DE10222295A1

DE10222295A1 - Höhenverstelleinrichtung an einem Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE10222295A1
Application number: DE10222295A
Authority: DE
Inventors: Sigurd Wilhelm
Original assignee: INA Schaeffler KG
Current assignee: IHO Holding GmbH and Co KG
Priority date: 2002-05-18
Filing date: 2002-05-18
Publication date: 2003-11-27

Abstract

Eine Höhenverstellvorrichtung für eine Armlehne an einem Fahrzeugsitz weist erfindungsgemäß ein an einem Chassis (8) des Fahrzeugsitzes abgestütztes, aufragendes Führungsrohr (5) auf, welches in einem Führungsgehäuse axial verschiebbar gelagert ist, und an dessen oberem Ende eine Armlehne (1) befestigt ist, wobei das Führungsrohr (5) eine Arretierungsvorrichtung für die Armlehne (1) umschließt, welche zwei axial hintereinander angeordnete, in entgegengesetzten Richtungen wirkende, schaltbare Axialfreiläufe enthält, die sich mit einem an dem Chassis (8) abgestützten zentralen Klemmdorn (31) in Eingriff befinden.

Description

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Höhenverstelleinrichtung für eine Armlehne an einem Fahrzeugsitz.

Hintergrund der Erfindung

Vorrichtungen zur Verstellung des Abstandes zwischen einer Kopfstütze und einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes sind bekannt. Beispielsweise zeigt die Druckschrift WO 98/17496 eine Kopfstütze für einen Fahrzeugsitz, bei der eine Tragstange mit einem Ende die Kopfstütze hält und mit dem anderen Ende in der Rückenlehne längsverschieblich angeordnet ist. Ein Klemmkörpergesperre dient der Arretierung der Einschubbewegung der Kopfstütze. Dieses Sperrelement ist als in linearer Bewegungsrichtung wirkender Freilauf ausgebildet, der in einer Sperrstellung einen Einschub der Tragstange in die Aufnahme verhindert und über ein Betätigungselement entriegelbar ist. Die Kopfstütze lässt sich daher in einer entsprechenden Stellung des Sperrelementes der Größe des Fahrers entsprechend einstellen, während sie in der gesperrten Stellung des Sperrelementes derart verriegelt ist, dass sie nicht in der Richtung zur Rückenlehne hin verstellt werden kann.
Verriegelungsvorrichtungen, welche im wesentlichen nur in einer Richtung wirken, sind aber für viele Anwendungen nicht ausreichend. Beispielsweise ist bei einer höhenverstellbaren Armlehne für Fahrzeugsitze die Arretierung in beiden Verstellrichtungen erforderlich, wenn die verstellbare Armlehne zur Komforterhöhung eine Feder aufweist, die bei der Höhenverstellung unterstützend wirkt. Ohne eine solche Feder wäre ein einseitig wirkender Freilauf ausreichend. In diesem Fall müßte die Armlehne bei der Höhenverstellung manuell nach oben gezogen werden.

Zusammenfassung der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine einfach aufgebaute Höhenverstelleinrichtung für die Armlehne eines Fahrzeugsitzes zu schaffen, die eine in zwei Richtungen sichernde Arretierung aufweist und durch einen Schalter oder Hebel freigeschaltet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein an einem Chassis des Fahrzeugsitzes abgestütztes, aufragendes Führungsrohr gelöst, welches in einem Führungsgehäuse axial verschiebbar gelagert ist, und an dessen oberem Ende eine Armlehne befestigt ist, wobei das Führungsrohr eine Arretierungsvorrichtung für die Armlehne umschließt, welche zwei axial hintereinander angeordnete, in entgegengesetzten Richtungen wirkende, schaltbare Axialfreiläufe enthält, die sich mit einem an dem Chassis abgestützten zentralen Klemmdorn im Eingriff befinden.
Die beiden Axialfreiläufe können als Klemmkörperfreiläufe mit Wälzkörpern wie Kugeln oder Rollen ausgebildet sein, die an Klemmbahnen des Klemmdorns abrollbar und von Druckfedern an inneren Konusflächen von Freilaufhülsen andrückbar angeordnet sind.
Die beiden Freilaufhülsen können in einen gemeinsamen Aufnahmering eingepresst sein, an welchem innerhalb des Führungsrohres axiale Durchtrittsöffnungen für Schaltfinger eines Schaltorgans ausgebildet sind.
Die beiden Freilaufhülsen können mit einem gemeinsamen Aufnahmering als einstückiges, einen Freilaufaußenring bildendes Bauteil ausgeführt sein.
Das Führungsrohr kann ein Vierkantrohr sein, in dessen Kantenbereichen die Schaltfinger des Schaltorgans angeordnet sind. Dabei kann das Schaltorgan als in dem Führungsrohr axial verschiebbares, auf die Wälzkörper des der Armlehne zugewandten Axialfreilaufs einwirkendes Schaltrohr ausgebildet sein, dessen eines Ende über Druckfedern an dem Aufnahmering axial abgestützt ist und an dessen anderem Ende ein winkelförmiger, von einem ersten Zugseil betätigbarer, eine Axialverschiebung des Schaltrohrs bewirkender Schalthebel angreift.
Die Schaltfinger können an dem Ende des Schaltrohres einstückig angeformt sein, welches den Axialfreiläufen zugewandt ist.
Es ist auch möglich, dass das Schaltorgan, welches die Schaltfinger aufweist, als in dem Führungsrohr angeordnetes, auf die Wälzkörper des von der Armlehne abgewandten Axialfreilaufs einwirkendes zweites Schaltorgan ausgeführt ist, welches mit einem zweiten Zugseil axial bewegbar ist.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit einer erfindungsgemäßen, verstell- und arretierbaren Armlehne;
Fig. 2 eine erste Ausführungsform einer Arretierungsvorrichtung im Längsschnitt;
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform einer Arretierungsvorrichtung im Längsschnitt;
Fig. 4 den Querschnitt gemäß Linie IV-IV durch die in Fig. 2 dargestellte Arretierungsvorrichtung;
Fig. 5 einen Fig. 4 entsprechenden Querschnitt durch eine weitere Arretierungsvorrichtung.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnung

Eine in den Fig. 1 und 2 dargestellte Höhenverstelleinrichtung für eine Armlehne 1 eines Fahrzeugsitzes 2 enthält ein Linearlager 3 mit einem senkrecht angeordneten Führungsgehäuse 4 und einem darin längsverschieblich gelagerten Führungsrohr 5. Das Führungsgehäuse 4 ist in einem Sitzpolster 6 des Fahrzeugsitzes angeordnet, während sich das Führungsrohr 5 über Druckfedern 7, welche der Belastungskraft F_B an der Armlehne 1 entgegenwirkende Federkräfte F_F auf das Führungsrohr 5 ausüben, an einem Chassis 8 des Fahrzeugsitzes abstützt.
In dem Führungsrohr 5 ist eine Arretierungsvorrichtung 9 für die Armlehne 1 untergebracht, wobei die Armlehne 1 sich an dem Fahrzeugsitz 2 waagerecht erstreckt und mit ihrem hinteren Ende an dem Führungsrohr 5 befestigt ist. Die Arretierungsvorrichtung 9 enthält einen in dem Führungsrohr 5 angeordneten zentralen Klemmdorn 31, der an seinem unteren Ende in einer gelenkigen Lagerung 11 an dem Chassis 8 geringfügig schwenkbar gehalten ist.
Innerhalb des Führungsrohres 5 befinden sich zwei in Achsrichtung hintereinander angeordnete Axialfreiläufe, welche den Klemmdorn 31 umgeben. Sie enthalten als Klemmkörper federbeaufschlagte Kugeln 32 und Freilaufhülsen 33 mit inneren konischen Klemmflächen für die Kugeln 32. Die Kugeln können sich an der Oberfläche des Klemmdorns 31 abwälzen. Die Freilaufhülsen 33 der beiden Freiläufe sind in einen gemeinsamen Aufnahmering 34 gepresst, der in dem Führungsrohr 5 gehalten ist.
Das Führungsrohr 5 ist ein Vierkantrohr. Es enthält ein Schaltrohr 35, welches den Klemmdorn 31 umgibt und sich mit seinem in Fig. 2 unteren Ende über Druckfedern 36 an dem Aufnahmering 34 axial abstützt. Das Schaltrohr 35 kann außerdem mit seinem unteren Ende auf die Klemmkörper des oberen Axialfreilaufs einwirken. Es ist in dem Führungsrohr 5 längsverschieblich angeordnet. An seinem oberen Ende wirkt ein winkelförmiger Schalthebel 37, der in der Armlehne 1 verschwenkbar gelagert ist, auf das Schaltrohr 35 stirnseitig ein, wenn der Schalthebel 37 in Folge einer Zugkraft eines an ihm angreifenden Zugseils 38 verschwenkt wird.
Der in dem Führungsrohr 5 befestigte Aufnahmering 34 weist in den Bereichen der vier Längskanten des Führungsrohres 5 Durchtrittsöffnungen auf, in welchen Schaltfinger 39 angeordnet sind. Diese sind an dem Schaltrohr 35 angeformt und wirken mit ihren freien unteren Enden auf Freischalthebel 40 ein, welche an dem Aufnahmering 34 schwenkbar gelagert sind und mit ihren von den Schaltfingern 39 abgewandten Enden auf die Klemmkörper des unteren Axialfreilaufs einwirken.
Eine Verschwenkung des Schalthebels 37 an der Armlehne 1, die ein Herabdrücken des Schaltrohres 35 in dem Führungsrohr 5 bewirkt, hat ein Freischalten sowohl der Klemmkörper des oberen Freilaufs als auch derjenigen des unteren Freilaufs zur Folge, so dass danach das Führungsrohr 5 mit der Armlehne 1 längs des Klemmdorns 31 bewegt werden kann. Sobald die Zugkraft in dem Zugseil 38 nicht mehr wirkt, verursachen die Druckfedern 36, dass sich das Schaltrohr 35 in dem Führungsrohr 5 in seine Ausgangslage zurückbewegt, wodurch die Klemmkörper freigegebenen und von den Freilauffedern wieder in ihre Klemmstellung gedrückt werden.
Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch eine Arretierungsvorrichtung, bei der nicht Kugeln, sondern Rollen 41 als Klemmkörper verwendet sind.
Die in Fig. 3 dargestellte Höhenverstellvorrichtung ist grundsätzlich ebenso aufgebaut, wie die Vorrichtung nach Fig. 2, so dass für gleiche Bauteile dieselben Bezugszahlen verwendet sind. Der wesentliche Unterschied besteht hier jedoch darin, dass die Schaltfinger 42 nicht an dem Schaltrohr 43 angeformt, sondern Teile eines zweiten Schaltorgans 44 sind. Dieses wirkt auf die Klemmkörper des unteren Axialfreilaufs ein und lässt sich mit einem zweiten Zugseil 45 in dem Führungsrohr 5 verstellen. Bezugszahlen 1 Armlehne
2 Fahrzeugsitz
3 Linearlager
4 Führungsgehäuse
5 Führungsrohr
6 Sitzpolster
7 Druckfeder
8 Chassis
9 Arretierungsvorrichtung
31 Klemmdorn
32 Kugel
33 Freilaufhülse
34 Aufnahmering
35 Schaltrohr
36 Druckfeder
37 Schalthebel
38 Zugseil
39 Schaltfinger
40 Freischalthebel
41 Rolle
42 Schaltfinger
43 Schaltrohr
44 zweites Schaltorgan
45 zweites Zugseil
F_B Belastungskraft
F_F Federkraft

Claims

1. Höhenverstellvorrichtung für eine Armlehne an einem Fahrzeugsitz, gekennzeichnet durch ein an einem Chassis (8) des Fahrzeugsitzes (2) abgestütztes, aufragendes Führungsrohr (5), welches in einem Führungsgehäuse (4) axial verschiebbar gelagert ist, und an dessen oberem Ende eine Armlehne (1) befestigt ist, wobei das Führungsrohr (5) eine Arretierungsvorrichtung (9) für die Armlehne (1) umschließt, welche zwei axial hintereinander angeordnete, in entgegengesetzten Richtungen wirkende, schaltbare Axialfreiläufe enthält, die sich mit einem an dem Chassis (8) abgestützten zentralen Klemmdorn (31) im Eingriff befinden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Axialfreiläufe als Klemmkörperfreiläufe mit Wälzkörpern wie Kugeln (32) oder Rollen (41) ausgebildet sind, die an Klemmbahnen des Klemmdorns (31) abrollbar und von Druckfedern an inneren Konusflächen von Freilaufhülsen (33) andrückbar angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Freilaufhülsen (33) in einen gemeinsamen Aufnahmering (34) eingepresst sind, an welchem innerhalb des Führungsrohres (5) axiale Durchtrittsöffnungen für Schaltfinger (39) eines Schaltorgans ausgebildet sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Freilaufhülsen mit einem gemeinsamen Aufnahmering als einstückiges, einen Freilaufaußenring bildendes Bauteil ausgeführt sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsrohr (5) ein Vierkantrohr ist, in dessen Kantenbereichen die Schaltfinger (39, 42) des Schaltorgans angeordnet sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltorgan als in dem Führungsrohr (5) axial verschiebbares, auf die Wälzkörper des der Armlehne (1) zugewandten Axialfreilaufs einwirkendes Schaltrohr (35) ausgebildet ist, dessen eines Ende über Druckfedern (36) an dem Aufnahmering (34) axial abgestützt ist, und an dessen anderem Ende ein winkelförmiger, von einem ersten Zugseil (38) betätigbarer, eine Axialverschiebung des Schaltrohres (35) bewirkender Schalthebel (37) angreift.

7. Verstelleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltfinger (39) an dem Ende des Schaltrohres (35) einstückig angeformt sind, welches den Axialfreiläufen zugewandt ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltorgan, welches die Schaltfinger (42) aufweist, als in dem Führungsrohr (5) angeordnetes, auf die Wälzkörper des von der Armlehne (1) abgewandten Axialfreilaufs einwirkendes zweites Schaltorgan (44) ausgeführt ist, welches mit einem zweiten Zugseil (45) axial bewegbar ist.