 6 nm Silizium abgetragen.
Im Anschluss wird zunächst
mit Reinstwasser gespült
und zum Schluss die Waferoberfläche
in einem mit Isopropanol gesättigten
Stickstoffstrom getrocknet. Auf die gereinigte Oberfläche wird
anschließend
epitaktisch Silizium abgeschieden.
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Beispiel 3
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Ein Los Wafer, auf dem beispielsweise
Transistoren teilweise über
den Trenches angeordnet werden sollen, wird auf einer handelsüblichen
Nassbank zunächst
mit der folgenden Reinigungssequenz gereinigt: SPM + APM + HPM +
DHF.
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Nach der Reinigung wird die Waferoberfläche zunächst mit
Reinstwasser gespült
und der Wafer dann für
30 s in eine netzmittelfreie 2,5%-ige wässrige Tetramethylammoniumhydroxidlösung bei 23°C eingetaucht.
Der Wafer wird entnommen und intensiv mit Reinstwasser gespült. Danach
wird das Los eine Minute lang bei 23°C in 3%-ige Salzsäure (handelsübliche Halbleiterqualität) getaucht,
mit Reinstwasser gespült
und zum Schluss in einem mit Isopropanol gesättigten Stickstoffstrom getrocknet.
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Auf der gereinigten Oberfläche wird
anschließend
epitaktisch Silizium abgeschieden.
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Beispiel 4
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Ein Los Wafer, in welche Gräben für die Herstellung
von Deep-Trench-Kondensatoren
eingebracht worden waren, wird zunächst mit der folgenden Reinigungssequenz
auf einer handelsüblichen Nassbank
gereinigt: SPM + APM + HPM + DHF.
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Die gereinigte Waferoberfläche wird
zunächst
mit Reinstwasser gespült
und der Wafer anschließend
für 30
s in eine netzmittelfreie 2,5%-ige wässrige Tetramethylammoniumhydroxidlösung (handelsübliche Halbleiterentwicklerlösung) bei
23°C eingetaucht.
Der Wafer wird entnommen, intensiv mit Reinstwasser gespült und zum
Schluss in einem mit Isopropanol gesättigten Stickstoffstrom getrocknet.
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Auf der gereinigten Oberfläche wird
anschließend
mit einem LPCVD-Verfahren Polysilizium abgeschieden.
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Beispiel 5
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Ein Los Wafer, in welches für die Herstellung von
Deep Trench Kondensatoren Gräben
eingebracht worden waren, wird zunächst mit der folgenden Reinigungssequenz
auf einer handelsüblichen Nassbank
gereinigt: SPM + APM + HPM + DHF. Die gereinigte Waferoberfläche wird
anschließend
mit Reinstwasser gespült
und der Wafer anschließend für 30 s in
eine netzmittelfreie, 2,5%-ige wässrige
Tetramethylammoniumhydroxidlösung
(han delsübliche Halbleiterentwicklerlösung) bei
23°C getaucht.
Der Wafer wird aus dem Bad entnommen und sehr intensiv mit Reinstwasser
gespült.
Danach wird das Los für
1 min bei 23°C
in 3%-ige Salzsäure
(handelsübliche
Halbleiterqualität)
getaucht und mit Reinstwasser gespült und zum Schluss in einem
mit Isopropanol gesättigten
Stickstoffstrom getrocknet.
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Beispiel 6
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Zwei Wafer (IV, V) werden im Einzelwafertauchbad
hintereinander manuell je 10 s bei 23°C in 49%-ige Flusssäure getaucht
und trocken entnommen.
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Wafer IV wird anschließend für 30 s in
eine 2,5%-ige netzmittelfreie Tetramethylammoniumhydroxidlösung von
23°C getaucht.
Der Wafer wird aus dem Bad entnommen und für 10 s mit Reinstwasser, das
eine Temperatur von 23°C
aufweist, mit Hilfe einer Handbrause sorgfältig gespült. Abschließend wird
der Wafer mit Stickstoff trockengeblasen.
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Im Anschluss werden für beide
Wafer mit Hilfe differentieller thermischer Desorptionsanalyse (RC-412,
Leco Instruments) der Gesamtkohlenstoff auf den Wafern bestimmt.
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Der Gesamtkohlenstoffgehalt ist im
Rahmen der Messgenauigkeit für
beide Wafer gleich und beträgt
7 μg. Abzüglich der
immer vorhandenen Luftadsorbate sind beide Wafer frei von organischen
Rückständen. Sofern
auf der Oberfläche
des Wafers IV Tetramethylammoniumhydroxid absorbiert wäre, müsste der
Gesamtkohlenstoffgehalt zumindest 20 μg betragen.
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Beispiel 7
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Zwei bordotierte Siliziumwafer (VI,
VII) werden zunächst
im Einzelwafertauchbad hintereinander manuell je 10 s bei 23°C in 49%-ige
Flusssäure
getaucht und trocken entnommen. Wafer VII wird anschließend für 30 s in
eine 2,5%-ige netzmittelfreie Tetramethylammoniumhydroxidlösung getaucht,
welche eine Temperatur von 23°C
aufweist. Der Wafer wird aus dem Bad entnommen und für 10 s mit
Hilfe einer Handbrause mit Reinstwasser gespült, das eine Temperatur von
23°C aufweist.
Abschließend wird
die Waferoberfläche
mit Stickstoff trockengeblasen.
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Mit beiden Wafern werden im Anschluss Kontaktwinkelmessungen
mit aufgebrachten 2 μl-DI-Wassertropfen
(Surftens HL, OEG) ausgeführt. Der
Wafer VI zeigt bei einer Mehrfachmessung Kontaktwinkel von 75 ± 10° und der
Wafer VII Kontaktwinkel von 30 ± 5°.
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Mit diesen Werten liegen beide Wafer
in den erwarteten Bereichen für
eindeutig hydrophob (75 ± 10°), die auch
mit Reinigungssequenzen mit "DHF-Last" oder "BHF-Last" gefunden
werden, und eindeutig hydrophil (30 ± 5°) wie sie für Reinigungssequenzen mit "SPM-Last",
"APM-Last" oder "HPM-Last" typisch sind.