-
Die Erfindung betrifft eine Rollvorrichtung
für Weichenzungen,
mit einer Rollenanordnung mit einer vorderen ersten Rolle und wenigstens
einer hinteren zweiten Rolle, wobei die Rollen jeweils auf einer
Welle gelagert sind und wobei eine Höhenverstellung wenigstens einer
Rolle über
wenigstens einen Exzenter vorgesehen ist. Darüber hinaus betrifft die vorliegende
Erfindung eine Weiche mit wenigstens einer Rollvorrichtung der eingangs
beschriebenen Art.
-
In bekannten Weichenstellsystemen
werden zumeist Rollenlager eingesetzt, die eine oder mehrere Rollen
aufweisen, auf denen die Weichenzunge während des Verstellvorganges
abrollt. Die bekannten Rollvorrichtungen werden entweder in ein Schwellenfach
an einen Backenschienenfuß angeklemmt
oder in eine Gleitstuhlplatte, die auf einer Schwellendecke befestigt
wird, integriert. Die Rollen selbst können dann starr oder auch federnd,
z. B. in einem Befestigungsrahmen, gelagert sein.
-
Aus der
EP 0 904 457 B1 ist eine
Rollvorrichtung zum Umstellen von Weichenzungen bekannt, wobei die
Rollvorrichtung eine vordere und eine hintere, jeweils auf einer
Welle gelagerte Rolle aufweist, wobei die vordere Rolle des Rollenpaares
niedriger eingestellt ist als die hintere Rolle. Um hier in einfacher
Weise und mit geringem baulichen Aufwand eine Höhenverstellung der Rollen zu
ermöglichen,
ist mindestens eine Rolle auf einem Exzenter einer exzentrisch ausgebildeten
Rollenachse angeordnet, und zwar auf jedem Fall die vordere Rolle
des Rollenpaares, um die für
das leichtere Aufgleiten auf die zweite, hintere Rolle tiefere Lage
der vorderen Rolle einzustellen. Über die exzentrisch ausgebildete
Rollenachse läßt sich
die Rolle leicht und stufenlos in ihrer Höhe verstellen und in der eingestellten
Position arretieren. Von Nachteil bei der bekannten Rollvorrichtung
ist, daß zur
Höhenverstellung
der Rollen ein hoher Zeitaufwand erforderlich ist, der zu hohen
Wartungs- und Betriebskosten führt.
Darüber
hinaus setzt sich die bekannte Rollvorrichtung aus einer Vielzahl
von Bauteilen zusammen, so daß die
Montage bzw. Demontage der bekannten Rollvorrichtung arbeitsintensiv
und kostenaufwendig ist.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Rollvorrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu
stellen, wobei die Höhenverstellung
der Rollen einfach und schnell durchführbar ist und die Rollvorrichtung
sich durch geringe Wartungs-, Betriebs- und Montagekosten auszeichnet.
-
Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe
ist bei einer Rollvorrichtung der eingangs genannten Art vorgesehen,
daß jede
Welle einen Exzenter zur Lagerung der jeweiligen Rolle aufweist
und daß die Wellen über wenigstens
ein Kopplungselement derart gekoppelt sind, daß bei Höhenverstellung einer Rolle
sich gleichzeitig eine Höhenverstellung
der anderen Rolle ergibt. Die erfindungsgemäße Rollvorrichtung für Weichenzungen
unterscheidet sich vom Stand der Technik dadurch, daß nicht
jede Rolle einzeln in der Höhe
verstellt werden muß,
sondern daß zur
Höhenverstellung
aller Rollen lediglich eine Rolle in der Höhe verstellt werden muß. Zu diesem
Zweck sind die Wellen, auf denen die jeweiligen Rollen gelagert
sind, über
ein Kopplungselement gekoppelt. Es muß also lediglich das Höhenniveau
einer Rolle verstellt werden, um gleichzeitig eine Höhenverstellung
der anderen Rolle zu bewirken. Dadurch sinkt der notwendige Zeitaufwand
zur Höheneinstellung der
Rollvorrichtung und somit auch die Wartungs- und Betriebskosten.
Abweichend zum Stand der Technik ist es zudem nicht mehr erforderlich,
daß jede
Rolle eine Verstelleinrichtung zur Höhenverstellung aufweist. Zur
Höhenverstellung
der erfindungsgemäßen Rollvorrichtung
sind daher weniger Bauteile erforderlich, was durch den geringeren
Montageaufwand zu geringeren Montagekosten führt.
-
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Rollvorrichtung ist
vorgesehen, daß die
Wellen derart gekoppelt sind, daß die Höhenverstellung einer Rolle
dieselbe Höhenverstellung
der anderen Rolle ergibt. Dadurch wird sichergestellt, daß der Höhenabstand
zwischen der ersten Rolle und der zweiten Rolle stets gleich bleibt.
Weiter ist vorzugsweise vorgesehen, daß die erste Rolle und die zweite
Rolle stets in derselben Höhe
eingestellt sind. Dadurch ist es erfindungsgemäß möglich, daß die Weichenzunge beim Abrollen auf
den Rollen keinen Höhenunterschied überwinden muß und vorzugsweise
stets horizontal aufliegt. Liegt die Weichenzunge auf beiden Rollen
auf, wird die von der Weichenzunge ausgehende Gewichtskraft gleichmäßig auf
beide Rollen verteilt, woraus eine geringere Flächenpressung der Rollen resultiert.
-
Um sicherzustellen, daß die Höhenverstellung
einer Rolle in jedem Falle dieselbe Höhenverstellung der anderen
Rolle ergibt, kann beispielsweise der Exzenter der Welle der ersten
Rolle und der Exzenter der Welle der zweiten Rolle dieselbe Exzentrizität aufweisen.
-
Die Kopplung zwischen der Welle und
dem Kopplungselement erfolgt vorzugsweise über einen weiteren Exzenter
der Welle. Dadurch ist es möglich, daß die jeweilige
Rolle auf dem zur Lagerung vorgesehenen Exzenter einer Welle angeordnet
werden kann, während
die Übertragung
des Bewegungsablaufs der einen Welle auf die andere Welle über einen weiteren
Exzenter erfolgt, wobei die weiteren Exzenter mit dem Kopplungselement
gekoppelt sind. Von Vorteil ist in diesem Zusammenhang, daß der zur
Lagerung der jeweiligen Rolle vorgesehene Exzenter und der weitere
Exzenter jeweils dieselbe Exzentrizität aufweisen. Dadurch wird in
einfacher Art und Weise sichergestellt, daß die (Höhen-)Verstellung des weiteren
Exzenters zu derselben betragsmäßigen Verstellung
des zur Lagerung der jeweiligen Rolle vorgesehenen Exzenters führt.
-
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß das Kopplungselement
mit wenigstens einem Mitlaufexzenter zusammenwirkt und daß, vorzugsweise,
der Mitlaufexzenter die gleiche Exzentrizität wie ein Exzenter und/oder
ein weiterer Exzenter aufweist. Der Mitlaufexzenter bewirkt, daß sich alle
Exzenter stets in die richtige und gewünschte Richtung drehen.
-
Eine besonders einfache und günstige Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß der
weitere Exzenter und/oder der Mitlaufexzenter seitlich über den
Lagerbock überstehen
und daß das
Kopplungselement seitlich außen
am Lagerbock vorgesehen ist. Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß die weiteren Exzenter
und/oder der Mitlaufexzenter leicht zugänglich sind und eine Höhenverstellung
der jeweiligen Rolle bei geringem Zeit- und Montageaufwand möglich ist.
Ebenfalls ist eine einfache und schnelle Montage bzw. Demontage
des Kopplungselementes von der Seite des Lagerbocks aus möglich.
-
Um ein Zusammenwirken der weiteren
Exzenter bzw. des oder der Mitlaufexzenter mit dem Kopplungselement
in einfacher Art und Weise sicherzustellen, ist das Kopplungselement
vorzugsweise als Platte mit Öffnungen
oder Aufnahmen für
die weiteren Exzenter und ggf. für
den Mitlaufexzenter ausgebildet. Die plattenförmige Ausbildung des Kopplungselementes
vereinfacht die Montage und führt dazu,
daß das
Kopplungselement eine ausreichende Biegesteifigkeit zur Übertragung
des Bewegungsablaufs einer Welle auf eine andere Welle aufweist.
Alternativ dazu ist es erfindungsgemäß grundsätzlich natürlich auch möglich und
vorgesehen, daß das Kopplungselement
als Stange ausgebildet ist, wobei der Bewegungsablauf einer Welle über die
Stange auf eine andere Welle übertragen
wird. In diesem Fall bewirkt eine Verschiebung der Stange ein Schieben bzw.
Ziehen der gekoppelten Wellen in der einen oder in der anderen Richtung.
Die weiteren Exzenter können
dabei auch funktional verstanden werden. Es kann sich auf kreisrunde
Scheiben handeln, an denen die Kopplungsstange dann jedoch exzentrisch gelagert
ist.
-
Um ein Werkzeug zur Höhenverstellung
ansetzen zu können,
ist erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen,
daß wenigstens
eine Welle und/oder der Mitlaufexzenter endseitig einen von außen zugänglichen
Betätigungsabschnitt
aufweisen. Durch die Anordnung des Betätigungsabschnitts am Ende der Welle
bzw. des Mitlaufexzenters wird sichergestellt, daß eine einfache
Montage bzw. Wartung der Rollvorrichtung von außen möglich ist.
-
Zur Lagerung der Wellen weist die
Rollvorrichtung vorzugsweise zwei Lagerbereiche für jede Welle
auf, wobei der Mitlaufexzenter beispielsweise in einem Lagerbereich
gelagert sein kann. Zur einfachen Montage bzw. Demontage des Lagerbereichs weist
dieser vorzugsweise zwei Lagerschalen auf, wobei die Lagerschalen
vorzugsweise zusammen mit dem Lagerbock lösbar verbunden, insbesondere verschraubt
sind.
-
Um den Abstand der Rollvorrichtung
bzw. der vorderen und/oder der hinteren Rolle zur Schiene einstellen
zu können,
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die
Lagerbereiche in Richtung auf die Schiene zu und von der Schiene
weg verstellbar sind. Der Lagerbock weist dazu vorzugsweise zur
Verstellung der Lagerbereiche Langlöcher auf.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform der
Erfindung sieht vor, daß der
Lagerbock einen gabelförmigen
Bereich mit zwei, vorzugsweise endseitig offenen, kurz ausgebildeten
Gabelschenkeln aufweist und daß,
vorzugsweise, die Rollen zwischen den Gabelschenkeln des Lagerbocks
angeordnet sind. Weiterhin ist von Vorteil, daß der Lagerbock im gabelförmigen Bereich
nach unten offen ist. Dadurch wird zum einen sichergestellt, daß Schienenabrieb, Verunreinigungen
oder dergleichen was, von oben auf die Rollen fällt, durch den gabelförmigen Bereich des
Lagerbocks in das Schwellenfach hineinfallen bzw. unterhalb des
gabelförmigen
Bereichs des Lagerbocks in einfacher Art und Weise entfernt werden kann.
Die endseitig offene Ausbildung der Gabelschenkel bietet weiterhin
den Vorteil, daß der
Lagerbock endseitig zugänglich
ist, beispielsweise für
Wartungs- oder Montagearbeiten. Außerdem ergibt sich hierdurch
eine kompakte Bauweise. Vorzugsweise sind die Lagerbereiche für jede Welle
auf den Gabelschenkeln des Lagerbocks angeordnet, so daß die auf
die Rollen wirkende Druckkraft der Weichenzunge über die Lagerbereiche in den
Lagerbock eingeleitet wird. Dies trägt zur Erhöhung der Stabilität der erfindungsgemäßen Rollvorrichtung
bei.
-
Im übrigen kann zur Bewegungsbegrenzung des
Kopplungselementes ein Anschlag vorgesehenen sein. Dieser Anschlag
kann beispielsweise durch einen vorstehenden Bereich einer Lagerschale und/oder
eines Lagerbereiches gebildet werden oder aber auch am Lagerbock
vorgesehen sein.
-
Zur einfachen Montage an ein Gleis
bietet es sich an, daß die
Rollvorrichtung als nachträglich
in ein Schwellenfach eines Gleises einsetzbare und an eine Schiene,
insbesondere an den Schienenfuß,
anklemmbare Baueinheit ausgebildet ist. Der Lagerbock weist dazu
vorzugsweise auf Seiten der Rollenanordnung eine den Schienenfuß übergreifende
Befestigungsklaue und endseitig eine lösbare Klemmeinrichtung auf.
-
Die Erfindung wird nachstehend ohne
Beschränkung
des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine
perspektivische Vorderansicht einer an einen Schienenfuß angeklemmten
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Rollvorrichtung,
-
2 eine
perspektivische Ansicht der in der 1 dargestellten
Rollvorrichtung von hinten,
-
3 eine
Seitenansicht der in der 1 dargestellten
Rollvorrichtung,
-
4 eine
Draufsicht auf die in der 1 dargestellte
Rollvorrichtung,
-
5 eine
perspektivische Ansicht der Kopplung zweier Wellen mittels eines
als Kopplungsstange ausgebildeten Kopplungselementes,
-
6 eine
Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rollvorrichtung
unter Verwendung des in der 5 dargestellten
Kopplungselementes und
-
7 eine
perspektivische Ansicht der in der 6 dargestellten
Ausführungsform
seitlich von hinten.
-
In der 1 ist
eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Rollvorrichtung 1 dargestellt,
die an eine Backenschiene 2 angeklemmt ist. Die Rollvorrichtung 1 weist
einen Lagerbock 3 mit einem gabelförmigen Bereich aus zwei endseitig
offenen, kurz ausgebildeten Gabelschenkeln 4, 5 auf.
Auf den Gabelschenkeln 4, 5 sind Lagerbereiche 6, 7 angeordnet,
die jeweils aus zwei Lagerschalen 8, 9 bzw. 10, 11 bestehen.
Die Lagerschalen 8, 9 bzw. 10, 11 sind mit
dem Lagerbock 3 über
Schrauben 12, 13 lösbar verbunden. Dabei dient
jeweils nur eine einzige Schraubverbindung zum Verschrauben der
Lagerschalen und zur Befestigung des jeweiligen Lagerbereichs am
Lagerbock. Die Lagerbereiche 6, 7 dienen zur Lagerung
zweier Wellen 14, 15, wobei auf der Welle 14 eine
vordere Rolle 16 und auf der Welle 15 eine hintere
Rolle 17 über
entsprechende Lagerhülsen
drehgelagert ist. Darüber
hinaus ist in dem Lagerbereich 7 ein Mitlaufexzenter 18 gelagert.
Auf der vorderen Rolle 16 liegt gemäß der 1 eine Weichenzunge 19 an bzw.
auf. Die Rollvorrichtung 1 dient zur Erleichterung der
Verstellung der Weichenzunge 19, wobei die Weichenzunge 19 grundsätzlich auf
der vorderen Rolle 16 und/oder der hinteren Rolle 17 beim
Umstellen bzw. Verstellen abrollt. Wenngleich die in 1 dargestellte Rollvorrichtung 1 lediglich
eine vordere Rolle 16 und eine hintere Rolle 17 aufweist,
ist es grundsätzlich
auch möglich,
daß eine
Mehrzahl von hinteren Rollen zusammen mit der vorderen Rolle 16 eine
Rollebene für
die Weichenzunge 19 aufspannen.
-
2 zeigt
eine perspektivische Darstellung der Rollvorrichtung 1 aus 1 von hinten. Die in 2 nicht im einzelnen dargestellte
Welle 15 weist endseitig einen von außen zugänglichen Betätigungsabschnitt 20 zum
Ansetzen eines Werkzeugs, beispielsweise eines Schraubenschlüssels, auf.
Weiterhin ist der 2 zu
entnehmen, daß die
Rollvorrichtung 1 ein Kopplungselement 21 aufweist,
das zur gleichzeitigen Höhenverstellung
der Rollen 16, 17 dient, worauf nachfolgend im
einzelnen eingegangen wird. In der 2 ist
darüber
hinaus ein Klemmelement 22 dargestellt, das mittels einer
Schraubverbindung 23 mit dem Lagerbock 3 verschraubt
ist. Die Schraubverbindung 23 weist einen Bolzen 24 auf,
der in ein nicht im einzelnen dargestelltes Gewinde des Lagerbocks 3 eingeschraubt
ist. Zur Befestigung des Lagerbocks 3 bzw. der Rollvorrichtung 1 mit
der Backenschiene 2 ist vorgesehen, daß das Klemmelement 22 auf
den in den Lagerbock 3 eingeschraubten Bolzen 24 aufgeschoben
wird. Anschließend
wird eine Spannscheibe 25 auf den Bolzen 24 aufgeschoben
und das Klemmelement 22 mittels einer Mutter 26 am
Fuß 27 der
Backenschiene 2 verspannt.
-
In der 3 ist
eine Seitenansicht der Rollvorrichtung 1 im an die Backenschiene 2 angeklemmten
Zustand dargestellt. Der Lagerbock 3 weist auf Seiten der
Rollen 16 und 17 eine den Schienenfuß 27 der
Backenschiene 2 übergreifende
Befestigungsklaue 28 in der Art auf, daß im angeklemmten Zustand der
Schienenfuß 27 mit
dem Lagerbock 3 auf der einen Seite durch die Befestigungsklaue 28 und
auf der anderen Seite durch das Klemmelement 22 verspannt
wird, wobei der Schienenfuß 27 auf
einer Auflagefläche 29 des
Lagerbocks 3 aufliegt.
-
Aus der 3 geht weiterhin hervor, daß die Weichenzunge 19 im
Endbereich einer Auflagefläche 30 des
Zungenfußes 43 auf
der Rolle 16 aufliegt, wobei zwischen der Oberfläche 31 der
Befestigungsklaue 28 und der Auflagefläche 30 ein Spalt verbleibt. Dadurch
wird sichergestellt, daß beim
Verstell- bzw. Umstellvorgang
der Weichenzunge 19 diese nicht mit der Befestigungsklaue 28 in
Kontakt kommt, während
die Auflagefläche 30 auf
der Rolle 16, und nachfolgend auf der Rolle 17,
abrollt. Der Kraftaufwand zur Um- bzw. Verstellung der Weichenzunge 19 reduziert
sich somit auf die Rollreibung zwischen der Auflagefläche 30 der
Weichenzunge 19 und den Abrollflächen der vorderen Rolle 16 und/oder
der hinteren Rolle 17.
-
In der 3 ist
ebenfalls dargestellt, daß die Schraube 12 und
ebenfalls – nicht
dargestellt – die Schraube 13 durch
jeweils eine Mutter 32 zur Feststellung des Lagerbereichs 6, 7 verschraubt
ist.
-
Wie sich aus der 4 ergibt, die eine Draufsicht auf die
in der 1 dargestellte
Rollvorrichtung 1 darstellt, weist jede Welle 14, 15 jeweils
einen Exzenter 33, 34 zur Lagerung der jeweiligen
Rolle 16, 17 auf. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen,
daß der Exzenter 33 der
Welle 14 der ersten, vorderen Rolle 16 und der
Exzenter 34 der Welle 15 der zweiten, hinteren
Rolle 17 dieselbe Exzentrizität aufweisen.
-
Wie aus 4 weiterhin erkennbar ist, sind die Wellen 14, 15 über wenigstens
ein Kopplungselement 21 derart gekoppelt, daß bei Höhenverstellung einer
Rolle 16, 17 sich gleichzeitig eine Höhenverstellung
der anderen Rolle 17, 16 ergibt. Vorzugsweise
sind die Wellen 14, 15 derart gekoppelt, daß die Höhenverstellung
einer Rolle 16, 17 dieselbe Höhenverstellung der anderen
Rolle 17, 16 ergibt, wobei vorzugsweise, die erste,
vordere Rolle 16 und die zweite, hintere Rolle 17 stets
in derselben Höhe
eingestellt sind bzw. verstellt werden.
-
Gemäß der 4 weist jede der Wellen 14, 15 wenigstens
einen weiteren Exzenter 35, 36 auf, wobei die
Wellen 14, 15 über
den weiteren Exzenter 35, 36 mit dem Kopplungselement 21 gekoppelt
sind. Bei der in der 4 dargestellten
Ausführungsform ist
weiterhin vorgesehen, daß die
Exzenter 33, 34 und die weiteren Exzenter 35, 36 jeweils
dieselbe Exzentrizität
aufweisen.
-
Im übrigen ist aus der 4 erkennbar, daß die Wellen 14, 15 mittels üblicher
Sicherungselemente, nämlich
mittels Spannhülsen
und Sicherungsscheiben, in den Lagerbereichen 6, 7 gelagert
ist.
-
Das Kopplungselement 21 ist
gemäß der 4 als Platte mit Öffnungen 37 für die weiteren
Exzenter 35, 36 und für den Mitlaufexzenter 18 ausgebildet.
Dabei ist es so, daß die
weiteren Exzenter 35, 36 und der Mitlaufexzenter 18 seitlich über den
Gabelschenkel 5 des Lagerbocks 3 überstehen,
wobei das Kopplungselement 21 seitlich außen am Lagerbock 3 vorgesehen
ist. Dabei kann vorzugsweise der Mitlaufexzenter 18 die
gleiche Exzentrizität
wie der weitere Exzenter 36 und/oder der weitere Exzenter 35 aufweisen.
Der Mitlaufexzenter 18 ist im Endbereich einer Welle angeordnet,
die zwei durch eine Ausnehmung 38 unterbrochene Wellenabschnitte 38a, 38b aufweist,
wobei die Welle im Bereich der Wellenabschnitte 38a, 38b im
Lagerbereich 7 gelagert ist.
-
Vorgesehen ist nun, daß das Kopplungselement 21 in
der Art mit den Exzentern 35, 36 bzw. mit dem
Mitlaufexzenter 18 zusammenwirkt, daß eine Verstellung des mit
dem Betätigungsabschnitt 20 endseitig
versehenen Exzenters 36 über das Kopplungselement auf
den Exzenter 35 übertragen
wird und somit eine Höhenverstellung
der Rolle 17 gleichzeitig zu einer Höhenverstellung der Rolle 16 führt. Es
ist darauf hinzuweisen, daß es
grundsätzlich
möglich
ist, auf den Mitlaufexzenter 18 ersatzlos zu verzichten.
-
Durch die im Lagerbock 3 bzw.
die in den Gabelbereichen 4, 5 vorhandenen Langlöcher 39, 40 können die
Lagerbereiche 6, 7 bzw. die Lagerschalen 8, 9, 10, 11 in
Richtung auf die Backenschiene 2 bzw. auf die Weichenzunge 19 zu
und von der Backenschiene 2 bzw. von der Weichenzunge 19 weg
verstellt werden.
-
Im übrigen sind die Exzenter 33, 34, 35, 36 gegen
Verdrehen in den Lagerschalen 8, 9, 10, 11 durch
Reibschluß gesichert
sein.
-
Schließlich ist in der 4 dargestellt, daß der Lagerbereich 7,
der dem Kopplungselement 21 benachbart ist, einen Anschlag 41 aufweist,
der zur Bewegungsbegrenzung des Kopplungselementes 21 dient,
wobei eine Bewegung des Kopplungselementes 21 dann nicht
mehr möglich
ist, wenn eine Anschlagsfläche
des Anschlags 41 gegen die der Anschlagsfläche des
Anschlags 41 zugewandte Stirnseite 42 des Kopplungselements 21 anliegt.
Es versteht sich von selbst, daß es
auch ohne weiteres möglich
ist, einen Anschlag am Lagerbock, beispielsweise stirnseitig an
der Klaue 28 vorzusehen.
-
Die Horizontal- und Vertikal-Einstellung
erfolgt nach folgendem Ablauf. Zuerst werden die Schrauben 12, 13 gelöst. Anschließend wird über den
Betätigungsabschnitt 20 der
Exzenter 36 verstellt, bis die Rolle 16 an der
Auflagefläche 30 der Weichenzunge 19 anschlägt. Durch
die Kopplung der Welle 15 mit der Welle 14 über das
Kopplungselement 21 kann dabei sichergestellt werden, daß die Rollenoberkanten
der Rollen 16 und 17 sich auf gleichem Höhenniveau
befinden. Anschließend
werden die Rollen 16, 17 bzw. die Lagerbereiche 6, 7 an
den Zungenfuß 43 der
Weichenzunge 19 herangeschoben, wobei zwischen dem Zungenfuß 43 und
der Rolle 16 ein geringer Spalt verbleiben sollte. Anschließend werden
die Schrauben 12, 13 angezogen und somit der Abstand
der Rollen 16, 17 zum Zungenfuß 43 fixiert.
-
Zur Montage des Lagerbocks 3 wird
die Befestigungsklaue 28 auf den Schienenfuß 27 der
Backenschiene 2 aufgeschoben. Sobald die Befestigungsklaue 28 aufgeschoben
worden ist, wird das Klemmelement 22 auf den Bolzen 24 aufgeschoben und
in der zuvor beschriebenen Weise verschraubt, wobei der Schienenfuß 27 der
Backenschiene 2 zwischen dem Klemmelement 22 und
der Befestigungsklaue 28 verklemmt wird. Das Klemmelement 22 umfaßt im verklemmten
Zustand den Schienenfuß 27 der
Backenschiene 2 und eine abgeschrägte Klemmfläche 44 des Lagerbocks 3.
-
Zum Verstellen der Zunge 19 läuft der
Zungenfuß 43 auf
die Rolle 16 auf und wird dadurch geringfügig angehoben.
Gleichzeitig erfolgt vorzugsweise ein Anheben von den Gleitstühlen. Bei
weiterem Verstellen wird die Zunge 19 auf gleicher Höhe bis auf
die Rolle 17 verschoben. Anschließend liegt die Zunge 19 auf
beiden Rollen 16, 17 auf.
-
In der 5 ist
eine alternative, besonders bevorzugte Ausführungsform eines Kopplungselementes 21 zur
Kopplung der Wellen 14, 15 dargestellt. Das Kopplungselement 21 weist
eine Kopplungsstange 45 auf, die über Kopplungsglieder 46, 47 mit
den Wellen 14, 15 gekoppelt ist. Die Kopplungsglieder üben die
Funktion der weiteren Exzenter aus. Die Wellen 14, 15 weisen
Exzenter 33, 34 auf, auf denen die Rollen 16, 17 gelagert
sind.
-
Die Kopplungsglieder 46, 47 sind über nicht kreisrunde
Eingriffsöffnungen
auf die Wellen 14, 15 aufgeschoben, so daß sich ein
Formschluß ergibt. Die
Wellen 14, 15 weisen endseitig jeweils einen Betätigungsabschnitt 20 auf,
der zum Verstellen des Exzenters 34, 35 dient.
Wird nun eine Welle 14, 15 über den Betätigungsabschnitt 20 verstellt,
so resultiert aus dieser Verstellung eine erzwungene Bewegung bzw.
Verstellung des Kopplungsgliedes 46 bzw. 47. Die
Bewegung des Kopplungsgliedes 46 bzw. 47 wird über die
Kopplungsstange 45 auf das Kopplungsglied 47 bzw. 46 übertragen.
Dadurch ist es möglich, durch
Verstellen einer Welle 14 bzw. 15 die andere Welle 15, 14 gleichzeitig
zu verstellen. Dadurch ist die gleichzeitige Höhenverstellung der Rollen 16, 17 möglich.
-
Wenngleich die in der 5 dargestellte Ausführungsform
vorsieht, daß die
beiden Wellen 14, 15 jeweils Betätigungsabschnitte 20 aufweisen,
ist es grundsätzlich
auch möglich,
daß nur
eine Welle 14, 15 einen Betätigungsabschnitt 20 zur
gemeinsamen Höhenverstellung
der Rollen 16, 17 aufweist.
-
In der 6 ist
eine Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rollvorrichtung
dargestellt, wobei die Kopplung der beiden Wellen 14, 15 über das
in der 5 dargestellte
Kopplungselement 21 unter Verwendung einer Kopplungsstange 45 erfolgt.
Die Verwendung des aus der 5 dargestellten
Kopplungselementes 21 ermöglicht eine besonders einfache
und genaue Höhenverstellung
der Rollen 16, 17.
-
Schließlich wird in der 7 eine perspektivische Seitenansicht
der in der 6 dargestellten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Rollvorrichtung
dargestellt, ebenfalls unter Verwendung des in der 5 dargestellten Kopplungselementes 21.