-
Die
Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für einen
Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
-
Aus
der
DE 100 18 125
A1 ist ein Beschlag mit einer Verriegelungsvorrichtung
dieser Art bekannt, bei der eine schwenkbare Sperrklinke das mit einem
Zahnkranz versehene Beschlagoberteil als Gegenelement verriegelt.
Kopfkreis und Fußkreis des
Zahnkranzes sind konzentrisch um den Schwenkbolzen des Beschlagoberteils
gekrümmt. Der
Spannexzenter wirkt indirekt über
einen Steuernocken auf die Sperrklinke ein. Die Sperrklinke und das
Fangelement einerseits und der Steuernocken und der Spannexzenter
andererseits können
dadurch unterschiedlich stark ausgebildet werden, um besser Belastungen
aufnehmen zu können.
Die
DE 35 11 871 C2 zeigt
eine Verriegelungsvorrichtung, welche eine Sperrklinke mit einem
Langloch und zwei Spannexzenter aufweist, jedoch fehlt ein Fangelement
zur Abstützung
der Sperrklinke im Crashfall, wie auch in der
DE 69 14 662 U .
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verriegelungsvorrichtung
der eingangs genannten Art für
höhere
Belastungen zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
eine Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Dadurch,
dass die Sperrklinke in Richtung auf das Gegenelement verschieblich
auf dem ersten Lagerbolzen gelagert ist, d.h. die Sperrklinke aufgrund
der translatorische Bewegungskomponente direkt oder schräg auf das
Gegenelement zu verschiebbar ist, kann die ansonsten schwenkbare Sperrklinke
eine definierbare, kombinierte Schub-Dreh-Bewegung ausführen. Während bei
einer lediglich schwenkbaren Sperrklinke die Anzahl der Zähne an der
im Bereich der Verzahnung konkav ausgebildeten Sperrklinke beschränkt ist,
kann durch die zusätzliche
Bewegungsmöglichkeit
die Sperrklinke auch mit einer höheren
Anzahl von Zähnen
bzw. längeren
Verzahnung versehen werden, wodurch die maximale Belastbarkeit gesteigert
wird.
-
Die
konstruktiv einfach herzustellende Sperrklinke weist ein Langloch
auf, welches den ersten Lagerbolzen umschließt, so dass das Langloch den Verschiebungsanteil
der Bewegung der Sperrklinke definiert. Um beim Verriegeln diese
Verschiebung zum Gegenelement hin durchzuführen, weist das in gleicher
Ebene liegende Fangelement zusätzlich
ein nockenartiges Schubelement auf, das näherungsweise in Richtung des
Langlochs auf der vom Gegenelement abgewandten Seite auf die Sperrklinke
einwirkt. Um beim Öffnen
die Sperrklinke zurückziehen zu
können,
weist vorzugsweise der Spannexzenter einen Mitnehmer auf, welcher
beim Entriegeln einen Mitnahmezapfen der Sperrklinke in der vom
Langloch abgewandten Richtung beaufschlagt. Schubelement und Mitnehmer
können
auch an anderen Bauteilen der Verriegelungsvorrichtung vorgesehen
sein.
-
Die
erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
kann bei Beschlägen,
beispielsweise Lehneneinstellern, aber auch bei Bodenschlössern oder dergleichen,
verwendet werden.
-
Im
folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen
-
1 eine
teilweise geschnitten dargestellte Ansicht des Ausführungsbeispiels
innerhalb eines Beschlags im verriegelten Zustand,
-
2 eine 1 entsprechende
Ansicht ohne Spannexzenter und Steuernocken,
-
3 eine 1 entsprechende
Ansicht im entriegelten Zustand,
-
4 eine 2 entsprechende
Teilansicht im entriegelten Zustand, und
-
5 eine
schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes.
-
Bei
einem Fahrzeugsitz 1 einer hinteren Sitzreihe eines Kraftfahrzeuges
ist eine Lehne 2 mittels jeweils eines Beschlags 3 auf
den beiden Sitzseiten an einem Sitzteil 5 angebracht und
relativ zu diesem verschwenkbar. Jeder Beschlag 3 weist
ein sitzteilfestes Beschlagunterteil 7 und ein lehnenfestes
Beschlagoberteil 8 auf, welches relativ zum Beschlagunterteil 7 um
einen Lehnenbolzen 9 schwenkbar ist. Das Beschlagunterteil 7 ist
als hohles, weitgehend geschlossenes Gehäuse ausgebildet, innerhalb
dessen eine Verriegelungsvorrichtung 11 des Beschlags 3 angeordnet
ist.
-
Die
Verriegelungsvorrichtung 11 weist eine Sperrklinke 13 auf,
welche mittels eines kurzen Langlochs 15 einen ersten Lagerbolzen 17 umschließt. Der
am Beschlagunterteil 7 angebrachte, zum Lehnenbolzen 9 parallele
erste Lagerbolzen 17 definiert die nachfolgend verwendeten
Richtungsangaben. Die Sperrklinke 13 trägt auf einer konkav gekrümmten Seite
eine Verzahnung 13',
welche im verriegelten Zustand der Verriegelungsvorrichtung 11 in
einen konvex um den Lehnenbolzen 9 gekrümmten (d.h. hinsichtlich Kopfkreis
und Fußkreis
der Zähne)
Zahnkranz 18 greift, welcher als Gegenelement der Sperrklinke 13 am
Beschlagoberteil 8 angeformt ist.
-
Zur
Abstützung
der Sperrklinke 13 im Crashfall ist ein federbelastetes
Fangelement 21 vorgesehen, welches schwenkbar auf einem
zum ersten Lagerbolzen 17 parallelen, beschlagunterteilfesten, zweiten
Lagerbolzen 23 gelagert und in einer Ebene mit der Sperrklinke 13 angeordnet
ist. Im verriegelten Zustand der Verriegelungsvor richtung 11 befindet sich
eine Fangfläche 21' des Fangelementes 21 in unmittelbarer
Nähe der
von der Verzahnung 13' abgewandten
Seite der Sperrklinke 13, genauer gesagt in einem Abstand,
der geringer als die Zahnhöhe
der Verzahnung 13' ist.
Auf dem zweiten Lagerbolzen 23 ist neben dem Fangelement 21 ein
federbelasteter Spannexzenter 25 gelagert, welcher mit
einer exzentrisch zum zweiten Lagerbolzen 23 gekrümmten Spannfläche 25' im verriegelten
Zustand auf einen in der gleichen Ebene angeordneten Steuernocken 27 einwirkt.
-
Der
Steuernocken 27 ist in axialer Richtung versetzt zur Sperrklinke 13 auf
dem ersten Lagerbolzen 17 gelagert. Ein von der Sperrklinke 13 parallel zum
ersten Lagerbolzen 17 abstehender, zylindrischer Zapfen 29,
welcher formschlüssig
durch eine Öffnung
des Steuernockens 27 greift, verbindet die Sperrklinke 13 mit
dem Steuernocken 27. Der Steuernocken 27 kann über einen
Steuerfinger mit einer nicht näher
dargestellten, am Beschlagoberteil 8 angebrachten Steuerscheibe
zusammenwirken. Im verriegelten Zustand drückt der Spannexzenter 25 über den
Steuernocken 27 und den Zapfen 29 die Sperrklinke 13 in
deren Schwenkrichtung im Bereich von deren vom ersten Lagerbolzen 17 entfernt
gelegenen Teil der Verzahnung 13' in den Zahnkranz 18.
-
Am
Fangelement 21 ist ein parallel zum zweiten Lagerbolzen 23 abstehender
Entriegelungsbolzen 31 angebracht, welcher auf einer Seite
durch eine Kulisse des Beschlagunterteils 7 nach außen greift
und auf der anderen Seite zur Kopplung von einem größeren Fenster 33 des
Spannexzenters 25 umschlossen wird. Das Fangelement 21 und
der Spannexzenter 25 sind durch eine dem Fenster 33 radial
gegenüberliegende
Schlitz-Zapfen-Führung 35 ein
zweites Mal gekoppelt.
-
Auf
der beim Spannen des Spannexzenters 25 nacheilenden Seite
ist in unmittelbarer Nähe
des Fensters 33 eine Mitnehmernase 37 als Mitnehmer am
Spannexzenter 25 angeformt, welche zum Zusammenwirken mit
einem Mitnahmezapfen 39 beim Entriegeln ausgebildet ist.
Der zum ersten Lagerbolzen 17 parallele Mitnahmezapfen 39 steht
von einem Mitnahmevorsprung 41 ab, der in unmittelbarer
Nähe des
Mitnahmezapfens 39, d.h. in der Nähe des Langlochs 15,
an der Sperrklinke 13 angeformt ist. Am Mitnahmevorsprung 41 ist
auf der vom ersten Lagerbolzen 17 abgewandten Seite eine
Schubfläche 43 ausgebildet,
auf welche im verriegelten Zustand als Schubelement ein Schubnocken 45 des
Fangelementes 21 einwirkt. Der Schubnocken 45 weist
dabei eine exzentrisch zum zweiten Lagerbolzen 23 gekrümmte Spannkontur
auf. Im verriegelten Zustand drückt
das Fangelement 21 über
den Schubnocken 45 die Sperrklinke 13 im Bereich
von deren näher
am ersten Lagerbolzen 17 gelegenen Teil der Verzahnung 13' in radialer
Richtung in den Zahnkranz 18, d.h. die Einwirkung des Spannexzenters 25 wird
ergänzt.
Dadurch kann die Verzahnung 13' über nahezu die gesamte Länge der
Sperrklinke 13 ausgebildet werden.
-
Zum
Entriegeln der Verriegelungsvorrichtung 11 und damit des
Beschlags 3 wird der Entriegelungsbolzen 31 durch
einen außen
angreifenden Seilzug oder dergleichen geschwenkt, wodurch das Fangelement 21 und – nach Anlage
des Entriegelungsbolzens 31 an den Rand des Fensters 33 – auch der
Spannexzenter 25 mitgenommen werden. Diese Schwenkrichtung
erfolgt in der Zeichnung gegen den Uhrzeigersinn. Das Fangelement 21 gibt
dadurch die Sperrklinke 13 im Bereich des Langlochs 15 frei,
während
der Spannexzenter 25 den Steuernocken 27 freigibt.
Der Spannexzenter 25 zieht über seine Mitnehmernase 37 und
den Mitnehmerzapfen 39 die Sperrklinke 13 über die
Länge des Langlochs 15 hinweg
radial in der vom Langloch 15 abgewandten Richtung vom
Zahnkranz 18 zurück. Das
in der Zeichnung obere Ende des Langlochs 15 gelangt dadurch
in Anlage an den ersten Lagerbolzen 17. Das Fangelemnt 21 nimmt
durch Anlage an den Mitnahmevorsprung 4l die Sperrklinke 13 für eine Schwenkbewegung
mit. Die Sperrklinke 13 führt dadurch eine Überlagerung
einer Schwenkbewegung um den ersten Lagerzapfen 17 und
einer Verschiebebewegung entlang des Langlochs 15 aus. Durch
diese Schub- Dreh-Bewegung
entfernt die Sperrklinke 13 sich auf breiter Linie vom
Zahnkranz 18. Das Beschlagoberteil 18 – und damit
die Lehne 2 – kann
nun in eine andere Stellung geschwenkt werden.
-
Zum
Verriegeln der Verriegelungsvorrichtung 11 wird der Entriegelungsbolzen 31 losgelassen.
Aufgrund der Federbelastungen schwenken das Fangelement 21 und
der Spannexzenter 25 in ihre sichernde bzw. schließende Stellung.
Der Spannexzenter 25 übt über seine
am Steuernocken 27 anliegende Spannfläche 25' und weiter über den Zapfen 29 ein schließendes Moment
auf die Sperrklinke 13 aus, welche eine Schwenkbewegung
auf den Zahnkranz 18 zu ausführt. Zugleich übt das Fangelement 21 über den
an der Schubfläche 43 anliegenden
Schubnocken 45 eine Druckkraft in radialer Richtung auf
die Sperrklinke 13 aus, welche sich mit ihrem Langloch 15 relativ
zum ersten Lagerbolzen 17 verschiebt, so daß sich das
in der Zeichnung untere Ende des Langlochs 15 dem ersten
Lagerbolzen 17 nähert.
Durch die Überlagerung
der beiden Bewegungen der Sperrklinke 13, also die Schub-Dreh-Bewegung, kommt die
Sperrklinke 13 vollständig
in Eingriff mit dem Zahnkranz 18.
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Lehne
- 3
- Beschlag
- 5
- Sitzteil
- 7
- Beschlagunterteil
- 8
- Beschlagoberteil
- 9
- Lehnenbolzen
- 11
- Verriegelungsvorrichtung
- 13
- Sperrklinke
- 13'
- Verzahnung
- 15
- Langloch
- 17
- erster
Lagerbolzen
- 18
- Zahnkranz,
Gegenelement
- 21
- Fangelement
- 21'
- Fangfläche
- 23
- zweiter
Lagerbolzen
- 25
- Spannexzenter
- 25'
- Spannfläche
- 27
- Steuernocken
- 29
- Zapfen
- 31
- Entriegelungsbolzen
- 33
- Fenster
- 35
- Schlitz-Zapfen-Führung
- 37
- Mitnehmernase,
Mitnehmer
- 39
- Mitnahmezapfen
- 41
- Mitnahmevorsprung
- 43
- Schubfläche
- 45
- Schubnocken,
Schubelement