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Die Erfindung betrifft eine optoelektronische Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige optoelektronische Vorrichtungen werden üblicherweise zur Identifikation von Gegenständen eingesetzt. Die Gegenstände sind jeweils mit einem Barcode gekennzeichnet und werden beispielsweise auf einem Förderband transportiert. Die optoelektronische Vorrichtung ist stationär am Förderband so installiert, dass die einzelnen Barcodes nacheinander abgetastet und dabei dekodiert werden, wodurch die einzelnen Gegenstände erfasst werden.
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Aus der
DE 199 10 933 A1 ist eine Einrichtung bekannt, bei der derartige Vorrichtungen zur Positionierzwecken eingesetzt werden.
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Diese Einrichtung dient zur Positionierung eines Fahrzeugs an einem stationären Gegenstand, wobei des Fahrzeug entlang einer vorgegebenen Bahn entlang des Gegenstands verfahrbar ist. An den Gegenständen sind in vorgegebenen Abständen Kodierungen aufweisende Marken angebracht, welche mittels der optoelektronischen Vorrichtung am Fahrzeug erfassbar sind. Zur Absolutortsbestimmung des Fahrzeuges werden während einer Referenzart die Kodierungen der Marken nacheinander erfasst und die dabei registrierten Messwerte als Referenzwerte abgespeichert. Während auf die Referenzfahrt folgender Fahrten des Fahrzeugs werden die Kodierungen der Marken zur Grobpositionierung des Fahrzeugs erfasst und mit den Referenzwerten verglichen. Zur Feinpositionierung des Fahrzeugs wird mittels der optoelektronischen Vorrichtung deren Lage relativ zu einer der Marken oder einer weiteren Zielmarke bestimmt.
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Anhand der ermittelten Positionswerte kann somit das Fahrzeug zwar auf eine vorgegebene Zielmarke positioniert werden. Ansonsten wird die Steuerung des Fahrzeugs typischerweise von einer Steuereinheit gesteuert, wobei in dieser beispielsweise vorgegebene Fahrroutinen, Geschwindigkeitsprofile und dergleichen eingespeichert sind.
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Die Vorgabe derartiger Parameter in der Steuereinheit erfordert zum einen einen hohen Programmierungsaufwand. Weiterhin ist hierbei nachteilig, dass Änderungen derartiger Parameter in der Steuereinheit relativ aufwendig sind.
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Die
DE 201 18 210 U1 betrifft eine optoelektronische Vorrichtung zur Erfassung von Marken mit einem Sendelichtstrahlen empfangenden Sender, einem Empfangslichtstrahlen empfangenden Empfänger, einer Ablenkeinheit, mittels derer die Sendelichtstrahlen innerhalb eines Abtastbereichs geführt sind, und mit einer Auswerteeinheit zur Auswertung der am Ausgang des Empfängers anstehenden Empfangssignale. Die zu erfassenden Marken bilden ein Positionsmaßsystem, wobei in jeder Marke deren Position innerhalb des Positionsmaßsystems kodiert ist. Durch Erfassung wenigstens einer Marke des Positionsmaßsystems wird die Position der optoelektronischen Vorrichtung relativ zum Positionsmaßsystem bestimmt und als Ausgangssignal ausgegeben.
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Entsprechende Systeme sind aus der
DD 219 556 A1 und
US 490 1 073 A bekannt.
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Aus der
EP 0 374 294 A1 ist eine Anordnung zum Übertragen von Informationen an ein spurgeführtes Fahrzeug bekannt. Bei dem ein führerloses Transportsystem bildenden Fahrzeug werden mit einem Leitband optisch die Spurführung und die Übertragung von Zusatzinformationen vorgenommen. Das Leitband weist dazu integrierte Wegmarken auf. Leitband und Wegmarken werden von einer unter dem Fahrzeug angeordneten Zeilenkamera erfasst. Neben dem Verwenden von längs oder quer zum Leitband angeordneten Wegmarken kann auch durch eine Variation der Leitbandbreite eine Informationsübertragung erfolgen. Ferner kann eine Überwachung vorgenommen werden, ob das Leitband noch erfasst wird, damit andernfalls ein automatisches Anhalten des Fahrzeugs erfolgen kann.
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Die
DE 195 16 371 A1 betrifft ein Verfahren zum Steuern eines Transportsystems, wobei die Position des Wagens auf dem Transportsystem durch eine Sensoranordnung an dem Wagen von einem Streckenkennzeichen ausgelesen wird. Dieses Streckenkennzeichen bildet eine eindeutige Positionsangabe und wird von der Steuerung des Wagens derart verarbeitet, dass eine entsprechende Information an die Antriebssteuerung des Wagens ausgegeben wird.
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Die
DE 102 18 665 B4 betrifft eine optoelektronische Vorrichtung zur Erfassung von Marken innerhalb eines Abtastbereichs mit einem Sendelichtstrahlen emittierenden Sender und einem Empfangslichtstrahlen empfangenden Empfänger, wobei die im Abtastbereich geführten Sendelichtstrahlen als Empfangslichtstrahlen an den Marken reflektiert und zum Empfänger geführt sind. Einer Auswerteeinheit dient zur Auswertung der am Ausgang des Empfängers anstehenden Empfangssignale. Mit der optoelektronischen Vorrichtung sind Steuer-Marken erfassbar sind, welche Mittel zur Umschaltung zwischen einem Normalbetrieb und einem Abtastbetrieb bilden, wobei die Umschaltung in Abhängigkeit der in den Steuer-Marken enthaltenen Kodierungen erfolgt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine optoelektronische Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche möglichst einfach und flexibel für Positionier- und Steuerungsaufgaben einsetzbar ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsbeispiele und zweckmäßige Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung betrifft eine optoelektronische Vorrichtung zur Erfassung von Marken innerhalb eines Abtastbereichs mit einem Sendelichtstrahlen emittierenden Sender und einem Empfangslichtstrahlen empfangenden Empfänger.
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Während einer Abtastperiode werden die im Abtastbereich geführten Sendelichtstrahlen als Empfangslichtstrahlen an den Marken reflektiert und zum Empfänger geführt. Eine Auswerteeinheit dient zur Auswertung der am Ausgang des Empfängers anstehenden Empfangssignale. Dabei sind erste Marken als Positions-Marken ausgebildet. Diese sind Bestandteil eines Positionsmaßsystems. Das Positionsmaßsystem ist als Maßband ausgebildet, welches aus einer Anordnung von hintereinander angeordneten, die Position-Marken bildenden Barcodes gebildet ist, wobei in den Barcodes die Positionen eine dem Barcode zugeordneten Segments innerhalb des Maßbandes kodiert ist. Während jeweils einer Abtastperiode ist durch Erfassung einer Positions-Marke die Relativposition der optoelektronischen Vorrichtung zu dem Positionsmaßsystem bestimmbar. Als zweite Marken sind Steuer-Marken vorgesehen. Eine Steuer-Marke wird während einer Abtastperiode zusätzlich zu wenigstens einer Positions-Marke erfasst. Durch Erfassung einer Steuer-Marke ist in der Vorrichtung ein Steuersignal generierbar. Die optoelektronische Vorrichtung ist auf einem eine Steuereinheit aufweisenden Fahrzeug angeordnet. Die Steuersignale werden in die Steuereinheit eingegeben. Mit den Steuersignalen werden geräteinterne Funktionen der optoelektronischen Vorrichtung und das Fahrzeug gesteuert.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, das Positionsmaßsystem dahingehend zu erweitern, dass dieses neben Positions-Marken auch Steuer-Marken aufweist.
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Während anhand der Positions-Marken eine Positionskodierung der optoelektronischen Vorrichtung relativ zum Positionsmaßsystem möglich ist, sind in den Steuer-Marken Informationen kodiert, aus welchen in der optoelektronischen Vorrichtung bei deren Erfassung Steuersignale abgeleitet werden, die allgemein zu Steuerungsaufgaben verwendet werden können.
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Erfindungsgemäß werden die Steuersignale zur Steuerung geräteinterner Funktionen der optoelektronischen Vorrichtung verwendet.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Steuer-Marken je nach Anforderungen an die jeweilige Steuerung einfach und flexibel am Positionsmaßsystem anbringbar sind und bei Bedarf auch wieder entfernt werden können. Damit können durch geeignetes Anbringen der Steuer-Marken am Positionsmaßsystem Anforderungen unterschiedlicher Steuerungsaufgaben mit geringem Aufwand erfüllt werden.
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Erfindungsgemäß ist die optoelektronische Vorrichtung auf einem Fahrzeug angeordnet, welches an einem stationären Positionsmaßsystem vorbeibewegt wird. Das Fahrzeug weist zu seiner Steuerung eine Steuereinheit auf. Hierzu werden in diese Steuereinheit die von der optoelektronischen Vorrichtung generierten Steuersignale eingelesen.
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Durch Anbringen einer Steuer-Marke kann zum einen die Geschwindigkeit des Fahrzeugs gesteuert werden oder dieses an vorgegebenen Positionen am Positionsmaßsystem angehalten werden. In der Steuer-Marke ist dann ein Brems- oder Stopp-Befehl kodiert, der bei Erfassung mittels der optoelektronischen Vorrichtung in ein entsprechendes Steuersignal umgesetzt wird.
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Prinzipiell können durch Anbringen von Steuer-Marken am Positionsmaßsystem auch Steuersignale generiert werden, mittels derer Bediengeräte am Fahrzeug, wie zum Beispiel Be- und Entladeeinheiten, gesteuert werden können.
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Besonders vorteilhaft sind Steuer-Marken dann einsetzbar, wenn das Positionsmaßsystem längs verzweigter Fahrbahnen angebracht ist. Zweckmäßigerweise ist in diesem Fall das Positionsmaßsystem von einem Maßbandsystem gebildet, welches an vorgegebenen Stellen Verzweigungen aufweist.
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In diesem Fall werden Steuer-Marken vorzugsweise unmittelbar vor den Verzweigungspunkten des Maßbandes angebracht.
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Die einzelnen Positions-Marken der Zweige des Maßbandsystems enthalten notwendigerweise unterschiedliche Positionswerte, welche unterschiedliche Positions-Messbereiche definieren, damit die einzelnen Zweige von der optoelektronischen Vorrichtung unterschieden werden können.
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Damit die Positionserfassung nach Durchfahren eines Verzweigungspunktes in den jeweiligen Zweig des Maßbandsystems fehlerfrei fortgesetzt werden kann, ist ein Umschalten auf den jeweiligen notwendigen Positions-Messbereich erforderlich. Diese Umschaltung erfolgt vorzugsweise ebenfalls mittels Steuersignalen, die durch die Erfassung von geeignet platzierten Steuer-Marken generiert werden.
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Generell erfüllen die Steuer-Marken somit Steuerungsfunktionen, mittels derer das Fahrzeug auch entlang komplexer Fahrbahnen mit geringem Aufwand sicher geführt werden kann.
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Die Erfindung wird im Nachstehenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1: Schematische Darstellung des Aufbaus einer optoelektronischen Vorrichtung zur Erfassung von Marken.
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2: Anordnung einer Vorrichtung gemäß 1 auf einem Fahrzeug, welches entlang einer Fahrbahnbegrenzung mit einem Positionsmaßsystem verfahrbar ist.
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3: Detaildarstellung des Positionsmaßsystems gemäß 2.
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4: Schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines Positionsmaßsystems für die optoelektronische Vorrichtung gemäß 1.
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In 1 ist der prinzipielle Aufbau einer optoelektronischen Vorrichtung 1 zur Erfassung von Marken dargestellt. Die optoelektronische Vorrichtung 1 ist im vorliegenden Beispiel als Barcodelesegerät ausgebildet. Entsprechend sind die Marken, die allgemein definierte Kontrastmuster aufweisen, im vorliegenden Fall als Barcodes 2 ausgebildet, welche aus einer Folge von dunklen und hellen Strichelementen definierter Länge und Breite bestehen.
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Die optoelektronische Vorrichtung 1 besteht im wesentlichen aus einer Sendeeinheit 3, einer Empfangseinheit 4, einer Auswerteeinheit 5 sowie einer Rechnereinheit 5a.
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Die Sendeeinheit 3 besteht aus einem Sender 6, vorzugsweise einer Laserdiode, sowie aus einer dem Sender 6 vorgeordneten Sendeoptik 7. Die Sendeoptik 7 dient zur Fokussierung der vom Sender 6 emittierten Sendelichtstrahlen 8. Die fokussierten Sendelichtstrahlen 8 werden über einen Umlenkspiegel 9 auf eine Ablenkeinheit 10, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel von einem rotierenden Polygonspiegelrad gebildet ist, geführt. Das Polygonspiegelrad weist eine vorgegebene Anzahl von identisch ausgebildeten Spiegelflächen 11 auf. Die Sendelichtstrahlen 8 werden an den Spiegelflächen 11 abgelenkt und von dort auf den zu detektierenden Barcode 2 geführt. Die Drehachse des Polygonspiegelrads ist senkrecht zur in 1 dargestellten Äquatorialebene des Polygonspiegelrads angeordnet.
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Die Sendelichtstrahlen 8 werden am Barcode 2 reflektiert und als Empfangslichtstrahlen 12 über das Polygonspiegelrad 11 zur Empfangseinheit 4 geführt. Die Empfangseinheit 4 besteht aus einem Empfänger 13, in der die Empfangslichtstrahlen 12 in ein elektrisches Empfangssignal gewandelt werden. Der Empfänger 13 ist vorzugsweise von einer Photodiode gebildet. Zur Verstärkung der Empfangssignale am Ausgang des Empfängers 13 ist ein Verstärker 14 vorgesehen. Zur Fokussierung der Empfangslichtstrahlen 12 ist dem Empfänger 13 eine Empfangsoptik 15 vorgeschaltet.
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Die am Ausgang des Empfängers 13 anstehende Empfangssignale werden der Auswerteeinheit 5 zugeführt. Die Auswerteeinheit 5 weist eine Schwellwerteinheit auf, mittels derer die Empfangssignale in binäre Signalfolgen gewandelt und anschließend zur Erfassung des Barcodes 2 dekodiert werden.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist das Polygonspiegelrad 11 acht Spiegelflächen 11 auf. Dementsprechend wird ein Öffnungswinkel des Barcodelesegeräts von 90° erhalten. Während einer Abtastperiode werden die Sendelichtstrahlen 8 innerhalb des Öffnungswinkels entlang einer Abtastebene geführt, welche senkrecht zur Drehachse des Polygonspiegelrades 11 orientiert ist. Der Öffnungswinkel ist in 1 mit α bezeichnet. Der Öffnungswinkel α definiert den Abtastbereich A, der mit den Sendelichtstrahlen 8 periodisch überstrichen wird.
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Mit der optoelektronischen Vorrichtung 1 wird erfindungsgemäß ein Positionsmaßsystem 16 abgetastet, womit diese ein Positionsmesssystem bildet.
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Ein typisches Anwendungsbeispiel eines derartigen Positionsmaßsystems 16 ist in 2 dargestellt. Die optoelektronische Vorrichtung 1 ist auf einem Fahrzeug 17 montiert, welches im vorliegenden Ausführungsbeispiel von einem spurgeführten Verschiebewagen gebildet ist. Alternativ kann das Fahrzeug 17 von einer Hängebahn, einem Regalbediengerät, einem Kran oder dergleichen gebildet sein.
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Die Fahrbahn ist seitlich von einer Fahrbahnbegrenzung 18 wie zum Beispiel einer Leitplanke begrenzt. Das Positionsmaßsystem 16 ist auf der der optoelektronischen Vorrichtung 1 zugewandten Frontseite der Fahrbahnbegrenzung 18 aufgebracht.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Positionsmaßsystem 16 als Maßband ausgebildet, welches auf eine Unterlage aufgeklebt werden kann. Damit kann bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 das Positionsmaßsystem 16 auch dann auf die Leitplanke aufgebracht werden, wenn diese in einer Kurve längs einer gekrümmten Bahn verläuft.
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Wie insbesondere aus 3 ersichtlich, besteht das Maßband aus einer Folge von in Längsrichtung des Positionsmaßstabs 16 hintereinander angeordneten Positions-Marken, welche als Barcodes 2 ausgebildet sind. Jeder Barcode 2 ist auf ein separates Segment S des Maßbandes aufgebracht, wobei benachbarte Segmente S jeweils durch eine Schneidelücke L getrennt sind. Die Segmente S weisen jeweils eine identische Breite auf. Die Breiten der Schneidelücken L zwischen den einzelnen Segmenten S sind ebenfalls konstant.
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Die einzelnen Segmente S bilden somit identische Maßstabsmodule, so dass eine vorgegebene Länge des Maßbandes durch die Anzahl der Segmente S multipliziert mit der Breite der Segmente S und der Breite der jeweils anschließenden Schneidelücke L vorgegeben ist. Die Segmente S innerhalb des Maßbandes sind fortlaufend nummeriert, so dass jede Nummer eines Segmentes S die Position innerhalb des Maßbandes kodiert. Die Nummer eines Segments S ist in dem jeweiligen Barcode 2 kodiert und zudem unterhalb des Barcodes 2 als Ziffernfolge Z unterhalb des Barcodes 2 auf das Segment S aufgedruckt. Anhand der Ziffernfolge Z kann die jeweilige Nummer eines Segments S von dem Bedienpersonal abgelesen werden. Je nach Länge der Leitplanke wird das Maßband in der entsprechenden Länge zugeschnitten und auf die Leitplanke aufgeklebt.
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Wie aus 2 ersichtlich, verläuft die Längsachse des Maßbandes auf der Leitplanke in horizontaler Richtung und damit in Fahrtrichtung des Fahrzeuges 17. Die optoelektronische Vorrichtung 1 ist auf dem Fahrzeug 17 in der Höhe des Fahrzeugs 17 so montiert, so dass die Abtastebene auf der Höhe des Maßbandes liegt, wobei die optoelektronische Vorrichtung 1 so ausgerichtet wird, dass die Abtastebene im wesentlichen in horizontaler Richtung verläuft.
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Wie aus 3 ersichtlich, verläuft damit die Abtastebene der Sendelichtstrahlen 8 senkrecht zu den Längsachsen der Strichelemente der Barcodes 2 auf deren Maßstab. Abhängig von der Größe des Abtastbereichs A und des Leseabstandes liegt eine bestimmte Anzahl von Barcodes 2 innerhalb des Abtastbereichs A der optoelektronischen Vorrichtung 1.
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Zur aktuellen Positionsbestimmung der optoelektronischen Vorrichtung 1 wird in der Rechnereinheit 5a wenigstens einer der im Abtastbereich A liegenden Barcodes 2 ausgewertet. Dabei wird einerseits die Kodierung des Barcodes 2 erfasst, in welcher die Position des dem Barcode 2 zugeordneten Segments S innerhalb des Maßbandes enthalten ist. Zudem wird die Lage des Barcodes 2 innerhalb des Abtastbereichs A erfasst.
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Hierzu ist in der optoelektronischen Vorrichtung 1 ein Referenzpunkt definiert, der im vorliegenden Fall von der Mitte des Abtastbereiches A gebildet ist.
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Zur Positionsbestimmung wird der dem Referenzpunkt am nächsten liegende Barcode 2 innerhalb des Abtastbereichs A herangezogen. Dabei erfolgt zum einem die Dekodierung dieses Barcodes 2 und zum anderen die Bestimmung des Abstands des Barcodes 2 zum Referenzpunkt. Bei bekanntem Leseabstand der optoelektronischen Vorrichtung 1 zum Maßband kann dieser Abstand in einen Distanzwert umgerechnet werden, um welchen der Barcode 2 versetzt zur Mittelachse des Abtastbereichs A liegt. Damit ist die Position der optoelektronischen Vorrichtung 1 relativ zum Maßband exakt bestimmt.
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Der Leseabstand selbst wird vorzugsweise ebenfalls während der Abtastung des Maßbandes bestimmt. Bei bekannten und als Parameterwerten in der optoelektronischen Vorrichtung 1 abgespeicherten Geometriedaten des Maßbands, insbesondere der Muster und Abmessungen der Barcodes 2 sowie der Breiten der Segmente S, kann aus der Anzahl und den Lagen der Barcodes 2 innerhalb des Abtastbereichs A über trigonometrische Beziehungen der Leseabstand berechnet werden.
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Besonders vorteilhaft ist die optoelektronische Vorrichtung 1 so justiert, dass die Abtastebene exakt in Längsrichtung des Maßbandes verlauft. Hierzu emittiert der Sender 6 zweckmäßigerweise Sendelichtstrahlen 8 im sichtbaren Bereich, wodurch die Ausrichtung der optoelektronischen Vorrichtung 1 erheblich vereinfacht wird.
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Die bei der Abtastung der Positions-Marken generierten Positionswerte werden über eine nicht dargestellte Schnittstelle der optoelektronischen Vorrichtung 1 als Ausgangssignale ausgegeben.
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Diese Ausgangssignale werden in eine externe Steuereinheit 17a eingelesen, welche in dem Verschiebewagen integriert ist.
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Erfindungsgemäß ist das Positionsmaßsystem 16 dahingehend erweitert, dass dieses neben den Positions-Marken auch Steuer-Marken aufweist. Die Steuer-Marken dienen zur Steuerung des Fahrzeugs 17, im vorliegenden Fall des Verschiebewagens.
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Je nach Art und Umfang der zu erfüllenden Steuerungsfunktion werden Steuer-Marken in geeigneter Anzahl an vorgegebenen Positionen des Positionsmaßsystems 16 angebracht. Dabei werden in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform bestimmte Positions-Marken des Positionsmaßsystem 16 mit einer Steuer-Marke überklebt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist an dem Positionsmaßsystem 16 eine einzelne Steuer-Marke vorgesehen, welche von einem Barcode 2' gebildet ist.
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Die Steuer-Marke wird so bei der Abtastung der Positions-Marken des Positionsmaßsystems 16 von der optoelektronischen Vorrichtung 1 mit erfasst.
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Da wie aus der 2 ersichtlich bei einer Abtastung der optoelektronischen Vorrichtung 1 innerhalb des Abtastbereichs A jeweils mehrere Barcodes 2 erfasst werden, ist gewährleistet, dass bei der Abtastung der Steuer-Marke gleichzeitig auch Positions-Marken des Positionsmaßsystems 16 erfasst werden.
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Dadurch ist sichergestellt, dass bei der Abtastung einer Steuer-Marke die fortlaufende Positionserfassung durch die optoelektronische Vorrichtung 1 nicht unterbrochen wird.
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Die Steuer-Marke enthält Steuerinformationen, die bei der Erfassung mittels der optoelektronischen Vorrichtung 1 ausgewertet werden. Erfindungsgemäß wird in der Rechnereinheit 5a in Abhängigkeit der in der Steuer-Marke enthaltenen Steuerinformationen ein Steuersignal generiert.
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Die auf diese Weise generierten Steuersignale können insbesondere zur Steuerung geräteinterner Funktionen der optoelektronischen Vorrichtung 1 verwendet werden. Dabei können die Steuersignale insbesondere zu Diagnosezwecken, d. h. zu Zwecken der Funktionsüberprüfung der optoelektronischen Vorrichtung 1 und ihrer Komponenten verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich können die Steuersignale zur Aktivierung und Deaktivierung vorgegebener Funktionen verwendet werden, wobei in diesem Fall durch die Steuersignale die Funktionalität der optoelektronischen Vorrichtung 1 vorgegeben werden kann.
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Alternativ oder zusätzlich werden die Steuersignale in den Verschiebewagen eingelesen. Die Ausgabe des Steuersignals kann prinzipiell über die Schnittstelle, über welche die Positionswerte ausgegeben werden, erfolgen. Für den Fall, dass das Steuersignal als binäres Schaltsignal ausgebildet ist, kann dieses über einen Schaltausgang der optoelektronischen Vorrichtung 1 ausgegeben werden.
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Die Steuersignale dienen generell zur Steuerung des Fahrzeugs 17. Beispielsweise kann mit einem derartigen Steuersignal die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 17 geändert werden. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 wird durch die Erfassung der von dem Barcode 2' gebildeten Steuer-Marke ein Steuersignal generiert, welches einen Stopp-Befehl für das Fahrzeug 17 beinhaltet. Durch Einlesen des Steuersignals in die Steuereinheit 17a des Verschiebewagens wird dieser in einer Sollposition angehalten, wobei zur Positionierung in der Sollposition die eingelesenen Positionswerte verwendet werden. Vorzugsweise kann in dem Steuersignal auch die Haltezeit des Fahrzeugs 17 enthalten sein.
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Generell können durch Erfassen von Steuer-Marken auch Steuersignale generiert werden, die zur Steuerung von Bediengeräten wie zum Beispiel Be- und Entladeeinrichtungen am Fahrzeug 17 dienen.
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4 zeigt einen weiteren Anwendungsfall zur Steuerung der Fahrzeugbewegung mittels Steuer-Marken. In diesem Fall ist das Positionsmaßsystem 16 von einem Maßbandsystem gebildet, welches eine Verzweigung enthält. Dabei verläuft ein erstes, mit der Bezugsziffer I gekennzeichnetes Maßband längs einer Geraden. An einem Verzweigungspunkt zweigt von diesem Maßband I ein weiteres Maßband II in einem vorgegebenen Winkel ab.
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Das Maßband I enthält eine Linearanordnung von Barcodes 2 die fortlaufend nummeriert sind, wobei die Nummern der Barcodes 2 einen Positions-Messbereich von 1 bis L umfassen. Um eine eindeutige Positionszuordnung des Fahrzeugs 17 am Positionsmaßsystem 16 zu erhalten, sind die Barcodes 2 des abzweigenden Maßbandes II innerhalb eines zweiten Positions-Messbereichs von M bis N durchnummeriert, wobei N > M und M > L ist.
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Das entlang des Positionsmaßsystems 16 verfahrbare Fahrzeug 17 bewegt sich in der mit v gekennzeichneten Bewegungsrichtung auf die Verzweigung des Maßbandes zu. Prinzipiell kann über die Steuereinheit 17a des Fahrzeugs 17 festgelegt werden, welchen Zweig des Positionsmaßsystems 16 das Fahrzeug 17 zur Weiterfahrt nach dem Verzweigungspunkt wählt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Auswahl eines Zweiges des Maßbandsystems durch ein in der optoelektronischen Vorrichtung 1 generiertes Steuersignal erfolgen, welches durch Erfassung einer Steuer-Marke generiert wird. Die Steuer-Marke ist von einem Barcode 2a gebildet, der in geeigneter Entfernung vor dem Verzweigungspunkt des Maßbandes liegt.
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Je nach dem welcher Zweig des Maßbandsystems von dem Fahrzeug 17 durchfahren wird, muss die optoelektronische Vorrichtung 1 und die nachfolgende Steuereinheit 17a auf den jeweils aktuellen Positions-Messbereich des Positionsmaßsystem 16 nach dem Verzweigungspunkt eingestellt werden.
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Fährt das Fahrzeug 17 auch nach dem Verzweigungspunkt entlang des Maßbandes I, so bleibt die fortlaufende Nummerierung der Barcodes 2 innerhalb des durchfahrenen Positionsmaßsystem 16 auch über den Verzweigungspunkt hinweg erhalten. Fährt das Fahrzeug 17 dagegen nach dem Verzweigungspunkt entlang des Maßbandes II, so ändert sich der Positions-Messbereich nach dem Verzweigungspunkt diskontinuierlich.
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Zur Vermeidung von Fehlermeldungen in der Steuereinheit 17a wird der nach dem Verzweigungspunkt gültige Positions-Messbereich von der optoelektronischen Vorrichtung 1 an die Steuereinheit 17a gemeldet. Dies erfolgt wiederum über Steuersignale, die durch Erfassung von geeignet platzierten Steuer-Marken generiert werden. Wie aus 4 ersichtlich, sind diese Steuer-Marken als Barcodes 2b, 2c ausgebildet, die unmittelbar nach dem Verzweigungspunkt an den Maßbändern I und II angebracht sind. Damit wird bei Einfahrt des Fahrzeugs 17 in einen Zweig des Positionsmaßsystems 16 die jeweilige Steuer-Marke erfasst und durch Generierung des Steuersignals der nunmehr gültige Positions-Messbereich an die Steuereinheit 17a des Fahrzeugs 17 weitergegeben.