DE10222916B3 - Kerzenpaste - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft Kerzenwachs (1) mit einer pastenartigen Konsistenz, die es erlaubt, das Kerzenwachs (1) durch einfaches Kneten bei Raumtemperatur in nahezu jede beliebige Form zu bringen. Durch Einstecken eines Dochtes kann aus der Wachsmasse (1) eine Kerze hergestellt werden. Die erfindungsgemäße Kerzenpaste (1) wird dadurch hergestellt, daß Kerzensand (2) in einem Mischer kontinuierlich mit Flüssigwachs (3) vermischt und anschließend solange im Mischer bleibt, bis das Kerzenwachs (1) die gewünschte Konsistenz aufweist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf Kerzenwachs mit einer pastenartigen Konsistenz, die es erlaubt, das Kerzenwachs beliebig zu gestalten und auf diese Weise Kerzen beliebiger Form herzustellen. Die Erfindung bezieht sich gleichfalls auf ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Kerzenwachses.
- Die Verwendung von Kerzen zur Erzeugung von Licht ist bereits seit Jahrhunderten bekannt. Obgleich die Erzeugung von künstlichem Licht mit Hilfe von Kerzen heute nur noch eine untergeordnete Rolle spielt, erfreut sich die Verwendung von Kerzen zu Dekorationszwecken nach wie vor einer großen Beliebtheit. Wiesen Kerzen in der Vergangenheit in der Regel lediglich einige wenige klassische Formen auf, so haben sich in den letzten Jahren für die Gestaltung von Kerzen vielfältigste Designmuster herausgebildet. Daneben besteht bei vielen Verbrauchern der Wunsch, bei der Gestaltung ihrer Kerzen selbst kreativ tätig zu werden.
- Eine Möglichkeit hierzu besteht in der Verwendung von Kerzensand. Ein solcher Kerzensand besteht aus Paraffin- oder Stearinpulver, das durch Einfüllen in Behälter beliebiger Größe und Gestalt oder auch durch hügelartige Aufschüttungen auf einer Unterlage und das Einstecken von Dochten in das Pulver in ein funktionsfähiges Wachslicht überführt werden kann. Ein derartiges Pulver ist beispielsweise aus der
DE 29 32 122 A1 bekannt. Gleichzeitig können in den Kerzensand noch verschiedene Farbstoffe eingebracht werden. Insbesondere bei der gleichzeitigen Verwendung von Kerzensand verschiedener Farbe lassen sich beim Durchmischen besondere dekorative Effekte erzielen. - Nachteilig macht sich bei der Herstellung von Wachslichtern aus Kerzensand bemerkbar, daß man den Wachslichtern nicht jede beliebige Form geben kann. Bei der reinen Aufschüttung ist man naturgemäß auf im wesentlichen hügelige Formen beschränkt, während man beim Befüllen von Behältnissen mit Kerzensand durch die Form des Gefäßes limitiert ist.
- Desweiteren sind aus dem Stand der Technik Kerzenwachse und -gele bekannt, die vom Endverbraucher durch Erhitzen gießförmig gemacht und anschließend in Formen ausgegossen werden können.
- Auch hierbei tritt jedoch der Nachteil auf, daß man bei der Ausgestaltung der Formen limitiert ist. Hinzu kommt, daß sich die fertig gegossene Kerze aus einem üblichen Behältnis nicht einfach herausnehmen läßt, so daß man letztlich für jede gewünschte Kerzenform eine eigene Matrize benötigt. Darüber hinaus ist das Erhitzen und Gießen mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbunden.
- Ziel der Erfindung war es daher, Kerzenwachs zur Verfügung zu stellen, das sich auf einfache Weise in nahezu jede beliebige Form bringen läßt.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Kerzenwachs, das sich aus einer Mischung aus festem Kerzensand und Flüssigwachs zusammensetzt. Auf diese Weise erhält das Kerzenwachs eine bei Raumtemperatur pastenartige Konsistenz, die sich durch einfaches Kneten verformen läßt. Die Kerzenpaste behält dabei eine leicht körnige Struktur, wobei die Körnung auf den eingebrachten Kerzensand zurückzuführen ist.
- Die Zusammensetzung ist dabei gerade so, daß sich die Masse ohne übermäßigen Kraftaufwand verformen läßt, diese Form dann aber dauerhaft gehalten wird. Das Kerzenwachs liegt erfindungsgemäß als Festkörperdispersion vor, wobei Flüssigwachs als Dispersionsmittel, der Kerzensand als dispergierte Phase fungiert.
- Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kerzenpaste erfolgt in der Weise, daß in einem Mischer Kerzensand kontinuierlich mit Flüssigwachs befeuchtet wird und anschließend so lange im Mischer bleibt, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
- Um mit Hilfe der erfindungsgemäßen Kerzenpaste eine vollständige Kerze herzustellen, können Kerzendochte aus dem Stand der Technik verwendet werden. Diese werden nach erfolgter Gestaltung der Kerze in die Kerze hineingesteckt und bei Bedarf angezündet.
- Bei der Herstellung der Kerzenpaste kann als Kerzensand sowohl Paraffin- als auch Stearinpulver verwendet werden. Das zur Herstellung der Kerzenpaste ebenfalls benötigte Flüssigwachs setzt sich bevorzugt aus Paraffin mit kürzeren Kohlenstoffketten zusammen, um den flüssigen Aggregatzustand bei Raumtemperatur zu gewährleisten.
- Um einen besonders dekorativen Effekt zu erzielen, kann dem Kerzensand eine bestimmte Menge Farbstoffpulver zugesetzt werden. Das Verhältnis von Kerzensand zu Farbstoffpulver kann dabei je nach Farbintensität des Farbstoffs bei ca. 100/1 liegen. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dem Flüssigwachs einen Farbstoff beizumischen.
- Zur Erzielung weiterer, vom Verbraucher als wünschenswert anzusehender Effekte, ist es möglich, dem Kerzensand oder dem Flüssigwachs Duftstoffe oder unbrennbare Dekorationskörper zur Verzierung beizumischen. Bei den unbrennbaren Dekorationskörpern kann es sich beispielsweise um kleine bunte Steinchen oder Glitter handeln.
- Die beigefügten Zeichnungen sollen die Erfindung verdeutlichen. Es zeigen:
-
1 : Die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Kerzenpaste; -
2 : Eine mit Hilfe der erfindungsgemäßen Kerzenpaste hergestellte Kerze. - In
1 ist die erfindungsgemäße Kerzenpaste1 in ihrer Zusammensetzung zu erkennen. Die einzelnen Partikel des Kerzensands2 sind in die Masse des Flüssigwachs3 eingebettet und von dieser umgeben. Das exakte Verhältnis zwischen Kerzensand2 und Flüssigwachs3 bestimmt dabei die genauen Eigenschaften, insbesondere die Viskosität der Kerzenpaste1 . -
2 zeigt eine Kerze4 , die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Kerzenpaste1 geformt wurde. Die abgebildete Kerze4 hat hier eine pyramidenartige Form. Es ist jedoch ersichtlich, daß nahezu jede andere Form ebenso zugänglich ist. Zur Vervollständigung der Kerze4 ist am oberen Ende der Pyramide ein Docht5 eingesteckt.
Claims (12)
- Kerzenwachs zur Formung von Kerzen (
4 ), dadurch gekennzeichnet, daß sich das Kerzenwachs (1 ) aus einer Mischung von Kerzensand (2 ) und bei Raumtemperatur flüssigem Wachs (3 ) zusammensetzt und eine bei Raumtemperatur pastenartige Konsistenz aufweist. - Kerzenwachs nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kerzenwachs (
1 ) bei Raumtemperatur in eine beliebige geometrische Gestalt formbar ist. - Kerzenwachs nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in das Kerzenwachs (
1 ) ein Docht (5 ) einsteckbar ist, um eine vollständige Kerze (4 ) herzustellen. - Kerzenwachs nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kerzensand (
2 ) aus Paraffin besteht. - Kerzenwachs nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kerzensand (
2 ) aus Stearin besteht. - Kerzenwachs nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kerzenwachs (
1 ) mindestens einen Farbstoff enthält. - Kerzenwachs nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kerzenwachs (
1 ) mindestens einen Duftstoff enthält. - Kerzenwachs nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kerzenwachs (
1 ) unbrennbare Dekorationskörper enthält. - Verfahren zur Herstellung von Kerzenwachs (
1 ), dadurch gekennzeichnet, daß Kerzensand (2 ) mit bei Raumtemperatur flüssigem wachs (3 ) in einem Mischer kontinuierlich befeuchtet wird und anschließend so lange im Mischer bleibt, bis eine bei Raumtemperatur pastenartige Konsistenz erreicht ist. - Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung des Kerzenwachses (
1 ) ein oder mehrere Farbstoffe beigemischt werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung des Kerzenwachses (
1 ) ein oder mehrere Duftstoffe beigemischt werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung des Kerzenwachses (
1 ) unbrennbare Dekorationskörper beigemischt werden.
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