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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zubehörteil für ein Handwerkzeug und insbesondere eine speziell ausgebildete Werkzeugnuss, um beispielweise Schraubmuttern mit unterschiedlicher Außenkontur betätigen zu können.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Ein Wasserhydrant ist prinzipiell nichts anderes als ein großer Wasserhahn. Solch ein Wasserhydrant weist ebenso wie ein Wasserhahn ein Absperrorgan bzw. ein Ventil auf, das über eine Betätigseinrichtung auf und zu gedreht werden kann. Bei einem Wasserhahn ist diese Betätigseinrichtung beispielweise häufig als Drehknopf oder als Hebel ausgebildet. Da Wasserhydranten in aller Regel für die Allgemeinheit frei zugänglich ist, weist im Unterscheid dazu die Betätigseinrichtung eines Hydranten eine weniger leicht griffige Form auf, um einem Missbrauch wie beispielweise Wasserdiebstahl im ländlichen Bereich vorzubeugen. So haben sich in Deutschland für die Betätigseinrichtung, die im folgenden als Haubenkopf bezeichnet wird, im Wesentlichen zwei unterschiedliche Formen durchgesetzt: Die eine Haubenkopfform weist die Gestalt einer Sechskantschraube mit einem Nenndurchmesser von 70 mm auf (der Nenndurchmesser entspricht im Rahmen der Vorliegenden Anmeldung der entsprechenden Nussgröße). Die andere bekannte Haubenkopfform besitzt eine im Wesentlichen zylindrische oder leicht konische Gestalt, wobei der Haubenkopf in seiner Außenwandung mit einer Mehrzahl an kleinen Öffnungen versehen ist, in denen ein Haken eines speziell ausgebildeten Hakenschlüssels eingreifen kann, um so unter Verwendung des Hakenschlüssels den Haubenkopf öffnen bzw. schließen zu können. Zur Erläuterung sei an dieser Stelle bemerkt, dass im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter einem Zylinder auch der davon abweichende Fall eines Kanus zu subsumieren ist.
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Da eine Bedienperson wie beispielweise ein Feuerwehrmann im Vorfeld eines Einsatzes jedoch nicht weiß, welche Art eines Haubenkopfes er bei dem Einsatz antreffen wird, muss er zwangsweise immer sowohl den genannten Hakenschlüssel und einen Drehschlüssel mit einer 70 mm Nuss mit sich führen. Dies ist jedoch zum einen für die Bedienperson unkomfortabel und birgt zum anderen das Risiko in sich, dass doch einmal einer der beiden Schlüssel versehentlich vergessen wird, was sich im Brandfalle desaströs auswirken kann.
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Die Druckschrift
US 5,862,721 A beschreibt ein Werkzeug zum Drehen eines Armaturgriffs mit einem zylinderförmigen Abschnitt, von dem ein Ende eine Ausnehmung aufweist, deren Seitenwände sich einwärts verjüngen, um mit dem Armaturgriff in Eingriff zu gehen.
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Die Druckschrift
US 5,172,615 A betrifft eine Innen-Nuss, die ein inseitiges Loch mit einem polygonförmigen Querschnitt aufweist und eine äußere polygonförmige Oberfläche, welche an die innere Oberfläche des Teils angepasst ist, das mit der Nuss betätigt werden soll.
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Die Druckschrift
DE 94 05 047 U1 beschreibt ein Werkzeug zum Schneiden von Gewinden mit einer Halterung, an der ein Innengewindebohrer oder Außengewindeschneider festlegbar ist.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ausgehend von den zuvor beschriebenen Problemen und Risiken liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Universalwerkzeug anzugeben, mit dem jede der beiden unterschiedlichen Haubenköpfe betätigt werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit einer Universalnuss sowie mit einem Armaturenschlüssel mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst, wobei sich besondere Ausgestaltungen aus den abhängigen Ansprüchen ergeben.
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Die erfindungsgemäße Universalnuss zur Betätigung unterschiedlicher Arten von Hydrantenhaubenköpfen mit jeweils unterschiedlicher Außenkontur besteht im Wesentlichen aus einen ersten Nussabschnitt und einem zweiten Nussabschnitt, der sich an den ersten Nussabschnitt anschließt und koaxial zu diesem verläuft. Der erste Nussabschnitt weist eine vordere Öffnung auf, um diesen ersten Nussabschnitt auf einen Haubenkopf aufzustecken. Der zweite Nussabschnitt schließt sich auf der gegenüberliegenden Seite dieser Öffnung des ersten Nussabschnittes an diesem an. Um auf die Haubenkopfform mit im Wesentlichen zylindrischer Gestalt zu passen, weist der erste Nussabschnitt eine Innenwandung mit einer im Wesentlichen hohlzylindrischen Kontur auf und besitzt einen ersten Nenndurchmesser. Fernerhin umfasst der erste Nussabschnitt zumindest einen Verriegelungsstift, der in der Wandung des ersten Nussabschnitts in Längsrichtung verschiebbar zwischen einer Verriegelungs- und einer Entriegelungsstellung gelagert ist. Dieser Verriegelungsstift ist ausgebildet, um in eine der Öffnungen in der Außenwandung des Haubenkopfs eingreifen zu können. Um auf den sechskantförmigen Haubenkopf zu passen, weist der zweite Nussabschnitt eine Innenwandung mit einer Innensechskantkontur und einem zweiten Nenndurchmesser auf.
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Zwar wurden die beiden Nussabschnitte zuvor als mit einer ganz speziellen Innenkontur beschrieben, jedoch ist es selbstverständlich möglich, dass die Nussabschnitte davon abweichende Konturen aufweisen. So könnten beispielweise beide Abschnitte eine Sechskantkontur oder eine beliebige Mehrzahlkontur aufweisen.
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Bei der erfindungsgemäßen Universalnuss handelt es sich somit um ein Kombiwerkzeug, das im Wesentlichen aus zwei hintereinander angeordneten, für die jeweilige Haubenkopfform speziell ausgebildeten Schlüsseln besteht. Da die sechskantförmigen Hydrantenhaubenköpfe in aller Regel eine große Höhe senkrecht zu ihrem Durchmesser aufweisen, kommt der zweite Nussabschnitt mit dem Sechskant des Haubenkopfes in Eingriff, indem die Universalnuss auf den Haubenkopf aufgesteckt wird. Da der zweite Nussabschnitt in Aufsteckrichtung jedoch hinter dem ersten Nussabschnitt angeordnet ist, durchsetzt der sechskantförmige Haubenkopf im aufgesteckten Zustand der Universalnuss zunächst den ersten Nussabschnitt, um mit dem zweiten Nussabschnitt formschlüssig in Eingriff zu gelangen.
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Wie bei aufmerksamen Studium der vorangehenden Beschreibung deutlich geworden ist, kann die Universalnuss jedoch nur dann mit ihren zweiten Nussabschnitt mit dem Sechskanthaubenkopf in Eingriff gelangen, wenn der Nenndurchmesser des ersten Nussabschnittes größer oder zumindest gleichgroß ist wie der Nenndurchmesser des zweite Nussabschnittes. Ansonsten würde die Durchstecköffnung für den zweiten Nussabschnitt durch den ersten Nussabschnitt versperrt werden.
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Da sich, wie zuvor bereits erläutert wurde, in Deutschland für Sechskanthaubenköpfe solche mit einem Nenndurchmesser von 70 mm durchgesetzt haben, sollte der zweite Nenndurchmesser 70 mm betragen, um optimal formschlüssig mit diesem Haubenkopf zusammen zu passen.
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Um mit dem ersten Nussabschnitt zusammen mit den Öffnungen in der Außenwandung des zylindrischen Haubenkopfs einen Formschluss zu erzeugen, ragt der Verriegelungsstift in der Verriegelungsstellung in den von dem ersten Nussabschnitt gebildeten Hohlraum. Da sich in der Außenwandung des zylindrischen Haubenkopfs eine Mehrzahl an Öffnungen befinden, kann der erste Nussabschnitt ebenfalls eine Mehrzahl an Verriegelungsstiften umfassen, die so angeordnet sind, um in der Verriegelungsstellung in die Mehrzahl an Öffnungen einzugreifen. Anstelle dieser Mehrzahl an Verriegelungsstiften reicht es jedoch aus, wenn der erste Nussabschnitt lediglich einen einzigen Verriegelungsstift umfasst, der die Erforderliche Festigkeit aufweist, um einem Drehmoment Stand zu halten, dass durch die Universalnuss aufgebracht wird.
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Zur leichten Betätigung kann der Verriegelungsstift mit einem Betätigungsknauf versehen sein, der außerhalb der Universalnuss angeordnet ist. Um sicherzustellen, dass der Verriegelungsstift sich nicht unbeabsichtigt aus der Verriegelungsstellung heraus löst, und um den Verriegelungsstift nicht händisch in die Verriegelungsstellung schieben zu müssen, kann die Universalnuss ferner eine Feder umfassen, die mit dem Verriegelungsstift so zusammenwirkt, dass dieser federbeaufschlagt in seine Verriegelungsstellung gedrückt wird.
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Die Universalnuss kann Bestandteil eines einstückig ausgebildeten Armaturenschlüssels sein. Ebenso ist es jedoch auch möglich, dass es sich bei der Universalnuss um eine separate, abnehmbare Nuss handelt, die beispielweise auf eine Werkzeugratsche aufgesteckt werden kann. Hierzu kann die Universalnuss einen dritten Nussabschnitt aufweisen, der sich an den zweiten Nussabschnitt anschließt, und der ausgebildet ist, um auf eine Werkzeugratsche gesteckt zu werden.
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Sämtliche zuvor beschriebenen Teile können beispielweise aus einem hochfesten Stahlguss hergestellt sein. Als geeignete Materialien für die Herstellung der Universalnuss kann sich hochwertig vergüteter C45-Stahl oder Chrom-Vanadium-Stahl (CrV 3) erweisen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Im Folgenden wird die Erfindung naher unter Bezugnahme auf die folgenden Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Universalnuss;
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2 zeigt eine schematische Untersicht der Universalnuss der 1; und
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In allen Figuren hinweg sind gleiche oder ähnliche Bauteile mit im Wesentlichen gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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BESCHREIBUNG DER BEISPIELHAFTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
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Die erfindungsgemäße Universalnuss 1 wird zunächst unter Bezugnahme auf die 1 erläutert. Die Universalnuss 1 besteht im Wesentlichen aus einem einstückigen Körper, welcher sich aus einem ersten Nussabschnitt 2, einem zweiten Nussabschnitt 3 und einem dritten Nussabschnitt 4 zusammensetzt. Der erste Nussabschnitt 2 weist eine im Wesentlichen hohlzylindrische Gestalt auf und besitzt an seiner Unterseite eine hier nicht erkennbare Öffnung, mit der die Universalnuss 1 über einen Haubenkopf gestülpt werden kann.
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An der Oberseite des ersten Nussabschnittes setzt sich die Universalnuss 1 in dem zweiten Nussabschnitt 4 fort, an wessen Oberseite sich die Universalnuss 1 wiederum in dem dritten Nussabschnitt 4 fortsetzt. Sämtliche drei Nussabschnitte sind so zueinander angeordnet, dass ihre Mittelsenkrechten miteinander fluchten. Der zweite Nussabschnitt 3 weist im Wesentlichen eine sechskantförmige Außenkontur auf, welche sich in entsprechender Weise auf der Innenseite des zweiten Nussabschnittes fortsetzt, wie später unter Bezugnahme auf die 2 noch deutlicher wird. Der dritte Nussabschnitt 4 weist wie der erste Nussabschnitt 2 ebenfalls eine im Wesentlichen zylindrische Form auf und besitzt eine Durchgangsöffnung mit einer Vierkantform, um damit die Universalnuss 1 auf eine Werkzeugratsche aufstecken zu können.
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Der zweite Nussabschnitt 3 weist in seiner Außenwandung einen Durchbruch 13 auf, durch den sich ein Verriegelungsmechanismus 10, 8 in Längsrichtung verschieblich hindurch erstreckt. Von diesem Verriegelungsmechanismus ist in der 1 nur ein Betätigungsknauf zu erkennen, mit welchem der Verriegelungsmechanismus 10, 8 in Längsrichtung durch den Durchbruch 13 verschoben werden kann.
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Unter Bezugnahme auf die 2 wird mm das Innenleben der Universalnuss 1 genauer erläutert. Wie hier erkannt werden kann, weist der erste Nussabschnitt 2 eine kreisförmige Innenkontur 6 auf. Der zweite Nussabschnitt 3 weist hingegen eine Sechskantinnenkontur 5 und der dritte Nussabschnitt 4 eine Vierkantinnenkontur 7 auf.
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Durch die Außenwandung des ersten Nussabschnittes 2 erstreckt sich der Durchbruch 13, durch welchen sich seinerseits der Verriegelungsmechanismus 8, 10 hindurch erstreckt. Der Verriegelungsmechanismus umfasst im Wesentlichen einen Betätigungsknauf sowie einen Verriegelungsstift 10. Der Verrieglungsmechanismus kann beispielweise ferner eine hier nicht dargestellte Schraubenfeder aufweisen, mit der der Verriegelungsstift 10 stets in die in der 2 gezeigte Verriegelungsstellung gedrückt wird.
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Um die Universalnuss 1 auf einem zylindrischen oder leicht konischen Haubenkopf aufzusetzen, zieht eine Bedienperson an dem Betätigungsknauf 8, wodurch die Öffnung des ersten Nussabschnittes 2 freigelegt wird. In dieser Stellung – der Entriegelungsstellung – kann die Bedienperson dann die Universalnuss 1 über den zylindrischen Haubenkopf überstülpen und anschließend den Knauf 8 loslassen, wodurch der Verriegelungsstift 10 in seine Verriegelungsstellung zurückkehren wird, um in einer der eingangs beschriebenen Öffnungen in der Außenwandung des Haubenkopfs zu verrasten.
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Handelt es sich jedoch um einen Haubenkopf mit einer 70 mm Sechskantkontur, so kann die Bedienperson die Universalnuss
1 direkt auf den Haubenkopf aufstecken, ohne zunächst den Verriegelungsstift
10 ein seine Entriegelungsstellung bringen zu müssen, da der Zugang zu der Sechskantinnenkontur
5 des zweiten Nussabschnittes
3 durch den Verriegelungsstift nicht behindert wird. BEZUGSZEICHENLISTE
1 | | Universalnuss |
2 | | Erster Nussabschnitt |
3 | | Zweiter Nussabschnitt |
4 | | Dritter Nussabschnitt |
5 | | Sechskantinnenkontur |
6 | | Zylindrische Innenkontur |
7 | | Vierkantinnenkontur |
8 | | Betätigungsknauf |
9 | | Armaturschlüssel |
10 | | Verrieglungsstift |
11 | | Antriebswelle |
12 | | Doppelhebelarm |
13 | | Durchbruch |