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GEBIET DER
VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen die Herstellung integrierter
Schaltungen und betrifft insbesondere die Herstellung von Metallisierungsschichten,
wobei ein Metall auf einer strukturierten dielektrischen Schicht
abgeschieden und überschüssiges Metall
anschließend
durch chemisch mechanisches Polieren (CMP) entfernt wird.
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In
jeder neuen Generation von integrierten Schaltungen sind die Strukturgrößen weiter
reduziert, wohingegen die Komplexität der Schaltungen ständig zunimmt.
Reduzierte Strukturgrößen erfordern
nicht nur weiter entwickelte fotolithografische Verfahren und fortgeschrittene Ätztechniken,
um die Schaltungselemente geeignet zu strukturieren, sondern stellen
auch ständig
steigende Anforderungen an die Abscheideverfahren. Gegenwärtig nähert sich die
minimale Strukturgröße der 0.1 μm Marke an,
die die Herstellung schnell schaltender Transistorelemente ermöglicht,
die lediglich eine minimale Oberfläche beanspruchen. Aufgrund
der verringerten Strukturgrößen reduziert
sich jedoch auch der verfügbare
Raumbereich für
die benötigten
Metallverbindungen, während
die Anzahl der notwendigen Verbindungen zwischen den einzelnen Schaltungselementen
ansteigt. Eine kleiner werdende Querschnittsfläche der Metallverbindungen
macht es jedoch erforderlich, das allgemein verwendete Aluminium
durch ein Metall zu ersetzen, das eine höhere Stromdichte bei einem
verringerten elektrischen Widerstand erlaubt, um zuverlässige Chipverbindungen mit
hoher Qualität
zu erhalten. In dieser Hinsicht hat sich Kupfer als ein aussichtsreicher
Kandidat aufgrund seiner Vorteile erwiesen, beispielsweise geringer
Widerstand, hohe Zuverlässigkeit,
hohe Wärmeleitfähigkeit,
relativ preiswert und eine kristalline Struktur, die steuerbar ist,
um relativ große
Korngrenzen zu erhalten. Ferner zeigt Kupfer einen deutlich größeren Widerstand
gegenüber
der Elektromigration und erlaubt daher höhere Stromdichten, wobei der elektrische
Widerstand gering ist, wodurch das Einführen geringerer Versorgungsspannungen
möglich ist.
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Trotz
der vielen Vorteile von Kupfer im Vergleich zu Aluminium verhielten
sich die Halbleiterhersteller in der Vergangenheit aus folgenden
Gründen abwartend,
Kupfer in das Herstellungsverfahren einzuführen. Ein wesentliches Problem
in der Kupferverarbeitung in einer Halbleiterlinie liegt in der
Fähigkeit des
Kupfers, bei erhöhten
Temperaturen leicht in Silizium und Siliziumdioxid zu diffundieren.
Kupfer, das im Silizium diffundiert ist, kann zu einem deutlichen Anstieg
des Leckstromes von Transistorelementen führen, da Kupfer als ein tiefes
Einfangzentrum in der Siliziumbandlücke wirkt. Ferner kann Kupfer,
das in Siliziumdioxid diffundiert ist, die isolierenden Eigenschaften
des Siliziumdioxid beeinträchtigen
und damit zu höheren
Leckströmen
zwischen benachbarten Metallleitungen oder gar zu Kurzschlüssen zwischen benachbarten
Metallleitungen führen.
Daher muss eine große
Sorgfalt aufgewendet werden, um eine Kontamination von Siliziumscheiben
mit Kupfer während
des gesamten Fertigungsvorganges zu vermeiden.
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Ein
weiteres Problem entsteht aus der Tatsache, dass Kupfer nicht in
effizienter Weise in größeren Mengen
durch Abscheideverfahren aufgebracht werden kann, etwa durch physikalische
Dampfabscheidung (PVD) und chemische Dampfabscheidung (CVD), die
gut bekannt und gut eingeführte
Verfahren beim Abscheiden anderer Materialien, etwa von Aluminium,
sind. Folglich wird Kupfer nunmehr hauptsächlich durch einen Nassvorgang
aufgetragen, das Elektroplattieren, das gegenüber dem elektrolosen Plattieren
die Vorteile einer höheren
Abscheiderate und eines weniger komplexen Elektrolytbads aufweist.
Obwohl auf einen ersten Blick das Elektroplattieren ein relativ
einfaches und gut etabliertes Abscheideverfahren zu sein scheint,
macht die Anforderung des zuverlässigen
Auffüllens
von Öffnungen
mit hohem Aspektverhältnis
mit Abmessungen von 0.1 μm
sowie von breiten Gräben
mit einer seitlichen Ausdehnung im Bereich von einigen Mikrometern das
Elektroplattieren von Kupfer sowie anderer Metalle, die in Metallisierungsschichten
verwendbar sind, zu einem äußerst komplexen
Abscheideverfahren, insbesondere da nachfolgende Prozessschritte, etwa
das chemisch mechanische Polieren und Messprozesse direkt von der
Qualität
des Elektroplattierungsvorganges abhängen.
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Mit
Bezug zu den 1a-1f wird
nun eine typische Prozesssequenz zum Herstellen einer Metallisierungsschicht
beschrieben.
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Gemäß 1a umfasst
ein Halbleiterelement 100 ein Substrat 101 mit
Schaltungselementen, etwa Transistoren, Widerständen, Kondensatoren und dergleichen,
die der Einfachheit halber in 1a nicht
gezeigt sind. Eine erste dielektrische Schicht 102 ist über dem
Substrat 101 gebildet und ist durch eine Ätzstopschicht 103 von
einer zweiten dielektrischen Schicht 104 getrennt. Beispielsweise
können die
erste und die zweite dielektrische Schicht 102, 104 aus
Siliziumdioxid hergestellt sein, wohingegen die Ätzstopschicht 103 Siliziumnitrid
aufweisen kann. In der zweiten dielektrischen Schicht 104 ist
eine Öffnung 105 mit
den Abmessungen einer Kontaktdurchführung, die nachfolgend in der
ersten dielektrischen Schicht 102 zu bilden ist, vorgesehen.
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Die
Verfahren zur Herstellung des Halbleiterelements 100, wie
es in 1a gezeigt ist, sind im Stand
der Technik gut etabliert und eine Beschreibung wird daher weggelassen.
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1b zeigt
schematisch das Halbleiterelement 100 mit der Kontaktöffnung 105,
die in der ersten dielektrischen Schicht 102 gebildet ist,
und einem darüber
liegenden Graben 106, der in der zweiten dielektrischen
Schicht gebildet ist. Ferner ist ein breiter Graben 107 in
der zweiten dielektrischen Schicht 104 ausgebildet, der
eine deutlich größere laterale
Abmessung als die Kontaktöffnung 105 und
der Graben 106 aufweist. Die inneren Oberflächen der
Kontaktöffnung 105,
des Grabens 106 und des breiten Grabens 107 sind
von einer Barrierendiffusionsschicht 108 gefolgt von einer
Kupfersaatschicht 109 bedeckt.
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Die
Kontaktöffnung 105,
der Graben 106 und der breite Graben 107 werden
durch anisotopes Ätzen
gebildet, wobei der Ätzvorgang
an der Ätzstoppschicht 103,
die in der Kontaktöffnung 105 in
einem vorhergehenden separaten Ätzschritt
entfernt worden ist, anhält. Üblicherweise
wird die Barrierendiffusionsschicht 108, etwa in Form von
Tantalnitrid oder Titannitrid, durch chemische Dampfabscheidung
gebildet, gefolgt von einer Sputter-Abscheidung zur Herstellung
der Saatschicht 109, die als Stromverteilungsschicht für den anschließenden Elektroplattierungsvorgang
dient.
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1c zeigt
das Halbleiterelement 100 mit einer Kupferschicht 110,
die in die Kontaktöffnung 105,
den Graben 106 und den breiten Graben 107 eingefüllt ist,
wobei die Kupferschicht eine überschüssige Dicke
aufweist, um den breiten Graben 107, über dem die Topologie der Kupferschicht 110 deutlich
durch den darunter liegenden breiten Graben 107 bestimmt
ist, vollständig
zu füllen.
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Nach
Abscheiden der Kupferschicht 110 kann ein Ausheizschritt
ausgeführt
werden, um eine erforderliche kristallinähnliche Struktur in der Kupferschicht 110 zu
erhalten. Anschließend
wird das Halbleiterelement 100 einem CMP-Vorgang unterzogen, um
das überschüssige Kupfer
zu entfernen und um eine ebene Oberfläche zu schaffen, die die Herstellung
einer weiteren Metallisierungsschicht ermöglicht. Da das CMP selbst ein äußerst komplexer
Vorgang ist, hängt
das Ergebnis des Poliervorgangs stark von den Eigenschaften der
Kupferschicht 110 ab. Beispielsweise kann bereits eine
geringe Ungleichförmigkeit
der Kupferschicht 110 an unterschiedlichen Stellen auf
dem Wafer zu einer nicht akzeptablen Schwankung der resultierenden
Kupferleitungen führen,
da in einem Gebiet mit einer erhöhten Kupferdicke
noch das überschüssige Metall
entfernt wird und damit die darunter liegenden Gräben noch intakt
sind, während
in einem Gebiet mit einer verringerten Kupferdicke, der darunter
liegende Kupfergraben, beispielsweise der Graben 106, bereits
freigelegt sein kann und einem ungewünschten Poliervorgang unterzogen
wird, woraus ein Verlust an Kupfer in dem Graben folgt, der dessen
Zuverlässigkeit
beeinträchtigen
kann. Somit können
Ungleichförmigkeiten,
die durch den Kupferplattierungsvorgang erhalten werden, erhöhte Anforderungen
an den CMP-Vorgang
stellen, wodurch die Qualität
der Metallleitungen gefährdet
ist.
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1d zeigt
schematisch die Halbleiterstruktur 100 nach Vollendung
des CMP-Vorganges, wobei
das überschüssige Kupfer
sowie Bereiche der Diffusionsbarrierenschicht 108 an freigelegten
Oberflächenbereichen
der zweiten dielektrischen Schicht 104 entfernt sind. Somit
werden Metallleitungen 106 und 107 erhalten, die
elektrisch voneinander isoliert sind. Für gewöhnlich wird eine weitere dielektrische Diffusionsbarrierenschicht
auf dem Halbleitersubstrat 100 nach Beendigung der Metallisierungssequenz abgeschieden,
um die freigelegte Kupferoberfläche der
Metallleitungen 106 und 107 zu passivieren und um
ein Herausdiffundieren von Kupfer in die darüber liegenden Dielektrika und
Metalle zu vermeiden.
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Für zuverlässige Metallverbindungen
ist es nicht nur wichtig, dass Kupfer so gleichförmig als möglich auf der gesamten Oberfläche eines
Substrats mit 200 oder 300 mm Durchmesser abzuscheiden, sondern
es ist auch wichtig, zuverlässig
Kontaktöffnungen mit
einem Aspektverhältnis
von ungefähr 10:1
ohne Hohlräume
oder Defekte zu füllen.
Folglich ist es daher wesentlich, dass Kupfer in einer höchst nicht-konformen
Art und Weise abzuscheiden, wie dies mit Bezug zu den 1e und 1f,
die schematisch die Kontaktöffnung 105 in
vergrößerter Form darstellen,
erläutert
wird.
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In 1e ist
das Auffüllen
der Kontaktöffnung 105 in
einem anfänglichen
Zustand gezeigt, wobei sich Kupfer mit einer gewissen Dicke an horizontalen
Bereichen 111, d.h. an der Unterseite des Grabens 106 (vgl. 1d)
angesammelt hat, wobei die Dicke an einer Ecke 112 eine
maximale Kupferansammlung aufweist. An den unteren Ecken 113 ist
die Kupfermenge minimal, wohingegen in der Mitte der Kontaktöffnungsunterseite 114 eine
erhöhte
Menge an Kupfer angesammelt ist, jedoch in deutlich geringerer Menge
als an dem horizontalen Bereich 111 und an der Ecke 112.
Die Kupferverteilung in 1e entspricht
einer "normalen" Kupferelektroplattierungsabscheidung,
in der ein Gleichstrom zu dem Elektrolytbad mit einer sauren kupferenthaltenden Lösung zugeführt wird.
Die Diskrepanz in der Kupferverteilung wird hauptsächlich durch
eine variierende Dichte von Kupferionen an den diversen Gebieten hervorgerufen,
da in Gebieten mit Submikrometerabmessungen die Anzahl der verfügbaren Kupferionen im
Wesentlichen durch Diffusion anstatt durch den Elektrolytfluss bestimmt
ist. Da die Anzahl der Kupferionen pro Einheitsfläche im Wesentlichen
gleich ist, müssen
die Zahl der an der Oberseite der Kontaktöffnung 105 eintreffenden
Ionen über
die gesamte (große)
innere Oberfläche
verteilt werden, wodurch eine deutlich verringerte Abscheiderate
im Vergleich zu dem horizontalen Bereich 111 erzielt wird.
Ferner kann in einem anfänglichen
Stadium die Abscheiderate auch von dem elektrischen Widerstand der
darunter liegenden Barrierendiffusionsschicht und der Kupfersaatschicht 108, 109 abhängen, so
dass eine Ungleichförmigkeit
dieser Schichten sich ebenfalls auf eine Nichtgleichförmigkeit
der Volumenkupferschicht 110 überträgt. Typischerweise kann die
Sputter-Abscheidung der Kupfersaatschicht in die Kontaktöffnung 105 mit
dem großen
Aspektverhältnis
zu einem Schichtdickenprofil führen,
das sehr ähnlich
zu dem Profil der anfänglichen
Kupferschicht ist, das in 1e gezeigt
ist, und das damit das Abscheideverhalten verstärkt. Die rechte Seite aus 1e zeigt
einen Hohlraum 115, der sich während eines Elektroplattierungsvorganges
aufgrund der erhöhten
Kupferakkumulation an den Ecken 112 bilden kann. Da der
Hohlraum 115 deutlich die Stromleitungsfähigkeit der
Kontaktöffnung 105 verringern
kann, kann ein entsprechendes Schaltungselement eine verrin gerte Zuverlässigkeit
aufweisen oder kann einem vorzeitigen Ausfall aufgrund der erhöhten Stromdichte
in dem verbleibenden Kupfer der Kontaktöffnung 105 unterliegen.
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Es
werden daher große
Anstrengungen unternommen, um ein Elektroplattierungsverfahren einzurichten,
das eine höchst
nicht konforme Abscheidung eines Metalls, etwa von Kupfer, ermöglicht,
wobei die Kontaktöffnung 105 im
Wesentlichen von unten nach oben gefüllt wird.
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1f zeigt
schematisch einen anfänglichen Zustand
eines gewünschten
Kupferauffüllverfahrens, in
dem die Kontaktöffnung 105 im
Wesentlichen von unten nach oben aufgefüllt wird, wobei ebenfalls die Abscheiderate
an den Seitenwänden 116 der
Kontaktöffnung 105 erhöht ist.
Im Gegensatz zu der "normalen" Abscheidung, ist
die Abscheiderate in den horizontalen Bereichen 111 und
den Ecken 112 deutlich reduziert, so dass schließlich eine
vollständig
gefüllte Kontaktöffnung erhalten
wird, die von einer im Wesentlichen gleichförmigen "Überschuss"-Schicht 110 bedeckt
ist, wie dies auf der rechten Seite von 1f gezeigt
ist.
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Es
wurde erkannt, dass ein Füllverhalten, wie
es in 1f beschrieben ist, erreicht
werden kann, indem die Abscheidekinematik in der Kontaktöffnung 105 und
auf den horizontalen Bereichen und den Rändern 111 und 112 gesteuert
wird. Dies kann erreicht werden, indem Additive in das Elektrolytbad eingebracht
werden, um die Rate der Kupferionen, die sich an den entsprechenden
Stellen ablagern, zu beeinflussen. Beispielsweise kann ein organisches Mittel
mit relativ großen
langsam diffundierenden Molekülen,
etwa Polyethylenglykol, zu dem Elektrolyt hinzugefügt werden,
das dann vorzugsweise auf der flachen Oberfläche und den Eckenbereichen 111 und 112 haftet.
Folglich ist der Kontakt von Kupferionen an diesen Gebieten reduziert
und somit wird die Abscheiderate verringert. Ein entsprechend wirkendes Mittel
wird oft auch als "Suppressor" bezeichnet. Andererseits
kann ein weiteres Additiv mit kleineren und schneller diffundierenden
Molekülen
verwendet werden, das vorzugsweise innerhalb der Kontaktöffnung 105 haftet
und die Abscheiderate durch Aufheben der Wirkungen der Suppressor-Additive verstärkt. Ein entsprechendes
Additiv wird oft auch als ein "Beschleuniger" bezeichnet. Zusätzlich zur
Verwendung eines Beschleunigers und eines Suppressors hat sich herausgestellt,
dass eine einfache Gleichstromabscheidung, d.h. eine Abscheidung
durch Zuführen eines
im Wesentlichen konstanten Gleichstromes, nicht notwendiger weise
zu dem erforderlichen Abscheideverhalten führt, trotz der Verwendung von
Beschleuniger- und Suppressoradditiven. Stattdessen wurde die sogenannte
Pulsinversionsabscheidung ein bevorzugter Betriebsmodus beim Abscheiden von
Kupfer. Bei dem Pulsinversionsabscheideverfahren werden Stromimpulse
mit abwechselnder Polarität
an das Elektrolytbad angelegt, um Kupfer auf dem Substrat während der
Vorwärtsstromimpulse
abzuscheiden, und um eine gewisse Menge von Kupfer während der
invertierten Stromimpulse freizusetzen, um damit das Füllvermögen des
Elektroplattierungsvorganges zu verbessern. Typischerweise ist der Strom
und/oder die Dauer der Vorwärtsstromimpulse gleich
oder höher
als bei den invertierten Impulsen, um eine Nettoabscheidewirkung
zu erreichen.
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2a zeigt
qualitativ ein Strom-Zeit-Diagramm für das Ausführen einer Kupferabscheidung mit
einem Elektrolytbad mit einem Suppressor- und einem Beschleunigeradditiv,
wobei im Wesentlichen die vollständige
Füllung
der Kontaktöffnungen 105 und
der Gräben 106 sowie
der breiten Gräben 107, die
in 1 gezeigt sind, möglich ist.
Obwohl die Qualität
des in die Kontaktöffnungen
und Gräben
abgeschiedenen Kupfers in Hinsicht auf die Anzahl der Defekte und
Hohlräume
deutlich durch die Zusammenstellung des Elektrolytbads beeinflusst
ist und damit eine genaue Kontrolle der darin enthaltenen Additive
erfordert, ist das Vorsehen eines Beschleunigers und eines Suppressors
nunmehr gut etabliert und gut steuerbar, so dass eine Langzeitstabilität eines
Elektrolytbades mit einer derartigen 2-Komponenten-Chemie leicht
sichergestellt werden kann.
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Das
Elektroplattierungsrezept einschließlich des Elektrolytbades mit
einem Suppressor und einem Beschleuniger mit der Pulsinversionsbetriebsweise
weist, obwohl es das zuverlässige
Füllen
von Kontaktöffnungen
mit hohem Aspektverhältnis
zulässt,
einen wesentlichen Nachteil hinsichtlich des Füllens der breiten Gräben 107 auf.
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2b zeigt
schematisch ein typisches Ergebnis des Elektroplattierens von Kupfer
mit dem oben erläuterten
Rezept, wobei deutliche Erhebungen 120 an den Rändern des
breiten Grabens 107 gebildet sind. Die Bildung der Erhebungen 120 kann vermieden
werden, wenn ein hohes Maß an "Überdeposition" ausgeführt wird,
wobei jedoch die Oberflächenrauigkeit
der Kupferschicht 110 deutlich ansteigt und wobei – höchst bedeutsam – der nachfolgende CMP-Prozess
große
Mengen an Überschussmetall entfer nen
muss, wobei die Prozesszeit und daher das Maß an Kupfererosion, das durch
den CMP-Prozess erzeugt wird, vergrößert wird.
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Es
ist somit allgemeine Praxis geworden, das Elektrolytbad durch Hinzufügen eines
weiteren Mittels, eines sogenannten Niveauregulierers, in äußerst geringer
Dosis zu ergänzen,
um die Kupferabscheidungsgeschwindigkeit an den Rändern des breiten
Grabens 107 zu verringern. Wenn eine derartige 3-Komponenten-Chemie
in dem Elektrolytbad verwendet wird, d.h. ein Elektrolytbad mit
einem Suppressor, einem Beschleuniger und einem Niveauregulierer,
um das erforderliche Abscheideverhalten zu erreichen, ist es wesentlich,
in zuverlässiger
Weise die geringe Konzentration des Niveauregulierers innerhalb
strikt festgelegter Toleranzen zu kontrollieren, um stabile Elektroplattierungsbedingungen
zu schaffen. Das Messen einer geringen Konzentration eines Niveauregulierers
in einer konzentrierten Suppressor- und Beschleunigerumgebung ist
jedoch äußerst komplex
und erfordert einen großen
Aufwand an Zeit und Technik.
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Die
internationale Patentanmeldung WO 01/83854 A2 offenbart eine Elektroplattierbadkomposition
und ein Verfahren zum Verwenden des Bades zur Herstellung von Verbindungsstrukturen
in Halbleiterbauteilen, sodass die Häufigkeit des Auftretens von
Hohlstellen in der Verbindungsstruktur reduziert wird. Zweikomponenten-Additive,
wie Beschleuniger und Suppressoren, können verwendet werden. Ferner
wird ein Mehrschritt DC-Plattierprozess angewendet, der einen Füll- und
einen Volumenfüllschritt umfasst.
In einer Ausführungsform
werden zusätzliche
Inversionspulse vor dem Volumenfüllschritt
eingefügt,
wobei die Inversionspulsstromdichte größer ist als die Vorwärtspulsstromdichte.
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Die
internationale Patentanmeldung WO 01/21294 A2 offenbart einen Prozess
zum Abscheiden von Kupferverbindungsleitungen auf der Oberfläche eines
Halbleiterwafers, die eine Vielzahl von Mikrostrukturvertiefungen
aufweist. Organische Additive, die Beschleuniger, Suppressoren und
Niveauregulierer umfassen, werden eingesetzt. Tabelle 4 zeigt eine
geeignete Plattierbadlösung,
die nur Suppressor-Additive in einer Konzentration von 3 ml/l aufweist.
Für eine
Konzentration von Beschleunigern wird keine Angabe gemacht. Ein
Vorwärtselektroplattierstrom
wird für
eine bestimmte Zeitdauer angelegt, so dass Kupferionen auf der Oberfläche abgeschieden
werden und zumindest teilweise die Mikrostrukturvertiefungen füllen. Pulsinversion
wird verwendet, um das übermäßige Abscheiden
von Kupfer über
Mikrostrukturen zu unterbinden.
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Die
Patentschrift
US 5 972 192 offenbart
ein Verfahren zum gepulsten Plattieren von Kupfer in Öffnungen
mit hohem Aspektverhältnis,
wie z. B. Gräben
oder Kontaktlöchern.
Die Öffnungen
werden unter Verwendung von Puls- oder Pulsinvers- oder DC-Verfahren
gefüllt.
Das verwendete Elektrolytbad weist u. a. einen Niveauregulierer
auf. Die Verwendung einer 2-Komponenten-Beschleuniger-Suppresser-Additivchemie
wird nicht offenbart.
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Die
Patentanmeldung US 2001/0015321 A1 offenbart einen Elektroplattierprozess,
der zum Vermeiden von Defekten an Metallstrukturen von integrierten
Schaltkreisen geeignet ist, wobei ein Elektrolytbad eingesetzt wird,
das Metallionen, einen Suppressor, einen Beschleuniger und einen
Niveauregulierer aufweist. In dem vorgeschlagenen Prozess werden
zunächst
DC-Ströme
angelegt, um ein "bottom-up"-Füllen, vorzugsweise
in Strukturen mit den größten Aspektverhältnissen,
durchzuführen
und ein konformes Plattieren von allen Strukturen und den umliegenden
Feldgebieten vorzusehen.
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Angesichts
des dargelegten Standes der Technik wäre es daher äußerst wünschenswert,
einen Elektroplattierungsprozess bereitzustellen, der die Anforderungen
an den nachfolgenden CMP-Prozess minimiert, während eine einfache Steuerung
der Elektrolytbedingungen möglich
ist.
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ÜBERBLICK ÜBER DIE
ERFINDUNG
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Im
Allgemeinen richtet sich die vorliegende Erfindung an ein Verfahren,
das es erlaubt, eine Elektroplattierungssequenz mit einer 2-Komponenten-Chemie
in dem Elektrolytbad zu schaffen, wobei die Anforderungen für unterschiedliche
Produkte (d.h. unterschiedliche Layouts), unterschiedliche Technologien
(d.h, unterschiedliche minimale Strukturgrößen) und unterschiedliche Metallschichten (d.h.
variierende Größe und Dichte
der Metallleitungen) in einfacher Weise erfüllt werden können und wobei
gleichzeitig die Anforderung an dem Elektroplattieren nachgeschaltete
Prozesse verringert sind. Dazu schlägt die vorliegende Erfindung
vor, einen zusätzlichen
Gleichspannungs-Elektroplattierungsschritt
anzuwenden, nachdem der Pulsinversionseinfüllschritt für kleine Kontaktöffnungen
und Gräben
im Wesentlichen abgeschlossen ist.
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Insbesondere
wird die Aufgabe der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren
gemäß Anspruch
1 gelöst.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den angefügten Patentansprüchen definiert
und gehen deutlicher aus der folgenden detaillierten Beschreibung
hervor, wenn diese mit Bezug zu den begleitenden Zeichnungen studiert wird;
es zeigen:
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1a-1f schematisch
Querschnittansichten eines Halbleiterelements während diverser Herstellungsschritte,
wenn eine Kupfermetallisierungsschicht gebildet wird;
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2a ein
Diagramm, das in schematischer Weise den Strom gegenüber der
Zeit in einem typischen Pulsinversionselektroplattierungsprozess zeigt;
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2b schematisch
das Ergebnis des Elektroplattierens von Kupfer über einem breiten Graben unter
Anwendung einer 2-Komponenten-Chemie und dem konventionellen Pulsinversionsrezepts;
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3 schematisch
einen idealisierten Elektroplattierungsreaktor in stark vereinfachter
Weise;
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4a schematisch
ein Diagramm, das eine Stromform in Abhängigkeit der Zeit gemäß einer
anschaulichen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt; und
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4b schematisch
das Ergebnis einer anschaulichen Ausführungsform der 2-Komponenten-Chemie
in Verbindung mit einer Abscheidestromsignalform, wie sie in 3a gezeigt ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Obwohl
die vorliegende Erfindung mit Bezug zu den Ausführungsformen beschrieben ist,
wie sie in der folgenden detaillierten Beschreibung sowie in den
Zeichnungen dargestellt sind, ist es selbstverständlich, dass die folgende detaillierte
Beschreibung sowie die Zeichnungen nicht beabsichtigen, die vorliegende
Erfindung auf die speziellen offenbarten anschaulichen Ausführungsformen
einzuschränken, sondern
die beschriebenen anschaulichen Ausführungsformen stellen lediglich
beispielhaft die diversen Aspekte der vorliegenden Erfindung dar,
deren Schutzbereich durch die angefügten Patentansprüche definiert
ist.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis der Erfinder, dass
die überlegenen
Eigenschaften eines Elektrolytbades mit einer 2-Komponenten-Chemie
hinsichtlich der Steuerbarkeit und der Oberflächenqualität der fertiggestellten Metallschicht
im Vergleich zu einer 3-Komponenten-Chemie beibehalten werden können, wobei
gleichzeitig eine zuverlässige
und im Wesentlichen konforme Auffüllung breiter Gräben mit
einer lateralen Ausdehnung in der Größenordnung von einem bis einige
Mikrometer gewährleistet
ist, indem ein abschließender Gleichstromschritt
ausgeführt
wird, um eine "Deck"-Schicht abzuscheiden, die zur vollständigen Füllung der
breiten Gräben
erforderlich ist. Aufgrund der relativ einfachen Zusammensetzung
des Elektrolytbades können
reproduzierbare Elektroplattierungsbedingungen während der Verarbeitung einer großen Anzahl
von Substraten beibehalten werden. Ferner kann durch Variieren der
Dauer und/oder der Strommenge, die während der Gleichstrom-Deckschichtabscheidung
zugeführt
wird, das Verhältnis der
Dicke der Deckschicht, d.h. der Teil der während des abschließenden Gleichstromabscheideschritts abgeschiedenen
Metalls zu der Gesamtschichtdicke in einfacher Weise eingestellt
werden, wodurch die Anpassung des Prozessrezepts an unterschiedliche Metalle,
unterschiedliche Layouts der Metallisierungsschichten, unterschiedliche
minimale Strukturgrößen und
auf eine variierende Dichte von Metallleitungen auf unterschiedlichen
Metallisierungsschichten möglich
ist.
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Mit
Bezug zu den 3 und 4 werden
nunmehr anschauliche Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung beschrieben, wobei der Einfachheit halber
auf 1 Bezug genommen wird, und wobei
die gleichen Bezugszeichen für
entsprechende Teile in den 3 und 4 verwendet werden und die detaillierte
Beschreibung dieser entsprechenden Teile weggelassen wird.
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Ferner
ist in den folgenden anschaulichen Ausführungsformen Bezug genommen
auf Kupfer als das durch Elektroplattieren abzuscheidende Metall, da
erwartet wird, dass Kupfer, wie zuvor angemerkt wurde, hauptsächlich in
künftigen
fortschrittlichen integrierten Schaltungen verwendet wird, und die
im Weiteren beschriebenen Ausführungsformen
sind insbesondere vorteilhaft beim Elektroplattieren von Kupfer.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch auf andere Metalle und Metallverbindungen
und Metalllegierungen anwendbar.
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3 zeigt
eine schematische und stark vereinfachte Ansicht eines Elektroplattierungsreaktors 300,
der zur Beschreibung der vorliegenden Erfindung angewendet werden
kann. Im Allgemeinen hängt
das Ergebnis eines Elektroplattierungsvorganges von der Kinematik
in dem Elektroplattierungsreaktor ab, das grundlegende Konzept der
vorliegenden Erfindung kann jedoch auf einen beliebigen Typ eines
Elektroplattierungsreak tors angewendet werden, der gegenwärtig bei
der Herstellung integrierter Schaltungen mit einer Kupfermetallisierungsschicht verwendet
wird. Es sollte daher beachtetet werden, dass der Elektroplattierungsreaktor 300 in
der Praxis zusätzliche
Einrichtungen zum Erhalten des gewünschten Elektrolytflusses innerhalb
des Reaktors, etwa Schilde, Zufuhrleitungen und Vorrichtungen zum
Drehen des Wafers und/oder der Abschirmungen, und dergleichen aufweist.
In einer Ausführungsform
kann ein Elektroplattierungsreaktor verwendet werden, der von Semitool
Inc. unter dem Namen LT210CTM erhältlich ist.
Zu beachten ist, dass die vorliegende Erfindung auf jeden beliebigen
Elektroplattierungsreaktor anwendbar ist.
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Der
Reaktor 300 umfasst ferner eine Elektrode 301,
die mit einer Stromversorgung 302 gekoppelt ist, die in
der vorliegenden Erfindung so ausgebildet ist, um einen Ausgangsstrom
mit einer vordefinierten Stärke,
Dauer und Polarität
zu liefern. Gegenüberliegend
zu der Elektrode 301 ist ein Substrat 100 positioniert,
etwa das Halbleiterelement 100 aus 1, mit
strukturierten dielektrischen Schichten 102 und 104 mit
der Barrierendiffusionsschicht 108 und der Kupfersaatschicht 109.
Der Reaktor 300 umfasst ferner einen Elektrolyt 303,
dessen Hauptkomponente ein Kupfersulfat ist, das mittels Schwefelsäure zu einer
Säure ergänzt ist.
Der Elektrolyt 303 umfasst ferner ein Suppressoradditiv 304 und
ein Beschleunigeradditiv 305, deren Konzentration in einfacher
Weise beispielsweise durch Polarisationsmessungen auf einer Kupferschicht,
die auf einem zuvor bearbeiteten Test- oder Produktsubstrat abgeschieden
worden ist, kontrollierbar ist. Die Kupferschicht enthält eine
gewisse geringfügige
Menge an Suppressor 304 und dem Beschleuniger 305,
die die optischen Eigenschaften der Kupferschicht modifizieren,
wenn ein einfallender Lichtstrahl reflektiert wird. Derartige Elektrolytbäder mit
zwei Komponenten sind gut verfügbar,
beispielsweise von Shiply mit den Namen Nanoplate. Der Beschleuniger
kann Propan-Sulfonsäure
aufweisen. Eine typische Konzentration des Beschleunigers liegt
im Bereich von ungefähr
1 bis 10 ml/l. Der Suppressor kann aus polyalkylenglykolartigen
Polymeren aufgebaut sein. Eine typische Konzentration des Suppressors
liegt im Bereich von ungefähr
1 bis 30 ml/l.
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Anzumerken
ist, dass die vorliegende Erfindung nicht auf einen speziellen Elektrolyten
eingeschränkt
ist und mit beliebigen gegenwärtig
erhältlichen
Elektrolyten oder Elektrolyten, die in der Zukunft verfügbar sind,
ausgeführt
werden kann.
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Bei
Anlegen von Spannungsimpulsen mit abwechselnder Polarität mit einer
ersten Polarität,
d.h. einer Polarität,
die die Elektrode 301 zu der Anode macht, und das Substrat 100 zu
der Kathode, wird ein Strom hervorgerufen, der zu einer Wanderung
der Kupfer Ionen zu der Oberfläche
des Substrats 100 führt.
Dabei wird der Spannungsimpuls mit der ersten Polarität so gewählt, dass
ein im Wesentlichen konstanter Strom mit einer vordefinierten Höhe erzeugt wird,
was im Weiteren als ein Vorwärtsstromimpuls bezeichnet
wird. Die entsprechende Wanderung der Kupferionen ist durch Pfeile 306 angedeutet.
Jedem Spannungspuls der ersten Polarität folgt ein Spannungspuls mit
einer zweiten Polarität,
d.h. einer Polarität,
die die Elektrode 301 zur Kathode und das Substrat 100 zur
Anode macht, und die so angelegt und eingestellt ist, um einen im
Wesentlichen konstanten Strom mit einer vordefinierten Höhe (in der
Gegenrichtung) zu erzeugen, wie dies durch die Pfeile 307 angedeutet
ist. Der durch die Spannung mit der zweiten Polarität erzeugte
Strom wird auch als Inversionsstrompuls bezeichnet. Wie zuvor erläutert, führt das abwechselnde
Anlegen von Vorwärtsstromimpulsen und
Inversionsstromimpulsen zu einer zuverlässigen Abscheidung von Kupfer
in Öffnungen
mit geringem Durchmesser, etwa den Kontaktöffnungen 105 und dem
Graben 106 in den dielektrischen Schichten 104 und 102.
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Die
Höhe der
Vorwärtsstrompulse
und der Inversionsstrompulse hängt
von der Größe des Substrats 100 und
der Struktur der strukturierten dielektrischen Schicht 104 und 102 ab.
Typischerweise wird ein Strom von ungefähr 1 bis 20 Ampere für eine Substratoberfläche mit
Kontaktöffnungen
und Gräben
mit bis zu 0.1 μm
und darunter für
die Vorwärtsstrompulse
gewählt.
Die entsprechenden Inversionspulse können im Bereich von ungefähr 1 bis
20 Ampere liegen. Typischerweise kann eine Dauer T1 eines
einzelnen Vorwärtsstrompulses
im Bereich von ungefähr
1 Nanosekunde bis 100 Sekunden liegen. Die Dauer T2 eines
einzelnen Inversionsstrompulses kann ungefähr im Bereich von 1 Nanosekunde
bis 100 Sekunden liegen. Während
des Anlegens der abwechselnden Vorwärtspulse und der Inversionspulse
für eine
vordefinierte Zeitdauer Ts, die im weiteren
als Pulsinversionssequenz bezeichnet wird, werden Öffnungen
mit kleinem Durchmesser, d.h. Kontaktöffnungen 105 und möglicherweise
die darüber liegenden
Gräben 106 im
Wesentlichen gefüllt,
wohingegen die im Wesentlichen konforme Abscheidung über den
breiten Graben 107 einen zusätzlichen Abscheideschritt erfordert,
um zuverlässig
vollständig
den breiten Graben 107 zu füllen. Im Gegensatz zu dem konventionellen
Prozessrezept, in der die Pulshöhe,
die Dauer (T1, T2)
der einzelnen Pulse und die Zeitdauer TS so
gewählt
sind, um die erforderliche Überdeposition
zu erreichen, was in dem vorliegenden Beispiel in einer 2-Komponenten-Chemie
zu zusätzlichen
Erhebungen 120 führt,
wie sie in 2 gezeigt sind, wird in
der vorliegenden Erfindung die Überabscheidung
erreicht durch einen abschließenden
Gleichstromabscheideschritt, wobei die Höhe des Stromes und/oder die
Dauer des Gleichspannungsstromes so gewählt ist, um das erforderliche
Maß an Überdeposition
zur zuverlässigen Füllung des
Grabens 107 zu erreichen.
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4a zeigt
qualitativ die Zeitabhängigkeit der
dem Substrat 100 zugeführten
Ströme.
Während der
Pulsinversionssequenz wird Kupfer auf dem Substrat 100 in
den Vorwärtspulsen
mit der Dauer T1 entsprechend zu T1 und der Größe des Stromes abgeschieden.
Während
der Inversstrompulse findet ein gewisses Maß an Umverteilung des Kupfers
abhängig
von der Periode T2 und der Größe des "inversen" Stromes statt. Nach
der Pulsinversionssequenz TS wird der Gleichstromschritt
für eine
Zeitdauer T3 mit einer vordefinierten Höhe des Gleichstromes
durchgeführt.
Zu beachten ist, dass im Prinzip das Strom-Zeit-Integral der diversen
Strompulse ein Maß für die auf
dem Substrat 100 abgeschiedene Kupfermenge ist. Somit kann
in einigen Ausführungsformen,
in denen ein hoher Durchsatz erforderlich ist, die Größe des Stromes
während
des Gleichstromschrittes angehoben werden, um ein gewünschtes Maß an hoher
Gesamtabscheidungsrate zu erreichen, wodurch die Oberflächenqualität der Kupferschicht 100 geringfügig beeinträchtigt sein
kann. Ferner kann durch geeignetes Wählen von TS und/oder von
T3 oder des Verhältnisses von TS:T3, d.h. durch Auswählen des Verhältnisses
von "Einfüllvermögen für Öffnungen" zu dem "Gleichstrom"-"Konformabscheidevermögen", die endgültige Oberflächenqualität der Kupferschicht
und damit die "Belastung" für das nachfolgende
CMP eingestellt werden.
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4b zeigt
schematisch die Struktur 100 nach Anwenden einer Prozesssequenz,
wie sie in 4a gezeigt ist, wobei die Kupferschicht 110 über den
breiten Graben 107 mit einer Dicke abgeschieden ist, die
das vollständige
Füllen
des breiten Grabens 107 nach dem anschließenden CMP-Vorgang gewährleistet.
Ferner können
Erhebungen, etwa jene, wie sie in 2b gezeigt
sind, zuverlässig
vermieden werden, wodurch eine Kupferschicht 110 mit höherer Qualität erzeugt
wird, ohne dass die Notwendigkeit besteht, ein äußerst komplexes 3-Komponenten-Elektrolytbad
mit einem Niveauregulierer bereitzustellen.
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Nach
dem Abscheiden des Kupfers kann die Struktur 100 ausgeheizt
werden, um die endgültige Korngröße der Kupferschicht 110 einzustellen,
die deutlich die Eigenschaften der fertiggestellten Kupferleitungen
hinsichtlich der Elektromigration beeinflusst.
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Die
Qualität
der Oberfläche
der Kupferschicht 110 kann auf der Grundlage der reflektierten Lichtintensität eines
einfallendes Lichtstrahls abgeschätzt werden, da eine rauere
Oberfläche
einen größeren Anteil
des einfallendes Lichtstrahls streut und damit die Intensität des reflektierten
Lichtstrahls verringert. Es wurden eine Vielzahl von Halbleitersubstraten 100 mit
einer Kupferschicht 110, die gemäß einem typischen standardmäßigen 2-Komponenten-Plattierungsrezept
gebildet wurde, und eine Vielzahl von Halbleitersubstraten 100 mit
einer Kupferschicht, die gemäß den zuvor
beschriebenen Ausführungsformen
gebildet wurde, untersucht und es stellte sich heraus, dass die
Reflektivität
der gemäß dem standardmäßigen Prozessrezept
prozessierten Substrate eine Reflektivität von ungefähr 3% zeigen, wohingegen die
gemäß der vorliegenden
Erfindung prozessierten Substrate eine Reflektivität von ungefähr 32% zeigen.
Die deutliche Verbesserung in der Reflektivität entsprechend der vorliegenden
Erfindung zeigt nicht nur eine glattere Oberfläche der Kupferschicht 110 an,
sondern ermöglicht
ein zuverlässigeres
Ermitteln von optischen Messergebnissen aus entsprechend prozessierten
Substraten. Beispielsweise wird allgemein der CMP-Prozess optisch überwacht,
um das Ende des Poliervorganges zu detektieren, wobei ein Lichtstrahl
auf die Oberfläche
gerichtet wird, während
poliert wird, und die Intensität des
reflektierten Lichtstrahls wird detektiert. Folglich führt eine
erhöhte
anfängliche
Reflektivität
zu einem zuverlässigeren
und weniger verrauschten Endpunktsignal. Insbesondere zeigt das
Endpunktdetektionssignal der gemäß der vorliegenden
Erfindung prozessierten Substrate ein im Wesentlichen flaches Plateau
mit einer scharten abfallenden Flanke, die das Ende des Prozesses
deutlicher kennzeichnet, wohingegen die gemäß dem standardmäßigen Inverspulsrezept
prozessierten Substrate ein variierendes Plateau mit einem verrauschten
Signal an der abfallenden Flanke des Endpunktdetektionssignals aufweisen.
Somit kann der Endpunkt des CMP-Prozesses präziser bestimmt werden, indem
das Prozessrezept gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird.
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Ferner
ist, wie bereits durch die hohe Reflektivität der Kupferschicht 110 angedeutet
wird, der CMP-Prozess für
die Kupferschicht 110 weniger kritisch und erfordert deutlich weniger
Polierzeit. Untersuchungen, die an den obigen zubereiteten Substraten
durchgeführt
wurden, ergaben eine Polierzeitverringerung von ungefähr 23%.
Die Reduzierung der Polierzeit trägt ebenso deutlich zu einer
Verbesserung der Kupferoberflächenqualität aufgrund
der verringerten Bildung von Kupfererosion und Verfärbung bei.
Eine weitere vorteilhafte Wirkung der vorliegenden Erfindung betrifft
die Einkerbung und die Erosion, die während des chemisch mechanischen
Polierens der Kupferschicht 110 auftreten. Die Einkerbung
von Kupfergräben,
d.h. die raschere Entfernung von Kupfer im Vergleich zu dem benachbarten
Dielektrikum, und die Erosion, d.h. die Entfernung von dielektrischen
Material im Vergleich zur anfänglichen Schichtdicke,
ist ebenso aufgrund der reduzierten Polierzeit, der verbesserten
Detektion des Endpunktes und der hohen Oberflächenqualität des abgeschiedenen Kupfers
verringert. Ferner ist der Defektgrad deutlich reduziert.
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Somit
ermöglicht
die vorliegende Erfindung einen verbesserten Prozess und eine verbesserte Steuerbarkeit
im Vergleich zu einer standardmäßigen 3-Komponenten-Chemie
ohne die überlegenen
Eigenschaften des Inverspulselektroplattierens bei Verwendung einer
2-Komponenten-Chemie, etwa verbesserter Widerstand gegenüber Elektromigration der
fertiggestellten Kupferleitungen aufgrund einer erhöhten Korngröße des Kupfers,
das zuverlässige Auffüllen von Öffnungen
mit kleinem Durchmesser, etwa von Kontaktöffnungen im Bereich von 0.1 μm und von Öffnungen
mit großem
Durchmesser, etwa von breiten Gräben
in der Größenordnung
von einigen Mikrometern, zu beeinträchtigen.
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Weitere
Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung werden
für den
Fachmann angesichts dieser Beschreibung offenkundig. Daher ist diese
Beschreibung lediglich als anschaulich und für den Zweck gedacht, dem Fachmann
die allgemeine Art und Weise des Ausführens der vorliegenden Erfindung
zu vermitteln. Selbstverständlich
sind die hierin gezeigten und beschriebenen Formen der Erfindung
als die gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsformen
zu betrachten.