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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Im Bereich der Telekommunikation
existieren zwei Arten von Netzen: zum einen die auf dem CSS7 (Communication
Signalling System 7)-System basierenden klassischen Netze PSTN oder
PLMN (Public Switched Telephone Network oder Public Land Mobile
Network), zum anderen IP-Netze (Internet Protocol-Netze), bei denen
sich in letzter Zeit insbesondere die SIP-Netze (Session Initiation
Protocol-Netze) als wegweisend durchgesetzt haben. SIP als Protokoll
für Signalisierungsdienste
ist textbasiert und nutzt die Möglichkeiten
des Internets wie das http-Format (Hypertext Transport Protocol),
die Namenskonventionen DNS (Domain Name Service), webähnliche
Scripts und Adressierung im Stil von E-Mails.
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Die sprachbasierte end-to-end-Kommunikation
wird üblicherweise über die
klassischen Netze geführt,
weil diese aufgrund der guten Infrastruktur einen erheblichen Qualitätsvorteil
gegenüber
IP-Netzen aufweisen. Die Einführung
der Sprachübertragung
in IP-Netzen, das sogenannte VoIP (Voice Over Internet Protocol),
findet allerdings mehr und mehr Verbreitung. Die Hersteller treiben
die Entwicklung der Internettelefonie voran, da IP-Telefonsysteme versprechen,
Telefondienste preisgünstiger
bereitzustellen als es mit der konventionellen Technik bislang möglich ist.
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Für
die klassischen Netze existieren eine große Anzahl an Mehrwertdiensten
wie z.B. VPN (Virtual Private Network) oder Prepaid-Karten. Eine wesentliche
Funktion, die ein Mehrwertdienst wahrnimmt, ist die Rufnummernumwertung.
Diese Dienste laufen auf sogenannten SCPs (Service Control Points),
die auch als Applikationsserver bezeichnet werden können. Betreiber
von Telekommunikationsnetzen expandieren in die neuen 'IP-Welten', wobei die obengenannten
Mehrwertdienste auf diese Netze, wie bislang gewohnt, angewendet
werden sollen. Dies bedeutet auch, dass in Zukunft ein Analog-Teilnehmer
aus einem PSDN/PLMN, gesteuert durch einen Mehrwertdienst, mit einem
Teilnehmer eines IP-Netzes verbunden werden soll. SIP stellt dabei
auf Protokollseite die erforderlichen Mittel für Mehrwertdienste bereit. Dazu
gehören
z.B. Anrufweiterleitung, Anrufumleitung, Mobilität des Angerufenen und Beibehaltung
der Telefonnummer, Authentifizierung von Anrufer und Angerfenem,
Austausch technischer Fähigkeiten
der Endgeräte
und Videokonferenzen mit mehreren Teilnehmern.
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Ein Problem ergibt sich dabei allerdings
hinsichtlich der unterschiedlichen Adressierungsarten in den angesprochenen
Netzen. Während
in den klassischen Netzen Teilnehmer durch eine Rufnummer gekennzeichnet
und erreicht werden, z.B. 49 303 456789, sind die Adressen in IP-Netzen
alphanummerisch, z.B. sip:user@domain, aufgebaut. Letztere können in
klassischen Netzen nicht transportiert werden.
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Ein Ansatz zur Lösung dieses Problems könnte darin
bestehen, den IP-Teilnehmern zusätzlich
zur IP-Adresse eine Rufnummer zu vergeben, um diese aus dem PSTN/PLMN
adressierbar zu machen. Dies würde
allerdings bedeuten, dass ein erheblicher zusätzlicher administrativer Aufwand
bei der expliziten Vergabe der Rufnummern betrieben werden müsste. So
müsste
a priori bekannt sein, welche Teilnehmer durch welche Dienste dressiert
werden sollen, um diese mit einer Rufnummer zu versorgen.
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Ein anderer Ansatz könnte darin
bestehen, dass der Applikationsserver direkt ein die Netze miteinander
verbindendes Media-Gateway steuert, um dort die Rufnummernumwertung
vorzunehmen. Dies würde
allerdings eine äußerst komplexe
Steuerungslogik erfordern, zudem müssten zahlreiche Protokolle un terstützt und
teilweise ineinander überführt werden,
so z.B. MGCP (Media-Gateway Control Protocol) und ISUP (ISDN User
Part). Dazu würde
der Umstand treten, dass der Applikationsserver eine MGCF (Media-Gateway
Control Function) aufweisen müsste
und schon durch die Signalisierungskonvertierung hoch belastet wäre.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, welches eine Nutzung von
Mehrwertdiensten über
die Grenzen von leitungs- und paketvermittelten Netzen hinweg unter
weitgehender Verwendung bestehender Strukturen und Abläufen einfach
und kostengünstig
ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren
mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschriebenen Schritten
gelöst.
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Ein Kerngedanke der vorliegenden
Erfindung besteht dabei darin, dass durch entsprechende Nutzung
bestehender und eingeführter
Protokolltechniken Informationsgehalte über Netzgrenzen hinweg transportiert
werden können,
welche an einem Applikationsserver eindeutige Rückschlüsse auf die eigentlich gewünschte Zieladresse
einer Verbindungsanfrage zulassen.
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Dies wird dadurch erreicht, dass
in einem ersten Schritt eine Verbindungsanfrage zum Nutzen eines
Dienstes zwischen einem ersten Endgerät in dem leitungsvermittelten
Netzwerk und einem zweiten Endgerät in dem leitungsvermittelten
oder paketvermittelten Netzwerk an den Applikationsserver signalisiert
wird. Der Dienst wird dabei im PSTN/PLMN getriggert und eine Verbindung
zum Applikationsserver aufgebaut. In einem weiteren Schritt wird
eine Dienstlogik auf dem Applikationsserver gestartet, welche die
Anschlussart des zweiten Endgerätes
anhand der mitgelieferten Zielrufnummer der Verbindungsanfrage und
einer dieser Zielrufnummer zugeordneten Zieladresse des zweiten
Endgerätes
im paketvermittelten Netzwerk feststellt. Ergibt sich nun aufgrund
der Dienstlogik, dass es sich bei der Zieladresse für das zweite
Endgerät
um einen paketvermittelten Anschluß, also eine IP-Adresse, handelt, wird
ein Rerouting-Szenario gestartet. Zunächst wird dabei die auf dem
Applikationsserver gestartete Dienstlogik geparkt. Da eine alphanummerische
Zieladresse nicht über
das leitungsvermittelte Netz übertragen
werden kann, wird der Verbindungsanfrage nun eine neue Rufnummer
vergeben, welche aus einer Ziffernfolge besteht und die gestartete
Dienstlogik eindeutig identifiziert. Die mit dieser neuen Rufnummer
versehene Verbindungsanfrage wird von dem Applikationsserver in
einem nächsten
Schritt an den Schnittstellenserver signalisiert, welcher eine Protokollumsetzung
von dem Protokoll des leitungsvermittelten Netzwerkes in ein Protokoll
des paketvermittelten Netzwerkes durchführt. Schließlich wird in einem darauffolgenden
Schritt die Verbindungsanfrage mit der neuen Rufnummer von dem Schnittstellenserver
an eine UserAgentClient-Software signalisiert, welche auf dem Applikationsserver
abläuft.
Am Applikationsserver wird dann in einem weiteren Schritt durch
Auswerten der neuen Rufnummer mittels der UserAgentClient-Software
die geparkte Dienstlogik aufgefunden und die Zielrufnummer der Verbindungsanfrage
in die Zieladresse des zweiten Endgerätes im paketvermittelten Netzwerk
umgewertet. In einem daran anschließenden letzten Schritt wird
nun die Verbindungsanfrage von dem Applikationsserver in die Zieladresse
des zweiten Endgerätes im
paketvermittelten Netzwerk signalisiert.
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Damit 'erkennen' sich auf Signalisierungsebene das erste
und zweite Endgerät,
so dass der Aufbau einer Nutzdaten-Übertragungsstrecke auf Trägerebene
unter Nutzung des Schnittstellenservers über die Netzwerkgrenzen hinweg
erfolgen kann. Es ist damit nicht natwendig, dass jedem IP-Teilnehmer eine
spezielle IP-Telefonnummer zugeordnet ist. Aufgrund der netzübergreifenden
Unterstützung
von Mehrwertdiensten ist auch die Zusammenschaltung mehrerer erster
und zweiter Endgeräte
zu einem Konferenzverbund möglich.
Eine Umkehrung der Signalisierungsrichtung, also die Adressierung
einer Zielrufnummer im leitungsvermittelten Netz mittels einer IP-Nummer,
ist mit diesem Verfahren ebenfalls möglich, da der Applikationsserver
sozusagen mit einem Bein im leitungsvermittelten und mit dem anderen
Bein im paketvermittelten Netz steht, was bei den als Applikationsserver üblicherweise
eingesetzten SCPs (Service Control Points) üblich ist.
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Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen
2–9 angegeben.
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Von Vorteil ist dabei, wenn die neue
Rufnummer zum einen aus einer CorrelationID besteht, welche die
gestartete Dienstlogik eindeutig identifiziert, und zum anderen
aus einem Prefix besteht, welcher die Zielrufnummer als umzuwertend
kennzeichnet. Damit wird ein Routing der Verbindungsanfrage über mehrere
Netzknoten hinweg ermöglicht,
wenn für diese
ein entsprechender Routingeintrag hinterlegt ist, welcher durch
Auswerten des Prefix identifiziert wird. Dabei kann der Prefix sowohl
im leitungsvermittelten wie auch im paketvermittelten Netzwerk als Routinganweisung
verwendet werden. Über
die CorrelationID kann die gestartete Dienstlogik aufgefunden werden,
welche die Verknüpfung
zwischen der Zielrufnummer im leitungsvermittelten und der Zieladresse
im paketvermittelten Netz liefert. Die neue Rufnummer trägt somit
zwei Informationsgehalte, welche über die Netzgrenzen hinweg
und unter Nutzung üblicher
und eingeführter
Protokolle über
die Netzgrenzen hinweg transparent vermittelt werden können.
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Bevorzugt wird die Verbindungsanfrage
zunächst
von dem Applikationsserver an einen Dienstvermittlungsserver signalisiert,
welcher durch Auswerten des Prefixes erkennt, dass die Rufnummer der
Verbindungsanfrage umzuwerten ist, und diese an einen bestimmten
Schnittstellenserver weitersignalisiert. Damit lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren
auch in komplexen leitungsvermittelten Netzen einsetzen, in denen,
wie bisher üblich,
ein angeforderter Dienst an einem speziellen Dienstvermittlungsrechner
getriggert wird. Zusätzlich
kann durch Zwischenschaltung des Dienstvermittlungsservers eine gezielte
Weiterleitung der Verbindungsanfrage an einen oder mehrere bevorzugte
Schnittstellenserver vorgenommen werden, wodurch eine optimale Lastverteilung
an diesen erzielt werden kann.
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Ein weiterer Vorteil entsteht dann,
wenn die Verbindungsanfrage von dem Schnittstellenrechner zunächst an
einen Proxy-Server
signalisiert wird, welcher durch Auswerten des Prefixes erkennt,
dass die Rufnummer der Verbindungsanfrage umzuwerten ist und diese
an den Applikationsserver weitersignalisiert. Bei Verteilung der
Rufnummerumwertung auf mehrere Applikationsserver in einem komplexeren Kommunikationsnetzwerk
können
an einem solchen Proxy-Server die entsprechenden Routingeinträge für Verbindungsanfragen
mit Prefix vorgenommen werden, welche von diesem an die adressierten
Applikationsserver weitergeleitet werden. Damit reduziert sich der
administrative Aufwand am Schnittstellenserver darauf, dort anzugeben,
dass Verbindungsanfragen mit Prefix an den entsprechenden Proxy-Server
weiterzugeben sind, welcher die weitere Vermittlung vornimmt.
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Bevorzugt erkennt auch die UserAgentClient-Software
durch Auswerten des Prefixes, dass die Rufnummer der Verbindungsanfrage
umzuwerten ist. Damit wird der Prefix auch an dieser Stelle genutzt, um
die Funktion der Rufnummernumwertung auszulösen.
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Dies geschieht vorzugsweise durch
Auswerten der CorrelationID, anhand welcher die UserAgentClient-Software
erkennt, welcher geparkten Dienstlogik die Verbindungsanfrage zuzuordnen
ist. Der volle Informationsgehalt der neuen Rufnummer wird damit
ausgewertet und eine Zuordnung der Zielrufnummer zur Zieladresse über die
geparkte Dienstlogik ermöglicht.
Entsprechend wird eine Umwertung der Rufnummer vorgenommen und die
Verbindungsanfrage im paketvermittelten Netzwerk weitergeleitet.
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Von Vorteil ist es weiterhin, wenn
bei dem bisher beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren die Kommunikation
zwischen dem Schnittstelleserver oder Dienstvermittlungsserver und
dem Applikationsserver auf Basis des INAP/CAP (Intelligent Network
Application Protocol/CAMEL Application Protocol)-Protokoll abläuft. Das
INAP-Protokoll bedient sich der Standardmechanismen des intelligenten Netzes
(IN), d.h., der Dienstvermittlungsserver fragt den Applikationsserver
ab, um die Kennung für
eine Rufnummer zu ermitteln. Dabei kann der Verbindungsanfrage mit
den Standardmechanismen eine neue Rufnummer anstelle der Zielrufnummer
der Verbindungsanfrage mitgegeben werden. Eine entsprechende Modifikation
des Protokolls ist nicht notwendig. Die Weitervermittlung der Verbindungsanfrage
zwischen Dienstvermittlungsserver und Schnittstellenserver kann
dann über
das ISUP (ISDN User Part)-Protokoll vorgenommen werden.
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Bevorzugt besteht die Zieladresse
des zweiten Endgerätes
in dem paketvermittelten Netzwerk aus einer SIP-Adresse, d.h, es
wird ein SIP-Protokoll im paketvermittelten Netz eingesetzt. Grundsätzlich verwenden
IP-Netze keine Signalisierung. Für
Telefonanwendungen aber ergibt sich auch in IP-Netzen die Notwendigkeit
der Signalisierung, denn die Betriebsparameter eines Anrufs müssen vor
der eigentlichen Datenübertragung
festgelegt sein. Als Schnittstelle für die Signalisierung zwischen
vorhandenem und IP-Telefonsystem lässt sich Idealerweise das SIP
einsetzen, da es die Leistungsfähigkeit
des Internets wie vorstehend beschrieben für eigene Zwecke nutzt.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn
das Signalisieren der Verbindungsanfrage durch Auflösen der Zieladresse
an einem zwischen dem Applikationsserver und dem zweiten Endgerät geschalteten
Proxy-Server vorgenommen wird, welcher als Location-Server mehrere
Clients bedienen kann. Damit werden differenzierte und komplexe
Strukturen eines paketvermittelten Netzwerks im erfindungsgemäßen Verfahren
nutzbar.
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Bevorzugt wird als Schnittstellenserver
ein Media-Gateway eingesetzt, welches eine MediaGatewayControl-Software
zur Protokollumsetzung nutzt. Damit ist auch im vorliegenden Verfahren
keine Protokollkonvertierung notwendig, da diese bereits mit standardmäßig vorhandenen
Funktionalitäten
am Media-Gateway realisiert ist.
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Bevorzugt wird gleichfalls ein Dienstvermittlungsserver
vom Typ eines üblicherweise
verwendeten SSP/MSC (Service Switching Point/ Mobile Switching Center)
eingesetzt. Ein solcher Dienstvermittlungsserver verfügt bereits über die
im erfindungsgemäßen Verfahren
notwendige Funktionalität
und Protokollfähigkeit,
welche zum Auswerten der neuen Rufnummer und zum entsprechenden
Weiterleiten an einen Schnittstellenserver notwendig ist.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe wird weiterhin durch Verwendung eines Applikationsservers
mit einer darauf ablauffähigen
UserAgentClient-Software zum Umwerten von Zielrufnummern aus einem
leitungsvermittelten Netzwerk in Zieladressen in einem paketvermittelten Netzwerk
gelöst.
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Die vorliegende Erfindung wird im
folgenden anhand zweier Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Kommunikationsnetzwerk 100, bestehend aus einem leitungsvermittelten
Netzwerk 102 und einem paketvermittelten Netzwerk 104,
welche über
einen Schnittstellenserver 106 miteinander verbunden sind;
und
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2 die Änderung
der Rufnummer der Verbindungsanfrage an einem Applikationsserver 212 beim
Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist
ein Kommunikationsnetzwerk 100 dargestellt, bei dem ein
leitungsvermitteltes Netzwerk (PSTN/PLMN) 102 mit einem paketvermittelten
Netzwerk (IP-Netzwerk) 104 über einen Schnittstellenserver
(MGCF/MGW, Media-Gateway Control Function/ Media-Gateway) 106 verbunden ist.
An das leitungsvermittelte Netzwerk 102 ist ein erstes
Endgerät 108,
welches hier ein analoges Telefon ist, und an das paketvermittelte
Netzwerk 104 ein zweites Endgerät 110, welches eine
Workstation ist, angeschlossen. Parallel zu dem dargestellten Schnittstellenserver 106 ist
ein Applikationsserver 112, welcher hier ein SCP (Service
Control Point) ist, angeordnet, auf welchem eine UserAgentClient-Software 114 abläuft. In
beiden Netzen 102, 104 sind die üblicherweise
zum Verbindungsaufbau bzw. zur Dienststeuerung verwendeten Netzwerkkomponenten,
wie ein Dienstvermittlungsserver 116, welcher ein SSP/MSC
(Service Swichting Point/ Mobile Switching Center) ist, und zwei
SIP (Session Initiation Protocol)-Proxy-Server 118, 120 integriert.
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Von einem an das leitungsvermittelte
Netzwerk 102 angeschlossenen ersten Endgerät 108 soll nun
eine Verbindung in das paketvermittelte Netzwerk 104 zu
dem dort angeschlossenen zweiten Endgerät 110 vorgenommen
werden, wobei ein Mehrwertdienst, der abhängig von bestimmten äußeren Umständen einen
Ruf zu einem PSTN/PLMN oder zu einem SIP-Teilnehmer routet (Hotline
mit unterschiedlich ausgelasteten Operatorplätzenl genutzt wird.
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Der rufende Teilnehmer wählt dabei
zunächst
von dem ersten Endgerät 108,
also aus dem PSTN, eine Hotlinenummer, z.B. 123 von Quelle. Dieser
Ruf wird zunächst
wie üblich
zum nächsten Dienstvermittlungsserver 116 geroutet.
Der Dienstvermittlungsserver 116 triggert aufgrund der
gewählten
Nummer 123 den Dienst und baut eine INAP/CAP (Intelligent
Network Application Protocol/ CAMEL Application Protocol)-Verbindung
zu dem Applikationsserver 112 auf. Die INAP-Verbindung
wird mit einer InitialDP-Meldung zu dem Applikationsserver 112 aufgebaut.
Diese im CAP-Standard festgelegte Meldung enthält umfangreiche Informationen
zu diesem Ruf wie Called, Calling Party, Service Key usw. Die Dienstlogik
stellt nun den nächsten
freien Operatorplatz fest. Ist dieser ein leitungsvermittelter Anschluß, wird
die entsprechende Rufnummer mittels einer Connect-Operation an den
Dienstvermittlungsserver 116 zurückgegeben. In diesem Fall handelt
es sich allerdings um einen IP-Anschluß mit der Zieladresse des zweiten
Endgerätes 110 sip:abc@web.
Da alphanummerisch, kann diese Information kann nicht mittels Connect-Operation über das
INAP-Protokoll in das leitungsvermittelte Netz zurückgeschickt
werden. Die Dienstlogik wird zunächst
geparkt und ihr eine CorrelationID zugewiesen. Diese CorrelationID besteht
aus einer Ziffernfolge, welche mit einem speziellen Prefix versehen
ist.
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Diese neue Rufnummer, bestehend aus
Prefix und CorrelationID, wird nun über die INAP-Connect-Operation
an den Dienstvermittlungsserver 116 zurückgesandt. Aufgrund des Prefixes
wird der Ruf vom Dienstvermittlungsserver 116 zu dem Schnittstellenserver 106 geroutet,
welcher eine MGCF (Media-Gateway Control Function) enthält. Dies
geschieht über
den ISUP (ISDN User Part), wobei die ISUP-Nachricht IAM (Initial
Adress Message) in üblicher
Weise am Schnittstellenserver 106 mittels der MGCF in die äquivalente
SIP-Nachricht Invite übersetzt
wird. Die SIP-Nachricht Invite wird vom Schnittstellenserver 106 an
einen SIP-Proxy-Server 120 weitergeleitet, welcher aufgrund
des Prefixes der neuen Rufnummer erkennt, dass es sich hier um ein Rerouting
an den Applikationsserver, im speziellen an eine darauf laufende
UserAgentClient-Software 114 handelt.
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Die UserAgentClient-Software 114 löst die neue
Rufnummer nach Prefix und CorrelationID am Applikationsserver 112 auf.
Mittels der CorrelationID wird die geparkte Dienstlogik wiedergefunden
und damit auch die Zieladresse (SIP-Adresse), zu der der Ruf geroutet
werden soll. Der Ruf wird daraufhin an diese Zieladresse sip:abc@web über einen
SIP-Proxy-Server 118 weitergeleitet, welcher in üblicher
Weise als Location-Server den Ruf weiter zm SIP-Teilnehmer routet.
Damit ist der Ruf aufbau zwischen dem ersten Endgerät 108 und
dem zweiten Endgerät 110 über die
Netzwerkgrenze beider Netze 102, 104 vollzogen,
und es kann eine Datenverbindung zwischen beiden Geräten über den
Dienstvermittlungsserver 116 und den Schnittstellenserver 106,
dargestellt durch die gepunktete Verbindung, aufgebaut werden.
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Die Umwertung der Zielrufnummer aus
dem leitungsvermittelten Netz 102 in die Zieladresse des paketvermittelnden
Netzes 104 ist dabei ohne Eingriff in die bestehende Struktur
des Kommunikationsnetzwerkes 100 bzw. in seine Protokollfunktionalität möglich, und
findet sozusagen auf dem Umweg über
den Applikationsserver 112 statt. Die Einbindung des Applikationsservers 112 parallel
zum Schnittstellenserver 106 ist anhand der gestrichelten
Kommunikationsstrecken verdeutlicht, der Rufaufbau im jeweiligen
Netz durch durchgezogene Linien kenntlich gemacht.
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2 verdeutlicht
den erfindungsgemäßen Verfahrensablauf
zur Umwertung von Rufnummern anhand von an einem Applikationsserver 212 eintreffenden
und abgehenden Protokollsequenzen. Auf dem Applikationsserver 212 läuft eine
UserAgentClient-Software 214 ab, welche mit einer Dienstlogik 216 in
Verbindung treten kann.
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In der zeitlichen Folge 218 trifft
eine INAP/CAP-Protokollsequenz 220 am Applikationsserver 212 ein,
welche z.B. von einem Dienstvermittlungsserver weitergeleitet wurde.
Die Zielrufnummer 224 dieser Protokollsequenz ist 123.
Die gestartete Dienstlogik 216 trägt die Nummer 444 und erkennt, dass
für die
Zielrufnummer 123 ein Forwarding auf die Zieladresse sip
abc@web.de vorgenommen werden soll. Es wird nun am Applikationsserver 212 eine die
Dienstlogik 216 eindeutig identifizierende CorrelationID 228 vergeben,
im vorliegenden Fall 444, welche zudem einen Prefix 230 aufweist,
welcher mit 99 angegeben ist. Der Prefix 230 kennzeichnet
den Ruf als Rerouting für
alle folgenden involvierten Kommunikationsein richtungen, welche
die neue Rufnummer 226, welche nunmehr 99444 ist, auswerten.
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In der Folge wird über die
Grenze zwischen leitungsvermitteltem und paketvermitteltem Netz
eine Protokollkonvertierung in das SIP-Protokoll vorgenommen. Die
neue Rufnummer 226 bleibt in ihrem Prefix 230 und
in ihrer CorrelationID 228 vollständig erhalten, somit 99444.
Diese neue Rufnummer 226 wird am Applikationsserver 212 mittels
der UserAgentClient-Software 214 ausgewertet, welche mit dem
eindeutig referenzierten Dienst 216, identifiziert durch
die Nummer 444, in Verbindung tritt. Darüber kann die Umwertung der
Zielrufnummer 224 in die neue Zieladresse 232,
nämlich
das Forwarding der Nummer 123 auf die SIP-Adresse sip abc@web.de, erkannt
und vorgenommen werden. Die neue Zieladresse 232 wird vom
Applikationsserver 212 abgehend in das paketvermittelte
Netz weitergeleitet.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass
alle oben beschriebenen Teile für
sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in
den Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich
beansprucht werden. Abänderungen
hiervon sind dem Fachmann geläufig.