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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum
Herstellen von Würsten.
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Zum Herstellen von Würsten wird, wie in Fig. 1 gezeigt,
beispielsweise ein Schafdarm 3, der später die Außenhülle der
Wurst bildet (im folgenden auch als Wursthülle oder einfacher
als Hülle bezeichnet), auf dem Außenumfang einer rohrförmigen
Abfülldüse 1 angeordnet. Die Wurstfülle (Fleisch) wird dann über
den Innengang der Abfülldüse 1 in Pfeilrichtung 2 gefördert und
in den Schafdarm 3 hineingedrückt, wobei sie die Abfülldüse 1
über ihren Außenrand 1-1 verläßt. Wenn eine definierte Menge
Wurstfülle in die Hülle hineingedrückt worden ist, wird die
befüllte Hülle mittels einer in vorgenannter Figur nicht
gezeigten Abdrehmaschine durch Verdrehen zusammengeklemmt,
hierdurch bildet sich am Ende der Wurst ein Verschluß 4. In den
Schafdarm 3, der sich hinter diesem Verschluß 4 (in der Figur
rechts) befindet, wird dann die Wurstfüllung für den sich
anschließenden Abschnitt gepreßt. Durch wiederholtes Ausführen
dieses Verfahrens wird aus dem Schafdarm 3 ein aus zahlreichen
Würsten in linearer Anordnung bestehender Wurststrang gebildet,
in welchem befüllte Abschnitte 5 durch Verschlüsse 4 in
Längsrichtung voneinander abgegrenzt sind.
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Wenn der wie in Fig. 1 gezeigt auf dem Außenumfang der
Abfülldüse 1 aufgegebene Schafdarm 3 zu Ende geht, wird die
Herstellungsvorrichtung vom Bedienungspersonal abgestellt, um
neuen Schafdarm auf den Außenumfang der Abfülldüse 1 aufzugeben.
Fig. 2 zeigt, in welcher Weise neuer Schafdarm auf der
Abfülldüse 1 aufgegeben wird. Der neue Schafdarm wird auf dem
Außenumfang eines Stützrohres 11, dessen Außendurchmesser in
etwa dem Außendurchmesser der Abfülldüse gleich ist, gehalten.
Zur Aufgabe des neuen Schafdarms auf den Außenumfang der
Abfülldüse 1 wird das eine Ende des Stützrohres 11 an den
Außenrand 1-1 der Abfülldüse 1 angelegt und dann der auf dem
Stützrohr 11 befindliche Schafdarm 3 in Pfeilrichtung 12 vom
Stützrohr 11 auf den Außenumfang der Abfülldüse 1hinübergeschoben. Dieses Übertragen des Schafdarms auf den
Außenumfang der Abfülldüse 1 ist eine leicht auszuführende
Arbeit.
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Im Falle von Wiener Würstchen läßt sich aus einem Schafdarm ein
Wurststrang mit etwa 200 in linearer Folge angeordneten
Einzelwürsten herstellen. Mit der in Fig. 1 gezeigten
Abfüllvorrichtung können in einer Minute 460 Einzelwürste
geformt werden. Da für 460 Einzelwürste etwa 2, 3 Schafdärme
benötigt werden, werden im Verlauf einer Minute mit etwa 2, 3
Schafdärmen/Minute relativ viel Schafdärme verbraucht, woraus
eine hohe Frequenz der Neuaufgabe von Schafdarm resultiert.
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Wenn die Abfüllmaschine nach Zuendegehen des Schafdarms zu spät
angehalten wird, wird weiter Wurstfülle aus der Abfülldüse
gefördert und fällt aus dieser ungenutzt herab. Dies bedeutet
eine Verschwendung von Wurstfülle, da sie nicht zu Wurst
verarbeitet wird. Umgekehrt wird Schafdarm verschwendet, wenn
die Abfüllmaschine zu früh, also vor dem Zuendegehen des
Schafdarms, angehalten wird, da in diesem Fall noch auf der
Abfülldüse befindlicher Schafdarm durch neuen Schafdarm
ausgetauscht wird. Wenn nun Schafdärme gleiche Längen aufweisen
würden, könnte der Zeitpunkt für den Darm- bzw. Hüllenwechsel
leicht vorausberechnet werden. Da es sich bei Schafdarm jedoch
um ein tierisches Produkt mit sehr uneinheitlichen Längen in
einem Bereich von 10 bis 20 m handelt, ist der Zeitpunkt für den
Darmwechsel individuell verschieden, weshalb die Vorgabe eines
definierten Zeitpunktes für den Darmwechsel bzw. die Neuaufgabe
von Wursthülle ein unmögliches Unterfangen ist.
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Aus diesen Gründen muß das Bedienungspersonal bislang den
Hüllenverbrauch ständig mitverfolgen, um den richtigen Zeitpunkt
zum Hüllenwechsel zu erfassen. Das ständige Mitverfolgen des
Hüllenverbrauchs bedeutet nicht nur eine aufwendige
Arbeitsanforderung, sondern ist auch mit einem erhöhten
Kostenaufwand verbunden. Außerdem ist die Genauigkeit des
Timings für den Hüllenwechsel selbst bei ständigem Mitverfolgen
des Hüllenverbrauchs noch unzureichend, weshalb die Problematik
des Verschwendens von Wurstfülle und Schafdarm bislang noch
nicht in genügender Weise gelöst ist. Angesichts dieser
Ausgangslage ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Vorrichtung zum Herstellen von Würsten zu liefern, welche die
oben beschriebenen Probleme abstellt und bei welcher somit eine
ständige Beaufsichtigung zur Bestimmung des
Hüllenwechselzeitpunktes durch das Bedienungspersonal unnötig
und eine Verschwendung von Würstfülle und Hülle weitgehend
ausgeschlossen ist. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein
entsprechendes Verfahren bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen
beschriebenen Merkmale gelöst.
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Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen genauer erläutert.
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Fig. 1 erläutert ein Verfahren zum Herstellen von Würsten nach
dem Stand der Technik.
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Fig. 2 erläutert die Aufgabe neuen Schafdarms auf eine
Abfülldüse.
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Fig. 3 zeigt wichtige Teile einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Herstellen von Würsten.
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Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf Fig. 3
besprochen.
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Bei der Erfindung nach Anspruch 1 handelt es sich um eine
Vorrichtung zum Herstellen von Würsten mit einer Abfülldüse 1,
welche aus dem Innengang eines Rohres über dessen Außenrand 1-1
Wurstfülle nach außen abgibt, wobei die Wursthülle 3 mit ihrem
einen Ende den Außenrand 1-1 abdeckt und die restliche
Wursthülle wellenbildend auf dem Rohr außenseitig angeordnet
ist. Bei dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung ist außenseitig
auf der Abfülldüse 1 ihrem Außenrand 1-1 gegenüberliegend ein
Schieber 6 angeordnet, welcher das dem Außenrand 1-1
gegenüberliegende Ende der Wursthülle 3-1 auf der Abfülldüse 1
außenseitig zum Außenrand 1-1 hin verschiebt, und an diesem
Schieber 6 ein erster Detektor 7 vorgesehen, welcher die
Position des dem Außenrand 1-1 gegenüberliegenden Endes 3-1 der
Wursthülle erfaßt.
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Der Schieber 6 dient in der Erfindung dazu, das eine Ende 3-1
der Hülle zum Außenrand 1-1 zu verschieben, zur Bereitstellung
der hierzu benötigten Schiebekraft kann beispielsweise von
mechanischen Kräften, etwa üblichen Federn, oder elektrischer
Kraft Gebrauch gemacht werden. Außerdem kann hierzu, wie weiter
unten genauer besprochen werden wird, Luftdruck angewendet
werden. Der erste Detektor 7 erfaßt, daß sich das Hüllenende 3-1
mit geringer werdender auf der Außenseite der Abfülldüse
befindlicher Resthülle dem Außenrand 1-1 angenähert hat. Das
erfaßte Ereignis (Detektionsresultat) kann dem
Bedienungspersonal, das den Betrieb der Vorrichtung nicht
ständig mitverfolgt, beispielsweise etwa durch Anschluß von
Alarmgebern nach üblichen Verfahren, vermittelt werden. Es ist
jedoch auch möglich, durch Anschluß des Detektors an die
Stromquelle in üblichen Verfahren ein Anhalten der Vorrichtung
zu bewirken.
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Bei der Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 2 handelt es
sich um eine Vorrichtung zum Herstellen von Würsten nach
Anspruch 1, bei welcher ein Schieber 6 eingesetzt wird, der in
leichter Bauweise gefertigt ist, in einem rechten Winkel zur
Abfülldüse 1 einen Flansch 6-1 aufweist und durch Aufblasen von
Luft auf die dem Außenrand 1-1 gegenüberliegende Flanschfläche
6-2 auf der Abfülldüse 1 außenseitig gleitbar vorgesehen ist.
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Der Schieber 6 bewegt das Hüllenende 3-1 zum Außenrand 1-1 hin,
hierbei ist es wichtig, daß der vom Schieber zurückgelegte Weg
in seiner Länge dem Hüllenverbrauch entspricht. Den
Erkenntnissen der Erfinder nach fällt es leicht, den Schieber 6
mit Luftdruck entsprechend des Hüllenverbrauchs zu bewegen.
Außerdem kann der Luftdruck zur Bewegung des Schiebers 6
jederzeit auf einfache Weise auf geeignete Werte eingestellt
werden, wenn unter Anwendung der Druckluftdüse 10 in Fig. 3 das
durch sie abgegebene Luftvolumen entsprechend eingestellt wird.
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Bei der Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 3 handelt es
sich um eine Vorrichtung zum Herstellen von Würsten nach
Anspruch 1 oder 2, bei welcher desweiteren am Außenrand der
Abfülldüse ein zweiter Detektor 8 vorgesehen ist, welcher die
Detektionsresultate des ersten Detektors 7 erfaßt und die
Vorrichtung teilweise oder als Ganzes anhalten kann.
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Diesem zweiten Detektor 8 kommt die Aufgabe zu, im Zuge des
fortschreitenden Hüllenverbrauchs zu erfassen, wann der Schieber
6 die einer vorgegebenen Menge an restlicher, auf der Abfülldüse
1 befindlicher Wursthülle entsprechende Position erreicht hat;
hierzu wird von ihm die in dieser Situation gegebene Annäherung
des ersten Detektors 7 erfaßt. Die Bauweise der Vorrichtung kann
dann so ausgestaltet werden, daß mit dem Erfassen der Annäherung
des ersten Detektors nach an sich bekannten Verfahren die
Vorrichtung teilweise oder oder der Betrieb der ganzen
Vorrichtung angehalten wird.
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Fig. 3 zeigt als ein Beispiel für eine erfindungsgemäße
Vorrichtung eine Bauweise, bei welcher der Schieber 6 vor
Aufgabe der Hülle 3 auf die Abfülldüse 1 auf dieselbe
aufgesteckt ist. Der Schieber 6 ist aus einem leichten
organischen Werkstoff gefertigt, auf seinem Rand ist der erste
Detektor 7 in Form eines aus Metall gefertigten Ringes
befestigt. Der als Metallring ausgeführte erste Detektor 7 ist
dabei in einem definierten Winkel (beispielsweise 45°) zur
Flanschfläche befestigt. Der Schieber 6 verschiebt die
Wursthülle 3 entsprechend ihres Verbrauchs sanft in die
Richtung, in welcher die Wurstfülle die Abfülldüse nach außen
verläßt. Hierbei gibt die Position des Schiebers 6 den Verbrauch
an Wursthülle 3 (bzw. die restliche Menge an Hülle auf der
Abfülldüse) an.
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Um zu erfassen, daß bei fortschreitendem Hüllenverbrauch der
Schieber 6 die Position erreicht hat, an der sich restliche
Hülle 3 in vorgegebener Menge auf der Abfülldüse befindet, ist
an geeigneter Stelle am Außenrand 1-1 ein Stopper vorgesehen,
der mit dem zweiten Detektor 8 zur Erfassung der Annäherung des
ersten Detektors 7 ausgerüstet ist. Dieser weist zugleich eine
Vorrichtung zum Anhalten des Schiebers und eine Vorrichtung zum
Anhalten der Wurstfüllenförderung in Pfeilrichtung 2 auf. Am
Stopper ist der zweite Detektor 8 entsprechend des
Neigungswinkels des ersten Detektors mit einem Neigungswinkel
von 45° so vorgesehen, daß er die Bewegung des Schiebers 6
mechanisch anhält. Hierdurch wird die Position des Schiebers 6
zuverlässig erfaßt und zugleich ein zuverlässiger Betrieb der
Vorrichtungen zum Anhalten des Schiebers und zum Anhalten der
Wurstfüllenförderung in Pfeilrichtung 2 gewährleistet.
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Die Erfindung stellt desweiteren nach Anspruch 4 ein Verfahren
zum Herstellen von Würsten bereit, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß bei der Bildung eines aus einer Mehrzahl von
Einzelwürsten in linearer Anordnung bestehenden Wurststranges
durch sukzessives Abfüllen von Wurstfülle in Wursthülle 3 unter
Verwendung einer Vorrichtung zum Herstellen von Würsten nach
einem der Ansprüche 1, 2 oder 3 und Unterteilen dieses Stranges
durch sukzessives Verdrehen der befüllten Wursthülle die
vorbezeichnete Vorrichtung aufgrund des Detektionsresultates des
ersten Detektors 7 oder durch den zweiten Detektor 8 angehalten
und die in geringer Restmenge vorliegende Wursthülle durch neue
Wursthülle ausgetauscht wird.
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Die Erfindung ermöglicht eine Verminderung des
Bedienungspersonals, da zur Bestimmung des Timings zum Wechseln
der Wursthülle ein ständiges Mitverfolgen des Hüllenverbrauchs
nicht notwendig ist. Außerdem wird durch die Erfindung der
Anfall von ungenutzter Wurstfülle und Wursthülle vermindert.