Der Wunsch nach sauberer Haut ist
wohl so alt wie die Menschheit, denn Schmutz, Schweiß und Reste
abgestorbener Hautpartikel bieten den idealen Nährboden für Krankheitserreger und Parasiten
aller Art. Die Lust an der Körperhygiene
wurde stetig verstärkt,
als in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts
neben der „klassischen" Seife auch flüssige Reinigungsmittel
mit neuentwickelten synthetischen Tensiden formuliert werden konnten.
Baden und Duschen sind seitdem aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken
und den Verbrauchern stehen heutzutage eine Vielzahl von Produkten
für die
Reinigung der verschiedenen Körperpartien
zur Verfügung.
Tenside haben als waschaktive Substanzen
in kosmetischen Reinigungsmitteln große Bedeutung. Sie sorgen, bedingt
durch ihren spezifischen Molekülaufbau
mit jeweils einer hydrophilen (wasseranziehenden) und hydrophoben
(wasserabweisenden) Gruppierung im gleichen Molekül, für die Herabsetzung
der Oberflächenspannung
des Wassers, die Benetzung der Haut, die Erleichterung der Schmutzentfernung
und die Schaumregulierung.
Man unterscheidet vier Klassen von
Tensiden: Eine erste Klasse bilden die nichtionischen Tenside. Hierzu
zählt man
Fettalkoholethoxylate, Fettsäuremonoethanolamide
und Alkylpolyglycoside (APGs).
Eine zweite Klasse bilden die amphoteren
Tenside. Dies sind Verbindungen, die sowohl eine kationische Funktion,
meist ein quartären
Stickstoff, und eine anionische Funktion, meist eine Carboxylat-Gruppe, enthalten.
Ihr Ladungszustand ist pH-abhängig.
Hierzu zählen
Alkylaminobetaine sowie Alkylamidoglycinate.
Die Gruppe der kationischen Tenside
besteht aus Verbindungen, die mindestens ein quartäres Stickstoffatom
enthalten. Hierzu zählen
beispielsweise Alkylamine , Alkylimidazole, ethoxylierte Amine.
Die Gruppe der anionischen Tenside
wird gebildet aus Sulfaten, Sulfonaten und Carboxylaten d.h. Salzen
von Estern der Schwefelsäure,
sowie Salzen von Sulfon- und Carbonsäuren, beispielweise Natriumlaurylethersulfaten
(Natriumpolyoxyethylenlaurylsulfaten).
Eine besondere Produktform für Reinigungszubereitungen
stellen feste Reinigungssubstrate, insbesondere Tücher dar.
Diese können
bereits vom Hersteller mit der Reinigungszubereitung getränkt sein
und haben dadurch den Vorteil, dass in ihnen die Zubereitung bereits
in der richtigen Dosierung vorgegeben ist. Außerdem vermeiden sie den Nachteil
von in Flaschen aufbewahrten Zubereitungen, deren Verpackung zerbrechen
und deren Inhalt „auslaufen" kann. Zu den weiteren
Vorteilen von Reinigungssubstraten/Tüchern zählen auch die Umstände, dass
sie sich bequem in abgezählter
Menge mit auf Reisen nehmen lassen und für ihre Anwendung in der Regel
kein Wasser mehr erforderlich ist.
Reinigungssubstrate/Tücher werden
aus Textilien hergestellt. Textilien können gewebt, gestrickt oder gewirkt
sein oder als Verbundstoff (engt. nonwoven textile) vorliegen. Meist
werden (aus Kostengründen)
Verbundstoffe verwendet. Bei Verbundstoffen erfolgt die Gewebebildung
nicht durch Kette und Schuss oder Maschenbildung, sondern durch
Verschlingung, und/oder kohäsive
und/oder adhäsive
Verbindung von Textilfasern. Verbundstoffe können nach der DIN 61210 T2
in Vlies, Papier Watte und Filz unterschieden werden. Vliese sind
lockere Materialien aus Spinnfasern (d.h. Faser mit begrenzter Länge) oder
Filamenten (Endlosfasern), meist aus Polypropylen, Polyester oder
Viskose hergestellt, deren Zusammenhalt im allgemeinen durch die den
Fasern eigene Haftung gegeben ist. Hierbei können die Einzelfasern eine
Vorzugsrichtung aufweisen (orientierte oder Kreuzlage-Vliese) oder
ungerichtet (Wirrvliese) sein. Die Vliese können mechanisch verfestigt werden
durch Vernadeln, Vermaschen oder durch Verwirbeln mittels scharfer
Wasserstrahlen. Adhäsiv
verfestigte Vliese entstehen durch Verkleben der Fasern mit flüssigen Bindemitteln
(z.B. Acrylat-Polymere, SBR/NBR, Polyvinylester, Polyurethan-Dispersionen)
oder durch Schmelzen oder Auflösen
von sogenannten Bindefasern, die dem Vlies bei der Herstellung beigemischt
wurden. Bei der kohäsiven
Verfestigung werden die Faseroberflächen durch geeignete Chemikalien
angelöst
und durch Druck verbunden oder bei erhöhter Temperatur verschweißt [J. Falbe,
M. Regnitz: Römpp-Chemie-Lexikon,
9. Aufl. Thieme-Verlag, Stuttgart (1992)].
Mit kosmetischen Zubereitungen imprägnierte
Substrate und insbesondere Tücher
können
auf unterschiedlichen Wegen hergestellt werden: Im sogenannten „Tauch-Verfahren" wird das Tuch in
einem Tauchbad eingetaucht oder durch ein Bad gezogen. Dieses Verfahren
eignet sich insbesondere für
Papiertücher
und weniger für
Vliese, da letztere zu viel Flüssigkeit
(=Zubereitung) aufnehmen und sich in Umverpackung anschließend Pfützen von
wieder freigesetzter Zubereitung finden.
Eine zweite Variante stellt das „Sprüh-Verfahren" dar, bei dem die
Zubereitung auf das vorbeilaufende Tuch aufgesprüht wird. Diese Verfahren eignet
sich für
alle Textilien, doch können
keine stark schäumenden Zubereitungen
auf das Tuch aufgebracht werden, da die Schaumentwicklung beim Sprühverfahren
zu groß wird.
Als weitere Methode kommen sogenannte
Abstreifmethoden zum Einsatz. Dort laufen Vlies oder Tuchbahnen
an Abstreifblechen, -balken oder -düsen vorbei, die kontinuierlich
mit Imprägnierungslösung beladen
werden. Unterschiedliche Imprägnierungsgrade
lassen sich u. a. durch Variation des Anpressdruckes und der Tuchzuggeschwindigkeit
einstellen.
Nach dem Stande der Technik ist es
bisher nur zufriedenstellend möglich,
stark schäumende
Zubereitungen im „Tauch-Verfahren" auf Papiertücher aufzubringen.
Stark schäumende
Zubereitungen dienen in erste Linie als Reinigungszubereitungen,
denn durch den Schaum wird deren Reinigungsleistung stark erhöht. Der Nachteil
an Papiertüchern
gegenüber
Vliesen ist deren geringe Reißfestigkeit.
Auch sind Viese wesentlich weicher auf der Haut und damit schonender.
Insbesondere eignen sich Vliese damit zur Gesichtsreinigung. Nicht zuletzt
sind Vliese deutlich weißer
als Papiertücher,
was auf die Verbraucher einen deutlich hygienischeren Eindruck macht.
Es war daher die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, Substrate zu entwickeln, die mit einer stark schäumenden
Reinigungszubereitung getränkt
sein sollten, sowie ein Verfahren zur Herstellung derselben.
Überraschend
gelöst
wird die Aufgabe durch ein Substrat, welches getränkt ist
mit einer Reinigungszubereitung mit einer Viskosität von 1
bis 3000 mPas, bevorzugt mit einer Viskosität von 1 bis 2500 mPas, besonders
bevorzugt mit einer Viskosität
von 1 bis 2000 mPas, enthaltend
- a) ein oder
mehrere anionische und/oder nichtionische Tenside in einer Konzentration
von 0,1 bis 15 Gewichts-%, bevorzugt mit einer Konzentration von
1 bis 10 Gewichts-%,
- b) Wasser in einer Konzentration von 40 bis 99 Gewichts-%, bevorzugt
in einer Konzentration von 50 bis 90 Gewichts-%, besonders bevorzugt
in einer Konzentration von 60 bis 90 Gewichts-%,
- c) ein oder mehrere Konservierungsmittel in einer Konzentration
von 0,01 bis 3 Gewichts-%,
bevorzugt mit einer Konzentration von 0,1 bis 2 Gewichts-%, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht der Reinigungszubereitung.
Die erfindungsgemäßen Substrate stellen in jeder
Hinsicht ein überaus
zufriedenstellendes, gut schäumendes,
gebrauchsfertiges Reinigungsutensil dar, welches ohne weiteren Zusatz
von Wasser anwendbar ist. Die besondere Milde der Reinigungszubereitung
ermöglicht
die Verwendung der erfindungsgemäßen Substrate
zur Reinigung der Haut und/oder der Haare. Selbst der Einsatz bei
empfindlicher und trockender Haut, beispielsweise der Haut von Babies, älteren Menschen
oder der Gesichtshaut ist erfindungsgemäß vorteilhaft möglich. Die
Tensidkombination der erfindungsgemäßen Zubereitungen ist dabei
so milde, dass ein Abspülen
der Zubereitung mit Wasser nach der Anwendung des Substrates nicht
mehr notwendig ist.
Es ist erfindungsgemäß vorteilhaft,
wenn die Konzentration ein oder mehrerer anionischer und/oder nichtionischer
in einer Konzentration von 0,1 bis 15 Gewichts-%, bevorzugt mit
einer Konzentration von 1 bis 10 Gewichts-%, jeweils bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zubereitung, beträgt.
Es ist ferner erfindungsgemäß von Vorteil,
wenn Wasser in einer Konzentration von 40 bis 99 Gewichts-%, bevorzugt
in einer Konzentration von 50 bis 90 Gewichts-%, besonders bevorzugt
in einer Konzentration von 60 bis 90 Gewichts-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zubereitung beträgt.
Weiterhin ist es erfindungsgemäß vorteilhaft,
wenn ein oder mehrere Konservierungsmittel in einer Konzentration
von 0,01 bis 3 Gewichts-%, bevorzugt mit einer Konzentration von
0,1 bis 2 Gewichts-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zubereitung, beträgt.
Es ist erfindungsgemäß vorteilhaft,
wenn die erfindungsgemäße Reinigungszubereitung
eine Viskosität
von 1 bis 3000 mPas, bevorzugt eine Viskosität von 1 bis 2500 mPas, besonders
bevorzugt eine Viskosität von
1 bis 2000 mPas, aufweist.
Die Viskosität der erfindungsgemäßen Reinigungszubereitung
kann bei Bedarf erfindungsgemäß vorteilhaft
mit Verdickern eingestellt werden.
Es ist besonders vorteilhaft das
oder die erfindungsgemäßen waschaktiven
Tenside aus der Gruppe der Tenside zu wählen, welche einen HLB-Wert
von mehr als 25 haben, ganz besonders vorteilhaft sind solche, welchen
einen HLB-Wert von mehr als 35 haben.
Erfindungsgemäß vorteilhafte anionische Tenside
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
Acylaminosäuren und
deren Salze, wie
- –Acylglutamate, insbesondere
Natriumacylglutamat
- –Sarcosinate,
beispielsweise Myristoyl Sarcosin, TEA-lauroyl Sarcosinat, Natriumlauroylsarcosinat
und Natriumcocoylsarkosinat,
Sulfonsäuren und deren Salze, wie - – Acyl-isethionate,
z.B. Natrium-/Ammoniumcocoyl-isethionat,
- – Sulfosuccinate,
beispielsweise Dioctylnatriumsulfosuccinat, Dinatriumlaurethsulfosuccinat,
Dinatriumlaurylsulfosuccinat und Dinatriumundecylenamido MEA-Sulfosuccinat
sowie
Schwefelsäureester,
wie - – Alkylethersulfat,
beispielsweise Natrium-, Ammonium-, Magnesium-, MIPA-, TIPA-Laurethsulfat, Natriummyrethsulfat
und Natrium C12–13 Parethsulfat,
- – Alkylsulfate,
beispielsweise Natrium-, Ammonium- und TEA- Laurylsulfat.
Auch
- – Taurate,
beispielsweise Natriumlauroyltaurat und Natriummethylcocoyltaurat,
- – Ether-Carbonsäuren, beispielsweise
Natriumlaureth-13 Carboxylat und Natrium PEG-6 Cocamide Carboxylat,
Natrium PEG-7-Olivenöl-Carboxylat,
- – Phosphorsäureester
und Salze, wie beispielsweise DEA-OIeth-10 Phosphat und Dilaureth-4
Phosphat,
- – Alkylsulfonate,
beispielsweise Natriumcocosmonoglyceridsulfat, Natrium C12–13 Olefin-sulfonat,
Natriumlaurylsulfoacetat und Magnesium PEG-3 Cocamidsulfat
können erfindungsgemäß vorteilhaft
eingesetzt werden.
Es ist dabei erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn als anionische Tenside Acylaminosäuretenside, Sarkosinate, Sulfosuccinate,
Sulfosuccinatcitrate, Monoalkylphosphate, Olefinsulfonate eingesetzt
werden.
Es ist dabei erfindungsgemäß besonders
bevorzugt, wenn als anionische Tenside Acylaminosäuretenside,
wie Natriumcocoylglutamat (z.B. Aminosoft CS-11 der Firma Ajinomoto),
Natriumlauroylglutamat, Natriumcapryloylglutamat, Natriumcaprinoylglutamat
und/oder Di-TEA-palmitoylaspartat eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß vorteilhafte nicht-ionische
Tenside im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
- –Alkanolamide,
wie Cocamide MEA/DEA/MIPA,
- – Ester,
die durch Veresterung von Carbonsäuren mit Ethylenoxid, Glycerin,
Sorbitan oder anderen Alkoholen entstehen,
- – Ether,
beispielsweise ethoxylierte Alkohole, ethoxyliertes Lanolin, ethoxylierte
Polysiloxane, propoxylierte POE Ether und Alkylpolyglycoside wie
Laurylglucosid, Decylglycosid und Cocoglycosid
- – Alkohole.
Es ist dabei erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn als nichtionische Tenside Alkylpolyglucoside eingesetzt werden,
wobei Decylglucosid, Laurylglucosid, Cocoglucosid erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind.
Es ist erfindungsgemäß vorteilhaft,
eine Kombination aus anionischen und nichtionischen Tensiden zu wählen, bei
der das Gewichtsverhältnis
von anionischen zu nichtionischen Tensiden zwischen 2:5 bis 5:2
beträgt.
Bevorzugt sind insbesondere Gewichtsverhältnisse von 5:3 und 3,5:4 sowie
ganz besonders bevorzugt 2,5:3 (anionische Tenside zu nichtionischen
Tensiden).
Eine erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Ausführungsform
stellt dabei die Kombination aus Natriumcocoylglutamat und Lauryl-
und/oder Decylglucosid dar.
Die erfindungsgemäßen Substrate enthalten in
der Reinigungszubereitung, mit der sie getränkt werden, Konservierungsstoffe.
Vorteilhafte Konservierungsstoffe im Sinne der vorliegenden Erfindung
sind beispielsweise Formaldehydabspalter (wie z. B. DMDM Hydantoin,
welches beispielsweise unter der Handelsbezeichnung Glydant
TM von der Fa. Lonza erhältlich ist), Iodopropylbutylcarbamate
(z. B. die unter den Handelsbezeichnungen Glycacil-L, Glycacil-S
von der Fa. Lonza erhältlichen
und/oder Dekaben LMB von Jan Dekker), Parabene (d.h. p-Hydroxybenzoesäurealkylester,
wie Methyl-, Ethyl-, Propyl- und/oder Butylparaben), Phenoxyethanol,
Ethanol, Benzoesäure
und dergleichen mehr. Üblicherweise
umfaßt
das Konservierungssystem erfindungsgemäß ferner vorteilhaft auch Konservierungshelfer,
wie beispielsweise Octoxyglycerin, Glycine Soja etc. Die nachfolgende
Tabelle gibt einen Überblick über einige
erfindungsgemäß vorteilhafte
Konservierungsstoffe:
Ferner vorteilhaft sind in der Kosmetik
gebräuchliche
Konservierungsmittel oder Konservierungshilfsstoffe, wie Dibromdicyanobutan
(2-Brom-2-brommethylglutarodinitril), Phenoxyethanol, 3-Iod-2-propinylbutylcarbamat,
2-Brom-2-nitro-propan-1,3-diol, Imidazolidinylharnstoff, 5-Chlor-2-methyl-4-isothiazolin-3-on, 2-Chloracetamid,
Benzalkoniumchlorid, Benzylalkohol.
Es ist dabei erfindungsgemäß besonders
vorteilhaft, wenn als Konservierungsstoffe Benzoesäure und/oder
Salicylsäure
und/oder deren Derivate und/oder Salze dieser Verbindungen eingesetzt
werden.
Es ist desweiteren erfindungsgemäß vorteilhaft,
wenn der Reinigungszubereitung der erfindungsgemäßen Substrate weitere kosmetische
und/oder dermatologische Wirk-, Hilfs- und/oder Zusatzstoffe enthält.
Die erfindungsgemäße Reinigungszubereitung kann
bevorzugt neben einer oder mehrerer Wasserphasen zusätzlich eine
oder mehrere Ölphasen
enthalten und beispielsweise in Form von W/O-, O/W-, W/O/W- oder
O/W/O-Emulsionen vorliegen. Solche Formulierungen können vorzugsweise
auch eine Mikroemulsion (z. B. eine PIT-Emulsion) sein.
Die erfindungsgemäßen Reinigungszubereitungen
können
gemäß der Erfindung
außer
den vorgenannten Substanzen gegebenenfalls die in der Kosmetik üblichen
Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise Parfüm, Farbstoffe, antimikrobielle
Stoffe, rückfettende
Agentien, Komplexierungs- und Sequestrierungsagentien, Pflanzenextrakte,
Vitamine, Wirkstoffe, Bakterizide, UV-Lichtschutzfilter, Repellentien,
Selbstbräuner,
Depigmentierungsmittel, Pigmente, die eine färbende Wirkung haben, weichmachende,
anfeuchtende und/oder feuchthaltende Substanzen, oder andere übliche Bestandteile
einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung wie Emulgatoren,
Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte, organische Lösemittel
oder Silikonderivate.
Die erfindungsgemäße Reinigungszubereitung kann
als wässrige
Lösung
oder wässrige
Phase einer Emulsion neben Wasser erfindungsgemäß auch andere Inhaltsstoffe enthalten,
beispielsweise Alkohole, Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie
deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol,
Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether,
Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl-
oder -monoethylether und analoge Produkte, ferner Alkohole niedriger
C-Zahl, z.B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol und Glycerin.
Vorteilhafte anfeuchtende bzw. feuchthaltende
Mittel (sogenannte Moisturizer) im Sinne der vorliegenden Erfindung
sind beispielsweise Glycerin, Milchsäure und/oder Lactate, insbesondere
Natriumlactat, Butylenglykol, Propylenglykol, Biosaccaride Gum-1,
Glycine Soja, Ethylhexyloxyglycerin, Pyrrolidoncarbonsäure und
Harnstoff. Ferner ist es insbesondere von Vorteil, polymere Moisturizer
aus der Gruppe der wasserlöslichen
und/oder in Wasser quellbaren und/oder mit Hilfe von Wasser gelierbaren
Polysaccharide zu verwenden. Insbesondere vorteilhaft sind beispielsweise
Hyaluronsäure,
Chitosan und/oder ein fucosereiches Polysaccharid, welches in den
Chemical Abstracts unter der Registraturnummer 178463-23-5 abgelegt
und z. B. unter der Bezeichnung Fucogel®1000 von der Gesellschaft SOLABIA
S.A. erhältlich
ist.
Es ist erfindungsgemäß vorteilhaft,
den erfindungsgemäßen Reinigungszubereitungen
Filmbildner (Konditionieren) zuzusetzen.
Vorteilhafte wasserlöslich bzw.
dispergierbare Filmbildner sind z.B. Polyurethane (z.B. die Avalure® -Typen von
Goodrich), Dimethicone Copolyol Polyacrylate (Silsoft Surface® von der
Witco Organo Silicones Group), PVPNA (VA = Vinylacetat) Copolymer
(Luviscol VA 64 Powder der BASF) etc.
Vorteilhafte fettlösliche Filmbildner
sind z.B., die Filmbildner aus der Gruppe der Polymere auf Basis von
Polyvinylpyrrolidon (PVP)
Vorteilhaft sind Copolymere
des Polyvinylpyrrolidons, beispielsweise das PVP Hexadecen Copolymer
und das PVP Eicosen Copolymer, welche unter den Handelsbe zeichnungen
Antaron V216 und Antaron V220 bei der GAF Chemicals Cooperation
erhältlich
sind, sowie das Tricontayl PVP und dergleichen mehr.
Als Filmbildner mit wenigstens einer
teilweise quaternisierten Stickstoffgruppen eigenen sich bevorzugt
solche, welche gewählt
werden aus der Gruppe der Substanzen, welche nach der INCI-Nomenklatur
(International Nomenclature Cosmetic Ingredient) den Namen „Polyquaternium" tragen, beispielsweise:
Polyquaternium-2
(Chemical Abstracts-Nr. 63451-27-4, z.B. Mirapol® A-15)
Polyquaternium-5
(Copolymeres aus dem Acrylamid und dem (3-Methacryloxyethyltrimethylammoniummethosulfat,
CAS-Nr. 26006-22-4)
Polyquaternium-6 (Homopolymer des N,N-Dimethyl-N-2-propenyl-2-propen-1-aminiumchlorids,
CAS-Nr. 26062-79-3, z.B. Merquat®100
Polyquaternium-7
N,N-Dimethyl-N-2-propenyl-2-propen-1-aminiumchlorid, Polymeres mit
2-Propenamid, CAS-Nr. 26590-05-6, z.B. Merquat® S
Polyquaternium-10 Quaternäres Ammoniumsalz
der Hydroxyethylcellulose, CAS-Nr. 53568-66-4, 55353-19-0, 54351-50-7,
68610-92-4, 81859-24-7, z.B. Celquat® SC-230M,
Polyquaternium-11
Vinylpyrrolidon/dimethylaminoethyl-Methacrylat-Copolymer/Diethylsulfat-Reaktionsprodukt,
CAS-Nr. 53633-54-8, z.B. Gafquat® 755N
Polyquaternium-16
Vinylpyrrolidon/vinylimidazoliniummethochlorid-Copolymer, CAS-Nr. 29297-55-0, z.B.
Luviquat® HM
552
Polyquaternium-17 CAS-Nr. 90624-75-2, z.B. Mirapol® AD-1
Polyquaternium-19
Quaternisierter wasserlöslicher
Polyvinylalkohol
Polyquaternium-20 in Wasser dispergierbarer
quaternisierter Polyvinyloctadecylether
Polyquaternium-21 Polysiloxan-polydimethyl-dimethylammoniumacetat-Copolymeres,
z.B. Abil® 8
9905
Polyquaternium-22 Dimethyldiallylammoniumchlorid/Acrylsäure-Copolymer,
CAS-Nr. 53694-7-0, z.B. Merquat® 280
Polyquaternium-24
Polymeres quaternäres
Ammoniumsalz der Hydroxyethylcellulose, Reaktionsprodukt mit einem
mit Lauryldimethylammonium substituierten Epoxid, CAS-Nr. 107987-23-5,
z.B. Quatrisoft® LM-200
Polyquaternium-28
Vinylpyrrolidon/Methacrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid-Copolymer, z.B. Gafquat® HS-100
Polyquaternium-29
z.B. Lexquat® CH
Polyquaternium-31
CAS-Nr. 136505-02-7, z.B. Hypan® QT
100
Polyquaternium-32 N,N,N-trimethyl-2-[(2-methyl-1-oxo-2-propenyl)oxy]-Ethanaminiumchlorid,
polymer mit 2-Propenamid, CAS-Nr. 35429-19-7
Polyquaternium-37
CAS-Nr.26161-33-1
Polyquaternium-44 Copolymeres quaternäres Ammoniumsalz
bestehend aus Vinylpyrrolidone and quaternisiertem Imidazolin, z.B.
Luviquat Care®
Als bevorzugt und vorteilhaft haben
sich die Polymere Polyquaternium-10, Polyquaternium-22 und Polyquaternium-44
erwiesen.
Ein Erfindungsgemäß besonders bevorzugter Filmbildner
stellt Polyquarternium-10 (Ucare Polymer JR-125®, Ucare Polymer JR-400® von Amerchol)
dar.
Weitere vorteilhafte Filmbildner
stellen die quaternisierten Guar Gumm Derivate, wie z.B. Guar Hydroxypropyltrimonium
Chlorid (Jaguar Excel®,
Jaguar C 162® von
Rhodia) und/oder Cellulose Derivate dar.
Die Ölphase der erfindungsgemäßen Reinigungszubereitungen
wird vorteilhaft gewählt
aus der Gruppe der polaren Öle,
beispielsweise aus der Gruppe der Lecithine und der Fettsäuretriglyceride,
namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12 bis 18 C-Atomen. Die Fettsäuretriglyceride
können
beispielsweise vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der synthetischen, halbsynthetischen und natürlichen Öle, wie
z.B. Cocoglycerid, Olivenöl,
Sonnenblumenöl,
Sojaöl,
Erdnußöl, Rapsöl, Mandelöl, Palmöl, Kokosöl, Rizinusöl, Weizenkeimöl, Traubenkernöl, Distelöl, Nachtkerzenöl, Macadamianußöl und dergleichen
mehr.
Weitere vorteilhafte polare Ölkomponenten
können
im Sinne der vorliegenden Erfindung ferner gewählt werden aus der Gruppe der
Ester aus gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen sowie aus der Gruppe der Ester aus aromatischen
Carbonsäuren
und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle
können
dann vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe Octylpalmitat, Octylcocoat, Octylisostearat,
Octyldodeceylmyristat, Octyldodekanol, Cetearylisononanoat, Isopropylmyristat,
Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat, n-Butylstearat,
n-Nexyllaurat, n-Decyloleat,
Isooctylstearat, Isononylstearat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat,
2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat,
Stearylheptanoat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat,
Tridecylstearat, Tridecyltrimellitat, sowie synthetische, halbsynthetische
und natürliche
Gemische solcher Ester, wie z.B. Jojobaöl.
Ferner kann die Ölphase vorteilhaft gewählt werden
aus der Gruppe der Dialkylether und Dialkylcarbonate, vorteilhaft
sind z. B. Dicaprylylether (Cetiol OE) und/oder Dicaprylylcarbonat,
beispielsweise das unter der Handelsbezeichnung Cetiol CC bei der
Fa. Cognis erhältliche.
Es ist ferner bevorzugt, das oder
die Ölkomponenten
aus der Gruppe Isoeikosan, Neopentylglykoldiheptanoat, Propylenglykoldicaprylat/dicaprat,
Caprylic/Capric/Diglycerylsuccinat, Butylenglykol Dicaprylat/Dicaprat,
Cocoglyceride (z. B. Myritol® 331
von Henkel), C12–13-Alkyllactat, Di-C12–13-Alkyltartrat,
Triisostearin, Dipentaerythrityl Hexacaprylat/Hexacaprat, Propylenglykolmonoisostearat,
Tricaprylin, Dimethylisosorbid. Es ist insbesondere vorteilhaft,
wenn die Ölphase
der erfindungsgemäßen Formulierungen
einen Gehalt an C12–15-Alkylbenzoat aufweist
oder vollständig
aus diesem besteht.
Vorteilhafte Ölkomponenten sind ferner z.
B. Butyloctylsalicylat (beispielsweise das unter der Handelsbezeichnung
Hallbrite BHB bei der Fa. CP Hall erhältliche), Hexadecylbenzoat
und Butyloctylbenzoat und Gemische davon (Hallstar AB) und/oder
Diethylhexylnaphthalat (Corapan®TQ
von Haarmann & Reimer).
Erfindungsgemäß vorteilhaft kann auch Paraffinum
Liquidum als Ölkomponente
eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß vorteilhafte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Substrate
sind dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungszubereitung Hautpflegende Öle und/oder
Emulsionen enthält.
Dabei ist es erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn die Reinigungszubereitung Hautpflegende Öle und/oder Emulsionen in Konzentrationen
kleiner 0,5 Gewichts-% enthält.
Die erfindungsgemäßen Substrate können glatt
oder auch oberflächenstrukturiert
sein. Erfindungsgemäß bevorzugt
sind oberflächenstrukturierte
Substrate.
Erfindungsgemäß bevorzugt werden Substrate
in Form von Tüchern
eingesetzt, welche aus Vlies bestehen, insbesondere aus wasserstrahlverfestigten
und/oder wasserstrahlgeprägten
Vlies. Die Substrate können
vorteilhaft auch als Bausch, gelochtes Vlies oder Netz ausgeführt sein.
Derartige Substrate können Makroprägungen jeden
gewünschten
Musters aufweisen. Die zu treffende Auswahl richtet sich zum einen
nach der aufzubringenden Tränkung
und zum anderen nach dem Einsatzfeld, auf dem das spätere Tuch
Verwendung finden soll.
Werden geprägte Vliese verwendet, so erleichtern
große
Kavitäten
an der Vliesoberfläche
und im Vlies die Aufnahme von Schmutz und Verunreinigungen, wenn
mit dem getränkten
Tuch über
die Haut gefahren wird. Die Reinigungswirkung kann gegenüber ungeprägten Tüchern um
ein Vielfaches gesteigert werden.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt
für das
Tuch, wenn dieses ein Gewicht von 20 bis 120 g/m2, vorzugsweise
von 30 bis 80 g/m2 besonders bevorzugt 40
bis 60 g/m2 hat (gemessen bei 20°C ± 2°C und bei einer
Feuchtigkeit der Raumluft von 65% ± 5% für 24 Stunden).
Die Dicke des Substrates beträgt vorzugsweise
0,2 mm bis 2 mm, insbesondere 0,4 mm bis 1,5 mm, ganz besonders
bevorzugt 0,6 mm bis 0,9 mm.
Als Ausgangsmaterialien für den Vliesstoff
des Tuches können
generell alle organischen und anorganischen Faserstoffe auf natürlicher
und synthetischer Basis verwendet werden. Beispielhaft seien Viskose, Baumwolle,
Zellulose, Jute, Hanf, Sisal, Seide, Wolle, Polypropylen, Polyester,
Polyethylenterephthalat (PET), Aramid, Nylon, Polyvinylderivate,
Polyurethane, Polylactid, Polyhydroxyalkanoat, Celluloseester und/oder
Polyethylen sowie auch mineralische Fasern wie Glasfasern oder Kohlenstoffasern
angeführt.
Die vorliegende Erfindung ist aber nicht auf die genannten Materialien
beschränkt,
sondern es können
eine Vielzahl weiterer Fasern zur Vliesbildung eingesetzt werden.
Es ist insbesondere vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung,
wenn die eingesetzten Fasern nicht wasserlöslich sind.
In einer vorteilhaften Ausführungsform
des Vlieses bestehen die Fasern aus einer Mischung aus 60% bis 80%Viskose
mit 40% bis 20% PET, insbesondere 70% Viskose und 30% PET. Besonders
vorteilhaft ist eine Mischung aus 70%Viskose und 30% PET.
Besonders vorteilhaft sind auch Fasern
aus hochfesten Polymeren wie Polyamid, Polyester und/oder hochgerecktem
Polyethylen.
Darüber hinaus können die
Fasern auch eingefärbt
sein, um die optische Attraktivität des Vlieses betonen und/oder
erhöhen
zu können.
Die Fasern können
zusätzlich
UV-Stabilsatoren und/oder Konservierungsmittel enthalten.
Die zur Bildung des Tuches eingesetzten
Fasern weisen vorzugsweise eine Wasseraufnahmerate von mehr als
60 mm/[10 min] (gemessen mit dem EDANA Test 10.1-72), insbesondere
mehr als 80 mm/[10 min] auf.
Ferner weisen die zur Bildung des
Tuches eingesetzten Fasern vorzugsweise ein Wasseraufnahmevermögen von
mehr als 5 g/g (gemessen mit dem EDANA Test 10.1-72), insbesondere
mehr als 8 g/g auf.
Vorteilhafte Tücher im Sinne der vorliegenden
Erfindung haben eine Reißkraft
von insbesondere
Die Dehnfähigkeit vorteilhafter Tuches
beträgt
vorzugsweise
im trockenen Zustand Maschinenrichtung 15% bis
100%, bevorzugt
Es ist erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn das Gewichtsverhältnis
von Vlies zu Reinigungszubereitung von 1:0,5 bis 1:5 und besonders
bevorzugt von 1:0,7 bis 1:3 beträgt.
Erfindungsgemäß ist das Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Substrate.
Die erfindungsgemäßen Substrate lassen sich erfindungsgemäß vorteilhaft
herstellen mit Hilfe des Verfahrens der:
- a)
Beschichtung durch Abstreifung Einer Abstreifvorrichtung (Abstreifbalken,
gegenläufiges
Rollensystem o.ä.)
wird kontinuierlich Imprägnierlösung zugeführt. Diese
wird durch den Kontakt auf ein vorbeilaufendes Substrat übertragen.
- b) Beschichtung durch Aufsprühung
Die flüssige
Imprägnierlösung wird
auf das vorbeilaufende Substrat aufgesprüht.
- c) Beschichtung durch Tauchen Das Tuchmaterial durchläuft ein
mit der flüssigen
Imprägnierlösung gefülltes Bad
oder eine komplette Tuchrolle wird in die Imprägnierlösung eingetatucht.
Diese Herstellbeispiele sollen die
vorliegende Erfindung verdeutlichen, ohne sie einzuschränken.
Erfindungsgemäß ist auch die Verwendung des
erfindungsgemäßen Tuches
als kosmetisches Tuch zur Reinigung und Pflege der Haut und/oder
der Haare. Insbesondere ist die Verwendung des Tuches zur Reinigung
des Gesichtes oder zum „Abschminken" dekorativer Kosmetika
erfindungsgemäß. Das erfindungsgemäße Tuch
kann insbesondere zur Reinigung empfindlicher Haut, beispielsweise
trockener Haut, der Haut von Babies oder älteren Menschen verwendet werden.
Erfindungsgemäß ist auch die Verwendung des
erfindungsgemäßen Tuches
als mildes, schäumendes Reinigungsutensil.