DE10229564B4 - Verfahren und Vorrichtung zum chemischen Entgraten und Polieren - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum chemischen Entgraten und Polieren, wobei die zu bearbeitenden Teile nacheinander verschiedenen Prozeßlösungen ausgesetzt werden, wobei zwischen zwei Prozeßschritten jeweils ein Spülvorgang stattfindet, dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnden Teile in eine Behandlungskammer eingebracht werden und die Behandlungskammer dann mit den verschiedenen Prozeßlösungen bzw. Spüllösungen beaufschlagt wird, wobei die Prozeßlösungen jeweils mit periodisch wechselnder Pumprichtung von dem jeweiligen Vorratsbehälter (1 bis 6) auf die in der Behandlungskammer (7) angeordneten zu behandelnden Teile und von dort in den Vorratsbehälter (1 bis 6) zurückgeführt werden und sowohl der gesamte Transport als auch die Behandlung der Teile in Transportkörben erfolgt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum chemischen Entgraten und Polieren, wobei die zu bearbeitenden Teile nacheinander verschiedenen Prozeßlösungen ausgesetzt werden, wobei zwischen zwei Prozeßschritten jeweils ein Spülvorgang stattfindet. Sie betrifft weiterhhin eine Vorrichtung zum chemischen Entgraten und Polieren durch aufeinanderfolgendes Beaufschlagen der zu behandelnden Teile mit verschiedener Prozeßlösungen mit zwischengeschalteten Spülvorgängen.
- Bei dem chemischen Entgraten und Polieren laufen nacheinander die folgenden Prozeßschritte ab:
- • Entfetten
- • Spülen
- • Beizen
- • Spülen
- • chemisches Entgraten/chemisches Polieren
- • Spülen
- • Dekapieren
- • Spülen
- • Konservieren.
- Herkömmlicherweise werden die zu behandelnden Teile hierfür von dem Transportbehälter auf Gestelle gesteckt und durchlaufen dann auf diesen Gestellen die obengenannten Verfahrensschritte, indem sie in die verschiedenen Bäder während der erforderlichen Behandlungszeit eingetaucht werden. Anschließend werden die zu behandelnden Teile wieder in Transportbehälter umgepackt und der weiteren Bearbeitung zugeführt.
- Diese Vorgehensweise ist zeitaufwendig, zudem kommt es bei dem zweimaligen Umpacken der Teile häufig zu Beschädigungen derselben und es besteht hierbei auch die Gefahr einer Gesundheitsbelastung des Personals durch Kontakt mit Prozeßlösungen.
- Die
DE 10 34 447 A1 zeigt zwar eine Vorrichtung für eine elektrolytische Behandlung, nämlich zum Galvanisieren von Innen- oder Außenwandungen metallischer Hohlkörper großer Länge, insbesondere von Rohren. Hierbei werden die rohrförmigen Gegenstände einzeln in rohrförmigen Kammern eingespannt. - Das Buch "Beizen von Metallen", Dr. Rafael Rituper, Eugen Lenze Verlag Saulgau, 1993, beschreibt auf Seite 81 das Einbringen von Kleinteilen in Beizbehälter in speziell hierfür vorgesehenen Beizkörben. Auch hier handelt es sich somit nicht um das chemische Entgraten und Polieren.
- Die
DE 17 53 063 U1 beschreibt einen Korb zur Aufnahme von zu reinigenden Teilen mit einer Reinigungsflüssigkeit wie Benzin sowie zum Nachspülen. - Das Buch "Reinigen und Entfetten in der Metallindustrie", Eugen Lenze Verlag Stuttgart, 1999, beschreibt auf den Seiten 84 bis 86 ebenfalls das Reinigen (Überschrift: „Wässrige Reinigung und Entfettung") von Gegenständen, wobei für das Reinigen in Reinigungsanlagen die Möglichkeiten des Tauchens oder Flutens, Spritzens sowie kombinierte Spritz-Tauch-Verfahren genannt werden. Die intensive Bewegung der Flüssigkeit wird hierbei als den Reinigungsprozeß fördernd angesehen.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff zu schaffen, mit denen der chemische Entgrat- bzw. Poliervorgang ohne Belastung für Personal und Umwelt sowie einfacher und kostengünstiger durchführbar ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß den Gegenstand der Patentansprüche 1 und 4 durch gelöst.
- Entgegen der üblichen Vorgehensweise werden hierbei also die einzelnen Prozeßlösungen bzw. die Spüllösungen zu den in der Behandlungskammer angeordneten zu behandelnden Teilen geführt. Es liegt also ein geschlossenes System vor, was unter Sicherheits- und Umweltaspekten wesentlich vorteilhafter ist.
- Dadurch, daß die zu behandelnden Teile in ihren Transportkörben in die Behandlungskammer eingebracht werden und nach der Behandlung in den Transportkörben weiterbefördert werden entfällt das Umpacken der Teile von Transportkörben auf Gestelle, wodurch gesundheitliche Beeinträchtigungen des Personals und Beschädigungen der Teile vermieden werden.
- Sowohl der gesamte Transport als auch die Behandlung der Teile erfolgt somit in den gleichen Körben, womit das zweimalige Umpacken der zu behandelnden bzw. der behandelten Teile entfällt. Da die Körbe auch während des Bearbeitungszyklus automatisch gereinigt werden, entfällt zudem das bisher erforderliche Reinigen der Transportkörbe.
- Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Prozeßlösungen jeweils mit periodisch wechselnder Pumprichtung von dem Vorratsbehälter auf die in der Behandlungskammer angeordneten zu behandelnden Teile und von dort in den Vorratsbehälter zurückgeführt werden.
- Auf diese Weise wird sichergestellt, daß alle zu behandelnden Teile gleichmäßig benetzt werden. Mittels entsprechender Eintritts- und Austrittsöffnungen wird eine kontrollierte teilespezifische Strömungsverteilung erreicht, die einen effizienteren Chemikalieneinsatz ermöglicht. Durch die Möglichkeit, die Strömung der Prozeßlösungen durch die Behandlungskammer zu beeinflussen, können die Einwirkzeiten reduziert werden.
- Ebenfalls im Rahmen der Erfindung liegt, daß die Spüllösungen mittels Spritzspültechnik auf die zu behandelnden Teile aufgebracht werden.
- Dies stellt eine ausreichende Spülung der zu behandelnden Teile nach der Beaufschlagung mit einer der Prozeßlösungen sicher.
- Vorteilhaft ist auch, daß den Prozeßlösungen in den Vorratsbehältern je nach Bedarf frische Lösung zudosiert wird.
- In den Vorratsbehältern wird jeweils der Verbrauch der Prozeßlösungen detektiert und nach Bedarf frische Lösung zudosiert, so daß eine gleichbleibende Qualität der Prozeßlösungen vorliegt.
- Bei der erfindungsgemäß Vorrichtung wird also der herkömmliche Verfahrensablauf des Eintauchens der Gestelle mit den zu behandelnden Teilen in Behälter mit den verschiedenen Prozeßlösungen aufgegeben und stattdessen die Prozeßlösungen bzw. die Spüllösungen zu der Behandlungskammer geführt. Der hierdurch mögliche geschlossene Kreislauf ist sowohl hinsichtlich des Prozeßablaufs als auch unter Sicherheits- und Umweltaspekten vorteilhaft.
- Dies vermeidet das zeit- und personalaufwendige Aufhängen der zu behandelnden Teile auf Gestellen sowie das Abhängen nach Beendigung des Bearbeitungsvorganges, bei dem das Personal durch Kontakt mit Prozeßlösungen oder das Einatmen von Aerosolen gesundheitslich belastet werden kann.
- Eine Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die Körbe aus Edelstahl bestehen.
- Edelstahl ist insofern vorteilhaft, als es gegenüber zahlreichen der in Frage kommenden Prozeßlösungen resistent ist.
- Schließlich besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung darin, daß in der Behandlungskammer Spritzspülvorrichtungen vorgsehen sind.
- Diese gewährleisten eine effiziente Spülung zwischen zwei Beaufschlagungen der zu behandelnden Teile mit Prozeßlösung.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung beschrieben.
- Es zeigt
-
1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. - Wie aus
1 ersichtlich, besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Vorratsbehältern für die verschiedenen Prozeßlösungen, nämlich der Entfettungslösung1 , der Konservierungslösung2 , dem Polierbad3 , einem weiteren Polierbad4 , der Beizlösung5 und der Dekapierungslösung6 . Alle diese Vorratsbehälter1 bis6 sind über Leitungen L, Ventile V und Pumpen P mit einer Behandlungskammer7 verbunden, wobei für jede dieser Prozeßlösungen jeweils mindestens eine Zuführleitung und eine Rückführleitung vorgesehen ist, die vorzugsweise an gegenüberliegenden Seiten der Behandlungskammer7 münden. Weiterhin weist die Behandlungskammer7 Spritzspülvorrichtungen auf, die zum Benetzen der zu behandelnden teile mit Spüllösung dienen. Die Vorratsbehälter1 bis6 weisen Mittel zum Detektieren des Zustandes der jeweiligen Prozeßlösung sowie Mittel zum Zudosieren frischer Lösung auf, um eine gleichbleibende Qualität der Prozeßlösungen zu gewährleisten. - Die zu behandelnden Teile kommen in speziellen Edelstahlkörben, die zugleich als Transportbehälter dienen, an und werden auf diesen Edelstahlkörben in die Behandlungskammer eingebracht, den Prozeßschritten unterzogen und danach werden sie auf den Edelstahlkörben wieder zurück transportiert und weiter bearbeitet. Hinsichtlich der Lage der Teile im Korb entspricht somit der Anlieferungszustand dem Auslieferungszustand, was für anschließende automatische Prozesse von Bedeutung ist.
Claims (6)
- Verfahren zum chemischen Entgraten und Polieren, wobei die zu bearbeitenden Teile nacheinander verschiedenen Prozeßlösungen ausgesetzt werden, wobei zwischen zwei Prozeßschritten jeweils ein Spülvorgang stattfindet, dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnden Teile in eine Behandlungskammer eingebracht werden und die Behandlungskammer dann mit den verschiedenen Prozeßlösungen bzw. Spüllösungen beaufschlagt wird, wobei die Prozeßlösungen jeweils mit periodisch wechselnder Pumprichtung von dem jeweiligen Vorratsbehälter (
1 bis6 ) auf die in der Behandlungskammer (7 ) angeordneten zu behandelnden Teile und von dort in den Vorratsbehälter (1 bis6 ) zurückgeführt werden und sowohl der gesamte Transport als auch die Behandlung der Teile in Transportkörben erfolgt. - Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spüllösungen mittels Spritzspültechnik auf die zu behandelnden Teile aufgebracht werden.
- Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Prozeßlösungen in den Vorratsbehältern (
1 bis6 ) je nach Bedarf frische Lösung zudosiert wird. - Vorrichtung zum chemischen Entgraten und Polieren durch aufeinanderfolgendes Beaufschlagen der zu behandelnden Teile mit verschiedenen Prozeßlösungen mit zwischengeschalteten Spülvorgängen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Behandlungskammer (
7 ) vorgesehen ist, zu der die verschiedenen Prozeßlösungen jeweils mit periodisch wechselnder Pumprichtung führbar und von dort zu den Vorratsbehältern (1 bis6 ) rückführbar sind und daß die zu behandelnden Teile in die Behandlungskammer (7 ) einbringbar sind und Transportkörbe zum Transport und zum Bearbeiten der zu behandelnden Teile vorgesehen sind. - Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Körbe aus Edelstahl bestehen.
- Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Behandlungskammer (
7 ) Spritzspülvorrichtungen vorgsehen sind.
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2002
- 2002-07-01 DE DE2002129564 patent/DE10229564B4/de not_active Expired - Lifetime
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