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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Räum-
bzw. Planierschild für
Baumaschinen, insbesondere einen Hydraulikbagger-Planierschild,
mit einem Schildkorpus, an dem eine Schildfläche ausgebildet ist, wobei
ein Paar Abstützfüße gegenüberliegend auf
Breitseiten des Schildkorpus angeordnet sind, die jeweils seitlich über die
maximale Breite des Schildkorpus hinaus und bis unter eine untere
Räumkante der
Schildfläche
absenkbar sind.
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Bei vielen Baumaschinen, insbesondere
bei mobilen Hydraulikbaggern, werden die vorhandenen Planierschilder
eigentlich zweckentfremdet zum Abstützen der Baumaschine bzw. des
Baggers benutzt. Im Gegensatz zu Abstützpratzen hat das Schild eine Abstützbreite,
die nur der maximalen Fahrzeugbreite entsprechen kann, so dass die
Nutzlastwerte im Vergleich zur Pratzenabstützung immer kleiner sind, zumal
sich infolge der hohen Flächenpressung
an den Kanten bei weicheren Böden
die Kippkante nach innen verschiebt.
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Ein weiterer Nachteil besteht bei
solchen Schilden darin, dass es eine durchgehende Aufstandsfläche hat
und somit einen Schrägstand
nicht ausgleichen kann. Bei mittigen Bodenerhöhungen ergibt sich zudem ein
schlechtes Standmoment.
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Ein Schild der eingangs genannten
Art ist aus der
DE
42 29 459 A1 bekannt, die es lehrt, an den seitlichen Enden
des gezeigten Planierschildes einen Stützfuß anzuordnen und diesen mittels
zweier Lenker, die um eine vertikale Achse schwenkbar sind, seitlich über das
Schild hinaus zu schwenken. Zusätzlich
kann der Stützfuß mittels
eines Spindelantriebs nach unten ausgefahren werden, so dass der Stützfuß in der
Abstützstellung
seitlich und nach unten über
den Schild übersteht.
Diese Abstützfußanordnung
ist jedoch recht aufwendig, um den Abstützfuß seitlich nach un ten über den
Schild hinausfahren zu können.
Zudem wird durch die Schwenkbewegung des Stützfußes und die Anordnung des Spindelantriebs
viel Platz benötigt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, mit einer einfachen, platzsparenden
und gut zu bedienenden Anordnung der Abstützfüße dem Schild dennoch eine
verbreiterte Aufstandsfläche
geben zu können.
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Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe
durch einen Räum-
bzw. Planierschild gemäß Anspruch
1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass die
Abstützfüße jeweils
um eine zur Schildfläche
in etwa senkrechte Schwenkachse schwenkbar gelagert sind und aus
einer hinter der Schildfläche
liegenden Räumstellung
durch Schwenken um die Schwenkachse in die seitlich und nach unten über die Schildfläche überstehende
Abstützstellung
ausfahrbar sind. Soll der Räum-
bzw. Planierschild nicht zum Räumen
und Planieren, sondern zweckentfremdet zur Abstützung des Hydraulikbaggers
verwendet werden, können
die Abstützfüße aus dem
Schild ausgefahren werden, die diesen gegenüber dem Boden abstützen. Die
Abstützfüße können dabei
eine verbreiterte Aufstandsfläche
haben, so dass sie auch bei weichen Böden nicht einsinken. Zudem
können
unebene Aufstandsflächen
durch die ausfahrbaren Abstützfüße ausgeglichen
werden. Trotz der zusätzlichen
Abstützfüße ist die
eigentliche Funktionalität des
Räum- bzw.
Planierschilds nicht beeinträchtigt. Soll
letzterer zum Räumen
bzw. Planieren verwendet werden, können die Abstützfüße eingefahren
werden, so dass sie nicht im Weg umgehen und die Funktion des Schilds
beeinträchtigen
würden.
Die Anordnung der Abstützfüße unmittelbar
am Schild selbst löst
zugleich auch die Schwierigkeiten bei der Befestigung der Füße und der Übertragung
der entsprechenden Kräfte,
da die Befestigung von Räum- und
Planierschildern am Chassis der Baumaschine bzw. des Fahrzeugs selbst
regelmäßig massiv
ausgebildet ist, um die beim Räumen
und Planieren auftretenden Kräfte
aufnehmen zu können.
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Die Abstützfüße können vorteilhafterweise in einer
Ebene ausgefahren werden, die sich etwa parallel zur Schildfläche erstreckt.
Ist die Schildfläche gekrümmt, wie
z. B. bei Radialschildern, kann die Ausfahrebene tangential zu dem
Bereich der Schildfläche,
in dem Abstützfuß angeordnet
ist, angeordnet sein. Die Füße können also
in einer Richtung längs der
Schildfläche
ein- und ausgefahren werden. Im eingefahrenen Zustand erstreckt
sich hierdurch jeder Abstützfuß entlang
der Schildfläche
bzw. der hierdurch vorgegebenen Richtung, so dass eine kompakte
Anordnung erreicht werden kann.
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In Weiterbildung der Erfindung ist
ein Stützfußantrieb
vorzugsweise in Form eines Druckmittelzylinders zum Ein- und Ausfahren
der Abstützfüße vorgesehen.
Ein manuelles Tätigwerden
kann hierdurch entfallen.
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In Weiterbildung der Erfindung können die Abstützfüße individuell
ausgefahren werden. Vorzugsweise ist jedem der Abstützfüße ein separater Stützfußantrieb
zugeordnet. Bei unebenem Gelände können hierdurch
die Abstützfüße verschieden
weit bzw. tief ausgefahren werden, so dass stets eine optimale Abstützung erreicht
wird.
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In alternativer Ausführung der
Erfindung kann für
die Abstützfüße ein gemeinsamer
Stützfußantrieb
in Form eines Druckmittelzylinders vorgesehen sein, der die Abstützfüße gemeinsam
ein- und ausfährt.
Vorzugsweise kann der Druckmittelzylinder die gegenläufig ein-
und ausfahrbaren Stützfüße verbinden,
so dass eine Betätigung
des Druckmittelzylinders unmittelbar in eine Bewegung der Abstützfüße umgesetzt wird. Gegebenfalls kann eine Synchronisierung
zwischen die Abstützfüße geschaltet
sein, die ein stets gleichmäßiges Ein-
und Ausfahren beider Abstützfüße bewirkt.
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Um eine Beschädigung der Abstützfüße sowie
deren zugeordneten Antriebs im Räum-
bzw. Planierbetrieb zu verhindern, können die Abstützfüße mit dem
zugehörigen
Antrieb in den Schildkorpus integriert sein. Vorzugsweise können sie
im wesentlichen vollständig
in den Schildkorpus eingefahren werden. Durch die Anord nung der
Abstützfüße im Inneren
des Schildkorpus, aus dem sie durch seitliche Öffnungen ausfahrbar sind, sind
die Abstützfüße geschützt. Zum
anderen behindern sie nicht den Planierbetrieb. Der Schildkorpus
kann regelmäßig aus einer
Schildplatte, die die Schildfläche
bildet, sowie einem auf deren Rückseite
angeordneten Trägergerüst bestehen.
An der Rückseite
des Trägergerüsts sind üblicherweise
die Befestigungsmittel zur Befestigung des Schildes am Fahrzeug
vorgesehen. Um die Abstützfüße in den
Schildkorpus zu integrieren, können
sie zwischen der Schildplatte und den rückseitigen Anlenkmitteln des
Schilds angeordnet sein.
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In alternativer Ausführung der
Erfindung können
die Abstützfüße auch
auf einer Rückseite
des Schildkorpus auf dessen Außenseite
angeordnet sein. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache Gestaltung
unabhängig
vom Aufbau des Schildkorpus und dessen Inneren. Zudem ist der Antrieb
der Abstützfüße leicht
zugänglich
und damit einfach zu warten.
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Die Abstützfüße selbst können unterschiedlich ausgebildet
sein. Jeder Abstützfuß kann einen mit
einem Ende schwenkbar am Schildkorpus angelenkten Schenkel besitzen,
an dessen anderem Ende eine vergrößerte Aufstandsfläche vorgesehen
ist, insbesondere eine Abstützplatte
dreh- und/oder schwenkbar angelenkt ist. Vorzugsweise besitzt der Schenkel
zwischen seinen beiden Enden etwa mittig einen Anlenkpunkt für den Druckantrieb,
insbesondere dessen Druckmittelzylinder.
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Um eine kompakte Anordnung im eingeschwenkten
Zustand zu erreichen, kann der schwenkbare Schenkel des Abstützfußes sichelförmig gebogen
sein. Bei vom seitlichen Rand des Schilds nach innen versetzter
Schwenkachse kann der sichelförmig
gebogene Schenkel seitlich überstehend
und nach unten überstehend
aus dem Schildkorpus herausgeschwenkt werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand
bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung eines Planierschilds mit seitlich
ausfahrbaren Abstützfüßen in einer
Ansicht in Fahrtrichtung, wobei nur eine Hälfte des Schildes dargestellt
ist,
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2:
eine Seitenansicht des Planierschildes aus 1, die die Anordnung des Abstützfußes im Inneren
des Schildkorpus zeigt,
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3:
eine schematische Darstellung eines Räumschildes nach einer weiteren
bevorzugten Ausführung
der Erfindung in einer Ansicht ähnlich 1, wobei der Abstützfuß nicht
in den Schildkorpus integriert, sondern an dessen Rückseite
angeordnet ist,
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4:
eine Seitenansicht des Planierschilds aus 3, die die Anordnung des Abstützfußes hinter
dem Schild zeigt,
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5:
eine schematische Darstellung der gelenkigen Lagerung einer Aufstandsplatte
am Ende eines Abstützfußes, und
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6:
einen Schnitt durch das Gelenklager der Aufstandsplatte aus 5 entlang der Linie L-L in 5.
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Der Schildkorpus 1 des in
den 1 und 2 dargestellten Planierschilds
besteht aus einer frontseitigen Schildplatte 2, die eine
um eine horizontale Achse gekrümmte
Schildfläche 3 bildet
und eine horizontale, gerade untere Räumkante 4 besitzt.
Rückseitig
wird die Schildplatte 2 von einem Trägergestell bzw. -rahmen 5 getragen.
An dessen der Schildplatte 2 gegenüberliegender Rückseite
sind Befestigungsmittel 6 vorgesehen, mit Hilfe derer der
Schild an einem Hydraulikbagger oder dergleichen befestigt werden
kann.
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An den gegenüberliegenden, seitlichen Endabschnitten
des Schildkorpus 1 sind ausfahrbare Abstützfüße 7 vorgesehen,
von denen in 1 nur einer
gezeigt ist. Jeder der Abstützfüße 7 besteht
aus einem sichelförmig
gekrümmten
Stützschenkel
8,
der mit seinem einen Ende am Schildkorpus 1 schwenkbar
gelagert ist. Die Schwenkachse 9 erstreckt sich senkrecht
zur Querrichtung der Schildplatte 2, also gemäß 1 senkrecht zur Zeichenebene
und damit parallel zur Fahrtrichtung. Sie liegt am unteren Ende des
Schildes von dessen seitlichem Rand nach innen versetzt, und zwar
grob gesprochen etwa um die halbe Länge des sichelförmigen Schenkels 8.
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Am freien Ende des Stützschenkels 8 ist
eine Aufstandsplatte 10 schwenkbar bzw. drehbar befestigt.
Die bewegliche Befestigung der Aufstandsplatte 10 an dem
Stützschenkel 8 erlaubt
eine individuelle Anpassung an die Neigung bzw. Wölbung der
Bodenfläche,
auf der sich die Aufstandsplatte 10 jeweils abstützt. Die
Aufstandsplatte 10 hängt
durch die Schwerkraft beim Ausfahren stets nach unten, so dass sie
sich in richtiger Ausrichtung auf den Boden setzt.
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Bei Verwendung eines Radialschildes,
bei dem die Aufstandsfläche
der Aufstandsplatte 10 in Längsrichtung der Maschine fast
immer schräg
zum Planum steht, ist vorzugsweise, wie die 8 und 9 zeigen, eine Kardanische Aufhängung der
Pratze bzw. der Aufstandsplatte 10 in Form eines Gelenklagers 20 vorgesehen,
das sich durch eine Selbstzentrierung vorzugsweise in Form von Gummielementen 21 beim
Einfahren wieder axial ausrichtet. Mit Hilfe der in den 8 und 9 gezeigten
Kardanischen Aufhängung
der Aufstandsplatte können
die sonst entstehenden Kantenpressungen vermieden werden.
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Wie 1 zeigt,
ist die Länge
des Stützschenkels 8 kleiner
als die lichte Höhe
des Schildes, so dass beim Einschwenken der Stützschenkel 8 nicht
nach oben über
den Räumschild übersteht.
Er kann insbesondere in das Innere des Schildkorpus 1 eingefahren
werden. Wie 2 zeigt,
ist der Abstützfuß 7 zwischen
der Schildplatte 2 und dem rückseitigen Ende des Trägergestells 5 angeordnet,
d. h. er ist in den Schildkorpus 1 integriert. Wenn der
Abstützfuß 7 eingefahren
wird, steht die Aufstandsplatte 10 am seitlichen Rand des
Schildkorpus 1 an und schließt damit im wesentlichen bündig ab
(vgl. 1). Die gestrichelt
dargestellte Stellung des Abstützfußes 7 gemäß 1 zeigt dessen ausgeschwenkte
Abstützstellung.
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Als Antrieb 11 zur Betätigung der
Abstützfüße 7 ist
ein Druckmittelzylinder 12 vorgesehen, der an die Druckmittelversorgung
des Baggers oder dergleichen angeschlossen sein kann. Wie 1 zeigt, kann jedem der
Abstützfüße 7 ein
separater Druckmittelzylinder 12 zugeordnet sein, der mit
seinem einen Ende am Schildkorpus 1 angelenkt und mit seinem
anderen Ende am Stützschenkel 8 angelenkt
ist. Der Anlenkpunkt 13 kann zwischen den beiden Enden
des Stützschenkels 8 an
unterschiedlicher Stelle vorgesehen sein. In der gezeichneten Ausführung liegt
der Anlenkpunkt 13 etwa im Bereich des Scheitels des gebogenen
Stützschenkels
B. Letzterer liegt in der gezeichneten Ausführung etwa mittig zwischen den
beiden Enden des Schenkels.
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Gemäß der in 1 gestrichelten Darstellung kann auch
für beide
Abstützfüße ein gemeinsamer
Druckmittelzylinder 14 vorgesehen sein. Dieser kann mit
seinem einen Ende an dem einen Stützfuß und mit seinem anderen Ende
an dem gegenüberliegend
angeordneten Stützfuß angelenkt
sein. Beim Ausfahren, d. h. Verlängern
des Druckmittelzylinders 14 fahren gleichzeitig sowohl
der rechte wie auch der linke Abstützfuß aus. Wie 2 zeigt, sind auch die Druckmittelzylinder 14 im
Inneren des Schildkorpus 1, also zwischen der Schildplatte 2 und
der Rückseite des
Trägergestells 5 angeordnet.
Hierdurch sind sie sicher vor Schmutz oder Beschädigungen im Räumbetrieb
des Schilds geschützt.
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Die 3 und 4 zeigen eine den 1 und 2 ähnliche
Ausführung
eines Planierschilds, bei dem in analoger Weise rechts und links
schwenkbare Abstützfüße 7 vorgesehen
sind. Es wird grundsätzlich auf
die vorhergehende Beschreibung verwiesen. Unterschiedlich ist die
Anordnung der Abstützfüße 7 insofern,
als sie nicht in den Schildkorpus integriert sind, sondern an dessen
rückwärtigen Außenseite angeordnet
sind. Wie 4 zeigt, sind
die Abstützfüße 7 sowie
die zugehörigen
Druckmittelzylinder 12 hinter dem Schildkorpus und hinter
der der Schildplatte 2 gegenüberliegenden Rückseite
des Trägergestells 5 angeordnet.
Im übrigen
entspricht diese Ausführung
der zuvor beschriebenen.