-
Die Erfindung betrifft einen Klappstuhl.
-
Klappstühle üblicher Bauart gibt es in verschiedensten Variationen, wobei das Hauptaugenmerk auf
die Erfüllung statischer und funktionaler Ansprüche gerichtet ist. Bei bekannten Klappstühlen dient
die Möglichkeit des Zusammenklappens dazu, den Stuhl bei Nichtgebrauch platzsparend auf
minimalstem Raum wegstellen zu können, wobei die Klappstühle dadurch keinen Gebrauchszweck
haben. Anderseits ist bei bekannten Klappstühlen der Aufbau so, dass in zusammengeklapptem
Zustand die Beinpaare nebeneinander liegen, die Sitzfläche und die Lehne eine Wölbung aufweisen
und dadurch der Platzbedarf zur Materialstärke verhältnismäßig groß ist. Zudem ist durch die
gewölbten Flächen eine Aufeinanderstapelung möglichst vieler Stühle nicht möglich, da diese
gestapelt, beispielsweise zu einem Turm, durch ihr Eigengewicht nicht selbständig halten würden.
Ferner schwenkt bei bekannten Klappstühlen eines der Beinpaare nach vorne unter die Sitzfläche
aus und schränkt dadurch die Beinfreiheit des Benutzers ein.
-
Es ist ein Klappstuhl bekannt (DE 84 34 844 U1), der sich im zusammengeklappten Zustand zwar
auf das Format einer Platte reduzieren lässt, dem Benutzer aber nicht die Möglichkeit bietet, in
bequemer Sitzposition den hinteren Teil der Sitzfläche vollständig ausnutzen zu können.
-
Ferner ist ein Klappstuhl (G 93 15 544.1) bekannt, der eine vollständige Ausnutzung der Sitzfläche
ermöglicht, aber den Benutzer in seiner Sitzfreiheit im hinteren Bereich der Sitzfläche durch den
Rahmen seitlich einschränkt. Darüber hinaus erfordert der Klappstuhl wegen Art und Ausführung
einen vergleichsweise aufwendigen Herstellungsprozess. Vergleichsweise aufwendig stellt sich
ebenfalls der Klappvorgang dar.
-
Gemäß Erfindung dagegen bildet im aufgeklappten Zustand der Rahmen das vordere Beinpaar und
die Stützplatte das hintere Beinpaar. In dem Rahmen ist längsmittig, quer zum Benutzer, eine
Schwenkachse angeordnet, die das hintere Ende der Sitzfläche mit diesem drehbar verbindet. Im
vorderen Ende der Sitzfläche ist eine zweite Schwenkachse, quer zum Benutzer angeordnet, die die
Stützplatte mit der Sitzfläche drehbar verbindet. Im Rahmen wird die Stützplatte schräg nach hinten
geführt und mit Stiften von einer unteren Arretierung, welche im Wesentlichen die waagerechte
Stellung der Sitzfläche definiert, bis zu einem oberen Anschlag verschiebbar geführt. Zudem kann
durch entsprechende Gestaltung der unteren Arretierung eine Sitzanpassung erfolgen.
-
Ziel und Aufgabe der Erfindung ist es, einen Klappstuhl zu schaffen, der im zusammengeklappten
Zustand minimalsten Platzbedarf einnimmt, keine störenden Verbindungsmittel aufweist und
aufgrund seiner Geometrie aus seinem Eigengewicht heraus in einfacher Weise stapelbar ist. Damit
soll dem Stuhl im zusammengeklappten Zustand ebenfalls ein Verwendungszweck gegeben werden.
Zudem soll der Benutzer die komplette Sitzfläche ausnutzen können und ihm eine vergleichsweise
größere Beinfreiheit unter der Sitzfläche ermöglicht werden. Herstellung des Klappstuhls soll in
einfacher Weise erfolgen.
-
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die hintere Beinplatte und die Sitzfläche
aus einer ebenen, geschlossenen Platte gleicher Materialstärke und Materialbreite bestehen und
vorzugsweise die Hälfte der Materialstärke des Rahmens aufweisen, damit im zusammengeklappten
Zustand die beiden Platten nicht stärker als der Rahmen sind und somit eine einheitliche
Plattenstärke erreicht wird. Der Rahmen ist umlaufend geschlossen und weist, bis auf eine
Bewegungstoleranz, in der Mitte eine Öffnung gleicher Umfangskontur der hinteren Stützplatte auf.
Der Stuhl bildet somit im zusammengeklappten Zustand mit Rahmen und Stützplatte eine einseitig
optisch geschlossene Fläche und kann dadurch dekorative Zwecke erfüllen, beispielsweise indem
der Rahmen die Funktion eines Bilderrahmens übernimmt und auf der Unterseite der hinteren
Beinplatte ein Gemälde oder dgl. angebracht wird. Somit lässt sich der Klappstuhl an der Wand
anbringen und würde nicht als solcher wirken. Die Schwenkachsen sind innerhalb des
Plattenmaterials angeordnet und weisen keine störenden hervorstehenden Verbindungsmittel auf.
Dadurch, dass kein Beinpaar, wie bei bekannten Klappstühlen, im aufgeklappten Zustand nach
vorne ausschwenkt, wird dem Benutzer vergleichsweise eine höhere Beinfreiheit unter der
Sitzfläche ermöglicht. Zudem wird der Benutzer nicht durch störende Teile in seiner seitlichen
Sitzposition eingeschränkt und die Herstellung gestaltet sich entsprechend einfach, da nur ebene
Platten verwendet werden. Ferner ist es zweckmäßig, dass die Schwenkachsen, welche die Platten
mit dem Rahmen verbinden, aus rundem Querschnitt bestehen und vorzugsweise aus Metall sein
sollten. Es bleibt hierbei die Möglichkeit offen, runde durchgängige Metallstäbe, oder
beispielsweise Schrauben entsprechender Gestaltung zu verwenden.
-
Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einer Ausführungsform anhand der Zeichnungen. In der Zeichnung zeigen:
-
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Klappstuhls im aufgeklapptem Zustand;
-
Fig. 2 eine vertikale, mittlere Schnittansicht gemäß Fig. 1;
-
Fig. 3 einen Klappstuhl in zusammengeklapptem Zustand. in Draufsicht;
-
Fig. 4 einen Längsschnitt des Rahmens (1) mit den beschriebenen Führungsnuten (9/14);
-
Fig. 5 einen Klappstuhl im zusammengeklappten Zustand in Seitenansicht und
-
Fig. 6 den Bewegungsablauf des Klappstuhls.
-
In den Fig. 1 bis 5 ist der Klappstuhl aus zwei rechteckigen Platten gefertigt, beispielsweise
Sperrholzplatten, wobei der Rahmen (1) durch entsprechende Trennschnitte aus der ersten Platte
entsteht, die die doppelte Materialstärke aufweist als die zweite Platte aus der die Sitzfläche (6) und
die Stützplatte (11) durch entsprechenden Trennschnitt entstehen. Der Rahmen (1) weist eine
rechteckige Öffnung auf, die bis auf eine Bewegungstoleranz der Umfangskontur der Stützplatte
(11) entspricht. Stützplatte (11) und Sitzplatte (6) entsprechen sich in ihrer Breite.
-
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, bildet der Rahmen (1) im aufgeklappten Zustand unterhalb der
Sitzfläche (6) das vordere Beinpaar (2, 3), insbesondere die vordere Auflagekante (19) und
oberhalb der Sitzfläche (6) die Lehne (10) des Klappstuhls. Die Sitzfläche (6) ist in ihrem hinteren
Bereich durch eine Schwenkachse (7), beispielsweise in Form von Metallstäben, mit dem Rahmen
(1) in seiner Längsmitte drehbar verbunden, während das vordere Ende der Sitzfläche (6) mit der
Stützplatte (11) drehbar, beispielsweise in Form eines Scharniers (8) oder Verzapfungen
entsprechender Gestaltung, verbunden ist. Schräg durch den Rahmen (1) nach hinten geführt bildet
die Stützplatte (11) das hintere Beinpaar (4, 5), insbesondere die hintere Auflagekante (20) des
Stuhls.
-
Wie insbesondere die Fig. 2 bis 4 zeigen, weist der Rahmen (1) auf seiner Innenseite zwei
Führungsnuten (9, 14) auf in der die in der Stützplatte (11) seitlich angeordneten Stifte (15, 16) von
einem unteren Anschlag (13, 17), welcher im Wesentlichen die waagerechte Sitzstellung definiert
und derart gestaltet ist, beispielsweise in Form einer Arretierung, dass ein versehentliches
Zusammenklappen während des Gebrauchs verhindert wird, bis zu einem oberen Anschlag (12, 18)
verschiebbar geführt sind. Der Vorgang des Zusammenklappens wird durch den oberen Anschlag
(12, 18) beendet und gleichzeitig wird ein Überklappen verhindert.
-
Gemäß den Fig. 3 und 5, lässt sich der Stuhl zu einer ebenen, einseitig geschlossenen Platte
zusammenklappen. Der Stuhl ist somit vergleichsweise einfach stapelbar und kann darüber hinaus
Dekorationszwecken dienen, beispielsweise als Bild an der Wand durch entsprechende Gestaltung.