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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Werkzeugratsche und insbesondere
eine Werkzeugratsche für
den Einsatz bei Montagearbeiten an Wasserschieberventilen, wie sie
bei Ober- und Unterflurhydranten sowie bei gewöhnlichen Haus-Wasseranschlüssen verwendet
werden. Außerdem
umfasst die Erfindung eine spezielle Verlängerung, die auf die Werkzeugratsche
aufsteckbar ist. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung einen die Werkzeugratsche und die
Verlängerung
umfassenden Werkzeugsatz.
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Aufgrund
der häufig
sehr hohen Wasserdrücke,
die auf Schiebeventile wirken, wodurch die Reibung der Schieber
in ihren Führungen
stark erhöht wird,
lassen sich die mechanischen Betätigungsvorrichtungen
der Schieberventile häufig
nur sehr schwer betätigen.
Erschwerend kommt hinzu, dass aufgrund der Umgebungsbedingungen,
in welchen derartige Schieberventile eingesetzt werden, sich die mechanischen
Betätigungseinrichtungen
sowie andere Montagevorrichtungen der Wasserschieber durch Korrosion
einrosten oder sich durch Verschmutzung zusetzen. Hierdurch wird
ebenfalls die Lösbarkeit
der Betätigungs-
und Montagevorrichtungen eines Wasserschieberventils erheblich erschwert.
Weiter kommt erschwerend hinzu, dass die Wasserschieberventile bei
z.B. Unterflurhydranten häufig
nur sehr schwer zugänglich
sind. Dieses Problem tritt in vergleichbarer Weise bei in der Nähe von räumlichen
Hindernissen (z.B. Zäune,
Wände)
befindlichen Wasserschierventilen oder bei in Schächten angeordneten
Streckenschiebern auf.
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Hintergrund der Erfindung
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Üblicherweise
sind Werkzeugratschen derart gestaltet, dass sie aus einem Ratschenkörper, der den
Ratschenmechanismus aufnimmt, mit einem daran angeformten Hebelarm
bestehen. Dies stellt die Grundform einer Werkzeugratsche dar. Der
Ratschenmechanismus weist üblicherweise
eine Vorrichtung auf, um die Werkzeugratsche alternativ im Rechts-
oder Linksbetrieb verwenden zu können.
Außerdem
weist die Wergzeugratsche üblicherweise eine
Antriebswelle auf, auf die unterschiedliche Werkzeugaufsätze wie
beispielweise Werkzeugnüsse,
Verlängerungen
oder Gelenke aufgesteckt werden können. Diese Werkzeugaufsätze können dabei aus
einer Vielzahl an Werkzeugeinsätzen
ausgewählt
werden, die den bekannten Werkzeugratschenkästen beigefügt sind.
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Da
aufgrund der in beispielsweise in Deutschland genormten Größen der
Wasserschieberventile im wesentlichen nur zwei Größen für die Werkzeugnüsse in Frage
kommen, wird die Vielzahl der übrigen
Nüsse und
anderer Werkzeugaufsätze meist
ungenützt
mitgeführt,
wodurch das Gewicht des Werkzeugratschenkastens unnötig vergrößert wird.
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Die
beschriebene Grundform einer Werkzeugratsche ist häufig mit
unterschiedlichen Problemen behaftet. Eines der Probleme besteht
darin, dass mit dem einen Hebelarm häufig ein nicht ausreichend großes Drehmoment
auf die Antriebswelle aufgebracht werden kann, das jedoch, um beispielsweise eine
festsitzende Schraube lösen
zu können,
benötigt
wird. Ein anderer Nachteil besteht darin, dass die Hebelarme der
bekannten einarmigen Werkzeugratschen beim Aufbringen sehr großer Drehmomente häufig zum
Verbiegen neigen. Da derartige Werkzeugratschen meist aus Stahlguss
herstellt sind, der bekanntlich ein sehr ausgeprägtes Sprödbruchverhalten aufweist, brechen
die Hebelarme unter großer Belastung
häufig
auch ohne Vorankündigung
ab.
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Um
diesen negativen Einflüssen
zu begegnen, sieht die
US
5,921,157 A vor, eine im Prinzip einarmige Werkzeugratsche
mit einem unter 90° zu dem
einen Hebelarm der Werkzeugratsche anschraubbaren zweiten Hebelarm
zur Verfügung
zu stellen. Als problematisch erweist sich jedoch die Werkzeugratsche
mit dem anschraubbaren zweiten Hebelarm dadurch, dass das dort vorgesehene
Anschraubkoppelstück
bei großen
Drehmomenten in Bezug auf Verbiegen empfindlich ist. Darüber hinaus erweist
sich die Werkzeugratsche der
US
5,921,157 A den Einsatz für die Montage von Wasserschiebern als
nicht geeignet. Der unter 90° zu
dem einen Hebel der Werkzeugratsche angeordnete zweite anschraubbare
Hebel, erweist sich lediglich für
das hauptsächliche
Anwendungsgebiet dieser Ratsche, nämlich der Autoradmontage, als
sinnvoll. Gänzlich ungeeignet
hingegen ist diese Ratsche jedoch für Montagearbeiten an Wasserschieberventilen,
da dort der zweite unter 90° angeschraubte
Hebelarm eher ein Hindernis darstellt, als dass er sich zweckdienlich erweisen
könnte.
Aufgrund der meist geneigt angeordneten Betätigungsvorrichtungen der Wasserschieberventile,
ist der zweite unter 90° angeordnete Hebelarm
hier kaum sinnvoll zu verwenden und nur sehr eingeschränkt zu betätigen.
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Die
US 6,345,554 B1 offenbart
ein zerlegbares Radkreuz mit einem Mittelteil, das in seinem Zentrum
ein Gewinde aufweist. Das Mittelteil besitzt an seinem Umfang vier
radiale, gleichwinklig verteilte Durchgangsbohrungen für vier sich
an einer Verlängerung
befindliche Steckschlüsseleinsätze.
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Die
US 5,797,300 A offenbart
eine zusammenlegbare Knarre mit einem Ratschenteil und zwei Armen,
die gelenkig an dem Ratschenteil befestigt sind.
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Die
US 3,572,188 offenbart eine
Knarre mit einem zylindrischen Gehäuse und einem Schaft, der sich
von dem Gehäuse
axial erstreckt.
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Die
US 1,775,402 offenbart einen
Werkzeugsatz, der aus unterschiedlichen Antriebselementen, Verlängerungen,
einem Gelenkstück
und unterschiedlichen Stecknüssen
besteht.
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Darstellung der Erfindung
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Im
Hinblick auf die beschriebenen Probleme wird gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung
eine vollkommen neue verbesserte Werkzeugratsche zur Verfügung gestellt,
die einen Ratschenkörper
mit zwei daran angebrachten Hebelarmen umfasst, die sich im wesentlichen
durch den Ratschenkörper
getrennt gegenüberliegen.
Der Ratschenkörper
nimmt einen allgemein bekannten Ratschenmechanismus mit einer Antriebswelle
zur Kopplung mit einem Werkzeugaufsatz auf. Auf den Ratschemenmechanismus
wird hier im Detail nicht eingegangen. Prinzipiell lassen sich jedoch
beliebige Ratschenmechanismen, die für den Rechts-/Links-Betrieb
geeignet sind, für
die vorliegende Erfindung verwenden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung sind an dem Ratschekörper zumindest
zwei Schafte angeformt, die derart gestaltet sind, dass auf sie
jeweils ein Hebelarm aufgesteckt werden kann, weshalb die Hebelarme
zumindest teilweise innen hohl sind. Damit die Hebelarme nicht unbeabsichtigt von
den Schaften abgleiten können,
weisen die Schafte jeweils Arretierungen auf, die dazu geeignet sind,
die Schafte gegenüber
den Hebelarmen gegen ungewolltes Abgleiten zu sichern. Dies sind
beispielsweise federnd gelagerte Kugeln oder Stifte, die form- oder
kraftschlüssig
in eine Vertiefung oder Öffnung
des jeweiligen anderen Teils schnappen.
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Die
beiden Schafte sind derart an dem Ratschengehäuse angeordnet, dass sie sich
unter 180° gegenüberliegen.
Sowohl der Ratschenkörper
mit den daran angeformten Schaften wie auch die beiden Hebelarme
bestehen aus Stahl und hierbei vorzugsweise aus Stahlguss. Als besonders
geeignete Materialien für
die Herstellung der zweiarmigen Werkzeugratsche erweist sich hochwertig
vergüteter C45-Stahl
oder Chrom-Vanadium-Stahl (CrV 3).
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Anstelle
der hier vorgesehenen Muffensteckverbindung können die Hebel selbstverständlich ebenfalls
an den Ratschenkörper
angeschraubt oder in sonstiger Weise kraft- und formschlüssig an
diesem angebracht werden.
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Die
beiden Hebelarme weisen zur angenehmen händischen Betätigung an
ihren jeweiligen Enden Griffe auf, über die jeweils eine Kraft
auf die Hebelarme aufgebracht wird und die durch die Hebelarme in
ein entsprechendes Drehmoment umgewandelt werden.
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Benötigte man,
um mit den aus dem Stand der Technik bekannten einarmigen Werkzeugratschen
ein Drehmoment der Größe M zu
erzeugen, eine Kraft F bei vorgegebener Hebelarmlänge l (M
= F·l),
so reicht es bei der erfindungsgemäßen zweiarmigen Werkzeugratsche
aus, auf jeden der beiden Hebelarme, die ebenfalls eine Länge l aufweisen, eine
Kraft der Größe F/2 aufzubringen,
um das erforderliche Drehmoment M zu erzeugen (M = F/2·l + F/2·l = 2·F/2·l = F·l). Aus
dieser Überlegung
heraus ist auch leicht ersichtlich, dass es ebenso denkbar wäre, anstelle
der zwei Hebelarme drei oder mehr Hebelarme vorzusehen, um so einen
weiter verminderten Kraftaufwand je Hebelarm zu erreichen, um ein
Drehmoment der Größe M = F·l zu erzeugen.
Da die Werkzeugratsche jedoch durch Menschenkraft händisch betätigt wird,
ist die zweiarmige Ausführungsform
besonders zu bevorzugen.
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Wie
soeben ausgeführt,
lässt sich
durch die Anordnung zweier Hebelarme die erforderliche Kraft je
Hebelarm um ein bestimmtes Moment zu erzeugen, halbieren. Dies birgt
zum einen den Vorteil in sich, dass je Hebelarm weniger Kraft aufgewandt werden
muss. Dies ist gleichbedeutend damit, dass, um beispielsweise eine
Schraube mit der erfindungsgemäßen Werkzeugratsche
anzuziehen, weniger Anstrengung erforderlich ist.
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Die
erfindungsgemäße Werkzeugratsche nützt gleichzeitig
jedoch einen weiteren Effekt aus: Um mit einer einarmigen Werkzeugratsche
ein Moment der Größe M zu
erzeugen, ist (bei einem Hebelarm der Länge l) eine Kraft der Größe F erforderlich. Wird
diese Kraft F von einer Person auf den einzigen Hebelarm der Werkzeugratsche
aufgebracht, so entsteht zwangsläufig
eine zu dieser Kraft F korrespondierende Reaktions- oder Auflagerkraft
F', die durch die
Person auf ihre Standfläche übertragen
wird. Diese Kraft F' wird
auf diese Weise abgeleitet und geht so ungenutzt verloren.
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Durch
die vorliegende Erfindung kann diese Reaktionskraft F' sinnvoll verwertet
werden. "Verpufft" die Kraft F' bei einarmigen Werkzeugratschen ungenützt im Erdboden,
so kann die Reaktionskraft F' bei
der erfindungsgemäßen Werkzeugratsche dazu
genutzt werden, um auf den erfindungsgemäßen zweiten Hebelarm aufgebracht
zu werden. Um die erfindungsgemäße Werkzeugratsche
zu betätigen,
ist es erforderlich, dass eine Person an einem der beiden Hebel
(Hebelarmlänge
l) mit der Kraft F zieht. Durch die erfindungsgemäße Werkzeugratsche
ist es nicht mehr erforderlich, dass die zugehörige Kraft F' in den Boden über die
Person abgeleitet wird, sondern die Person kann die Kraft F' als Druckkraft auf
den zweiten Hebelarm aufbringen. Somit kann die Kraft F', die die Person
ohnehin aufbringen muss, sinnvoll genutzt werden.
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Auch
gegenüber
der
US 5,921,157 stellt
dies einen klaren Vorteil dar, da durch den unter 90° angeordneten
zweiten Hebel der US-Druckschrift die Nutzung der Reaktionskraft
in der Weise nicht erfolgen kann.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
durch die erfindungsgemäße Anordnung
von zumindest zwei Hebelarmen die erforderliche Kraft F pro Hebelarm
um ein bestimmtes Moment M zu erzeugen, geringer ist als bei nur
einem Hebelarm. Jeder Hebelarm muss somit weniger Kraft übertragen
können,
weshalb die Hebelarme weniger zum Verbiegen oder gar Brechen neigen.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Werkzeugratsche besteht
darin, dass die Werkzeugratsche in ihre Einzelteile (Hebelarme und
Ratschenkörper)
zerlegt werden kann. Durch diese Zerlegbarkeit wird gewährleistet,
dass die Werkzeugratsche leicht in einem Werkzeugkoffer transportiert werden
kann und dass so die Werkzeugratsche nur relativ wenig Platz in
Anspruch nimmt. Ebenso erweist sich die Abnehmbarkeit der Hebelarme
als sehr vorteilhaft bei Montegebedingungen, bei denen der zweite
Hebelarme wegen der räumlichen
Verhältnisse
ein Hindernis darstellt. Stößt der zweite
Hebelarme beispielsweise bei der Drehung der Werkzeugratsche an
ein Hindernis an, so lässt
sich dieser einfach abnehmen, wodurch die Bewegungsfreiheit für die Werkzeugratsche
verbessert wird.
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Ein
weiterer Vorteil, der durch die Abnehmbarkeit der Hebelarme gewährleistet
wird, besteht darin, dass alternativ zu einem Standardhebelarmsatz
möglicherweise
auch längere
Hebel am Ratschenkörper
befestigt werden können,
um größere Momente
mit weniger Anstrengung aufzubringen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst der erfindungsgemäße Werkzeugsatz
neben der zweiarmigen Werkzeugratsche eine auf sie aufsteckbare
Verlängerung
mit einer ersten Werkzeugnuss und einer zweiten Werkzeugnuss, die
im folgenden auch als Fallnuss bezeichnet wird. Sowohl die aufsteckbare
Verlängerung wie
auch die Fallnuss bestehen aus Stahl und hierbei vorzugsweise aus
Stahlguss. Als besonders geeignete Materialien für die Herstellung sowohl der
Fallnuss als auch der Verlängerung
erweist sich hochwertig vergüteter
C45-Stahl oder Chrom-Vanadium-Stahl (CrV 3).
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Die
Verlängerung
kann aus nur einem Gestängeabschnitt
bestehen, oder auch aus zumindest zwei Gestängeabschnitten zusammengesetzt
sein, wobei die einzelnen Gestängeabschnitte
mit geeigneten Mitteln untereinander lösbar verbunden sind. Die aufsteckbare
Verlängerung
wird über
eine Muffe auf die Antriebswelle der zweiarmigen Werkzeugratsche
aufgesteckt. Auf der der Muffe gegenüberliegenden Seite der Verlängerung
ist an der Verlängerung
eine erste Werkzeugnuss angeordnet. Zwischen der ersten Werkzeugnuss
und der Muffe erstreckt sich die längliche Verlängerung.
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Auf
der Verlängerung
ist eine in Längsrichtung
verschiebliche sogenannte Fallnuss angeordnet, die über die
erste Werkzeugnuss geschoben werden kann, wobei die Außenkontur
der ersten Werkzeugnuss und die Innenkontur der Fallnuss, derart
aufeinander abgestimmt sind, dass sie formschlüssig zusammen passen. Dieser
Formschluss ist erforderlich, damit sich die Fallnuss in der über die erste
Werkzeugnuss geschobene Position zur Übertragung von Drehmomenten
eignet. Anstelle des Formschlusses kann die Drehmomentübertragung selbstverständlich auch über Kraftschluss
oder mit anderen Mitteln erfolgen. Damit die Fallnuss in dieser Position
sich in Längsrichtung
der Verlängerung
nicht verschieben lässt,
ist sie mit einer Schraube oder über
einen Sicherungsstift an der Verlängerung oder der ersten Werkzeugnuss
arretiert.
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Der
große
Vorteil der erfindungsgemäßen aufsteckbaren
Verlängerung
mit einer Fallnuss besteht darin, dass dadurch ein kombiniertes
Werkzeug zur Verfügung
gestellt wird, mit dem die Vielzahl der üblichen Werkzeugnüsse, die
in einem Werkzeugratschenkasten normalerweise aufzufinden sind, überflüssig werden.
Als Spezialwerkzeug zum Öffnen
und Schließen
von Wasserschieberventilen, die in Deutschland von genormter Größe sind,
reichen die beiden Werkzeugnüsse – die erste
Werkzeugnuss und die Fallnuss – oft
aus.
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Für den Einsatz
zum Öffnen
und Schließen von
kleinen Wasserschieberventilen, die vorwiegend in Privathaushalten
anzutreffen sind, wird die Fallnuss zurück auf die Verlängerung
geschoben und dort mit einer Schraube oder über einen federnd gelagerten
Sicherungsstift, der in eine Sicherungsöffnung der Fallnuss schnappt,
an der Verlängerung oder
der ersten Werkzeugnuss arretiert, wodurch die kleinere erste Werkzeugnuss
freigelegt wird. Die erste kleinere Fallnuss kann in dieser Stellung
verwendet werden, um das Wasserschieberventil mit Hilfe der zweiarmigen
Werkzeugratsche zu öffnen
oder zu schließen.
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Soll
das Werkzeug nun dazu dienen, um bei einem nächsten Einsatz ein wesentlich
größeres Wasserschieberventil
zu öffnen
oder zu schließen, wie
sie beispielsweise bei Ober- oder Unterflurhydranten vorkommen,
wird die Fallnuss zurück über die erste
Werkzeugnuss geschoben und in dieser Lage arretiert. In dieser Position
ist die erste Werkzeugnuss von der Fallnuss quasi überstülpt. In
dieser Position kann nun die Fallnuss über die Verlängerung mit
Hilfe der zweiarmigen Werkzeugratsche betätigt werden, um beispielsweise
das Ventil des Unterflurhydranten zu öffnen oder zu schließen. Aufgrund
der Einbauposition von Unterflusshydranten ist eine Verlängerung
hier erforderlich, da eine Ratsche in die Öffnung, in der sich der Hydrant
befindet, nicht eingeführt
werden kann. Die Verlängerung
erweist sich hier als besonders hilfreich, da sich die Bedienperson,
um den Unterflusshydranten zu betätigen, dadurch nicht bücken muss.
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Wie
aus den obigen Erläuterungen
hervorgeht, reicht es somit aufgrund der in beispielsweise Deutschland
genormten Größen der
Wasserschieberventile und der zugehörigen Betätigungsvorrichtungen aus, auf
zwei Werkzeugnussgrößen zurückzugreifen.
In Deutschland ist dies zum einen die Fallnuss mit einer Größe von 32
mm und zum anderen die erste Werkzeugnuss mit einer Größe von 15
mm. Selbstverständlich
ist es ebenso denkbar, sowohl für die
Fallnuss als auch für
die erste Werkzeugnuss andere Größen vorzusehen,
um auch anderen Einsatzgebieten oder den Normungen anderer Länder gerecht
zu werden. Die angegebenen Größen beziehen sich
in Deutschland auf die Innenmaße
der in Deutschland erforderlichen Vierkantnüsse. Anstatt der Vierkantnüsse können aber
selbstverständlich auch
Sechskantnüsse
verwendet werden.
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Der
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, dass mit
dem erfindungsgemäßen Werkzeugsatz
ein verbessertes Werkzeug zur Verfügung gestellt wird, dass aufgrund
seiner besonderen Ausgestaltung einen besonderen Bedienkomfort bietet.
Insbesondere wird mit dem erfindungsgemäßen Werkzeugsatz ein Spezialwerkzeug
zur Verfügung gestellt,
das optimal an die Bedürfnisse
im Rohrleitungsbau angepasst ist. Durch die spezielle Ausgestaltung
des Werkzeugsatzes entfallen die sonst häufig überflüssigen zusätzlichen Werkzeugaufsätze, die in
den meisten Fällen
gar nicht benötigt
werden. Überflüssiges Gewicht,
das bei Montageeinsätzen üblicherweise
mitzuführen
wäre, entfällt somit.
Durch die Zerlegbarkeit des Werkzeugsatzes eignet sich darüber hinaus
das Werkzeug hervorragend zum Transport, da es in jedem Werkzeugkoffer
untergebracht werden kann.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im
Folgenden wird zum besseren Verständnis und zur weiteren Erläuterung
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben.
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1 zeigt
den Werkzeugsatz im zusammengesetzten Zustand;
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2 zeigt
die zweiarmige Werkzeugratsche mit abgezogenen Hebelarmen;
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3 zeigt
die Werkzeugratsche mit aufgesteckten Hebelarmen;
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4 zeigt
die Verlängerung
mit über
die erste Werkzeugnuss geschobener Fallnuss;
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5 zeigt
die Verlängerung
mit zurückgeschobener
Fallnuss;
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6a-6c zeigt
die Einzelteile der Verlängerung
einschließlich
der zugehörigen
Fallnuss.
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In
allen Figuren hinweg sind gleiche Teile mit übereinstimmenden Bezugszeichen
gekennzeichnet.
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Beschreibung der beispielhaften
Ausführungsformen der
Erfindung
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Die 1 zeigt
den Werkzeugsatz 15 im zusammengesetzten Zustand. Der Werkzeugsatz 15 ist aus
einer zweiarmigen Werkzeugratsche 1 und einer Verlängerung 20 mit
darauf aufgeschobener Fallnuss 21 zusammengesetzt. Die
zweiarmige Werkzeugratsche 1 umfasst ihrerseits den Ratschenkörper 2 mit daran
befindlichen Schaften (hier jedoch nicht dargestellt), auf die der
erste Hebelarm 3 und der zweite Hebelarm 4 aufgesteckt
sind. Zur angenehmen händischen
Betätigung
weist der erste Hebelarm 3 einen ersten Griff 7 und
der zweite Hebelarm 4 einen zweiten Griff 8 auf.
Auf die hier nicht dargestellte Antriebswelle des im Ratschenkörpers 2 befindlichen
Ratschenmechanismus ist die Verlängerung 20 mittels der
ersten Muffe 25 aufgesteckt.
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Die
Verlängerung 20 besteht
aus dem ersten Gestängeabschnitt 22 und
dem zweiten Gestängeabschnitt 23,
die miteinander über
die zweite Muffe 26 miteinander verbunden sind. Der zweite
Gestängeabschnitt 23 weist
an dem der zweiten Muffe 26 gegenüberliegenden Ende eine erste
Werkzeugnuss 24 auf, wobei, wie hier dargestellt, die erste
Werkzeugnuss 24 und der zweite Gestängeabschnitt 23 einstückig ausgebildet
sind. Auf den zweiten Gestängeabschnitt 23 ist
eine zweite Werkzeugnuss aufgeschoben, die hier als Fallnuss 21 bezeichnet
wird. Die Fallnuss 21 ist in Längsrichtung des zweiten Gestängeabschnittes
verschiebbar, wie hier mit den Pfeilen angedeutet ist.
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Wie
in 1 dargestellt, besteht die Verlängerung 20 aus
dem ersten Gestängeabschnitt 22 und dem
zweiten Gestängeabschnitt 23.
Selbstverständlich
kann die Verlängerung
jedoch auch nur aus einem Gestängeabschnitt
oder mehr als zwei Gestängeabschnitten
bestehen.
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Die 2 zeigt
den Ratschenkörper 2 der zweiarmigen
Werkzeugratsche 1 mit abgezogenen Hebelarmen 3, 4.
Der Ratschenkörper 2 nimmt
in seinem Inneren einen allgemein bekannten Ratschenmechanismus
auf. Von diesem Ratschenmechanismus ist außerhalb des Ratschenkörpers 2 lediglich die
Antriebswelle 9 sichtbar, auf die, wie es aus dem Stand
der Technik an sich bekannt ist, unterschiedliche Werkzeugsätze aufgesteckt
werden können.
An seinem Umfang weist der Ratschenkörper 2 einen ersten
Schaft 5 und einen zweiten Schaft 6 auf, die sich
im Wesentlichen durch den Ratschenkörper 2 getrennt gegenüberliegen.
Auf den ersten Schaft 5 ist der erste Hebelarm 3 und
auf den zweiten Schaft 6 ist der zweite Hebelarm 4 aufsteckbar.
Die Schalte 5, 6 sind im Vergleich zu den Hebelarmen 3, 4 sehr
kurz und sind zur händischen
Betätigung
nicht geeignet. Hierzu weisen die beiden Hebelarme 3, 4 an
den den Schalten 5, 6 zugewandten Enden jeweils
zylindrische Aussparungen 10 auf, die auf die Durchmesser der
beiden Schafte 5, 6 abgestimmt sind, so dass die Hebelarme 3, 4 auf
die Schafte 5, 6 formschlüssig aufgesteckt werden können. Auf
dem der Aussparung 10 gegenüberliegenden Ende der Hebelarme 3, 4 befinden
sich jeweils Griffe 7, 8, die dazu dienen, dass
die zweiarmige Werkzeugratsche händisch
angenehmer zu bedienen ist.
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Die
zweiarmige Werkzeugratsche 1, umfassend den Ratschenkörper 2 und
die beiden Hebelarmen 3, 4, besteht im Wesentlichen
aus Stahl, vorzugsweise aus Stahlguss. Als besonders geeignetes Material
erweist sich für
die Herstellung einer derartigen Werkzeugratsche 1 hochwertig
vergüteter C45-Stahl.
Ebenso ist es denkbar, die Einzelteile der zweiarmigen Werkzeugratsche 1 aus
Kunststoff zu fertigen, beispielsweise aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff
wie Fiberglas.
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Die 3 zeigt
im Wesentlichen die zweiarmige Werkzeugratsche der 2,
jedoch mit auf die Schafte 5, 6 des Ratschenkörpers 2 aufgesteckten Hebelarmen 3, 4.
Gegen ungewolltes Abgleiten der Hebelarme 3, 4 von
den Schaften 5, 6 sind die Hebelarme 3, 4 an
den Schaften 5, 6 mit geeigneten Mitteln (hier
nicht dargestellt) arretiert. Als geeignete Mittel erweisen sich
hierzu zum Beispiel Einrastmechanismen, die die Hebelarme 3, 4 gegen
ungewolltes Abgleiten sichern, als sehr zweckmäßig. Ein anderes geeignetes
Mittel gegen ungewolltes Abgleiten der Hebelarme 3, 4 besteht
darin, indem man die Hebelarme 3, 4 auf die Schafte 5, 6 jeweils
aufschraubt.
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Die 4 zeigt
die Verlängerung 20 mit
Teilschnitten. Die Verlängerung 20 umfasst
den ersten Gestängeabschnitt 22 und
den zweiten Gestängeabschnitt 23.
Der erste Gestängeabschnitt 22 ist
an dem dem zweiten Gestängeabschnitt
abgewandten Ende mit einer ersten Muffe 25 versehen, mit
der die Verlängerung 20 auf
die Antriebswelle 9 der zweiarmigen Werkzeugratsche 1 aufsteckbar
ist. Am gegenüberliegenden
Ende des ersten Gestängeabschnittes 22 weist
der erste Gestängeabschnitt 22 eine
zweite Muffe 26 auf, in die der zweite Gestängeabschnitt 23 eingesteckt
ist. Um eine drehschlüssige Verbindung
zwischen dem ersten und dem zweiten Gestängeabschnitt 22, 23 zu
gewährleisten,
ist die Innenkontur der zweiten Muffe 26 auf die Außenkontur
des Abschnitts des zweiten Gestängeabschnitts 23 abgestimmt,
der in die zweite Muffe 26 gesteckt ist.
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An
dem der ersten Muffe 25 der Verlängerung 20 gegenüberliegenden
Ende des zweiten Gestängeabschnitts 23 befindet
sich eine erste Werkzeugnuss 24, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel
einstückig
mit dem zweiten Gestängeabschnitt 23 ausgebildet
ist. Auf dem zweiten Gestängeabschnitt 23 ist
die ersten Werkzeugnuss 24 umgebend eine zweite Werkzeugnuss,
die Fallnuss 21, angeordnet, die in Längsrichtung des zweiten Gestängeabschnitts 23 verschiebbar
ist.
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In
der hier dargestellten Position ist die Fallnuss 21 über die
erste Werkzeugnuss 24 geschoben. In dieser Position eignet
sich die Verlängerung 20 in Verbindung
mit der zweiarmigen Werkzeugratsche 1 dazu, die Fallnuss 21 zu
betätigen,
um beispielsweise das Schieberventil eines Unterflurhydranten zu betätigen. Damit
eine Drehmomentübertragung
der zweiarmigen Werkzeugratsche 1 auf die Fallnuss 21 gewährleistet
ist, sind alle Teile der Verlängerung 20 miteinander
formschlüssig
verbunden. Hierzu weist insbesondere die Fallnuss 21 eine
Innenkontur auf, die mit der Außenkontur
der ersten Werkzeugnuss korrespondiert. Damit die Fallnuss 21 in
der hier dargestellten Position nicht von der ersten Werkzeugnuss 24 abgleiten
kann, ist die Fallnuss 21 über z.B. eine in der Sicherungsöffnung 28 eingeschraubte Schraube
(nicht dargestellt) oder über
einen Sicherungsstift an der ersten Werkzeugnuss arretierbar.
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Die 5 zeigt
im Wesentlichen die Verlängerung 20 der 4,
hier jedoch mit von der ersten Werkzeugnuss 24 abgezogener
Fallnuss 21. Die Fallnuss 21 ist wie hier dargestellt,
auf das Verlängerungsgestänge des
zweiten Gestängeabschnitts 23 zurückgeschoben.
In dieser Position ist die erste Werkzeugnuss 24 freigelegt.
In dieser Position wird die Verlängerung 20 verwendet,
um ein Drehmoment auf die erste Werkzeugnuss 24 zu übertragen,
und um so beispielsweise ein Schieberventil eines Hausanschlusses
zu betätigen,
dessen Betätigungseinrichtung
wesentlich kleiner ist, als die eines Großschiebers, wie sie bei Ober- oder Unterflurhydranten anzutreffen
sind. Damit die Fallnuss 21 in der hier dargestellten Position
verharrt, und nicht zurück über die
erste Werkzeugnuss 24 gleiten kann, ist die Fallnuss 21 mit
Hilfe der gleichen Sicherungsmittel, wie bereits bei 4 beschrieben,
an dem zweiten Gestängeabschnitt 23 arretierbar.
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Die 6a zeigt
den ersten Gestängeabschnitt 22 der
Verlängerung 20.
Der erste Gestängeabschnitt 22 weist
an seinen beiden Enden jeweils eine Muffe 25, 26 auf.
Die Muffe 25 ist derart gestaltet, um den ersten Gestängeabschnitt 22 auf
die Antriebswelle einer Werkzeugratsche aufstecken zu können. Die
zweite Muffe 26 ist derart gestaltet, dass der zweite Gestängeabschnitt 23 in
sie gesteckt werden kann, um mit diesem drehschlüssig verbunden zu sein.
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Die 6b zeigt
den zweiten Gestängeabschnitt 23,
der an seinem einen Ende einstückig
mit der ersten Werkzeugnuss 24 ausgeführt ist. An dem der ersten
Werkzeugnuss 24 gegenüberliegenden Ende
weist der zweite Gestängeabschnitt 23 eine
Außenkontur
auf, die mit der Innenkontur der zweiten Muffe 26 des ersten
Gestängeabschnitts 22 korrespondiert,
um so drehschlüssig
mit dem ersten Gestängeabschnitt 22 verbunden
zu werden. Der durch die erste Werkzeugnuss 24 gebildete
Steckschlüssel ist
ein Vierkantsteckschlüssel
und weist vorzugsweise eine Öffnung
mit einer Größe von 15
mm auf, die sich konisch auf 10 mm verjüngt. Selbstverständlich kann
die erste Werkzeugnuss 24 auch als Sechskantschlüssel ausgeführt sein.
Die erste Werkzeugnuss 24 kann selbstverständlich auch
eine andere Größe als 15
mm aufweisen.
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Die 6c zeigt
die Fallnuss 21 in einem Längsschnitt. Die Innenkontur 27 der
Fallnuss 21 ist derart auf die Außenkontur der ersten Werkzeugnuss 24 abgestimmt,
dass, wie in 4 dargestellt, die Fallnuss 21 formschlüssig mit
der ersten Werkzeugnuss 24 des zweiten Gestängeabschnitts 23 verbunden
ist. Vorzugsweise ist die Innenkontur 27 als Vierkant ausgebildet.
Der Formschluss der Fallnuss 21 mit dem zweiten Gestänge 23 kann
selbstverständlich
auch über
andere Mittel erfolgen. Ebenfalls kann die Fallnuss 21 direkt
an dem zweiten Gestänge 23 formschlüssig verbunden
sein.
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Der
durch die Fallnuss 21 gebildete Steckschlüssel ist
ein Vierkantsteckschlüssel
und weist vorzugsweise eine Öffnung
der Größe von 32
mm auf, die sich konisch auf 24 mm verjüngt. Selbstverständlich kann
die Fallnuss auch als Sechskantschlüssel ausgeführt sein. Die Fallnuss 21 kann selbstverständlich auch
eine andere Größe als 32 mm
aufweisen.
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Wie
bereits ausgeführt,
muss die Verlängerung 20 nicht
zwangläufig
aus den beiden Gestängeabschnitten 22 und 23 zusammengesetzt
sein. Die hier beschriebene zweiteilige Verlängerung 20 weist jedoch
den Vorteil auf, dass durch die Zweiteiligkeit die Verlängerung 20 in
zerlegtem Zustand leichter zu transportieren ist. Die Verlängerung 20 kann
jedoch auch aus drei oder mehr Gestängeabschnitten bestehen oder
sich auch nur auf einen Gestängeabschnitt reduzieren.
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Die
Verlängerung 20 sowie
die Fallnuss 21 sind aus Stahl und hierbei vorzugsweise
aus Stahlguss gefertigt. Als besonders vorteilhaft erweist es sich,
die Teile aus hochwertig vergütetem
C45-Stahl herzustellen.